4. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag

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Jens Eggert
4. Juli –
Der amerikanische
Unabhängigkeitstag
Vorgeschichte – Hintergrundwissen –
Persönlichkeiten
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04. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag
Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
Jedes Jahr feiern die Bürger der USA am 04. Juli ihren Unabhängigkeitstag. Dieses Datum ist in den Augen der Amerikaner der Gründungstag ihrer Nation. Denn am 04. Juli
1776 erklärten die sogenannten „Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika“ in
Philadelphia die Unabhängigkeit der ehemals 13 englischen Kolonien vom englischen Mutterland. Die Anerkennung der USA als souveräner Staat durch Großbritannien erfolgte
aber erst am 03. September 1783 im Frieden von Paris. Bis es zu dieser Anerkennung
des neuen Staates kam, war es ein langer blutiger Weg, der am 19. April 1775 mit dem
Zusammenstoß britischer Truppen und amerikanischen Milizeinheiten begann und erst am
19. Oktober 1781 mit der Kapitulation der britischen Armee bei Yorktown sein militärisches
Ende fand.
Wie war es dazu gekommen, dass die Bürger der englischen Kolonien
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Steuer, die Amerika an England zu entrichten hatte, bestehen bleiben. Doch auch
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Steuer lehnten die Siedler in Amerika ab. Am 16. Dezember 1773 überfielen etwa
50 „Freiheitssöhne“ 3 im Hafen von Boston, als Indianer verkleidet, drei britische Schiffe
und warfen die gesamte Teeladung im Wert von rund 10 000 Pfund ins Hafenbecken. Diese Aktion wurde unter dem Begriff „Bostoner Tea Party“ bekannt.
Im September 1774 trafen sich in Philadelphia einflussreiche Kolonisten zum „ersten Kontinentalkongress“. Ziel des Kongresses war es, sich abzusprechen, wie die englischen Kolonien sich zukünftig gegen die Briten verhalten sollten. Das Problem dabei
war, dass die Kolonien untereinander Konkurrenten waren: Sie „zankten sich um Neuland,
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GEO-Epoche Nr. 11, Magazin für Geschichte, Amerikas Weg zur Weltmacht, S. 55
Ebenda, S. 55
Ebenda, S. 57
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04. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag
Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
konkurrierten um Handelsspannen und beäugten misstrauisch jeden Schritt der Nachbarn“ 4. Eine echte Einigkeit von gleichberechtigten Partnern war nicht zu spüren. Die Vertreter der jeweiligen Kolonien waren der Auffassung, dass nur ihre Lebensweise, Sprache
und Ansichten die einzig wahren seien. Deshalb wurden die anderen Kolonien meist abschätzig betrachtet. Das Einzige, was die Kolonien verband, war der Hass auf England.
Dies führte schließlich dazu, dass die Siedler in Amerika einen kompletten Handels- und
Konsumboykott gegen englische Waren ausriefen. Schritt für Schritt entwickelten die Kolonisten im Untergrund ein eigenes Rechtssystem, um das englische Strafrecht auszuhebeln.
Die Stimmung im Land heizte sich schließlich so weit auf, dass es am 1
19. April 1775 erstmals zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen britischen
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Truppen und amerikanischen Milizeinheiten kam. 400 britische Soldaten sollten in der kleinen St
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Waffenlager der Kolonisten zerstören. Amerikanische Milizionäre
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Union anfangs nicht. „Die Einzelstaaten benahmen sich wie unabhängige Läncht
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Zoll- und Steuerschranken gegen die Nachbarstaaten und bekriegten einander um ein paar Hektar Boden.“ 7 Es sollte noch rund 100 Jahre dauern, bis sich die USA
nach dem amerikanischen Bürgerkrieg als eine Einheit betrachteten.
Aufgaben
1. Unterstreiche alle Datumsangaben. Erstelle eine Tabelle und liste alle Datumsangaben mit den dazugehörigen Ereignissen auf.
2. Berichte, wie die 13 Kolonien „miteinander“ umgegangen sind. Nimm Stellung dazu.
4
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Ebenda, S. 58
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Ebenda, S. 59
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Mit der Unabhängigkeit der USA von Großbritannien sind viele berühmte Namen verbunden. Thomas Jefferson, Benjamin Franklin, George Washington und Friedrich Wilhelm von
Steuben sind nur einige der herausragenden Persönlichkeiten. Während die beiden ersten
die Politik ihrer Zeit prägten und beeinflussten, waren die beiden anderen im militärischen
Bereich für den Unabhängigkeitskrieg von großer Bedeutung. In den USA werden diese
Männer auf verschiedenste Art und Weise verehrt.
Die wohl bekannteste Persönlichkeit ist George Washington, der später als erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zwei Mal in dieses Amt gewählt wurde. Ihm zu
Ehren wurde die neue Hauptstadt des Landes „Washington“ genannt. Ebenso im Jahr
1889 ein Bundesstaat.
George Washington wurde am 22. Februar 1732 in der englischen Kolonie Virginia geboren. Er hatte eine nur einfache Schulbildung erhalten. Durch Erbschaft,
Heirat und Spekuschaft, Heir
lationen beim Landerwerb wurde er einer der reichsten Männer
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Im Jahr 1754 übernahm er erstmals als Offizier eine militärische
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Als Stratege waren Washingtons Fähigkeiten eher bescheiden, außerdem war seine Armee in
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Von Steuben, der am 17. September 1730 in Magdeburg geboren wurde, machte zuerst
Karriere in der preußischen Armee. Später trat er in die Dienste der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, danach wurde er Oberst im badischen Heer. Bei einer Dienstreise nach
Frankreich begegnete er dem amerikanischen Botschafter Benjamin Franklin. Auf Empfehlung von Franklin übersiedelte von Steuben nach Nordamerika und übernahm die Ausbildung und Organisation der amerikanischen Milizarmee. Mit seinem Drill formte er aus
einem heruntergekommenen und undisziplinierten Haufen von Einzelkämpfern eine schlagkräftige Armee. Ihm gelang es, die untereinander zerstrittenen und militärisch unerfahrenen
Gruppen zu einen. Mit seinen taktischen Kenntnissen und dem Befehl über eigene Truppenteile hatte er erheblichen Anteil am Sieg gegen die britischen Truppen im Jahr 1781.
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04. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag
Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
Drei Jahre später schied von Steuben aus dem aktiven militärischen Dienst aus. Bis zu
seinem Tod am 28. November 1794 in Oneida County New York, bekleidete er einige öffentliche Ämter. Ihm zu Ehren gibt es einige Ortschaften, die den Namen „Steuben“ erhielten. Ebenso wird jedes Jahr in New York die große Steuben-Parade gefeiert.
George Washington wird nach dem Unabhängigkeitskrieg am 04. Februar 1789 einstimmig
zum ersten Präsidenten gewählt. 1792 wird er mit drei Enthaltungen und ohne Gegenstimme für eine zweite Amtszeit als Präsident bestätigt. Am 14. Dezember 1799 stirbt
George Washington auf seinem Gut Mount Vernon in Virginia.
Die politischen Geschicke während der Zeit des Unabhängigkeitskrieges
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Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika wurden unter anderem
von Männern wie
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Thomas Jefferson und Benjamin Franklin beeinflusst und geprägt.
Thomas Jefferson wurde am 13.
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rübergehend aus der Politik zurück. Als seine Frau bei der Geburt ihres sechsten
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September 1782 starb, wandte sich Jefferson wieder der Politik zu. Vier
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Jahre
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Jefferson von 1785 bis 1789 als amerikanischer Botschafter in Paris.
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Rückkehr wurde er von George Washington zum Außenminister der USA
nt Im Jahr 1800 wurde er zum dritten Präsidenten des jungen Landes gewählt und
ernannt.
1804 in seinem Amt bestätigt. Thomas Jefferson starb am 50. Jahrestag der Verkündung
der Unabhängigkeitserklärung, den 04. Juli 1826, auf seinem Gut bei Charlottesville in
Virginia.
Benjamin Franklin, der ebenfalls einer der führenden Köpfe der amerikanischen Unabhängigkeit war, wurde am 17. Januar 1706 in Boston/Massachusetts geboren. Er war mit fast
70 Jahren einer der ältesten Teilnehmer des zweiten Kontinentalkongresses. Benjamin
Franklin genoss in dieser Runde ein hohes Ansehen. Einerseits war er Verleger in Philadelphia, Schriftsteller, ein bekannter Naturwissenschaftler und Erfinder.
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GEO-Epoche Nr. 11, Magazin für Geschichte, Amerikas Weg zur Weltmacht, S. 61
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Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
Ihm wird beispielsweise die Erfindung des Blitzableiters zugesprochen. Er experimentierte
mit Elektrizität, Wärmeleitung und Wärmestrahlung sowie Hydrodynamik 9.
Franklin beteiligte sich auf vielfältige Weise an den Bemühungen der Kolonien, ihre Unabhängigkeit zu erhalten. Er war einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung vom
04. Juli 1776, an deren Inhalt er zum Teil mitgearbeitet hatte. Eine besondere Aufgabe
wurde ihm übertragen, als er im Namen der 13 amerikanischen Staaten 1776 als Botschafter nach Frankreich reiste, um die Franzosen als Bündnispartner im Kampf gegen
England zu gewinnen. In Paris traf Benjamin Franklin den deutschen Offizier Friedrich Wilhelm von Steuben, den er für den Unabhängigkeitskampf gewinnen konnte.
In seiner Eigenschaft als „Außenminister“ der USA war er 1782 an den Friedensverhandlungen und der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Paris beteiligt.
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akzeptierte die Unabhängigkeit der ehemals 13 britischen Kolonien
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Amerika. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde er in seinem Heimatstaat Penns
Pennsylvania
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gewählt. In seinem letzten Lebensjahr sprach sich Benjamin
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öffentlich für die Abschaffung der Sklaverei aus. Im hohen Alt
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er, am 17. April 1790, im
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ne dieser berühmten Männer setzte sich in ganz besonderem Maße dafür ein,
„dass alle Menschen gleich geschaffen sind“.
a) Wer war das und wofür setzte er sich ein.
b) Nimm Stellung dazu.
5.
Zusatzaufgabe: Es gab natürlich auch noch viele andere berühmte Persönlichkeiten,
die bei der Unabhängigkeitserklärung und der späteren Staatsgründung eine tragende
Rolle spielten. Versuche, für mindestens eine Person eine kurze Beschreibung zu erstellen. Beschreibe, welche Rolle diese zu jener Zeit spielte.
9
GEO Themenlexikon Geschichte, Band 17, S. 262
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04. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag
Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
Name: George Washington
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Name: Benjamin Franklin
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04. Juli – Der amerikanische Unabhängigkeitstag
Von einer englischen Kolonie zum unabhängigen Staat
Name: George Washington
geboren: 22.02.1732
gestorben: 14.12.1799
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Name: Friedrich Wilhelm von
geboren: 17.09.1730
gestorben: 18.11.1794
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in: Kolonie Virginia/Amerika
in: Mount Vernon/Virginia/USA
Offizier und Plantagenbesitzer
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Name:
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Name:
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in: Kolonie Massachusetts/Amerika
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gestorben:
17.04.1790
in: Philadelphia
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Beruf(e):
Verleger, Schriftsteller, Erfinder, Naturforscher
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Mitglied des Kontinentalkongresses, Botschafter der
Unabhängigkeitskampf?
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Präsident des US-Staates Pennsylvania
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wird er heute geehrt?
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tp://commons.wikimed
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S.3: Washington
n Crossing the
the Delaware, Emanuel
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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Washington_Crossing_the_Delaware_by_Emanuel_Leutze,_MMA-NYC,_
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S. 6: George Washington, Rembrandt Peale ca. 1823;
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Friedrich Wilhelm von Steuben, Charles Willson
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Thomas Jefferson, Rembrandtt Peale 1800;
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Benjamin Franklin,, David Martin
Mart n 1767; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Benjamin_Franklin_1767.jpg
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Buxtehude
rlag, Buxtehud
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