112358 Wettbewerb ASKÖ Center Neu Das Planungsgebiet befindet sich im westlichen Teil der Stadt Graz in unmittelbarer Nähe des zum Weltkulturerbe gehörenden Schlosses Eggenberg mit seinem Schlosspark. Es bildet ein Teil eines umfassenden Sportkomplexes, das im Eggenberger Stadtteil der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Das Angebot des Sportkomplexes ist vielfältig und wurde vor kurzem um ein neues Schwimmbad bereichert. Im westlichen Teil des Sportkomplexes, der ruhigen Schlossstrasse zugewandt, befindet sich der Eingang ins Leichtathletik- und Fußballareal. Der Eingang erfolgt über einen gewaltigen asphaltierten Vorplatz, der durch ein langes Gebäude mit Tribüne (dem Sportplatz zugewandt) und zwei Sporthallen räumlich gefasst ist. Die bestehende Halle im südwestlichen Eck des Vorplatzes wird ersetzt, da sie den zeitgenössischen Erwartungen einer Sportstätte nicht entspricht. An demselben Ort soll ein neues Sportcenter entstehen. Die Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur (ASKÖ) will an diesem Standort ein Center und Anlaufstelle für Sportinteressierte schaffen. Durch ein sympathisches Erscheinen und einen einladenden Charakter der Anlage wird das Center zum Gesicht und Identität des ASKÖ Vereins. Mit einem Konzept einer Box mit einem fließenden, verbindenden Raum kreieren wir ein schlichtes und elegantes Gebäude, das die unterschiedlichen funktionalen Anforderungen unter einer markanten Hülle vereint. Diese Hülle ist durch unterschiedliche Transparenzgrade gekennzeichnet und ermöglicht den Fußgängern in der Schlossstrasse sportliche Aktivitäten in der 3-fach Sporthalle zu beobachten. Der neue Kubus ergänzt die Gesamtanlage, definiert und fasst den Vorplatz ein und verleiht ihm, durch einen großzügigen Eingang, eine neue Wichtigkeit. Diese wird im Weiteren durch den erhaltenen Zugang zur bestehenden Tribüne unterstrichen. Im Inneren ist das Gebäude durch ein dreigeschossiges Foyer gekennzeichnet, das als eine Drehachse, um die restliche Funktionen angeordnet sind, funktioniert. Entwurfsgedanken: - Kompakte Box mit einer durchlässigen Hülle Visuelle Beziehungen zum Sportgeschehen sowohl innen, als auch außen Fließender und verbindender Raum Foyer als Drehachse und verbindendes Element Spiel mit Raumhöhen im Inneren Direkter barrierefreier Zugang zur Innentribüne Administration über zwei Geschosse Gute Verbindungen mit bestehendem Gebäude Anordnen der “dunklen“ Funktionen im Inneren des Gebäudes Erdgeschoss - Eingang und Verbindung mit dem Vorplatz Vorplatz mit ausreichenden Möglichkeiten zum Parken für Autos und Fahrräder Großzügiges einladendes Foyer mit Zenital-Licht über zwei (bzw. drei) Geschosse für Versammlungen Einblicke ins Sportgeschehen – 3-fach Sporthalle und ABC Center Geschlossene Box der Administration Barrierefrei erschlossene Tribüne und andere Funktionen (Hallenebene, Buffet, Administration) Untergeschoss - Anordnung aller Sportsäle in einer Ebene Ankommen in ein gemeinsames Foyer wonach Sportler in einzelne Turnsäle verteilt werden Belichtung der 3-fach Sporthalle überwiegend von oben, um eine ausgewogene Lichtsituation zu schaffen Belichtung der großen ABC-Bewegungshalle vom Osten Belichtung der kleinen ABC-Bewegungshalle vom Westen Verbindung zu Bestandsumkleiden Andienung der 3-fach Turnhalle durch eine Rampe im Süden 1/4 1.Obergeschoss - Buffet als offener Raum und Erweiterung des Foyers Terrasse des Buffets im Freien mit Blickbeziehung zu den Außensportanlagen Barrierefreie Verbindung des Buffets durch einen Treppenlift mit dem Foyer und durch eine Treppe mit der Tribüne Administration als “open plan“ Besprechungszimmer in drei separate Bereiche teilbar - Fassade ist durch verglaste und geschlossene Flächen gekennzeichnet vertikale Holzlamellen sind der Außenhaut vorgesetzt durch Abstand der Holzlamellen wird die Lichteindringung je nach Bedarf reguliert - Fassade Brandschutz - ganzes Gebäude ist in Unterbrandabschnitte gegliedert ausreichende Fluchtmöglichkeiten sind vorhanden Konstruktion - Tragstruktur der Halle besteht einerseits aus einem ca. 3m eingegrabenen Bereich aus Stahlbeton und anderseits aus einem oberirdischen Teil in Stahlbauweise Stärke der Stahlbetonwände wird 30cm betragen und sie werden in die Bodenplatte eingespannt Der oberirdische Bereich wird mittels I-Stützen, Fachwerkträgern und ausreichenden Aussteifungen konstruiert Die größte Spannweite beträgt 37m und wird mittels Stahlfachwerkträger überspannt Bauphysik - das Gebäude weist einen kompakten und energietechnisch optimierten Baukörper auf Streuung und Abschirmen des Lichteinfalls durch vorgesetzte Holzlamellen Oberflächenwasser wird durch Grünstreifen und Rasensteine versickert Regenwasserspeicherung zur Rasenbewässerung Nutzung des Gründaches zur Gebäudekühlung im Falle einer sommerlichen Überhitzung Haustechnik Heizungsanlage: Die Wärmeversorgung in einem Wärmeverbund für Normal- und Niedertemperatur erfolgt über eine Fernwärme-Übergabestation und über eine Nutzung der Heizwärme aus dem Abwasser der Duschanlagen mittels Wärmepumpe durch einen Abwasser-Wärmetauscher. Eine thermische Solaranlage kann, bei entsprechendem wirtschaftlichem Nachweis, ebenfalls über den Pufferspeicher in das System integriert werden, wobei bei Bedarf und Möglichkeit auch eine Rückspeisung der Solarwärme in das Fernwärmenetz erfolgen kann. Der Wärmeverbund über Pufferspeicher ist mit einem Normaltemperaturnetz bis 65 °C Vorlauftemperatur für die Warmwasserbereitung, die Raumheizung in der Sporthalle über schallabsorbierend ausgeführte Deckenstrahlungsplatten und die Raumheizung in den Bürobereichen über Heizkörper sowie einem eigenem Niedertemperaturnetz bis 35 °C Vorlauftemperatur für die Raumheizung über die Fußbodenheizung in den Umkleide- und Duschbereichen und die Lüftungsanlagen ausgeführt. Die Versorgung erfolgt dabei über die Heizungs-Pufferspeicher und drehzahlgeregelte Hauptpumpen. Das Heizungssystem versorgt somit folgende Gruppen: • • • • Regelgruppe Warmwasserbereitung (versorgt aus dem Normaltemperaturnetz) Regelgruppen Deckenstrahlungsplatten und Heizkörper (versorgt aus dem Normaltemperaturnetz) Regelgruppe Fußbodenheizung (versorgt aus dem Niedertemperaturnetz) Regelgruppen Luft-Heizregister (versorgt aus dem Niedertemperaturnetz) 2/4 Kälteanlage: Die Raumkühlung erfolgt bei Bedarf im Besprechungszimmer sowie in Räumen mit hohen Wärmelasten wie EDV- und Serverräumen durch den Einbau zusätzlicher Raumklimageräte. Klima- und Lüftungsanlagen: Entsprechend dem wärmetechnisch optimierten Standard des Gebäudes ist eine kontrollierte mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Diese wird entsprechend ÖNORM B 2608 ausgeführt, wobei die Zuluftversorgung in die Sporthalle, das Foyer und die Bewegungshalle erfolgt. Die Abluft aus der Sporthalle wird nacherwärmt als Zuluft für deren Nebenräume verwendet. Die verbrauchte Luft wird aus den Erschließungsbereichen, Garderoben, Waschräumen und sonstigen Sanitärräumen abgesaugt und über ein Lüftungsgerät mit hocheffizientem Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung geführt. Die folgenden lufttechnischen Anlagen werden vorgesehen: • • Zu- und Abluftanlage für die einzelnen Versorgungsbereiche der Sportanlage mit Zonensteuerung und effizienter Wärmerückgewinnung Zu- und Abluftanlage für das Besprechungszimmer über Kompakt-Lüftungsgeräte je Raumteil mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung (Lufteinbringung über das Klimagerät) ohne Nachheizung Die Luftverteilung in die einzelnen Versorgungsbereiche der Sportanlage erfolgt über variable Volumenstromregler, geregelt über die Raumbenutzung, die Luftqualität und die Raumtemperatur. Die Gesamtluftmenge kann auf den maximal gleichzeitig anfallenden Luftbedarf (z.B. Zuschauer nicht alle gleichzeitig im Foyer und in der Sporthalle, Sportler nicht alle gleichzeitig in der Bewegungshalle und in der Sporthalle) dimensioniert werden, wodurch sich ein kleiner dimensioniertes Zentralgerät ergibt. Erforderliche Brandschutzklappen sind mit Stellmotoren zur Brandfallsteuerung ausgestattet. Sanitäranlage: Die Wasserversorgung erfolgt aus dem örtlichen Wassernetz über eine Wasserzähleranlage mit Wasserfilter und Enthärtungsanlage. Die Warmwasserbereitung erfolgt in den einzelnen Sanitärgruppen dezentral über Wärmetauscherstationen im Durchfluss-System, versorgt aus dem Heizungs-Pufferspeicher. Dadurch besteht keine Legionellengefahr in großen Warmwasserspeichern und kein hoher Wärmeverlust an den Warmwasserspeichern und am Zirkulationssystem. Für die Versorgung der WC-Spülkästen und Urinale wird, entsprechend der Gegebenheiten und bei entsprechendem wirtschaftlichem Nachweis, eine Nutzwasserversorgung vorgesehen. Energieversorgung und Energieverteilung Elektro: Die Energieversorgung erfolgt aus dem örtlichen Niederspannungsnetz. Die Elektroverteilung erfolgt ausgehend von der Niederspannungshauptversorgung über bereichsweise Unterverteiler. Beleuchtungskonzept: Das lichttechnische Konzept ist passend an die Raumnutzung derart konzipiert, dass sowohl eine zweckmäßige Ausleuchtung aller Bereiche, als auch eine geeignete Mischung aus Grund/ Zweck- / und Effektbeleuchtung gegeben ist und diese den architektonischen Charakter des Objektes unterstreicht. Ein Augenmerk bei der Umsetzung eines lichttechnischen Konzeptes wird vor allem auf den Einsatz von energieeffiziente Beleuchtungssystemen und LED-Lichtsystemen liegen. 3/4 Mess-, Steuer- und Regelanlage: Die haustechnischen Anlagen werden über eine Mess-, Steuer- und Regelanlage, ausgeführt als freiprogrammierbare, modulare DDC-Anlage mit GLT-Funktion und Touchtableau, zentral überwacht. Ressourcenverbrauch Reduktion des Energieverbrauchs: Zur Gewährleistung des ökonomischen Betriebes wurde ein gebäudetechnisches Versorgungskonzept erarbeitet, das den Energieverbrauch reduziert und in der Folge eingesetzte Energie nach dem aktuellen Stand der Technik wieder zurückgewinnt. Basierend nach dem Grundsatz des geringsten möglichen Energieverbrauches (Optimierung der Energiekosten) sind Wärmerückgewinnungen vorgesehen. Weiters werden energieeffiziente Beleuchtungssysteme und LED-Lichtsysteme verwendet. All diese Maßnahmen werden mittels einer dem Stand der Technik entsprechen DDC - Technik automatisch geregelt und durchgeführt, sodass mit einem Minimum an Personalaufwand ein optimierter Betrieb durchgeführt werden kann. Ökonomie im Betrieb / Wasserverbrauch: Ergänzend zum Konzept der Reduktion des Primärenergiebedarfs sieht die Energieoptimierung vor, den Verbrauch von Energie durch entsprechende Anlagen zu steuern und zu reduzieren. Der Wasserbedarf wird durch Zeitbegrenzungseinrichtungen an den Auslaufarmaturen an den Bedarf angepasst. Durch Einsatz zeitgemäßer digitaler Regelanlagen kann der Energieeinsatz weiter reduziert werden. Wärmerückgewinnung: Zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft wird ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung über einen Rotationswärmetauscher eingesetzt. Alternativ-Energie: Im zentralen Wärmeverbund über den Pufferspeicher erfolgt eine Wärmeerzeugung für den Niedertemperatur-Bereich über eine Nutzung der Heizwärme aus dem Duschabwasser und zusätzlich über eine thermische Solaranlage. 4/4