Die Französische Revolution Beginn der französischen Revolution → der Staat war hoch verschuldet → Kriege und teure Hofhaltung in Versailles → der König brauchte Geld 5. Mai 1789 → Er berief in Not die Generalstände ein → das war eine Versammlung von Vertretern aller Stände aus ganz Frankreich (seit 175 Jahren nicht mehr geschehen worden) Die Adeligen forderten, seine Steuerfreiheit zu behalten Nach der Wahlordnung für die Generalstände hatte jeder männliche Franzose über 25 Jahre und der Steueren zahlte ein indirektes Wahlrecht → in den Gemeinden und Dörfern wurden Wählmänner gewählt → diese wählten Abgeordenete für die Generalständeversammlung Alle Franzosen waren aufgefordert, ihre Sorgen und Veränderungswünsche in die sogenannten „Beschwerdehefte“ aufzuschreiben → über den Inhalt dieser Beschwerdehefte wurde dann in der Wahlversammlung diskutiert Viele Bürger des Dritten Standes auf dem Land konnten nicht lesen oder/und schreiben → sie baten ihre Pfarrer um Hilfe → so entwickelten viele Angehörige des niederen Klerus noch mehr Verständnis für die Nöte des Dritten Standes → sie schlossen sich ihre Wünsche an 20. Juni 1789 → Im Ballhaus gab es Streit → Früher hatte jeder Stand ein Drittel der Abgeordnete gestellt → der Dritte Stand bildete 98% der Bevölkerung und verlangte, mehr Abgeordnete stellen zu dürfen Das erhielten sie → doch es wurde nach Ständen abgestimmt, nicht nach Köpfe → damit war der Dritte Stand nicht einverstanden → nach Debatten beschlossen sie, sich selbst Nationalversammlung zu nennen Dieser Beschluss des Dritten Standes bedeutete eine offene Rebellion gegen den König → sie hatten die Leitung der Nationalversammlung in seine eigene Hände genommen → der König reagierte wüten → er befahl den Abgeordneten des Dritten Standes, zu den Generalständen zurückzukehren Doch sie beugten sich dem Befehl des Königs nicht → sie befürchteten, dass der König ihre Versammlung mit Gewalt auseinander jagen konnte → sie schworen, beieinander zu bleiben, bis sie Frankreich eine Verfassung gegeben hätten → dabei wurden sie sogar von manche Angehörigen des Adels und des Klerus unterstützt Für den König hatte sich die Situation verschlimmert → Ludwig XVI. gab nach und befahl den anderen Ständen, sich zur Nationalversammlung zu begeben Revolution der Bürger von Paris: Die Preise waren sehr erhöht in der Stadt Am 12. Juli 1789 gab es Gerüchte um einen Befehl vom König, 30000 Soldaten nach Paris zu schicken Deswegen bildeten die Bürger der Stadt eine Miliz gegen die Königs Armee Sie stürmten am 14. Juli 1789 die Bastille Diese war inzwischen nur ein Waffenlager und gefürchtetes Gefängnis geworden Die Bürger suchten auch nur Waffen und die Bastille gab nur wenig Widerstand Somit fiel das bekannteste Symbol der Willkürherrschaft in Frankreich Der König gab schnell nach und reiste nach Paris, nachdem er seinen Testament schrieb Revolution der Bauer auf dem Land: Auf dem Land herrschte Angst vor dem Zorn der Adeligen und vor bewaffneten Banden Die „große Furcht“ war entstanden, weil manche glaubten, dass die Adeligen zornig sein würden, dass sie keine Privilegien mehr hatten, und sich deswegen and den Bauern rächen würden Zwischen dem 19. Juli und dem 6. August gingen die bewaffneten Bauern vor die Schlösser ihrer Grundeherren Sie verlangten die Bücher/Urkunden mit den Lehnsrechten und verbrannten sie Somit nahmen sie Kontrolle über ihr Leben Die Nationalversammlung: Einige Abgeordneten des Klerus und des Adels hatten sich inzwischen der Nationalversammlung angeschlossen Die Ereignisse in Paris und auf dem Land erschreckten sie Die Nationalversammlung hatten keine andere Wahl, als auf dem Volk zu gehorchen In der Nacht vom 4. Auf den 5. August 1789 schaffte die Nationalversammlung die Privilegien der Adeligen und Kerus ab, vor allem das Steuerprivileg und die Grundbesitzerrechte, wie auch die Leibeigenschaft → manche Adelige wollten sogar in Namen der Gleichheit auf ihre Vorrechte verzichten Am 26. August erklärten sie gleiche Rechte für alle Menschen → „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ → diese wurde nach dem Beispiel der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von General Lafayette geschrieben Das Volk musste müsse über seine „natürlichen Freiheiten“ aufgeklärt werden Manche Abgeordnete waren dagegen Auch Frauen mischten sich im Kampf um die persönliche Freiheit und politische Mitbestimmung → die Frauenrechtlerin Olympe de Gouges veröffentlichte im Jahr 1791 eine „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ → die Nationalversammlung lehnte diese ab Die Verfassung → Brüderlichkeit, Freiheit und Gleichheit Zeitleiste (Die Revolution und der König) 26.8.1789 → Nationalversammlung beschließt die “Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ → der König stimmt nicht zu 5.10.1789 → Frauen ziehen von Paris nach Versailles und dringen in das Schloss ein und zwingen den König, nach Paris umzuziehen → der König willigt in die Beschlüsse der Nationalversammlung ein und wenige Tage später zieht auch die Nationalversammlung nach Paris um 20./21.6.1789 → Der König versucht von Frankreich zu ziehen → wird erkannt und die Familie wird nach Paris zurückgebracht 3.9.1789 → Die erste Verfassung tritt in Kraft 14.9.1789 → Der König leistet einen Eid auf die Verfassung 3.12.1789 → Der König richtet ein geheimes Ersuchen an den König von Preußen → bittet um Hilfe und die europäischen Monarchien beginnen eine Armee aufzustellen, um die fr. Rev. niederzuschlagen 10.8.1789 → Die Bevölkerung von Paris stürmt die Tuilerien (Pariser Schloss des Königs) → er flieht in die Nationalversammlung, die sich selbst auflöst → eine neue Versammlung, der Konvent, sollte gewählt werden und eine neue Verfassung schreiben und über das das Schicksal des Königs beschließen 11.8.1789 → Der Konvent tritt zum ersten Mal zusammen Zwei verschieden Verfassungen → siehe Seite 23 im Buch Die Clubs der fr. Rev. In den Clubs diskutierte man den Fortgang der fr. Rev. (fast wie Parteien) Die Volksgesellschaften → Kamen aus den untersten Schichten (in vielen Clubs unterteilt); vor allem Kleinhändler und Handwerker; patriotische Frauenclubs sind auch entstanden Die „Sansculotten“ → Bedeutet übersetzt „ohne Hosen“; waren aktive Bürger aus Mittel- und Unterschichten von Paris; wollten die politische und wirtschaftliche Gleichheit; entwickelten eine eigene politische Kultur Der Jakobinerclub → Wurde sehr einflussreich; bestand aus dem gebildeten und begüterten Großbürgertum; hatte viele Tochterorganisationen Kriegserklärung → Im Jakobinerclub gab es unterschiedliche Meinungen Die Frage war, ob man den europäischen Monarchien den Krieg erklären sollte Diese hatten nämlich den Verlauf der Französischen Revolution verfolgt und einigten sich auf eine politische Gegenwehr gegen Frankreich Spaltung des Jakobinerclubs → Einige im Jakobinerclub wollten den Krieg erklären (=Girondisten); die andere, wie Maximilien Robespierre, lehnten es ab Manche Forscher gaben den Girondisten Recht; andere dachten, dass sie nur die Revolution durch einen gemeinsamen Feind einigen wollten Der König hätte jedenfalls profitiert: im Falle eines Sieges als Verteidiger seines Volkes und im Falle einer Niederlage als König in einer von den ausländischen Mächten wiederhergestellten Monarchie Unter ihrem Wortführer Maximilien Robespierre gewannen die Jakobiner, die für eine Republik waren, die Oberhand; König war nicht mehr zu halten Die Nationalversammlung löste sich selbst auf und eine neue Versammlung (Nationalkonvent) wurde auf der Grundlage eines gleichen Wahlrechts für alle Männer gewählt Der König wurde vom Konvent wegen Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt Sommer 1792 → Revolution unter Druck geraten; im Krieg von den Monarchien angegriffen und Teile der Bevölkerung wandten sich gegen der Revolution (vor allem eidverweigernden Priestern) Sansculotten gewannen mit ihren Forderungen nach konsequenterem Vorgehen gegen die Feinde der Revolution immer mehr Einfluss auf den Nationalkonvent Die radikalen Jakobiner („Der Berg“) in Nk. Unter Führung von Maximilien gaben der Revolution ab dem Sommer 1973 eine neue Richtung → mithilfe der Sansculotten schalteten sie ihre politischen Gegner aus Juni 1793 → Konvent ließt 29 Girondisten verhaften und anklagen; 21 von ihnen wurden dann hingerichtet → die Diktatur der Jakobiner begann Die Politik der Jakobiner 24. Juni 1793 → dritte Verfassung vom Konvent verabschiedet worden → Menschenrechte, soziale Grundrechte, Recht auf Arbeit und Recht der Armen auf staatliche Unterstützung Vorstellung von Gleichheit der Jakobiner und Sansculotten → alle hatten das gleichte Recht zu wählen (politische Gl.), alle wurden vor Gericht gleich behandelt (rechtliche Gl.) und alle sollten ungefähr dasselbe Einkommen und Reichtum haben (wirtschaftliche Gl.) Die neue Verfassung trat nie in Kraft weil Robespierre und seine Anhänger die Demokratie bedroht sahen → Frankreich war im Krieg und musste sich gegen die feindlichen Monarchien wehren; in manchen Gegenden Frankreichs begannen Aufstände gegen die Regierung in Paris; Nahrungsmittel waren noch immer knapp Um die gefährdete Revolution gegen Feinde zu verteidigen, errichteten die Jakobiner ein besonderes Herrschaftssystem → die „Schreckensherrschaft“ → zentralisierten die politische Macht in einem Ausschuss des Konvents („Wohlfartsausschuss) Jeder musste Angst haben, als Gegner der Revolution hingerichtet zu werden → Albert Soboul schrieb, dass sie Politik des Konvents nur deshalb Erfolg haben konnte, „weil die Revolutionsregierung über eine Autorität verfügte, die von der Schreckensherrschaft abgesichert war“ Die wichtigsten Maßnahmen der Jakobiner: Festlegung von Höchspreisen für Getreide; Landgüter von in das Ausland geflohenen Adeligen werden in klienen Einheiten preiswert an Kleinbauern verkauft; Einführung in der allgemeinen Wehrpflicht: alle männlichen Franzosen werden in der Armee einberufen; Festlegung einer Obergrenze für Löhne und für die Preise wichtiger Güter; staatliche Fürsorge für Kranke, Alte und Bedürftige Siehe S. 27 für „politische Gruppierungen in der Nationalversammlungen“ Napoléon Napoléon wurde 1769 auf der Insel Korsika geboren; wuchs unter ärmlichen Verhältnissen auf Trat freiwillig in die Revolutionsarmee ein und war mit 24 Jahren schon Brigadegeneral; im Auftrag des Konvents eroberten seine Truppen die Stadt Toulon, die von englischen Truppen besetzt war, für Frankreich zurück Inzwischen waren in Paris die Jakobiner entmachtet worden und ihre führenden Politiker wie Robespierre wurden hingerichtet; gemäßigte Revolutionäre hatten die Macht übernommen und das alte Zensuswahlrecht wurde wieder eingeführt Napoléon rettete mit seinen Truppen die neue Regierung (das Direktorium) vor einem Austand, mit dem die alte Monarchie wieder eingeführt werden sollte Erhielt mit 26 Jahren zum Dank den Oberbefehl über die Truppen und errang in kurzer Zeit entscheidende Siege 9. November 1799 → Napoléon wagte den Staatsreich und mithilfe seiner Soldaten löste er das Parlament in Paris auf und ernannte sich selbst zum Staatsoberhaupt → festigte seine Machte; krönte sich schließlich (1804) zum Kaiser In den folgenden Jahren konnte er fast ganz Europa erobern (außer England und Russland) → erzielte er den größten Teil der Staatseinnahmen aus den besetzten Länder → konnte die Staatsfinanzen ordnen, die französische Bevölkerung entlasten und ein geordnetes Steuersystem entwickeln; Verwaltung des Staates → militärischen Prinzip von Befehl und Gehorsam; niemand wurde mehr gewählt Napoléon sicherte mit seinem Gesetzbuch „Code Napoléon“ alle grundlegenden Rechte und persönlichen Freiheiten → nur in der Politik durft das Volk nicht mehr mitbestimmen; Situation der Frauen änderte sich nicht Unter der Führung Napoléons eroberte die fr. Revolutionsarmee fast ganz Europa und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation endete Napoléon ordnete die eur. Staatsgrenzen neu → die ehemaligen Feindstaaten Preußen und Österreich ließ er in verkleinerter Form weiter bestehen → der Kaiser bildete außerdem neue, künstliche Staaten → als Herrscher dieser Staaten setzte Napoléon Mitglieder seiner Familie ein Sechzehn selbständig gebliebene deutsche Staaten in der Mitte und im Süden Deutschlands hatten durch die napoléonische Eroberung gewonnen → sie wurden säkularisiert und mediatisiert → daraus entstanden nun 16 größere Flächenstaaten, die sich der Schirmherrschaft Napoléons zusammenschlossen und aus dem Deutschen Reich austraten, damit er endgültig zerfiel Napoléon bewirkte in den neu gegründeten Staaten und in den besiegten Feindstaaten Reformen → sie sollten alle von den Fortschritten der fr. Revolution profitieren, so wie Napoléon es verstand → die Verwaltung wurde modernisiert und alte Standespriviliegien wurden abgeschafft; eine echte Mitbestimmung des Volkes gab es aber nicht sowie eine Gleichberechtigung der Frauen Napoléon nutzte diese Staaten auch, um seine Armee und den fr. Staatshaushalt zu stützen → Abgaben und Steuern, die an Frankreich gezahl werden mussten, minderten die Begeisterung der deutschen Bevölkerung für Napoléon Versuchte, auch Russland zu erobern → scheiterte; die Armee des russischen Zaren hatte sich weit zurückgezogen und als der Winter kam war Napoléons Armee zu schlecht besorgt; Soldaten starben an Kälte und Hunger → verlor den größten Teil seiner Armee Die von Napoléon beherrschten Staaten verbündeten sich gegen ihn und besiegten ihn in der „Völkerschlacht“ bei Leipzig; auch sein Volk vertraute ihn nicht mehr und er wurde verbannt 1815 → versuchte seine Macht zurückzuerobern, unterlag seinen Gegnern jedoch endgültig in der Schlacht bei Waterloo 1848: Revolution in Deutschland Im Frühjahr des Jahres 1848 kam es in Paris, Wien, Berlin und vielen weiteren deutschen Städten zu revolutionären Unruhen; Menschen gingen auf die Straße und setzten sich für die Lösung der aktuellen Problemen ein Revolutionären Ereigniss → 3 Problembereiche → Ausbildung des Nationalstaates (=nationale Frage); die verfassungsmäßige Absicherung von Rechten (=politische Frage); Überwindung von Massenarmut und sozialer Not (=soziale Frage) Der Wiener Kongress (1814/1815) Auf Einladung des österreichischen Kanzlers Metternich trafen sich die führenden Politiker Europas; sie wurden zu einem Fest in der Villa von Metternich eingeladen Die siegreichen Mächten ordneten die europäische Landkarte neu Im Wiener Kongress beschlossen sie neue Staatsgrenzen → Frankreich bekam seine alte Grenzen wieder; Preußen, Österreich und Russland erhielten ihre alten Gebiete zurück und sogar noch größer → dabei achteten sie darauf, gleich mächtig zu werden „Legitimität, Solidarität und Restauration“ (der Monarchie) zwischen Preußen, Russland, Österreich, England und Frankreich→ damit wollten sie vermeiden, dass jemand wie Napoléon wieder an die Macht kam Prinzipien der Neuordnung Europas: Restauration: Wiederherstellung der alten politischen Zustände und Rückkehr der Herrscherhäuser Legitimität: Rechtmäßigkeit der Herrscher von Gottes Gnaden Solidarität: Gegenseitige Hilfe zur Aufrechterhaltung der alten Ordnung und zur Sicherung des Friedes 9. Juni 1815 →Kongress einigt sich auf die Konstruktion des „Deutschen Bundes“ (39 Staaten); dazu gehörten mit Teilen ihres Staatsgebietes auch Preußen und Österreich, sowie ausländische Herrscher (Könige von England, Dänemark, Niederlande) Eine gesamtdeutsche Regierung gab es nicht, die einzige deutsche Einricht war die Bundesversammlung in Frankfurt → hier trafen sich einfach Gesandte, die sich als Außenminister ihrer Staaten verstanden und auf die Souveranität ihres jeweiligen Staates achteten Beteiligte territorial politisch Folgen Frankreich (Talleyrand) Keine Verluste, keine Gewinne gegenüber den Grenzen von 1789 Beibehaltung der Großmachtstellung England (Castlereagh) Gewinne: Helgoland, Malta, Kapkolonie, Ceylon Gewinne: Finnland und Teile Polens Gewinne: Venetien und Lombardei; Verzicht auf Gebiete in Belgien und am Rhein Gewinne: Teile des Rheinlands, Sachsen u.a. Ausbau der Stellung als Seemacht Stärkste Landmacht Der Stellt Der Wiener Wiener Kon. K. stellt dasdas europäische Gleichgewicht europäische wieder her und sichert Gleichgewicht wieder her damit den Frieden für eine und sichert lange Zeit damit den Frieden für eine lange Zeit. Die Volkër Deutschlands, Polens und Italiens sind enttäuscht, weil ihre nationalen und liberalen Hoffnungen nicht erfüllt werden. Die Heilige Allianz entsteht um die Prinzipien der Neuordnung notfalls militärisch durchzusetzen. Russland (Zar Alexander I) Österreich (Metternich) Preußen (v. Hardenberg) Deutsche Fürsten Verschiebung nach Südosten (Donaumonarchie); Vorsitz im Deutschen Bund Stärkste Macht im Deutschen Bund, „Wacht am Rhein“ Gründung des Deutschen Bundes (39 Staaten),; Bundestag in Frankfurt Der Liberalismus: eine neue Idee begeistert die Bürger Nach dem Wiener Kongress wusste man noch nicht, ob das monarchische Prinzip beibehalten werden würde, oder ob aus den Untertanen freie Staatsbürger werden sollten Das Bürgertum hoffte, die zweite Variante würde Wirklichkeit → die Bundesakte von Wien gab den Reformern diese Hoffnung; jedoch erließen nur wenige Fürsten Verfassungen; Bürger, die Steuern zahlten, durften wählen und es gab Religions-, Presse- und Meinungsfreiheit In der Praxis → überhaupt nicht so; wenige Freiheitsrechten und für Jahrzehnte gar keine Verfassungen in Preußen und Österreich Die Herrscher der Restaurationszeit wollten Stabilität → wendeten sich gegen die nationalen Bestrebungen der Völker, Ideale der Freiheit, Philosophie der Aufklärung → Gehorsam war die erste Pflicht der Untertanen Das Wartburgfest → vor allem die gebildeten Bürger und viele Studenten waren empört; sie hatten in den Freiheitskriegen gegen die Truppen Napoléons ihr Leben riskiert und jetzt blieben ihnen trotzdem die grundlegenden pol. Rechte verwehrt Oktober 1817 → ersten großen Demonstration der deutschen Geschichte; etwa 500 Studenten und Porfessoren äußerten ihre Kritik an der Restauration auf der Wartburg Die Gemüter waren erhitzt, in Reden wurde die nationale Einigung gefordert; abends wurden Bücher verhasster Schriftsteller verbrannt, sowie ein österreichischer Korporalstock und eine Uniform als Symbole der militärischen Unterdrückung Als Karl Ludwig Sand, ein Student, August von Kotzebue, ein Schriftsteller, ermordete, nahm Metternich die Tat als Anlass für Unterdrückungsmaßnahmen Karlsbader Beschlüsse → Verbot der Burschenschaften und der Farben schwarz-rotgold; staatliche Aufsicht für Professoren und Studenten, mit Androhung von Entlassung und Berufsverbot; Presse- und Meinungsfreiheit wurden eingeschränkt; Zeitungen und Zeitschriften wurden zensuriert, eine neue Ermittlungsbehörde musste die politische Szene beobachten und alle revolutionären Umtriebe im Keim ersticken (Verhaftung verdächtiger Personen und Polizeigewalt) Karl Ludwig Sand wurde hingerichtet und viele Hunderte von anderen Menschen auch Zeit des Biedermeier 1839 → Eine Zeit, in der die Leute zu Hause alles schön, dekoriert und gemütlich haben wollten Sie „versteckten“ sich zu Hause; sie hatten Angst von der Unterdrückungsmaßnahmen und sie äußerten seine Meinungen nur privat Das Hambacher Fest 1832 → Zeitungen berichteten über die Vorbereitungen zu einem Nationalfest , zu dem Männer und Frauen jedes Standes und aus allen deutschen Stämmen ins pfälzische Hambach eingeladen wurden Initiatoren → Journalisten Siebenpfeiffer und Wirth; übernahmen das Marketing Etwa 30000 Menschen versammelten sich am 27. Mai 1832 an der Schlossruine → nicht nur Studenten und Professoren, sondern auch Kleinbürger, Handwerker und Bauern, sowie viele Frauen Zahlreichen Redner wurden gefeiert, überall wurde diskutiert Was vom Hambacher Fest übrig blieb war die Erinnerung an ein großartiges Fest, von dessen Stimmung noch Jahre später geschwärmt wurde Die schwarz-rot-goldene Fahne stand von nun an für ein freies und geeintes Deutschland Die liberale Bewegung war trotz der Unterdrückungsmaßnahmen der Restauration nie völlig zum Erliegen gekommen → die Ereignisse in Paris (1830) weckten überall in Europa die Liberalen Rede Siebenpfeiffers → Einigung des Deutschen Bundes; Verschwindung der Hemmung und Bedrückung, Freiheit nicht von den Aristokraten erdrösselt Soziale Not Verschlimmerung der wirtschaftlichen Lage (1. Hälfte des 19. Jh.) für die große Masse der Bevölkerung → nach der „Bauernbefreiung“ waren viele Bauern nicht mehr rechtlich abhängig von ihren Grundherren aber die meisten litten unter Zusatzlasten und hatten sich hoch verschulden müssen Industrialisierung → Konsumgüter verbilligt; bedrohte alle, die nicht so produktiv waren wie die Maschinen; aber die Industrie war nicht so fortgeschritten, dass sie eine entsprechende Zahl von Arbeitskräften hätte aufnehmen und existenzsichernd entlöhnen können Trotz der Massenarmut kam es nur selten zu offenem Aufruhr → eine Ausnahme ist der Aufstand der Weber in Schlesien, wo sie immer niedrigere Preise für die in Heimatarbeit hergestellten Produkte zahlten Die Aufständischen forderten eine bessere Bezahlung für ihre Produkte und plünderten die Häuser vieler Fabrikanten → das Militär schlug diesen Aufstand blutig nieder und viele Weber wurden zu Zuchthausstrafen verurteilt Die schwierige Lage verschlechterte sich durch die Missernten von 1846 und 1847 → das Angebot an Grundnahrunsmittel sank, die Preise stiegen (Marktkreislauf ;) ); bis zum März 1848 spitzte sich die Lage immer mehr zu Frühjahr 1848: Europa kämpft gegen die Restauration Ursache Ereigniss Beteiligte Forderungen Folgen Paris Wien Berlin Louis Philippe weigerte sich, das Zensuswahlrecht aufzuheben; verbot politische Großverwaltungen zum Thema Wahlrecht Etwa 1500 Straßen verbarrikadiert; Bürgerkrieg gegen die Königstruppen Sie wollten Rechte und eine Verfassung, diese wurde ihnen nicht gegeben; Missernte; Unterdrückung Große Menschenmenge zwang den König zum Abzug der Truppen (Versammlung vor dem Berliner Schloss, Petition) Heftige Kämpfe in den Straßen Wiens Bürger, Handwerker, Arbeiter, Königstruppen Erhaltung des Wahlrechts; Rechte Monarchie wurde zu einer Republik; 90000 Männer erhielten den Wahlrecht; Louis Philippe floh nach England Volk, Kaiser, Metternich König gab schnell zu; zwei Schüsse wurden von einem Soldat geschossen; Volk fühlte sich betrogen → Barrikaden, usw. Volk, Soldaten, König Verfassung und Rechte Eine Verfassung wurde versprochen und Metternich floh Rechte; nationaler Einheit; liberale Politik Am nächsten Morgen brachte das Volk die Leichnahme getöteter Barrikadenkämpfer und forderte „Hut ab!“; der König gehorchte Die erste deutsche Nationalversammlung Die Märzereignisse hatten die Fürsten zum Nachgeben gezwungen → kein Monarch war gefallen, aber der Deutsche Bund existierte nur auf dem Papier Süddeutschland → Bauern rebellierten gegen die Grundherren; zogen mit Sensen und Äxten vor die Schlösser, verbrannten Urkunden, Schuldscheine und Bücher und verlangten den Verzicht der Adeligen auf alle Privilegien → mit Erfolg; alten Vorrechte wurden gestrichen und somit war die Rev. Für meistens erfolgreich beendet; meisten Bürger warteten auf die Verfassungen und Reformen Niemand wusste, wie stark die alten, beharrenden Kräfte noch waren → 500 Liberale trafen sich in Frankfurt (Frankfurter Vorparlament) → beschlossen, Deutschland musste Wahlen zu einer Nationalversammlung machen; Termin: 1. Main 1848 Das improvisierte Unternehmen gelang und schon am 18 Mai 1848 trat die erste Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zusammen → Frankreicher Abgeordneten waren vom Volk gewählten und galten als Vertreter der deutschen Nation; für viele Abgeordnete war es nur eine Frage der Zeit, dann würde ein einheitliches und freies Deutschland geschaffen sein In der Paulskirche kamen mehr als 400 Abgeordnete zusammen, die fast alle aus den gebildeten Schichten des Bürgertums gehörten (Ärzte, Pfarrer, Professoren); man sprach verkürzend vom „Professorenparlament“ Wichtigste Aufgabe → Erarbeitung einer Verfassung, die die bürgerlichen Grundrechte sichern musste; auch die Grenzen Deutschlands mussten diskutiert werden, sowie welche Staatsform die beste sei (Republik, Wahlmonarchie, erbliche Monarchie?) und ob das neue Staat als Bundesstaat oder Einheitsstaat zu organisieren sei Es bildeten sich schnell Gruppierungen und verschiedenen Positionen entwickelten sich → Gleichgesinnte Abgeordnete trafen sich in bestimmten Gasthäusern, wählten Rednner, die ihre gemeinsame Ansicht vortragen sollten, und setzten sich bei Parlamentsdebatten zusammen → „Parteien“ Demokraten (Republik) saßen links; Konservativen (erbliche Kaisertum) saßen rechts und in der Mitte trafen sich die Anhänger einer parlamentarischen oder konstitutionellen Monarchie Man einigte sich dann, eine vorläufige Zentralregierung zu bilden und den Erzherzog Johann aus Österreich als Reichverweser einzusetzen, aber eigene Machtmittel, wie eine Armee, besaß er genauso wenig wie die Nationalversammlung „Grundrechte des deutschen Volkes“ als Fundament der Verfassung; dann Diskussionen um die Nationalitätenfragen: sollte der neu zu schaffende Staat nur Gebiete umfassen, in denen Deutsche lebten? → dies würde ein Ausschluss größer Teile des Vielvölkerstaates Österreichs bedeuten, was aus der Sicht Österreichs unannehmbar war Man einigte sich schließlich, auf eine kleindeutsche Lösung und grenzte damit Deutsch-Österreich aus Staatsform → Anhänger eines Bundesstaates konnten es durchsetzen Die Regierung sollte einem frei zu wählenden Parlament verantwortlich sein Die Abgeordneten wählten denn preußischen König zum erblichen Kaiser → feierlich bot eine Delegation der Paulskirche dem König die Kaiserwürde an; als er diese ablehnte, war das Verfassungwerk der Paulskirche zusammengebrochen Die Regierungen in Preußen, Österreich, Sachsen, Bayern, Württemberg und weiteren bedeutenden Staaten erkannten die Verfassung nicht an und zogen ihre Abgeordnete zurück Anhänger der Revolution riefen an mehreren Orten dazu auf, die Errungenschaften zu sichern und die Reichsverfassung durchzusetzen, aber die Truppen der Fürstenmächte, vor allem aus Preußen, schlugen die Aufstände nieder Mit der Kapitulation von 6000 Kämpfern in der Festung Rastatt war die Revolution 1848/1849 endgültig gescheitert