Was hat die Revolution Frankreich gebracht

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Was hat die Revolution Frankreich gebracht???
Musste das Ancien Regime untergehen? Musste der König erst an eine Verfassung gebunden
werden um dann noch seiner letzten Macht – und seines Kopfes – durch Madame Guillotine
beraubt zu werden?
Frankreich war der erste europäische „Staat“ der sich entschied den Feudalismus und
Absolutismus abzuschaffen um den Staat zu modernisieren.
Gemäß den Ideen der großen Philosophen wie zum Beispiel Montesquieu wurde eine Reform
durchgeführt: Laut der Verfassung vom 3.11.1791 – also knapp zwei Jahre nach dem
Ausbruch der Revolution – wurde Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie. Der
König musste sich mit der vom Volk – zumindest dem steuerzahlenden Teil der Bevölkerung
– gewählten Assemblée Nationale über der Einsetzung von Streitkräften absprechen: Er durfte
zwar noch die Minister ernennen aber gegen die Gesetzesgebende Kraft, sprich Judikative,
der Nationalversammlung hatte er nur noch das suspensive Veto, konnte Gesetze also nur
maximal vier Jahre verhindern.
Der Nationalversammlung kamen hingegen weitaus größere Befugnisse zu, denn immerhin
war sie befugt ein Hochgericht zusätzlich zu den schon bestehenden Gerichtshöfen und dem
Berufungsgericht einzuberufen. Weiterhin durfte sie die vom König ernannten Minister
kontrollieren und konnte so viel Druck ausüben, dass jener sich gezwungen sah, sie wieder zu
entlassen.
Diese neue Form der Monarchie war also der erste wichtige Schritt in Richtung der
Verwirklichung der Ideen der Philosophen – der Errichtung einer Demokratie wie es sie einst
schon in Athen gegeben hatte, nur eben für eine größere Bevölkerungszahl und ohne die
Ungerechtigkeit des Losverfahrens.
Trotzdem gab es noch einige, nein eigentlich sehr viele Ungerechtigkeiten aus der Welt zu
schaffen: Warum durften Frauen nicht wählen? Warum durfte nur der wählen der auch genug
Geld an den Staat zahlt?
Leider währte dieses System nicht lange: Die Revolution wurde langsam aber sicher von den
radikalen Gruppen geleitet und mit der Hinrichtung des Königs und der zuvor ausgerufenen
Republik schien der Errichtung der Demokratie nichts im Wege zu stehen.
Allerdings litt die arme Bevölkerung zunehmend unter der Hungersnot und die Regierung
legte das Maximum Générale fest – eine Lebensmittelpreis Höchstgrenze. Damit waren aber
einige radikale Republikaner gar nicht einverstanden: Und so etablierten sich die Jakobiner
unter der Führung von Maximilien de Robespierre und schafften es die Mehrheit in der
Nationalversammlung zu erringen um mit dieser Mehrheit den so genannten
Wohlfahrtsausschuss zu gründen. Jener hatte nun die gesamte Macht des Staates inne und
musste nur noch formell und monatlich von der Nationalversammlung anerkannt werden.
Die Verfassung war also nun gänzlich suspendiert worden. An ihre Stelle trat hingegen die
mächtigste und gefährlichste Waffe die es überhaupt geben kann: Die Legalisierung von
Mord an Menschen die nicht die Meinung der Machthaber teilen – übrigens eine sehr beliebte
Form zur Ruhigstellung von Menschen in Diktaturen!
Durch das „Gesetz über die Verdächtigen“ und folgende Terrorgesetze war es Robespierre
und seinen Anhängern – den Jakobinern – möglich alle möglichen Menschen vor das
Revoultionstribunal zu stellen und im Rahmen der Gesetze hinrichten zu lassen: Bis zu 40000
Menschen fielen der Guillotine zum Opfer.
Aber was hat sich im Gegensatz dazu denn im heutigen Frankreich geändert?
Ich werde einfach mal den Weg über das Direktorium und Napoleon außer Acht lassen und
kann sagen das Frankreich eine semi-präsidentale Republik ist. Also eine Art Mischung von
den Staatsformen der USA und der BRD.
Exekutive sollten eigentlich der vom Volk direkt gewählte Staatspräsident und der von ihm
ernannte Premierminister sein. Die beiden sollen sich – so die Verfassung von 1958 – die
Innen- und die Außenpolitik teilen. In Wirklichkeit hat aber der Staatspräsident die ganze
Macht inne, da er immer schwach Premierminister ernennt. Er ist weiterhin nicht vom
Parlament abhängig, kann dieses zu dem sogar auflösen und hat den Vorsitz im Ministerrat.
Das aus Assemblée Nationale und Senat bestehende Parlament sollte eigentlich die
vollständige Gesetzgebung innehaben. Es ist aber der schwächste Teil in dem Dreieck
Exekutive – Legislative – Judikative da die Regierung mithilfe von Verordnungen Gesetze
aufheben oder umgehen kann. Und auch das Misstrauensvotum ist fast nutzlos.
In diesem Sinne muss ich feststellen dass die Verfassung rein theoretisch damals besser war
als die Macht beim Parlament lag. Aber mit der praktischen Umsetzung die heute praktiziert
wird von den Staatspräsidenten die eine völlig andere moralische Einstellung haben kann ich
nur sagen das die Verfassung heute besser ist.
Außerdem ist es heute allen erwachsenen Bürgern des Landes erlaubt zu wählen.
Somit kann ich zu dem Schluss kommen, dass der Weg der Verfassungen mit dem Beginn in
der Französischen Revolution wichtig und auch richtig war, denn Frankreich heute ist ein
friedlicher, demokratischer Staat, der zwar auch Probleme hat aber im Gegensatz zu damals
sind diese nicht allzu schwerwiegend.
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