sinfoniekonzert 12 - Gürzenich

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sinfoniekonzert
Helmut Lachenmann
Anton Bruckner
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
First Global Partner
12
AM PULS
DER STADT
Die neue Saison des
Gürzenich-Orchesters Köln.
sinfoniekonzert
12
09. Juli 2017, 11 Uhr
10./11. Juli 2017, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Helmut Lachenmann
»Tableau« für Orchester (1988/1989) 10’
Pause nach ca. 20 Minuten
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8 c-Moll (1890) 75’
I. Allegro moderato
II. Scherzo. Allegro moderato - Trio. Langsam
III. Adagio. Feierlich langsam; doch nicht schleppend
IV. Finale. Feierlich, nicht schnell
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr: Konzerteinführung mit Patrick Hahn
Dieses Konzert wird im Rahmen von GO Plus
am Dienstag, 11. Juli 2017 um 20 Uhr mitgeschnitten
und live gestreamt unter www.guerzenich-orchester.de/go-plus
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Das Konzert in Kürze
»Diese Sinfonie ist die Schöpfung eines Giganten und überragt an
geistiger Dimension, an Fruchtbarkeit und Größe alle andern Sinfonien
des Meisters.« Lobende Worte, wie er sie nach der Uraufführung der
8. Sinfonie aus der Feder von Hugo Wolf empfing, hörte Bruckner zu
Lebzeiten selten. »Der Erfolg war trotz der unheilvollsten Kassandrarufe, selbst von Seiten Eingeweihter, ein fast beispielloser. Es war
ein vollständiger Sieg des Lichts über die Finsternis, und wie mit
­e lementarer Gewalt brach der Sturm der Begeisterung aus, als die
einzelnen Sätze verklungen waren. Kurz, es war ein Triumph, wie ihn
ein römischer Imperator sich nicht schöner wünschen könnte.« Mit
der Achten erlebte Bruckner den größten Erfolg seiner Komponistenlaufbahn. Und doch blieb er mit dieser wie mit seinen anderen Sinfonien ein »Unzeitgemäßer«. In seinem Bruckner-Zyklus stellt FrançoisXavier Roth der Achten ein Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts von
Helmut Lachenmann voran. Mit seinem »Tableau« blickt Lachenmann
hinter die Fassade des Riesenorchesters, er horcht hinein in die Körperlichkeit der Klangobjekte und untersucht die magischen R
­ equisiten
der romantischen Musik. Auf der Suche nach einer neuen Erfahrung
von Schönheit.
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Helmut Lachenmann
»Tableau«
Ein Komponist, der die »Hör-Antennen« ausrichtet: Helmut Lachenmann.
2015 feierte der Stuttgarter Komponist seinen 80. Geburtstag.
Helmut Lachenmanns »Tableau« und Anton Bruckners Sinfonie Nr. 8
haben mehr als nur acht Hörner gemeinsam. In den Werken öffnen
sich neue Horizonte.
Gleich im zweiten Takt von »Tableau« fällt uns das Fis an. Im Fortissimo
verschmelzen Oboen, Klarinetten, Fagotte, Trompeten, neben denen
noch Posaunen und Hörner den Ton anreißen und schwellen lassen.
Das ist umzuckt, umblitzt von Beckenschlägen, Pizzicati der Streicher,
darüber leiseste Flötenaktionen, kaum hörbar und doch färbend. Wollte
man allein nur diesen Takt erzählen, man würde die Wucht kleinreden,
die sich gerade in der präzisen Komplexität entfaltet, archaisch und
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ein statement z­ ugleich, das in den nächsten zehn Minuten immer w
­ ieder
zum Tragen kommt, auch im Wortsinn: So körperhaft sind diese
­chorischen Unisoni, dass man sich fast draufsetzen könnte und davontragen lassen …
Nur zehn Minuten? »Eigentlich akzeptiere ich so etwas nicht«, sagt
Helmut Lachenmann heute über den Auftrag, den er in den 1980erJahren vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg bekam, für
ein romantisch besetztes Orchester, dem er noch reiches Schlagwerk
hinzufügte und ein Klavier. Es reizte ihn, über Musik und Orchester
neu nachzudenken. Er habe »aus der Not eine Tugend gemacht« und
sich »von Berührungsangst verabschiedet, in lapidar plastischer Kürze.«
Die Berührungsangst galt nicht der Besetzung selbst – es lagen ja
schon orchestral besetzte Werke wie »Ausklang« und »Staub« vor –
sondern den Traditionen, der Klanggeschichte, die so ein Orchester
mit sich bringt, den »bürgerlichen Relikten«, die sein Lehrer Luigi Nono
ihm hatte austreiben wollen.
Freilich lag Lachenmanns Befreiung von Nonos kommunistischer
Dogmatik schon lange zurück. Sie hatte 1969 mit »Pression« begonnen,
worin das Cello das Entstehen des Klangs zum Thema macht, in einer
Musik jener Geräusche, die dann 1985 in »Mouvement« zu einem
­differenzierten Vokabular verfeinert, fast »klassisch« gemacht wurde.
»Im Tableau ist das Geräusch nicht mehr so zentral. Ich wollte eine
Brücke schlagen zu den sinfonischen Erfahrungen, mit denen ich aufgewachsen bin.« Sie seien zuvor, als Spätfolge von Nono, »ausgesperrt«
gewesen. Dazu gehörte auch Bruckner, »bei dem die Emphase, die
Magie in unglaublicher Weise multipliziert ist. Wenn die Vierte anfängt,
steht der ganze Saal in Es-Dur, das gleicht einem meteorologischen
Ereignis.«
Nun ist »Tableau« alles andere als ein Rückfall fürs Publikum, das
selig »wie bei Bruckner!« seufzen möchte und in dieser Haltung auch
Bruckner unrecht täte. Es ist eine komprimierte Musik von höchster
Aktionsdichte, in der eben auch die Magie orchestralen Ausdrucks
beschworen wird. Besonders signalhaft in Tönen wie am Anfang, oder
einem gehaltenen H der Hörner und Streicher, von denen es Marimbaphon und Glockenspiel übernehmen. Ein D darunter biegt sich zum
Des, Harmonik zeichnet sich ab und nach einem heftigen Sechzehntelschlag auf F begreift man, dass man soeben einen Durseptakkord
gehört hat. Vielleicht – denn gleich geht es woandershin, zu fahlen
leisen Clustern, die wie durchsichtige Felsblöcke hereinschweben.
Auch da erlebt man, wie in den chorischen Unisoni, das Körperliche,
das Lachenmann so wichtig ist, das er im Orchestercrescendo der
Mannheimer Schule beginnen und bei Bruckner kulminieren hört, das
»Haptische als Artikulationsmittel«. Dass es sich in höchst reflektierten
Strukturen ereignet, dass der Komponist »sich selbst beobachtet«,
nimmt der Musik kein Leben. Thomas Manns Gedanke, man könne
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auch »zu klug für die Kunst« sein, wird hier faszinierend widerlegt.
­Neben archaischen Momenten genießt man auch eine Durchtriebenheit, die der Komponist selbst heute fast herunterspielt, wenn er
­findet, es gebe da ein »nicht unkitschiges Fortissimo-C-Dur in der Mitte.«
Was genau passiert da? Schlagzeuger und Blechbläser nähern sich
mit tonlosen Sechzehnteln diesem Moment. Die einen mit dünnem
Holzstab, auf die Kante geschlagen, dann, überlappend, die andern,
ohne Ton, immer heftiger Luft stoßend, bis ein einziges Sechzehntel in
den Streichern reines C-Dur herausschlagen lässt. Das verschwindet
sofort im Goldgewitter dreier Tamtams und einem Aufschrei der Piccoloflöten. So eingefügt zwischen Flüstern und Explosion, exakt in der
Werkmitte, Takt 98, gewinnt das C-Dur eine Bedeutung, die sich umgekehrt proportional zur Kürze des Akkords verhält. Es ist eines jener
»magischen Requisiten«, die Lachenmann hier zur »Stellprobe« bittet.
So formulierte er das drei Jahre nach der Hamburger Uraufführung
und das theatralische Vokabular kam wie der Titel »Tableau« nicht von
ungefähr: »Ich wusste, dass ich eine Oper schreiben wollte«, sagt er,
»auch wenn die Oper dann nichts mehr mit Tableau zu tun hatte.«
­Tatsächlich ist es das letzte Werk, ehe mit »Zwei Gefühle« dann der
Weg zum epochalen Musiktheater »Mädchen mit den Schwefelhölzchen«
beginnt. »Tableau« ist der Rückblick eines 53-Jährigen auf die eigene
Musikgeschichte, einschließlich früher philharmonischer Erlebnisse.
Noch heute, gesteht Lachenmann, »kann ich mich nicht satt hören
an so abgestandenen Sachen wie der Kleinen Nachtmusik und dem
Bolero!«
Er lacht, aber es ist ihm durchaus ernst in der Auseinandersetzung
mit jener »klassischen« Musik, als deren Antipode er lange verteufelt
wurde. »Der Komponist ist ein Parasit, umgeben von unglaublichen
expressiven Elementen, die muss er zu seinen eigenen machen.« In
»Tableau« geht die Aneignung, die rückblickende Neuerfindung des
­Orchesters einher mit einer veränderten Rolle der Geräusche – dem
tonlosen Blasen, dem Rattern hinter dem Steg, dem Wischen an einer
Harfensaite entlang und hunderten mehr. Sie seien, sagt er, »nur« noch
ein Teil der neu beleuchteten Körperlichkeit, der »musique concrète
instrumentale«, »stufenlos vermittelbar mit philharmonisch gepflegten
Klängen.« Oder wie Karl Kraus mal prophetisch Wilhelm Busch auf
den Kopf stellte: »Geräusch wird störend nie empfunden, weil stets
es mit Musik verbunden.«
Dass man das inzwischen tatsächlich so erleben kann, verdankt
sich auch drei Jahrzehnten, in denen sich Hörerinnen und Hörer sowie
Musikerinnen und Musiker mit neuen Spieltechniken vertraut gemacht
haben. »Die Orchestermusiker haben mich früher entsetzlich behandelt,
und wenn so etwas schlecht gespielt wird, hört man nur die Allergie
des Musikers. Aber wenn 45 Streicher auf dem Steg spielen, das
klingt so fantastisch! Ein Rauschen, kein Geräusch. Meeresrauschen.«
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Aber die Musik soll jeder hören, wie ihm »ums Herz ist«, meint er.
»Was beim Hörer geschieht, geht den Komponisten gar nichts an.
Er hat nicht die Aufgabe, in irgendeiner Form die Wahrnehmung zu
manipulieren. Ich bin illusionslos – ich möchte die eigene Sprachlosigkeit auf charakteristische Weise vermitteln.«
Die acht Hörner übrigens, die er im »Tableau« einsetzte, machen
ihm gewissermaßen bis heute zu schaffen. Er übernahm sie auch für
das Orchester im »Mädchen mit den Schwefelhölzern«. »In Madrid gab
es dafür eine Probe nur mit den Hörnern, die fand ich fast schöner
als die ganze Oper!« Und darum arbeitet er jetzt, als 81-Jähriger, an
­einem Werk für eben diese Besetzung.
Volker Hagedorn
Helmut Lachenmann
* 27. November 1935 in Stuttgart
»Tableau« für Orchester
Entstehungsjahre: 1988/1989. Uraufführung: am 04. Juni 1989 in
Hamburg. Im Rahmen der 12. Sinfoniekonzerte zum ersten Mal vom
Gürzenich-Orchester Köln aufgeführt.
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»Komponisten sind eigentlich Parasiten«
Helmut Lachenmann
im Gespräch mit Martina Seeber
Wichtige Einflüsse empfing Helmut Lachenmann von dem italienischen
Komponisten Luigi Nono (hier 1957 in Donaueschingen).
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Herr Lachenmann, Sie haben in den 1950er-Jahren in Stuttgart
studiert, später bei Luigi Nono in Venedig. Das war eine Zeit,
in der Tonalität und Melodien verboten waren waren, weil sie
als ­restaurativ galten.
Die ersten sogenannten Verbote, die ich erlebt habe, kamen vom Rektor
Hermann Reuter der Musikhochschule Stuttgart bei der Immatrikulation.
Der warnte uns, dass wir nicht die Pfade von Melodie – Harmonie –
Rhythmus aufgeben sollten. Das waren Verbote, die man natürlich
­sofort übertreten musste. Ich gehörte damals, nachdem ich mal Feuer
gefangen hatte bei den Darmstädter Ferienkursen, sozusagen zu den
potenziellen Zerstörern der Kultur. Dort war Melodisches-Harmonisches
verpönt, weil diese Kategorien zu unserem historischen Musikbegriff
gehörten und damit gebunden waren an den philharmonischen Klang.
Die jugendliche Komponistengeneration um Stockhausen und Boulez
wollte mit dem Musikbegriff neu ansetzen, weil man in der vorher­
gehenden, ideologisch belasteten Generation den Musikbegriff eher
benutzt hatte, um das Denken zu lähmen, als das Denken zu befördern.
Wenn man z. B. ihr Stück »Interieur für Schlagzeug« von 1966
hört, hat man den Eindruck eines unglaublich melodischen
­Stückes ...
Wissen Sie, Komponisten sind eigentlich Parasiten. Die haben einen
wunderbaren Vorrat von Klängen vor sich: eine Harfe, oder eben ein
Tamtam – das kommt aus einer ganz anderen Kultur, einem ganz
­anderen »landschaftlichen« Bereich – eine Trompete, eine Violine, ein
Flageolett, ein Dreiklang. Der Komponist steht vor einem wunderbaren
»Supermarkt« aus der Musiktradition vermittelter Faszinosa. Und jetzt
ist die Frage an ihn: Will er sich einfach daran bedienen oder will er
diese allen schon vertrauten Klänge noch einmal verwandeln, sie ganz
anders expressiv oder ganz anders musikalisch laden.
»Interieur 1« war ein Stück, in dem eben nicht auf einem Schlag­
instrument geschlagen, sondern gestrichen oder gezupft wird. Ich kann
ein Becken mit dem Bogen anstreichen, dann ist es nicht mehr das
Becken, das ich aus dem Beckenschlag bei Bruckners 8. Sinfonie
kenne. Ich schaffe einen Raum, der auch für mich zum Teil völlig ungewohnt ist, in dem das Gewohnte völlig fremd wird.
Die Frage lautet also: Wie geht man überhaupt als Mensch mit Irritationen um? Lässt Du innerlich »die Jalousie herunter« oder versuchst
Du als Hörer, in Dir selber andere Antennen zu entdecken, um mit
dieser Erfahrung fertig zu werden. Wenn Du das schaffst – und da
­gehört eine eigene kreative Energie dazu –, dann bist Du hinterher
befreit.
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Sie haben sehr viel für Orchester geschrieben. Warum haben
Sie diese Herausforderung gesucht?
Ich habe schon ein bisschen eine sportliche Lust, in die »Höhle des
Löwen« zu gehen, dort, wo sich die Menschen mit ihrem Musikverständnis geborgen und glücklich fühlen. Also eine Erfahrung zu schaffen
in dieser Geborgenheit, die ja auch eine Art unbewusster Lähmung
bedeutet – ein Abenteuer in Gang zu setzen beim Hören. Ich will diesem
Orchester, das wir kennen, ein neues Gesicht geben. Das ist für mich
Komponieren: aus diesen Instrumenten ein eigenes Instrument zu
machen.
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Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8
Anton Bruckner in seinem Arbeitszimmer in St. Florian. Foto um 1890
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Acht Hörner. So viele setzte auch Anton Bruckner ein, erstmals, in
­seiner Achten Sinfonie, in der überhaupt manches erstmals geschieht
oder bisheriges Maß übertrifft, in der Länge etwa: Es ist die längste all
seiner Sinfonien, auch dank des mindestens 20-minütigen langsamen
Satzes, während der Kopfsatz einer seiner kürzesten ist. In der zweiten
Fassung jedenfalls, mit der der 65-Jährige auf die wohl erschütterndste
Kritik seines Lebens reagierte. Die erste Fassung hatte er zwei Jahre
zuvor in bester Laune abgeschlossen und abgeschickt, nach dreijähiger
Arbeit, ein Komponist, der sich mit seiner Siebten Sinfonie endlich
anerkannt und gefeiert gesehen hatte, außerhalb des gehässigen Wien.
In Leipzig hatte Arthur Nikisch die 7. Sinfonie zum Triumph geführt, in
München hatte Hermann Levi mit ihr Anton Bruckner berühmt gemacht.
Man muss sich klar machen, was das für einen bedeutete, der sich
als Komponist so spät gefunden hatte, der sich als Linzer Domorganist
mit 40 Jahren an seine erste Sinfonie gesetzt und unter dem Eindruck
Richard Wagners seine Ausdruckskraft entfesselt hatte. Dass nun
­Levi, der Uraufführungsdirigent des »Parsifal«, sich nach der Siebten
auch auf die Achte freute, machte ihn in Bruckners Augen gleich zum
»künstlerischen Vater« des Werks: »Die Freude über die zu hoffende
Aufführung aus hochdesselben Meisterhand ist allgemein eine unbeschreibliche!«, schrieb er dem Dirigenten bei Übersendung der Partitur.
Er hatte viel und noch mehr gewagt diesmal, vom ersten Ton an, einem
F in Violinen und Hörnern, das nicht zur Tonika der c-Moll-Sinfonie
­gehörte …
Und er empfing nun aus »hochdesselben Meisterhand« die Mitteilung,
das Werk sei »in dieser Form« nicht aufführbar. Er, Levi, nehme an,
dass »Ihr Sinn für Schönheit und Ebenmaß und Wohlklang sich einigermaßen getrübt habe.« Ein Schock. Bruckner, der schon an der Neunten
saß, brach die Arbeit ab; mehr als ein Jahr verging, bis er sich an die
Revision der Achten machte. Die geriet immer noch so irritierend, dass
Levi die Fassung an Felix Weingartner weiterreichte, der sie nach einigen
Proben fallen ließ, bis Hans Richter sie am 18. Dezember 1892 in Wien
uraufführte – unter unerwartet tosendem Applaus und einer erwartbar
vernichtenden Kritik von Eduard Hanslick, der schon in Bruckners
Dritter einen »Anarchisten« am Werk gesehen hatte.
Hanslick sah sich in der Achten »zwischen Trunkenheit und Öde hin
und her geschleudert«, hielt es aber für »nicht unmöglich, daß diesem
traumverwirrten Katzenjammerstil die Zukunft gehört«. Er war dabei,
wie Levi, keineswegs unfair, sondern aufrichtig. Er legte offen, was
ihm für »schön« galt. Tatsächlich ist von allen Sinfonien Bruckners
diese bis heute am wenigsten geeignet, die Hörer behaglich »Ach,
Bruckner!« seufzen zu lassen. Es bleibt ja nicht beim F, das auf die
falsche Fährte führen könnte, wenn es da überhaupt eine Fährte gäbe.
Dauernd wird verwischt und ausgewichen, eher assoziativ als tonal
gedacht, »dass bis weit in die Durchführung hinein die Grundtonart
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Spuren der Überarbeitung – bei Bruckners Sinfonien eher die Regel als
die Ausnahme – zeigt dieses Skizzenblatt der 8. Sinfonie.
des Satzes einzig im Durchgang erscheint«, wie Mathias Hansen in
einer Analyse feststellte.
Inmitten dieser Ungewissheit, die über Wagner hinausgeht, so sehr
er auch in ihr schimmert, hat eine harmonisch schlichte, ja wackere
Zwischenbemerkung wie in den Takten 69 bis 71 mit ihrem Schnörkel­
ende fast etwas Ironisches – oder könnte so gehört werden, wäre man
nicht überzeugt, dass Ironie und Bruckner nicht einmal im Jenseits
vereinbar sind. Etwas Zitathaftes ist aber darin, wie, auf durchtriebene
Weise, schon im ersten Thema, das erst im dritten Satz aufgeschlüsselt
wird. Seine Rhythmik entspricht dem des »Schwertmotivs« aus Wagners
»Siegfried«, das im Adagio unmittelbar nach dem Thema aus dem
Kopfsatz zitiert wird. Nur blitzen am Beginn der Sinfonie nicht Nothungs
Trümmer. Es sind fragmentierte Regungen, und sie führen, wie die
Harmonik, nicht zu höherer Geborgenheit. Bruckner leistet sich, wie
Lachenmann hundert Jahre nach ihm, ein neues Nachdenken über
Musik. Dabei scheint Levis Anstoß zur Revision sogar förderlich
­g ewesen zu sein. Dass der erste Satz nun so ersterbend endet,
wie er ungewiss begann, verdankt sich der Kürzung von 29 Takten
triumphalen Finalgetöses gegenüber der Erstfassung.
Mit dem Scherzo – erstmals als zweiter und nicht als dritter Satz
konzipiert – ist Bruckner seiner Zeit um rund achtzig Jahre voraus. Es
ist maximal besetzte Minimal Music, die in schier endloser Rotation
erprobt, was man aus zwei Motivzellen wie sechs absteigenden
­Achteln und einem gegenläufigen schlichten Tanzbeat aus einer Viertel
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und vier Achteln machen kann, wenn man zwölf Holzbläser, fünfzehn
Blechbläser, drei Pauken und einen opulenten Streicherapparat einsetzt. Keine Phasenverschiebungen wie bei Steve Reich, nur einige
Motivmodulationen, dafür ein Rausch der Repetition, dessen Entwicklung fast ganz dem Klang überlassen bleibt – hier kommt das Körperhafte der Musik zu sich selbst und so etwas wie »Aussage« wird mit
dem Trio intarsiert. Es gleicht der Miniatur eines langsamen Satzes
und gipfelt im Einsatz eines in Anton Bruckners Sinfonik bis dahin
»ausgesperrten« Instruments – der Harfe.
Das Adagio danach ist nicht nur einer der längsten langsamen Sätze
überhaupt, sondern auch einer der rätselhaftesten. In der Ungewissheit seines Beginns ist es dem ersten Satz nah, doch der wirkt im
Vergleich geradezu komprimiert. In der Weite des Adagios – eine knappe
halbe Stunde – scheinen manche Ereignisse wichtiger als die Verbindungen zwischen ihnen zu werden, von Anklängen an die »Nacht der
Liebe« bis zum »Schwertmotiv«, von delikaten Verbindungen aus Harfe
und Horn bis zu einem monumentalen Aufbruch zum Durchbruch kurz
vor Schluss, wo man statt ins erwartete Es-Dur mit voller Wucht ins
alles offen lassende Ces-Dur gerät. Seien es solche »Enttäuschungen«,
sei es das collagenhafte Nebeneinander mancher Passagen – es ist
oft, als erkenne man hier nur Inseln eines Atolls, erzählte Teile einer
unerzählbaren Geschichte.
Und das Finale? Als Anton Bruckner den Entwurf fertig hatte, mit der
Übereinanderschichtung der vier Hauptthemen der ganzen Sinfonie,
notierte er auf das Blatt: »Steyr, Stadtpfarrhof 16. August 1885.
A. Bruckner. Halleluja!« Einem Schüler schrieb er am selben Tag, es
sei »der bedeutendste Satz meines Lebens... Da bekommt Hanslick
zu thun!« In der Tat, Eduard Hanslick erschien es »mit seinen barocken
Themen, seinem konfusen Aufbau und unmenschlichen Getöse nur als
ein Muster von Geschmacklosigkeit«. Vielleicht sollte man dieses
­Finale, positiv gewendet, wirklich einmal so hören. Nämlich als Befreiung
vom »Schönen«, als Blick in eine Werkstatt, in der sich ein Meister
neu (er)findet.
Volker Hagedorn
Anton Bruckner
* 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich
† 11. Oktober 1896 in Wien
Sinfonie Nr. 8 c-Moll
Entstehungsjahre: 1884-1887 (1. Fassung), 1887-1890 (2. Fassung)
Uraufführung: 18. Dezember 1892 im Wiener Musikvereinssaal mit
den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Hans Richter.
Zum letzten Mal vom Gürzenich-Orchester aufgeführt am 17. April
2007 unter der Leitung von Markus Stenz.
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François-Xavier Roth, geboren 1971 in Paris, gehört zu den charismatischsten und mutigsten Dirigenten seiner Generation. Sein Repertoire
reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis zu zeitgenössischen
Werken und umfasst alle Gattungen: sinfonische Musik, Oper und
Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester
Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert,
je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes.
Von 2011 bis 2016 war François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR
Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg; seit September 2015
ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt
Köln. Ab der Spielzeit 2017/2018 ist er Erster Gastdirigent des
­London Symphony Orchestra.
Roth ist für seine ungewöhnliche Programmgestaltung bekannt, sein
geradliniger Ansatz und seine Überzeugungskraft werden in aller Welt
geschätzt. Er arbeitet mit führenden Orchestern zusammen, darunter die
Berliner Philharmoniker, das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
und das Boston Symphony Orchestra. In seiner zweiten Spielzeit an
der Kölner Oper dirigiert François-Xavier Roth Ravels L’enfant et les
sortilèges / L’heure espagnole, Benvenuto Cellini von Berlioz sowie
­Mozarts Le nozze di Figaro. Seine zahlreichen CD-Einspielungen, u. a.
mit dem London Symphony Orchestra und dem SWR Sinfonieorchester
genießen hohe Wertschätzung, für die Aufnahme von Strawinskys
­Ballettmusiken mit Les Siècles wurde er 2016 mit dem Jahrespreis
der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Mit dem GürzenichOrchester setzt er die Zusammenarbeit mit Philippe Manoury als
»Komponist für Köln« fort und leitete die Asientournee 2017 des
­Orchesters. Kinder- und Mitmachkonzerte, wie in der letzten Spielzeit
Planeten mit jungen Tänzern und dem Orchester der Rheinischen
­Musikschule und grenzüberschreitende Projekte wie CityLife mit den
Künstlern des Kölner Elektro-Labels Kompakt, gehören zu den festen
Bestandteilen seiner Arbeit. Der Junge Ohren Preis zeichnete 2017
das Musikvermittlungsprogramm ohrenauf! des Gürzenich-Orchesters
Köln aus und würdigte damit auch dessen aktive Unterstützung und
Förderung durch François-Xavier Roth.
François-Xavier Roth leitet das wegweisende Panufnik Young Composer
Scheme des LSO und gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und
Les Siècles das Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, eine Orchesterakademie, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente
verfügt. Für das französische Fernsehen konzipierte er mit Les Siècles
die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich
ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.
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orchesterbesetzung
I. VIOLINEN Stefan Wagner*,
Jordan Ofiesh, Alvaro Palmen, Dylan
Naylor, Chieko Yoshioka-Sallmon,
David Johnson, Andreas Bauer,
Rose Kaufmann, Adelheid NeumayerGoosses, Demetrius Polyzoides,
Elisabeth Polyzoides, Colin Harrison,
Anna Kipriyanova, Juta Õunapuu-­
Mocanita, Toshiko Tamayo, Dirk Otte*
FLÖTEN Sunghyun Cho, André Sebald,
NN*, Wen-Yi Tsai
II. VIOLINEN Sergey Khvorostukhin,
Stefan Kleinert, Friederike Zumach,
Martin Richter, Liz Macintosh, Sigrid
Hegers-Schwamm, Joanna Becker,
Susanne Lang, Nathalie Streichardt,
Hae-Jin Lee, Anna Isabel Fritz,
Ayca Akünal**, Miloš Stanojević,
William Grigg
FAGOTTE Thomas Jedamzik,
Diana Rohnfelder, Klaus Lohrer,
Felix Samuel Parlasca**
BRATSCHEN Bernhard Oll, Susanne
Duven, Martina Horejsi-Kiefer,
Bruno Toebrock, Vincent Royer, Antje
Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria
Wilms, Maria Scheid, Felix Weischedel,
Clara Zschocke**, Klaus Nieschlag*
VIOLONCELLI Bonian Tian, Joachim
Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig,
Johannes Nauber, Klaus-Christoph
Kellner, Franziska Leube, Georg
Heimbach, Daniel Raabe, Katharina
Apel-Hülshoff, Francesca Fiore**
KONTRABÄSSE Johannes Seidl,
Johannes Eßer, Konstantin Krell,
Greta Bruns, Otmar Berger,
Jason Witjas-Evans, Axel Ruge*,
Christian Stach*
HARFEN Antonia Schreiber,
Saskia Kwast, Esther Peristerakis*
OBOEN Tom Owen, Sebastian Poyault,
Ikuko Homma, Mercé Calderer*
KLARINETTEN Blaž Šparovec,
Ekkehardt Feldmann, Tino Plener,
Thomas Adamsky
HÖRNER Markus Wittgens,
Egon Hellrung, Johannes Schuster,
Willy Bessems, Gerhard Reuber,
Andreas Jakobs, Jens Kreuter,
Jörn Köster, David Neuhoff
TROMPETEN Simon de Klein, NN*,
Herbert Lange, Klaus von der Weiden
POSAUNEN Carsten Luz,
Markus Lenzing, Karlheinz Gottfried,
Christoph Schwarz
TUBA Stefan Kühndorf
PAUKE Robert Schäfer
SCHLAGZEUG Alexander Schubert,
Christoph Baumgartner,
Bernd Schmelzer, Ulli Vogtmann
KLAVIER Paolo Alvares*
* Gast
** Orchesterakademie des Gürzenich-Orchesters
Stand: 29. Juni 2017
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orchesteraktuell
Dem Neuen eine Chance
Das Gürzenich-Orchester eröffnet am 3. September die Saison mit
Musik von Richard Strauss, Robert Schumann und Philippe Manoury.
Den Jungen und dem Neuen eine Chance – das hat in Köln Tradition.
Gerade 25 Jahre alt war Richard Strauss, als Gürzenich-Kapellmeister
Franz Wüllner ihn am 8. Januar 1889 ans Dirigentenpult bat, um den
Kölnern sein neues Werk »Aus Italien« vorzustellen. Ganz offensichtlich zur Freude von Publikum und Orchester, denn Strauss kam immer
wieder. Das Gürzenich-Orchester trug sich in die Musikgeschichte ein
mit der Uraufführung seiner großen Werke wie »Till Eulenspiegels
­lustige Streiche« und »Don Quixote«.
Mit »Don Quixote« wird François-Xavier Roth am 3. September die
Konzertsaison eröffnen. In seiner dritten Saison hat der GürzenichKapellmeister damit eine Tradition etabliert, denn zu jedem Festkonzert
präsentiert er Werke, die das Gürzenich-Orchester einst aus der Taufe
gehoben hat.
Wie für Richard Strauss war auch für Robert Schumann Köln, genauer
gesagt der Kölner Dom, ein Meilenstein auf seinem musikalischen Weg.
1850 kam Robert Schumann nach Düsseldorf als neuer Städtischer
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Musikdirektor. Die freundliche Aufnahme und die vielfältigen Eindrücke
des Rheinlandes beflügelten ihn. Seine dritte Sinfonie entstand in
nur vier Wochen, wenige Tage nach einem Besuch in der Domstadt:
»Sonntag fuhren wir zu unserer Zerstreuung nach Köln, das uns
gleich beim ersten Anblick von Deutz aus entzückte, vor allem aber
der Anblick des grandiosen Domes, der auch bei näherer Betrachtung
unsere Erwartungen übertraf.«
Auch Philippe Manoury setzt sich mit Köln auseinander, als »Komponist« für Köln, der die Vielfarbigkeit und Flexibilität des GürzenichOrchesters für seine Zukunfts-Experimente nutzt. Mit seinem grandiosen
»RING«, 2016 in der Philharmonie uraufgeführt, eröffnet das GürzenichOrchester Ende des Monats das renommierte Festival Musica in
Straßburg. Das Spiel mit den Nuancen der Klangfarben ist Manourys
Welt. So ist es besonders reizvoll, ihn in diesem Konzert von einer
anderen Seite zu erleben: Mit seiner Orchestration von Claude
­Debussys »Rêve«.
festkonzert
zur saisoneröffnung
Sonntag, 03. September 2017, 11 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung So 10 Uhr
mit Egbert Hiller
Claude Debussy / Philippe Manoury
»Rêve« aus »Première suite
d’orchestre« (1883–84/2012)
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur »Rheinische«
(1850)
Richard Strauss
»Don Quixote«
Fantastische Variationen über ein
­Thema ritterlichen Charakters (1897)
Nathan Braude Viola
Edgar Moreau Violoncello
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
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orchesteraktuell
Das Gürzenich-Orchester Köln
spielt das Eröffnungskonzert
des »musica«-Festivals in Straßburg
Philippe Manourys »RING« wird bei dem Straßburger Festival »musica«
erklingen.
Rund zwei Woche nach dem Festkonzert zu Beginn der Spielzeit
2017/18 in der heimischen Philharmonie machen sich die Musikerinnen
und Musiker des Gürzenich-Orchesters Köln auf den Weg nach Süden,
ins französische Straßburg, um dort gleich noch einmal ein wichtiges
Ereignis einzuläuten. Mit einem Konzert unter der Leitung von FrançoisXavier Roth gibt das Orchester am 23. September den musikalischen
Startschuss für »musica«. Das seit 1983 bestehende zweiwöchige
Festival ist einer der wichtigsten Treffpunkte von Akteuren und Liebhabern der zeitgenössischen Musik. Der in Straßburg lebende und
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lehrende Philippe Manoury, »Komponist für Köln«, ist mit »musica«
eng verbunden – seit 2015 ist dem Festival seine eigene Kompo­
sitions-Akademie angegliedert, Talentschmiede der Neuen Musik. Das
Gürzenich-Orchester wird neben »Don Quixote« von Richard Strauss
mit Philippe Manourys Komposition »RING« das Festival offiziell
­eröffnen – beide Werke uraufgeführt vom Gürzenich-Orchester Köln.
Während die Kölner am 8. März 1898 unter der Leitung von Franz
Wüllner die wahnwitzigen Abenteuer des Ritters von der traurigen
Gestalt zum ersten Mal zu Ohren bekamen, liegt die Uraufführung
von »RING« noch nicht so lange zurück. Am 22. Mai 2016 bescherte
das Auftragswerk des Gürzenich-Orchesters als erster Teil von Philippe
Manourys »Köln-Trilogie« den Konzertbesuchern ein akustisches Ereignis der besonderen Art. »Wollen wir wirklich für immer und ewig diesen
hierarchischen ›sinfonischen Sound‹ kultivieren?«, fragt Philippe
Manoury und meint damit die gewohnte, klassische Orchesterauf­
stellung und den daraus resultierenden gemischten, als Einheit
­wahrnehmbaren Klang. In seinen Kompositionen für das GürzenichOrchester beantwortet Manoury diese Frage mit eindeutig »Nein!«
und präsentiert kreative Wege, wie man ein Orchester und dessen
Klang(-raum) neu kennenlernen kann. Der Titel »Ring« ist dabei wörtlich zu nehmen – unterschiedlichste Instrumentengruppen bilden einen
Kreis um das Publikum; holen es weg von der »Peripherie« in ihre
Mitte; lassen den Konzertsaal zur Bühne werden. Diese spezifische
Anordnung schafft neue Höreindrücke, weg vom typisch-sinfonischen
Klang, hin zu Vielfalt und Differenzierung. Erst im April konnte man
ein ähnliches Klangexperiment mit dem Gürzenich-Orchester und
François-Xavier Roth bei Manourys »in situ« in den Kölner SartorySälen erleben. Auch in der kommenden Spielzeit 2017/2018 ist der
musikalische Grenzgänger mit einer weiteren Uraufführung vertreten.
Im Rahmen der 12. Sinfoniekonzerte des Gürzenich-Orchesters wird der
französische Flötist Emmanuel Pahud unter der Leitung von FrançoisXavier Roth erstmalig Manourys Konzert für Flöte und Orchester in der
Kölner Philharmonie zum Klingen bringen. Der fulminante Schlusspunkt
der »Köln-Trilogie« wird 2019 gesetzt, mit einer Komposition für
­Orchester, Chor, Sänger, Schauspieler und Live-Elektronik.
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orchesteraktuell
Ein bewegendes Konzert – »Fluchtwege«
im StaatenHaus
Raus aus der Philharmonie und unter die Menschen der Stadt – das
hat sich das Gürzenich-Orchester mit dem Amtsantritt von GürzenichKapellmeister François-Xavier Roth auf die Fahnen geschrieben. Es
sieht seinen Auftrag darin, das Orchester aller Bürger der Stadt zu
sein und sich auch künstlerisch in vielerlei Hinsicht zu öffnen. Aus
dieser Perspektive heraus wurde auch das langjährige und erfolgreiche
Kooperationskonzert mit dem Jugendsinfonieorchester der Rheinischen
Musikschule erweitert. Am 25. Juni ging im Staatenhaus das szenische
Konzert »Fluchtwege« über die Bühne, gemeinsam mit dem iranischen
Sänger und Poeten Shahin Najafi und Darstellern des Schauspiels
Köln. Dazu Auszüge aus der Presse:
»Das neuerliche Gemeinschaftskonzert des Gürzenich-Orchesters
mit dem Jugendsinfonie-Orchester der Rheinischen Musikschule präsentierte in der Oper Köln im StaatenHaus zum Thema ›Fluchtwege‹
ein Programm mit Musik von Emigranten und Exilanten, das sich vor
allem den jugendlichen Mitwirkenden und Zuhörern nachhaltig ein­prägen
dürfte. […] Die jungen Musikerinnen und Musiker spielten unter der
Leitung von François-Xavier Roth mit staunenswerter Präzision und
Intensität. Verdienter großer Applaus.« Kölner Stadt-Anzeiger
»Was Flucht, Verfolgung, Morddrohung heißt, erlebt der iranische
Sänger Shahin Najafi (36) nach wie vor. Ihm ist der zentrale Auftritt
im Projekt vergönnt, mit der puren Kraft seiner expansiven Stimme
kann er überzeugen. Zwei Songs seines aktuellen Albums ›Radikal‹
sind mit dabei. Besonders schön das vom erst 16-jährigen Kompo­
sitionsschüler Markus Koropp filigran fürs Orchester arrangierte
­›Hazrate Naan‹«. Kölnische Rundschau
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Shahin Najafi und François-Xavier Roth mit dem
Jugendsinfonie-­Orchester der Rheinischen Musikschule
und dem Gürzenich-Orchester im StaatenHaus.
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orchesteraktuell
Kammermusik in Kloster Kamp
Katharina Apel-Hülshoff ist Mitwirkende und ­Künstlerische Leiterin
des Kammermusikfestivals Kloster Kamp.
Wer die Kammermusikreihe des Gürzenich-Orchesters schätzt, dem
sei für die Sommerpause das Kammermusikfest in Kloster Kamp ans
Herz gelegt. Katharina Apel-Hülshoff, seit 2008 Cellistin im GürzenichOrchester Köln, ist Initiatorin und Künstlerische Leiterin des Festivals,
das bereits zum 14. Mal am Niederrhein über die Bühne geht. Vom
16. – 20. August präsentiert dieser Treffpunkt der Kammermusik
­Werke aus Klassik und Romantik: »Unsere diesjährige Edition bietet
viel französische Musik von Ravel, Saint-Saëns, Gaubert und Vierne»,
so Katharina Apel-Hülshoff, die u. a. erneut Alja Velkaverh, Solo-Flötistin
des Gürzenich-Orchesters, als Gast willkommen heißt. Neben den
sieben Konzerten an sieben Spielorten kann man den Musikerinnen
und Musikern auch in öffentlichen, kostenlosen Proben ab dem
13. August beim Musizieren und Probieren über die Schulter gucken
und dabei die professionelle Erarbeitung eines Werkes live miterleben.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Kartenkauf unter
www.kammermusikfest-klosterkamp.de
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Das Gürzenich-Orchester trauert um
Ferenç Mihály
Am 16. Juni 2017 ist der ehemalige, lang­
jährige Solo-Cellist des Gürzenich-Orchesters,
Ferenç Mihály, im Alter von 95 Jahren verstorben. Seine Orchesterkollegen behalten ihn in
besonderer Erinnerung:
»Ferenç Mihály war ein echter ungarischer
Grandseigneur. Seine jesuitische Schulung
hat ihm eine große innere Freiheit ermöglicht,
die sich vielleicht am besten mit seiner
­g elebten Devise veranschaulichen lässt:
­›Höre den anderen Menschen zu, du brauchst
nichts zu erwidern, du sollst nur lernen.‹
Ferenç war alles andere als ein Gruppentier; er verbrachte die Probenpausen lieber
mit einem gleichgesinnten Kollegen am Schachbrett. Sein ganzes
Sinnen und Trachten galt der Musik und er hatte sehr genaue und
unverrückbare Vorstellungen, wie sie gespielt werden sollte. Den
­›Alltag‹ überließ er gerne seiner Frau Bärbel, die ihn in 55 Ehejahren
rückhaltlos unterstützte und ihn in den langen letzten Jahren voller
Hingabe pflegte. 1922 im ungarischen Pécs geboren, war Ferenç
­Solo-Cellist an der Budapester Oper und Mitglied und Mitbegründer des
Arco­-Quartetts, das als bestes Streichquartett Ungarns galt. Als er
1956 von einer Quartett-Tournee zurückkommend von der ungarischen
Revolution überrascht wurde, musste er nach Wien zurückkehren. Die
Wiener Philharmoniker boten dem jungen Solo-Cellisten eine Bleibe, es
folgte ein Engagement in Graz, bis er am 01. September 1958 zu uns,
dem Gürzenich-Orchester, kam, dem er bis zu seiner Pensionierung
1988 treu blieb. Ferenç war eine herausragende Persönlichkeit, nie
schlecht gelaunt und niemals sich beklagend, auch nicht, als es ihm
später gesundheitlich gar nicht mehr gut ging. Wir werden ihm stets
ein ehrendes Andenken bewahren.«
Ulrike Schäfer
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orchesteraktuell
Ton-Bilder [12]
Heinrich Kühn
(1866–1944)
Stillleben,
um 1900,
Gummi­gravüre,
27,6 x 34,1 cm,
Museum
Ludwig, Köln
Der deutsch-österreichische Fotograf Heinrich Kühn trat für die Fotografie als Kunst ein. Sie sollte gleichberechtigt zur Grafik und Malerei
betrachtet werden – Ende des 19. Jahrhunderts ein Novum, war sie
doch vor allem als angewandtes Bildmedium im Einsatz: zum Dokumentieren archäo­logischer Funde ebenso wie der eigenen Hochzeit.
Einen Platz im Kunstmuseum musste sie sich erst noch erkämpfen.
Die Fotografien Kühns und anderer »Kunstfotografen« dienten vor
allem der gefälligen Anschauung. Dies ­Stillleben ist darum absichtlich stark weichgezeichnet und verschwindet fast im Dunkel, sodass
die Lichtreflexe im Glas besonders hervortreten.
Von Bruckners Sinfonien sprach man als von »absoluter Musik«, die
keine Handlung musikalisch unterstützt wie beispielsweise in der
Oper, sondern für sich selbst stehe. Die Fotografie, wie Heinrich
Kühn und andere FotografInnen seiner Generation sie verstanden,
sollte ebenso zur eigenständigen Kunstform gehoben werden.
Das Bild ist Teil der umfangreichen Sammlung Fotografie des Museum
Ludwig und kann gegen Anmeldung im Studienraum vorgelegt werden.
Dr. Miriam Halwani / Museum Ludwig
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vorschau
sinfoniekonzert 01
Sonntag, 01. Oktober 2017, 11 Uhr
Montag, 02. Oktober 2017, 20 Uhr
Dienstag, 03. Oktober 2017, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
György Ligeti
Konzert für Violine und Orchester
(1990/92)
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 3 d-Moll »Wagner-Sinfonie«
1. Fassung (1872–73)
Christian Tetzlaff Violine
Gürzenich-Orchester Köln
François-Xavier Roth Dirigent
Dieses Konzert wird
für GO PLUS aufgezeichnet
und live gestreamt unter
www.guerzenich-orchester.de/go-plus
Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282,
beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter:
www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
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vorschau
sinfoniekonzert 02
Sonntag, 29. Oktober.2017, 11 Uhr
Montag, 30. Oktober 2017, 20 Uhr
Dienstag, 31. Oktober 2017, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
Das Konzert am 31. Oktober 2017
wird live auf WDR 3 übertragen.
Georg Friedrich Händel
»Feuerwerksmusik« (1749)
Bernd Alois Zimmermann
»Sinfonie in einem Satz« (1947–50)
Felix Mendelssohn Bartholdy
»Lobgesang« Sinfonie Nr. 2 B-Dur
(1840)
Anna Lucia Richter Sopran
Esther Dierkes Sopran
Patrick Grahl Tenor
Chor des Bach-Vereins Köln
(Einstudierung: Thomas Neuhoff)
Gürzenich-Chor Köln
(Einstudierung: Christian Jeub)
Kartäuserkantorei Köln
(Einstudierung: Paul Krämer)
Oratorienchor Köln
(Einstudierung: Andreas Meisner)
Vokalensemble Kölner Dom
(Einstudierung: Eberhard Metternich)
Gürzenich-Orchester Köln
Hartmut Haenchen Dirigent
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sinfoniekonzert 03
Sonntag, 12. November 2017, 11 Uhr
Montag, 13. November 2017, 20 Uhr
Dienstag, 14. November 2017, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Konzerteinführung
So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr
Felix Mendelssohn Bartholdy
»Meeresstille und glückliche Fahrt«
(1832/35)
Wolfgang Amadeus Mozart
»Ch‘io mi scordi di te?« – »Non temer,
­amato bene« KV 505 für Sopran,
obligates Klavier und Orchester (1786)
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur für Orchester
mit Sopransolo (1900/1910)
Chen Reiss Sopran
Gürzenich-Orchester Köln
Lahav Shani Klavier und Leitung
Volker Hagedorn, Jahrgang 1961, lebt als Journalist und Musiker in Norddeutschland. Er schreibt
u. a. für ZEIT und Deutschlandradio, ist Autor szenischer und konzertanter Projekte und Violaspieler.
2015 erhielt er den Ben-Witter-Preis für eigenständigen Journalismus, 2016 erschien im Rowohlt
­Verlag sein Buch »Bachs Welt« über die Familie Bach bis 1700.
IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing
Redaktion Tilla Clüsserath, Johannes Wunderlich, Patrick Hahn, Patricia Knebel. Verantwortlich:
Johannes Wunderlich. Textnachweis Der Text von Volker Hagedorn ist ein Originalbeitrag. Bild­
nachweis Titel: Holger Talinski, S. 6: akg-images / Marion Kalter, S. 10: akg-images / ­Imagno /
Franz Hubmann, S. 14, S. 16: akg-images, S. 18: Matthias Baus, S. 22: Holger Talinski, S. 24: Philippe
­Stirnweiss, S. 27: Michael Bause, S. 28: H. U. Kress, S. 30: Rheini­sches Bild­archiv G
­ estaltung, Satz
parole ­gesellschaft für kommu­ni­kation mbh Druck Köllen Druck + Verlag GmbH
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht
­gestattet sind. Euro 2,-
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Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und
der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles
Engagement und ihre großzügige Unterstützung.
Ehrenmitglieder des Kuratoriums
Henriette Reker I Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.
Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V.
Olaf Wegner
Kuratoren
Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski
Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer
Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen
Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann
HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft,
Dipl.-Kfm. Bernd Schubert
ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will
Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg
Kölner Bank eG I Bruno Hollweger
Koelnmesse GmbH I Gerald Böse
Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst
Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater
Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni
Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker †
ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit
TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun
Firmen l Verbände l Vereine
August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel
Henze & Partner I Jürgen Henze
Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger
Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best
Kölner Bank eG I Bruno Hollweger
Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken
Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus
Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski
Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons
Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche
ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will
35
Mitglieder
Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens
I Matthias Berg und Dieter Eimermacher I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen
Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Andreas Braun I Ursula Breunig I
Prof. Dr. Gerhard Brunn I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebiervon Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian
Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista ScheepersFleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise
Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher
I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D.
Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker
I Prof. Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr.
Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr.
Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela
Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine Staemmler-Kienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk
Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia
und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd
Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und
Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner
Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni
Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred
und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia
Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Jacqueline Ritter I Ulrich
Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer
und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Dr. Ulrich Schröder I
Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard
Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel
I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef
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