Wettbewerb ASKÖ Center Neu

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Wettbewerb ASKÖ Center Neu
Das Planungsgebiet befindet sich im westlichen Teil der Stadt Graz in unmittelbarer Nähe des zum
Weltkulturerbe gehörenden Schlosses Eggenberg mit seinem Schlosspark. Es bildet ein Teil eines
umfassenden Sportkomplexes, das im Eggenberger Stadtteil der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Das Angebot des Sportkomplexes ist vielfältig und wurde vor kurzem um ein neues Schwimmbad
bereichert.
Im westlichen Teil des Sportkomplexes, der ruhigen Schlossstrasse zugewandt, befindet sich der
Eingang ins Leichtathletik- und Fußballareal. Der Eingang erfolgt über einen gewaltigen asphaltierten
Vorplatz, der durch ein langes Gebäude mit Tribüne (dem Sportplatz zugewandt) und zwei Sporthallen
räumlich gefasst ist. Die bestehende Halle im südwestlichen Eck des Vorplatzes wird ersetzt, da sie
den zeitgenössischen Erwartungen einer Sportstätte nicht entspricht. An demselben Ort soll ein neues
Sportcenter entstehen.
Die Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur (ASKÖ) will an diesem Standort ein Center und
Anlaufstelle für Sportinteressierte schaffen. Durch ein sympathisches Erscheinen und einen
einladenden Charakter der Anlage wird das Center zum Gesicht und Identität des ASKÖ Vereins.
Mit einem Konzept einer Box mit einem fließenden, verbindenden Raum kreieren wir ein schlichtes
und elegantes Gebäude, das die unterschiedlichen funktionalen Anforderungen unter einer
markanten Hülle vereint. Diese Hülle ist durch unterschiedliche Transparenzgrade gekennzeichnet
und ermöglicht den Fußgängern in der Schlossstrasse sportliche Aktivitäten in der 3-fach Sporthalle zu
beobachten. Der neue Kubus ergänzt die Gesamtanlage, definiert und fasst den Vorplatz ein und
verleiht ihm, durch einen großzügigen Eingang, eine neue Wichtigkeit. Diese wird im Weiteren durch
den erhaltenen Zugang zur bestehenden Tribüne unterstrichen. Im Inneren ist das Gebäude durch ein
dreigeschossiges Foyer gekennzeichnet, das als eine Drehachse, um die restliche Funktionen
angeordnet sind, funktioniert.
Entwurfsgedanken:
-
Kompakte Box mit einer durchlässigen Hülle
Visuelle Beziehungen zum Sportgeschehen sowohl innen, als auch außen
Fließender und verbindender Raum
Foyer als Drehachse und verbindendes Element
Spiel mit Raumhöhen im Inneren
Direkter barrierefreier Zugang zur Innentribüne
Administration über zwei Geschosse
Gute Verbindungen mit bestehendem Gebäude
Anordnen der “dunklen“ Funktionen im Inneren des Gebäudes
Erdgeschoss
-
Eingang und Verbindung mit dem Vorplatz
Vorplatz mit ausreichenden Möglichkeiten zum Parken für Autos und Fahrräder
Großzügiges einladendes Foyer mit Zenital-Licht über zwei (bzw. drei) Geschosse für
Versammlungen
Einblicke ins Sportgeschehen – 3-fach Sporthalle und ABC Center
Geschlossene Box der Administration
Barrierefrei erschlossene Tribüne und andere Funktionen (Hallenebene, Buffet,
Administration)
Untergeschoss
-
Anordnung aller Sportsäle in einer Ebene
Ankommen in ein gemeinsames Foyer wonach Sportler in einzelne Turnsäle verteilt
werden
Belichtung der 3-fach Sporthalle überwiegend von oben, um eine ausgewogene
Lichtsituation zu schaffen
Belichtung der großen ABC-Bewegungshalle vom Osten
Belichtung der kleinen ABC-Bewegungshalle vom Westen
Verbindung zu Bestandsumkleiden
Andienung der 3-fach Turnhalle durch eine Rampe im Süden
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1.Obergeschoss
-
Buffet als offener Raum und Erweiterung des Foyers
Terrasse des Buffets im Freien mit Blickbeziehung zu den Außensportanlagen
Barrierefreie Verbindung des Buffets durch einen Treppenlift mit dem Foyer und durch
eine Treppe mit der Tribüne
Administration als “open plan“
Besprechungszimmer in drei separate Bereiche teilbar
-
Fassade ist durch verglaste und geschlossene Flächen gekennzeichnet
vertikale Holzlamellen sind der Außenhaut vorgesetzt
durch Abstand der Holzlamellen wird die Lichteindringung je nach Bedarf reguliert
-
Fassade
Brandschutz
-
ganzes Gebäude ist in Unterbrandabschnitte gegliedert
ausreichende Fluchtmöglichkeiten sind vorhanden
Konstruktion
-
Tragstruktur der Halle besteht einerseits aus einem ca. 3m eingegrabenen Bereich aus
Stahlbeton und anderseits aus einem oberirdischen Teil in Stahlbauweise
Stärke der Stahlbetonwände wird 30cm betragen und sie werden in die Bodenplatte
eingespannt
Der oberirdische Bereich wird mittels I-Stützen, Fachwerkträgern und ausreichenden
Aussteifungen konstruiert
Die größte Spannweite beträgt 37m und wird mittels Stahlfachwerkträger überspannt
Bauphysik
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das Gebäude weist einen kompakten und energietechnisch optimierten Baukörper auf
Streuung und Abschirmen des Lichteinfalls durch vorgesetzte Holzlamellen
Oberflächenwasser wird durch Grünstreifen und Rasensteine versickert
Regenwasserspeicherung zur Rasenbewässerung
Nutzung des Gründaches zur Gebäudekühlung im Falle einer sommerlichen Überhitzung
Haustechnik
Heizungsanlage:
Die Wärmeversorgung in einem Wärmeverbund für Normal- und Niedertemperatur erfolgt
über eine Fernwärme-Übergabestation und über eine Nutzung der Heizwärme aus dem
Abwasser der Duschanlagen mittels Wärmepumpe durch einen Abwasser-Wärmetauscher.
Eine thermische Solaranlage kann, bei entsprechendem wirtschaftlichem Nachweis, ebenfalls
über den Pufferspeicher in das System integriert werden, wobei bei Bedarf und Möglichkeit
auch eine Rückspeisung der Solarwärme in das Fernwärmenetz erfolgen kann.
Der Wärmeverbund über Pufferspeicher ist mit einem Normaltemperaturnetz bis
65 °C Vorlauftemperatur für die Warmwasserbereitung, die Raumheizung in der Sporthalle
über schallabsorbierend ausgeführte Deckenstrahlungsplatten und die Raumheizung in den
Bürobereichen über Heizkörper sowie einem eigenem Niedertemperaturnetz bis 35 °C
Vorlauftemperatur für die Raumheizung über die Fußbodenheizung in den Umkleide- und
Duschbereichen und die Lüftungsanlagen ausgeführt. Die Versorgung erfolgt dabei über die
Heizungs-Pufferspeicher und drehzahlgeregelte Hauptpumpen.
Das Heizungssystem versorgt somit folgende Gruppen:
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Regelgruppe Warmwasserbereitung (versorgt aus dem Normaltemperaturnetz)
Regelgruppen Deckenstrahlungsplatten und Heizkörper (versorgt aus dem
Normaltemperaturnetz)
Regelgruppe Fußbodenheizung (versorgt aus dem Niedertemperaturnetz)
Regelgruppen Luft-Heizregister (versorgt aus dem Niedertemperaturnetz)
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Kälteanlage:
Die Raumkühlung erfolgt bei Bedarf im Besprechungszimmer sowie in Räumen mit hohen
Wärmelasten wie EDV- und Serverräumen durch den Einbau zusätzlicher Raumklimageräte.
Klima- und Lüftungsanlagen:
Entsprechend dem wärmetechnisch optimierten Standard des Gebäudes ist eine kontrollierte
mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen. Diese wird
entsprechend ÖNORM B 2608 ausgeführt, wobei die Zuluftversorgung in die Sporthalle, das
Foyer und die Bewegungshalle erfolgt.
Die Abluft aus der Sporthalle wird nacherwärmt als Zuluft für deren Nebenräume verwendet.
Die verbrauchte Luft wird aus den Erschließungsbereichen, Garderoben, Waschräumen und
sonstigen Sanitärräumen abgesaugt und über ein Lüftungsgerät mit hocheffizientem
Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung geführt.
Die folgenden lufttechnischen Anlagen werden vorgesehen:
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Zu- und Abluftanlage für die einzelnen Versorgungsbereiche der Sportanlage mit
Zonensteuerung und effizienter Wärmerückgewinnung
Zu- und Abluftanlage für das Besprechungszimmer über Kompakt-Lüftungsgeräte je
Raumteil mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung (Lufteinbringung über das
Klimagerät) ohne Nachheizung
Die Luftverteilung in die einzelnen Versorgungsbereiche der Sportanlage erfolgt über variable
Volumenstromregler, geregelt über die Raumbenutzung, die Luftqualität und die
Raumtemperatur. Die Gesamtluftmenge kann auf den maximal gleichzeitig anfallenden
Luftbedarf (z.B. Zuschauer nicht alle gleichzeitig im Foyer und in der Sporthalle, Sportler nicht
alle gleichzeitig in der Bewegungshalle und in der Sporthalle) dimensioniert werden, wodurch
sich ein kleiner dimensioniertes Zentralgerät ergibt.
Erforderliche Brandschutzklappen sind mit Stellmotoren zur Brandfallsteuerung ausgestattet.
Sanitäranlage:
Die Wasserversorgung erfolgt aus dem örtlichen Wassernetz über eine Wasserzähleranlage
mit Wasserfilter und Enthärtungsanlage.
Die Warmwasserbereitung erfolgt in den einzelnen Sanitärgruppen dezentral über
Wärmetauscherstationen im Durchfluss-System, versorgt aus dem Heizungs-Pufferspeicher.
Dadurch besteht keine Legionellengefahr in großen Warmwasserspeichern und kein hoher
Wärmeverlust an den Warmwasserspeichern und am Zirkulationssystem.
Für die Versorgung der WC-Spülkästen und Urinale wird, entsprechend der Gegebenheiten
und bei entsprechendem wirtschaftlichem Nachweis, eine Nutzwasserversorgung
vorgesehen.
Energieversorgung und Energieverteilung Elektro:
Die Energieversorgung erfolgt aus dem örtlichen Niederspannungsnetz. Die Elektroverteilung
erfolgt ausgehend von der Niederspannungshauptversorgung über bereichsweise
Unterverteiler.
Beleuchtungskonzept:
Das lichttechnische Konzept ist passend an die Raumnutzung derart konzipiert, dass sowohl
eine zweckmäßige Ausleuchtung aller Bereiche, als auch eine geeignete Mischung aus Grund/ Zweck- / und Effektbeleuchtung gegeben ist und diese den architektonischen Charakter des
Objektes unterstreicht.
Ein Augenmerk bei der Umsetzung eines lichttechnischen Konzeptes wird vor allem auf den
Einsatz von energieeffiziente Beleuchtungssystemen und LED-Lichtsystemen liegen.
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Mess-, Steuer- und Regelanlage:
Die haustechnischen Anlagen werden über eine Mess-, Steuer- und Regelanlage, ausgeführt
als freiprogrammierbare, modulare DDC-Anlage mit GLT-Funktion und Touchtableau, zentral
überwacht.
Ressourcenverbrauch
Reduktion des Energieverbrauchs:
Zur Gewährleistung des ökonomischen Betriebes wurde ein gebäudetechnisches
Versorgungskonzept erarbeitet, das den Energieverbrauch reduziert und in der Folge
eingesetzte Energie nach dem aktuellen Stand der Technik wieder zurückgewinnt. Basierend
nach dem Grundsatz des geringsten möglichen Energieverbrauches (Optimierung der
Energiekosten) sind Wärmerückgewinnungen vorgesehen. Weiters werden energieeffiziente
Beleuchtungssysteme und LED-Lichtsysteme verwendet. All diese Maßnahmen werden
mittels einer dem Stand der Technik entsprechen DDC - Technik automatisch geregelt und
durchgeführt, sodass mit einem Minimum an Personalaufwand ein optimierter Betrieb
durchgeführt werden kann.
Ökonomie im Betrieb / Wasserverbrauch:
Ergänzend zum Konzept der Reduktion des Primärenergiebedarfs sieht die
Energieoptimierung vor, den Verbrauch von Energie durch entsprechende Anlagen zu
steuern und zu reduzieren. Der Wasserbedarf wird durch Zeitbegrenzungseinrichtungen an
den Auslaufarmaturen an den Bedarf angepasst. Durch Einsatz zeitgemäßer digitaler
Regelanlagen kann der Energieeinsatz weiter reduziert werden.
Wärmerückgewinnung:
Zur Wärmerückgewinnung aus der Abluft wird ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung
über einen Rotationswärmetauscher eingesetzt.
Alternativ-Energie:
Im zentralen Wärmeverbund über den Pufferspeicher erfolgt eine Wärmeerzeugung für den
Niedertemperatur-Bereich über eine Nutzung der Heizwärme aus dem Duschabwasser und
zusätzlich über eine thermische Solaranlage.
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