Bedeutung von Tumorantigenen bei Hauttumorpatienten

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Bedeutung von Tumorantigenen bei
Hauttumorpatienten
Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades
der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.)
Fakultät Naturwissenschaften
Universität Hohenheim
Institut für Ernährungsmedizin, Fachgebiet Ernährungsphysiologie und Genderforschung
Klinische Kooperationseinheit für Dermato-Onkologie, Deutsches Krebsforschungszentrum
vorgelegt von
Nicole Wiedemann geb. Gottstein
aus Pforzheim
2008
Dekan:
Prof. Dr. rer. nat. Heinz Breer
1. berichtende Person:
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Eichmüller
2. berichtende Person:
Prof. Dr. rer. nat. Christiane Bode
Eingereicht am:
25.06.2008
Mündliche Prüfung am:
27.11.2008
Die vorliegende Arbeit wurde am 23.09.2008 von der Fakultät Naturwissenschaften der
Universität Hohenheim als „Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der
Naturwissenschaften“ angenommen.
Was lange währt,
wird endlich gut
Die vorliegende Arbeit wurde am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) Heidelberg in
der Abteilung „Klinische Kooperationseinheit für Dermato-Onkologie“ von Prof. Dr. med. Dirk
Schadendorf in der Arbeitsgruppe Tumorantigene unter der Betreuung von Prof. Dr. rer. nat.
Stefan Eichmüller angefertigt.
DANKSAGUNG
An dieser Stelle möchte ich mich von Herzen bei allen bedanken, die zum Gelingen dieser
Arbeit beigetragen haben:
Herrn Prof. Dr. Stefan Eichmüller möchte ich sehr für die Überlassung des interessanten
Themas, die hervorragende Betreuung dieser Arbeit, die vielen hilfreichen Diskussionen und die
optimalen Arbeitsbedingungen danken. Ich habe mich in seiner Arbeitsgruppe sehr wohl gefühlt
und viele hilfreiche Anregungen erhalten. Im Besonderen schätze ich seinen Einsatz für seine
Mitarbeiter, der mir die Teilnahme an einem internationalen Immuntherapie Workshop sowie an
verschiedenen nationalen und internationalen Kongressen ermöglichte.
Bei Frau Prof. Dr. Christiane Bode möchte ich mich herzlich für die Betreuung dieser Arbeit von
Seiten der Universität Hohenheim bedanken sowie für ihr immerwährendes Interesse an diesem
Thema. Ihre jährlichen Besuche am DKFZ in Verbindung mit unseren Treffen sowie die
Möglichkeit, in ihrer Arbeitsgruppe meine Fortschritte vorstellen zu können, stellten wichtige
Elemente der Entstehung dieser Arbeit dar.
Herrn Prof. Dr. Dirk Schadendorf danke ich für die freundliche Aufnahme in die Abteilung
sowie die hilfreichen Diskussionen und die Möglichkeit der Vorstellung der Ergebnisse meiner
Arbeit.
Mein besonderer Dank gilt weiterhin Dr. Friederike Fellenberg für die Einführung in die
Methoden zu Beginn der Arbeit sowie die herzliche Aufnahme in die Arbeitsgruppe und Dr.
Sascha Bazhin für die Weitergabe seines immensen Wissens hinsichtlich Proteinaufreinigung,
seiner kontinuierlichen fachlichen Unterstützung und der Durchsicht des Manuskripts.
Für die freundliche und kompetente Unterstützung hinsichtlich Multiplex-Serologie und
Auswertung derselben danke ich Dr. Tim Waterboer, Dr. Peter Sehr und Dr. Michael Pawlita.
Des Weiteren gilt mein Dank Fr. Dr. Kopp-Schneider für die kompetente Beratung bei der
statistischen Auswertung der Ergebnisse. Für die Bereitstellung der HPLC-Anlage und Anleitung
bei der Proteinaufreinigung danke ich Jürgen Kretschmer und Prof. Dr. Ponstingl.
Ein großer Dank gebührt ebenfalls allen Blut- und Gewebespendern.
Dem gesamten Dermato-Onkologie-Team danke ich für eine sehr schöne und lustige Zeit sowie
die angenehme und hilfsbereite Atmosphäre. Während dieser abwechslungsreichen Zeit durfte
ich viele motivierende Kaffeepausen und Kochabende erleben. Elke Dickes, Anita Dahlke und
Judith Bartels möchte ich für die tatkräftige Unterstützung im Labor und viel Humor danken. Dr.
Tanja Hartmann, Dr. Claudia Kistler und Dr. Mieun Lee danke ich für hilfreiche Diskussionen
und Anregungen sowie kurzweilige Arbeitstage. Bei Dr. Hanno Ehlken, Eva Mattern, Dr. Dirk
Usener, Nadine Willner, Andreas Lange und Brigitte Geschwendt bedanke ich mich für eine
schöne gemeinsame Zeit.
Nicht vergessen werde ich die liebe- und verständnisvolle Unterstützung meiner Eltern, meiner
gesamten Familie und all meiner Freunde während der Anfertigung dieser Arbeit. Ohne die
Ermöglichung des Studiums der Ernähungswissenschaften durch meine Eltern und ihren
Rückhalt wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.
Mein innigster Dank geht an meinen Mann Frank, der während dieser schönen und stürmischen
Zeit immer mit viel Geduld, Motivation und Liebe an meiner Seite stand und mich stets ertragen
und unterstützt hat.
PUBLIKATIONEN
Artikel
Hartmann TB, Mattern E, Wiedemann N, van Doorn R, Willemze R, Niikura T, Hildenbrand R,
Schadendorf D, Eichmüller SB. 2008. Identification of selectively expressed genes and
antigens in CTCL. Exp Dermatol, 17(4):324-34.
Bazhin A, Wiedemann N, Schnölzer M, Schadendorf D, Eichmüller SB. 2006. Expression of
GAGE family proteins in malignant melanoma. Cancer Letters 251(2):258-67.
Devitt G, Meyer C, Wiedemann N, Eichmüller S, Kopp-Schneider A, Haferkamp A, Hautmann
R, Zöller M. 2005. Serological analysis of human renal cell carcinoma. Int J Cancer,
118(9):2210-9.
Gottstein N, Ewins BA, Eccleston C, Hubbard GP, Kavanagh IC, Minihane AM,
Weinberg PD, Rimbach G. 2003. Effect of genistein and daidzein on platelet aggregation
and monocyte and endothelial function. Br J Nutr 89:607-615.
Bingham M, Gibson G, Gottstein N, de Pascual-Teresa S, Minihane AM, Rimbach GH. 2003.
Gut metabolism and cardioprotective effects of dietary isoflavones. Curr Top Nutraceut
Res 1(1):31-48.
Tagungsbeiträge
Wiedemann N, Bazhin AV, Schadendorf D, Eichmüller SB. 2005. GAGE protein expression in
malignant melanoma. The 6th World Congress on Melanoma 2005:200.
Wiedemann N, Bazhin AV, Schadendorf D, Eichmüller SB. 2005. A new polyclonal antibody
reveals GAGE protein expression in malignant melanoma CIMT 2005.
Wiedemann N, van Doorn R, Willemze R, Schadendorf D, Eichmüller SB. 2005. SADA - a
serum antibody detection array for analyzing the humoral immune response against tumor
antigens. International Symposium on the Biology and Immunology of Cutaneous
Lymphoma 2005.
Gottstein N, van Doorn R, Willemze R, Schadendorf D, Eichmüller S. 2004. Analyse der
humoralen Immunantwort gegen Tumorantigene mittels Serum-Antikörper Detektions
Arrays. Akt Dermatol 08/09:368.
Gottstein N, Schadendorf D, Eichmüller S. 2004. The humoral immune response against tumor
antigens analyzed by serum antibody detection arrays. DKFZ Graduate Forum 2004;
unpublished.
VERZEICHNISSE
i
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS........................................................................................................... I
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ............................................................................................... VI
TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................................. VIII
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS.............................................................................................. IX
1
EINLEITUNG ..........................................................................................................1
1.1
IMMUNÜBERWACHUNG IN DER HAUT ..........................................................................1
1.2
IMMUNÜBERWACHUNG VON TUMOREN .......................................................................2
1.3
DAS KUTANE T-ZELL LYMPHOM .................................................................................4
1.3.1
Klassifikation...............................................................................................................5
Mycosis fungoides ...................................................................................................................5
Sézary Syndrom .......................................................................................................................6
1.3.2
Stadieneinteilung.........................................................................................................6
1.3.3
Pathogenese ................................................................................................................7
1.3.4
Epidermotropismus .....................................................................................................8
1.3.5
Diagnose und Prognose ..............................................................................................9
1.3.6
Therapieformen .........................................................................................................10
1.4
DAS MALIGNE MELANOM ..........................................................................................12
1.4.1
Stadieneinteilung.......................................................................................................13
1.4.2
Pathogenese ..............................................................................................................14
1.4.3
Diagnose und Prognose ............................................................................................16
1.4.4
Therapie ....................................................................................................................18
1.5
TUMORANTIGENE ......................................................................................................19
1.5.1
Klassen von Tumorantigenen ....................................................................................20
1.5.2
Identifizierung von Tumorantigenen .........................................................................24
1.6
2
ZIEL DIESER ARBEIT ..................................................................................................26
MATERIAL UND METHODEN .........................................................................27
MATERIAL ..............................................................................................................................27
2.1
CHEMIKALIEN ...........................................................................................................27
2.2
GERÄTE, VERBRAUCHSMATERIALIEN UND FERTIGE KITS..........................................30
2.3
PUFFER UND LÖSUNGEN ............................................................................................33
2.3.1
Bakterienstämme .......................................................................................................35
2.3.2
Agar und Medien .......................................................................................................35
VERZEICHNISSE
ii
2.3.3
Vektoren ....................................................................................................................36
2.3.4
Plasmide ....................................................................................................................36
2.3.5
Seren..........................................................................................................................36
2.3.6
Antikörper..................................................................................................................37
2.3.7
Zelllinien....................................................................................................................38
2.4
SOFTWARE ................................................................................................................38
METHODEN ............................................................................................................................39
2.5
SADA .......................................................................................................................39
2.5.1
Auswahl der Antigene................................................................................................39
2.5.2
Präabsorption der Patientenseren ............................................................................40
2.5.3
Transduktion..............................................................................................................43
2.5.4
Blotting und immunologischer Screen ......................................................................44
2.5.5
In vivo Exzision .........................................................................................................46
2.5.6
Plasmid-DNA-Isolierung...........................................................................................47
2.5.7
Spaltung der Phagemide ...........................................................................................47
2.5.8
Agarose-Gelelektrophorese.......................................................................................47
2.6
ELISA UND MULTIPLEX-SEROLOGIE ........................................................................48
2.6.1
DNA-Klonierungen....................................................................................................48
2.6.2
Proteinexpression der Antigene in E. coli.................................................................53
2.6.3
SDS-PAGE und Western Blot....................................................................................54
2.6.4
Antigen-Titration im GST-X-tag-ELISA....................................................................56
2.6.5
Methodik der Multiplex-Serologie ............................................................................57
2.7
EXPRESSIONSANALYSE VON GAGE-7B AUF RNA- UND PROTEINEBENE ..................60
2.7.1
Isolierung von RNA ...................................................................................................60
2.7.2
RNA-Gelelektrophorese ............................................................................................60
2.7.3
Herstellung von cDNA ..............................................................................................61
2.7.4
RT-PCR .....................................................................................................................62
2.7.5
RNA-Proben ..............................................................................................................63
2.7.6
Herstellung von Dialyseschläuchen ..........................................................................63
2.7.7
Rekombinante Expression von GAGE-7b als GST-Fusionsprotein ..........................63
2.7.8
Aufschluss der Bakterien ...........................................................................................63
2.7.9
Aufreinigung eines GST-Fusionsproteins an Glutathion Sepharose-Beads .............64
2.7.10 Abspaltung des GST vom Fusionsprotein .................................................................65
2.7.11 Ionenaustauschchromatographie ..............................................................................65
2.7.12 Umpufferung von Proteinlösungen ...........................................................................66
VERZEICHNISSE
iii
2.7.13 Matrix Assisted Laser Desorption/Ionisation-Time of Flight (MALDI-TOF) ..........67
2.7.14 Immunisierung von Kaninchen..................................................................................67
2.7.15 ELISA ........................................................................................................................68
2.7.16 Aufreinigung von Antikörpern aus Kaninchenantiserum..........................................69
2.7.17 Bestimmung von Antikörpern in Serum mittels Western Blot ...................................70
2.7.18 Western Blot ..............................................................................................................71
2.7.19 Immunhistologie ........................................................................................................71
2.7.20 Zellkultur ...................................................................................................................72
3
ERGEBNISSE ........................................................................................................74
3.1
SADA .......................................................................................................................75
3.1.1
Aufbau des SADA ......................................................................................................75
3.1.2
Eigenschaften der ausgewählten Antigene................................................................75
3.1.3
Validierung des SADA: Phagenmobilität und Monoklonalität .................................81
3.1.4
Validierung des SADA: Sensitivität...........................................................................82
3.1.5
Validierung des SADA: Reproduzierbarkeit .............................................................83
3.1.6
Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene gegen CTCL-, MM-Patienten und
Kontrollpersonen......................................................................................................84
3.2
ELISA UND MULTIPLEX-SEROLOGIE ........................................................................88
3.2.1
Die Grundlage der Multiplex-Serologie ...................................................................88
3.2.2
Verwendete Antigene in der Multiplex-Serologie .....................................................90
3.2.3
Qualitätskontrolle der Antigene und der Multiplex-Analyse ....................................91
3.2.4
Festlegung der Cut-off-Werte und statistische Auswertung......................................93
3.2.5
Untersuchung der Serumantikörperantwort gegen die verwendeten Antigene in
einem MM-Kollektiv.................................................................................................95
3.2.6
Untersuchung der Serumantikörperantwort gegen die verwendeten Antigene in
einem CTCL-Kollektiv............................................................................................107
3.2.7
3.3
Monitoring der Serumantikörperantwort in immunbehandelten CTCL-Patienten.119
EXPRESSIONSANALYSE DES CANCER TESTIS ANTIGENS GAGE-7B ........................125
3.3.1
Identifizierung von GAGE-7b und Homologie der GAGE-Familie ........................125
3.3.2
Expressionsanalyse von GAGE-7b mRNA ..............................................................125
3.3.3
Antikörper-Herstellung mittels GST-GAGE-7b-tag-Fusionsprotein ......................127
3.3.4
Evaluierung der optimalen Expressions- und Aufreinigungsbedingungen für das
rekombinante GST-GAGE-7b-tag-Protein.............................................................128
VERZEICHNISSE
3.3.5
iv
Aufreinigung des GST-GAGE-7b-tag-Proteins an Glutathion Sepharose und
Abspaltung des GST-Fusionspartners mittels Thrombin .......................................130
3.3.6
Zusätzliche Aufreinigung des GAGE-7b-tag-Proteins mittels Anionenaustauschchromatographie (MonoQ) und Identifizierung von GAGE-7b mittels
MALDI-TOF...........................................................................................................131
3.3.7
Immunisierung eines Kaninchens mit aufgereinigtem GAGE-7b-tag-Protein .......134
3.3.8
Isolierung der spezifischen GAGE-7b-Antikörper aus dem Antiserum ..................135
3.3.9
Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers ......................................................................137
Western Blot ........................................................................................................................137
Immunzytologie ...................................................................................................................138
Multiplex-Serologie.............................................................................................................139
3.3.10 Expressionsanalyse des Proteins GAGE-7b ...........................................................140
Expression in Kontrollgewebe ............................................................................................140
Expression in Zelllinien und Tumorgewebe ........................................................................141
Zelluläre Lokalisation von GAGE-7b .................................................................................143
3.3.11 Serumantikörperantworten gegen GAGE-7b ..........................................................146
4
DISKUSSION .......................................................................................................147
4.1
VERWENDUNG VON TUMORANTIGENEN ..................................................................147
4.1.1
Prognose und Diagnose ..........................................................................................148
4.1.2
Immuntherapie ........................................................................................................148
4.2
SADA .....................................................................................................................151
4.2.1
Validierung des SADA.............................................................................................152
4.2.2
Untersuchung von humoralen Immunantworten mittels SADA ..............................153
Serumantikörperantworten in CTCL-Patienten ..................................................................155
HD-MM-48..........................................................................................................................155
HD-CL-02............................................................................................................................156
Serumantikörperantworten in MM-Patienten .....................................................................156
GBP-5a und GBP-5ta..........................................................................................................157
HD-MM-19..........................................................................................................................157
4.2.3
SADA als Methode zur Bestimmung der Antikörperantwort ..................................158
4.2.4
Vergleich von SADA und SEREX ............................................................................159
4.2.5
SADA - Fazit und Ausblick......................................................................................160
4.3
4.3.1
MULTIPLEX-SEROLOGIE ..........................................................................................161
Qualitätskontrolle und statistische Auswertung......................................................162
VERZEICHNISSE
v
4.3.2
Humorale Immunantworten von MM-Patienten .....................................................164
4.3.3
Humorale Immunantworten von CTCL-Patienten ..................................................168
4.3.4
Humorale Immunantworten von immunbehandelten CTCL-Patienten...................172
4.3.5
Vergleich von Multiplex-Serologie und SADA/SEREX...........................................174
4.3.6
Multiplex-Serologie im Vergleich zu ELISA in der Krebsdiagnostik......................178
4.3.7
Multiplex-Serologie – Fazit und Ausblick...............................................................180
4.4
DAS CANCER TESTIS ANTIGEN GAGE-7B ..............................................................181
4.4.1
Spezifität des Antikörpers........................................................................................182
4.4.2
Expressionsanalyse von GAGE-7b..........................................................................183
4.4.3
Serologische Untersuchung von GAGE-7b.............................................................187
4.4.4
GAGE-7b als Ziel einer Immuntherapie .................................................................188
4.4.5
GAGE-7b – Fazit und Ausblick...............................................................................189
4.5
CTA UND TAA IN DER KREBSTHERAPIE .................................................................190
4.6
CTA UND TAA IN DER KREBSDIAGNOSTIK UND -PROGNOSTIK ...............................192
5
ZUSAMMENFASSUNG .....................................................................................195
6
SUMMARY...........................................................................................................196
7
LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................197
8
ANHANG ..............................................................................................................229
LEBENSLAUF ..........................................................................................................................232
EIDESTATTLICHE ERKLÄRUNG ......................................................................................233
VERZEICHNISSE
vi
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1-1:
Die Schichten der Haut mit der Angabe der Schichtenfolge (Gratzl 2002)....1
Abbildung 1-2:
Integrierte Immunantwort gegen Tumorantigene (modifiziert nach Sahin et
al. 1999 und Banchereau et al. 2000) .............................................................3
Abbildung 1-3:
Lokalisation von GAGE-7b (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/) ............23
Abbildung 1-4:
SEREX-Methode...........................................................................................25
Abbildung 2-1:
Schema der SADA-Methode.........................................................................46
Abbildung 2-2:
Programm der Klonierungs-PCR ..................................................................50
Abbildung 2-3:
Programm der Sequenzier-PCR ....................................................................52
Abbildung 2-4:
Programm der cDNA-Synthese.....................................................................61
Abbildung 2-5:
Programm der GAPDH-PCR ........................................................................62
Abbildung 3-1:
Gelelektrophoretische Auftrennung der mit Restriktionsenzymen gespaltenen Plasmide von vier SADA-Klonen nach einer in vivo Exzision ...82
Abbildung 3-2:
Entwickelte SADA-Membranen verschiedener Serumverdünnungen..........83
Abbildung 3-3:
Repräsentative SADA-Membranen verschiedener Seren .............................85
Abbildung 3-4:
Schematische Darstellung von „GST-capture-ELISA“ (A) und MultiplexSerologie (B) ................................................................................................89
Abbildung 3-5:
Schematische Darstellung des Luminex-Analysegeräts ...............................90
Abbildung 3-6:
Titration der Antigene für die Multiplex-Serologie im GST-X-tag-ELISA .92
Abbildung 3-7:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MM-Kollektivs
für MAGE-A1, A3 und A9 ..........................................................................97
Abbildung 3-8:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MM-Kollektivs
für LAGE-1a, GAGE-7b und CAMEL ........................................................98
Abbildung 3-9:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MM-Kollektivs
für se70-2, se57-2 und GBP-5ta...................................................................99
Abbildung 3-10:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MM-Kollektivs
für cTAGE-5a N- und C-terminal sowie p53.............................................100
Abbildung 3-11:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MM-Kollektivs
für p16 ........................................................................................................101
Abbildung 3-12:
Vergleich der prozentualen Seroreaktivität der Kontrollen mit allen MMPatienten (A) und den verschiedenen MM-Stadiengruppen (B)................103
Abbildung 3-13:
Monitoring der Serumantikörperantwort von acht MM-Patienten .............106
Abbildung 3-14:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für MAGE-A1, A3 und A9.......................................................110
Abbildung 3-15:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für LAGE-1a, GAGE-7b und CAMEL ....................................111
Abbildung 3-16:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für se70-2, se57-1 und GBP-5ta ...............................................112
Abbildung 3-17:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für cTAGE-5a N- und C-terminal sowie p53 ...........................113
VERZEICHNISSE
vii
Abbildung 3-18:
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für p16.......................................................................................114
Abbildung 3-19:
Vergleich der prozentualen Seroreaktivität der Kontrollen mit allen CTCLPatienten (A) und den verschiedenen CTCL-Stadiengruppen (B).............115
Abbildung 3-20:
Monitoring der Serumantikörperantwort von zwölf CTCL-Patienten ........117
Abbildung 3-21:
Darstellung der Serumantikörperantwort der 19 immunbehandelten CTCLPatienten im Verlauf der Therapie .............................................................121
Abbildung 3-22:
Darstellung der Serumantikörperantwort der fünf mit einem Masernimpfstoff
behandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie .............................123
Abbildung 3-23:
Multiples Alignment der GAGE-Proteine...................................................126
Abbildung 3-24:
Repräsentative RT-PCR mit beiden GAGE-Primerpaaren .........................126
Abbildung 3-25:
Analyse der Antikörper K5101 und K5102 im Western Blot .....................128
Abbildung 3-26:
Coomassie-Gel zur Bestimmung der optimalen Expressionsbedingungen für
GST-GAGE-7b-tag ....................................................................................129
Abbildung 3-27:
Coomassie-Gel zum Vergleich der Lyse von GST-tag-Protein in der French
Press gegenüber Sonifizierung und Homogenisieren (A) und zur
Bestimmung des optimalen pH-Werts während der Bindung von GSTGAGE-7b-tag-Protein an Glutathion Sepharose (B)..................................130
Abbildung 3-28:
Coomassie-Gel zur Aufreinigung von GST-GAGE-7b-tag und Abspaltung
des GST-Fusionspartners ...........................................................................131
Abbildung 3-29:
Chromatogramm der Ionenaustauschchromatographie für GAGE-7b-tag .132
Abbildung 3-30:
Coomassie-Gele der Proben und Fraktionen der Ionenaustauschchromatographie.........................................................................................133
Abbildung 3-31:
Titration der Kaninchenseren vor und nach Immunisierung im ELISA .....135
Abbildung 3-32:
Titration des Antiserums und der isolierten Antikörper nach den
unterschiedlichen Aufreinigungsschritten..................................................136
Abbildung 3-33:
Western Blot an verschiedenen GST-Fusionsproteinen unter Verwendung
des monospezifischen GAGE-7b-Antikörpers...........................................138
Abbildung 3-34:
Überprüfung der Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers mittels
Immunzytologie .........................................................................................139
Abbildung 3-35:
Western Blot an Kontrollgewebe mit GAGE-7b-Antikörper .....................141
Abbildung 3-36:
Western Blot an verschiedenen Zelllinien mit GAGE-7b-Antikörper........142
Abbildung 3-37:
Western Blot an MM-Tumorgewebe mit GAGE-7b-Antikörper................143
Abbildung 3-38:
Immunzytologische und –histologische Untersuchungen mit GAGE-7bAntikörper ..................................................................................................145
Abbildung 3-39:
Serumantikörperantworten gegen GAGE-7b ermittelt mit Western Blot und
DAB (A) sowie Chemilumineszenz (B).....................................................146
VERZEICHNISSE
viii
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1-1:
TNM-Stadieneinteilung für kutane Lymphome......................................................7
Tabelle 1-2:
Stadiengruppierung der TNM-Einteilung ...............................................................7
Tabelle 1-3:
Melanom TNM-Klassifikation..............................................................................13
Tabelle 1-4:
Überarbeitete „American Joint Committee on Cancer“ (AJCC) klinische
Stadieneinteilung des Melanoms...........................................................................13
Tabelle 2-1:
Ausgewählte Antigene für die SADA-Methode ...................................................39
Tabelle 2-2:
E. coli-Lysis-Ansatz zur Herstellung der lytischen Säulen...................................42
Tabelle 2-3:
Zusammensetzung des Transduktionsansatzes .....................................................43
Tabelle 2-4:
Anordnung der Phagen auf den SADA-Membranen 1 und 2 ...............................45
Tabelle 2-5:
Primer für die Klonierung in den pGEX-4T-3tag-Vektor.....................................49
Tabelle 2-6:
Klonierungs-PCR-Materialien und Pipettierschema.............................................50
Tabelle 2-7:
Verwendete Primer in der Sequenzier-PCR..........................................................52
Tabelle 2-8:
Zusammensetzung von Trenn- und Sammelgel für die SDS-PAGE ....................55
Tabelle 2-9:
Pipettierschema für den cDNA-Synthese-Ansatz .................................................61
Tabelle 2-10: Reaktionsansatz für die RT-PCR ..........................................................................62
Tabelle 2-11: In der RT-PCR verwendete Primer .......................................................................63
Tabelle 2-12: Immunisierungsschema der Firma Biogenes ........................................................67
Tabelle 2-13: Im Zentralen Tierlabor des DKZF verwendetes Immunisierungsschema ............68
Tabelle 3-1:
mRNA Expression und Eigenschaften der SADA-Antigene ...............................76
Tabelle 3-2:
Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene, statistische Auswertung und Ergebnisse
im sekundären SEREX..........................................................................................86
Tabelle 3-3:
Übersicht über die verwendeten humanen Tumorantigene...................................91
Tabelle 3-4:
Cut-off-Werte für alle Antigene ...........................................................................94
Tabelle 3-5:
Veränderung der Serumantikörperantwort gegen alle Antigene in 19
immunbehandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie ...........................120
Tabelle 3-6:
Veränderung der Serumantikörperantwort gegen alle Antigene in fünf
immunbehandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie ...........................122
Tabelle 3-7:
Expressionsanalyse der beiden GAGE-Gruppen in Zelllinien und Geweben.....127
Tabelle 3-8:
Verwendung des GAGE-7b-Antikörpers in der Multiplex-Serologie ................140
Tabelle 3-9:
Zusammenfassung der Ergebnisse der Expressionsanalyse von GAGE-7b .......144
Tabelle 4-1
Vergleich der Seroreaktivitäten von Ctrl, MM- und CTCL-Patienten in der
Multiplex-Serologie, im SADA und SEREX......................................................176
VERZEICHNISSE
ix
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABCDE-Regel
ADCC
ADP
AFP
AG
AJCC
ALM
Amp
AP
AP-1
APC
APS
ART
AS
ATCC
ATP
mAU
BAX
BCIP
BF-1
bp
BPB
BRCA1
BSA
CaCl2
CBCL
CBS-K
CD
CDA
CDK4
CDKN2A
CEA
CGH
CIAP
CKAP2
CMV
CRP
CTA
CTCL
CTL
CTLA
Ctrl
D
Da
DAB
DC
DDRT-PCR
DKFZ
Asymmetrie, Begrenzung, Colorit, Durchmesser, Erhabenheit-Regel
Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (“antibody-dependent cell –
mediated cytotoxicity“)
Adenosindiphosphat
Alpha-1-Fetoprotein
Arbeitsgruppe
„American Joint Committee on Cancer“
Akrolentiginöses Melanom
Ampicillin
Alkalische Phosphatase
Aktivierungsprotein-1 („activator protein-1“)
Antigen-präsentierende Zellen („antigen presenting cells“)
Ammoniumperoxidsulfat
Adenosindiphosphat-Ribosyltransferase
Aminosäure
„American Tissue and Culture Collection“
Adenosintriphosphat
Milli Absorptionseinheiten („milli absorption units“)
B-Zell Leukämie/Lymphom 2 (BCL2)-assoziiertes X Protein
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat
„Brain factor 1“
Basenpaare
Bromphenolblau
Brustkrebs 1 („Breast Cancer 1“)
Rinderserumalbumin (“bovine serum albumin”)
Calciumchlorid
Kutanes B-Zell Lymphom
Siperchemiclock
Differenzierungscluster (“clusters of differentiation”)
Zellteilung Autoantigen (“cell division autoantigen”)
Zyklin-abhängige Kinase 4 („cyclin-dependent kinase 4“)
Zyklin-abhängiger Kinaseinhibitor 2A (“cyclin-dependent kinase inhibitor
2A”)
Karzinoembryonales Antigen („carcinoembryonic antigen“)
“Comparative Genomic Hybridization“
“Calf Intestine Alkaline Phosphatase”
“Cytoskeletton-associated protein 2”
Zytomegalo Virus (“cytomegalo virus”)
C-reaktives Protein
Cancer Testis Antigen
Kutanes T-Zell Lymphom („cutaneous T cell lymphoma“)
Zytotoxische T-Zellen („cytotoxic T cells“)
Kutanes T-Lymphozyten Antigen („cutaneous T lymphocyte antigen“)
Kontrolle(n)
Differentiell
Dalton
3,3`-Diaminobenzidin
Dendritische Zellen („dendritic cells“)
„Differential Display RT-PCR“
Deutsches Krebsforschungszentrum
VERZEICHNISSE
DMF
DMPC
DMSO
DNA
cDNA
DNEL2
DPK
DTT
EBV
EDTA
EEF1A1
ELISA
EORTC
ERK
EST
EtOH
FCS
bFGF
FHL2
GAPDH
GBP
GC
GCC2
GDP
GMP
GOLGA
GRIP
GST
GTP
h
HCl
HDM2
HERV-K10
HEXIM-1
HHV-8
HIV-1
HLA
HMB-45
H2O2
ddH2O
HPLC
HPV
HRP
H2SO4
Hsp
HTLV-1
HYREX
IFN-α
IgE
sIL-2R
IL-10
N,N-Dimethylformamid
Dimethylpyrocarbonat
Dimethylsulfoxid
Desoxyribonukleinsäure (“deoxyribonucleic acid”)
“Copy DNA”
“Dynein heavy chain”
“Dendritic cell derived protein kinase”
Dithiothreitol
Epstein Barr Virus
Ethylendiamintetraessigsäure
Eukaryotischer Translations-Elongationsfaktor 1 alpha 1
“Enzyme-linked immunosorbent assay”
„European Organization for Research and Treatment of Cancer“
Extrazelluläre regulatorische Proteinkinase
„Expressed sequence tag“
Ethanol
Fötales Kälberserum („fetal calf serum“)
“Basic fibroblast growth factor”
Vier-und-ein-halb LIM Protein 2
Glycerin-Aldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase
Guanylat-bindendes Protein
Glutathion-Casein
“GRIP and coiled-coil domain-containing 2”
Guanosindiphosphat
Guanosinmonophosphat
Golgi Autoantigen
Glutamat-Rezeptor-interagierendes Protein
Glutathion-S-Transferase
Guanosintriphosphat
Stunde
Salzsäure
„Human double minute 2“
Humanes endogenes Retrovirus Antigen K10
Hexamethylen-bis-acetamid-induzierbar 1
Humanes Herpesvirus-8
Humanes Immundefizienz Virus Typ 1
Humanes Leukozyten Antigen (“human leukocyte antigen”)
„Human melanoma black-45“
Wasserstoffperoxid
bidestilliertes Wasser
Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie (“High pressure liquid
chromatography”)
Humanes Papillomavirus
Meerrettich Peroxidase (“horseradish peroxidase”)
Schwefelsäure
Hitze Schock Protein
Humanes T-Zell-lymphotropes Virus Typ 1
„DNA hybridization analysis of recombinantly expressed cDNA libraries“
Interferon-α
Immunglobulin E
Löslicher IL-2 Rezeptor („soluble IL-2 receptor“)
Interleukin-10
x
VERZEICHNISSE
IMP1
IP-10
IPTG
JNK
k
KCl
KH2PO4
KRAB
LAR
LB
Lck
LDH
LMM
M
m
MAGE
MALDI-TOF
MAP2
MAPK6
MART-1
MC1R
MF
MFI
MgCl2
MgSO4
MHC
MHD
MIA
min
MM
8-MOP
MOPS
α-MSH
MUM-1
n
NaAc
NaCl
Na2CO3
NaHCO3
Na2HPO4
Na3N
NaOH
NBT
NFATC3
NFκB
NHL
NHS
(NH4)2SO4
NK-Zellen
NMM
NP
Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor 2 mRNA Bindungsprotein 1
IFN-γ-induziertes Protein-10
Isopropyl-β-D-thiogalactosid
c-Jun N-terminale Kinase
kilo
Kaliumchlorid
Kaliumdihydrogenphosphat
Krüppel-assoziierte Box
„Leukocyte antigen-related“
Luria Bertani
Lymphozytenprotein Tyrosinkinase
Laktatdehydrogenase
Lentigo-maligna-Melanom
Marker
Männlich
Melanom Antigen
„Matrix assisted laser desorption/ionisation-time of flight“
Mikrotubuli-assoziiertes Protein 2
Mitogen-aktivierte Proteinkinase 6
„Melanoma antigen recognized by T cells 1“
Melanocortin-1 Rezeptorgen
Mycosis fungoides
Median Fluoreszenz-Intensität („mean fluorescence intensity“)
Magnesiumchlorid
Magnesiumsulfat
Haupthistokompatibilitätskomplex (“major histocompatibility complex”)
MAGE Homologie Domäne
„Melanoma inhibitory activity“
Minuten
Malignes Melanom
8-Methoxypsoralen
„3-[N-morpholino]2-hydroxypropansulfonic acid“
α-Melanozyten-stimulierendes Hormon
Melanom-assoziiertes Antigen (mutiert) („melanoma ubiquitous mutated“)
Anzahl
Natriumacetat
Natriumchlorid
Natriumcarbonat
Natriumhydrogencarbonat
Dinatriumhydrogenphosphat
Natriumazid
Natriumhydroxid
Nitrobluetetrazolium
Nukleärer Faktor von aktivierten T-Zellen 3
Nukleärer Faktor kappa B
Non-Hodgkin Lymphome
N-hydroxysuccinimid
Ammoniumsulfat
Natürliche Killerzellen
Noduläres malignes Melanom
Nukleäres Protein
xi
VERZEICHNISSE
dNTP
NUDC
OPA-Puffer
ORF
PAMP
PARD3ta
PARP
PAX9
PBL
PBMC
PBS
PBS-T
PCR
Pfu
PMNC
PRR
PSID
P-TEPb
PTP4A2
PUVA
RAP140
RAYS
pRB
Rbbp2h1a
RCC
RDA
RIF1
RNA
mRNA
siRNA
RSV
Rt
RT-PCR
SADA
SAF
SAGE
SAPK
SART3
SCP-1
retSDR2
SDS-PAGE
sek
SEREX
SKIP
SMARTA
SS
SSM
STAT5
STK17b
SV
desoxy-Nukleosidtriphosphat
“Nuclear distribution gene C homolog”
“One Phor All”-Puffer
Offener Leserahmen
Pathogen-assoziierte molekulare Muster („pathogen-associated molecular
patterns”)
“Partitioning defective 3 homolog”
Poly-ADP-Ribose-Polymerase
“Paired Box 9”
Periphere Blut Lymphozyten
Periphere Blut mononukleäre Zellen
Phosphatgepufferte Salzlösung
PBS-Tween
Polymerasekettenreaktion
„Plaque forming units“
Periphere mononukleäre Zellen
Mustererkennungsrezeptoren („pattern recognition receptors“)
„Putative S1 RNA-binding domain protein“
Positiver transkriptioneller Elongationsfaktor b
Protein Tyrosin Phosphatase IVA2
Psoralen plus ultraviolettes Licht
Retinoblastom-assoziiertes Protein 140
Rekombinant exprimierte Antigene auf Hefeoberfläche
Retinoblastom
Retinoblastom-bindendes Protein 2 Homolog 1a
Nierenzellkarzinom („renal cell carcinoma“)
„Representational Difference Analysis“
Rezeptor-interagierender Faktor 1
Ribonukleinsäure
Boten-RNA („messenger“ RNA)
„small interfering“ RNA
„Respiratory syncytial virus“
Raumtemperatur
Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
Serumantikörper-Detektionsarray
T-Zell-Aktivierungsfaktor
„Serial Analysis of Gene Expression“
Stress-aktivierte Proteinkinase
„Squamous cell carcinoma antigen recognized by T-cells 3“
„Synaptonemal complex protein 1“
Retinale kurzkettige Dehydrogenase/Reduktase
Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (“sodium dodecyl
sulphate polyacrylamide gel electrophoresis”)
Sekunde
„Serological analysis of recombinantly expressed cDNA clones“
SKI-interagierendes Protein
„Serological mini-arrays of recombinant tumor antigens“
Sézary Syndrom
Superfiziell spreitendes Melanom
„Signal Transducer and Activator of Transcription 5“
Serin/Threonin Kinase 17b
Säulenvolumen
xii
VERZEICHNISSE
cTAGE-1
Strep-PE
TAA
TBS-T
TCR
TEMED
TH-Zellen
TIL
TMB
TNF-α
TRP-1
TRIP4
TSEB
U
Ub
UACA
UBE3A
ÜN
UICC
UPM
UTR
UVA
WHO
w
wo
X-Gal
ZNF
ZNS
Kutanes T-Zell Lymphom Antigen 1 („Cutaneous T-cell lymphoma antigen
1“)
Streptavidin-R-Phycoerythrin
Tumor-assoziiertes Antigen
TBS-Tween
T-Zell-Rezeptor („T cell receptor“)
N,N,N`,N`-Tetramethylethylendiamin
T-Helferzellen
Tumor-infiltrierende Lymphozyten
Tetramethylbenzidin
Tumor Nekrosis Faktor-α
„Tyrosin Related Protein 1“
Thyroidhormon Rezeptor-interagierendes Protein 4
„Total skin electron beam radiation“
Unit
Ubiquitär
UVEAL Autoantigen
Ubiquitin Protein Ligase E3A
Über Nacht
Internationale Union gegen den Krebs („Unio internationalis contra
cancrum“)
Umdrehungen pro Minute
“Untranslated regions”
Ultraviolettes Licht A
Weltgesundheitsorganisation („World Health Organisation“)
Weiblich
Woche
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galaktopyranosid
Zink Finger Protein
Zentrales Nervensytem
xiii
EINLEITUNG
1
1 EINLEITUNG
Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie begrenzt das Körperinnere gegen
die Umwelt und ist aus 3 Schichten aufgebaut: der Epidermis (Oberhaut), dem Korium (Dermis,
Lederhaut) und der Subcutis (Unterhaut). Ein gefäßloses, mehrschichtiges, verhornendes
Plattenepithel bildet die Epidermis, die zum größten Teil aus Keratinozyten aufgebaut ist. Zudem
sind dort unter anderem die pigmentbildenden Zellen der Haut (Melanozyten) und Zellen des
Immunsystems (Antigen-präsentierende Langerhans-Zellen) lokalisiert. Die Dermis enthält als
festes, unterstützendes Gewebe Gefäße, Schweißdrüsen, Haarfollikel, Kollagen und ElastinFasern. Die Subcutis schließlich besteht im wesentlichen aus Binde- und Fettgewebe (Abbildung
1-1) (Thews et al. 1999). Sowohl beim kutanen T-Zell Lymphom (CTCL) als auch beim
malignen Melanom (MM) ist die Haut das primär betroffene Organ.
Stratum corneum
Stratum lucidum
Stratum granulosum
Stratum spinosum
Stratum basale
Stratum papillare
Dermis
Stratum reticulare
Knäuel(Schweiß)drüse
Subcutis
Abbildung 1-1:
Die Schichten der Haut mit der Angabe der Schichtenfolge (Gratzl 2002)
Die Haut ist aus drei Schichten aufgebaut: der Epidermis, der Dermis und der Subcutis.
1.1 Immunüberwachung in der Haut
Die Haut stellt die primäre Grenzfläche zwischen dem Körper und der Umwelt dar und ist
deshalb nicht nur eine physikalische Barriere, sondern enthält ebenfalls eine Reihe aktiver
Verteidigungsmechanismen gegen biologische, chemische und physikalische Angriffe von
außen. Um diese Angriffe abzuwehren, wird sowohl das angeborene als auch das adaptive
Immunsystem der Haut aktiviert (Kupper and Fuhlbrigge 2004). Bei einer Epithelverletzung
oder dem Eindringen von Pathogenen werden zunächst Komponenten des angeborenen
EINLEITUNG
2
Immunsystems, die Hautzellen (Keratinozyten und Fibroblasten) sowie Immunzellen
(Langerhans-Zellen, dermale dendritische Zellen (DC) und Mastzellen), aktiviert, die
antimikrobielle Peptide, chemotaktische Proteine und Zytokine freisetzen (Yang et al. 2001).
Dies resultiert unter anderem in der Rekrutierung von Immunzellen aus dem Blut. Die
Mechanismen der angeborenen Immunantwort führen zudem dazu, dass das adaptive
Immunsystem, das auf T- und B-Zellen basiert, die Antigen-spezifische Rezeptoren exprimieren,
aktiviert wird. Dieses System stellt sicher, dass jede T-Zelle ihr passendes Antigen zur richtigen
Zeit am richtigen Ort findet. Im ersten Schritt treffen Antigen-präsentierende Zellen (APC), die
das in der Haut lokalisierte Antigen aufgenommen haben, in Lymphknoten der Haut mit naiven
T-Zellen zusammen. T-Zellen mit passendem Rezeptor binden das von APC präsentierte
Antigen und werden zusätzlich über kostimulatorische Signale der DC aktiviert. Das B7-Protein
der APC bindet an das Differenzierungscluster 28 (CD28)-Protein der T-Zelle. Zumeist trägt nur
ein T-Zellklon den passenden T-Zell-Rezeptor (TCR) für ein Antigen. Nach der
Antigenerkennung erfolgt die selektive Proliferation (klonale Selektion) des spezifischen TZellklons, um die Erkennung des Antigens durch zahlreiche aktivierte T-Zellen sicherzustellen.
Im zweiten Schritt werden Antigen-spezifische Effektor-Gedächtnis T-Zellen produziert, die
„Homing“ Rezeptoren exprimieren, mit deren Hilfe sie an den Ort der Antigenlokalisation, der
Haut, gelangen können. Im letzten Schritt werden zentrale Gedächtnis- und Effektorzellen
gebildet, die andere Gewebe des Körpers als die Haut auf die Antigenexpression hin untersuchen
(Kupper and Fuhlbrigge 2004). Dies gewährleistet die Ausbildung einer langlebigen, erworbenen
Immunantwort.
1.2 Immunüberwachung von Tumoren
Krebs ist die gängige Bezeichnung für einen bösartigen Tumor, der alle Organe des Körpers,
Epithelgewebe, das blutbildende oder das Immunsystem befallen kann. Zu Grunde liegt eine
Funktionsstörung in den Regulationsmechanismen der Zelle, die zu unkontrolliertem Wachstum
und Replikation der Zelle führt. Körpereigenes Gewebe wächst autonom und irreversibel, so
dass es zu ausgeprägtem Verlust verschiedener spezifischer Zell- und Gewebefunktionen
kommen kann (Pschyrembel 1998). In Deutschland sind Tumorerkrankungen (25%) die
zweithäufigste Todesursache nach den Herzkreislauferkrankungen (46%) (Statistisches
Bundesamt Deutschland 2003).
Das Immunsystem besitzt das Potenzial, neoplastische Zellen zu töten. Für verschiedene
Tumorerkrankungen (vor allem MM und Nierenzellkarzinom (RCC)) wurden bereits spontane
Regressionen berichtet (Bastian, 2003; Hammad et al. 2003). Hinweise für sowohl T-Zell- als
EINLEITUNG
3
auch humorale Immunogenität vieler Tumorerkrankungen wurden beschrieben (Pfreundschuh et
al. 1978; Sahin et al. 1995). Bei der Erkennung von Tumoren aktiviert das Immunsystem zwei
verschiedene Komponenten: das angeborene und das erworbene Immunsystem. Tumorimmunität
wird durch die Effektormechanismen des angeborenen Immunsystems initiiert und durch die
Zellen des erworbenen Immunsystems weitergeführt, wobei DC eine zentrale regulatorische
Rolle spielen (Abbildung 1-2) (Banchereau et al. 2000).
Antikörper-mediierte
Tumorzelllyse
PAMP
Tumorzelle
Tumorantigen
Erkennung
PRR
Vorläufer
DC
Tumorzellkörper
B-Zelle
Hilfe durch
Zytokinfreisetzung
CD4
Freisetzung
von IFN-α
Aufnahme von
Tumorantigen
und Tumorzellkörper
TCR
CD4+
TH
Tumorzelllyse
Direkte
Tumorzelllyse
MHC
II
TCR
CD4
CD8
MHC
II MHC I
Reife DC
APC
CD8+
CTL
NKMakro- Zelle
phage
NK-TZelle
TCR
Kostimulatorische Signale
Erworbene
Immunität
Angeborene
Immunität
Unreife DC
Abbildung 1-2:
Integrierte Immunantwort gegen Tumorantigene (modifiziert nach Sahin
et al. 1999 und Banchereau et al. 2000)
Vorläufer dendritische Zellen (DC) erkennen Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMP) der
Tumorzelle durch Mustererkennungsrezeptoren (PRR). Dies führt zu einer Interferon-α (IFN-α)Freisetzung durch die DC, welche Makrophagen, Natürliche Killer (NK)-T-Zellen und NK-Zellen
aktiviert. Die aktivierten Zellen töten die Tumorzellen ab, und Tumorzellkörper werden freigesetzt. Die
Zellkörper und freigesetzte Tumorantigene werden von unreifen DC aufgenommen, die zu reifen DC
differenzieren und Tumorantigene zur Selektion von tumorspezifischen Lymphozyten präsentieren.
Differenzierungscluster 8+ (CD8+) T-Zellen lysieren Tumorzellen unmittelbar, wohingegen ausgewählte
CD4+ T-Helferzellen (TH) Zytokine freisetzen, um CD8+ T-Zellen und B-Zellen zu stimulieren. Von
Tumoren sezernierte oder durch Tumorzelllyse freigesetzte Tumorantigene werden durch spezifische BZellen über deren membrangebundenes Immunglobulin (Ig) aufgenommen. B-Zellen, die Tumorantigene
EINLEITUNG
4
aufgenommen haben, werden durch TH–Zellen stimuliert, um signifikante Titer spezifischer
Immunglobuline der IgG-Klasse sezernieren zu können. APC: Antigen-präsentierende Zelle, MHC:
Haupthistokompatibilitätskomplex, TCR: T-Zell-Rezeptor, CTL: Zytotoxische T-Zelle.
Zunächst werden Tumormoleküle („pathogen-associated molecular patterns“, PAMP) von
Vorläufer-DC erkannt. Die DC setzen Interferon-α (IFN-α) frei, welches Natürliche Killer
(NK)-T-Zellen, NK-Zellen und Makrophagen aktiviert. Dies führt zu einer direkten oder durch
IFN-γ-vermittelten Abtötung der Tumorzelle. Um die erworbene Immunität zu aktivieren,
nehmen unreife DC Tumorzellkörper und Tumorproteine von Tumorzellen auf, die zuvor von
Zellen der angeborenen Immunantwort abgetötet wurden. Die Tumorproteine werden prozessiert
und cross-präsentiert. Das heißt, dass die gebildeten Peptide sowohl von CD8+ T-Zellen über
den Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) Klasse I Weg als auch von CD4+ T-Zellen über
den MHC Klasse II Weg erkannt werden können. Im Anschluss differenzieren CD8+ T-Zellen
zu zytotoxischen T-Zellen (CTL). Diese lysieren Tumorzellen, die das entsprechende antigene
Protein über MHC Klasse I Moleküle präsentieren, unmittelbar. CD4+ T-Helferzellen (THZellen) stimulieren CD8+ T-Zellen und naive B-Zellen durch die Freisetzung von Zytokinen.
Spezifische B-Zellen können Tumorproteine über membranständiges Immunglobulin (Ig)
aufnehmen und werden von CD4+ T-Zellen zur antigenspezifischen Differenzierung angeregt.
Die ausdifferenzierten, reifen Plasma-B-Zellen sezernieren spezifische Antikörper. Damit findet
neben der Zell-vermittelten Lyse durch CD8+ T-Zellen die Antikörper-vermittelte Lyse der
Tumorzellen durch Plasma-B-Zellen statt (Abbildung 1-2) (Sahin et al. 1999; Banchereau et al.
2000). Diese antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC) besteht in der
Zerstörung von Tumorzellen, die durch von B-Zellen sezernierte Antikörper bedeckt sind, durch
NK-Zellen. Somit wird deutlich, dass Tumorproteine essentiell für die Ausbildung einer
erworbenen Immunität gegen den Tumor sind. Im folgenden sollen nun zunächst die beiden
Tumorerkrankungen, das CTCL und das MM, und anschließend die Tumorantigene dargestellt
werden.
1.3 Das kutane T-Zell Lymphom
Kutane Lymphome stellen Neoplasien mit dermatotropem Ursprung dar, die durch die autonome
Proliferation einzelner T- oder B-Lymphozyten entstehen. Sie unterscheiden sich stark in ihrer
Morphologie sowie klinischen Ausprägung und Prognose (Burg et al. 1984; Sterry et al. 1997).
Sowohl das CTCL als auch das kutane B-Zell Lymphom (CBCL) zählen zu den primär kutanen
Lymphomen, die klinisch und biologisch eine heterogene Gruppe der Non-Hodgkin Lymphome
(NHL) bilden (Querfeld et al. 2005). Ein Viertel aller NHL werden jährlich als primär kutane
Lymphome diagnostiziert. Die Inzidenz dieser sehr seltenen Erkrankung ist 0,5-1/100.000
EINLEITUNG
5
(Willemze et al. 1997; Groves et al. 2000). Ungefähr 75% der primär kutanen Lymphome sind
CTCL, wohingegen ca. 25% der Fälle CBCL darstellen (Willemze et al. 2005). Kutane
Lymphome betreffen zumeist Patienten im höheren Lebensalter, und treten bei Männern
zweimal häufiger auf als bei Frauen (Kim et al. 2003). Eine Metastasierung in Lymphknoten und
innere Organe wird für fortgeschrittene Stadien berichtet. Im Weiteren werden die in ihrem
klinischen Verlauf zumeist als aggressive beschriebenen CTCL besprochen.
1.3.1 Klassifikation
Das CTCL beschreibt eine klinisch und histologisch sehr heterogene Gruppe von Neoplasien,
deren Gemeinsamkeit zumeist in der malignen Proliferation von CD4+ TH2-Zellen liegt
(Dummer et al. 1996a). Zu dieser Gruppe zählen laut WHO-EORTC-Klassifikation (Willemze et
al. 2005), die sich auf klinisch, histo- und zytomorphologische, phäno- und genotypische
Kriterien stützt, die Mycosis fungoides (MF) und ihre Varianten (follikulotropische MF,
pagetoide Retikulose, elastolytisches Lymphom („granulomatous slack skin“)), das Sézary
Syndrom (SS), das adulte CTCL, die primär kutanen CD30+ lymphoproliferativen Erkrankungen
(anaplastisches großzelliges CTCL, lymphomatoide Papulose), das subkutane Pannikulitis-artige
CTCL, die extranodalen NK/T-Zell Lymphome und die primär kutanen peripheren CTCL
(aggressives epidermotrophes CD8+ CTCL, kutanes γδ CTCL, kutanes CD4+ klein- und
mittelzelliges pleomorphes CTCL). Hierbei gelten das SS und die primär kutanen peripheren
CTCL als besonders aggressiv mit Überlebenszeiten unter 5 Jahren. Im folgenden sollen nun die
beiden häufigsten Formen, die MF und das SS, genauer beschrieben werden.
Mycosis fungoides
Die MF ist mit 50% aller primär kutanen Lymphome die häufigste Entität und macht ca. 1% aller
NHL aus (Kim et al. 2003; Willemze et al. 2005). Aufgrund ihres indolenten Verlaufs stellt sie
eine niedrig maligne Erkrankung dar, die eine langsame Progression über Jahre und teilweise
Jahrzehnte aufweist (Weinstock and Horm 1988). Für Patienten mit begrenzter Erkrankung
(<10% der Körperoberfläche) wurden ähnliche Überlebenszeiten wie für Kontrollpersonen
nachgewiesen (Kim et al. 2003). Die Überlebenszeiten sinken mit zunehmendem Stadium, und
bei 10% aller Patienten schreitet die Krankheit in höhere Stadien fort (Kim et al. 2003). Der
Phänotyp der MF-Tumorzellen kann meist als CD4+, CDw29+, CD2+, CD3+, CD45RO+ und
CD30- beschrieben werden, der demjenigen reifer T-Gedächtnis-Zellen entspricht. Die Zellen
besitzen eine charakteristische zerebriforme Morphologie (Slater, 1991; Burg et al., 1997; Sterry
et al., 1997). Ein charakteristisches Merkmal der MF sind Pautrier’sche Mikroabszesse, die eine
Ansammlung von atypischen Lymphozyten in der Epidermis darstellen (Nickoloff 1988).
EINLEITUNG
6
Sézary Syndrom
Das SS wird als leukämische Variante der MF verstanden, ist eine seltene, nur bei Erwachsenen
auftretende Erkrankung und hat eine deutlich schlechtere Prognose als die MF. Die mittlere
Überlebenszeit beträgt 2-4 Jahre (Willemze et al. 1997; Scarisbrick et al. 2001). Nach zunächst
mildem Verlauf kommt es schnell zu Knotenbildung mit Übergang in ein hochmalignes,
immunoblastisches T-Zell Lymphom. Das SS ist durch Erythrodermie, typischerweise mit Befall
der Handflächen und Fußsohlen, und generalisierter Lymphadenopathie gekennzeichnet. Oft
findet man im Blut, den Lymphknoten und der Haut die sogenannten Sézary- oder LutznerZellen.
Diese
malignen
T-Lymphozyten
exprimieren
den
IFN-γ-Rezeptor
AP-1.
Immunhistochemisch sind Sézary-Zellen CD3+, CD4+, CD45RO-, CD8- und CD30-.
Zirkulierende Zellen sind durch einen Verlust der Oberflächenmarker CD7 und CD26
charakterisiert (Willemze et al. 1997; Willemze et al. 2005).
1.3.2 Stadieneinteilung
Die Stadieneinteilung der CTCL erfolgt mittels TNMB-Klassifikation. Diese wurde jedoch vor
allem für die MF und das SS entwickelt, und ist somit nur bedingt für andere CTCL-Formen
gültig (Kerl H 1987; UICC 1993). T steht für Primärtumor, N für Lymphknoten, M für
Fernmetastasen und B für Blut (Tabelle 1-1). In Anlehnung an die TNM-Einteilung in Tabelle
1-1 kann eine Stadiengruppierung der Patienten vorgenommen werden. Das klinische Bild eines
CTCL-Patienten in Stadium IIIB weist beispielsweise eine generalisierte Erythrodermie (T4),
anormale regionäre Lymphknoten ohne histologisch erkennbaren Befall (N1) und keine
Fernmetastasen (M0) auf. Patienten in frühen Stadien (IA-IIA) haben in der Regel eine sehr gute
Prognose mit Überlebenszeiten von 10-20 Jahren, wohingegen in späten Stadien (III, SS)
ungünstige Prognosen mit Überlebenszeiten von unter 5 Jahren vorherrschen (Tabelle 1-2).
EINLEITUNG
Tabelle 1-1:
7
TNM-Stadieneinteilung für kutane Lymphome
In dieser Tabelle ist die TNMB-Stadieneinteilung für kutane Lymphome nach (Kim et al. 2005)
wiedergegeben. Die Abkürzung TNMB steht für Primärtumor (T), Lymphknoten (N), Fernmetastasen
(M) und Blut (B).
Kategorie Definition
T: Haut (Primärtumor)
T1
Begrenzte Plaques, Papeln oder ekzematöse Herde, <10% Körperoberfläche
T2
Disseminierte Plaques, Papeln oder erythematöse Herde, ≥10% Körperoberfläche
T3
Tumoren (einer oder mehrere)
T4
Generalisierte Erythrodermie
N: Lymphknoten
N0
Regionäre Lymphknoten klinisch nicht befallen
N1
Regionäre Lymphknoten klinisch anormal, histologisch nicht befallen
N2
Regionäre Lymphknoten klinisch nicht befallen, histologisch befallen
N3
Regionäre Lymphknoten klinisch anormal, histologisch befallen
M: Nicht-regionärer extrakutaner Befall („Fernmetastasen“)
M0
Kein nicht-regionärer extrakutaner Befall
M1
Nicht-regionärer extrakutaner Befall
B: Blut
B0
Keine zirkulierende atypische (Sézary) Zellen
B1
Zirkulierende atypische (Sézary) Zellen vorhanden
Tabelle 1-2:
Stadiengruppierung der TNM-Einteilung
In dieser Tabelle ist die Einteilung der Stadien des CTCL nach Kim et al. 2005 dargestellt.
Stadium
IA
IB
IIA
IIB
IIIA
IIIB
IVA
IVB
T
1
2
1,2
3
4
4
1,2,3,4
1,2,3,4
N
0
0
1
0,1
0
1
2,3
0,1,2,3
M
0
0
0
0
0
0
0
1
5-Jahres-Überlebensrate [Jahre]
96
73
73
44
44
44
27
27
1.3.3 Pathogenese
Die Ätiologie der Entstehung von CTCL ist unbekannt. Viele verschiedene Gründe wurden
bislang diskutiert, die von Infektionen über Onkogene, Zytokine und Rauchen bis hin zu
Umweltfaktoren (z.B. ultraviolettes Licht) reichen. Hintergrund scheint eine chronische
Antigenstimulation zu sein, die durch chromosomale Alteration (Mao et al. 2002), bakterielle
(Abrams et al. 1999) oder virale Infektion (Herne et al. 2003) hervorgerufen wird.
Viele Chromosomen können klonale Alterationen aufweisen (Thangavelu et al. 1997), die
Onkogene, Tumorsuppressorgene und Zellzyklus-regulierende Gene verändern. Insbesondere
EINLEITUNG
8
das Chromosom 1 ist häufig betroffen, so dass die Region zwischen 1p22 und 1p36 ein Gen
enthalten könnte, das entweder in der malignen Transformation oder Progression von MF und SS
eine wichtige Rolle spielt (Thangavelu et al. 1997). Zudem treten Alterationen häufig mit
Genverlusten auf 1p, 17p, 10q und 19 sowie mit Gengewinnen auf 4q, 18 und 17q auf (Mao et
al. 2002). In frühen Stadien werden nur wenige proliferierende Zellen in malignen Läsionen
gefunden, die durch Überexpression von bcl-2 der Apoptose entgehen (Dummer et al. 1995). In
späten Stadien jedoch können Mutationen in Genen wie ras, c-myc, tal-1, p53 und p16 auftreten,
die die onkogene Transformation vermitteln (Kanavaros et al. 1994; Neri et al. 1995; McGregor
et al. 1999; Navas et al. 2002).
Ein stimulierender Effekt des Chlamydia Pneumoniae-assoziierten Sézary T-Zell-Aktivierungsfaktor (SAF) wurde bei SS-Zellen entdeckt (Abrams et al. 1999). In einigen malignen
Lymphomgeweben konnten virale Sequenzen nachgewiesen werden: das Retrovirus humanes TZell-lymphotropes Virus Typ 1 (HTLV-1), welches in der Ätiologie der adulten T-Zell
Leukämie eine große Rolle spielt (Hall et al. 1991; Pancake et al. 1995; Kikuchi et al. 1997), das
humane Herpesvirus-8 (HHV-8) (Pawson et al. 1996; Sander et al. 1996) und das Epstein Barr
Virus (EBV) (Shimakage et al. 2001).
Frühe Stadien der MF besitzen häufig ein TH1 Zytokinprofil, wohingegen es in späten Stadien zu
einer Verschiebung des Profils nach TH2 kommt. Hier ist die Interleukin-10 (IL-10) Produktion
erhöht und IFN-γ erniedrigt (Asadullah et al. 1996; Dummer et al. 1996b). SS-Zellen
proliferieren nach einer Induktion mit IL-7, IL-2 und IL-15 und sezernieren IL-7 und IL-15 (Foss
et al. 1994; Dobbeling et al. 1998). Dies impliziert einen autokrinen Wachstumsmechanismus in
der Pathogenese von SS. Zudem regulieren IL-7 und IL-15 die Expression des Protoonkogens cmyb und des Transkriptionsfaktors „Signal Transducer and Activator of Transcription“ 5
(STAT5), die wiederum die Expression von bcl-2 erhöhen und damit die Apoptose der SSZelllinie SeAx verhindern (Qin et al. 2001).
1.3.4 Epidermotropismus
Die Wanderung von zytologisch atypischen T-Lymphozyten in die Epidermis wird als
Epidermotropismus bezeichnet. Der Epidermotropismus unterscheidet kutane Lymphome
(CTCL und CBCL) von allen anderen NHL. Der molekulare Mechanismus für dieses Phänomen
ist äußerst komplex. Zahlreiche Faktoren sind vermutlich beteiligt. Das kutane Lymphozyten
Antigen (CTLA), ein Haut-Homing-Rezeptor, wird im allgemeinen nicht auf T-Lymphozyten
der entzündlich veränderten Haut exprimiert, jedoch auf allen CTCL-Zellen (Rook und Heald
1995). CTLA ermöglicht CTCL-Zellen durch die Interaktion mit E-Selektin, einem
EINLEITUNG
9
Adhäsionsmolekül auf Endothelzellen der kutanen Gefäße, das Einwandern in die Haut. Das
IFN-γ-induzierte Protein-10 (IP-10), welches in MF- und SS-Läsionen überexprimiert ist und
chemotaktisch auf CD4+ T-Zellen wirkt, spielt vermutlich ebenfalls eine Rolle bei der
Entstehung des Epidermotropismus (Sarris et al. 1995; Tensen et al. 1998). Darüber hinaus
wurden Veränderungen des Immunsystems in MF und SS nachgewiesen: die Abnahme an NKZellen und Eosinophilen, die verringerte T-Zell-Antwort auf Antigene und die Zunahme von
IgE- und IgA-Titern (Rook und Heald 1995).
1.3.5 Diagnose und Prognose
Die Diagnosestellung erfolgt primär nach klinischen und histo- sowie immunhistologischen
Kriterien, wobei die Abgrenzung zu anderen chronisch entzündlichen Dermatosen schwierig ist.
Auch Routine-Laborparameter werden überprüft wie Laktatdehydrogenase (LDH) (Whittaker et
al. 2003), da LDH und das T-Stadium nach klinischen Gesichtspunkten wichtige prognostische
Faktoren darstellen (Marti et al. 1991). Histopathologisch wird ein bandartiges Infiltrat von
kleinen bis mittelgroßen hyperchromatischen, zerebriformen Zellen in der papillären Dermis
nachgewiesen.
Spezifisch
sind
Pautrier‘sche
Mikroabszesse,
die
in
fortgeschrittenen
Krankheitsstadien auftreten. Im Blut können stadienunabhängig maligne Zellen auftreten, und
besonders beim SS sind Sézary-Zellen im Blut ein entscheidendes Kriterium (Muche et al.
1997). Die Menge an zirkulierenden malignen Zellen korreliert invers mit der Prognose des
Patienten (Muche et al. 1997), und ein Verlust des Oberflächenmarkers CD7 korreliert häufig
mit einer schlechten Prognose (Bernengo et al. 1998). Der Verlust der pan-T-Zell-Marker CD2,
CD3 und CD5 wird häufig, gerade in fortgeschrittenen Stadien, berichtet und ist in der Diagnose
von MF hilfreich (Ralfkiaer 1994). Mittlerweile umfasst die Routinediagnostik auch
molekularbiologische Analysen wie die TCR-Genumstellung („TCR gene rearrangement“), um
die klonale Population an malignen Zellen zu definieren. Hierfür werden der Southern Blot, mit
einer Sensitivität von 90-95%, und die Polymerasekettenreaktion (PCR) mit einer Sensitivität
von 100% verwendet (Guitart und Kaul 1999; Russell-Jones und Whittaker 1999). Die
Sensitivität der Detektion kann durch die Verwendung von Mikrodissektion erhöht werden
(Yazdi et al. 2003). Eine hohe Konzentration an löslichem IL-2 Rezeptor (sIL-2R) ist mit einer
schlechten Prognose und eine hohe Expression an p53 ist mit fortgeschrittenem CTCL-Stadium
assoziiert (Lauritzen et al. 1995; Wasik et al. 1996). Hohe Mengen an CD8+ T-Zellen in
Hautbiopsien korrelieren mit einer besseren Überlebenschance (Hoppe et al. 1995).
Serumkonzentrationen von Neopterin, β2-Mikroglobulin und sIL-2R sind in SS-Patienten
signifikant erhöht. Zudem stellt Neopterin einen prognostischen Parameter für nicht-leukämische
EINLEITUNG
10
CTCL dar (Hassel et al. 2004). Schließlich ist die TNM-Klassifikation ein wichtiges Kriterium
neben Patientenalter, LDH-Konzentration und T-Zellklonalität, da der Befall der Haut (TStadium) und die extrakutane Erkrankung (N-Stadium, Lymphknoten oder viszerale Organe) mit
der Prognose des Patienten korreliert (Querfeld et al. 2005).
1.3.6 Therapieformen
Das Ziel der derzeit angewandten Therapieformen besteht darin, Symptome, kosmetisches
Erscheinungsbild
und
regressionsfreie
Überlebenszeit
zu
verbessern,
da
CTCL im
fortgeschrittenen Stadium kaum Heilungschancen besitzen. Das Stadium der Erkrankung bedingt
die Behandlung, so dass topische (örtliche) Therapien vor allem in frühen Stadien und
systemische Therapien in späten Stadien Anwendung finden (Dummer et al. 1996a).
Die Psoralen plus ultraviolettes Licht (PUVA)-Therapie basiert auf der Hemmung der
Desoxyribonukleinsäure (DNA)- und Ribonukleinsäure (RNA)-Synthese durch die Aufnahme
von 8-Methoxypsoralen (8-MOP), welches photosensibilisierend wirkt. Nach UV-Bestrahlung
(330 – 430nm) interkaliert 8-MOP mit der DNA und bildet Vernetzungen zwischen
verschiedenen DNA-Strängen aus. Es entstehen mono- oder bifunktionale Thymine,
Genmutationen oder Schwesterchromatiden-Austausche. Die DNA-Synthese wird gehemmt. Vor
allem in frühen Stadien angewandt erzielt die PUVA-Therapie Remissionsraten von ca. 60%
(Molin et al. 1981; Herrmann et al. 1995). Insbesondere für die Therapie des SS ist die
extrakorporelle Photophorese geeignet. Die peripheren mononukleären Zellen (PMNC) werden
aus dem Blut isoliert, in Gegenwart von 8-MOP mit UVA bestrahlt und reinjiziert.
Ansprechraten von 73% werden berichtet (Edelson et al. 1991). Strahlentherapie in Form von
UVB wird erfolgreich in frühen Stadien der Erkrankung eingesetzt und erzielt Remissionsraten
von 83% (Ramsay et al. 1992).
Da CTCL-Zellen radiosensitiv sind, wird die Radiotherapie vor allem unter Verwendung von
Elektronenstrahlung („total skin electron beam radiation“) mit begrenzter Eindringtiefe für die
gesamte Haut eingesetzt. Eine hohe Effizienz insbesondere in frühen Stadien mit begrenzter
Plaquebildung wird berichtet (Hoppe 1991; Quiros et al. 1997).
Die Anwendung der topischen Therapie, vor allem in frühen Stadien, erfolgt lokal auf die
Hautoberfläche.
Mechlorethamin,
ein
Stickstoff-Lost-Zytostatikum,
besitzt
alkylierende
Wirkung in der Mitose-Phase der Zelle. Ansprechraten von bis zu 70% werden je nach Stadium
erzielt (Ramsay et al. 1988; Vonderheid et al. 1989). Carmustin, ein Nitrosoharnstoffderivat,
verwendet denselben Wirkmechanismus und führt zu stadienabhängigen Ansprechraten von 60-
EINLEITUNG
11
90% (Zackheim 1994). Kortikosteroide stellen eine effiziente Therapie im Ekzemstadium der
MF dar (Zackheim et al., 1998).
Die systemische Chemotherapie dient vor allem der palliativen Behandlung von Patienten mit
wiederauftretender oder fortgeschrittener Erkrankung, jedoch ohne anhaltenden Erfolg. Unter
anderem werden Methotrexat, Stickstoff-Lost-Derivate, Cisplatin, Doxorubicin und Vindesin
verwendet.
Patienten
im
fortgeschrittenen
Stadium
können
ebenso
mit
einer
Kombinationstherapie aus alkylierenden Substanzen und Doxorubicin oder Vinca Alkaloiden
behandelt werden (Rosen und Foss 1995).
Retinoide, Derivate des Vitamins A, wirken antiproliferativ und werden systemisch in frühen
Tumorstadien eingesetzt. Auch Kombinationstherapien von niedrigen Dosen mit IFN-α, PUVA
oder Chemotherapie finden Anwendung (Kessler et al. 1987; Molin et al. 1987; Dreno et al.
1991). Das neue Retinoid Bexaroten erzielte Therapieerfolge in der Hälfte der behandelten
Patienten in fortgeschrittenen Stadien (Duvic et al. 2001).
Interferone, insbesondere IFN-α, werden erfolgreich in der CTCL-Therapie eingesetzt. Ihr
Effektormechanismus ist komplex. IFN-α wirkt proliferativ auf Keratinozyten und
immunregulatorisch auf Makrophagen und NK-Zellen (Nickoloff et al. 1984; Saiki et al. 1986).
In vorbehandelten Patienten wurden Ansprechraten von 45-64% mit Remissionen von 2-jähriger
Dauer erreicht (Bunn et al. 1986; Olsen et al. 1989).
Der Einsatz von Interleukinen in der CTCL-Therapie ist möglich. IL-2 induziert die T-ZellAktivierung und Proliferation sowie die CD8+- und NK-Zell-Toxizität. IL-12 stimuliert die IFNγ Produktion (Rook et al. 2001). Durch die Aktivierung von TH1-Zellen haben IL-2 und IL-12
einen günstigen Effekt auf das CTCL als Neoplasie der TH2-Zellen. Für
IL-2 werden
Ansprechraten von 67% berichtet, und für IL-12 ergeben sich in frühen Stadien Ansprechraten
von 50% (Marolleau et al. 1995; Rook et al. 1999).
Denileukin diftitox (DAB389IL-2, Ontak) ist ein rekombinantes Fusionsprotein, das die
membrantranslozierenden und katalytischen Domänen des Diphtherietoxins und humanes IL-2
kombiniert. Da bei Lymphompatienten eine hohe Expression an IL-2-Rezeptoren vorherrscht
(59%), kann durch Denileukin diftitox die Proteinsynthese maligner Zellen gehemmt und
Ansprechraten um 40% erzielt werden (Saleh et al. 1998).
Monoklonale Antikörper zählen mittlerweile zum Behandlungsspektrum von CTCL. Sieben von
acht MF-Patienten sprachen auf den chimären CD4-Antikörper an (Knox et al. 1996). Die Hälfte
aller MF-Patienten sprachen auf CAMPATH-1H an, einen CD52-Antikörper (Lundin et al.
1998). Neue Therapieansätze wie Vakzinierungen mit DC, die mit Tumorlysat, Peptiden, DNA
EINLEITUNG
12
oder RNA beladen sind (Maier et al. 2003), und Histondeacetylase Inhibitoren, die die
Expression von Tumorsuppressorgenen wiederherstellen können, werden angewendet (Duvic et
al. 2003; Piekarz et al. 2004).
1.4 Das maligne Melanom
Das MM ist ein bösartiger Tumor, der von den pigmentbildenden Zellen, den Melanozyten,
ausgeht. Dieser stark immunogene, neuroektodermale Tumor tritt vor allem an der Haut, aber
auch an den Schleimhäuten, der Aderhaut oder den Hirnhäuten auf. Das MM ist für etwa 90%
der Mortalität an Hautkrebs verantwortlich, da eine frühe Tendenz zur aggressiven,
lymphogenen und hämatogenen Metastasierung besteht (Pschyrembel 1998). Die MM-Inzidenz
in der weißen Bevölkerung nimmt weltweit seit 25 Jahren zu und korreliert mit der Helle der
Hautfarbe und der Nähe zum Äquator. In Mitteleuropa treten 10-12 Fälle pro 100.000 Einwohner
und Jahr auf, wohingegen die höchste Inzidenz (50-60/100.000) in Australien auftritt (Garbe und
Blum 2001; Stang und Jockel 2003). In stärker pigmentierten Bevölkerungsgruppen ist das hier
seltene MM vor allem auf die Schleimhaut, Handflächen und Fußsohlen beschränkt (Garbe
1997a). MM treten zu 5-10% familiär (Greene et al. 1985), bei Frauen häufiger an den unteren
Extremitäten (35%) und bei Männern häufiger am Stamm (57%) auf (Volkenandt et al. 1999).
Klinisch und histologisch lassen sich vier MM-Haupttypen unterscheiden (Clark et al. 1969):
Das superfiziell spreitende Melanom (SSM) ist mit 60% der häufigste MM-Typ. Es ist häufig am
Rumpf lokalisiert.
Das noduläre maligne Melanom (NMM) betrifft 20% der Patienten. Da dieser MM-Typ primär
ein vertikales Wachstum besitzt und oft amelanotisch ist, ergibt sich häufig eine schlechte
Prognose.
Am Lentigo-maligna-Melanom (LMM) erkranken etwa 10%. Besonders bei älteren Menschen
tritt dieser Tumor auf dem Boden einer Lentigo maligna (Pigmentläsion) in lichtexponierten
Körperregionen (Gesicht, Kopf) auf.
Das akrolentiginöse Melanom (ALM) wird in Deutschland nur in etwa 5% diagnostiziert. Diese
in Afrika und Asien häufigste Form ist an Hand-, Fußflächen und im Nagelbereich lokalisiert.
5% aller Melanomfälle sind seltene MM-Varianten, zu denen unter anderem MM der
Schleimhäute, amelanotische MM und desmoplastische MM zählen.
EINLEITUNG
13
1.4.1 Stadieneinteilung
Die Stadieneinteilung des MM erfolgt nach der TNM-Klassifikation in 4 Stadien. Die
entscheidenden prognostischen Kriterien sind die Tumordicke des Primärmelanoms, der
Lymphknotenbefall und die Fernmetastasierung (Tabelle 1-3) (Balch et al. 2001).
Tabelle 1-3:
Melanom TNM-Klassifikation
Die Tabelle verdeutlicht die TNM-Klassifikation des MM nach Balch et al. 2001. LDH:
Laktatdehydrogenase.
T-Kriterium
T1
T2
T3
T4
N-Kriterium
N1
N2
N3
M-Kriterium
M1a
M1b
M1c
Dicke
≤ 1,0mm
1,01-2,0mm
2,01-4,0mm
> 4,0mm
Anzahl metastatischer
Lymphknoten
1
2-3
4 und mehr
Lokalisation
Subkutan, nodulär
Lunge
Alle anderen viszeralen
Metastasen
Alle Fernmetastasen
Ulzeration (U)
a: ohne U, Clark level II/III; b: mit U, Clark level IV/V
a: ohne U; b: mit U
a: ohne U; b: mit U
a: ohne U; b: mit U
Art
a: Mikrometastasen; b: Makrometastasen
a: Mikrometastasen; b: Makrometastasen; c: In-transit
Metastasen/Satelliten-Metastasen ohne metastatische
Lymphknoten
Serum LDH
Normal
Normal
Normal
Erhöht
Das Stadium I besitzt eine sehr gute Prognose (90-95% 5-Jahres-Überlebensrate). Diese
verschlechtert sich mit dem Auftreten von Satelliten-Metastasen (50-70%), regionären
Lymphknotenmetastasen (20-50%) und Fernmetastasen (10-20%) kontinuierlich (Tabelle 1-4)
(Rogers und Braun 2002).
Tabelle 1-4:
Überarbeitete „American Joint Committee on Cancer“ (AJCC) klinische
Stadieneinteilung des Melanoms
Dieses System der Stadieneinteilung entspricht der aktuellen Klassifikation durch das „American Joint
Committee on Cancer“ von 2002 und wurde verändert nach Rogers und Braun 2002. Ein Melanoma in
situ (Tis) ist definitionsgemäß nur auf die Epidermis oberhalb der Basalmembran ausgedehnt und damit
nicht in der Lage zu metastasieren.
Stadium
0
IA
IB
IIA
IIB
IIC
III
IV
T
Tis
1a
1b oder 2a
2b oder 3a
3b oder 4a
4b
jedes
jedes
N
0
0
0
0
0
0
1-3
jedes
M
0
0
0
0
0
0
0
1a-c
5-Jahres-Überlebensrate [Jahre]
100
95,3
89,0-90,9
77,4-78,7
63,0-67,4
45,1
26,7-69,5
6,7-18,8
EINLEITUNG
14
1.4.2 Pathogenese
In der Pathogenese des MM spielt eine Kombination von verschiedenen genetischen (somatische
und hereditäre) und epigenetischen Veränderungen wie Promotor-Methylierung sowie
Umweltfaktoren, die somatische Mutationen auslösen können, eine wichtige Rolle. Im folgenden
werden die häufigsten pathogenetischen Faktoren dargestellt.
Signifikante Risikofaktoren für die Entstehung eines MM sind insbesondere die Anzahl
gewöhnlicher melanozytärer Nävi, das Vorhandensein atypischer, dysplastischer melanozytärer
Nävi, die Anzahl aktinischer Lentigines, die Haarfarbe und der Hauttyp (Garbe 1997b). Der
Nävuszellnävus, das Muttermal, ist eine gutartige Ansammlung von Nävuszellen, die seit der
Geburt vorhanden oder im Lauf des Lebens neu aufgetreten sind. Ihre Gesamtanzahl sowie ihre
Art erhöhen das MM-Risiko (Bauer und Garbe 2003). Die UV-Exposition korreliert bei allen
Altersgruppen mit der Nävusanzahl. Sonnenschutz führt bei Kindern und Jugendlichen zu
verminderter Nävusneubildung (Darlington et al. 2002; Milne et al. 2002). Die Mehrheit
epidemiologischer Studien identifiziert Hellhäutigkeit (Hautfarbe Typ I) als Risikofaktor für die
MM-Entstehung (Tucker und Goldstein 2003). In Bezug auf die Pigmentierung von Individuen
spielt ebenfalls die Haarfarbe eine entscheidende Rolle. Rothaarige weisen ein doppeltes MMRisiko auf im Vergleich zu Schwarzhaarigen (Bliss et al. 1995). Verschiedene Allele des
Melanocortin-1 Rezeptorgens (MC1R) werden in Zusammenhang mit dem Phänotyp helle Haut
und rote Haare gebracht (Valverde et al. 1995). MC1R kodiert für den G-Protein gekoppelten
Rezeptor des α-Melanozyten-stimulierenden Hormons (α-MSH). Bei der Bindung von α-MSH
an MC1R wird die Produktion von rot/gelbem Pheomelanin-Pigment auf braun/schwarzes
Eumelanin umgestellt (Sturm et al. 1998). MC1R-Varianten weisen eine geringere Kapazität auf,
diesen Wechsel in der Melanin-Produktion zu bewirken. Das MC1R-Gen ist mit dem Auftreten
von Sommersprossen und einem erhöhten Risiko der MM-Entstehung assoziiert (Valverde et al.
1996; Palmer et al. 2000). Schließlich stellen familiäre MM, die zwei oder mehr MM-Fälle bei
Familienmitgliedern ersten Grades voraussetzen, einen bedeutenden pathogenetischen Faktor
dar. Diese Patientengruppe entwickelt MM häufig in jüngeren Lebensjahren. Es treten dünnere
und multiple Primärmelanome auf (Barnhill et al. 1992).
Durch ihre DNA-schädigende Wirkung gilt die UV-Strahlung als bedeutendster umweltbedingter
Risikofaktor in der MM-Pathogenese. Sowohl UVA als auch UVB können an der malignen
Transformation von Melanozyten beteiligt sein (Ley 1997; Atillasoy et al. 1998). Vor allem hohe
UV-Exposition mit Entstehung von Sonnenbrand in der Kindheit und intensive periodische UVExposition (Freizeit und Urlaub) in jungen Jahren stellen ein großes Risiko dar (Autier und Dore
1998; Whiteman et al. 2001). Sonnenbrand ist jedoch auch im Erwachsenenalter ein Risikofaktor
EINLEITUNG
(Elwood
und
Jopson
1997).
Studien
über
15
Einwanderer
in
Regionen
mit
hoher
Sonneneinstrahlung belegen die Bedeutung der UV-Strahlung in Zusammenhang mit der MMEntstehung (Armstrong und Kricker 2001).
Keimbahnmutationen
als
Risikofaktoren
für
das
MM
wurden
vor
allem
bei
Tumorsuppressorgenen und Onkogenen im familiären MM identifiziert. Die entsprechenden
Proteine spielen eine zentrale Rolle im Zellwachstum, der Zellzyklusregulation und der DNAReparatur. Mutationen werden am häufigsten für das Tumorsuppressorgen „Cyclin-dependent
kinase inhibitor 2A“ (CDKN2A) (Kamb et al. 1994) und die Onkogene Zyklin-abhängige Kinase
4 (CDK4) (Zuo et al. 1996) und N-ras (Demunter et al. 2001) nachgewiesen. CDKN2A kodiert
für 2 Proteine, deren inaktivierte Signalwege stark mit der MM-Entstehung assoziiert sind.
p16INK4A kontrolliert CDK4 und CDK6, blockiert die Retinoblastom (pRB)-Phosphorylierung
und arretiert somit Zellen in der G1 Phase (Serrano et al. 1993). p14ARF interagiert mit „Human
double minute 2“ (HDM2) und stabilisiert p53 durch die Verhinderung der HDM2-vermittelten
p53-Degradation
(Stott
et
al.
1998).
25-50%
aller
familiärer
MM
besitzen
eine
Keimbahnmutation in CDKN2A (Hussussian et al. 1994; Kamb et al. 1994). HDM2 ist im MM
häufig überexprimiert, jedoch vermutlich kein Onkogen, da die Überexpression mit verbessertem
klinischem Ergebnis korreliert (Polsky et al. 2001; Polsky et al. 2002). Der Cyclin D1/CDK4Komplex vermittelt die pRB-Phosphorylierung, die durch die Bindung des Komplexes an
p16INK4A verhindert wird. Tritt eine Punktmutation im CDK4-Gen wie bei drei Familien mit
familiärem MM auf, stört dies die Bindung von CDK4 an p16INK4A, nicht aber an Cyclin D1
(Zuo et al. 1996). Cyclin D1 ist im ALM durch eine Gen-Amplifizierung überexprimiert. Eine
onkogene Rolle dieses Gens wurde in Tierversuchen mit Antisense-Behandlung nachgewiesen,
die zu Apoptose und Tumorverkleinerung führen (Sauter et al. 2002). p53-Mutationen sind eher
selten im MM. Mutationshäufigkeiten liegen bei 10-25% (Sparrow et al. 1995; Zerp et al. 1999).
Eine Korrelation zwischen Mutation und schlechter Prognose wird vermutet (Daniotti et al.
2004). Ras-Proteine sind Guanosintriphosphat (GTP)-bindende Proteine, die durch MMassoziierte Mutationen ihre GTPase Aktivität verlieren und stets in aktiver, GTP-gebundener
Form in der unkontrolliert proliferierenden Zelle vorliegen (Macaluso et al. 2002). Aktivierende
N-ras-Mutationen kommen im MM mit bis zu 30% vor (Demunter et al. 2001). 70% der MM
besitzen eine mutierte Serin/Threonin Kinase BRAF (Davies et al. 2002). Die häufigste Mutation
führt zu einem ständig aktiven Protein, das eine erhöhte extrazelluläre regulatorische
Proteinkinase (ERK) 1/2-Aktivierung bedingt. Da BRAF-Mutationen selten in mukosalen MM
aber häufig in Nävi detektiert werden, stellen sie vermutlich ein frühes neoplastisches Ereignis in
der MM-Entwicklung dar, das allerdings noch von zusätzlichen Faktoren abhängig ist (Pollock et
EINLEITUNG
16
al. 2003; Edwards et al. 2004). Das erste, die Apoptose hemmende Onkogen ist bcl-2. Es zählt zu
einer Familie intrazellulärer Proteine, die im Zuge der Regulierung der Caspase-Aktivierung
DNA-Fragmentierung und Apoptose einleiten (Cory und Adams 2002). In primären und
metastatischen MM ist bcl-2 überexprimiert und mit Tumorprogression assoziiert (Leiter et al.
2000).
Der wichtigste autokrine Wachstumsfaktor für die maligne Transformation von Melanozyten ist
der „basic fibroblast growth factor“ (bFGF). Um zu überleben, müssen Melanozyten über den
bFGF-Rezeptor kommunizieren. In normalen Melanozyten wird bFGF nicht exprimiert. Die
Expression ist jedoch mäßig bis hoch in dysplastischen Naevi und im MM (Halaban 1991).
1.4.3 Diagnose und Prognose
Zur Abgrenzung einer Pigmentläsion von einem MM wird zunächst die ABCDE-Regel
angewandt, die sich auf 5 Kriterien stützt: A für Asymmetrie, B für unregelmäßige Begrenzung,
C für uneinheitliche Farbe (Colorit), D für einen Durchmesser größer als 5mm und E für
Erhabenheit (AWMF 2005). Zusätzlich wird zur differentialdiagnostischen Abklärung die
Dermatoskopie eingesetzt (Kittler et al. 2002). Nach der Exzision eines Primärmelanoms ist eine
histologische Beurteilung unerlässlich, die insbesondere den Tumortyp, die Tumordicke nach
Breslow und die Eindringtiefe nach Clark erfassen muss. Zudem kann eine immunhistologische
Charakterisierung
der
Läsion
unter
Verwendung
von
Antikörpern
gegen
Differenzierungsantigene wie S100, „human melanoma black-45“ (HMB-45), MelanA und
Tyrosinase durchgeführt werden (Busam und Jungbluth 1999; Orchard 2000). Allerdings ist bis
heute kein histologischer Marker bekannt, der spezifisch und zugleich sensitiv ist (de Wit et al.
2004). S100 zeichnet sich durch eine hohe Sensitivität aus, erreicht jedoch nur eine geringe
Spezifität. S100 wird auch in nicht malignen Zellen exprimiert. HMB-45 weist eine hohe
Spezifität auf, wird allerdings nur in 80% der Melanomzellen detektiert (Cochran et al. 2001).
MelanA und Tyrosinase haben ebenfalls eine hohe Spezifität aber eine geringe Sensitivität.
Deshalb wird S100 häufig in Kombination mit einem oder mehreren Differenzierungsantigenen
für die Immunhistologie verwendet. „Melanoma ubiquitous mutated“ (MUM-1) wurde kürzlich
als neuer Marker für primäre und metastasierende MM identifiziert und ist sensitiver als MelanA
und spezifischer als S100 (Sundram et al. 2003). Zum Nachweis der exprimierten Gene wird
neben der Immunhistologie auch die Reverse Transkriptase (RT)-PCR herangezogen. Diese kann
zum Nachweis von Tumorzell-RNA in Lymphknoten, Blut oder anderen Körperflüssigkeiten
angewandt werden. Da bei gesunden Menschen keine Melanozyten im Blut zirkulieren, ist der
Nachweis von MelanA und Tyrosinase im Blut mittels RT-PCR relativ sensitiv (Georgieva et al.
EINLEITUNG
17
2002). Andere angebrachte Marker, die in der RT-PCR seit kurzem Anwendung finden, sind
„Cancer Testis Antigene“ (CTA), insbesondere der Melanom Antigen (MAGE)-A-Familie
(Miyashiro et al. 2001; Reynolds et al. 2003).
Serologische Marker sind für das MM bereits bekannt, allerdings fehlt auch hier ein Marker, der
sowohl in der Diagnostik, Prognostik als auch der Verlaufskontrolle gleichermaßen einsetzbar ist.
S100β ist gegenwärtig der am besten geeignete Serummarker des MM, dessen Einsatz in der
Diagnose und Früherkennung limitiert ist, aber einen hohen prognostischen Wert im
fortgeschrittenen Krankheitsstadium besitzt (Bottoni et al. 2003). In 55% der Patienten, die auf
eine Chemotherapie ansprachen, normalisierte sich der S100β Wert. In nur 5% der Patienten, die
eine Progression aufwiesen, normalisierte sich der S100β Wert (Hamberg et al. 2003). Obwohl ein
erhöhter LDH-Serumspiegel als Klassifikationsparameter in die aktuelle Stadieneinteilung der
AJCC aufgenommen wurde, konnte der Zusammenhang eines erhöhten LDH-Serumspiegels mit
einer schlechten Prognose für Stadium IV Patienten in einigen Studien nicht bestätigt werden
(Hauschild et al. 1999; Hamberg et al. 2003). Desweiteren stellte sich die Serumkonzentration an
C-reaktivem Protein (CRP) als spezifischer als LDH in der Erkennung einer Progression von
StadiumI/II nach Stadium IV dar (Deichmann et al. 2004). Im klinischen Alltag wird neben S100β
und LDH „melanoma inhibitory activity“ (MIA) als Serummarker verwendet. MIA ist deutlich
stabiler als S100β (Djukanovic et al. 2001). Die MIA-Serumkonzentration korreliert eindeutig mit
dem Erkrankungsstadium (Bosserhoff und Buettner 2002). Allerdings ist S100β als prognostischer
Indikator MIA überlegen (Deichmann et al. 1999; Stahlecker et al. 2000). Wie erläutert werden
heute einige serologische Marker für die Prognose und Verlaufskontrolle angewandt. Jedoch fehlt
es an diagnostischen Markern zur Früherkennung des MM
Der wohl wichtigste prognostische Faktor ist die Tumordicke. Weitere wichtige Kriterien sind die
Tumorlokalisation, das Alter und das Geschlecht des Patienten. Bei einer gegebenen Eindringtiefe
des Tumors haben Patienten mit Tumoren an den Extremitäten, jünger als 60 Jahre und Frauen
eine bessere Prognose (Schuchter et al. 1996). In primären MM ist HDM2 ein unabhängiger
Überlebensmarker und seine Überexpression ist mit verbessertem klinischen Ergebnis korreliert
(Polsky et al. 2001). Laut Healy et al. 1998 ist p53 Überexpression signifikant mit verbesserten
Überlebenschancen assoziiert. Metallothionein scheint ein weiterer guter prognostischer Marker zu
sein, da seine Überexpression mit einem erhöhten Progressionsrisiko einhergeht (Weinlich et al.
2003). In der vertikalen Wachstumsphase ist CD40 Expression mit einer signifikant kürzeren,
tumorfreien Überlebenszeit assoziiert (van den Oord et al. 1996). Zudem ist der Verlust an
Melastatin
„messenger“
RNA
(mRNA)
Expression
in
MM
mit
einem
erhöhten
Metastasierungsrisiko assoziiert. Der Melastatin Status korreliert mit der tumorfreien
EINLEITUNG
18
Überlebenszeit unabhängig von der Tumordicke (Duncan et al. 1998; Duncan et al. 2001).
Schließlich wird den CTA eine Rolle als prognostische Marker zugeschrieben, die jedoch bisher
nur durch eine Assoziation zwischen MAGE Expression und tumor-infiltrierenden Lymphozyten
unterstützt wird (Busam et al. 2000). Hierbei besitzen tumor-infiltrierende Lymphozyten einen
prognostischen Wert in primären MM (Clemente et al. 1996).
1.4.4 Therapie
Während MM-Patienten im Stadium I und II relativ gute Chancen auf vollständige Heilung
haben, ist die Therapie im Stadium III und IV häufig palliativer Natur, da sich das MM hier als
sehr strahlen- und äußerst chemoresistent erweist.
MM-Patienten im Stadium I können durch chirurgische Entfernung des Primärtumors mit
ausreichendem Sicherheitsabstand geheilt werden (Balch et al. 1993). Neben der Exzision des
Primärtumors wird bei Stadium IB und II zusätzlich eine Wächter („Sentinel“)Lymphadenektomie durchgeführt (Morton et al. 1993). Durch Resektion der betroffenen
Lymphknoten und adjuvanter (vorbeugender) Behandlung können Patienten mit Melanomen der
Stadien II und III behandelt werden. Adjuvante Therapien haben nach der Exzision des
Primärtumors das Ziel, die Chancen einer anhaltenden Tumorfreiheit unter Verwendung von
Chemotherapeutika und Immunmodulatoren wie IL-2 und IFN-α-2a oder –2b zu erhöhen. Eine
Meta-Analyse identifizierte IFN-α als wirksamste Substanz bei der Senkung des Sterbe- und
Rezidivrisikos (Wheatley et al. 2002). Die Strahlentherapie und teilweise auch die
Thermoradiotherapie werden bei der Bekämpfung von vor allem Knochen- und Hirnmetastasen
eingesetzt, die sich der chirurgischen Therapie entziehen (AWMF 2005).
Für Stadium IV Patienten ist die Prognose mit einer Überlebenszeit von 6-9 Monaten infaust
(AWMF 2005). Obwohl der Nutzen einer systemischen Chemotherapie hinsichtlich
Verlängerung des Überlebens und Verbesserung der Lebensqualität im Allgemeinen limitiert ist,
kann sie im fortgeschrittenen MM-Stadium unter palliativen Gesichtspunkten eingesetzt werden.
Zumeist wird heute Dacarbazin als Monotherapeutikum oder in einer Polychemotherapie
verwendet. Bei Metastasen im zentralen Nervensystem (ZNS) wird häufig das ZNS-gängige
Temozolamid benutzt.
Da Chemotherapien im metastasierten Stadium insgesamt wenig erfolgreich sind (Ansprechraten
15-20%) (Middleton et al. 2000; Young et al. 2001), finden experimentelle Immuntherapien
Anwendung und erzielten erste Erfolge. Verschiedene Formen der Immunisierung unter anderem
mit Peptiden von Differenzierungsantigenen (Wang et al. 1999a) mit und ohne Adjuvantien, mit
DC beladen mit Tumorantigenen oder Tumorzellen (Nestle et al. 1998), mit adoptivem Transfer
EINLEITUNG
19
von T-Zellen (Rosenberg et al. 1988) und mit viralen Transfektionssystemen (Overwijk et al.
1999) wurden verwendet. In einer ersten Phase III Studie wurden MM-Patienten im Stadium IV
mit autologen Peptid-beladenen DC immunisiert oder mit Dacarbazin Chemotherapie behandelt
(Schadendorf et al. 2006). Peptide verschiedener, bekannter Tumorantigene (z.B. MAGE-A1,
Tyrosinase) wurden zur Beladung der DC ausgewählt. Obgleich kein statistisch signifikanter
Unterschied in der Effektivität der Immuntherapie gegenüber der Chemotherapie nachgewiesen
wurde, konnten vergleichbare Ansprechraten (niedrig, < 6%) in beiden Studienarmen berechnet
werden (Schadendorf et al. 2006). In Zusammenhang mit Immuntherapien wurden bereits viele
Tumorantigene, vor allem aus der Gruppe der CTA, eingesetzt. Aufgrund des Nachweises von
spontanen jedoch seltenen Regressionen wird vermutet, dass Krebszellen Autoantigene
exprimieren, die vom Immunsystem erkannt werden. Die Immunantwort, die gegen die
Krebszellen gebildet wird, ist allerdings zu schwach, um das Tumorwachstum und die
Metastasierung zu verhindern. Deshalb versuchen viele Therapien mittlerweile die vorhandene
Immunantwort zu verstärken (Overwijk und Restifo 2000).
1.5 Tumorantigene
In Tumorzellen werden wesentliche biologische Unterschiede hinsichtlich der Proteinexpression
im Vergleich zu den nicht-malignen Ursprungszellen berichtet. Zum einen können Gene von
molekularen Alterationen betroffen sein, die nur in Tumoren und einzelnen Geweben oder in
einer bestimmten Entwicklungsphase exprimiert werden. Zum anderen können Veränderungen
der molekularen Struktur auftreten, die durch Punktmutationen, Spleißvarianten, chromosomale
Translokationen, posttranslationale Modifikationen oder Translation alternativer Leserahmen
bedingt sind (Gilboa 1999). Zusätzlich werden Tumor-spezifische Antigene, die nur auf
Tumorzellen lokalisiert sind, und die häufigeren Tumor-assoziierten Antigene unterschieden, die
sowohl auf Tumorzellen als auch auf normalen Zellen exprimiert werden. Bei Erkennung dieser
Tumor-assoziierten Strukturen durch das spezifische Immunsystem des Tumorpatienten spricht
man von Tumorantigenen (Sahin et al. 1999). Die Erkennung von Antigenen auf neoplastischen
Zellen durch das Immunsystem kann zur Initiierung von zytotoxischen Effektormechanismen
führen und die Zerstörung der Krebszellen bewirken (Shankaran et al. 2001). Insbesondere
Fremdantigene, die durch bakterielle und virale Infektionen in den Körper gelangen, können eine
starke Immunantwort induzieren (Cooper et al. 1999; Gilboa 1999). Im Gegensatz dazu ist die
Immunantwort gegen körpereigene Antigene eher schwach, da häufig eine immunologische
Toleranz aufgrund von klonaler Deletion (Herndon et al. 2005) oder Anergie (Pape et al. 1998;
Lee et al. 1999) der T-Zellen vorliegt. Um eine Immunabwehr gegen den Tumor aufzubauen,
muss die immunologische Toleranzschwelle gegenüber den körpereigenen Antigenen
EINLEITUNG
20
überwunden werden wie beispielsweise durch die Aktivierung oder Erhöhung von spezifischen
CTL oder reaktiven Antikörpern (van der Bruggen et al. 1991; Sahin et al. 1995). Heute finden
Tumorantigene Anwendung in der Diagnose sowie dem Monitoring von Tumorerkrankungen
und der Therapie von Tumorpatienten in Form von Vakzinierungstherapien.
1.5.1 Klassen von Tumorantigenen
Tumorantigene können aufgrund ihrer Immunogenität, ihres Expressionsprofils und ihrer
molekularen Strukturveränderungen in fünf unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden.
Onkofetale Antigene
Im Embryo exprimierte Proteine, die in gesunden adulten Zellen nicht, jedoch in malignen
Zellen re-exprimiert werden, werden als onkofetale Antigene bezeichnet. Die beiden
bedeutensten Vertreter dieser Antigengruppe sind das karzinoembryonale Antigen (CEA) und
Alpha-1-Fetoprotein (AFP). CEA ist ein Tumormarker für alle gastrointestinalen Tumore sowie
zahlreiche andere Tumorarten (Mulcahy und Benson 1999). AFP wird zur Diagnose von
Leberkarzinomen verwendet und tritt bei Testis- und Gebärmuttertumoren auf (Lamerz 1997;
Yuen und Lai 2005).
Virale Antigene
Einige Erkrankungen sind mit einer definierten viralen Infektion assoziiert. Zelluläre
Transformationen werden berichtet. Dies deutet auf Virus-assoziierte-Antigene in der
Tumorentstehung hin. Das EBV scheint eine Rolle im Burkitt Lymphom zu spielen (Murray et
al. 1992). In Krebspatienten wurden bereits reaktive Antikörper gegen die EBVMembranproteine LMP2A und 2B nachgewiesen (Lennette et al. 1995). Im Zusammenhang mit
Leukämie wurde das humane endogene Retrovirus Antigen (HERV-K10) beschrieben (Depil et
al. 2002). Die Onkoproteine E6 und E7 werden von humanen Papillomaviren (HPV) kodiert
(Steinwaerder et al. 2001). Durch die Bindung von E7 an pRB und E6 an p53 werden beide
Tumorsuppressorgene inaktiviert (Munger et al. 1992). Insbesondere die HPV-Subtypen HPV-16
und –18 sind ursächlich an der Zervixkarzinom-Entstehung beteiligt (Meschede et al. 1998).
Schließlich spielen das Hepatitis B Virus und das Hepatitis C Virus eine entscheidende Rolle in
der Entstehung von Leberzellkarzinomen (Gentilini et al. 1997).
Antigene durch molekulare Veränderungen
Eine durch Punktmutation oder strukturelle Alteration veränderte Gensequenz kann zu einer
veränderten Aminosäure (AS)-sequenz des kodierten Proteins und somit zu einem einzigartigen
Protein führen. Dies kann die Entstehung neuer antigener Epitope und einer Immunantwort
EINLEITUNG
21
gegen zuvor „normale“, immuntolerante Proteine zur Folge haben (Lurquin et al. 1989). Im p53
Gen werden häufig Mutationen berichtet, die unter anderem im Ovarialkarzinom zu
Antikörperantworten führen (Hogdall et al. 2002). Das ras-Onkogen weist ebenfalls häufig
Mutationen auf zum Beispiel bei 90% aller Pankreaskarzinome (Aguirre et al. 2003). Mutationen
von CDK4 und des β-Catenin Gens treten geringfügig häufiger auf (Wolfel et al. 1995;
Rubinfeld et al. 1997).
Durch Translokation können neue Fusionsproteine entstehen, die Antigene kodieren wie
beispielsweise das sogenannte Philadelphia Chromosom. Das Fusionsprotein wird durch die
Translokation des Abl-Gens von Chromosom 9 auf das bcr-Gen von Chromosom 22 gebildet.
Dieses stark immunogene Antigen ist charakteristisch für die chronisch myeloische Leukämie
(Bocchia et al. 1996; Berke et al. 2000). Nach der Identifizierung von „human leukocyte
antigen“ (HLA)-abhängigen Epitopen des Bcr/Abl-Gens konnten CTLs generiert werden (Berke
et al. 2000).
Kürzlich konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass das Immunsystem alternative
Spleißprodukte, neue offene Leserahmen (ORF), Pseudogene und sogar Produkte des antisense
Strangs der DNA erkennen kann (Van Den Eynde et al. 1999; Moreau-Aubry et al. 2000).
Beispielsweise sind reaktive Antikörper gegen das Spleißprodukt des Restins in Kontrollseren
und Seren von Krebspatienten zu finden (Bilbe et al. 1992).
Überexprimierte Tumorantigene
Die Überexpression eines ubiquitär vorhandenen Antigens durch verstärkte Transkription oder
erhöhte Proteinstabilität kann zu einer Überschreitung der Toleranzschwelle und somit zu einer
Immunantwort führen. Dieses Phänomen konnte unter anderem für die Carbon-Anhydrase XII
bei RCC (Tureci et al. 1998) und das EphA3 Gen bei MM, Lungenkarzinomen und Sarkomen
(Chiari et al. 2000) bestätigt werden. Bekanntester Vertreter dieser Tumorantigengruppe ist das
Her-2/neu Gen (Disis et al. 1994), welches sich als membranständiges Antigen für eine Therapie
mit monoklonalen Antikörpern (Herceptin) eignet. Herceptin ist bereits seit 2000 in Deutschland
für die Therapie bei Brustkrebs zugelassen (Hehl 2001).
Differenzierungsantigene
Differenzierungsantigene stellen eine Gruppe von Zelltyp-spezifischen Proteinen dar, die sowohl
in Tumorzellen (Melanomzellen) als auch im differenzierten Normalgewebe (ausschließlich in
Melanozyten) vor der Tumorentstehung exprimiert werden. Hierzu zählen die am
Melaninstoffwechsel beteiligte Tyrosinase (Brichard et al. 1993), gp100 (Bakker et al. 1994), die
„Tyrosinase Related Proteins“ 1 und 2 (TRP1/gp75; TRP2) (Wang et al. 1995; Wang et al. 1996)
EINLEITUNG
22
und das „Melanoma antigen recognized by T-cells 1“ (MART-1)/MelanA (Coulie et al. 1994).
Ein Zeichen für eine Immunantwort gegen diese Antigene ist eine Vitiligo (Overwijk und Restifo
2000). Bei Progression des MM tendieren Melanomzellen zur Dedifferenzierung und zum
Verlust dieser Antigene (Sahin et al. 1999).
Differentiell exprimierte Antigene treten ebenfalls bei anderen Tumorerkrankungen auf wie
beispielsweise Galektin 4 beim Kolonkarzinom (Scanlan et al. 1998) und „Renal cell carcinoma
associated antigen“ (RAGE) beim RCC (Gaugler et al. 1996).
Cancer Testis Antigene
Die CTA sind durch ihr charakteristisches Expressionsmuster gekennzeichnet. Neben ihrer
Expression in zahlreichen humanen Tumorentitäten werden sie lediglich in den Spermatogonien
der Testis, im Trophoblast, im Ovar und in der Plazenta exprimiert (Scanlan et al. 2004).
Dementsprechend sind CTA tumorspezifische Antigene, da die genannten Keimbahngewebe
durch ihre fehlende HLA-Expression immunprivilegierte Gewebe darstellen (Fiszer und Kurpisz
1998). Dies führte zu der Theorie, dass anomale Expression von CTA in Krebsgeweben die (Re)
Transkription von einem Zellprogramm, das nach der Ausdifferenzierung der Keimbahn- zur
somatischen Zelle stillgelegt wurde, reflektiert (Old 2001). Der wichtigste bisher bekannte
Mechanismus, der zur Entstehung der ektopischen Expression der CTA in Tumoren und
Keimbahnzellen führt, ist die genomweite Demethylierung der CpG-Inseln. Sie ist für die
Aktivierung von in tumorfreien Geweben nicht exprimierten Genen verantwortlich. Diese
Promoter-Demethylierung konnte für einige CTA in direktem Zusammenhang mit der
Aktivierung von Tumorzellen (De Smet et al. 1996) sowie in Testisgewebe (Choi und Chae
1993) beschrieben werden. Auch wenn es sich bei dieser Gruppe von Antigenen um SelbstAntigene handelt, besitzen einzelne CTA ein hohes immunogenes Potential.
Viele CTA sind in Multigenfamilien organisiert und häufig auf dem X-Chromosom, das oft ein
Ort für Störungen in der Methylierung ist, lokalisiert. Ausnahmen sind beispielsweise das
„Synaptonemal complex protein 1“ (SCP-1) (Kondoh et al. 1997) und „cutaneous T-cell
lymphoma antigen 1“ (cTAGE-1) (Usener et al. 2003b). Anfang der 90er Jahre wurde das erste
CTA mittels der genetischen Methode identifiziert: MAGE-1, welches später in MAGE-A1
umbenannt wurde (van der Bruggen et al. 1991). Bisher konnten 44 CTA-Genfamilien
identifiziert und näher charakterisiert werden (Scanlan et al. 2004). Charakteristisch für CTA ist,
dass nur wenige Tumorzellen eine Expression aufweisen. Dies weist auf eine inhomogene
Verteilung der CTA im Tumor hin. Häufig werden mehrere CTA in einem Tumor exprimiert. In
EINLEITUNG
23
40% Brusttumoren und 65% MM wurde die Expression von drei oder mehr CTA detektiert
(Sahin et al. 1998).
Heute sind 12 Mitglieder der MAGE-A-Familie bekannt. Daneben wurden die MAGE-B- und C-Familien identifiziert (Chomez et al. 2001). Andere MAGE-Familien (D und L) sind ubiquitär
exprimiert und zählen nicht zu den CTA. Alle Gene der MAGE-A Familie sind auf dem langen
Arm des X Chromosoms, der Region Xq28, lokalisiert. Zumeist wurde bisher die Expression der
CTA MAGE-A1 bis -A4, -A6 und A-12 analysiert. Seit kurzem wird die Expression der anderen
MAGE-A Mitglieder untersucht. Für das Pseudogen MAGE-A7 konnte keine Expression
nachgewiesen werden. MAGE-A9 wurde in knapp 30% der CTCL Tumorgewebe detektiert
(Eichmuller et al. 2003). Der vollständige ORF all dieser Gene ist im letzten Exon kodiert. Die
MAGE Homologie Domäne (MHD) ist eine Konsensusregion von 170 AS mit zentraler Lage im
abgeleiteten Protein jedes Familienmitgliedes. Aufgrund der zentralen Anordnung der MHD
wird eine konservierte Funktion vermutet.
Eine weitere Multigenfamilie stellt GAGE mit vormals 9 Mitgliedern (GAGE-1 bis –7, -7b und –
8) (Van den Eynde et al. 1995; De Backer et al. 1999) dar. Zwischenzeitlich wurden insgesamt
16 Familienmitglieder auf dem Chromosom Xp11.23 mittels BLAST-Untersuchung identifziert
und eine neue Nomenklatur festgelegt (Gjerstorff und Ditzel, 2008). In dieser Arbeit wird jedoch
die alte Nomenklatur, GAGE-7b, für GAGE-12I verwendet. Mit Ausnahme von GAGE-1
unterscheiden
sich
alle
Familienmitglieder
der
GAGE-Familie
in
einzelnen
Nukleotidsubstitutionen. GAGE-1 weist eine Insertion von 143 Basenpaaren auf. In Abbildung
1-3 ist die Lokalisation der Familienmitglieder auf Xp11.2 – p11.4 dargestellt.
Abbildung 1-3:
Lokalisation von GAGE-7b (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/)
GAGE-7b (GAGE-12I) ist auf dem Chromosom Xp11.23 lokalisiert und teilt ein Gen mit GAGE-4, -5
und –7. Die verschiedenen GAGE-Familienmitglieder unterscheiden sich nur in einzelnen
Nukleotidsubstitutionen.
Bisher wurde die Expression verschiedener GAGE-Gene auf mRNA-Ebene in über 30%
humaner Tumore, die auch MM und Lungenzellkarzinom beinhalten, beschrieben. Desweiteren
war die GAGE-Expression mit einer schlechten Prognose in MM und metastasiertem
Neuroblastom korreliert (Cheung et al. 1999; Cheung et al. 2000). Jedoch wurde eine geringe
EINLEITUNG
24
GAGE-Expression auch in peripheren Blutproben von gesunden Kontrollen gemessen (Oltra et
al. 2004).
Die Aufklärung der biologischen Funktion von CTA sowohl in der Gametogenese als auch in
Tumoren steht bisher am Anfang. Das SCP-1 Protein spielt eine Rolle bei der korrekten Paarung
der homologen Chromosomen während der Meiose (Schmekel et al. 1996). MAGE-A1 wurde
als autonomer Hemmstoff der Transkription durch seine Bindung mit dem SKI-interagierenden
Protein (SKIP) beschrieben (Laduron et al. 2004). Im NOTCH1 Signaltransduktionsweg bindet
MAGE-A1 an SKIP und rekrutiert Histondeacetylase, wodurch der NOTCH1 Weg gestört wird.
Der C-Terminus von MAGE-A4, der ebenfalls an SKIP binden kann, wurde als ein
Bindungspartner des Onkoproteins Gankyrin identifiziert und unterdrückt durch diese Bindung
die onkogene Aktivität von Gankyrin (Nagao et al. 2003). Da zudem Necdin, ein weiteres
Mitglied der MAGE-Familie, die Zellproliferation unterbinden kann (Taniura et al. 1999),
könnten die MAGE Gene multifunktionelle Regulatormoleküle darstellen.
1.5.2 Identifizierung von Tumorantigenen
Zwei klassische Strategien zur Identifizierung von Tumorantigenen unter Verwendung von
Tumor-reaktiven CTL sind bekannt: die „genetische“ (De Plaen et al. 1997) und die
„biochemische“ Methode (Falk et al. 1991). Für die genetische Methode wird eine Tumor
„copy“ DNA (cDNA)-Bank in Zielzellen exprimiert und mit CTL, die aus Tumor-infiltrierenden
Lymphozyten (TILs) oder peripheren Blut Lymphozyten (PBLs) von Krebspatienten generiert
wurden, durchsucht (Rosenberg 1996). Diese Methode diente bislang der Charakterisierung einer
Vielzahl von Tumorantigenen, die sowohl von CD8+ (van der Bruggen et al. 1991; Bakker et al.
1994) als auch CD4+ T-Zellen (Wang et al. 1999b; Wang et al. 1999c) erkannt werden. Die
biochemische Methode nutzt von MHC-Molekülen eluierte Peptide, die zunächst mittels
Hochleistungsflüssigkeits-Chromatographie (HPLC) und anschließender Massenspektrometrie
identifiziert und auf ihre Reaktivität mit CTL getestet werden (Hunt et al. 1992; Cox et al. 1994).
Neben der zellulären Immunantwort wird auch der humorale Arm des Immunsystems zur
Detektion von Tumorantigenen herangezogen. „Serological analysis of recombinantly expressed
cDNA clones“ (SEREX) stellt eine systematische molekularbiologische Methode zur
Identifizierung von Tumorantigenen dar, die das Antikörperrepertoire von Tumorpatienten zur
Durchsuchung von Tumor-cDNA-Banken nach antigenen Strukturen verwendet (Abbildung 1-4)
(Sahin et al. 1995; Eichmuller et al. 2001).
EINLEITUNG
Testis
Blotten der
Proteine
5’
cap
Inkubation mit
Patientenserum
Präabsorbtion gegen
Phagen- und E. coliProteine
Patientenserum
Nitrozellulosemembran
Tumorgewebe
25
mRNA
3’
AAAA
Farbreaktion
Transduktion
von E. coli
Alkalische Phosphatasegekoppelter antihumanes IgG Antikörper
Isolierung des positiven Klons
Antikörper aus
Patientenserum
Phagenbank
Molekularbiologische Analysen
(cDNA-Bank)
Abbildung 1-4:
Antigen
SEREX-Methode
Aus „messenger“ RNA (mRNA) von Testis- oder Tumor-Gewebe wird eine Phagenbank hergestellt. Die
Elemente einer Lambda-ZAP Phagenbank (sogenannte Phagemide) beinhalten einen Phagenanteil und ein
vollständiges Plasmid (pBluescript) mit „copy“ DNA (cDNA) Insert. Mit Phagemiden transduzierte
Bakterien exprimieren Phagenproteine und im Insert kodiertes Protein und werden anschließend von
Phagen lysiert. Exprimierte Proteine werden geblottet und auf Reaktionen mit Patientenserum überprüft.
Dieses ist durch Präabsorption gegen E. coli- und Phagenproteine gereinigt und final 1:100 verdünnt.
Sichtbar wird die Protein (Antigen)-Antikörper-Bindung durch eine Farbreaktion mittels eines zweiten
anti-humanen Immunglobulin G (IgG) spezifischen Antikörpers, an den eine alkalische Phosphatase
gekoppelt ist. Ein positiver Klon wird schließlich von der Agarplatte isoliert, das Plasmid aus dem
Phagemiden ausgeschnitten und dessen Insert sequenziert und somit identifiziert.
Bisher konnten weit über 2000 körpereigene Antigene bei verschiedenen Tumorarten
beschrieben werden (Old und Chen 1998; Scanlan et al. 1998). Zudem konnten bereits bekannte
T-Zell-Tumorantigene mittels SEREX als B-Zell-Tumorantigene bestätigt werden und
umgekehrt (Sahin et al. 1995; Jager et al. 2000b). Allerdings werden vor allem Antigene, die
hochtitrige IgG-Immunantworten hervorrufen und zytoplasmatisch lokalisiert sind, identifiziert.
Eine Weiterentwicklung der SEREX-Methode ist die „DNA hybridization analysis of
recombinantly expressed cDNA libraries“ (HYREX)-Methode, die der Identifizierung und
Isolierung homologer cDNAs in einer Phagen-Plasmidbank dient. Dies ermöglicht die Suche
nach verwandten Sequenzen und Familienmitgliedern eines Gens.
Die systematische Genanalyse unter Verwendung von DNA-Datenbanken zählt ebenfalls zum
Methodenspektrum
in
der
Tumorantigen-Identifizierung.
Sie
identifiziert
potentielle
Zielstrukturen, deren immunogene Wirkung gegenüber CTL oder IgG-Antikörper von
Krebspatienten im Nachhinein überprüft wird. Wichtige Techniken im Zusammenhang mit
differentiellem Screening und subtraktiver Hybridisierung stellen die „Comparative Genomic
Hybridization“ (CGH) (Forus et al. 1998), die „Differential Display RT-PCR“ (DDRT-PCR)
EINLEITUNG
26
(Musholt et al. 1997), die „Representational Difference Analysis“ (RDA) (Gure et al. 2000), die
„Suppression Subtractive Hybridization“ (SSH) (Hufton et al. 1999) und die „Serial Analysis of
Gene Expression“ (SAGE) (Matsuzaki et al. 2005) dar. Inzwischen werden häufig Gen Chips
(Microarrays) für die Analyse der Genexpression herangezogen.
1.6 Ziel dieser Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit ist es, Antikörperantworten gegen ausgewählte Tumorantigene des CTCL
und des MM, die mittels SEREX und HYREX an verschiedenen Phagenbanken identifiziert
wurden, auf ihren Wert in Diagnose, Monitoring und Prognose des CTCL und MM zu
untersuchen. Hierbei werden Häufigkeiten von Antikörperantworten von CTCL- und MMPatienten im Vergleich zu Kontrollpersonen evaluiert. Dies soll mittels zweier serologischer
Methoden erfolgen: dem Serumantikörper-Detektionsarray (SADA), einer abgewandelten Form
des SEREX, die etabliert wird, und der Multiplex-Serologie.
Das CTA GAGE-7b soll auf RNA- und Proteinebene auf seine Expression im CTCL und MM
analysiert werden, um eine Aussage über eine mögliche Verwendung dieses CTA in der
Therapie der beiden Krebserkrankungen treffen zu können. Hierfür wird zunächst rekombinantes
Glutathion-S-Transferase (GST)-Fusionsprotein hergestellt, das entsprechende Protein von
seinem GST-Partner abgespalten und aufgereinigt. Das somit erhaltene Protein wird zur
Generierung von polyklonalen Antikörpern verwendet, die im Western Blot und in der
Immunzytologie und -histologie eingesetzt werden.
MATERIAL UND METHODEN
27
2 MATERIAL UND METHODEN
In diesem Kapitel sind alle verwendeten Materialien und Methoden beschrieben. Die
Zusammensetzung der Lösungen, die Materialien, die benutzten Geräte und deren Hersteller sind
nachfolgend aufgeführt.
Die in dieser Arbeit untersuchten Antigene wurden mit der „serological analysis of
recombinantly expressed copy deoxyribonucleic acid (cDNA) clones“ (SEREX)- oder
„hybridization analysis of recombinantly expressed cDNA clones“ (HYREX)-Methode an einer
Testis-, Lymphom-, malignes Melanom (MM)- und einer Zelllinien (MyLa)-Bank identifiziert
(Eichmuller et al. 2001; Usener et al. 2003a; Usener et al. 2003b; Ehlken et al. 2004; Fellenberg
et al. 2004; Gerhardt et al. 2004; Hartmann et al. 2004) oder lagen als IMAG-Klon vor.
MATERIAL
Materialien werden entweder unter der Rubrik „Allgemein“ bei einer Verwendung in mehreren
Methoden aufgeführt oder in Verbindung mit der jeweiligen Methode.
2.1 Chemikalien
Allgemein
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Agar
Agarose
Antibiotika:
Ampicillin (Amp), Kanamycin, Tetrazyklin
Aqua ad iniectabilia Braun
Bromphenolblau Natriumsalz (BPB)
Dimethylsulfoxid (DMSO)
1kbp DNA-Leiter
Essigsäure, 100%
Ethanol (EtOH), 98%
Ethidiumbromid
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
Formaldehyd (37%)
Glycerol
Glycin
Hefeextrakt
Isopropanol
Isopropyl-β-D-thiogalactosid (IPTG)
Magermilchpulver
Magnesiumsulfat (MgSO4)
Natriumacetat (NaAc)
Natriumazid (Na3N)
Natriumchlorid (NaCl)
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
B.Braun Melsungen AG, Melsungen, D
Merck, Darmstadt, D
Merck, Darmstadt, D
GeneCraft, Lüdinghausen, D
J.T. Baker, Devener, NL
Riedel-de-Haen, Seelze, D
Roth, Karlsruhe, D
Acros Organics, Geel, B
Roth, Karlsruhe, D
J.T. Baker, Deventer, NL
Gerbu, Gaiberg, D
Gerbu, Gaiberg, D
Riedel-de-Haen, Seelze, D
AppliChem, Darmstadt, D
Roth, Karlsruhe, D
Neolab, Heidelberg, D
Roth, Karlsruhe, D
AppliChem, Darmstadt, D
J.T. Baker, Deventer, NL
MATERIAL UND METHODEN
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3)
Natriumhydroxid (NaOH)
Nukleotid (dNTP)-Mix “long range”
One Phor All Buffer Plus (OPA-Puffer)
Phosphatgepufferte Salzlösung (PBS) w/o
Ca2+, Mg2+
Protease Inhibitor Tabletten, EDTA-frei
Salzsäure (HCl)
Trizma Base
Trypton
Tween 20
28
AppliChem, Darmstadt, D
J.T. Baker, Deventer, NL
Peqlab, Erlangen, D
Amersham Pharmacia, Piscataway, USA
Biochrom KG, Berlin, D
Roche, Mannheim, D
J.T. Baker, Deventer, NL
Roth, Karlsruhe, D
AppliChem, Darmstadt, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Serumantikörper-Detektionsarray (SADA)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Affinitätsadsorbens
(aktivierte Glutardialdehyd-Matrix)
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-d-galaktopyranosid (X-Gal)
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-phosphat (BCIP)
N,N-Dimethylformamid (DMF)
Gelatine
Magnesiumchlorid (MgCl2 x 6H2O)
Maltose
Nitrobluetetrazolium (NBT)
NZ-Amin A
Restriktionsenzyme: KpnI, SmaI
Roche, Mannheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Merck, Darmstadt, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Merck, Darmstadt, D
AppliChem, Darmstadt, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
Klonierung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Calciumchlorid (CaCl2)
Calf Intestine Alkaline Phosphatase (CIAP)
10x CIAP Reaktionspuffer
T4-DNA-Ligase
5x DNA-Ligase-Puffer
High Dye Formamid
Lambda-Marker
PWO-Polymerase
PWO-Polymerase Reaktionspuffer komplett
Restriktionsenzyme: BamHI, EcoRI, SalI
XmaI
Merck, Darmstadt, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
Applied Biosystems, Darmstadt, D
MBI Fermentas, St. Leon-Rot, D
Peqlab, Erlangen, D
Peqlab, Erlangen, D
Amersham Biosciences, Braunschweig, D
New England BioLabs, Frankfurt a. Main, D
Proteinexpression
•
•
•
Antibiotikum: Chloramphenicol
BioRad Protein Assay (Bradford Reagenz)
Rinderserumalabumin (BSA, Pentax Fr. V)
Roche, Mannheim, D
BioRad, München, D
Serva, Heidelberg, D
Natriumdodecylsulfat (SDS)-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) und Western Blot
•
•
•
Ammoniumperoxidsulfat (APS)
Coomassie Brillant Blau G-250
Coomassie Brillant Blue R
Roth, Karlsruhe, D
Roth, Karlsruhe, D
Gerbu, Gaiberg, D
MATERIAL UND METHODEN
•
•
•
•
•
•
•
•
•
29
ECL Plus
Amersham Biosciences, Little Chalfont, UK
β-Mercaptoethanol
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Methanol
Fluka, Deisenhofen, D
Natriumdodecylsulfat (sodium dodecyls., SDS) Gerbu, Gaiberg, D
37,5% Polyacrylamid
BioRad, München, D
Ponceau S
AppliChem, Darmstadt. D
Precision Plus Protein Standard Dual Color
BioRad, München, D
Saccharose
J.T. Baker, Deventer, NL
N,N,N’,N’-Tetramethylethylendiamin p.A.
Roth, Karlsruhe, D
(TEMED)
„Enzyme-linked immunosorbent assay“ (ELISA) und Multiplex-Serologie
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Casein
Dinatriumhydrogenphosphat (Na2HPO4)
Glutathion-Casein (GC)
Kaliumchlorid (KCl) p.A.
Kaliumdihydrogenphosphat (KH2PO4)
Natriumcarbonat (Na2CO3)
Polyvinylalkohol (mittleres Molekulargewicht 30-70 kilo Dalton (kDa))
Polyvinylpyrrolidon (mittleres Molekulargewicht 360kDa)
Schwefelsäure (H2SO4)
Streptavidin-R-Phycoerythrin (Strep-PE)
Superchemiclock (CBS-K)
Tetramethylbenzidin (TMB)
Wasserstoffperoxid (H2O2)
Ribonukleinsäure (RNA),
kettenreaktion (PCR)
•
•
•
•
•
•
•
cDNA
und
10x Biotherm Reaktionspuffer
Biotherm Taq Polymerase
Dimethylpyrocarbonat (DMPC)
DNase I, RNase-frei
Formamid
Ionenaustauscherharz, AG 501-X8 Resin
3-[N-morpholino]2-hydroxypropansulfonic
acid (MOPS)
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
P. Sehr, DKFZ, Heidelberg, D
Merck, Darmstadt, D
Merck, Darmstadt, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Schnelldorf, D
Sigma-Aldrich, Schnelldorf, D
Neolab, Heidelberg, D
Molecular Probes, Eugene, USA
Chemicon, Temecula, USA
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
J.T. Baker, Deventer, NL
Reverse
Transkriptase
(RT)-Polymerase-
NatuTec, Frankfurt am Main, D
NatuTec, Frankfurt am Main, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Roche, Mannheim, D
Roth, Karlsruhe, D
BioRad, München, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Proteinexpression und Aufreinigung
•
•
•
•
•
•
•
1,4-Dithiotreitol (DTT)
L-Glutathion, reduziert
Glutathion Sepharose 4B
Guanidiumhydrochlorid
Lysozym
Thrombin
Triton-X-100
Roth, Karlsruhe, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Amersham Biosciences, Uppsala, SE
Roth, Karlsruhe, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Amersham Biosciences, Piscataway, USA
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
MATERIAL UND METHODEN
Immunisierung von Kaninchen, ELISA und Aufreinigung von Antikörpern
•
•
•
Ethanolamin
Freund’sches Adjuvans inkomplett
Freund’sches Adjuvans komplett
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Western Blot und Immunhistologie
•
•
•
•
•
•
•
•
Aceton
3,3’-Diaminobenzidin (DAB)
Eindeckmedium: VectaShield Mounting Med.
Levamisol
Mayer’s Hämalaun Lösung
Natriumcitrat-Dihydrat
Tris-HCl, pH 8,5
Ziegenserum, normal
J.T. Baker, Deventer, NL
Biomol, Hamburg, D
Vector Laboratories, Burlingame, USA
Vector Laboratories, Burlingame, USA
AppliChem, Darmstadt, D
Roth, Karlsruhe, D
Linaris, Wertheim, D
Vector Laboratories, Burlingame, USA
2.2 Geräte, Verbrauchsmaterialien und fertige Kits
Allgemein
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•
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Biophotometer
Brutschränke
Bunsenbrenner und Vierfuß
Dewa-Stickstoffbehälter
Feinwaage AG245
Geldokumentationssystem E.A.S.Y. 429 K
Gelelektrophoresekammer (Wide mini subcell GT), Schlitten, Kämme
Inkubationsschüttler G25
Inkubator/Trockenschrank
Kühlschränke (4°C, -20°C, -80°C)
Magnetrührer MR 3002
Mikrowelle Micromat
Millipore-Anlage
pH-Meter 220
PCR-Maschine
Pipetten
•
•
•
•
•
•
•
•
Pipettierhilfe accu-jet
PowerPac 300 Power Supply
Sonifikator
Stickstofftank Chronos
Thermoblock
Vortexer Reax 2000
Waage
Wasserbäder
•
•
•
Zentrifuge Avanti-J27
Zentrifuge Biofuge fresco/pico
Zentrifuge Minifuge GL
Eppendorf, Hamburg, D
Kendro, Langenselbold, D
Buddeberg, Mannheim, D
KGW Isotherm, Karlsruhe, D
Mettler-Toledo, Greifensee, CH
Herolab, Wiesloch, D
BioRad, München, D
New Brunswick Scientific, Nürtingen, D
Heraeus, Hanau, D
Liebherr, Ochsenhausen, D
Heidolph, Schwabach, D
AEG, Nürnberg, D
Millipore, Schwalbach, D
Mettler-Toledo, Schwerzenbach, CH
MJ Research/BioRad, München, D
Eppendorf, Hamburg, D
Gilson, Middleton, USA
BRAND, Wertheim, D
BioRad, München, D
Hielscher, Teltow, D
Messer Griesheim, Krefeld, D
Eppendorf, Harmburg, D
Heidolph, Schwabach, D
Sartorius, Göttingen, D
Köttermann Labortechnik, Uetze, D
Julabo Labortechnik, Seelbach, D
Beckman Coulter, Krefeld, D
Hereaus, Hanau, D
Heraeus, Hanau, D
30
MATERIAL UND METHODEN
•
•
•
•
•
•
•
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•
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•
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•
•
•
•
•
Bechergläser (50,100,250,500,1000mL)
Fisher Scientific, Schwerte, D
Eppendorf Tubes (0,2;0,5;1,5;2mL)
Eppendorf, Hamburg, D
Erlenmeyerkolben mit/ohne Schikanen
Schott, Mainz, D
(250mL, 1L)
Falconröhrchen (15,50mL)
Becton Dickinson, Heidelberg, D
Faltenfilter
Filtrak, Bärenstein, D
Filter (0,2µm)
Sartorius, Göttingen, D
Glaspipetten (1,2,5,10,20mL) mit Pipettierhilfe BioRad, München, D
Küvetten (UVette ultraviolett (UV)/VIS)
Eppendorf, Hamburg, D
Messzylinder (25,50,100,250,1000mL)
Hirschmann, Eberstadt, D
Pasteur Capillary Pipettes
WU, Mainz, D
Pipettenspitzen (1000er, 100er, 10er)
Gilson, Middleton, USA
Eppendorf, Hamburg, D
Plastik-Petrischalen (80/150mm)
Greiner, Kremsmünster, A
Plastikpipetten
Sarsted, Nürnbrecht, D
Schlauchklemme (1cm)
Roth, Karlsruhe, D
Schraubflaschen (250,500,1000mL)
Schott, Mainz, D
Serum-Monovetten
Sarstedt, Nürnbrecht, D
Skalpell
Feather, Osaka, JP
Spritzen (1,5,10,20,50mL)
Henke Sass Wolf, Tuttlingen, D
SADA
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Rotationsschüttler Unimax 2010
Schüttler Promax 2020
Überkopfrotor
Überkopfrotor Reax 2
Glas-Petrischalen
Nitrozellulose Blotting Membran
Nunc 9mL Tubes mit Schraubkappe
Nunclon 96 Lochplatte (steril)
OmniTray
Protran Nitrozellulose Transfer Membran
TSP Screening Stempel
Heidolph, Schwabach, D
Heidolph, Schwabach, D
Snijders, Tilburg, NL
Heidolph, Schwabach, D
Greiner, Frickenhausen, D
Sartorius, Göttingen, D
Nunc, Wiesbaden, D
Nunc, Wiesbaden, D
Nunc, Wiesbaden, D
Schleicher & Schüll, Dassel, D
Nunc, Wiesbaden, D
Klonierung
•
•
ABI PRISM TM 310 Genetic Analyzer
UV-Tisch
Applied Biosystems, Darmstadt, D
Konrad Benda Laborgeräte, Wiesloch, D
Proteinexpression
•
Hochdruckhomogenisator, Emulsiflex C-5
Avestin, Ottawa, CA
SDS-PAGE und Western Blot
•
•
•
•
•
Entwicklergerät Agfa Curix 60
Folienschweißgerät
Geltrocknungsrahmen (Gel drying frames)
Mini-Protean II/III Electrophoresis Cell
Mini Trans Blot Electrophoretic Transfer
Cell
Agfa, Köln, D
Serverin, Sundern, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
BioRad, München, D
BioRad, München, D
31
MATERIAL UND METHODEN
•
•
•
•
•
Röntgenfilmexpositionskassette
Celluphanfolien
HyperfilmTM ECL
Standardprospekthülle
Whatman Filterpapier 3MM
Dr. Goos-Suprema, Heidelberg, D
Sigma-Aldrich, Steinheim, D
Amersham Biosciences, Little Chalfont, UK
Esselte Leitz, Stuttgart, D
Whatman, Maidstone, UK
ELISA und Multiplex-Serologie
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
ELISA-Reader µ-Quant
Luminex 100 (Analyzer)
Luminex SD (Puffer-Reservoir)
Luminex XYP (xy-Rastertisch für Waschpl.)
Mehrkanalpipette Precision, elektrisch
Ultraschallbad
Vakuum-Absaug-Einrichtung f. Waschplatten
96 Lochplatten, polysorb
MultiScreen BV Filtrationsplatten (Waschpl.)
SeroMap Microspheres
Deelux Labortechnik, Gödenstorf, D
Luminex Corp., Austin, USA
Luminex Corp., Austin, USA
Luminex Corp., Austin, USA
Biozym, Hamburg, D
Bandelin Sonorex, Berlin, D
Millipore, Eschborn, D
Nunc, Wiesbaden, D
Millipore, Eschborn, D
Luminex Corp., Austin, USA
RNA, cDNA und RT-PCR
•
•
•
•
Mahlbecher aus Teflon
Mahlkugeln aus Wolfram/Stahl
Rotationsschüttler Unimax 2010
Schwingmühle MM301
Retsch, Haan, D
Retsch, Haan, D
Heidolph, Schwabach, D
Retsch, Haan, D
Proteinexpression und Aufreinigung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Äkta-Purifier 10/100 mit Box 900, Monitor
pH/C 900, Monitor UV-900, Pump-900,
Fraction Collector-900
Dounce-Homogenisator
Kühlkabine Minicoldlab 2023
Vakuumzentrifuge: Speed Vac Concentrator
Dialysierschlauch
MonoQ HR 5/5
NAPTM 5 Säule
Plastiksäule, leer, aus QIAprep Midi Spin Kit
Rotilab-Spritzenfilter 0,8µm
Amersham Pharmacia, San Francisco, USA
Wheaton Science Products, Millville, USA
LKB Bromma, Stockholm, SE
Savant/Thermoquest, Egelsbach, D
Neolab, Heidelberg, D
Amersham Pharmacia, Uppsala, SE
Amersham Biosciences, Uppsala, SE
Qiagen, Hilden, D
Roth, Karlsruhe, D
Immunisierung von Kaninchen, ELISA und Aufreinigung von Antikörpern
•
•
Gammacell 1000 D (Cäsium-137)
Chinchilla Bastard Kaninchen
•
•
Kanüle MicrolanceTM 3
N-hydroxysuccinimid (NHS)-aktivierte
Sepharose 4 Fast Flow
Atomic energy of Canada lim., Ottawa, CA
Ivanovas, Kisslegg,
Biogenes, Berlin, D
Becton Dickinson, Drogheda, IR
Amersham Biosciences, Uppsala, SE
Western Blot und Immunhistologie
•
•
DakoCytomation Stift (Fettstift)
Digitalkamera
32
DakoCytomation, Glostrup, DK
MATERIAL UND METHODEN
•
•
•
•
•
Mikroskop DMLS
Zytospin-Zentrifuge Cytospin 2
COSTAR 1,2mL Cluster Tubes
COSTAR, Cluster Tube, 8-cap strip
Objektträger und Deckgläser
33
Leica, Bensheim, D
Shandon/Thermo, Dreieich, D
Corning, Wiesbaden, D
Corning, Wiesbaden, D
R. Langenbrinck, Emmendingen, D
Zellkultur
•
•
•
•
•
•
•
Brutschrank Function Line/Hera cell
Casy 1 Modell TT
Mikroskop DMIL
Wasserbad
Zentrifuge RT7
Gewebekulturflaschen
Kryoröhrchen
Heraeus, Hanau, D
Schärfe System, Reutlingen, D
Leica, Bensheim, D
Köttermann Labortechnik, Uetze, D
Kendro/Sorvall, Langenselbold, D
Greiner, Frickenhausen, D
Greiner, Frickenhausen, D
Fertige Kits
•
•
•
•
•
•
•
•
ABI PRISM BigDye Terminator Cycle
Sequencing Ready Reaction Kit
Alkaline Phosphatase Rabbit IgG ABC Kit
AP Substrat Kit
Avidin/Biotin Blocking Kit
iScript cDNA Synthesis Kit
QIAprep Spin Mini Prep Kit
QIAquick Gel Extraction Kit
Rneasy Mini Kit
Applied Biosystems, Darmstadt, D
Linaris, Wertheim, D
Linaris, Wertheim, D
Linaris, Wertheim, D
BioRad, München, D
Qiagen, Hilden, D
Qiagen, Hilden, D
Qiagen, Hilden, D
2.3 Puffer und Lösungen
Alle Puffer wurden in bidestilliertem Wasser (ddH2O) angesetzt, wenn nicht anders vermerkt.
Alle Prozentangaben sind in Gewichtsprozent (w/v) angegeben.
Allgemein
5x DNA-Ladepuffer:
IPTG-Stammlösung:
50x TAE-Puffer:
0,1M EDTA pH 8,0, 0,1% BPB, 1% SDS, 50% Glycerin
0,5M IPTG, sterilfiltrieren, in Aliquots bei –20°C lagern
40mM Trizma Base pH 7,8 (pH mit Essigsäure einstellen),
10mM NaAc, 1mM EDTA
SADA
BCIP-Lösung:
Blockierungslösung:
10x CDS-Puffer:
X-Gal-Stammlösung:
Entwicklungslösung:
Maltose-Stammlösung:
MgSO4-Stammlösung:
NBT-Lösung:
10x Serumverdünnungslösung:
50mg BCIP/mL DMF, bei –20°C lagern
5% Milchpulver in 1x TBS
0,1M Trizma Base pH 9,5, 5mM MgCl2 x 6H2O, 0,1M NaCl
250mg X-Gal/mL DMF, in Aliquots bei –20°C lagern
0,2% NBT-Lösung, 0,1% BCIP-Lösung in 1x CDS, frisch
ansetzen
10% Maltose, autoklavieren
0,2M MgSO4 x 7H2O, autoklavieren
50mg NBT/mL 70% DMF, bei 4°C lagern
2% Magermilchpulver, 0,25% Na3N
MATERIAL UND METHODEN
SM-Puffer:
10x TBS-Puffer:
10x TBS-Tween (TBS-T):
34
0,58% NaCl, 0,2% MgSO4 x 7H2O, 0,05M Tris-HCl, 0,01%
Gelatine, autoklavieren
0,5M Trizma Base pH7,5, 8,78% NaCl
10x TBS, 0,5% Tween
SDS-PAGE und Western Blot
Blockierungslösung:
5% Milchpulver in PBS-T
Coomassie Brillant Blue-Lösung: 4 Coomassie Brillant Blue R Tabletten (= 200mg
Coomassie), 10% Essigsäure, 40% Methanol
Entfärber-Lösung:
10% Methanol, 5% Essigsäure
Färbelösung (koll. Coomassie):
80% Färbestammlösung, 20% Methanol, frisch ansetzen
Färbestammlösung (kolloidales
Lösung A: 2% Phosphorsäure, 10% (NH4)2SO4 add 1L
Coomassie):
ddH2O; Lösung B: 1g Coomassie Brillant Blue G-250 in
20mL ddH2O; Lösung A in B lösen
Fixierungslösung:
40% Methanol, 10% Essigsäure
4x Lower Buffer:
1,5M Trizma Base pH 8,8, 0,4% SDS
PBS-Tween (PBS-T):
1x PBS pH 7,4, 0,05% Tween
Ponceau S-Lösung:
0,2% Ponceau S, 1% Essigsäure
10x Running Buffer:
0,25M Trizma Base pH 8,3, 1% SDS, 1,92M Glycin
5x SDS-PAGE-Probenpuffer:
0,0625M Tris-HCl pH 6,8, 2% SDS, 10% Saccharose,
0,001% BPB, 5% β-Mercaptoethanol, in Aliquots bei -20°C
lagern
Stripping-Lösung:
0,0625M Tris-HCl pH 6,8, 2% SDS, 0,7% βMercaptoethanol
1x Transferpuffer:
10% 10x Transferpuffer, 20% Methanol
10x Transferpuffer:
25mM Trizma Base pH 8,8, 0,19M Glycin, 0,037% SDS
4x Upper Buffer:
0,5M Trizma Base pH 6,8, 0,4% SDS
ELISA und Multiplex-Serologie
Casein-Blockpuffer:
Casein-Blockpuffer (Luminex):
Coating-Puffer:
Lagerungspuffer:
PBS (für ELISA):
Serumvorinkubationspuffer:
Substratpuffer:
TMB-Stammlösung:
Waschpuffer (PBS-T):
0,2% Casein in PBS-T, frisch ansetzen
0,1% Casein in 1xPBS, frisch ansetzen
50mM Carbonatpuffer pH 9,6, 1 Teil 50mM Na2CO3 mit 4
Teilen 50mM NaHCO3 mischen, pH einstellen, bei 4°C
lagern
Casein-Blockpuffer (Luminex), 0,05% NaN3
137mM NaCl, 3mM KCl, 1,5mM KH2PO4, 8mM Na2HPO4,
Herstellung als 10x Lösung, zum Gebrauch mit ddH2O auf
1x verdünnt
1x PBS, 0,1% Casein, 2mg/mL Lysat von Glutathion-STransferase (GST)-tag exprimierenden Bakterien, 0,5%
Polyvinylalkohol, 0,8% Polyvinylpyrrolidon, 2,5% CBS-K
100mM NaAc pH 6,0 (pH mit Essigsäure einstellen), bei 4°C
lagern
10mg TMB/mL DMSO, bei –20°C lagern, lichtempfindlich
1x PBS (für ELISA), 0,05% Tween 20
RNA, cDNA und RT-PCR
DMPC-H2O:
10x DNase-Testpuffer:
0,1% DMPC, 30min bei Rt inkubieren, DMPC durch Autoklavieren inaktivieren
1M NaAc pH 5,0, 50M MgSO4, autoklavieren
MATERIAL UND METHODEN
Formamid, deionisiert:
10x MOPS-Puffer:
RNA-Ladepuffer:
RNA-Laufpuffer:
35
500mL Formamid, 50g Ionenaustauscherharz, 30min rühren,
Harz mit Faltenfilter entfernen
400mM MOPS, 100mM NaAc, 10mM EDTA pH 8,0, pH 7,0
einstellen, autoklavieren, lichtgeschützt aufbewahren
50% Glycerol, 1mM EDTA, 0,4% BPB, 0,0004%
Ethidiumbromid
50% deionisiertes Formamid, 7,4% Formaldehyd, 1x MOPS
in DMPC- H2O
Proteinexpression und Aufreinigung
Buffer high:
Buffer low:
Elutionspuffer:
Puffer A:
Puffer B:
0,1M Tris-HCl pH 8,5, 0,5M NaCl
0,1M NaAc pH 4,5, 0,5M NaCl
50mM Tris-HCl, 10mM reduziertes Glutathion, pH 8,0
50mM Tris-HCl pH 7,5
50mM Tris-HCl pH 7,5, 1M NaCl
Immunisierung von Kaninchen, ELISA und Aufreinigung von Antikörpern
Bindungspuffer:
Kopplungspuffer:
NHS-Elutionspuffer:
NHS-Puffer A:
NHS-Puffer B:
NHS-Waschpuffer:
2.3.1
Bakterienstämme
E. coli BL21
E. coli BL21 Rosetta D3
E. coli SOLR
E. coli TOP10 OneShotTM
E. coli XL1 Blue (MRF)
2.3.2
0,02M Tris-HCl, pH 8,0
0,2M NaHCO3, 0,15M NaCl, pH 8,2
0,2M Glycin, 0,15M NaCl, pH 2,5
0,5M Ethanolamin, 0,5M NaCl, pH 8,3
0,1M NaAc, 0,5M NaCl, pH 4,0
0,3M NaCl
Novagen/Merck Biosciences, Bad Soden, D
Novagen/Merck Biosciences, Bad Soden, D, freundlicherweise von
Dr. Pawlita zur Verfügung gestellt
Stratagene, La Jolla, USA
Invitrogen, Karlsruhe, D
Stratagene, La Jolla, USA
Agar und Medien
Allgemein
LB-Medium:
Luria Bertani (LB)-Agar:
1% Trypton, 0,5% Hefeextrakt, 1% NaCl, pH 7,4, autoklavieren
LB-Medium, 1,5% Agar, autoklavieren, Zugabe von Antibiotikum
nach dem Abkühlen des Mediums auf ca. 55°C, Gießen der Platten
SADA
LB-Komplettmedium:
NZY-Agar:
NZY-Medium:
NZY-Top-Agar:
LB-Medium, 0,01M MgSO4, 0,2% Maltose
NZY-Medium, 1,5% Agar, autoklavieren, Gießen der Platten
0,5% NaCl, 0,5% Hefeextrakt, 0,2% MgSO4, 1% NZ-Amin, pH
7,5, autoklavieren
NZY-Medium, 0,7% Agarose, autoklavieren
Zellkultur
Dulbecco’s modified
Eagle Medium (DMEM)
Fötales Kälberserum (FCS)
PAA Laboratories, Cölbe, D
Pan Biotecs, Aidenbach, D
MATERIAL UND METHODEN
L-Glutamin
Melanocyte Growth Medium
PBS w/o Ca2+, Mg2+ (1x)
Penicillin/Streptomycin
RPMI 1640
SupplementMix
Trypsin/EDTA (1x)
2.3.3
Stratagene
(Sehr et al. 2001), freundlicherweise von Dr. Pawlita zur
Verfügung gestellt
Plasmide
IMAGp998M145158.1
2.3.5
Biochrom, Berlin, D
Promocell, Heidelberg, D
PAA Laboratories, Pasching, A
PAA Laboratories, Pasching, A
Biochrom, Berlin, D
Promocell, Heidelberg, D
PAA Laboratories, Pasching, A
Vektoren
pBluescript SK
pGEX-4T3-tag
2.3.4
36
Deutsches Resourcenzentrum für Genomforschung, Berlin, D
Seren
Seren
Tumorart
Typ
Anzahl Seren
Insgesamt 209
SADA: 18
MM
Alter
w: 7
m: 11
-
w: 88
m: 112
21-92
-
-
Dummer, Zürich, CH
m: 5
53-64
Dummer, Zürich, CH
Stadium I-IV
CTCL
Adenovirus
CTCL
Masernimpfstoff
CTCL
MF
CTCL
MF, SS
CTCL
MF, SS
Ctrl
Geschlecht
Luminex: 191 (je
Stadium ca. 47-49
Patienten)
67 (20 Patienten
mit je 1-10 Seren)
45 (5 Patienten mit
je 5-12 Seren)
65 (52 Patienten
mit je 1-4 Seren)
26
43 (41 Patienten
mit 1-2 Seren)
Insgesamt 200
100
w: 17
m:35
w: 10
m: 17
w: 18
m:22
20-93
-
19-66
w: 42
m:58
21-67
35-92
35-92
100
Herkunft
Klinikum Mannheim,
klinische
Kooperationseinheit
für DermatoOnkologie,
Mannheim, D
Willemze, Leiden,
NL
Dippel, Mannheim,
D
Dummer, Zürich, CH
Blutbank,
Mannheim, D
MM: Malignes Melanom, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, MF: Mycosis fungoides, SS:
Sézary Syndrom, Ctrl: Kontrollen, w: Weiblich, m: Männlich.
MATERIAL UND METHODEN
2.3.6
Antikörper
Art
Primärantikörper
37
Spezifität
Goat anti-GST
(polyklonal)
Mouse anti-Aktin
(monoklonal)
Mouse anti-tag
(monoklonal)
Verdünnung Hersteller
1:50.000
Amersham Biosciences,
1:5000
Freiburg, D
Anwendung
WB, ELISA
1:5000
ICN, Ohio, USA
WB
1:10.000
1:1000
M. Pawlita, DKFZ,
Heidelberg, D,
MacArthur, 1984
WB, ELISA
Strep-PE-markiert
T. Waterboer, DKFZ,
1:100
Lu
mouse anti-tag
Heidelberg, D
(monoklonal)
Biotinyliert goat anti1:1000
Dianova, Hamburg, D
Lu
human IgA, IgG, IgM
Cy3-markierter goat
1:1000
Dianova, Hamburg, D
Lu
anti-rabbit IgG
Donkey anti-goat IgG1:10.000
Santa Cruz, Heidelberg, D WB, ELISA
HRP
SekundärDonkey anti-human
1:10.000
Dianova, Hamburg, D
WB, ELISA
antikörper IgG-HRP
Goat anti-human IgG1:2500
Dianova, Hamburg, D
SADA
AP
Goat anti-mouse IgG1:10.000
Santa Cruz, Heidelberg, D WB, ELISA
HRP
Goat anti-rabbit IgG1:10.000
Santa Cruz, Heidelberg, D WB, ELISA
HRP
cTAGE-5a
1:50
BioGenes, Berlin, D
Lu
(Peptidantikörper)
Selbst
K5 (MAGE-A9,
1:1000
Tierstall des DKFZ,
WB, ELISA, Lu
polyklonal)
1:1600
Heidelberg, D
generierte
K80 (GAGE-7b,
1:200
Tierstall des DKFZ,
WB, ELISA, Lu,
Antipolyklonal)
1:100
Heidelberg, D
IC, IH
K5101
(GAGE-7b,
körper
1:5000
Biogenes, Berlin, D
Unspezifisch
polyklonal)
K5102 (GAGE-7b,
1:5000
Biogenes, Berlin, D
Unspezifisch
polyklonal)
GST: Glutathion-S-Transferase, Strep-PE: Streptavidin-R-Phycoerythrin, DKFZ: Deutsches
Krebsforschungszentrum, HRP: „Horseradish peroxidase“, AP: Alkalische Phosphatase, Ig:
Immunglobulin, cTAGE: CTCL Antigen, MAGE: Melanom Antigen, SADA: SerumantikörperDetektionsarray, ELISA: „Enzyme-linked immunosorbent assay“, WB: Western Blot, Lu:
Luminex/Multiplex-Serologie, IC: Immunzytologie, IH: Immunhistologie.
MATERIAL UND METHODEN
2.3.7
38
Zelllinien
Zelllinie
Cou-L3
HH
HuT78
MyLa
SeAx
MeWo
Ma-Mel-04
Ma-Mel-05
Ma-Mel-11
Ma-Mel-12
Ma-Mel-16
Ma-Mel-21
Ma-Mel-37b
Ma-Mel-47
Ma-Mel-52
SK-Mel-023
UKRV-Mel-02
UKRV-Mel-06a
UKRV-Mel-14a
UKRV-Mel-21a
UKRV-Mel-27
UKRV-Mel-31
HaCat
Melanozyten
Tumorart
CTCL
MM
Lokalisation/Typ
Herkunft
Mycosis Fungoides
M. Bagot, Créteil, F
Lymphomatoide Papulosis
ATCC, Manassas, USA
Sézary Syndrom
ATCC, Manassas, USA
Mycosis Fungoides
K. Kaltoft, Aahrus, DK
Sézary Syndrom
K. Kaltoft, Aahrus, DK
Metastase: Lymphknoten
Old, New York, USA
Metastase: Harnblase
Metastase: Bauch
Metastase: Mediastinum
Klinische
Metastase: Bauch, kutan
Kooperationseinheit für
Dermato-Onkologie, Prof.
Metastase: Dünndarm
Dr. Dirk Schadendorf,
Metastase: kutan
DKFZ, Heidelberg, D
Metastase: Lymphknoten
Metastase: Lymphknoten
Metastase: Haut Oberarm rechts
Old, New York, USA
Metastase: Pleura-Exudat
Klinische
Metastase: kutan
Kooperationseinheit
Metastase: kutan
Dermato-Onkologie, Prof.
Metastase: Lymphknoten
Dr. Dirk Schadendorf,
Metastase: kutan
DKFZ, Heidelberg, D
Metastase: kutan
Immortalisierte
humane Haut
Keratinozyten
-
-
Norbert Fusenig, DKFZ,
Heidelberg, D
-
PromoCell, Heidelberg, D
ATCC: “American Tissue and Culture Collection”
2.4 Software
HUSAR / GCG Package
Luminex 100 IS 2.2 SP1 Software
Microsoft Windows / Office 2003/XP
DKFZ, Heidelberg, D
Luminex Corp., Austin, USA
Microsoft Corp., Unterschleißheim, D
MATERIAL UND METHODEN
39
METHODEN
2.5 SADA
Die SADA-Methode bildete die Grundlage zur Bestimmung der Tumorspezifität zahlreicher
Antigene auf serologischer Ebene. Diese Methode stellt eine Variante der SEREX-Methode dar,
mit welcher viele Antigene gleichzeitig auf ihre Seroreaktivität mit einem Serum getestet werden
können. Die verwendeten Antigene wurden im Verlauf von fünf Jahren in verschiedenen
Projekten für Doktorarbeiten in der Arbeitsgruppe identifiziert.
2.5.1 Auswahl der Antigene
Die Auswahl der Antigene wurde anhand ihrer zuvor ermittelten serologischen Reaktivität in
sekundären SEREX-Experimenten, der Ergebnisse im virtuellen Northern und ihres
Zusammenhangs mit Krebserkrankungen anhand der in Pubmed (http://www.ncbi.nlm.
nih.gov/entrez/query.fcgi?db=PubMed) vorhandenen Literatur getroffen. Im sekundären SEREX
wird die Reaktivität eines bestimmten Klons mit einer gewissen Anzahl an Seren, zumeist bis zu
20 Seren, ermittelt. Der virtuelle Northern ist über den Link genes/genefinder auf der CGAPHomepage (http://cgap.nci.nih.gov) zu erreichen und simuliert einen virtuellen Northern. Dem
Programm liegen Veröffentlichungen von „expressed sequence tags“ (ESTs) in Genbank/EMBL
zu Grunde, von denen bekannt ist, aus welchem Gewebe sie isoliert wurden. Ein Unterprogramm
legt bekannte ESTs aufgrund ihrer Überlappung übereinander und erstellt daraufhin Gen-Cluster.
Das Ergebnis ist eine Zahl, die das Verhältnis von der Anzahl der ESTs, die in den Gen-Cluster
des zu untersuchenden Klons fallen, zu der Gesamtzahl aller ESTs in diesem Gewebe darstellt.
Je größer der Zahlenwert ist, desto mehr wird dieses Gen abgelesen. Die Analyse wird sowohl
für Normal- als auch Tumorgewebe durchgeführt. Die Grenzen des virtuellen Northern liegen
bei geringen Gesamtzahlen für ESTs, unbekannten Genen und differentiell gespleißten
Genprodukten, die durch ein Standard-Gen-Clustering nicht erfasst werden können. Die
ausgewählten Antigene lassen sich Tabelle 2-1 entnehmen.
Tabelle 2-1:
Ausgewählte Antigene für die SADA-Methode
In dieser Tabelle sind der Name, der Kontrolltyp, das homologe Gen und die Zugangsnummer aller im
SADA verwendeter Antigene aufgeführt.
Name
PINCH
Uveal Autoantigen (UACA)
„Leerer“ Phage (ohne Insert)
Kontrolltyp
Positivkontrolle
Positivkontrolle
Negativkontrolle
Zugangsnummer
U09284
NM_018003
-
MATERIAL UND METHODEN
40
Name
GBP-5a
GBP-5ta
pGAGEt
Genname oder Homologes Gen laut GenBank
Zugangsnummer
Guanylat-bindendes Protein (GBP)-5a
AF430643
Guanylat-bindendes Protein-5ta
AF328727
GAGE-3
NM_001473
Glutamat-Rezeptor-interagierendes Protein (GRIP) and coiled-coil
se1-1
AF273042
domain-containing 2 (GCC2)
se2-1
Synaptonemal complex protein 1 (SCP1)
AF273043
se2-5
Partitioning defective 3 homolog (PARD3ta)
AF177228
HD-CL-12
Zink Finger Protein 195 (ZNF195)
AF003540
pMAGE-A9ag MAGE-A9
NM_005365
cTAGE-1
Kutanes T-Zell Lymphom Antigen 1
AF177229
cTAGE-5a
Kutanes T-Zell Lymphom Antigen 5a
AF338233
se20-7
Golgi Autoantigen, Golgin Subfamilie a, 4 (GOLGA4)
AF273047
du20-10L4
Zytoskelett assoziiertes Protein 2 (CKAP2)
AF177227
HD-CL-04
Jak und Mikrotubuli interagierendes Protein 2 (KIAA0555)
AF273057
HD-CL-03
Retinale kurzkettige Dehydrogenase/Reduktase (retSDR2)
AF273056
HD-CL-09
Serin/Threonin Kinase “dendritic cell derived protein kinase” (DPK)
AF328731
HD-MM-01
Dynein heavy chain (DNEL-2)
AJ000522
HD-MM-02
PLU-1
AJ132440
HD-MM-03
Retinoblastom-bindendes Protein 2 Homolog 1a (Rbbp2h1a)
AJ243706
se57-1
CTCL Tumorantigen se57-1
AF273051
se89-1
Retinoblastom-assoziiertes Protein 140 (RAP140)
AF273053
HD-MM-48
Rezeptor-interagierender Faktor 1 (RIF1 Variante 2)
NM_001006945
HD-MM-08
Hexamethylen-bis-acetamid-induzierbar 1 (HEXIM-1)
AB021179
HD-MM-16
Humanin
AY029066
HD-MM-19
Zink Finger Protein 133 (ZNF133)
BC001887
HD-MM-23
„Leukocyte antigen-related“ (LAR)-interagierendes Protein 1a/b
U22815/6
HD-CL-02
Inositol-Polyphosphat-5-Phosphatase
AF273055
HD-CL-08
Eukaryotischer Translations-Elongationsfaktor 1 alpha 1 (EEF1A1)
AF328730
Nukleärer Faktor von aktivierten T-Zellen, zytoplasmatisch,
HD-CL-14
NM_004555
Calcineurin-abhängig (NFATC3)
HD-CL-17
Hefe ribosomales Protein S28 Homolog
D14530
Schuppenförmiges Zell Karzinom Antigen erkannt von T-Zellen 3
HD-CL-24
AB020880
(SART3)
HD-CL-30
Chromosom 8 EST Sequenz, Klon RP11-14I17
AC011726
se20-4
Zellteilung Autoantigen (CDA-1)
AF273046
se33-1
Nukleäres Protein 220 (NP220)
AF273049
se37-2
Ubiquitin Protein Ligase E3A (UBE3A)
AF273050
pMAGE-A3ag MAGE-A3
NM_05362
HD-CL-41
Serin/Threonin Kinase 17b (STK17b)
BC016040
HD-CL-49
Nukleäre Verteilung Gen C Homolog (NUDC)
BC015153
HD-CL-50
Mitogen-aktivierte Proteinkinase 6 (MAPK6)
BC035492
HD-CL-51
Putative S1 RNA-bindende Domäne Protein (PS1D)
BC007446
HD-CL-52
Hypothetisches Protein BM-009
BF691904
HD-CL-53
Protein Tyrosin Phosphatase IVA2 (PTP4A2)
U14603
HD-CL-54
Chromosom 8, Klon RP11-621B3
AC046174
2.5.2 Präabsorption der Patientenseren
Die SADA-Methode bedient sich der Antikörper aus Seren von Tumorpatienten und
Kontrollpersonen, um die humorale Immunantwort gegen zahlreiche Antigene zu untersuchen.
Hierzu wurde Vollblut nach Koagulation in Serum-Monovetten 10 Minuten (min) bei 2500
MATERIAL UND METHODEN
41
Umdrehungen pro Minute (UPM), Rotor 2150, zentrifugiert und das gewonnene Serum bei
-20°C gelagert. Seren von 100 CTCL-, 18 MM-Patienten und 100 Kontrollen (Ctrl) wurden
verwendet. Die Präabsorption erfolgte, um reaktive Antikörper gegen die Antigene des VektorSystems, E. coli und lysierter E. coli-Fragmente zu entfernen, und damit unspezifische
Reaktionen zu vermeiden.
Isolierung eines „leeren“ Phagen
Das Plasmid pBluescript trägt neben einer Amp-Resistenz ein lacZ Gen inklusive eines
Polylinkers. Eine Insertion eines Gens führt somit zu einer Inaktivierung des lacZ Gens und kann
im lacZ deletierten E. coli Stamm MRF für eine Blau-Weiß Selektion verwendet werden. Ein
blauer Plaque auf einer X-gal-Amp-Nähragarplatte weist auf Phagen ohne Insert, ein weißer
Plaque dagegen auf einen Phagen mit Insert hin. Ohne Insert kann das LacZ Gen abgelesen
werden, so dass mit der im Bakterienstamm MRF gebildeten Permease (lac-Y Gen) und
Transacetylase (lac-A Gen) ein funktionsfähiges Lactose-Operon synthetisiert wird. Die
Galaktosidase kann den Farbstoff X-Gal in einen blauen Azoe-Farbstoff umwandeln. Mit Insert
wird keine Galaktosidase gebildet, somit auch kein blauer Farbstoff.
Mehrere „leere“ Phagen wurden isoliert und jeweils 1 Stunde (h) in 500µL SM-Puffer unter
Schütteln aus dem Agar gelöst. Nach der Inkubation wurden die Agarreste mittels Zentrifugation
pelletiert (13.000UPM, 4min). Der Überstand, die Phagenlösung, wurde abgenommen und bei
4°C aufbewahrt. Verwendet wurde dieser „leere“ Phage als Negativkontrolle im Array und um
Antikörper gegen das Vektor-System und lysierte E. coli-Fragmente zu entfernen.
Präabsorptionsschritt I, mechanisch zerkleinerte E. coli
In diesem ersten Präabsorptionsschritt werden zunächst E. coli-Fragmente und Proteine an das
Adsorbens der Säulenmatrix gebunden. Die „mechanische Säule“ wurde hergestellt, indem eine
überwachsene, über Nacht (ÜN) 50mL E. coli MRF-Kultur pellettiert (2000UPM, 15min), das
Pellet in 5mL 1x PBS gelöst und die Zellen mittels Sonifizierung auf Eis (10x 20 Sekunden
(sek))
aufgebrochen
wurden.
Das
gewonnene
Lysat
wurde
gleichmäßig
auf
10
Schraubdeckelröhrchen, die jeweils 0,2g Affinitätsadsorbens (aktivierte Glutardialdehyd-Matrix)
enthielten, verteilt, mit 1x PBS auf 4mL aufgefüllt und ÜN bei 4°C im Überkopfrotor inkubiert.
Die Säulen wurden anschließend 3-mal mit 4mL 1x TBS inklusive 0,1% NaN3 1h bei 4°C
gewaschen (Waschschritt). Das 1:10 mit Serumverdünnungslösung vorverdünnte Serum wurde
mit der beladenen Matrix über Nacht bei 4°C im Überkopfrotor inkubiert. Das präabsorbierte
Serum wurde bei 4°C aufbewahrt und die Säule wieder hergestellt (3-mal mit 4mL 0,05M Tris,
MATERIAL UND METHODEN
42
pH 3,0). Die Säule konnte nach dem Äquilibrieren (Waschschritt) bei 4°C aufbewahrt werden
und war für maximal 0,6mL unverdünntes Serum zu verwenden.
Präabsorptionsschritt II: lysierte E. coli
Die „lytische Säule“ dient dazu, dem Serum mittels lysierter E. coli-Fragmente und
Phagenelemente unspezifische Antikörper zu entziehen. E. coli MRF wurde in 50mL LBKomplettmedium bis zu einer optischen Dichte bei 600nm (OD600) von 0,5 schüttelnd inkubiert.
Die Kultur wurde pelletiert (1500UPM, 15min) und in 2mL 0,01M MgSO4 aufgenommen.
Anschließend wurde die E. coli MRF-Kultur mit einem „leeren“ Phagen in LB-Komplettmedium
für 4h bei 37°C schüttelnd transduziert. In Tabelle 2-2 ist die Zusammensetzung des E. coli
Lysis-Ansatzes für die lytischen Säulen aufgelistet. Im Anschluss wurde die restliche E. coliKultur zugegeben und weitere 2h bei 37°C schüttelnd inkubiert. Die lysierten Bakterien wurden
zusätzlich mittels Sonifizierung auf Eis 10x 20sec zerkleinert. Die mit 0,2g Matrix beladene
Säule wurde mit diesem Lysat ÜN bei 4°C im Überkopfrotor inkubiert und wie die mechanische
Säule äquilibriert. Das bereits mit der mechanischen Säule präinkubierte Serum wurde mit der
hergestellten lytischen Säule bei 4°C ÜN auf dem Überkopfrotor weiter präabsorbiert, dekantiert
und bei 4°C aufbewahrt. Die Säulen wurden anschließend wieder hergestellt und konnten zur
Präabsorption von bis zu 0,6mL unverdünntem Serum verwendet werden.
Tabelle 2-2:
E. coli-Lysis-Ansatz zur Herstellung der lytischen Säulen
Der E. coli-Lysis-Ansatz
zusammen.
setzt sich aus LB-Medium, Maltose, MRF und dem „leeren“ Phagen
Reagenzien
LB-Medium
Maltose, 10mM
E. coli XL1 MRF
„Leerer“ Phage
Volumen
5mL
100µL
200µL
500µL
Präabsorptionsschritt III: Blot der lysierten E. coli-Proteine
Um nach der mechanischen und lytischen Säule noch vorhandene unspezifische Antikörper zu
entfernen, verwendet die lytische Folie ebenfalls lysierte E. coli-Fragmente. Der Unterschied zur
lytischen Säule besteht darin, dass hier lysierte Bakterien auf Nitrozellulose-Membran geblottet
werden. Es wurden 2 verschieden große lytische Folien hergestellt: kleine und große. Für die
kleine lytische Folie (Durchmesser 8,5cm) wurden 1-2µL isolierter „leerer“ Phage mit 200µL
MRF (OD600=0,5) gemischt und 15min inkubiert. 600µL MRF und 2-4µL Phagenlösung wurden
für die große lytische Folie (Durchmesser 14cm) verwendet. Die Suspension wurde mit heißem
Top-Agar (ca. 50°C) auf eine NZY-Agarplatte ausplattiert und ÜN bei 37°C inkubiert
MATERIAL UND METHODEN
43
(Konfluenz der Bakterien). Anschließend wurde jeweils eine Nitrozellulose-Membran 4h und
eine zweite ÜN bei 37°C aufgelegt und geblottet. Nach erfolgtem Blot wurden die Membranen
an der Luft getrocknet und bei Raumtemperatur (Rt) aufbewahrt.
Das Serum aus den Präabsorptionsschritten I und II wurde 1/33 verdünnt, auf eine mit 1x TBS
angefeuchtete, kleine lytische Folie gegeben und ÜN oder tagsüber bei 4°C inkubiert. Pro Serum
wurde dieser Schritt 5-mal mit jeweils einer neuen lytischen Folie wiederholt. Zuletzt wurde das
präabsorbierte Serum auf eine finale Konzentration von 1/100 verdünnt und auf unspezifische
Reaktionen an einer Phagenbank getestet. Falls Reaktionen gegenüber E. coli MRF und/oder
Phagen bestanden, wurde mit großen lytischen Folien weiter präabsorbiert.
2.5.3 Transduktion
Über Nacht wurde zunächst eine 50mL LB-Komplettmedium-Kultur des MRF E. coli-Stamms
mittels Picken einer Einzelkolonie von einer MRF-LB-Tetrazyklin-Kulturplatte hergestellt. Die
Platte konnte eine Woche lang verwendet werden. Am Wochenbeginn wurde mit 200µL dieser
ÜN-Kultur eine 50mL LB-Komplettmedium-Kultur angeimpft und bis zu einer OD600 von 0,5
schüttelnd inkubiert. Bei dieser OD befinden sich die Bakterien in der exponentiellen
Wachstumsphase und sind somit am stoffwechselaktivsten.
Titration der Phagenlösungen
Alle verwendeten Phagen waren als monoklonale Stocklösung, die bei –80°C gelagert wurde,
vorhanden. Ein µL dieser Lösungen wurde pro Phage für einen Transduktionsansatz in einer
kleinen Petrischale verwendet (Tabelle 2-3).
Tabelle 2-3:
Zusammensetzung des Transduktionsansatzes
Die Zusammensetzung des Transduktionsansatzes aus MRF, NZY-Top-Agar und IPTG für den
jeweiligen Petrischalentyp kann dieser Tabelle entnommen werden.
Anzahl Platten /
Material
MRF (OD=0,5)
NZY-Top-Agar
IPTG
1 kleine Petrischale
200µL
4 mL
8µL
1 große Petrischale
600µL
7-8 mL
15µL
5 große Petrischalen/
5 OmniTrays
3mL
40 mL
75µL
Hierfür wurden 200µL E. coli MRF mit der Phagenlösung 15min bei 37°C inkubiert,
anschließend mit IPTG und NZY-Top-Agar vermischt und auf einer NZY-Agarplatte
ausplattiert. Das IPTG dient der Induktion des Galaktosidase-Gens auf dem Plasmid. Nachdem
der Agar sich verfestigt hatte, wurden die Platten kopfüber bei 37°C ÜN inkubiert. Mehrere
Phagenplaques eines Klons wurden isoliert (siehe Isolierung eines „leeren“ Phagen), damit ein
MATERIAL UND METHODEN
44
hoher Phagentiter erreicht werden konnte, und sterilfiltriert (Porengröße 0,2µm), um
Pilzwachstum zu verhindern. Nach angemessener Verdünnung erfolgte ein erneuter
Transduktionsansatz, um die Phagenkonzentration zu bestimmen. Die Phagenlösung wurde bei
4°C gelagert, wobei die Phagenkonzentration monatlich neu bestimmt wurde.
Transduktion
Laut Tabelle 2-3 wurden MRF, NZY-Top-Agar und IPTG auf eine NZY-Agar-OmniTray-Platte
gegeben und 2h bei 37°C kopfüber inkubiert. Mittels eines 96 Lochstempels wurden ca. 0,5µL
Phagenlösung aus einer 96 Lochplatte (150µL Phagenlösung pro Loch) in Duplikaten auf den
wachsenden MRF-Rasen übertragen. Die Phagenlösungen waren zuvor für jeden Klon auf 2000
„Plaque forming units“ (Pfu) pro µL eingestellt worden. Somit konnten pro OmniTray-PlattenAnsatz bis zu 22 verschiedene Antigene plus eine Negativ- („leerer“ Phage) und eine
Positivkontrolle (PINCH oder „UVEAL Autoantigen“ (UACA)) aufgespottet werden. Die
Anordnung der Phagen auf den Membranen ist Tabelle 2-4 zu entnehmen. Nach dem Einsickern
der Phagenlösung in den Agar wurden die Platten kopfüber ÜN bei 37°C inkubiert.
2.5.4 Blotting und immunologischer Screen
Am darauf folgenden Tag waren die gebildeten Phagenplaques im Bakterienrasen sichtbar. Die
gebildeten rekombinanten Proteine wurden pro OmniTray-Platte auf eine NitrozelluloseMembran für 4h bei 37°C geblottet. Die abgezogenen Blots wurden vorsichtig von Agarresten
befreit und 3-mal 10min, schüttelnd in 1x TBS-T gewaschen. Im Anschluss wurden alle
Membranen bis zu ihrer Verwendung bei –20°C eingefroren. Nach dem Auftauen wurden die
Membranen nach einem zweimaligen Waschschritt für 10min in 1x TBS-T 1h bei Rt schüttelnd
mit Blockierungslösung inkubiert, um unspezifische Bindungen abzusättigen. Die Membranen
wurden 3-mal für 10min in 1x TBS gewaschen (Waschschritt) und halbiert. Die Bindung der
Antikörper aus dem präabsorbierten Patienten- bzw. Kontrollserum, das gesammelt und wieder
verwendet wurde, erfolgte ÜN bei 4°C. Am folgenden Tag wurde der sekundäre Antikörper
(1:2500 in 0,5% Milchpulver (w/v) in 1x TBS) nach einem Waschschritt 1h lang mit den
Membranen inkubiert. Als sekundärer Antikörper wurde ein gegen das Fc-Fragment humaner
IgG gerichteter, in einer Ziege hergestellter, spezifischer Antikörper verwendet, der an eine
alkalische Phosphatase (AP) gekoppelt ist. Nach einem Waschschritt und einer Äquilibrierung in
1x CDS, pH 9,5 wurde der Blot in frisch angesetzter Entwicklungslösung für 2h bei 37°C
schüttelnd entwickelt.
MATERIAL UND METHODEN
Tabelle 2-4:
45
Anordnung der Phagen auf den SADA-Membranen 1 und 2
Dargestellt ist die Anordnung der SADA-Phagenklone auf den Membranen 1 und 2. Ph. = Phage.
SADA-Membran 1
„Leerer“ Ph. „Leerer” Ph.
GBP-5ta
se2-5
se2-5
se2-1
cTAGE-5a
cTAGE-5a
cTAGE-1
HD-CL-03
HD-CL-03
HD-CL-04
HD-MM-03 HD-MM-03 HD-MM-02
PINCH
PINCH
se89-1
GBP-5ta
se2-1
cTAGE-1
HD-CL-04
HD-MM-02
se89-1
„Leerer“ Ph. „Leerer” Ph.
se57-1
se57-1
HD-CL-09
HD-CL-09 HD-MM-01 HD-MM-01
se20-7
se20-7
du20-10L4
du20-10L4
HD-CL-12
HC-CL-12 pMAGE-A9 pMAGE-A9
pGAGE-t
PGAGE-t
se1-1
se1-1
PINCH
PINCH
GBP-5a
GBP-5a
GBP-5a
GBP-5a
PINCH
PINCH
se1-1
se1-1
pGAGE-t
pGAGE-t
pMAGE-A9 pMAGE-A9 HD-CL-12
HC-CL-12
du20-10L4
du20-10L4
se20-7
se20-7
HD-MM-01 HD-MM-01 HD-CL-09
HD-CL-09
se57-1
se57-1
„Leerer“ Ph. „Leerer” Ph.
se89-1
HD-MM-02
HD-CL-04
cTAGE-1
se2-1
GBP-5ta
se89-1
PINCH
PINCH
HD-MM-02 HD-MM-03 HD-MM-03
HD-CL-04
HD-CL-03
HD-CL-03
cTAGE-1
cTAGE-5a
cTAGE-5a
se2-1
se2-5
se2-5
GBP-5ta
„Leerer“ Ph. „Leerer” Ph.
SADA-Membran 2
„Leerer“ Ph. „Leerer” Ph. HD-MM-08
HD-CL-02
HD-CL-02 HD-MM-23
HD-CL-24
HD-CL-24
HD-CL-17
se37-2
se37-2
se33-1
HD-CL-50
HD-CL-50
HD-CL-49
HD-CL-54
HD-CL-54
HD-CL-53
HD-MM-08
HD-MM-23
HC-CL-17
se33-1
HD-CL-49
HD-CL-53
HD-MM-48
HD-MM-19
HD-CL-14
se20-4
HD-CL-41
HD-CL-52
HD-MM-48
UACA
UACA
HD-MM-19 HD-MM-16 HD-MM-16
HC-CL-14
HD-CL-08
HC-CL-08
se20-4
HD-CL-30
HD-CL-30
HD-CL-41 pMAGE-A3 pMAGE-A3
HD-CL-52
HD-CL-51
HD-CL-51
HD-CL-51
HD-CL-51
pMAGE-A3 pMAGE-A3
HD-CL-30
HD-CL-30
HD-CL-08
HC-CL-08
HD-MM-16 HD-MM-16
UACA
UACA
HD-CL-52
HD-CL-41
se20-4
HC-CL-14
HD-MM-19
HD-MM-48
HD-CL-53
HD-CL-49
se33-1
HD-CL-17
HD-MM-23
HD-MM-08
HD-CL-53
HD-CL-54
HD-CL-54
HD-CL-49
HD-CL-50
HD-CL-50
se33-1
se37-2
se37-2
HC-CL-17
HD-CL-24
HD-CL-24
HD-MM-23 HD-CL-02
HD-CL-02
HD-MM-08 „Leerer“ Ph. „Leerer” Ph.
HD-CL-52
HD-CL-41
se20-4
HD-CL-14
HD-MM-19
HD-MM-48
Der Nachweis erfolgte mittels einer Farbumsetzung des NBT/BCIP in der Entwicklungslösung
durch die AP. Ein positiver Klon erscheint blau-violett auf der geblotteten Membran. Die
Bindung der Serumantikörper gegen die geblotteten Proteine eines Klones und damit die
Reaktion des Serums gegen das jeweilige Antigen wurde im Vergleich mit der Negativkontrolle
auf demselben Blot bestimmt. In Abbildung 2-1 ist das Schema der SADA-Methode dargestellt.
MATERIAL UND METHODEN
46
Stempel
Substratreaktion
96 well Platte
150µL Phagenlösung pro well
Phagenlösung: ca. 2000 Phagen/µL
Phagen in Duplikaten
mittels Stempel auf
Agar spotten
Inkubation mit sekundärem
Antikörper 1:2500 in 0.5%
Milch in 1xTBS
Inkubation mit präabsorbiertem Serum 1:100
ÜN bei 4°C
NZY-Agar mit MRF (E. coliStamm) + IPTG
OmniTray (Nunc)
Blockieren mit
5% Milch in 1xTBS
Phagen ÜN bei 37°C
inkubieren
Blotten der Proteine 4h bei
37°C auf
Nitrozellulose
Membran
Phagenplaque
Abbildung 2-1:
Membranen bis zur
Verwendung bei -20°C
lagern
Schema der SADA-Methode
Die Phagen wurden mittels eines Stempels auf eine Agarplatte übertragen, die exprimierten
Phagenklonproteine auf Nitrozellulosemembranen geblottet und eingefroren. Nach dem Auftauen wurden
die Membranen blockiert und mit präabsorbiertem Patienten- oder Kontrollserum inkubiert. Die
Detektion einer positiven Serumreaktion erfolgte durch eine Inkubation mit sekundärem Antikörper und
einer abschließenden Substratreaktion. IPTG: Isopropyl-β-D-thiogalactosid, ÜN: Über Nacht, h: Stunde.
2.5.5 In vivo Exzision
Bei der in vivo Exzision wird der pBluescript Phagemid aus dem Uni-Zap XR Vektor unter
Verwendung des Helfer-Phagen ExAssist, der für F1 Proteine kodiert, isoliert. Die HelferPhagen werden verwendet, um das Wirtsgenom aus dem Lambda Phagen am λ Ursprung
auszuschneiden. Das Plasmid wird mit dem Insert isoliert, da der λ Ursprung an das pBluescript
Phagemid grenzt. Da stets mehrere Phagenplaques für die Stocklösungen gepickt wurden, diente
diese Methode der Bestätigung der Monoklonalität der verwendeten Phagen.
Um das Plasmid aus dem entsprechenden Phagenklon zu gewinnen, wurden Kulturplatten der E.
coli-Stämme MRF (Tetrazyklin-Resistenz) und SOLR (Kanamycin-Resistenz) angelegt. Beide
Stämme wurden in 50mL LB-Komplettmedium bis zu einer OD600 von 1,0 kultiviert, pelletiert
und in 50mL 10mM MgSO4 resuspendiert. Nach einer 15-minütigen Inkubation bei 37°C von
200µL MRF-Lösung mit 250µL Phagenlösung und 1µL Helfer-Phage, wurde die Phagen-
MATERIAL UND METHODEN
47
Bakterien-Lösung nach der Zugabe von 3mL LB-Medium für 3h geschüttelt. Die
Bakterienzellen wurden 20min bei 65-70°C lysiert und anschließend abzentrifugiert. 50µL des
phagenhaltigen Überstands wurden mit 200µL kompetenten E. coli SOLR-Bakterien für 15min
inkubiert und auf LB-Amp-Platten ausplattiert. Da das Plasmid eine Amp-Resistenz trägt,
wurden die erfolgreich transduzierten Bakterien ÜN bei 37°C selektioniert. Von jeder LB-AmpPlatte wurden je Klon 3 Kolonien gepickt und in LB-Amp ÜN bei 37°C hochgezogen. Sowohl
der phagenhaltige Überstand als auch die LB-Amp-Platten konnten bei 4°C mehrere Wochen
gelagert werden.
2.5.6 Plasmid-DNA-Isolierung
Das Qiaprep Spin Miniprep Kit wurde gemäß des Protokolls des Herstellers zur Isolierung der
Plasmide aus den Bakterien verwendet. Eine 4mL ÜN-LB-Amp-Kultur (100µg/mL Amp) des
entsprechenden Klons wurde pelletiert und in 250µL kaltem Puffer P1 inklusive RNase
resuspendiert. Nach der Zugabe von 250µL Puffer P2 und 350µL Puffer N3 wurden Zelltrümmer
und Proteine abzentrifugiert und der Überstand auf die mitgelieferte Säule gegeben. Die Säule
enthält ein Glasfaservlies, an das die DNA bindet, die in mehrmaligen Schritten zunächst mit
Puffer und anschließend mit ethanolhaltigem Puffer PE gewaschen wurde. Die Plasmid-DNA
wurde schließlich in Aqua ad iniectabilia Braun oder mitgeliefertem TE-Puffer eluiert.
2.5.7 Spaltung der Phagemide
Die Restriktionsspaltung dient dazu, die cDNA aus dem Plasmid herauszuschneiden und somit
die Größe des Inserts zu bestimmen. Das Plasmid enthält einen Polylinker, welcher zahlreiche
Schnittstellen für Restriktionsenzyme besitzt. Da die Schnittstellen SmaI und KpnI das Insert
flankieren, wurden sie für die Restriktion herangezogen. Für eine Probespaltung wurden für
0,5µg Plasmid 1 Unit (U) Restriktionsenzym eingesetzt. Die Spaltung erfolgte 2h bei 37°C unter
Verwendung des OPA-Puffers in einer Endkonzentration von 1x oder 2x in Anlehnung an die
Erfordernisse des Enzyms. Das gespaltene Plasmid wurde in einem DNA-Agarose-Gel im
Vergleich zu einer DNA-Leiter elektrophoretisch aufgetrennt.
2.5.8
Agarose-Gelelektrophorese
Die Agarose (1-2%) wurde mit 1x TAE-Puffer aufgekocht, in eine Gelkammer gegossen und
polymerisierte beim Abkühlen aus. Nach einer gelelektrophoretischen Auftrennung der Proben
von 40-50min bei 80V wurde das Gel für 5-10min in ein Ethidiumbromidbad gelegt, um die
DNA anzufärben. Da Ethidiumbromid unter UV-Licht fluoresziert, konnte das Ergebnis mit
einem Geldokumentationssystem festgehalten werden.
MATERIAL UND METHODEN
48
2.6 ELISA und Multiplex-Serologie
Die ELISA-Methode sowie die davon abgeleitete Multiplex-Serologie ermöglichen die
quantitative oder zumindest semiquantitative Bestimmung von Antigen oder Antikörper. Engvall
und Perlman beschrieben als erste Wissenschaftler die ELISA-Methode (Engvall und Perlman
1971). In dieser Arbeit wurden ELISA und Multiplex-Serologie für 16 unterschiedliche Antigene
in einer neuen Form des GST-X-tag-ELISA (capture ELISA) und der Multiplex-Serologie als
serologische Tests zum Nachweis von Antikörpern gegen Tumorantigene des CTCL und MM
verwendet. Der GST-X-tag-ELISA wurde von Dr. C. Gänzler, Dr. P. Sehr und Dr. M. Pawlita
am Deutschen Krebsforschungszentrum entwickelt und in den USA zum Patent angemeldet (US
60/305259).
Die
Multiplex-Serologie
im
Sinne
eines
Suspensions-Arrays
als
Antikörperscreeningsystem für komplexe Antikörperantworten (Luminex-Methode) wurde in
derselben Arbeitsgruppe von Dr. T. Waterboer etabliert (Waterboer 2005; Waterboer et al.
2005). Für beide Methoden liegen die in E. coli überexprimierten Proteinantigene als GSTFusionsproteine vor. Durch Bindung des GST-Teils an immobilisiertes Glutathion, das sich
entweder auf einer ELISA-Platte oder aber an Beads gekoppelt befindet, wird das lösliche
Antigen durch einen in situ-Affinitätsaufreinigungsschritt aus dem bakteriellen Lysat
immobilisiert und aufgereinigt. Die Herstellung des GC und die Kopplung desselben an die
Beads wurde von Dr. P. Sehr und Dr. T. Waterboer übernommen.
2.6.1 DNA-Klonierungen
2.6.1.1 Plasmide
Alle in dieser Arbeit verwendeten Tumorantigene lagen im Amp-resistenten pBluescript-Vektor
der Firma Stratagene vor und konnten im Weiteren für Umklonierungen verwendet werden. Das
Originalplasmid für GAGE-7 wurde als IMAG-Klon IMAGp998M145158.1 vom Deutschen
Ressourcenzentrum für Genomforschung erworben. Die Antigene MAGE-A1, -A3, -A9, LAGE1a, CAMEL, GAGE-7b, cTAGE-5a N- und C-terminal wurden selbst umkloniert, wobei mittels
des Bioinformatik-Systems HUSAR des DKFZ der offene Leserahmen („open reading frame“,
ORF) des jeweiligen Gens ausgewählt wurde, der für das längste Protein kodiert. Die Antigene
se57-1, se70-2 und GBP-5ta wurden von Dr. F. Fellenberg umkloniert. Die Humane
Papillomavirus (HPV)- und Papavovirus-Antigene BK, JC, LPV und HPV1 sowie die
Tumorsuppressorgene p16 und p53 wurden von Dr. P. Sehr und Dr. K. Michael kloniert.
Ausgehend von den umklonierten Plasmiden wurden alle verwendeten Proteine der
Arbeitsgruppe von S. Eichmüller selbst exprimiert. Die viralen GST-Fusionsproteine sowie die
Tumorsuppessorgene wurden von der Arbeitsgruppe von Dr. M. Pawlita zur Verfügung gestellt.
MATERIAL UND METHODEN
49
Der verwendete pGEX-Vektor (pGEX-4T-3tag) ist ein IPTG-induzierbarer Expressionsvektor
mit tac-Promoter, der rekombinante Proteine als Doppelfusionsproteine mit N-terminaler GST
(26kDa) und einem C-terminalen Undecapeptid des großen T-Antigens des simian virus 40
(SV40, KPPTPP PEPET) exprimiert. Die Amp-Resistenz des Vektors dient der Selektion bei
Klonierungen.
2.6.1.2 Auswahl der Primer und Klonierungs-PCR
Um ein PCR-Amplifikat für die Klonierung zu erhalten, wurden zunächst Forward Primer
entworfen, die eine eingebaute Restriktionsschnittstelle, vier bis sechs überhängende Basen des
Vektors und die ersten 19-21 Basen des ORF des jeweiligen Antigens enthielten. Die Reverse
Primer waren ähnlich aufgebaut, nur wurden hier die letzten 19-21 Basen des ORF ohne
Stopcodon verwendet (Tabelle 2-5). Mit Hilfe der PCR konnte eine ausreichende Menge an
Amplifikat zur anschließenden Klonierung erhalten werden. Ein Klonierungs-PCR-Ansatz ist in
Tabelle 2-6 dargestellt. Aus Abbildung 2-2 ist das verwendete PCR-Programm ersichtlich, das
für jedes Primerpaar entsprechend modifiziert wurde.
Tabelle 2-5:
Primer für die Klonierung in den pGEX-4T-3tag-Vektor
Die unterstrichenen Basen kennzeichnen die eingebauten Restriktionsschnittstellen (1BamHI, 2SalI,
3
XmaI, 4EcoRI,) für die Klonierungs-PCR in den pGEX-4T-3tag-Vektor. Alle Primer wurden von
Wolfgang Weinig, Abteilung Oligonukleotidsynthese/DNA-Sequenzierung, DKFZ, hergestellt. ORF:
Offener Leserahmen, bp: Basenpaar, kDa: kilo Dalton.
Tumorantigen
MAGEA1
MAGEA3
MAGEA9
LAGE-1a
CAMEL
long
GAGE-7b
cTAGE5a Nterminal
cTAGE5a Cterminal
Primer for
Primer rev
ccg cgt gga tcc1 atg tct
ctt gag cag agg agt ctg
cga att ccc ggg3 tgc ctc
ttg agc aga
ccg cgt gga tcc1 atg tct
ctc gag cag agg a
tc ccc gaa ttc4 tat gca
ggc cga agg cca g
tc ccc gaa ttc4 tgc aca
ggg ggt tcg acg ggc g
ccg cgt gga tcc4 tat gag
ttg gcg agg aag at
agg ttt gtc gac2 gac tcc
ctc ttc ctc ctc tct c
agg ttt gtc gac2 ctc ttc
ccc ctc tct caa a
agg ttt ccc ggg3 aga ctc
cct ctt gct cct ct
agg ttt gtc gac2 gcg cct
ctg ccc tga ggg a
agg ttt gtc gac2 gaa ccg
ccc ctg gtc ggg gga ga
agg ttt gtc gac2 aca ctg
tga ttg ctt ttc acc
ccg cgt gga tcc1 atg aga
cca gat tct aat
cg cgt gga tcc1 cac agg
aaa tta aca gta gag gaa a
ORF AnlagerungsProteingröße
[bp]
temperatur
930
60°C
70kDa
942
60°C
75kDa
945
45°C
72kDa
540
58,4°C
47kDa
351
60°C
40kDa
351
58,4°C
45kDa
g ttt gtc gac2 ctc cag ctc
ttc agt ggc at
1224
55°C
75kDa
agg ttt gtc gac2 ggt ttc
ttg ctg tgg t
1107
55°C
75kDa
MATERIAL UND METHODEN
Tabelle 2-6:
50
Klonierungs-PCR-Materialien und Pipettierschema
Die Tabelle führt die Reagenzien, ihre Endkonzentration und das pipettierte Volumen in einer
Klonierungs-PCR auf. PCR: Polymerasekettenreaktion, NTP: Nukleotid-Triphosphat, U: Unit.
Reagenzien
Plasmid (1:100 verdünnt)
PWO-Polymerase
10x PWO Reaktionspuffer komplett
Forward Primer
Reverse Primer
dNTP-Mix (Nukleotide)
Aqua ad iniectabilia Braun
95°C
95°C
5min
1min
Denaturierung
45-60°C
1min
Anlagerung
72°C
2min
Elongation
Volumen
1,5µL
2,5µL
2,5µL
1,0µL
1,0µL
0,5µL
16,0µL
Endkonzentration
60ng/µL
2,5U
1x
1,0µM
1,0µM
0,8µM
-
72°C
10min
finale
Elongation
4°C
Aufbewahrung
35 Zyklen
Abbildung 2-2:
Programm der Klonierungs-PCR
Die Anlagerungstemperatur der Primer wurde für jedes Primerpaar entsprechend gewählt, wobei alle
anderen Parameter unverändert blieben. min: Minute.
2.6.1.3 Restriktionsverdau
Restriktionsendonukleasen, die keine Schnittstelle im jeweiligen Gen besaßen, wurden zur
Restriktionsspaltung eingesetzt. Für die Spaltung eines PCR-Amplifikats wurden die jeweiligen
Enzyme wie folgt verwendet: 24U EcoRI, 60U BamHI, 10U XmaI und 75U SalI. Die
verwendete Enzymmenge wurde für den Spaltungsansatz des Vektors verdoppelt. Um die
Spaltung sicherzustellen wurde mit einem Enzymüberschuss gearbeitet. OPA-Puffer wurde
entsprechend des Enzyms in Endkonzentrationen von 1x oder 2x eingesetzt. Für Klonierungen
erfolgte die Spaltung des Vektors und des PCR-Produkts ÜN bei 37°C.
2.6.1.4 CIAP-Behandlung
Zur Verhinderung einer Religation der Vektor-DNA nach dem Restriktionsverdau wurde eine
Dephosphorylierung der gespaltenen Enden unter Verwendung von CIAP durchgeführt. CIAP
katalysiert
die
Hydrolyse
von
5'-Phosphatenden
der
DNA.
Zunächst
wurden
die
Restriktionsendonukleasen 10min bei 65°C hitzeinaktiviert. Anschließend wurde die VektorDNA in Anwesenheit von 10x CIAP Reaktionspuffer (500mM Tris-HCl pH 9,0, 10mM MgCl2)
und 2 U/µL CIAP 30min bei 37°C dephosphoryliert. Nach einer gelelektrophoretischen
Auftrennung der Vektor-DNA und des PCR-Amplifikats wurde eine Gelextraktion durchgeführt.
MATERIAL UND METHODEN
51
2.6.1.5 Gelextraktion
Vektor- und Insert-DNA wurden mittels langwelligem UV-Licht detektiert, aus dem AgaroseGel ausgeschnitten und nach dem Protokoll des Herstellers mit dem Gelextraktionskit der Firma
Qiagen aus dem Gel aufgereinigt. Zu Beginn wurde das Gelstück in entsprechendem Volumen
des Puffers QG aufgenommen, 10min bei 50°C gelöst und nach Zugabe von Isopropanol auf die
mitgelieferte Säule gegeben. Die durch Zentrifugation der Säule im Glasfaservlies gebundene
DNA, wurde mit Puffer QG und ethanolhaltigem Puffer PE gewaschen. Nach dem Entfernen der
letzten Reste an EtOH durch Zentrifugation, wurde die DNA mit Aqua ad iniectabilia Braun
eluiert. Die Konzentration an gelextrahierter Vektor- und Insert-DNA wurde für die weitere
Verarbeitung anhand eines Agarose-Gels im Vergleich zu der Konzentration eines λ-Markers
abgeschätzt.
2.6.1.6 Ligation
Im Ligationsansatz wurden 0,067 U/µL T4-DNA-Ligase und 1x Ligase-Puffer (50mM Tris-HCl
pH 7,6, 10mM MgCl2, 1mM Adenosintriphosphat (ATP), 1mM DTT, 5% Polyethylenglycol)
verwendet. Das molare Verhältnis von Vektor zu Insert wurde wie folgt berechnet:
MolaresVerhältnis =
Vektor[bp ]
Insert[bp ]
Dementsprechend wurde das Verhältnis von Vektor zu Insert zwischen 5:1 und 15:1 gewählt.
Ligiert wurde für 5min bei Rt.
2.6.1.7 Herstellung kompetenter Bakterien
Nach der Anzucht einer LB-Agarkulturplatte ÜN bei 37°C von Bakterien (TOP10, BL21,
Rosetta D3) aus einem Glycerolstock, wurden mit einer gewachsenen Kolonie 100mL LBMedium angeimpft. Beim Erreichen einer OD600=0,5 wurden die Zellen abzentrifugiert
(4000UPM, 10min) und das Pellet in 10mL kaltem 50mM CaCl2 aufgenommen. Es folgte eine
Inkubation der Bakterien für 30min auf Eis. Die pelletierten Bakterien (4000UPM, 5min)
wurden in 4mL 50mM CaCl2 gelöst. Durch Zugabe von 50% Glycerol (autoklaviert) in gleichen
Volumina konnten die Bakterien in Aliquots von 200µL in flüssigem Stickstoff eingefroren und
bei –80°C gelagert werden. Die kompetenten Zellen wurden durch Transformation eines
bekannten Plasmids überprüft.
MATERIAL UND METHODEN
52
2.6.1.8 Transformation
Um die ligierte Vektor- und Insert-DNA in kompetente Bakterien zu transformieren, wurden die
Bakterien auf Eis aufgetaut und der komplette Ligationsansatz zugegeben. Auf eine Inkubation
des Transformationsansatzes für 30min auf Eis folgte ein Hitzeschock von 42°C für 45sek und
eine Abkühlung für 2min auf Eis. Bevor die transformierten Bakterien 1h bei 37°C inkubierten,
wurden 250µL warmes LB-Medium zugefügt. Der Transformationsansatz wurde anschließend
auf einer LB-Amp-Platte ausplattiert und über Nacht bei 37°C herangezogen. Zur Überprüfung
der Klonierung wurden mehrere Einzelkolonien von den Platten gepickt und in 3mL LB-AmpKulturen über Nacht bei 37°C schüttelnd inkubiert. Die Plasmid-DNA der Kulturen wurde wie
unter 2.5.6 beschrieben isoliert und mittels Probespaltung unter Verwendung geeigneter
Restriktionsenzyme analysiert. Zur Proteinexpression wurden kompetente BL21 oder Rosetta D3
Bakterien mit den Plasmiden der Expressionsvektoren transformiert.
2.6.1.9 Sequenzierung
Umklonierte cDNA Abschnitte oder PCR-Produkte wurden mit dem ABI PRISM TM 310
„Genetic Analyser“ und dem „Big Dye Terminator Cycle Sequencing Ready Reaction Kit“
sequenziert. Dazu wurden in der Regel Standard-Primer aus dem Vektor verwendet, die das
Insert oder die PCR-Primer flankierten (Tabelle 2-7).
Tabelle 2-7:
Verwendete Primer in der Sequenzier-PCR
Jeweils einer der aufgeführten Primer wurde in einer Sequenzier-PCR verwendet.
Primer
T3
T7
pGEX.for
pGEX.rev
Sequenz
aat taa ccc tca cta aag gg
gta ata cga ctc act ata ggg c
ggg ctg gca agc cac gtt tgg tg
ccg gga gct gca tgt gtc aga gg
Vektor
pBluescript
pBluescript
pGEX-4T-3tag
pGEX-4T-3tag
In der Sequenzier-PCR wurden 400ng Plasmid eingesetzt, welche mit 12,5µM Primer und 4µL
BigDye-Mix im Thermocycler mittels des nachfolgenden Programms markiert wurden
(Abbildung 2-3).
95°C
15sek
Denaturierung
50°C
15sek
Anlagerung
60°C
4min
Elongation
4°C
Aufbewahrung
25 Zyklen
Abbildung 2-3:
Programm der Sequenzier-PCR
Die Sequenzier-PCR wurde stets nach diesem Schema durchgeführt. min: Minute, sek: Sekunde.
MATERIAL UND METHODEN
53
Nach der Sequenzier-PCR musste die DNA für den Einsatz in der Sequenzierung aufgereinigt
werden. Hierzu wurde eine EtOH-Fällung durchgeführt. Zu einem PCR-Reaktionsansatz wurden
2µL 3M NaAc pH 5,0 und 50µL EtOH (absolut) gegeben, 10min auf Eis gefällt und 20min bei
13.000UPM, Rotor PP1/97, abzentrifugiert. Das DNA-Pellet wurde mit 70% EtOH gewaschen,
10min bei 13.000UPM, Rotor PP1/97, zentrifugiert und bei Rt getrocknet. Die so erhaltene DNA
wurde in 20µL Formamid aufgenommen und im Sequenziergerät ABI PRISM TM 310 Genetic
Analyzer nach der Ketten-Abbruch-Methode sequenziert. Die erhaltenen Sequenzen wurden
mittels der GCG/HUSAR Programme ausgewertet.
2.6.1.10 Computer-Programme
Sequenzanalysen, Primerauswahl, die Bestimmung der offenen Leserahmen, Datenbank-Suchen
und Sequenzvergleiche wurden unter Verwendung verschiedener GCG-Programme (HUSAR,
DKFZ) durchgeführt.
2.6.2 Proteinexpression der Antigene in E. coli
Die Proteinexpression der verwendeten Tumorantigene erfolgte entweder im proteasedefizienten
E. coli-Stamm BL21 (MAGE-A1, -A3, -A9, GAGE-7b, CAMEL, GBP-5ta, cTAGE-5a N- und
C-terminal, BK, JC, LPV1, p16, p53) oder in E. coli BL21 Rosetta D3 (LAGE-1a, se57-1, se702, HPV1). Die letztere BL21-Subspezies enthält ein zusätzliches Plasmid, das für sechs in E. coli
selten gebrauchte tRNAs codiert und zur Selektion ein Chloramphenicol-Resistenzgen trägt. In
großen Proteinen kommen statistisch gehäuft diese in E. coli selten gebrauchte Codons vor.
Deshalb werden große Proteine häufig besser in BL21 Rosetta D3 in voller Länge exprimiert.
Proteine in E. coli BL21 wurden in LB-Medium mit 100µg/mL Amp, Proteine in BL21 Rosetta
D3 in LB-Medium mit 100µg/mL Amp und 20µg/mL Chloramphenicol exprimiert.
2.6.2.1 Kulturbedingungen und Ernte der Bakterien
Von allen zu exprimierenden GST-Fusionsproteinen wurden entsprechende LB-AmpAgarkulturplatten von Glycerolstocks der Bakterienkulturen angelegt. Zur Expression der GSTFusionsproteine wurde eine 50mL Vorkultur des jeweiligen BL21 Bakterienstamms mit einer
Kolonie von der Kulturplatte in LB-Amp-Medium angeimpft und bei 37°C ÜN auf einem
Rotationsschüttler (200UPM) inkubiert. Je 5mL der dicht gewachsenen Vorkultur wurden in
sechs Erlenmeyerkolben mit je 250mL LB-Amp-Medium überführt und bei 37°C schüttelnd bis
zu einer OD600=0,7-0,9 kultiviert. Nach dem Test der optimalen Expressionsbedingungen für
jedes Antigen wurden MAGE-A1, -A3, -A9, GAGE-7b, CAMEL und GBP-5ta bei Rt 6h und
LAGE-1a, se57-1, se70-2 sowie cTAGE-5a N- und C-terminal bei 16°C ÜN exprimiert. Durch
MATERIAL UND METHODEN
54
Zugabe von IPTG in einer Endkonzentration von 0,25mM wurde die Expression der Proteine
induziert. Am Ende der Inkubationszeit wurden die Bakterien mittels Zentrifugation 10min bei
5000UPM und 4°C in einer Sorvall Zentrifuge mit JA14-Rotor geerntet und die Überstände
verworfen. Jedes Bakterien-Pellet wurde in 20mL 1x PBS resuspendiert und bei -20°C gelagert.
2.6.2.2 Aufschluss der Bakterien mittels French Press
Nach dem Auftauen des Bakterienlysats bei Rt im Wasserbad wurde pro 1,5L Kultur eine halbe
Tablette „Protease Inhibitor Cocktail CompleteTM“ zugegeben und das Lysat auf Eis gelagert, um
Degradation
der
Proteine
zu
vermeiden.
Die
Lyse
der
Bakterien
wurde
mittels
Hochdruckhomogenisator Emulsiflex-C5 (French Press) durchgeführt. Die French Press wurde
ÜN bei 4°C vorgekühlt und wurde während des Gebrauchs ständig von außen mit Eis gekühlt.
Jede Bakteriensuspension wurde dreimal aufgeschlossen. Anschließend erfolgte die Trennung
löslicher Proteine von Zelltrümmern und unlöslichen Proteinen mittels Zentrifugation 30min bei
4°C und 14.000UPM in einer Sorvall-Zentrifuge mit JA17-Rotor.
2.6.2.3 Proteinbestimmung nach Bradford und Lagerung der Proteine
Im geklärten Lysat (Lysat nach Zentrifugation) wurde die Proteinkonzentration mittels Bradford
bestimmt. Hierzu wurden 10µL des Lysats mit 790µL ddH2O und 200µL Bradford Reagenz
(BioRad Protein Assay Reagenz) versetzt und die Extinktion bei 595nm gegen einen Blindwert
(ohne Protein) gemessen. Anhand einer Verdünnungsreihe von BSA
konnte die genaue
Proteinkonzentration berechnet werden. Im Anschluss wurde das geklärte Lysat mit
wasserfreiem Glycerin in einer Endkonzentration von 50% gemischt und konnte ohne
einzufrieren bei -20 °C gelagert werden.
2.6.3 SDS-PAGE und Western Blot
Neben der Konzentrationsbestimmung der Fusionsproteine wurden diese als weitere
Qualitätskontrolle im Western Blot und Coomassie-Gel nach SDS-PAGE auf ihre Größe und
Expression hin überprüft. Hierfür wurde das BioRad Protean II und III Gelsystem verwendet.
Die Lysate wurden in 5x SDS-PAGE-Probenpuffer (Endkonzentration 1x) aufgenommen und
5min bei 99°C erhitzt. Nach dem Säubern der Glasplatten mit 70% EtOH und dem Einsetzen
derselben in die Apparatur konnte das Gelsystem verwendet werden. Für die SDS-Mini-Gele
wurde zunächst das Trenngel (12% Acrylamid) gegossen, mit Isopropanol überschichtet und
auspolymerisiert. Anschließend wurde das Gel mit dem Gießen des Sammelgels und Einsetzen
der Kämme fertiggestellt. Die Zusammensetzung des Trenn- und Sammelgels ist Tabelle 2-8 zu
entnehmen.
MATERIAL UND METHODEN
Tabelle 2-8:
55
Zusammensetzung von Trenn- und Sammelgel für die SDS-PAGE
Die folgende Zusammensetzung des Trenn- und Sammelgels für die „sodium dodecyl sulphate
polyacrylamide gel electrophoresis“ (SDS-PAGE) wurde verwendet. APS: Ammoniumpersulfat,
TEMED: N,N,N`,N`-Tetramethylethylendiamin, ddH2O: bidestilliertes Wasser.
Reagenz
ddH2O
4x Lower Buffer
4x Upper Buffer
Polyacrylamid
10% APS
TEMED
Trenngel
(15% Polyacrylamid)
6,0mL
4,3mL
7,0mL
42,2µL
19,1µL
Sammelgel
(6% Polyacrylamid)
7,4mL
3,3mL
2,1mL
128,1µL
17,1µL
Als Marker wurden 3µL des „Precision Plus Protein Standard Dual Color“ aufgetragen. Die
Proteine wurden bei 130V für 90-100min in 1x Running Buffer aufgetrennt. Im Anschluss
konnten die Polyacrylamid-Gele entsprechend der Anforderungen mit Coomassie gefärbt oder
geblottet werden.
2.6.3.1 Coomassie-Färbung der SDS-PAGE-Gele
Bei der Verwendung der weniger sensitiven Methode der Coomassie-Färbung wird ein
Polyacrylamid-Gel für 30min in Coomassie Brillant Blue-Lösung bei Rt schüttelnd gefärbt und
ÜN bei Rt mit Entfärber-Lösung entfärbt. Die sensitive Methode verwendet hingegen kolloidales
Coomassie zur Färbung. Hier wird das Gel zunächst in Fixierungslösung fixiert. Eine Inkubation
mit der frisch angesetzten Färbelösung erfolgt ÜN bei Rt. Erscheint das Gel am folgenden Tag
ausreichend gefärbt, wird in 25% Methanol schüttelnd bei Rt kurz entfärbt. Um Gele haltbar zu
machen, wurden sie in Wasser gewaschen, in einem Geltrocknungssystem zwischen zwei
Celluphanfolien eingespannt und bei Rt mehrere Tage getrocknet.
2.6.3.2 Blot der Proteine
Zur Detektion der Proteine mit Antikörpern wurden die Polyacrylamid-Gele nach der
Auftrennung in einer BioRad Nassblotkammer zwischen vier Whatman-Papieren auf eine
Nitrozellulosemembran transferiert. Der Transfer erfolgte mit 1x Transferpuffer 1h bei 100V und
wurde mit einer Ponceau-Rot-Färbung überprüft (einminütige Inkubation in Ponceau S-Lösung
und Entfärben mit PBS-T).
2.6.3.3 Antikörper-Inkubation und Detektion von Proteinen
Um unspezifische Antikörper- und Proteinbindungsstellen der Membran zu sättigen, wurden die
Membranen für 2h bei Rt mit Blockierungslösung inkubiert. Nach dreimaligem Waschen der
Membran in PBS-T für 10min (Waschschritt) wurde die Inkubation der Erstantikörper in 0,5%
MATERIAL UND METHODEN
56
Milchpulver (w/v) in PBS-T mit der Membran 1h bei Rt oder ÜN bei 4°C durchgeführt. Nach
einem Waschschritt wurden die mit Peroxidase gekoppelten Zweitantikörper (1:10.000 in 0,5%
Milchpulver (w/v) in PBS-T) 45min bei Rt auf die Membran gegeben. Der letzte Waschschritt
wurde mit der Inkubation der Membran mit ECL plus-Reagenz nach Herstellerprotokoll für
1min abgeschlossen. Die in Klarsichtfolie luftblasenfrei eingeschweißte Membran wurde in der
Dunkelkammer Röntgenfilmen mit Expositionszeiten von 10 sek bis 5min ausgesetzt, um bei der
stattfindenden Entwicklung die gebundenen Antikörper zu visualisieren.
Um eine Membran mit mehreren Antikörpern zu untersuchen, wurde sie nach der Detektion der
Proteine mit einem Antikörper gestrippt. Hierfür wurde die Membran nach der Inkubation mit
ECL-Reagenz in PBS-T gewaschen und anschließend 30min bei 57°C mit Stripping-Lösung
inkubiert. Nach einem dreimaligen Waschschritt für 10min in PBS-T konnte die Membran für
den nächsten Antikörper verwendet werden. Eine Membran konnte mindestens 2-mal gestrippt
werden.
Um die Qualität von eukaryotischen Proteinproben zu überprüfen und deren Quantität
abzuschätzen, wurde ein Anti-β-Aktin Antikörper an derselben Membran eingesetzt und mit dem
zuvor mit einem anderen Antikörper erhaltenen Ergebnis verglichen.
2.6.4 Antigen-Titration im GST-X-tag-ELISA
Die Antigen-Titration der selbst hergestellten Proteine war notwendig, um die Proteine auf ihre
Verwendbarkeit in der Luminex-Methode zu testen. Bei jeder Antigen-Titration betrug das
Standardvolumen 100µL pro Loch der 96 Loch ELISA-Platte, falls nicht anders angegeben.
ÜN wurde die 96 Lochplatte mit 2ng/µL GC in Coating-Puffer bei 4°C beschichtet. Am
folgenden Morgen wurde die Platte ausgeschüttet und auf einem Papierhandtuchstapel
ausgeklopft. Freie Proteinbindungsstellen der Plattenoberfläche wurden mit 180µL CaseinBlockpuffer pro Loch 1h bei Rt blockiert. Die zusätzlichen 80µL Blockierungspuffer pro Loch
stellten sicher, dass über dem Standardvolumen von 100µL keine unspezifische Anlagerung von
Antikörpern und anschließende Detektion im ELISA-System stattfand. Nach dem Ausschütten
und Ausklopfen der Platte wurden die Antigene in einer zwölfstufigen Verdünnungsreihe in
Casein-Blockpuffer mit einer Anfangskonzentration von 100µg Antigen pro Loch auf die Platte
gegeben und für 1h bei Rt inkubiert. Pro Antigen wurden Doppelwerte der Verdünnungsreihe
gewählt, da jedes Antigen mit zwei Antikörpern (anti-GST und anti-tag) untersucht wurde. Im
Anschluss wurde die Platte durch dreimaliges Eintauchen in eine mit PBS-T (Waschpuffer)
gefüllte Plastikwanne gewaschen (Waschschritt). Anschließend wurde die Platte mit dem
jeweiligen Erstantikörper (Maus anti-tag 1:1000 oder Ziege anti-GST 1:10.000) in Casein-
MATERIAL UND METHODEN
57
Blockpuffer für 1h bei Rt beschickt. Nach einem Waschschritt wurde ein mit Meerrettich
Peroxidase (HRP) gekoppelter Zweitantikörper Ziege Anti-Maus oder Ziege Anti-Ziege
(1:10.000) in Casein-Blockpuffer 1h bei Rt in den entsprechenden Löchern inkubiert. Nach
einem Waschschritt fand die Farbreaktion mit 10µg/mL TMB und 0,003% (v/v) H2O2 als
Substrat in Substratpuffer statt. Die Farbreaktion wurde bei entsprechender Färbung nach 5 bis
8min durch Zugabe von 50µL 1M Schwefelsäure pro Loch gestoppt. Die Extinktion der
gesamten Platte wurde am ELISA-Lesegerät bei einer Wellenlänge von 450nm gemessen. Die
Messwerte wurden gegen die Titrationsstufen linear/linear oder linear/logarithmisch aufgetragen.
Der linear/linear Liniengraph diente zur Bestimmung der Sättigungsmenge des Antigens. Der
linear/logarithmische Graph beschrieb den Titrationsverlauf.
Entsprachen die Ergebnisse des jeweiligen Antigens im Western Blot und bei der AntigenTitration im ELISA den nachfolgend aufgeführten Anforderungen, konnte das Antigen in der
Multiplex-Serologie eingesetzt werden. Im Western Blot musste eine prominente Bande mit dem
entsprechenden Molekulargewicht des jeweiligen Antigens unter Verwendung beider Antikörper
(anti-GST und anti-tag) detektiert werden. Im ELISA bestätigte ein Erreichen der Sättigung der
Titrationskurve bei 25µg Protein pro Loch eine ausreichende Menge an Volle-LängeAntigenprotein.
2.6.5 Methodik der Multiplex-Serologie
Im Unterschied zum ELISA werden die GST-Fusionsproteine bei der Multiplex-Serologie an
GC-Beads gebunden. Diese Tatsache und die Möglichkeit der Vermessung der unterschiedlichen
Beadsorten in einem Luminex-Gerät stellen sicher, dass bis zu 1000 Seren parallel mit
zahlreichen Antigenen gemessen werden können. Deshalb wurde die Reaktivität aller Seren nur
mittels der Multiplex-Serologie ermittelt.
2.6.5.1 Beladung der GC-Beads mit Antigenen
Alle Bakterienlysate wurden auf 1mg Protein in 1mL Casein-Blockpuffer verdünnt. Pro Serum
wurden 3000 Beads einer Beadsorte mit dem jeweiligen Antigen des vorbereiteten
Bakterienlysats 1h bei Rt im Dunkeln zum Schutz der Farbmoleküle jeder Beadsorte schüttelnd
(250UPM) beladen. Bis zu 3 Millionen Beads für die Analyse von 1000 Seren konnten mit 1mL
Bakterienlysat beladen werden. Danach wurden die Beads 2min bei 13.000UPM pelletiert und
dreimal mit 1mL Casein-Blockpuffer gewaschen. Schließlich wurden die Beads in einem
angemessenen Volumen an Casein-Blockpuffer oder Lagerungspuffer aufgenommen.
MATERIAL UND METHODEN
58
2.6.5.2 Vorinkubation von Seren
Die Seren wurden in einer Verdünnung von 1:50 für 1h bei Rt auf einem Schüttler mit dem
Serumvorinkubationspuffer in einer ELISA-Platte präabsorbiert. Diese Vorinkubation diente
dazu, das Entstehen von Hintergrundreaktionen mit bakteriellen Proteinen und den GST- und
tag-Anteilen der Antigen-Fusionsproteine zu verhindern.
2.6.5.3 Durchführung der Multiplex-Serologie-Methode
Zunächst wurde jede Beadsorte 6x 30sek im Ultraschallbad behandelt, um die Beads zu
vereinzeln. Danach wurde eine Beadmischung hergestellt, indem verschiedene Beadsorten
beladen mit unterschiedlichen Antigenen gemischt wurden. Je 50µL präabsorbiertes Serum und
Beadmix wurden in einer mit Casein-Blockpuffer äquilibrierten 96 Lochfilterplatte gemischt und
für 1h bei Rt im Dunkeln auf einem Schüttler inkubiert (Serumendverdünnung 1:100). Wenn
nicht anders beschrieben, wurde mit 100µL Lösung pro Loch gearbeitet. Danach wurden die
Beads dreimal mit Blockpuffer auf einer Vakuum-Absaugstation gewaschen. Nach Zugabe des
biotinylierten Sekundärantikörpers (1:1000 in Casein-Blockpuffer) wurde der Ansatz erneut wie
oben inkubiert. Auf einen weiteren Waschschritt folgend wurden die Beads für 30min mit StrepPE (1:1000 in Casein-Blockpuffer) inkubiert. Schließlich wurden die Beads gewaschen und zur
Messung in Casein-Blockpuffer aufgenommen. Während der Messung wurde neben der
Autofluoreszenz die Reporter-Fluoreszenz der Beads einzeln gemessen.
2.6.5.4 Analyse der Beads
Die Beadsuspension wird im Luminex-Gerät in einer Mikrokapillare vereinzelt und in einer
Durchfluss-Küvette mit einer Flussrate von 1µL/sek gemessen. Dabei regt der rote
(Klassifizierungs-) Laser die Beads zur Identifizierung der Beadsorte bei einer Wellenlänge von
635nm an. Hingegen regt der grüne (Reporter-)Laser die Beads bei einer Wellenlänge von
532nm an und ermittelt die Reaktivität des jeweiligen Serums mit dem entsprechenden Antigen.
Da eine Photodiode die Reporter-Fluoreszenz der Beads zwischen 565 und 585nm detektiert,
können unterschiedlicher Fluoreszenz-Farbstoffe (z.B. Cy3, PE, Alexa® 532) verwendet werden.
Die Analyse von Beads ist auch in einer Lösung mit überschüssigem, nicht gebundenem StrepPE möglich, weil die Hintergrund-Fluoreszenz der Lösung bei 575nm automatisch von der
Reporter-Fluoreszenz der Beads abgezogen wird. Ein Analog/Digital-Wandler speichert die
Signalintensität anschließend im 15bit-Format, so dass die Skala der Signalintensitäten von 0 bis
32768 (215) relative Einheiten als Median Fluoreszenz-Intensität („median fluorescence
intensity“, MFI) reicht. Pro Antigen wurden 100 Beads gemessen und deren MFI bestimmt.
MATERIAL UND METHODEN
59
2.6.5.5 Verarbeitung und Analyse der gemessenen Daten
Zusätzlich zu den zu analysierenden Antigenen wurde grundsätzlich GST als Antigen
mitgeführt, um aus den Rohdaten („Brutto“-Werte) durch Subtraktion des GST-Wertes
Hintergrund-korrigierte „Netto“-Werte errechnen zu können. Negative Netto-Werte wurden auf
0 gesetzt solange keine Werte unter –100 MFI erreicht wurden. War dies der Fall, wurde das
betreffende Serum von der Analyse ausgeschlossen. Ob Serum in das entsprechende Loch
pipettiert worden war, wurde unter Verwendung der durchschnittlichen Reaktivität des Serums
gegen alle verwendeten Antigene ermittelt. Lag dieser berechnete Wert unter der
durchschnittlichen Autofluoreszenz der verwendeten Beadsorten, wurde das Serum nachgetestet.
2.6.5.6 Bestimmung des Cut-off-Wertes für jedes Antigen
Um eine Aussage treffen zu können, ob ein Serum positiv oder negativ mit dem jeweiligen
Antigen reagierte, wurde für jedes Antigen ein spezifischer Cut-off-Wert aus den Messwerten
von 100 Kontrollseren der Blutbank berechnet und unter Berücksichtigung der kumulativen
Distribution aller gemessener Seren festgelegt. Von der Normalverteilung der Reaktivitäten
ausgehend, wurde iterativ der Mittelwert plus zweifacher Standardabweichung für alle humanen
Antigene und für alle viralen Antigene der Mittelwert plus dreifacher Standardabweichung
zusätzlich unter Wegfall der außerhalb dieser Grenzen liegenden Messwerte berechnet.
2.6.5.7 Evaluierung der serologischen Daten
Die Evaluierung der serologischen Daten erfolgte unter Verwendung von Microsoft Office
Excel. Es wurden Säulendiagramme und kumulative Distributionen erstellt. Bei der kumulativen
Distribution werden zunächst die Messwerte nach ihrer Größe sortiert und anschließend jedem
Messwert ein Platz auf einer Skala von 1 bis 100% zugewiesen. Damit ergibt sich eine
Verteilung der Seren einer Kohorte, die im Vergleich zu den Seren einer anderen Kohorte z.B.
Ctrl beurteilt werden kann.
Zur Bewertung von Serumverläufen wurde festgelegt, dass ein signifikanter Anstieg einer
Seroreaktivität auftritt, wenn eine der nachfolgenden Seroreaktivitäten eine doppelte Reaktivität
aufweist, deren Wert zudem über dem Cut-off-Wert des jeweiligen Antigens liegt. Ein
signifikanter Abfall wurde definiert als Halbierung der Seroreaktivität bei einer nachfolgenden
Seroreaktivität, solange die erste Seroreaktivität über dem Cut-off-Wert des jeweiligen Antigens
lag.
MATERIAL UND METHODEN
60
2.6.5.8 Statistische Auswertung der serologischen Daten – „Fisher’s Exact Test“
Der „Fisher’s Exact Test“ ist ein Unabhängigkeitstest, der häufig in der medizinischen
Forschung angewendet wird. Dieser Test wird bei einer 2 x 2 Matrix verwendet, wenn die
Ereignisse zweier unabhängiger Gruppen in jeweils nur eine sich gegenseitig ausschließende
Kategorie fallen. Festgestellt werden soll, ob ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen
besteht hinsichtlich der Verteilung der Ereignisse in die beiden unterschiedlichen Kategorien. In
dieser Arbeit wurden die MFI-Werte der einzelnen Seren anhand des Cut-off-Wertes jedes
Antigens in die beiden Gruppen negative und positive Reaktivität entsprechend der Lage des
Serum MFI-Wertes unter oder über dem Cut-off-Wert eingeteilt. Sobald der berechnete p-Wert
unter dem Signifikanzniveau von p = 0,05 lag, wurde der Test als statistisch signifikant gewertet.
2.7 Expressionsanalyse von GAGE-7b auf RNA- und Proteinebene
Um die Expression des Antigens sowohl auf RNA- als auch auf Proteinebene in MM- und
CTCL-Zelllinien und Patienten zu untersuchen, wurden RNA und Protein isoliert sowie ein
polyklonaler Antikörper in Kaninchen hergestellt.
2.7.1 Isolierung von RNA
Die Gesamt-RNA wurde aus in flüssigem Stickstoff eingefrorenen Zellpellets von Zelllinien und
Gewebe unter Verwendung des RNeasy Kit und nach Herstellerprotokoll isoliert.
Die Zellpellets von 1x 107 Zellen oder 100mg Gewebe wurden in 1mL RNeasy-Lysis-Puffer und
1% β-Mercaptoethanol aufgenommen und in einer Schwingmühle homogenisiert. Für Gewebe
wurde das Lysat nach der Homogenisierung zusätzlich über eine Qiagen Mini Shredder Säule
gegeben, um unlösliche Zellbestandteile zu entfernen. Der Durchfluss oder das Lysat der
Zellpellets wurden nach der Homogenisierung im Qiagen Mini RNeasy Kit weiterverarbeitet.
Zusätzlich zum Protokoll des Herstellers wurde nach dem ersten Waschen der RNA-Säule mit
RW1 Puffer ein DNase-Verdau auf der Säule durchgeführt. Zur DNase-Behandlung wurden
80µL DNase (20U) in 1x DNase-Testpuffer mit der Säule für 15min bei Rt inkubiert. Die RNA
wurde mit DMPC-Wasser eluiert und nachfolgend mit kaltem 96% EtOH und 3M NaAc gefällt.
Die RNA-Konzentration wurde anschließend photometrisch bestimmt.
2.7.2 RNA-Gelelektrophorese
Um die Qualität der isolierten RNA zu überprüfen, wurde eine Agarose–Gelelektrophorese mit
MOPS-Puffer durchgeführt. Hierfür wurden 1-2µg RNA mit 2 Volumenteilen RNA-Puffer
gemischt und 10min bei 65°C denaturiert, damit die RNA einzelsträngig vorlag. Anschließend
MATERIAL UND METHODEN
61
wurde die RNA-Lösung mit 2µL RNA-Ladepuffer versetzt und in einem 1% Agarose 1x MOPSGel bei 80V elektrophoretisch aufgetrennt. Die Integrität der RNA wurde bestätigt, wenn bei der
Begutachtung des RNA-Gels im Geldokumentationssystem die Banden der 28S und 18S
ribosomalen RNA deutlich erkennbar waren.
2.7.3 Herstellung von cDNA
cDNA wurde aus der isolierten Gesamt-RNA hergestellt. Hierfür wurde der iScript cDNA
Synthesis Kit verwendet, der mit Hilfe der RT den komplementären Strang zu der Gesamt-RNA
polymerisiert. 1µg RNA wurde für die cDNA-Synthese eingesetzt. Während der cDNA-Synthese
stellt der RNase-Inhibitor sicher, dass keine RNA-Degradation auftritt. Sowohl Oligo (dT)- als
auch random Hexamer-Primer, die sich an den PolyA-Schwanz bzw. zufällig an die RNA
anlagern, wurden in der Synthesereaktion verwendet.
Tabelle 2-9 ist der Ansatz für die cDNA-Synthese dargestellt. Um die Primer an die RNA
anzulagern, wurde der Reaktionsansatz 5min auf 25°C erwärmt. 30min lang polymerisierte die
RT bei 42°C in 5’-Richtung von den Primern ausgehend den komplementären Strang. Eine
Inaktivierung der RT erfolgte für 5min bei 85°C (Abbildung 2-4).
Tabelle 2-9:
Pipettierschema für den cDNA-Synthese-Ansatz
* 1µg der in wässriger Lösung vorliegenden RNA ergibt zusammen mit Wasser 15µL. Der komplette
Reaktionsansatz verwendet insgesamt 20µL. RNA: Ribonukleinsäure, DMPC: Dimethylpyrocarbonat.
Reagenz
5x iScript Reaction Mix
iScript Reverse Transkriptase
RNA
DMPC-H2O
Volumen pro Ansatz
4µL
1µL
Gemäß Konzentration*
Ad 20µL
Endkonzentration
1x
Keine Angaben
1µg
-
Inaktivierung der RT
Annealing
25 °C
5min
Transkription
42°C
30min
85°C
5min
4°C
Aufbewahrung
Abbildung 2-4:
Programm der cDNA-Synthese
Diese schematische Darstellung der cDNA-Synthese stellt das verwendete Programm dar. min: Minute.
Die cDNAs wurden bei -20°C gelagert und ihre Qualität in einer RT-PCR mit einem HaushaltsGen, Glycerin-Aldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase (GAPDH), überprüft (Abbildung 2-5).
MATERIAL UND METHODEN
95°C
95°C
5min
30 sec
57°C
30 sec
72°C
72°C
30 sec
10 min
62
4°C
Aufbewahrung
35 Zyklen
Abbildung 2-5:
Programm der GAPDH-PCR
Die Qualitätsbestimmung der cDNA-Synthese erfolgte anhand einer PCR mit GAPDH-Primern. min:
Minute, sec: Sekunde.
2.7.4 RT-PCR
Die Expression des jeweiligen Antigens wurde unter Verwendung der RT-PCR in MM- und
CTCL-Zelllinien und Geweben untersucht. Mittels der PCR ist es möglich, eine geringe
Kopienzahl eines DNA-Abschnittes zu amplifizieren. Hierzu werden spezifische OligoNukleotide/Primer, die im gewünschten Fragment liegen, verwendet. Ein PCR-Reaktionsansatz
enthielt die in Tabelle 2-10 aufgeführten Reagenzien.
Tabelle 2-10:
Reaktionsansatz für die RT-PCR
Der 10x Reaktionspuffer enthält 160mM (NH4)2SO4, 670mM Tris HCl (pH 8,0), 15mM MgCl2 und 0,1%
Tween 20. Das verwendete DMSO simuliert eine „Hot-Start“ PCR durch Einzelstrangstabilisierung.
NTP: Nukleotidtriphosphat, DMSO: Dimethylsulfoxid, cDNA: „copy“ DNA.
Reagenz
10x Biotherm Reaktionspuffer
Biotherm Taq Polymerase
dNTP-Mix
Forward Primer
Reverse Primer
DMSO
cDNA
Aqua ad iniectabilia Braun
Volumen pro Ansatz
2,5µL
0,5µL
0,5µL
1µL
1µL
2,5µL
Gemäß Konzentration
Ad 25µL
Endkonzentration
1x
2,5U
0,8µM
1µM
1µM
10%
0,1 - 1ng
-
In Tabelle 2-11 sind alle Primer, die für die Expressionsanalyse verwendet wurden, aufgeführt.
Für jedes Primer-Paar wurde die Annealing-Temperatur mittels Gradienten-PCR optimiert. Bei
jedem PCR-Programm blieben die Denaturierung der doppelsträngigen cDNA bei 95°C, der
Syntheseschritt der Polymerase bei 72°C, die Zyklenanzahl (35) und der Salzgehalt (MgCl2)
unverändert (siehe Abbildung 2-2). Als Positivkontrolle diente entweder Testis cDNA oder
cDNA einer positiven Zelllinie, als Negativkontrolle wurde Aqua ad iniectabilia Braun
verwendet. Die PCR-Produkte wurden anschließend gelelektrophoretisch aufgetrennt, mit dem
Geldokumentationssystem visualisiert und im Vergleich zur DNA-Leiter analysiert.
MATERIAL UND METHODEN
Tabelle 2-11:
63
In der RT-PCR verwendete Primer
Jede RT-PCR wurde mit einer Positivkontrolle (cDNA aus Testis oder einer positiven Zelllinie) und einer
Negativkontrolle (Aqua ad iniectabilia Braun) in mindestens zwei unabhängigen Experimenten
durchgeführt. bp: Basenpaare, GAPDH: Glycerin-Aldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase.
Untersuchtes
Antigen
GAPDH
GAGE-1,-2,-8
GAGE-3 bis 7b
Forward Primer
Reverse Primer
ccg ttt aca tgt tcc aat
atg att cca c
gac caa gac gct acg tag
(vde44)
gac caa ggc gct atg tac
(vv-1)
tca tat ttg gca ggt ttt tct
aga c
cca tca gga cca tct tca
(vde24)
cca tca gga cca tct tca
(vde24)
Produkt- Anlagerungslänge
Temperatur
638bp
57°C
244bp
56°C
244bp
58°C
Referenz
(Eichmuller
et al. 2001)
(De Backer
et al. 1999)
(De Backer
et al. 1999)
2.7.5 RNA-Proben
Die Untersuchung der Expression erfolgte in umgeschriebener cDNA aus RNA-Proben von
Gewebe von 7 verschiedenen MM-Patienten, 5 CTCL-Zelllinien (Cou-L3, HH, HuT78, MyLa
und SeAx), 17 MM-Zelllinien (MeWo, MA-Mel-04, -05, -11, -12, -16, -21, -37b, -47, -52, SKMel-023, UKRV-Mel-02, -06a, -14a, -21a, -27, -31), Keratinozyten (HaCat-Zelllinie) und
Melanozyten.
2.7.6 Herstellung von Dialyseschläuchen
20cm lange Stücke von Dialyseschläuchen mit einer Porengröße von 12-14kDa wurden 10min in
2% NaHCO3, 1mM EDTA pH 8,0 gekocht und anschließend in ddH2O gewaschen. Nach einem
weiteren Kochschritt für 10min in 1mM EDTA pH 8,0 konnten die in ddH2O gewaschenen
Schläuche in 20% EtOH bei 4°C bis zu ihrer weiteren Verwendung gelagert werden.
2.7.7 Rekombinante Expression von GAGE-7b als GST-Fusionsprotein
Für die Proteinexpression und Aufreinigung ausreichender Mengen rekombinanten Proteins zur
Herstellung von Antikörpern wurde der kodierende Abschnitt der cDNA von GAGE-7b in den
pGEX-4T-3tag-Vektor kloniert (siehe 2.6.1) und in BL21-Bakterien exprimiert (siehe 2.6.2). Die
somit erhaltenen 20mL Bakteriensuspensionen in 1x PBS konnten monatelang bis zu ihrer
weiteren Aufarbeitung bei –20°C gelagert werden.
2.7.8 Aufschluss der Bakterien
Die aufgetauten Bakteriensuspensionen wurden mittels French Press (siehe 2.6.2.2) oder mittels
Sonifizierung aufgeschlossen. Neben der Zugabe einer Protease Inhibitor Tablette pro 20mL
Suspension wurde dem Ansatz für die Sonifizierung Lysozym (50µg/mL), Triton-X-100
(0,002%), EDTA (0,1mM, pH 8,0) und DTT (1mM) zugegeben. Zunächst wurde die Suspension
MATERIAL UND METHODEN
64
in einen Dounce-Homogenisator überführt und mit 15 Hüben homogenisiert. Nach 15-maliger
Sonifizierung für 10sek wurde das Homogenisat einer 30-minütigen Zentrifugation bei
14.000UPM und 4°C, Rotor JA-17, unterzogen (geklärtes Lysat). Diese Zentrifugation folgte
ebenfalls auf den Aufschluss der Bakterienzellen in der French Press. Anschließend wurde das
geklärte Lysat durch einen Filter mit 0,8µm Porengröße von größeren Verunreinigungen geklärt.
2.7.9 Aufreinigung eines GST-Fusionsproteins an Glutathion Sepharose-Beads
Das rekombinant exprimierte GST-Fusionsprotein wurde über die Affinität der N-terminalen
Glutathion-S-Transferase zu Glutathion aufgereinigt und mittels reduziertem Glutathion eluiert
oder das Fusionsprotein abgespalten. Dabei wurde das Protein vom Großteil der E. coli-Proteine
befreit. Für eine Aufreinigung wurde Protein aus 3L Bakterienkultur verwendet, wobei ein Pellet
von 1,5L Bakterienkultur in 20mL 1x PBS aufgenommen wurde. Die Aufreinigung erfolgte
sowohl im Batch- als auch im Säulenverfahren.
Für das Batch-Verfahren wurden zunächst 3mL Glutathion Sepharose 4B (50% Beads in 20%
EtOH) bei 5000UPM für 10min, Rotor 2150, in einem 50mL Falconröhrchen zentrifugiert und
anschließend 2-mal mit 5 Säulenvolumina (SV) 1x PBS gewaschen. Die gewaschenen Beads
wurden in 2SV 1x PBS aufgenommen und ÜN bei 4°C auf einem Überkopfrotor mit dem
geklärten Lysat inkubiert. Am folgenden Morgen wurden die Glutathion Sepharose-Beads
abzentrifugiert (5000UPM, 10min, 4°C) und dreimal mit 7SV 1x PBS gewaschen, um
unspezifisch gebundene Proteine zu entfernen. Anschließend wurde das GST-Fusionsprotein mit
1mL Elutionspuffer pro 1SV Glutathion Sepharose für 10min bei Rt, für 1h bei Rt und ÜN bei
4°C eluiert. Um reduziertes Glutathion des Elutionspuffers aus der Proteinlösung zu entfernen,
wurde sie ÜN bei 4°C gegen 1x PBS dialysiert. Das rekombinante Protein wurde in den Eluaten
mit dem anti-GST- und dem anti-tag-Antikörper im Western Blot detektiert.
Für das Säulenverfahren wurde eine Plastiksäule mit Glutathion Sepharose-Beads bis zu einem
Bettvolumen von 3mL gefüllt und mit 10-20SV 1x PBS bei einer Fließgeschwindigkeit von 2mL
pro min gewaschen, wobei der pH zwischen 6,5 und 7,4 lag. Das geklärte Lysat des GSTFusionsproteins wurde bei Rt dreimal mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,5mL pro min über
die Säule gegeben. Um unspezifische Proteine zu entfernen, wurde die Säule mit 20 – 50SV 1x
PBS gewaschen, bis die OD bei 280nm im Photometer unverändert blieb und einen Wert knapp
über 0 ergab. Das gebundene GST-Fusionsprotein konnte anschließend unter Verwendung von
3SV Elutionspuffer eluiert werden oder der GST-Teil mittels Thrombin abgespalten werden.
Nach der Elution oder Abspaltung des jeweiligen Proteins wurden Reste an gebundenem GSTProtein mit Elutionspuffer entfernt (sofern zuvor keine Elution durchgeführt wurde) und die
MATERIAL UND METHODEN
65
Glutathion Sepharose-Säule mittels 3SV 6M Guanidin-HCl, Buffer high und Buffer low von
ausgefallenen, verunreinigenden Proteinen befreit. Zwischen den jeweiligen Anwendungen
wurde intensiv mit 1x PBS gewaschen, um die Integrität der Beads zu gewährleisten. Die
wiederhergestellte Säule wurde in 20% EtOH bei 4°C gelagert und konnte für dasselbe Protein
wieder verwendet werden.
2.7.10 Abspaltung des GST vom Fusionsprotein
Die Abspaltung des GST-Moleküls vom Fusionsprotein erfolgte im Säulenverfahren. Nach der
Bindung des
GST-Proteins
an
die Glutathion
Sepharose-Beads
und
nachfolgenden
Waschschritten wurde die Säule, falls nötig, mit 3SV 1x PBS pH 7,4 äquilibriert bevor 1SV 1x
PBS pH 7,4 und 100U Thrombin auf die Säule gegeben wurden. Während der 2-stündigen
Inkubation bei Rt wurde die Säule alle 15min mit einer Pasteurpipette umgerührt, um zu
gewährleisten, dass das zugegebene Thrombin alle Thrombinschnittstellen zwischen dem GSTMolekül und dem Fusionspartner erreicht. Am Ende der Inkubationszeit wurde das abgespaltene
Protein mit 3SV 1x PBS pH 7,4 in jeweils 3mL Aliquots eluiert, die bei –80°C gelagert wurden.
Das
GST-Molekül
sollte
laut
Hersteller
an
den
Beads
gebunden
bleiben.
Die
Proteinkonzentration der Aliquots wurde im Photometer bestimmt, da die Bradford-Methode für
diese Proteinkonzentrationsbestimmung zu ungenau war. Die Proteinkonzentration wurde nach
folgender Formel von Warburg-Christian unter Berücksichtigung der Absorption bei 280nm und
260nm berechnet:
Proteinkonzentration [mg/mL] = 1,45 x OD280nm – 0,74 x OD260nm
Anschließend wurde das abgespaltene Fusionsprotein auf seine Reinheit hin im Coomassie-Gel
und mittels Western Blot unter Verwendung der anti-GST- und anti-tag-Antikörper untersucht.
2.7.11 Ionenaustauschchromatographie
Da nach der Abspaltung des GST-Moleküls noch verunreinigende Proteine im Coomassie-Gel
sichtbar waren, war es nötig, die Proteinlösung weiter aufzureinigen. Dies war mittels einer
Ionenaustauschchromatographiesäule (MonoQ) möglich, weil der isoelektrische Punkt des
Zielproteins und des GST-Moleküls ausreichend weit auseinander lagen. Zunächst wurde die
Proteinlösung an das Säulenmaterial gebunden, um anschließend die mittels eines Salzgradienten
aufgetrennten Proteine nacheinander zu eluieren. Die Ionenaustauschchromatographie wurde in
der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Herwig Ponstingl unter der Anleitung von Jürgen Kretschmer
durchgeführt.
MATERIAL UND METHODEN
66
Zum Schutz der Proteine wurde die Chromatographie bei 4°C durchgeführt. Alle verwendeten
Puffer wurden mittels eines Filters von 0,45µm Porengröße filtriert, um die Funktionsfähigkeit
der HPLC-Anlage zu gewährleisten. Mit Puffer A wurde die Äkta-HPLC-Anlage gründlich
gespült, um Reste des Lagerungspuffers (20% EtOH) vollständig zu entfernen. Puffer B diente
der Elution der gebundenen Proteine mit einem Salzgradienten. Nach dem Spülen der Anlage
wurde die MonoQ HR 5/5-Säule luftblasenfrei bei einer Flussrate von 0,5mL/min angeschlossen.
Die Höhe der Säulenmatrix betrug 5cm, der Durchmesser 0,5cm. Die Säule wurde vor dem
Probenauftrag zweimal mit einem Salzgradienten über 15min eluiert, damit sich keine
Proteinreste mehr auf der Säule befanden. Anschließend wurde die Säule mit Puffer A
äquilibriert bis die Absorption bei 280nm konstant blieb. Zumeist wurden die ersten beiden
Elutionen nach der Abspaltung des Fusionsproteins von seinem GST-Partner für die
Ionenaustauschchromatographie herangezogen. Hierfür wurden diese Fraktionen 1:10 in Puffer
A verdünnt, um die Salzkonzentration auf ungefähr 15mM NaCl zu verringern. Die
Probenaufgabe erfolgte mit einer Flussrate von 0,5mL/min. Vor Beginn des Salzgradienten
wurden alle ungebunden Proteine in einem Waschgang mit Puffer A von der Säule entfernt.
Sobald kein ungebundenes Protein mehr von der Säule gewaschen wurde, begann die Elution der
an die Säule gebundenen Proteine durch einen Salzgradienten in 45min von 0,15M auf 1M NaCl.
Die Flussrate während des Salzgradienten betrug 1mL/min. Während des gesamten Laufs wurde
das Eluat in 1mL Fraktionen gesammelt. Der Gesamtproteingehalt wurde als Absorption bei
280nm gemessen und im Chromatogramm aufgezeichnet. In Coomassie-Gelen konnte die
Reinheit der Fraktionen bestimmt und über ihre Verwendung zur Immunisierung von Kaninchen
entschieden werden. Nach der Elution der Proteine wurde die Säule über 15min mit einer
Flussrate von 1mL/min von 1M auf 0M NaCl auf einen Waschgang mit Puffer A vorbereitet und
schließlich in Lagerungspuffer bei Rt gelagert.
2.7.12 Umpufferung von Proteinlösungen
Da die Proteinlösungen zumeist nicht in 1x PBS (nötig für die Immunisierung der Kaninchen)
oder aber zu gering konzentriert vorlagen, war ein Umpufferungsschritt nötig. Dieser wurde mit
NAPTM 5 Säulen (Sephadex G-25 DNA Grade) durchgeführt. Die 1mL Säulchen wurden
zunächst mit 10SV 1x PBS äquilibriert, um Reste des Lagerungspuffers zu entfernen und das
richtige Milieu zur Umpufferung zu schaffen. Im Anschluss wurde die in der SpeedVac auf ca.
500µL eingeengte Proteinlösung zur Proteinbindung auf die Säule gegeben. Der Durchfluss, der
keine Proteine enthalten sollte, wurde aufgefangen.. Schließlich wurden die Proteine mit 1mL 1x
PBS eluiert, die Säule mit 1x PBS gewaschen und unter 20% EtOH bei 4°C gelagert. Die Säule
konnte für dasselbe Protein wieder verwendet werden.
MATERIAL UND METHODEN
67
2.7.13 Matrix Assisted Laser Desorption/Ionisation-Time of Flight (MALDI-TOF)
Nach
der
weitergehenden
Aufreinigung
des
Proteins
mittels
Chromatographie
und
entsprechender Umpufferung wurden die in Coomassie-Gelen sichtbaren Proteinbanden
ausgeschnitten und zur Bestätigung der Proteinidentität in der Arbeitsgruppe von Frau Dr.
Martina Schnölzer (Zentrale Proteinanalytik, DKFZ, Heidelberg) unter Verwendung der
MALDI-TOF Fingerprint-Technik analysiert. Die ausgeschnittenen Banden wurden mit Trypsin
verdaut und mit massenspektrometrischen Methoden identifiziert (Hofmann et al. 2002). Nach
einer „Post source decay fragmentation“ Analyse und anschließender Datenbanksuche konnten
die Proteine identifiziert werden.
2.7.14 Immunisierung von Kaninchen
Biogenes
Um die Expression von GAGE-7b auf Proteinebene zu untersuchen, wurden Antikörper gegen
das rekombinante GST-X-tag-Protein in Kaninchen generiert. Die beiden Proteine wurden nativ
mittels Glutathion Sepharose im Batch-Verfahren aufgereinigt und mittels reduziertem
Glutathion eluiert. Dieses wurde durch eine Dialyse gegen 1x PBS entfernt. Das Protein konnte
im Western Blot mit den beiden Antikörpern anti-GST und anti-tag detektiert werden, woraufhin
eine Immunisierung von 2 Kaninchen von der Firma Biogenes in Berlin durchgeführt wurde.
Mit 1mg Protein wurden 2 verschiedene Kaninchen immunisiert. Sowohl die Präimmun- als
auch die Antiseren wurden durch die Firma Biogenes im ELISA auf natürliche Reaktivitäten
gegen die Proteine oder das Vektorprotein und generierte Antikörper gestestet. In Tabelle 2-12
ist das Immunisierungsschema der Kaninchen dargestellt.
Tabelle 2-12:
Immunisierungsschema der Firma Biogenes
Nach diesem Schema wurden zwei Kaninchen durch die Firma Biogenes immunisiert. GST: GlutathionS-Transferase.
Antigen
Präimmunserum
Antikörpername
Protein Nativ
0.Tag
Immunisierung
7.Tag
Boost
14.Tag
Boost
28.Tag
Boost/Blutung
35.Tag
Blutung
70.Tag
Boost
77.Tag
Blutung
GAGE-7b
P5101
P5102
K5101
K5102
GST-GAGE-7b-tag
x
x
x
x
x
x
x / 25mL
x / 25mL
x / 25mL
x / 25mL
x
x
10mL
10mL
MATERIAL UND METHODEN
68
Das gelieferte Antiserum wurde mit 0,02% Thimerosal stabilisiert und bei –20°C gelagert. Die
Antiseren vom 77. Tag wurden zusätzlich viermal über eine Säule, an die GST-tag-Protein
gebunden war, aufgereinigt, um GST- und tag-Antikörper, die bei der Immunisierung
aufgetreten waren zu eliminieren.
Zentrales Tierlabor des DKFZ
Da die Immunisierung von Kaninchen mit rekombinantem GST-X-tag-Protein durch die Firma
Biogenes keine spezifischen Antikörper ergab und festgestellt wurde, dass der GST-Teil des
Fusionsproteins sehr immunogen ist, wurde zur Immunisierung von einem Kaninchen im
zentralen Tierlabor des DKFZ abgespaltenes GAGE-7b-tag-Protein verwendet. Das Protein lag
in 1x PBS und steril (Sterilisierung durch Gamma-Strahlung) vor. Das Immunisierungsschema
kann Tabelle 2-13 entnommen werden. Immunisierungen erfolgten sowohl subkutan in den
Rückenbereich des Kaninchens als auch intravenös in die Ohrvene.
Tabelle 2-13:
Im Zentralen Tierlabor des DKZF verwendetes Immunisierungsschema
Nach diesem Schema wurde ein Kaninchen im zentralen Tierlabor des DKFZ immunisiert.
Antigen
Präimmunserum
Antikörpername
Protein
0.Tag
28.Tag
Nativ, abgespalten
Immunisierung
1. Boost
38.Tag bzw. 39.Tag
45.Tag bzw. 40.Tag
Blutentnahme
Ausblutung
GAGE-7b
P80
K80 = anti-GAGE-7b
GAGE-7b-tag
750µg subkutan
400µg subkutan
300µg intravenös
15mL
105mL = 57mL Serum
Vor jeder Immunisierung wurden aus einer Ohrvene ca. 15mL Blut entnommen, das nach seiner
Gerinnung für 10min bei 2500UPM, Rotor 2150, zentrifugiert wurde, um Serum zu erhalten. Zur
Verstärkung der Immunreaktion auf das Fremdprotein wurden bei der Immunisierung 750µg
GAGE-7b-tag-Protein 1:2 mit komplettem Freund’schen Adjuvans vermischt und subkutan
injiziert. Um die Immunreaktion des Kaninchens zusätzlich zu boosten, wurden nach 28 Tagen
400µg GAGE-7b-tag-Protein in einer 1:2 Verdünnung mit inkomplettem Freund’schen Adjuvans
subkutan und 300µg reines Protein in die Ohrvene appliziert. Ein ausreichend hoher Titer an
Antikörpern wurde für das Kaninchen nach dem 1. Boost nachgewiesen, so dass das Kaninchen
ohne weiteren Boost ausgeblutet werden konnte.
2.7.15 ELISA
Zur Evaluierung der Kaninchenseren zu verschiedenen Zeitpunkten während der Immunisierung
wurde ein ELISA durchgeführt (siehe 2.6.4). Soweit nicht anders erwähnt wurden 100µL
MATERIAL UND METHODEN
69
Lösung pro Loch verwendet, und alle Inkubationsschritte erfolgten für 1h bei 37°C. Eine ELISA96 Lochplatte wurde ÜN bei 4°C oder 1h bei 37°C mit 0,5µg aufgereinigtem, rekombinantem
Protein in 1x PBS beschichtet. Nach dem dreimaligen Eintauchen der Platte in eine mit PBS-T
gefüllte Plastikwanne und dem Ausklopfen auf einem Papierhandtuchstapel (Waschschritt)
wurden unspezifische Bindungsstellen mit 0,2% Casein in 1x PBS (180µL pro Loch) blockiert.
Das Serum wurde in einer Verdünnungsreihe in 1x PBS mit der Platte inkubiert. Als
Negativkontrolle wurde 1x PBS verwendet. Auf jeweils einen Waschschritt folgte die Inkubation
der Platte mit Ziege anti-Kaninchen Sekundärantikörper (1:10.000 in 1x PBS) und die
Farbreaktion mit TMB und H2O2 in Substratpuffer. Nach 5- bis 8-minütiger Inkubation der Platte
im Dunkeln wurde die Reaktion bei entsprechender Färbung mit Schwefelsäure gestoppt. Die
Extinktion bei einer Wellenlänge von 450nm wurde in einem ELISA-Lesegerät gemessen.
2.7.16 Aufreinigung von Antikörpern aus Kaninchenantiserum
Um polyklonale, monospezifische Antikörper zu erhalten, wurde eine Aufreinigung der
Antikörper aus dem Antiserum mittels NHS-aktivierter Sepharose durchgeführt. Zunächst
wurden NHS-aktivierte Sepharose-Säulen entweder mit GST-tag-Protein oder mit Protein, das
zur Immunisierung verwendet wurde, beladen. Anschließend wurde das Antiserum zunächst
über die GST-tag-Säule aufgereinigt, um unspezifische GST- oder tag-Antikörper zu entfernen.
Der Durchfluss dieser ersten Aufreinigung wurde im Anschluss für die Aufreinigung der
spezifischen Antikörper mittels einer Säule, an die das zur Immunisierung verwendete Protein
gebunden war, benutzt. Die Säule wurde während der gesamten Prozedur manuell bei Rt
betrieben. Nach der Elution der spezifischen Antikörper von der 2. Säule wurde die
Konzentration der Antikörperlösung bestimmt und die Lösung ÜN bei 4°C gegen 0,3M NaCl
dialysiert. Aliquots der dialysierten Antikörperlösung wurden bei –80°C gelagert.
2.7.16.1 Herstellung einer NHS-aktivierten Sepharose-Säule
Zunächst wurde eine Plastiksäule bis zu einem Bettvolumen von 0,5mL mit NHS-aktivierten
Sepharose-Beads gefüllt. Um das Säulenmaterial zu aktivieren wurden die Beads 3x 2min mit
2SV eiskalter 1mM HCl gespült und mit 10SV Kopplungspuffer äquilibriert. Das zu bindende
Protein wurde 1:2 mit Kopplungspuffer verdünnt oder ÜN gegen den Kopplungspuffer dialysiert
und in 2-3SV mit den Beads für 1h inkubiert, wobei die Säule alle 15min umgerührt wurde.
Ungebundenes Protein wurde in 6SV Kopplungspuffer am Ende der Inkubationszeit aufgefangen
und für die Bestimmung der Kopplungseffizienz zurückgehalten. Im Anschluss wurde die Säule
abwechselnd mit 3x 2SV NHS-Puffer A und NHS-Puffer B je dreimal gewaschen. Eine
Inkubation mit Puffer A war für 30min als mittlerer Waschschritt erforderlich. Nachdem das
MATERIAL UND METHODEN
70
Protein durch die unterschiedlichen Waschschritte fest an die Beads gebunden war, wurde die
Säule mit 40SV Bindungspuffer für die Bindung der Antikörper aus dem Antiserum äquilibriert.
Zur Lagerung wurde die Säule bei 4°C unter 20% EtOH aufbewahrt. Die Kopplungseffizienz der
Säule wurde wie folgt berechnet:
Effizienz =
wobei
A− B
100%
A
A = OD280 vor x VolumenProteinlösung vor
B = OD280 nach x VolumenProteinlösung nach x Verdünnung
2.7.16.2 Antikörper-Aufreinigung aus Kaninchenantiserum
Die NHS-aktivierte Sepharose-Säule mit dem jeweils gebundenen Protein wurde mit 40SV
Bindungspuffer äquilibriert. Das 1:2 mit Bindungspuffer verdünnte Kaninchenantiserum wurde
dreimal mit einer Flussrate von 1mL/min über die Säule gegeben. Um die Bindungen zwischen
den Proteinen und Antikörpern zu festigen, wurde die Säule 1h lang mit dem Serum inkubiert.
Anschließend wurde die Säule mit bis zu 100SV NHS-Waschpuffer gewaschen, bis die OD280nm
einen konstanten Wert knapp über 0 erreicht hatte. Die Säule wurde mit NHS-Elutionspuffer für
5min inkubiert und die Antikörper in 1mL Aliquots eluiert. Nach der Bestimmung der
Proteinkonzentration wurden die Peakfraktionen gepoolt und ÜN bei 4°C gegen den NHSWaschpuffer dialysiert. Nach der Antikörper-Elution wurde die Säule mit Bindungspuffer
äquilibriert und unter 20% EtOH bei 4°C gelagert.
2.7.17 Bestimmung von Antikörpern in Serum mittels Western Blot
Um Antikörper in Serum von Patienten und Kontrollpersonen mittels Western Blot zu
detektieren, wurde zunächst eine SDS-PAGE mit dem rekombinanten, aufgereinigten Protein
durchgeführt. Pro Spur wurden 1-2µg Protein aufgetragen (siehe 2.6.3). Das Protein wurde
mittels Western Blot auf eine Nitrocellulosemembran transferiert und 1,5h mit 5% Milchpulver
(w/v) in 1x PBS-T blockiert. Die Inkubation der 1:50 in 1xPBS verdünnten Seren mit schmalen
Membranstreifen erfolgte ÜN bei Rt in Costar Cluster Tubes, speziellen Serumröhrchen. Nach
der Inkubation der Membranstreifen mit sekundärem, Esel anti-humanem Antikörper (1:10.000
in 0,5% Milchpulver (w/v) in 1x PBS-T) für 1h bei Rt wurden die gebundenen Serumantikörper
mittels DAB (3mg/mL 1x PBS) als braune Banden visualisiert.
MATERIAL UND METHODEN
71
2.7.18 Western Blot
Die Analyse der Proteinexpression erfolgte unter Verwendung der generierten Antikörper mittels
Western Blot. Die Methode wurde wie unter 2.6.3 beschrieben durchgeführt. Pro Spur wurden
40µg Protein aus Normalgewebe aufgetragen und gleiche Volumina (20µL) an Proteinlösung,
die aus Zellpellets (1x 106 Zellen) von Zelllinien isoliert wurde.
2.7.18.1 Proteinisolierung
Zellpellets aus 1x 107 Zellen wurden in 200µL 0,1% Trition-X-100 lysiert und 20min auf Eis
inkubiert. Durch Zugabe von 200µL 50mM Tris-HCl pH 7,5 wurden bei einer anschließenden
Zentrifugation (13.000UPM, 10min, 4°C) unlösliche Zellbestandteile gefällt. Das Protein befand
sich im Anschluss im Überstand und konnte für weitere Experimente verwendet werden.
2.7.18.2 Proteinproben
Mit den generierten Antikörpern wurde Protein von Normalgeweben der Firmen Clontech, Palo
Alto, USA (Brustdrüse, Haut, Leber, Magen, Milz, Plazenta, Testis, Thymus und Uterus) und
BioCat, Heidelberg, D (Gehirn, Knochenmark, Kolon, Luftröhre, Skelettmuskulatur und
Prostata) untersucht. Zudem wurde Protein von Zelllinien, Keratinozyten, Melanozyten und
MM-Patienten (siehe 2.7.5) verwendet.
2.7.19 Immunhistologie
Die immunhistochemische Färbung von Zellen mit Antikörpern dient der Proteinlokalisation in
der Zelle. Färbungen wurden sowohl an Zytospins von Tumorzelllinien, Keratinozyten und
Melanozyten (siehe 2.7.5) als auch an Paraffinschnitten von Testis, normaler Haut und 40 MMPatienten durchgeführt.
2.7.19.1 Zytospins
Zytospins wurden unter Verwendung einer Zytospin-Zentrifuge mit passenden Einsätzen
hergestellt. 100µL Zellsuspension wurde mit einer Zellzahl von ungefähr 1x 106 Zellen/mL in
Halterungen gegeben, die auf Objektträger aufgebracht und für 4min bei 700UPM zentrifugiert
wurden. Überschüssige Zelllösung wurde mit Hilfe von in die Halterung eingepasstem
Filterpapier entfernt. Anschließend wurden die Objektträger mit den aufzentrifugierten Zellen für
15min bei Rt in 3,7% Formaldehyd fixiert. Diese Fixierung gewährleistete eine Lagerung über
längere Zeit bei -20°C.
MATERIAL UND METHODEN
72
Die Zytospins wurden nach dem Auftauen 10min in eiskaltem Aceton fixiert und anschließend
5min in 10mM Citratpuffer pH 6,0 in der Mikrowelle bei 350Watt aufgekocht. Nach dem
Abkühlen wurden die Zellhaufen mit einem DakoCytomation Stift umrandet und 3x 2min in 1x
PBS gewaschen. Danach liefen alle Schritte in einer Feuchtkammer bei Rt ab, wenn nicht anders
erwähnt. Unspezifische Avidin- oder Biotin-Bindungen wurden durch eine je 15-minütige
Inkubation mit Avidin D- und Biotin-Lösung des Avidin/Biotin blocking Kits blockiert. Ein
weiterer Blockierungsschritt folgte nach einem Waschschritt von 3x 5min in 1xPBS. Die
Präparate wurden mit 5% Ziegenserum in 1x PBS für 30min blockiert, um die Bindung von
unspezifischen Antikörpern zu unterbinden. Der Primärantikörper (GAGE-7b 2µg/mL) wurde in
1% Ziegenserum ÜN mit den Zytospins inkubiert. Als interne Kontrolle wurde anstatt des
Primärantikörpers 5% Ziegenserum und als Negativkontrolle wurde Präimmunserum verwendet.
Nach einem erneuten Waschschritt (3x 5min, 1x PBS) wurde der Sekundärantikörper des ABCSystems in 10% Ziegenserum für 30min bei 37°C mit den Zellen inkubiert. Dieser
Sekundärantikörper erkennt Kaninchenantikörper und ist Biotin-gekoppelt. Das Avidin und die
Biotin-gekoppelte, AP des „AP Rabbit“ IgG ABC Kits wurden nach Angaben des Herstellers
angesetzt. Nach einem Waschschritt erfolgte eine 30-minütige Inkubation mit dem 30min zuvor
angesetzten Reagenz. Nach erneutem Waschen wurden die Proben kurz mit Tris-HCl pH 8,5
abgespült, um den richtigen pH für die anschließende Färbung herzustellen. Diese erfolgte
mittels des AP-Substrat-Kits für 10-30min nach Herstellerangaben. Die gefärbten Zytospins
wurden nach 3x 5min Waschen in 1x PBS und H2O mit Hämatoxylin für 5-10min gegengefärbt
und durch fließendes Wasser gebläut. Zur Konservierung wurden die Zytospins mit Histogel
eingedeckt.
2.7.19.2 Paraffinschnitte
Gewebeschnitte von MM-Patienten, Testis und normaler Haut wurden in 4% Formaldehyd
fixiert, dehydriert und in Paraffin eingebettet. Zu Beginn der immunhistologischen Untersuchung
wurden die Paraffinschnitte für 3x 5 min in 100% Xylol inkubiert, um das Paraffin zu entfernen.
Anschließend wurden die Schnitte in einer absteigenden Ethanol-Reihe (100%, 96%, 80%)
rehydriert. Die nachfolgenden Inkubationsschritte wurden entsprechend des Protokolls der
Zytospins durchgeführt. Die Konzentration des Primärantikörpers GAGE-7b betrug 0,4µg/mL.
2.7.20 Zellkultur
Um Kontaminationen mit Bakterien, Hefen oder Pilzen zu vermeiden, wurden alle Arbeiten mit
Zelllinien unter einer sterilen Werkbank und mit sterilen Medien und Arbeitsmaterialien
durchgeführt. Die Zellen wurden in RPMI 1640-Medium, das 1% Penicillin/Streptomycin, 2%
MATERIAL UND METHODEN
73
L-Glutamin und 10% Fetales Kälberserum (Vollmedium) enthielt, bei 37°C und 5% CO2
kultiviert. Da die meisten Melanomzelllinien adherente Zellen sind, wurden sie zur
Subkultivierung mit Trypsin/EDTA behandelt. Alle CTCL-Zelllinien sind Suspensionszellen, so
dass sie durch Zentrifugation (900UPM, 10min, 15°C) und anschließender Aufteilung
subkultiviert werden konnten. Die Zelllinie HaCat wurde ebenfalls in Vollmedium kultiviert,
dessen Basismedium jedoch aus DMEM bestand. Melanozyten wurden in Melanocyte Growth
Medium, das mit SupplementMix supplementiert wurde, kultiviert. Um die Zellzahl zu
bestimmen wurde der automatische Zellzähler Casy verwendet.
ERGEBNISSE
74
3 ERGEBNISSE
Ziel dieser Arbeit war es zum Einen, die Häufigkeit von Serumantikörpern bei Tumorpatienten
und Kontrollpersonen gegen eine Vielzahl von Antigenen zu bestimmen und zu vergleichen. Die
auf dieser Basis gewonnenen Daten sollten zur Bewertung der Verwendung von spezifischen
Serumantikörperantworten in Diagnostik, Monitoring und Prognostik dienen. Zum Anderen
wurde ein Cancer Testis Antigen (CTA), GAGE-7b, näher charakterisiert.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Serumantikörperantwort gegen zahlreiche Tumorantigene,
die zuvor in der Arbeitsgruppe identifiziert worden waren, untersucht. Zunächst wurde ein
Serumantikörper-Detektionsarray (SADA) etabliert, der auf der „Serological analysis of
recombinantly expressed copy deoxyribonucleic acid (cDNA) clones“ (SEREX)-Methode
basiert. Hiermit wurden zahlreiche Seren von kutanen T-Zell Lymphom (CTCL), malignes
Melanom (MM) Patienten und von Kontrollen (Ctrl) auf ihre Reaktivität gegen 42
Tumorantigene gestestet. Ein zweites System zur Bestimmung der Seroreaktivität gegen
ausgewählte Tumorantigene stellt die Multiplex-Serologie dar, die von Dr. Tim Waterboer in der
Arbeitsgruppe (AG) von Dr. Michael Pawlita am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
für virale Antigene entwickelt wurde. Sieben CTA, drei Tumor-assoziierte Antigene (TAA) und
zwei Tumorsuppressorgene wurden in diesem System auf ihre Serumantikörperantwort in
CTCL-, MM-Patienten und Ctrl untersucht. Vier virale Antigene wurden als interne Kontrolle
zur Zuordnung von Seren zu Patienten mitgeführt, da sich für diese Antigene kaum
Schwankungen in der Serumantikörperantwort über die Zeit ergeben. Schließlich wurde ein
polyklonaler Antikörper gegen das CTA GAGE-7b hergestellt, um dieses auf Proteinebene im
CTCL und MM zu charakterisieren.
Im folgenden sollen zunächst die Ergebnisse, die unter Verwendung der SADA-Methode
erhalten wurden, dargestellt werden, gefolgt von den mit der Multiplex-Serologie generierten
Daten, und abschließend sollen die Ergebnisse zur Charakterisierung von GAGE-7b beschrieben
werden.
ERGEBNISSE
75
3.1 SADA
Da es die SEREX-Methode nur erlaubt, ein Serum mit einem Klon zu testen, wurde auf ihrer
Grundlage und in Anlehnung an Arbeiten von M. Scanlan (Scanlan et al. 2001; Scanlan et al.
2002) die SADA-Methode etabliert. Sie ermöglicht die parallele Bestimmung von
Serumantikörperantworten eines Serums gegen mehrere Antigene. Es wurden 100 Seren von
CTCL-Patienten, 18 Seren von MM-Patienten und 100 Seren von Ctrl auf ihre Reaktivität gegen
42 Antigene getestet.
3.1.1 Aufbau des SADA
Zwei Membranen mit jeweils unterschiedlichen Antigenen wurden hergestellt, die stets eine
Positivkontrolle (Membran1: PINCH, Membran 2: UVEAL Autoantigen (UACA)) und eine
Negativkontrolle (blauer Phage ohne Insert im Vektor) aufwiesen. Auf Membran 1 befanden sich
20 verschiedene Antigene und auf Membran 2 waren 22 unterschiedliche Antigene angeordnet,
die in früheren SEREX-Screens an einer Lymphom-, Testis-, Zelllinien- und MelanomPhagenbank identifiziert wurden (siehe Tabelle 2-4). Eine positive Antikörperreaktion wurde
einem Antigen zugeordnet, wenn die Reaktion dieses Antigens auf der Membran eindeutig
stärker violett war als die der Negativkontrolle. Jedes Antigen war als Duplikat auf jeder
Membran gespottet, und jedes Serum wurde zweimal getestet. Eine positive Seroreaktivität
wurde nur gewertet, wenn bei beiden Versuchen eine Positivität aller 4 zusammengehörender
Plaques vorhanden war. Kam es zu unstimmigen Ergebnissen wurde das Serum ein drittes Mal
getestet und bei positiven Ergebnissen auf zwei der drei Membranen als positiv sonst als negativ
gewertet.
3.1.2 Eigenschaften der ausgewählten Antigene
Die im SADA verwendeten Antigene wurden anhand ihrer serologischen Reaktivität in
sekundären SEREX-Experimenten, der Ergebnisse im virtuellen Northern und ihres
Zusammenhangs mit Krebserkrankungen laut Literatur ausgewählt (Eichmuller et al. 2001;
Ehlken et al. 2004; Fellenberg et al. 2004; Hartmann 2004; Hartmann et al. 2004). In Tabelle 3-1
sind die Expression der Antigene auf „messenger“ Ribonukleinsäure (mRNA)-Ebene sowie
wichtige Eigenschaften aus aktueller Literatur und Datenbanken (NCBI, Entrez Gene, SwissProt) dargestellt.
ERGEBNISSE
Tabelle 3-1:
76
mRNA Expression und Eigenschaften der SADA-Antigene
Diese Tabelle beschreibt die Expression auf mRNA-Ebene (D: Differentiell, Ub: Ubiquitär, CTA: Cancer
Testis Antigen) und Eigenschaften des jeweiligen Antigens. mRNA: „Messenger“ Ribonukleinsäure,
GBP: Guanylat-bindendes Protein, GTP: Guanosintriphophosphat, GDP: Guanosindiphosphat, GMP:
Guanosinmonophosphat, PBMC: Periphere Blut mononukleäre Zellen, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom,
MM: Malignes Melanom, PARD3: „Partitioning defective 3 homolog“, KRAB: Krüppel-assoziierte Box,
MAGE: Melanom Antigen, DPK: “Dendritic cell derived protein kinase”, ERK: Extrazelluläre
regulatorische Proteinkinase, JNK: c-Jun N-terminale Kinase, SAPK: Stress-aktivierte Proteinkinase,
DNEL-2: “Dynein heavy chain”, PAX9: “Paired Box 9”, BF-1: „Brain factor 1“, EST: „Expressed
sequence tag“, RAP: Retinoblastom-assoziiertes Protein, DNA: Desoxyribonukleinsäure, NFκB:
Nukleärer Faktor kappa B, P-TEPb: Positiver transkriptioneller Elongationsfaktor b, BRCA1: „Breast
Cancer 1“, BAX: B-Zell Leukämie/Lymphom 2 (BCL2)-assoziiertes X Protein, LAR: „Leukocyte
antigen-related“, EEF1A1: Eukaryotischer Translations-Elongationsfaktor 1 alpha 1, PTI-1: Prostata
Tumor-induzierendes Gen 1, NFATC3: Nukleärer Faktor von aktivierten T-Zellen 3, AP-1:
Aktivierungsprotein-1, HIV-1: Humanes Immundefizienz Virus Typ 1, FHL2: Vier-und-ein-halb LIM
Protein 2, NP220: Nukleäres Protein 220, HPV: Humanes Papillomavirus, MAP2: Mikrotubuliassoziiertes Protein 2.
Antigen, homologes Gen
mRNA Expression
Eigenschaften
D
GBP-5a, GBP-5ta (HD-CL-05)
- GBPs sind große GTPasen, die GTP, GDP und GMP binden und die Hydrolyse von GTP zu GDP und
GMP katalysieren.
- In Normalgeweben werden beide Varianten auf Proteinebene nur in PBMC exprimiert.
- GBP-5ta wird in CTCL-Tumorgewebe exprimiert.
- Mehrere CTCL- und MM-Zelllinien exprimieren beide GBP-Varianten.
- In CTCL-Zelllinien nicht durch Interferon induzierbar.
- Isoprenylierungsregion bei GBP-5ta nicht vorhanden, da die letzten 97 Aminosäuren im Vergleich zu
GBP-5a/b fehlen.
pGAGEt, GAGE-3 (Van den Eynde et al. 1995; Cheung et al. 1999; Zambon et al. CTA
2001)
- Multigenfamilie, die in Normalgeweben nur in Testis und in zahlreichen Neoplasien exprimiert wird.
- Abgesehen von GAGE-1 unterscheiden sich die Familienmitglieder nur durch einzelne
Nukleotidsubstitutionen.
- Alle Familienmitglieder besitzen das Epitop zur Erkennung durch zytotoxische T-Zellen.
- GAGE Expression ist mit schlechter Prognose in MM und Ösophaguskarzinom korreliert.
- Am N-terminalen Ende um 25 Aminosäuren verkürzt (pGAGEt = pGAGE „truncated“).
se1-1, GCC2 (Luke et al. 2003)
Ub
- GCC2 ist ein peripheres Membranprotein mit Verbindung zum Trans-Golgi-Netzwerk.
- GCC2 ist Brefeldin A-sensitiv.
- se1-1 fehlt eine GRIP-Domäne gegenüber dem homologen Gen.
- se1-1 ist ein überexprimiertes Tumorantigen in Zelllinien und mögliches Onkogen.
se2-1, SCP1 (de Vries et al. 2005; Neumann et al. 2005)
CTA
- Teil des synaptonemalen Komplexes, der für die korrekte Paarung der homologen Chromosomen
während der Meiose wichtig ist.
- Expression in vielen verschiedenen Neoplasien.
- Sycp1-Null Mäuse sind unfruchtbar.
- Antikörperantworten und ein Epitop, das von dendritischen Zellen präsentiert wird, sind bekannt.
ERGEBNISSE
77
Antigen, homologes Gen
mRNA Expression
Eigenschaften
se2-5, PARD3ta (Joberty et al. 2000)
Ub
- Im Vergleich zu PARD3 fehlt PARD3ta die erste der 3 PDZ-Domänen.
- PARD3 ist an der Signaltransduktion während der asymmetrischen Zellteilung und polarisiertem
Wachstum beteiligt.
- Par6 verbindet Par3 und atypische Proteinkinase C mit Cdc42, wobei dieser Komplex für die Bildung
von normalen epithelialen „Tight junctions“ an epithelialen Zell-Zell-Kontakten wichtig ist.
- Differentielles Spleißen führt zu maligner Überexpression.
- PARD3ta ist ein mögliches Onkogen.
HD-CL-12, ZNF195 (Hussey et al. 1997)
Ub
- ZNF195 ist ein DNA-bindendes Protein, das möglicherweise die Regulation der Transkription
beeinflusst. Die ca. 75 Aminosäuren zählende Krüppel-assoziierte Box (KRAB)-Domäne ist eine
potente Repressionsdomäne, die abhängig von der DNA-Bindung ist.
- HD-CL-12 fehlt die N-terminale Krüppel-assoziierte Box (KRAB)-Domäne.
- ZNF195 enthält zahlreiche Cystein-Histidin-ähnliche Zinkfinger, die ein Zinkion binden können.
pMAGE-A9ag, MAGE-A9 (De Plaen et al. 1994; Serrano et al. 1999)
CTA
- Den 12 Mitgliedern der MAGE-A-Multigenfamilie ist die MAGE-Domäne gemeinsam.
- Expression in zahlreichen Tumorentitäten und in Normalgewebe nur in Testis und Plazenta, jedoch
geringer im Vergleich mit anderen MAGE-A Genen.
CTA
cTAGE-1 (Usener et al. 2003b)
- Nur in der gesunden Testis und in zahlreichen Neoplasien (CTCL, Kopf-Hals-Karzinome) exprimiert.
- Serumantikörperantwort in CTCL-Patienten beschrieben.
CTA
cTAGE-5a (Usener et al. 2003b)
- Wird auf Proteinebene nur in der gesunden Testis und in zahlreichen Neoplasien (CTCL, MM,
Brusttumore) exprimiert.
- Serumantikörperantwort in CTCL-Patienten beschrieben.
se20-7, GOLGA4 (Kooy et al. 1992; Funaki et al. 1996)
Ub
- GOLGA4 ist ein peripheres Membranprotein, das mit dem Trans-Golgi-Netzwerk verbunden ist.
- GOLGA4 besitzt möglicherweise eine Funktion im vesikulären Transport vom trans-Golgi-Apparat.
- Autoantigen, Autoantikörper im Serum von Patienten mit Sjoegren Syndrom und Hepatitis B.
- GOLGA4 besitzt eine GRIP-Domäne.
du20-10L4, CKAP2 (Maouche-Chretien et al. 1998; Bae et al. 2003)
Ub
- CKAP2 ist ein mögliches Lymphozyten-spezifisches Differenzierungsantigen.
- Erhöhte Expression von CKAP2/se20-10 in primären Magen-Adenokarzinomen und CTCL.
D
HD-CL-04, KIAA0555
- KIAA-Gene kodieren für große Proteine aus Gehirngewebe.
- Funktion ist noch unbekannt.
HD-CL-03, retSDR2 (Brereton et al. 2001; Chai et al. 2003)
Ub
- In vitro wandelt retSDR2 Androstan-3-alpha und 17-beta-diol in Androsteron um. Dies lässt eine Rolle
im Androgenmetabolismus während der Steroidgenese vermuten.
- HD-CL-03 ist ein Tumor-assoziiertes Antigen im CTCL.
- Hohe Expression von retSDR2 in Zellen mit Steroidmetabolismus.
- Hohe Expression von RetSDR2 in Retina, Pankreas, Niere, Leber, Lunge, Dünndarm, Gebärmutter etc.
Ub
HD-CL-09, DPK
- HD-CL-09 weist einen Verlust der ersten 300 Aminosäuren im Vergleich zu DPK auf.
- DPK verhindert die basale Aktivität der Jun Kinase.
- Epidermaler Wachstumsfaktor wirkt als negativer Regulator auf DPK.
- Bei Überexpression von DPK kann eine Aktivierung von ERK1/ERK2 und JNK/SAPK erfolgen.
- Regulierung von Transkriptionsfaktoren für Proliferation, Transformation, Differenzierung durch DPK.
- Hohe Expression in peripheren Blutleukozyten, Thymus, Milz, Niere, Skelettmuskel, Herz und Leber.
ERGEBNISSE
78
Antigen, homologes Gen
mRNA Expression
Eigenschaften
HD-MM-01, DNEL-2 (Milisav und Affara 1998)
D
- DNEL-2 kodiert für die schwere Kette des Dyneins, welches einen Mikrotubulus-assoziierten MotorProtein-Komplex darstellt, der vor allem für die Bewegung von Flagellen und Spermien zuständig ist.
- Zusammenhang mit Infertilität bei Männern wird vermutet, da DNEL-2 in Testis exprimiert ist.
- DNEL-2 könnte im Kartagener Syndrom eine Rolle spielen.
HD-MM-02, PLU-1 (Tan et al. 2003)
CTA
- Expression in Tumorgewebe von Brustkrebspatienten, Brustkrebs- und Melanomzelllinien.
- PLU-Domäne ermöglicht Bindung zweier Transkriptionsfaktoren („Paired Box 9“ (PAX9) und „Brain
factor 1“(BF-1)) und somit die Unterdrückung der Transkription.
- Im Mausmodell spielen Plu-1-Bf-1/Pax9 eine wichtige Rolle in der Embryogenese.
- PLU-1-PAX9 Proteininteraktionen könnten eine Rolle in der Brutskrebsentwicklung spielen.
- Zelluläre und humorale Immunantworten gegen PLU-1 sind beschrieben.
Ub
HD-MM-03, Rbbp2h1a
- Rbb2h1a ist identisch zu PLU-1, besitzt jedoch ein längeres 5’-Ende (1080bp).
- Interaktionspartner des Retinoblastom-Proteins.
- Serumantikörperantworten gegen HD-MM-03 und HD-MM-02 lassen sich vermutlich kaum
unterscheiden, da die Proteine eine sehr hohe Homologie aufweisen.
D
se57-1
- Homologes EST, welches durch den respiratorischen Syncytialvirus induziert wird.
- Möglicher Entzündungsmarker.
D (?)
se89-1, RAP140
- se89-1 weist einen Verlust von 178 Aminosäuren N-terminal im Vergleich zu RAP140 sowie ein
Fehlen von 20 Aminosäuren in der kodierenenden Sequenz auf.
- Funktion ist noch unbekannt.
HD-MM-48, RIF1 Variante 2 (Silverman et al. 2004)
Ub
- In der S-Phase ist RIF1 als Reaktion auf DNA-Schädigung wichtig für die Hemmung der
Zellzyklusprogression.
- In der Telophase ist RIF1 an kondensierten Chromosomen und in der Anaphase an Mikrotubuli der
mitotischen Spindel lokalisiert.
- Expression von RIF1 in Sertoli-Zellen, frühen primären Spermatozyten und Oozyten sowie
embryonalen Stammzellen. Verlust der Expression während der Zelldifferenzierung.
HD-MM-08, HEXIM-1 (Ouchida et al. 2003; Stone et al. 2003; Wittmann et al. Ub
2003; Michels et al. 2004)
- HEXIM-1 ist ein Inhibitor des Transkriptionsfaktors NFκB und primärer Bindungspartner des
Transkriptionsfaktors positiver transkriptioneller Elongationsfaktor b (P-TEPb), der eine wichtige Rolle
in der globalen Kontrolle des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung spielt.
- Hemmung der Brustkrebszellproliferation durch HEXIM-1.
- HEXIM-1 Expression ist in Brustkrebsgewebe erniedrigt, und Östrogene erniedrigen die HEXIM-1
Expression.
- HEXIM-1 ist ein intronloses Gen, das im Nukleus lokalisiert ist.
- Hexamethylen-bis-Acetamid-induzierte Expression in vaskulären glatten Muskelzellen.
- Lokalisation von HEXIM-1 auf Chromosom 17q21 in einer Region mit Her2/neu und BRCA1.
HD-MM-16, Humanin (Hashimoto et al. 2001a; Hashimoto et al. 2001b; Tajima Ub
et al. 2002; Guo et al. 2003)
- Humanin verhindert als neuroprotektiver Faktor den durch Gene der familiären Alzheimer-Erkrankung
und beta-Amyloid bedingten Zelltod von Neuronen.
- Humanin verhindert die Translokation von BAX vom Zytosol zu den Mitochondrien.
- Humanin ist hoch homolog zur 16S mitochondrialen ribosomalen RNA.
- Hohe Expression von Humanin (24 Aminosäuren) in Herz, Skelettmuskel, Niere und Leber sowie
geringere Expression in Gehirn und Gastrointestinaltrakt.
ERGEBNISSE
79
Antigen, homologes Gen
mRNA Expression
Eigenschaften
HD-MM-19, ZNF133 (Margolin et al. 1994; Heiskanen et al. 2000)
Ub
- ZNF133 ist ein Transkriptionsfaktor der Zinkfingerprotein-Familie.
- ZNF133 enthält eine KRAB-Domäne mit beiden Subdomänen (A und B) am N-Terminus.
- Es konnte eine erhöhte ZNF133 Expression in einer Neuroblastomzelllinie nachgewiesen werden.
HD-MM-23, LAR-interagierendes Protein 1a/b (Serra-Pages et al. 1995; Serra- Ub
Pages et al. 1998)
- Zugehörigkeit zur Familie der LAR Protein Tyrosin Phosphatase-interagierender Proteine (alphaLiprine).
- LAR transmembrane Protein Tyrosin Phosphatasen sind wichtig in der Führung von Axonen und der
Entwicklung von Brustdrüsen.
- LAR-interagierendes Protein 1a/b spielt eine Rolle in Zell-Matrix-Kontakten und der Adhesionsvermittelten Signaltransduktion.
HD-CL-02, Inositol-Polyphosphat-5-Phosphatase (Laxminarayan et al. 1994)
Ub
- Inositol-Polyphosphat-5-Phosphatase ist das hauptsächliche Isoenzym, das die Dephosphorylierung des
Calcium-ausschüttenden Botenstoffes Inositol-1,4,5-Triphosphat katalysiert, somit inaktiviert und das
Signal eines Neurotransmitters beendet.
- Die hohe Inositol-Polyphosphat-5-Phosphatase Expression in den Purkinje Zellen des Gehirns ist
begründet auf der zentralen Rolle in der Signaltransduktions-Kaskade im zentralen Nervensystem.
HD-CL-08, EEF1A1 (Ditzel et al. 2000; Sang Lee et al. 2002; Talapatra et al. Ub
2002; Mansilla et al. 2005)
- EEF1A1 ist die alpha Untereinheit des Elongationsfaktor 1 Komplexes.
- Im Vergleich zu EEF1A1 fehlen HD-CL-08 die ersten 77 Aminosäuren.
- EEF1A1 ist in zahlreichen Neoplasien überexprimiert (Prostata, Pankreas, Kolon, Lunge und Magen).
- EEF1A1 reguliert die GTP-abhängige Bindung von Aminoacyl-tRNA an die 80S Ribosomen während
der Proteinsynthese.
- EEF1A1 ist ein Autoantigen in 66% aller Patienten mit Felty Syndrom.
- Das Prostata Tumor-induzierende Gen 1 (PTI-1) stellt eine verkürzte Variante von EEF1A1 dar und ist
ein Onkogen.
- Überexpression von EEF1A1 führt zur selektiven Resistenz gegenüber Apoptose, die durch Stress des
endoplasmatischen Retikulums verursacht wird.
HD-CL-14, NFATC3 (Hoey et al. 1995; Masuda et al. 1995; Graef et al. 2001)
Ub
- HD-CL-14 kodiert für ein Intron (chromosomale Sequenz) von NFATC3.
- NFATC3 spielt eine Rolle in T-Zellen für die Expression von Zytokingenen (v.a. IL-2) nach
Stimulation der T-Zellen durch ein Antigen.
- NFATC3 enthält eine Rel homologe Domäne, die wichtig für die Bindung von AP-1 ist.
- NFATC3 ist im Mausembryo wichtig für die Angiogenese.
HD-CL-17, Hefe ribosomales Protein S28 Homolog (Kenmochi et al. 1998)
Ub
- Hohe Ähnlichkeit zu ribosomalem Protein S23, das zur 40S Untereinheit der Ribosomen zählt.
- Mehrere Pseudogene zum ribosomalen Protein S23 innerhalb des Genoms sind beschrieben.
HD-CL-24, SART3 (Yang et al. 1999; Liu et al. 2002; Sasatomi et al. 2002)
Ub
- SART3 ist ein RNA-bindendes nukleäres Protein.
- SART3 ist ein verbreitetes Tumorantigen, das Tumor-spezifische zytotoxische T-Zellen in
Krebspatienten (Ösophagus, Kolon) bildet und für eine spezifische Immuntherapie verwendet werden
könnte.
- SART3 spielt eine Rolle im mRNA-Spleißen.
- SART3 könnte ein zellulärer Faktor für die Genexpression von HIV-1 und die virale Vermehrung sein.
- SART3 wird im Zytoplasma von allen proliferierenden normalen und malignen Zellen exprimiert sowie
im Nukleus maligner Tumorzelllinien und vieler Tumorgewebe (MM, Leukämie).
Ub
HD-CL-30, Klon RP11-14I17
- Funktion ist noch unbekannt.
se20-4, CDA-1 (Chai et al. 2001)
Ub
- CDA-1 ist ein Autoantigen, welches Antikörper im Serum von Patienten hervorruft.
- CDA-1 ist ein negativer Regulator des Zellwachstums, wobei die Aktivität durch die Höhe der
Expression und die Phosphorylierung überwacht wird.
ERGEBNISSE
80
Antigen, homologes Gen
mRNA Expression
Eigenschaften
se33-1, NP220 (Ng et al. 2002)
D
- NP220 ist ein DNA-bindendes Protein, das an Cytidin Cluster in doppelsträngiger DNA bindet.
- Se33-1 ist ein überexprimiertes Tumor-assoziiertes Antigen.
- Vier-und-ein-halb LIM Protein 2 (FHL2) ist ein Proteinbindungspartner von NP220 und scheint für die
Differenzierung von Herzmuskelzellen wichtig zu sein.
Ub
se37-2, UBE3A
- UBE3A ist ein Autoantigen und Teil des Ubiquitin Protein Degradationssystems.
- Eine vererbte UBE3A Gendeletion führt zum Angelman Syndrom mit schweren motorischen und
intellektuellen Störungen.
- Die Reaktion von UBE3A mit dem E6 Protein von HPV16/18 bewirkt die Ubiquitin-abhängige
Proteolyse von p53.
pMAGE-A3ag, MAGE-A3 (Gaugler et al. 1994; Kruit et al. 2005; Ma et al. 2005; CTA
Zhang et al. 2005a; Zhang et al. 2005b)
- Verbreitetes Tumorantigen, das eine Expression in Normalgewebe auf Testis beschränkt aufweist und
von zytotoxischen T-Zellen erkannt wird.
- Wird in zahlreichen Neoplasien (MM, Lunge, Leber, Brust) exprimiert.
- Verwendung als Antigen in der Krebstherapie mittels Peptid-Impfungen, Impfungen mit MAGE-A3beladenen dendritischen Zellen.
Ub
HD-CL-41, STK17b (Sanjo et al. 1998)
- C-terminale Domäne ist wichtig für die Funktion als positiver Regulator der Apoptose.
HD-CL-49, NUDC (Angus et al. 2002; Zhang et al. 2002; Aumais et al. 2003; Wei Ub
et al. 2006)
- NUDC besitzt eine Funktion in der Neurogenese, neuronaler Wanderung und während der Mitose bei
der korrekten Bildung der mitotischen Spindeln sowie der Zell-Proliferation.
- NUDC besitzt eine erhöhte Expression in sich teilenden hämatopoietischen Vorläuferzellen und Zellen
von Leukämie-Patienten, erniedrigte Expression während der Reifung von Erythrozyten
Vorläuferzellen.
- Vermutlich ist NUDC an der Entstehung von Leukämien beteiligt.
- NUDC spielt eine Rolle in der Megakaryogenese, Zytopoiese und Thrombopoiese.
HD-CL-50, MAPK6 (Zhu et al. 1994; Meloche et al. 1996; Coulombe et al. 2003) Ub
- MAPK6 zählt zu der Serin/Threonin Protein Kinase-Familie.
- MAPK6-Aktivierung durch eine Protein Phosphorylierungs-Kaskade als Antwort auf extrazelluläre
Signale führt zur Phosphorylierung von Mikrotubuli-assoziiertem Protein 2 (MAP2).
- MAPK6 wird in Fibroblasten nach der Stimulation mit Phorbolestern/Serum aktiviert.
- Relativ unstabiles MAPK6 Protein, welches eine höhere Halbwertszeit, Stabilität und somit eine
Anhäufung während der Differenzierung von Muskelzellen aufweist.
HD-CL-51, PS1D (Gueydan et al. 2002)
Ub
- PS1D zählt zu der Hülle der 60S ribosomalen Untereinheit in Eukaryonten.
- PS1D enthält ein Zinkfingermotiv und assoziiert mit der 60S ribosomalen Untereinheit.
- Funktion ist noch unbekannt.
Ub
HD-CL-52, BM-009
- Funktion ist noch unbekannt.
HD-CL-53, PTP4A2 (Rommens et al. 1995; Zhao et al. 1996; Wang et al. 2002)
Ub
- PTP4A2 zählt zur Familie der Protein Tyrosin Phosphatasen.
- PTP4A2 besitzt eine erhöhte Expression in Prostatatumorgewebe.
- PTP4A2 ist ein Signalmolekül in vielen zellulären Prozessen.
- PTP4A2 Überexpression ist mit transformiertem Phänotyp assoziiert, was eine Rolle in der
Tumorgenese vermuten lässt.
Ub
HD-CL-54, Klon RP11-621B3
- Chromosomale Sequenz ohne bekannt Funktion.
ERGEBNISSE
81
3.1.3 Validierung des SADA: Phagenmobilität und Monoklonalität
Der erste Schritt für die Herstellung der SADA-Membranen bestand in der Übertragung der
Phagenlösungen mittels eines Stempels aus einer 96 Lochplatte auf Agarplatten. Hierfür wurde
der Stempel mehrfach in die 96 Lochplatte eingetaucht. Eine 96 Lochplatte inklusive Stempel
wurde höchstens bis zu drei Tage verwendet, um Kontaminationen mit beispielsweise Pilzen
oder Bakterien zu vermeiden. Um sicherzustellen, dass bei dem mehrfachen Eintauchen des
Stempels in die Phagenlösungen keine Phagen in benachbarte Löcher verschleppt wurden, wurde
ein Experiment mit einem Immunglobulin G (IgG)-Phagen durchgeführt. Das Proteinprodukt
dieses Phagenklons reagiert direkt mit dem sekundären Antikörper ohne Bindung eines
Serumantikörpers, wobei ein sehr starkes Signal entsteht. Ein IgG-Phagenklon wurde in zwei
unabhängigen Ansätzen mittels eines Stempels mehrfach auf eine Membran übertragen. Um das
Loch des IgG-Phagen befanden sich Löcher mit anderen Phagenklonen oder SM-Puffer. Nach
der Entwicklung der Membranen konnte der IgG-Klon auf der Membran nur an der gestempelten
Stelle detektiert werden. Somit kam es zu keiner Kreuzkontamination zwischen verschiedenen
Phagen während des mehrfachen Stempelns und das „Springen“ der Phagen zwischen
verschiedenen Löchern der 96 Lochplatte konnte ausgeschlossen werden.
Im SADA wurden die Phagenlösungen zur Herstellung der SADA-Membranen auf einen Titer
von ungefähr 2000 Phagen pro µL eingestellt. Als Basis dienten Phagenstocklösungen mit einem
Titer von über 2000 Pfu/µL. Diese Lösungen wurden dadurch hergestellt, dass mehrere
Phagenplaques in SM-Puffer aufgenommen und die Phagen durch Schütteln aus dem Agar gelöst
wurden. Da mehrere Phagenplaques gepickt wurden, bestand die Gefahr, dass die
Monoklonalität der Phagenlösungen nicht mehr gegeben war. Um dies zu überprüfen, wurden
jeweils Phagengebrauchslösungen zweier Phagenklone von jeder Membran (se1-1, cTAGE-1,
HD-MM-48 und HD-CL-53) auf ihre Monoklonalität getestet. Drei Phagenplaques einer
Agarplatte des jeweiligen Phagenklons wurden gepickt, einer in vivo Exzision unterzogen und
die somit erhaltenen Plasmide mit Restriktionsenzymen gespalten. Die Spaltprodukte wurden in
einer gelelektrophoretischen Kammer aufgetrennt. Wie aus Abbildung 3-1 ersichtlich ist konnte
für alle drei Probespaltungen des Plasmids des jeweiligen Phagenklons dasselbe Spaltmuster
nachgewiesen. Somit ist die Monoklonalität nach der Vereinigung mehrerer Plaques eines Klons
weiterhin vorhanden.
ERGEBNISSE
M 1
2
3
4
5 6
7
8
82
9 10 11 12 M M 13 14 15 16 17 18 19 20 21 M
3000bp
2000bp
3000bp
2000bp
1000bp
1000bp
500bp
500bp
se1-1
Abbildung 3-1:
HD-CL-53
HD-MM-48 Blauer Ph.
cTAGE-1
Gelelektrophoretische Auftrennung der mit Restriktionsenzymen gespaltenen Plasmide von vier SADA-Klonen nach einer in vivo Exzision
Die gelelektrophoretische Auftrennung der gespaltenen Plasmide nach der in vivo Exzision weist
identische Spaltmuster in den Spuren 1-6 (se1-1), 7-12 (HD-CL-53), 13-15 (HD-MM-48), 16-18 (blauer
Phage) und 19-21 (cTAGE-1) nach. M: Marker, bp: Basenpaare.
3.1.4 Validierung des SADA: Sensitivität
Die Serumverdünnung von 1:100 im SADA wurde entsprechend der üblichen Serumverdünnung
im SEREX (Sahin et al. 1995; Eichmuller et al. 2001) gewählt. Zur Bestätigung der
Verwendbarkeit dieser Verdünnung im SADA wurden identische Serumproben eines CTCLPatienten jeweils in einer Verdünnung von 1:50, 1:100, 1:200, 1:400, 1:800 und 1:1000
unabhängig von einander präabsorbiert und im SADA getestet. Für die Serumverdünnungen
1:50, 1:100 und 1:200 waren die Antigene se2-5, se20-7 und UACA (Positivkontrolle) positiv.
Bei einer Verdünnung von 1:1000 wurde keine Reaktion eines Antigens mit dem Serum des
Patienten detektiert (Abbildung 3-2). Dementsprechend war eine Serumverdünnung von 1:100
eine Verdünnung, bei der noch alle Antigene, gegen welche Serumantikörper gebildet wurden,
mit der SADA-Methode detektiert werden konnten.
ERGEBNISSE
A
B
C
Abbildung 3-2:
83
D
Entwickelte SADA-Membranen verschiedener Serumverdünnungen
Unterschiedliche Serumverdünnungen wurden mit den SADA-Membranen inkubiert und anschließend
entwickelt. Positive Reaktionen sind mit Pfeilen gekennzeichnet. A: Membran 1, Serumverdünnung 1:50,
positiv sind se2-5 und se20-7; B: Membran 1, Serumverdünnung 1:1000, keine positive Reaktion; C:
Membran 2, Serumverdünnung 1:200, positiv ist UACA; D: Membran 2, Serumverdünnung 1:1000,
keine positive Reaktion.
3.1.5 Validierung des SADA: Reproduzierbarkeit
Um die Reproduzierbarkeit der Präabsorption der Seren sowie der SADA-Methode selbst zu
testen, wurden je zwei identische Serumproben von 5 Seren von MM-Patienten unabhängig von
einander präabsorbiert. Zunächst wurden die Seren an einer mechanischen und anschließend an
einer lytischen Säule präabsorbiert. Zudem erfolgte eine weitere Präabsorption der Seren mittels
sechs kleiner lytischer Membranen. Zwei der zehn Seren mussten zusätzlich noch mit 3-4 großen
lytischen Membranen präabsorbiert werden. Im Anschluss wurden die Seren an einer LymphomPhagenbank auf die erfolgreiche Präabsorption getestet. Keine Reaktion des Serums mit den
Phagenplaques bestätigte eine erfolgreiche Präabsorption. Jedes Serum wurde in zwei
unabhängigen Experimenten an je einer Membran 1 und 2 getestet. Für alle Patienten ergab sich
eine Übereinstimmung hinsichtlich der Serumantikörperantwort der beiden präabsorbierten
Serumproben für beide Membranen.
ERGEBNISSE
84
3.1.6 Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene gegen CTCL-, MM-Patienten und
Kontrollpersonen
Alle 42 Antigene wurden auf ihre Seroreaktivität mit den drei Kollektiven CTCL-, MMPatienten und Kontrollpersonen getestet. Ein statistisch signifikanter Unterschied von entweder
CTCL-Patienten und Kontrollgruppe oder MM-Patienten und Kontrollgruppe wurde mit dem
„Fisher’s Exact Test“ berechnet. Ein p-Wert von unter 0,05 wies einen statistisch signifikanten
Unterschied der Gruppen aus. Mehrere repräsentative, entwickelte SADA-Membranen sind
beispielhaft in Abbildung 3-3 dargestellt.
Auffällig
hinsichtlich
der
Seroreaktivitäten
war
zunächst,
dass
die
Häufigkeit
an
Serumantikörperantworten deutlich niedriger lag als in bisher durchgeführten sekundären
SEREX-Untersuchungen
(Tabelle
3-2).
Insgesamt
lagen
die
Serumantikörperantwort-
Häufigkeiten zwischen 0% bis 72%. Gegen sechs Antigene (cTAGE-1, cTAGE-5a, se89-1, HDCL-50, HD-CL-51, HD-CL-54) konnten in diesem Testsystem in keinem Kollektiv
Serumantikörper detektiert werden. Das Antigen se20-7 kann als Autoantigen bezeichnet
werden, da es in 67% der CTCL-Patienten, 72% der MM-Patienten und 65% der Ctrl und somit
in allen drei Kollektiven häufig erkannt wurde.
Fünf von 42 Antigenen (Guanylat-bindendes Protein (GBP)-5a, GBP-5ta, HD-MM-48, HDMM-19 und HD-CL-02) wiesen einen statistisch signifikanten Unterschied in der Häufigkeit
ihrer Serumantikörperantworten auf. GBP-5a reagierte mit 0% der Kontrollseren, 5% der CTCLSeren und 17% der MM-Seren. Statistisch signifikant unterschieden sich die Kontroll- von der
MM-Gruppe (p=0,0031). Für GBP-5ta wurde eine Seroreaktivität von 0% in Ctrl, 5% in CTCLPatienten und 28% in MM-Patienten ermittelt. Ein statistisch signifikanter Unterschied von
p=0,00005 der beiden Gruppen Ctrl und MM-Patienten wurde berechnet. HD-MM-48 konnte
eine Serumantikörperantwort in 3% der Ctrl, 20% der CTCL-Patienten und 17% der MMPatienten auslösen. Für dieses Antigen besteht ein statistisch signifikanter Unterschied sowohl
zwischen den Kontroll- und CTCL- (p=0,0002) als auch den Kontroll- und MM-Patienten
(p=0,0449). Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Antigenen induzierte HD-MM-19 auch
im Kontroll-Kollektiv eine hohe Häufigkeit an Serumantikörperantworten mit annähernd 40%.
In CTCL-Patienten wurden in fast der Hälfte aller Patienten Antikörper gegen dieses Antigen
nachgewiesen, und in MM-Patienten in 83% der Fälle. Somit ergab sich ein statistisch
signifikanter Unterschied (p=0,0006) zwischen der Kontroll- und der MM-Gruppe. HD-CL-02
schließlich war in seiner Serumantikörperantwort statistisch signifikant unterschiedlich im
Vergleich der Kollektive Kontroll- und CTCL-Patienten (0%, 6%, p=0,0289). Auch im Kollektiv
der MM-Patienten wurden Serumantikörperantworten bestimmt (6%).
ERGEBNISSE
85
Membran 1
Membran 2
A
B
CTCL
C
D
Ctrl
E
F
MM
Abbildung 3-3:
Repräsentative SADA-Membranen verschiedener Seren
Membranen A und B wurden mit CTCL-Patientenseren, C und D mit Kontrollseren und E und F mit
MM-Patientenseren inkubiert. Positive Serumantikörperantworten sind für die Antigene A: se1-1, se2-5,
se20-7; B: UVEAL Autoantigen (UACA), HD-MM-23; C: se2-1; D: HD-MM-48; E: GBP-5a, GBP-5ta,
se1-1, se2-1, se2-5, se20-7, du20-10L4, se57-1; F: UACA, HD-MM-23 ersichtlich (siehe Pfeile). CTCL:
Kutanes T-Zell Lymphom, Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom.
Im MM-Kollektiv konnten keine Serumantikörper gegen MAGE-A3 und MAGE-A9 detektiert
werden. Serumantikörper gegen diese beiden CTA wurden in 1% (MAGE-A3) und 0% (MAGEA9) der Ctrl und 4% und 8% der CTCL-Patienten nachgewiesen. Serumantikörper gegen
pGAGEt wurden in allen 3 Kollektiven gemessen (Ctrl. 1%, CTCL 3%, MM 6%).
Neben se20-7 und HD-MM-19 wurden hohe Serumantikörper-Häufigkeiten für das Antigen HDMM-23 detektiert (Ctrl 30%, CTCL 21%, MM 50%). Für dieses Antigen liegen die
Seroreaktivitäten in Ctrl höher als in der CTCL-Gruppe.
37 von 42 Antigenen hatten eine Serumantikörper-Häufigkeit von weniger gleich 5% in Ctrl,
wohingegen 31 von 42 Antigenen im CTCL-Kollektiv und 25 von 42 Antigenen im MMKollektiv diese Häufigkeit aufwiesen. Insgesamt wurde festgestellt, dass beim Vergleich der
Serumantikörper-Häufigkeiten größer gleich 5% mehr Antigene im MM-Kollektiv (15) im
Vergleich zum CTCL-Kollektiv (6) reaktiv waren. Dies deutet auf eine höhere Immunogenität
des MM im Vergleich zum CTCL hin.
ERGEBNISSE
Tabelle 3-2:
86
Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene, statistische Auswertung und
Ergebnisse im sekundären SEREX
Die Tabelle gibt die Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene in Prozent für die Kollektive CTCL-, MMPatienten und Kontrollpersonen an. Die statistische Auswertung erfolgte anhand des „Fisher’s Exact
Test“. Ein statistisch signifikanter Unterschied zweier Kollektive basiert auf einem p-Wert < 0,05.
Antigen
GBP-5a
GBP-5ta
pGAGEt
se1-1
se2-1
se2-5
HD-CL-12
pMAGE-A9ag
cTAGE-1
cTAGE-5a
se20-7
du20-10L4
HD-CL-04
HD-CL-03
HD-CL-09
HD-MM-01
HD-MM-02
HD-MM-03
se57-1
se89-1
HD-MM-48
HD-MM-08
HD-MM-16
HD-MM-19
HD-MM-23
HD-CL-02
HD-CL-08
HD-CL-14
HD-CL-17
HD-CL-24
HD-CL-30
se20-4
se33-1
se37-2
pMAGE-A3ag
HD-CL-41
HD-CL-49
HD-CL-50
HD-CL-51
HD-CL-52
HD-CL-53
HD-CL-54
Ctrl
CTCL
(n=100) (n=100)
0%
0%
1%
19%
2%
12%
0%
0%
0%
0%
65%
0%
0%
0%
1%
0%
0%
0%
2%
0%
3%
3%
3%
39%
30%
0%
1%
2%
0%
0%
2%
3%
0%
0%
1%
0%
1%
0%
0%
2%
2%
0%
5%
5%
3%
17%
8%
14%
1%
4%
0%
0%
67%
4%
0%
2%
7%
0%
1%
0%
5%
0%
20%
6%
9%
48%
21%
6%
2%
2%
2%
5%
5%
3%
1%
1%
8%
2%
0%
0%
0%
3%
1%
0%
MM
(n=18)
17%
28%
6%
28%
17%
17%
0%
0%
0%
0%
72%
6%
6%
0%
0%
6%
6%
6%
11%
0%
17%
0%
0%
83%
50%
6%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
0%
p-Wert
CTCL Ctrl
0,0002
0,0289
-
p-Wert
MM Ctrl
0,0031
0,00005
0,0449
0,0006
-
SEREX
Ctrl
SEREX
CTCL
0% (0/14) 18% (2/11)
0% (0/14) 56% (9/16)
n.g.
16% (3/19)
0% (0/5) 50% (5/10)
0% (0/10) 22% (4/18)
0% (0/5) 30% (3/10)
0% (0/8) 33% (4/12)
n.g.
22% (4/18)
0% (0/17) 33% (10/30)
0% (0/14) 15% (3/20)
0% (0/5) 30% (3/10)
0% (0/10) 11% (2/18)
0%(0/7) 33% (7/21)
0% (0/6) 48% (10/21)
0% (0/8) 41% (7/17)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
0% (0/5)
33% (3/9)
0% (0/9) 55% (12/22)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
0% (0/5) 19% (4/21)
0% (0/8)
6% (1/16)
0% (0/8) 25% (3/12)
50% (4/8) 33% (4/12)
0% (0/6)
14% (1/7)
0% (0/6)
14% (1/7)
0% (0/5) 30% (3/10)
0% (0/10) 29% (5/17)
0% (0/10) 29% (5/17)
n.g.
6% (1/18)
0% (0/6)
43% (3/7)
0% (0/6)
43% (3/7)
0% (0/6)
14% (1/7)
0% (0/6)
29% (2/7)
0% (0/6)
43% (3/7)
0% (0/6)
14% (1/7)
0% (0/6)
14% (1/7)
SEREX
MM
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
20% (3/15)
7% (1/15)
0% (0/15)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
8% (1/12)
17% (2/12)
17% (2/12)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
8% (1/12)
25% (3/12)
17% (2/12)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
27% (4/15)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
Seroreaktivitäten aller SADA-Antigene früherer sekundärer SEREX-Untersuchungen sind aufgeführt
(Eichmuller et al. 2001; Ehlken et al. 2004; Fellenberg et al. 2004; Hartmann 2004; Hartmann et al.
2004). Ctrl: Kontrollen, n.g.: nicht getestet, -: statistisch nicht signifikant unterschiedlich, n: Anzahl,
ERGEBNISSE
87
CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, MM: Malignes Melanom, SADA: Serumantikörper-Detektionsarray,
GBP: Guanylat-bindendes Protein, MAGE: Melanom Antigen.
Desweiteren induzierten 14 Antigene (GBP-5a, GBP-5ta, HD-CL-12, pMAGE-A9ag, du2010L4, HD-CL-03, HD-MM-02, HD-MM-03, HD-CL-02, HD-CL-17, HD-CL-24, se33-1, se371, HD-CL-41) keine Serumantikörperantwort in den Ctrl, wohingegen entweder im CTCL- und
oder im MM-Kollektiv Serumantikörperantworten detektiert werden konnten Obwohl diese
Serumantikörperantworten in den Patientenkollektiven zumeist sehr gering waren, können diese
Antigene als serologisch tumorspezifisch bezeichnet werden.
Im Vergleich zu früheren Ergebnissen im sekundären SEREX ist festzustellen, dass die
Frequenzen der Seroreaktivitäten in Ctrl bis auf die vier Ausnahmen se1-1, se2-5, se20-7, HDCL-17 sehr ähnlich sind. Bei der Betrachtung des CTCL-Kollektivs liegen die Frequenzen der
Seroreaktivitäten im SADA deutlich unter denjenigen im sekundären SEREX. Ausnahmen sind
die Antigene se20-7, HD-CL-08 und pMAGE-A3ag. Für diejenigen Antigene, die für ein MMKollektiv sowohl im SADA als auch im sekundären SEREX evaluiert wurden, ergeben sich
deutliche Unterschiede für die Antigene HD-MM-19 und HD-MM-23. Allerdings muss beachtet
werden, dass die Kollektivgrößen sehr unterschiedlich waren.
ERGEBNISSE
88
3.2 ELISA und Multiplex-Serologie
Die Bestimmung der Serumantikörperantwort unter Verwendung der SEREX- und SADAMethode ist sehr zeitaufwendig. Deshalb wurde in dieser Arbeit ein weiteres System getestet, das
Serumantikörperantworten in einem Hochdurchsatzverfahren misst: die Luminex-Technologie –
die ein Multiplex-System ist. Sieben CTA, drei TAA und zwei Tumorsuppressorgene wurden in
diesem System auf ihre Serumantikörperantwort in 144 CTCL-, 191 MM-Patienten, 100
Kontrollpersonen und 25 immunbehandelten Tumorpatienten untersucht. Zudem dienten vier
virale Antigene als interne Ctrl zur Überprüfung der Zugehörigkeit von Seren zu Patienten.
Die Multiplex-Serologie stellt eine Weiterentwicklung des GST-X-tag-„Enzyme-linked
immunosorbent assay“ (ELISA) dar. Beide Systeme wurden in der Gruppe von Dr. M. Pawlita
am DKFZ für virale Antigene entwickelt. Der ELISA ist der zur Zeit meistgebrauchte
immunologische Test, um den Immunstatus eines Patienten zu untersuchen und wird in diesem
Zusammenhang zumeist als „Antibody Capture Assay“ verwendet. Um allerdings noch mehr
Seren gleichzeitig mit einer großen Anzahl von Antigenen testen zu können, entwickelte Dr. T.
Waterboer die Multiplex-Serologie als Hochdurchsatzverfahren. Der GST-X-tag-ELISA und die
Multiplex-Serologie besitzen einen entscheidenden Vorteil zu anderen klassischen „Antibody
Capture Assays“. Rekombinant hergestellte Antigene werden direkt auf der Platte bzw. an Beads
gebunden und dabei aufgereinigt, weshalb eine aufwendige Aufreinigung der Proteine im
Vorfeld entfällt. Beide Methoden beruhen auf der Bindung der Glutathion-S-Transferase (GST)
an Glutathion, welches kovalent an Casein gekoppelt, auf eine solide Plastikoberfläche oder an
Beads gebunden vorliegt (Abbildung 3-4). In einer Ein-Schritt-Aufreinigung (In-situ
Affinitätsaufreinigung) werden die Antigene direkt aus dem bakteriellen Lysat entweder auf der
ELISA-Platte oder in der Beadsuspension von den restlichen Lysatbestandteilen abgetrennt (Sehr
et al. 2001; Waterboer 2005; Waterboer et al. 2005). In der vorliegenden Arbeit wurde die
Luminex-Technologie erstmals zur Bestimmung von Serumantikörpern gegen humane
Selbstantigene etabliert und eingesetzt.
3.2.1 Die Grundlage der Multiplex-Serologie
Die Basis der Multiplex-Serologie ist die Luminex-Technologie (xMAPTM), deren Grundeinheit
Polystyrol-Kügelchen (Beads) sind, die einen Durchmesser von 5,6µm besitzen. Da die Beads
mit zwei verschiedenen Fluoreszenz-Farbstoffen gefüllt sind, lassen sich 100 distinkte
Beadsorten unterscheiden. Diese Beads werden in einem Luminex-Analysegerät untersucht, das
weitgehend einem Durchflusszytometer mit zwei Lasern entspricht. Die beiden in die Beads
gefüllten
Fluoreszenz-Farbstoffe
werden
mit
Licht
einer
Wellenlänge
von
635nm
ERGEBNISSE
89
(Klassifizierungs-Laser) angeregt. Die Identifizierung der Beadsorte erfolgt durch die Detektion
der Emissionsmaxima der beiden Farbstoffe. Der grüne (Reporter-)Laser erlaubt die
Quantifizierung der Reporter-Fluoreszenz durch eine Anregung der Beads bei 532nm
(Abbildung 3-4).
A
Streptavidin-RPhycoerythrin
B
HRP-/Biotin-gekoppelter
Sekundärer Antikörper
Serum Antikörper
t ag
GST
GST
GST
GST
casein
casein
ELISA Platte
Abbildung 3-4:
t ag
Tumorantigen als
GST-tag-Fusionsprotein
Glutathion-Casein
Bead
Schematische Darstellung von „GST-capture-ELISA“ (A) und MultiplexSerologie (B)
Glutathion-Reste sind als grüne Pfeilspitzen dargestellt. An ELISA-Platten bindet das GC mittels
Physicosorption, wohingegen es kovalent an Luminex-Beads gekoppelt wird. Das Glutathion-Casein
bindet zunächst an die ELISA-Platte oder das Bead. Anschließend wird das Tumorantigen in-situ
affinitätsaufgereinigt. Mittels eines HRP-gebundenen oder biotinylierten sekundären Antikörpers werden
die gebundenen Serumantikörper erkannt und über eine Farbreaktion oder Streptavidin-Phycoerythrin
detektiert. HRP: „Horseradish peroxidase“, GC: Glutathion-Casein.
Die Beadsuspension eines Lochs der 96 Lochplatte wird so lange vermessen, bis von jeder
vorhandenen Beadsorte mindestens 100 einzelne Beads analysiert werden konnten. Die
Bindungsreaktionen auf jeder Beadsorte werden als Median der Reporter-FluoreszenzIntensitäten („mean fluorescence intensity“ – MFI) der 100 analysierten Einzelbeads errechnet.
Im Vergleich von GST-X-tag-ELISA und Multiplex-Serologie wurde im Wesentlichen die feste
Phase ausgetauscht. Für jedes Antigen wurde ein Loch einer ELISA-Platte durch eine LuminexBeadsorte ersetzt (Abbildung 3-5). Zu Beginn fand eine in-situ Affinitätsaufreinigung der GSTFusionsproteine aus dem Bakterienlysat statt. Kovalentes Koppeln von Glutathion-Casein (GC)
an die Beads ermöglichte die direkte Bindung von GST-Fusionsprotein, und ungebundenes
Bakterienprotein konnte durch Waschen der Beads entfernt werden. Unterschiedliche GCBeadsorten wurden mit verschiedenen Antigenen beladen (eine Sorte pro Antigen), separat
gewaschen und schließlich zu einer Beadmischung vereint. Diese Beadmischung wurde in einer
ERGEBNISSE
90
96 Lochplatte mit Filterboden (Waschplatte) mit gegen GST-tag- und E. coli-Protein
präabsorbiertem Serum inkubiert. Ungebundene Serumproteine wurden durch das Anlegen eines
Vakuums an die Waschplatte entfernt, wobei die Beads vom Filter zurückgehalten wurden. Nach
erneutem Waschen der Beads wurden gebundene Serumantikörper durch biotinylierten
Sekundärantikörper und nach einem weiteren Waschschritt durch Streptavidin-R-Phycoerythrin
detektiert. Nach dem Einsetzen der Waschplatte in den xy-Rastertisch des LuminexAnalysegeräts saugte die Hohlnadel sukzessive aus jedem der 96 Löcher das entsprechende
Volumen an Lösung auf. Anschließend wurde jede Beadsuspension nach und nach im
Analysegerät vermessen.
Abbildung 3-5:
Schematische Darstellung des Luminex-Analysegeräts
Zu Beginn wird eine Mischung verschiedener Beadsorten (verschieden farbige Beads) mittels einer
Hohlnadel aus einem Loch einer 96 Lochplatte aufgesogen (nicht dargestellt). Die Beadmischung wird in
einer Mikrokapillare vereinzelt und in einer Durchflussküvette unter Verwendung von zwei Lasern
analysiert (Quelle: www.luminexcorp.com).
Im Vergleich zum GST-X-tag ELISA hat die Luminex-Technologie die folgenden Vorteile:
o
Erhöhter Durchsatz
o
Serumsparend, da mit einer Probe theoretisch die Antikörperantwort gegen bis zu 100
Antigene parallel gemessen werden kann.
o
Mehrfachbestimmungen bzw. Wiederholungen entfallen, da pro Antigen mindestens 100
Messwerte erzeugt werden, deren Median als MFI-Wert berechnet wird.
3.2.2 Verwendete Antigene in der Multiplex-Serologie
In Tabelle 3-3 sind alle humanen, in der Multiplex-Serologie verwendeten Antigene beschrieben.
Die Antigene MAGE-A1, -A3, -A9, LAGE-1a, GAGE-7b, CAMEL und cTAGE-5a N-terminal
und C-terminal wurden in den pGEX-4T-3-tag-Vektor kloniert. Dr. F. Fellenberg führte diese
ERGEBNISSE
91
Klonierungsarbeiten für die Antigene se70-2, se57-1 und GBP-5ta durch sowie Dr. P. Sehr und
Dr. C. Michael für die Tumorsuppressorgene p53 und p16 und die viralen Antigene BK, JC,
LPV und Humanes Papillomavirus 1 (HPV1). Alle Tumorantigene (X) wurden als
Fusionsproteine mit N-terminaler GST und C-terminalem Markerepitop (tag) als GST-X-tagProteine bakteriell exprimiert. Der Sinn des einheitlichen Markerepitops (tag) am C-Terminus
besteht darin, dass eine vergleichende Quantifizierung aller eingesetzter Fusionsproteine im
GST-X-tag-ELISA möglich ist.
Tabelle 3-3:
Übersicht über die verwendeten humanen Tumorantigene
In der Tabelle sind Übersichtsdaten in Bezug auf mRNA, kodierendes Protein („open reading frame“ –
ORF), Homologien, mRNA Expression und chromosomale Lokalisation der in der Multiplex-Serologie
verwendeten humanen Tumorantigene und Tumorsuppressorgene aufgeführt. bp: Basenpaare, AS:
Aminosäuren, RSV: „Respiratory syncytial virus“, EST: „Expressed sequence tag“, CTA: Cancer Testis
Antigen, D: Differentiell, U: Ubiquitär.
Tumorantigen/ mRNA
Tumor[bp]
suppressorgen
ORF
[AS]
Homologes Gen
Homologes EST
mRNA
Chromosom
Expression
MAGE-A1
1722
310
MAGE-A1
-
CTA
Xq28
MAGE-A3
1753
314
MAGE-A3
-
CTA
Xq28
MAGE-A9
1824
315
MAGE-A9
-
CTA
Xq28
LAGE-1a
766
180
LAGE-1a
-
CTA
Xq28
GAGE-7b
526
117
GAGE-7b
-
CTA
Xp11.2-4
CAMEL
993
117
CAMEL
-
CTA
Xq28
se70-2
1592
306
Neu
„Large cell
D
13q33.3-34
carcinoma, adipose“
se57-1
3997
336
Neu
RSV-induziertes EST
D
18q21
GBP-5ta
1981
489
Guanylat-bindendes
Protein
-
D
1p22.2-3
cTAGE-5a Nterminal
2778
408
Neu
-
CTA
14q13.3
cTAGE-5a Cterminal
2778
369
Neu
-
CTA
14q13.3
p53
2629
393
p53
-
U
17p13.1
p16
1163
156
p16
-
U
9p21
3.2.3 Qualitätskontrolle der Antigene und der Multiplex-Analyse
Da, wie bereits beschrieben, die Multiplex-Serologie eine Weiterentwicklung des GST-X-tagELISA ist, wurde die Verwendbarkeit der Antigene für das Luminex-Verfahren im Vorfeld
durch einen GST-X-tag-ELISA ermittelt. Wurde im ELISA eine Sättigungskurve für die
ERGEBNISSE
92
Antigene ermittelt und die Sättigung unterhalb von 25µg pro Loch erreicht, waren die Antigene
für den Einsatz in der Multiplex-Serologie geeignet (Abbildung 3-6).
A: GST-Antikörper
2,5
OD 450nm
2,0
1,5
1,0
GST
MAGE-A3
CAMEL
GAGE-7b
cTAGE-5a C-terminal
se57-1
0,5
0,0
0
20
40
MAGE-A1
MAGE-A9
LAGE-1a
cTAGE-5a N-terminal
GBP-5ta
se70-2
60
80
100
Gesamtprotein pro Loch [µg]
B: tag-Antikörper
2,5
OD 450nm
2,0
1,5
1,0
GST
MAGE-A3
CAMEL
GAGE-7b
cTAGE-5a C-terminal
se57-1
0,5
0,0
0
20
40
MAGE-A1
MAGE-A9
LAGE-1a
cTAGE-5a N-terminal
GBP-5ta
se70-2
60
80
100
Gesamtprotein pro Loch [µg]
Abbildung 3-6:
Titration der Antigene für die Multiplex-Serologie im GST-X-tag-ELISA
Mit Glutathion-Casein beschichtete ELISA-Platten wurden mit Lysaten transformierter Bakterien
inkubiert, die GST-tag- oder GST-X-tag-Fusionsproteine produziert hatten. Die Menge des Lysatproteins
wurde von 100µg bis 0,05µg pro Loch titriert. Gebundenes Antigen wurde mittels polyklonalem GSTAntikörper (A) oder monoklonalem tag-Antikörper (B) quantifiziert. Dargestellt ist eine repräsentative
Antigentitration für alle selbst hergestellten Antigene. Laut den Sättigungskurven sind alle Antigene zur
Verwendung in der Multiplex-Serologie geeignet. OD: Optische Dichte.
Hierfür wurden die Proteinlysate titriert und in Duplikaten aufgetragen. Mit Hilfe von
Antikörpern gegen GST wurde gebundenes Fusionsprotein gemessen. Der tag-Antikörper
erkennt den C-Terminus und eignet sich daher zur Bestimmung von Volle-Länge-Protein. Für
ERGEBNISSE
93
alle selbst hergestellten Antigene wurden Sättigungen in ähnlicher Höhe mit beiden Antikörpern
nachgewiesen. Alle Antigene waren für den Einsatz in der Multiplex-Serologie geeignet.
Während der Durchführung der Multiplex-Analyse wurden interne Kontrollen mitgeführt. Bei
der Begutachtung der MFI-Werte wurden zunächst für jedes Serum die MFI-Werte gegen alle
Antigene inklusive GST-tag gemittelt. Dieser für jedes Serum berechnete MFI-Mittelwert musste
größer als 20 MFI sein, sonst bestand der Verdacht, dass kein Serum in das entsprechende Loch
pipettiert worden war. Für alle untersuchten Antigene traf diese Bedingung zu. Des Weiteren
wurde ein Loch ohne Serum und ein Loch ohne sekundären Antikörper jedoch ansonsten mit
allen verwendeten Reagenzien angesetzt. Die Mittelwerte der MFI-Werte aller Antigene für
diese beiden Löcher sollten ebenfalls unter 20 MFI liegen. Dies traf mit einem Mittelwert von 3
MFI für das Loch ohne sekundären Antikörper zu. Für das Loch ohne Serum ergab sich ein MFIMittelwert von 37, der etwas erhöht ist und den Hintergrundwert ergibt. Da ansonsten alle
anderen internen Kontrollen geeignet erschienen, wurde dieses Ergebnis als Ausreißer betrachtet.
Schließlich wurde mittels Antikörpern gegen in der Multiplex-Serologie verwendete Antigene
überprüft, ob die Bindung von Antigen an die jeweils ausgewählte Beadsorte erfolgreich und
richtig war. Dies erfolgte mit drei Antikörpern (gegen die Antigene MAGE-A9, GAGE-7b und
cTAGE-5a), da nur gegen diese Antigene Antikörper zur Verwendung in der MultiplexSerologie vorlagen. Der MAGE-A9-Antikörper reagierte stark gegen das Antigen MAGE-A9 bei
einer Verdünnung von 1:1000 mit 3294 MFI. Zusätzlich wurden schwächere Reaktionen gegen
MAGE-A1 (67 MFI) und MAGE-A3 (225 MFI) detektiert. Der GAGE-7b-Antikörper reagierte
stark gegen GAGE-7b mit 1604 MFI bei einer Verdünnung von 1:100. cTAGE-5a wurde vom
cTAGE-5a-Antikörper bei einer Verdünnung von 1:50 mit 902 MFI identifiziert, wobei der
Antikörper nur das C-terminale Proteinende erkannte. Der tag-Antikörper stellte die letzte
interne Kontrolle dar. Mit diesem Antikörper wurde die Verteilung von Voll-Länge-Protein auf
den Beads überprüft. Der MFI-Mittelwert für diesen Antikörper lag bei 2570 MFI. Dies
bedeutet, dass die durchgeführte Multiplex-Serologie die Voraussetzungen für einen
erfolgreichen Assay erfüllte und die erhaltenen MFI-Werte valide waren.
3.2.4 Festlegung der Cut-off-Werte und statistische Auswertung
Zur Festlegung der Cut-off-Werte für alle verwendeten Antigene wurde eine unabhängige
Gruppe
von
100
Kontrollseren
herangezogen.
Der
Mittelwert
plus
zweifacher
Standardabweichung der Antikörperantworten dieser Ctrl wurde als Cut-off für alle humanen
Antigene definiert. Für die viralen Antigene wurde der Cut-off-Wert auf 250 MFI bzw. 100 MFI
ERGEBNISSE
94
festgelegt (Waterboer et al. 2005). Daraus ergaben sich die in Tabelle 3-4 dargestellten Cut-offWerte.
Tabelle 3-4:
Cut-off-Werte für alle Antigene
In dieser Tabelle sind die Cut-off-Werte für alle in der Multiplex-Serologie verwendeten Antigene
dargestellt. Für alle humanen Antigene wurde der Cut-off-Wert anhand eines unabhängigen KontrollKollektivs von 100 Kontrollpersonen als Mittelwert plus zweifacher Standardabweichung bestimmt. Die
Cut-off-Werte für die viralen Antigene wurden festgelegt. MFI: „Mean fluorescence intensity“.
Antigen
Cut-off-Wert
[MFI]
Antigen
Cut-off-Wert
[MFI]
MAGE-A1
102
cTAGE-5a N-terminal
1781
MAGE-A3
366
cTAGE-5a C-terminal
2564
MAGE-A9
256
p53
1403
LAGE-1a
85
p16
636
GAGE-7b
59
BK
250
CAMEL
169
JC
250
se70-2
752
LPV
250
se57-1
649
HPV1
100
GBP-5ta
1488
Der prozentuale Anteil an positiven Seren pro Kollektiv wurde anhand der Cut-off- und MFIWerte aller Seren berechnet. Zur statistischen Auswertung der Multiplex-Serologie Ergebnisse
wurden die prozentualen Anteile an positiven Seren der unterschiedlichen Patientenkollektive
und Stadiengruppen gegen das Kontroll-Kollektiv unter Verwendung des „Fisher’s Exact Tests“
verglichen. Ein statistisch signifikanter Unterschied lag vor, wenn der p-Wert zwischen dem
Kontroll-Kollektiv und einem Patienten- oder Stadien-Kollektiv unterhalb von 0,05 berechnet
wurde. Um einen statistisch signifikanten Unterschied der verschiedenen Stadiengruppen
gegenüber dem Kontroll-Kollektiv zu sichern, musste neben dem oben erwähnten p-Wert
ebenfalls der p-Wert, der über alle Stadien und das Kontroll-Kollektiv berechnet wurde unterhalb
von 0,05 liegen. Sonst konnte nur eine Tendenz festgestellt werden.
Nachfolgend sind die prozentual positiven Seren pro Antigen zum einen in Säulendiagrammen
dargestellt. Zum anderen werden zur graphischen Darstellung der prozentualen Verteilung von
Seren im Verhältnis zu den entsprechenden MFI-Werten kumulative Distributionen verwendet.
In dieser besonderen Darstellung werden die erhaltenen Messwerte zunächst nach ihrer Größe
sortiert. Im Anschluss wird jedem Messwert ein Platz auf einer Skala von 1 bis 100%
zugewiesen. Die x-Achse wird als prozentuale Achse gewählt, wobei sich die Seren mit den
höchsten MFI-Werten in der linken Hälfte der Achse befinden. Die y-Achse repräsentiert die
ERGEBNISSE
95
Skala der MFI-Werte der Seren. Nach dem Auftragen aller Punkte für die Seren einer
bestimmten Kohorte werden diese verbunden. Demnach kann nach Eintragung des Cut-offWertes des entsprechenden Antigens abgelesen werden, wieviel Prozent der Seren oberhalb des
Cut-off-Wertes liegen und somit positiv sind. Zusätzlich kann anhand dieser Graphik bestimmt
werden, wie viele Seren einer Kohorte prozentual oberhalb eines bestimment MFI-Wertes liegen.
Im Folgenden sollen zunächst die Ergebnisse für das MM- und anschließend für das CTCLKollektiv dargestellt werden. Abschließend werden die Ergebnisse für zwei unterschiedliche
Immunisierungsstrategien in CTCL-Patienten aufgeführt.
3.2.5 Untersuchung der Serumantikörperantwort gegen die verwendeten Antigene
in einem MM-Kollektiv
Antikörper gegen die unter 3.2.2 beschriebenen humanen und viralen Antigene wurden in 191
MM-Patienten sowie 100 Ctrl untersucht. Von den 191 MM-Patienten befanden sich 48
Patienten in Stadium I, 49 Patienten in Stadium II und jeweils 47 Patienten in Stadium III und
IV. Für acht der 191 MM-Patienten konnten zudem Daten von bis zu drei aufeinander folgenden
Serumabnahmen ausgewertet werden. Somit konnte ein Vergleich der Antikörperantworten in
verschiedenen Kollektiven und eine Beurteilung der Antikörperantwort in einigen MM-Patienten
über die Zeit durchgeführt werden.
Bei Betrachtung der kumulativen Distributionen in Abbildung 3-7, Abbildung 3-8, Abbildung
3-9, Abbildung 3-10 und Abbildung 3-11 fällt für die Antigene MAGE-A1 (A, B), A3 (C, D),
A9 (E, F), GAGE-7b (C, D), CAMEL (E, F), se57-1 (C, D) und p16 (A, B) auf, dass nur für
einige wenige MM-Seren MFI-Werte oberhalb der Werte von Kontroll-Personen und oberhalb
des jeweiligen Cut-off-Wertes gemessen wurden. Dies gilt sowohl für das gesamte MMKollektiv als auch für die verschiedenen MM-Stadien-Kollektive insbesondere für höhere
Stadien. Hingegen bestätigen Abbildung 3-9 und Abbildung 3-10, dass die MFI-Werte der
Patientenkollektive für die Antigene se70-2 (A, B), GBP-5ta (E), cTAGE-5a N- (A) und Cterminal (C, D) sowie p53 (E) unterhalb denjenigen des Kontroll-Kollektivs lagen sobald nur die
MFI-Werte oberhalb des Cut-off-Wertes betrachtet werden. Für die Antigene GBP-5ta
(Abbildung 3-9 F), cTAGE-5a N-terminal (Abbildung 3-10 B) und p53 (Abbildung 3-10 F)
wurden für MM-Patienten einzelner Stadien-Kollektive MFI-Werte oberhalb des KontrollKollektivs nachgewiesen. Lediglich LAGE-1a unterschied sich deutlich von den anderen
Antigenen im Vergleich der Antikörperantworten zwischen den verschiedenen Kollektiven. In
Abbildung 3-8 A ist der signifikante Unterschied zwischen dem gesamten MM-Kollektiv und
dem Kontroll-Kollektiv ersichtlich. Ca. 10% aller MM-Seren besitzen einen höheren MFI-Wert
ERGEBNISSE
96
im Vergleich zu den Kontrollseren, der zudem oberhalb des Cut-off-Wertes von 85 MFI liegt. In
Abbildung 3-8 B ist der Vergleich des Kontroll-Kollektivs mit allen MM-Stadien dargestellt.
Auch für die verschiedenen Stadien sind deutliche Abgrenzungen zwischen Ctrl und MMPatienten zu erkennen. Ca. 8% der MM-Patienten in den Stadien II und III sowie ca. 20% der
MM-Patienten in Stadium IV besitzen einen deutlich höheren MFI-Wert oberhalb des Cut-OffWertes im Vergleich zu allen Kontrollpersonen. Es wurde eine eindeutig stadienabhängige
Serumantikörperantwort in den MM-Patienten gegen LAGE-1a nachgewiesen, die statistisch
signifikant ist. Desweiteren befinden sich die Patienten mit den höchsten gemessenen MFIWerten im Stadium IV, welches eine Unterscheidung der verschiedenen Stadien möglich
machen könnte.
Anhand der kumulativen Distributionen ist auf den ersten Blick erkennbar, dass für die Antigene
MAGE-A1, A3, A9, LAGE-1a, GAGE-7b und CAMEL die höchsten detektierbaren MFI-Werte
im MM-Kollektiv und bei näherer Betrachtung im Stadium IV gemessen wurden. Hingegen
wurden die höchsten MFI-Werte für die Antigene se70-2, GBP-5ta, cTAGE-5a N- und Cterminal sowie p53 im Kontroll-Kollektiv gemessen. Die Antigene se57-1 und p16 wiesen die
höchsten MFI-Werte in den MM-Patienten der Stadien I und II auf. Demnach wurden hohe MFIWerte in den Patientenkollektiven vor allem für CTA mit Ausnahme von cTAGE-5a gemessen.
Laut „Fisher`s Exact Test“ konnten statistisch signifikante Unterschiede zwischen MM-Patienten
und Kontrollpersonen für die Antigene MAGE-A3, LAGE-1a, se70-2 und se57-1 berechnet
werden (Anhang 1). Ein Trend zu einem signifikanten Unterschied konnte für GAGE-7b
festgestellt werden. Die prozentual positiven Seren aller MM-Kollektive im Vergleich mit dem
Kontroll-Kollektiv sind in grafischer Form in Abbildung 3-12 aufbereitet.
Bemerkenswert für das Antigen LAGE-1a ist, dass sechs der 47 MM-Patienten in Stadium IV
Antikörpertiter von mehr als 10000 MFI gebildet hatten. Diese Titer liegen bereits im Bereich
der Reaktivitäten gegen virale Antigene. Zudem traten bei zwei der 47 Patienten Antikörper
gegen mehrere Antigene auf. Eine Patientin besaß gleichzeitig hohe Antikörperantworten gegen
MAGE-A1 (18275 MFI), MAGE-A3 (18000 MFI), MAGE-A9 (14310 MFI), LAGE-1a (17818
MFI) und GAGE-7b (5653 MFI) und eine andere Patientin gegen MAGE-A1 (6788 MFI),
MAGE-A3 (10823 MFI), MAGE-A9 (299 MFI) und LAGE-1a (4733 MFI). Für Patienten in
Stadium IV traten gleichzeitig Antikörper gegen mehrere Antigene der MAGE-Gruppe auf.
Hierzu zählten vier von 47 Stadium IV Patienten im Vergleich zu keinem oder einem Patienten
der anderen Stadien.
ERGEBNISSE
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (102 MFI)
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
B 20000
MAGE-A1
MFI
MFI
A 20000
0,1
1
10
97
Ctrl (n=100)
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
100
MM Stadium
I (n=48)
MM Stadium
II (n=49)
MM Stadium
III (n=47)
MM Stadium
IV (n=47)
Cut-off (102
MFI)
MAGE-A1
0,1
1
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (366 MFI)
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
D 20000
MAGE-A3
MFI
MFI
C 20000
0,1
1
10
100
MM Stadium
I (n=48)
MM Stadium
II (n=49)
MM Stadium
III (n=47)
MM Stadium
IV (n=47)
Cut-off (366
MFI)
MAGE-A3
0,1
1
12000
F 16000
100
MM Stadium
I (n=48)
MM Stadium
II (n=49)
MM Stadium
III (n=47)
MM Stadium
IV (n=47)
Cut-off (366
MFI)
12000
10000
MFI
8000
Ctrl (n=100)
14000
MAGE-A9
10000
MFI
10
Seren [%]
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (256 MFI)
14000
100
Ctrl (n=100)
18000
16000
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
Seren [%]
E 16000
10
Seren [%]
Seren [%]
8000
6000
6000
4000
4000
2000
2000
MAGE-A9
0
0
0,1
1
10
100
0,1
Seren [%]
Abbildung 3-7:
1
10
100
Seren [%]
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MMKollektivs für MAGE-A1, A3 und A9
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnten statistisch signifikant erhöhte Seroreaktivitäten der MM-Patienten des Stadiums IV
gegenüber der Kontroll-Gruppe für MAGE-A3 berechnet werden (p = 0,0128). Ctrl: Kontrollen, MM:
Malignes Melanom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
A 25000
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (85 MFI)
20000
98
B 25000
Ctrl (n=100)
MM Stadium
I (n=48)
MM Stadium
II (n=49)
MM Stadium
III (n=47)
MM Stadium
IV (n=47)
Cut-off (85
MFI)
20000
MFI
MFI
LAGE-1a
15000
15000
10000
10000
5000
5000
LAGE-1a
0
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
C 6000
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (85 MFI)
5000
3000
4000
GAGE-7b
3000
2000
2000
1000
1000
0
0
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
E 4000
3000
2000
4000
3000
2500
1500
1000
1000
500
500
0
0
10
100
CAMEL
2000
1500
1
0,1
1
Seren [%]
Abbildung 3-8:
100
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (169 MFI)
3500
MFI
2500
MFI
F
CAMEL
0,1
10
Seren [%]
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (169 MFI)
3500
100
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (59 MFI)
5000
MFI
MFI
D 6000
GAGE-7b
4000
0,1
10
Seren [%]
10
100
Seren [%]
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MMKollektivs für LAGE-1a, GAGE-7b und CAMEL
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Kontroll-Gruppe und MM-Patienten
(p = 0,0034), Kontroll -Gruppe und MM-Patienten des Stadiums III (p = 0,0302) und IV (p = 0,0007) für
LAGE-1a berechnet werden, wobei die Seroreaktivitäten der Patienten jeweils erhöht waren. Für GAGE7b waren die Seroreaktivitäten der Patienten in Stadium II tendentiell gegenüber den Ctrl erhöht. Ctrl:
Kontrollen, MM: Malignes Melanom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
A 5000
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (752 MFI)
3500
3000
2500
2000
1500
B 5000
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (752 MFI)
4500
se70-2
MFI
MFI
4500
4000
99
1000
500
0
4000
3500
3000
se70-2
2500
2000
1500
1000
500
0
0,1
1
10
0,1
100
1
5000
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (649 MFI)
4000
se57-1
D 6000
4000
3000
se57-1
3000
2000
2000
1000
1000
0
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
E 10000
8000
7000
F
MFI
6000
5000
4000
10000
7000
6000
3000
2000
1000
0
1000
0
10
100
GBP-5ta
5000
4000
3000
2000
1
0,1
Seren [%]
Abbildung 3-9:
100
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (1488 MFI)
9000
8000
GBP-5ta
0,1
10
Seren [%]
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (1488 MFI)
9000
MFI
100
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (649 MFI)
5000
MFI
MFI
C 6000
10
Seren [%]
Seren [%]
1
10
100
Seren [%]
Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MMKollektivs für se70-2, se57-2 und GBP-5ta
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnten für se70-2 statistisch signifikant erniedrigte Seroreaktivitäten der MM-Patienten (p =
0,0398) gegenüber der Kontroll-Gruppe berechnet werden. Für se57-1 waren die Seroreaktivtäten der
MM-Patienten in Stadium II statistisch signifikant erhöht gegenüber der Kontroll-Gruppe (p = 0,0149).
Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence
intensity“.
ERGEBNISSE
A 8000
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (1781 MFI)
7000
6000
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (1781 MFI)
6000
5000
MFI
4000
8000
7000
cTAGE-5a N-terminal
5000
MFI
B
100
4000
3000
3000
2000
2000
1000
1000
0
cTAGE-5a N-terminal
0
0,1
1
10
100
0,1
1
D 10000
cTAGE-5a C-terminal
MFI
MFI
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (2564 MFI)
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
0,1
1
10
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (2564 MFI)
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
100
cTAGE-5a C-terminal
0,1
1
Seren [%]
E 8000
6000
4000
8000
6000
5000
3000
2000
2000
1000
1000
0
0
10
Seren [%]
100
p53
4000
3000
1
100
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (1403 MFI)
7000
MFI
5000
MFI
F
p53
0,1
10
Seren [%]
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (1403 MFI)
7000
100
Seren [%]
Seren [%]
C 10000
10
0,1
1
10
100
Seren [%]
Abbildung 3-10: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MMKollektivs für cTAGE-5a N- und C-terminal sowie p53
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnte für kein abgebildetes Antigen ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den
MM-Patienten und der Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom, n:
Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
A 3500
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
Cut-off (636 MFI)
3000
B 3500
p16
2000
1500
2500
Ctrl (n=100)
MM Stadium I (n=48)
MM Stadium II (n=49)
MM Stadium III (n=47)
MM Stadium IV (n=47)
Cut-off (636 MFI)
2000
p16
3000
MFI
MFI
2500
1500
1000
1000
500
500
0
101
0
0,1
1
10
100
Seren [%]
0,1
1
10
100
Seren [%]
Abbildung 3-11: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und MMKollektivs für p16
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für p16 ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s Exact
Test“ konnte für p16 kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den MM-Patienten und der
Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom, n: Anzahl getesteter
Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
Antikörper gegen MAGE-A1 konnten in 7,3% der MM-Patienten und in 6,0% der Ctrl detektiert
werden. In Stadium I fanden sich in 10,4% der MM-Patienten, in Stadium II in 4,1%, in Stadium
III in 4,3% und in Stadium IV 10,6% Serumantikörperantworten gegen MAGE-A1 (Abbildung
3-12 und Anhang 2). Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Ctrl und Patienten
konnte nicht berechnet werden (siehe Anhang 1).
Gegen MAGE-A3 besaßen 8,4% der MM-Patienten und 5,0% der Ctrl Antikörper. 4,2% der
MM-Patienten in Stadium I, 2,0% in Stadium II, 8,5% in Stadium III und 19,1% in Stadium IV
waren seropositiv für MAGE-A3. Ein statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,0128) für eine
höhere Frequenz an seropositiven MAGE-A3-Seren im Kollektiv der MM-Patienten in Stadium
IV gegenüber den Ctrl konnte bestimmt werden.
2,0% der Kontrollpersonen und 4,2% der MM-Patienten wiesen Antikörper gegen MAGE-A9
auf. Ähnliche Antikörperfrequenzen unter 10% wurden für Stadium I MM-Patienten mit 2,1%,
Stadium II mit 2,0%, Stadium III mit 4,3% und Stadium IV mit 8,5% gemessen. Für dieses
Antigen konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den verschiedenen
Kollektiven bestimmt werden.
LAGE-1a-Antikörper wurden in 3,0% der Ctrl und in 13,6% der MM-Patienten nachgewiesen.
Laut „Fisher’s Exact Test“ wurden statistisch signifikant erhöhte Antikörperfrequenzen in MMPatienten gegenüber Ctrl gemessen (p = 0,0034). In Stadium I MM-Patienten konnten in 10,4%
ERGEBNISSE
102
der Fälle Antikörper detektiert werden sowie in 10,2% in Stadium II, 12,8% in Stadium III und
21,3%
in
Stadium
IV
(Anhang
2).
Neben
den
statistisch
signifikant
erhöhten
Antikörperantworten im Gesamtkollektiv bestätigte sich die signifikante Erhöhung der
Antikörperfrequenzen in Stadium III (p = 0,0302) und Stadium IV (p = 0,0007).
1,0% der Kontrollpersonen und 5,8% aller MM-Patienten waren seropositiv für GAGE-7b.
Antikörperantworten unter 10% ergaben sich ebenfalls für die Patientenkollektive der
verschiedenen Stadien (I: 4,2%, II: 8,2%, III: 4,3%, IV: 6,4%). Ein Trend hin zu signifikant
erhöhten Antikörperantworten gegen GAGE-7b in MM-Patienten des Stadiums II konnte
analysiert werden (p = 0,0404). Der p-Wert war nicht statistisch signifikant, da keine Signifikanz
im Vergleich aller Stadien mit dem Kontroll-Kollektiv berechnet wurde (Anhang 1).
Ein MM-Patient im Gegensatz zu keiner Kontrollperson bildete Antikörper gegen CAMEL.
Ebenso wurden keine Serumantikörper gegen CAMEL in MM-Patienten des Stadiums I und III
detektiert. Nur in 2,0% der Patienten des Stadiums II und 2,1% in Stadium IV wurden
Serumantikörper identifiziert. Aufgrund der niedrigen Serumantikörperantworten konnte kein
statistisch signifikanter Unterschied für CAMEL zwischen den Kollektiven festgestellt werden.
Für das Antigen se70-2 fanden sich in 3,0% der Ctrl Antikörper, jedoch nicht in MM-Patienten.
Daraus ergaben sich statistisch signifikant erhöhte se70-2-Antikörper in Kontrollpersonen im
Vergleich zum MM-Gesamtkollektiv (p = 0,0398).
se57-1 Antikörper wurden in 1,0% der Kontrollpersonen gegenüber 3,7% der MM-Patienten
gemessen. Hingegen besaßen 10,2% der MM-Patienten des Stadiums II Antikörper gegen se57-1
(p = 0,0149), woraus sich ein statistisch signifikanter Unterschied berechnen ließ. In Stadium I
(2,1%), Stadium III (0%) und Stadium IV MM-Patienten (2,1%) wurden weniger häufig
Antikörper gegen dieses Antigen nachgewiesen.
Das Antigen GBP-5ta erzeugte Antikörper in gleicher Häufigkeit in MM-Patienten (3,1%) und in
Ctrl (3,0%). Weder MM-Patienten in Stadium I noch in Stadium IV wiesen Antikörper gegen
GBP-5ta auf. MM-Patienten in Stadium II (6,1%) und IV (6,4%) besaßen leicht höhere
Antikörperfrequenzen, die jedoch allesamt nicht statistisch signifikant erhöht gegenüber den Ctrl
waren (Anhang 1 und Anhang 2).
ERGEBNISSE
A: Prozentuale Seroreaktivitäten KontrollGruppe versus gesamtes
MM-Kollektiv
103
Ctrl (n=100)
MM (n=191)
p16
p53
cTAGE-5a C-terminal
cTAGE-5a N-terminal
Antigen
GBP-5ta
se57-1
se70-2
*
CAMEL
GAGE-7b
LAGE-1a
**
MAGE-A9
MAGE-A3
MAGE-A1
0%
2%
4%
6%
8%
10% 12% 14% 16%
Seren über cut-off [%]
B: Prozentuale Seroreaktivitäten KontrollGruppe versus
verschiedene MMStadien
p16
Ctrl (n=100)
MM-St I (n=48)
p53
MM-St II (n=49)
MM-St III (n=47)
MM-St IV (n=47)
cTAGE-5a C-terminal
cTAGE-5a N-terminal
Antigen
GBP-5ta
se57-1
*
se70-2
CAMEL
GAGE-7b
*
LAGE-1a
*
***
MAGE-A9
MAGE-A3
*
MAGE-A1
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Seren über cut-off [%]
Abbildung 3-12: Vergleich der prozentualen Seroreaktivität der Kontrollen mit allen MMPatienten (A) und den verschiedenen MM-Stadiengruppen (B)
Die Säulendiagramme stellen die prozentuale Seroreaktivität der einzelnen Personengruppen gegen die
humanen Antigene dar. Die mit Stern (*) gekennzeichneten Antigene sind laut „Fisher’s Exact Test“
ERGEBNISSE
104
statistisch signifikant unterschiedlich zwischen der Kontroll-Gruppe und dem jeweiligen MM-Kollektiv.
Dies trifft auf die Antigene MAGE-A3, LAGE-1a, se70-2 und se57-1 zu. Für GAGE-7b konnte laut
Anhang 1 nur ein Trend nachgewiesen werden. *: 0,05 > p > 0,01; **: 0,01 > p > 0,001; ***: 0,001 > p.
Ctrl: Kontrollen, MM-St I: Malignes Melanom Stadium I, n: Anzahl getesteter Seren.
Bei der Betrachtung der Antikörperantworten gegen das Antigen cTAGE-5a wurden der Nterminale und C-terminale Teil unterschieden. Höhere Serumantikörper-Frequenzen wurden für
den N-terminalen Teil nachgewiesen. Jedoch konnte für beide Teile kein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen MM-Patienten und Ctrl bestimmt werden. Gegen beide Antigene
produzierten 2,0% der Ctrl Antikörper. MM-Patienten wiesen in 2,6% (N-terminal) und 0,5%
(C-terminal) der Fälle Antikörper auf. Kein Stadium I Patient hatte Antikörper gegen einen der
beiden Teile. Der N-terminale Teil wurde von keinem Stadium II, 4,3% Stadium III und 6,4%
Stadium IV MM-Patienten erkannt. Der C-terminale Teil wurde von 2,0% der Stadium II MMPatienten und keinem Patienten in Stadium III und IV erkannt.
Für die Antigene p53 und p16 konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen MMPatienten und Kontrollpersonen berechnet werden, da ähnliche Serumantikörperantworten für
alle Kollektive gemessen wurden. Für p53 wurden folgende Werte bestimmt: Ctrl: 3,0%, MM:
2,1%, MM I: 0%, MM II: 2,0%, MM III: 4,3%, MM IV: 2,1%. Für p16 wurden die angegebenen
Werte erhalten: Ctrl: 2,0%, MM: 2,1%, MM I: 4,2%, MM II: 2,0%, MM III: 2,1%, MM IV: 0%
(Anhang 2).
Zusammenfassend bedeutet dies für die Beurteilung der Ergebnisse anhand der kumulativen
Distributionen und der statistischen Auswertung, dass Serumantikörper gegen die untersuchten
Antigene mit Ausnahme von LAGE-1a in einem MM-Kollektiv eher selten per se nachgewiesen
werden
können.
Die
Antikörper-Häufigkeiten
liegen
zumeist
unterhalb
von
10%.
Kontrollpersonen haben teilweise bereits Serumantikörper gegen die verwendeten Antigene
gebildet. Hingegen sind Serumantikörper gegen LAGE-1a gerade in Stadium IV Patienten
deutlich gegenüber Kontrollpersonen erhöht. Ein eindeutig stadienabhängiges Auftreten an
LAGE-1a Serumantikörpern wurde nachgewiesen.
Verläufe von acht MM-Patienten
Ein Antikörper-Monitoring war bei acht MM-Patienten möglich. Es wurden zwei bis drei Seren
untersucht, deren Abnahmedatum bis zu 171 Wochen auseinander lag. Die zeitlich erste
Serumabnahme wurde als Woche 0 definiert. Von einem Patienten konnten drei Serumproben,
von den sieben weiteren Patienten jeweils zwei Serumproben untersucht werden. Fünf Patienten
schritten im Zeitraum der Serumabnahmen im Stadium fort („progressive disease“, PD, Patienten
#M1, #M3 - #M5 und #M8), für zwei Patienten blieb das Stadium gleich („stable disease“, SD,
ERGEBNISSE
105
Patienten #M6 und #M7) und für einen Patienten verbesserte sich das Stadium („partial
response“, PR, Patient #M2). In Abbildung 3-13 sind die Serumantikörperantworten
exemplarisch für einige humane Antigene (LAGE-1a, se57-1 und cTAGE-5a C-terminal) und
alle viralen Antigene angegeben.
Eine Serokonversion, die durch mindestens eine Verdopplung oder eine Halbierung der
Serumantikörperantwort gekennzeichnet ist, wobei mindestens ein Wert über dem Cut-off-Wert
liegen muss, wurde bei Patient #M3 nachgewiesen. Dieser schritt über einen Zeitraum von 98
Wochen von Stadium I bis IV fort. Diese Tatsache spiegelte sich in der Serumantikörperantwort
gegen LAGE-1a wider, welche von 0 auf 13820 MFI signifikant anstieg. Obwohl für MAGE-A9
kein MFI-Wert über dem Cut-off-Wert lag, ist auch hier ein Trend der Zunahme der Antikörper
zu erkennen (5 auf 139 MFI). Zudem lagen die gemessenen MFI-Werte gegen cTAGE-5a Cterminal für diesen Patienten mit 2563 auf 2531 MFI nur knapp unter dem Cut-off-Wert und
blieben über den untersuchten Zeitraum hinweg gleich. Für Patient #M2 konnten Antikörper
gegen se57-1 nachgewiesen werden, die sich kaum über den Zeitraum von 144 Wochen
veränderten (2262 auf 1781 MFI). Patient #M6 in Stadium III hatte gleichbleibende Antikörper
gegen p16 (935 auf 654 MFI) über den Verlauf von 171 Wochen. Für Patient #M7 in Stadium IV
wurde ein Anstieg unterhalb Cut-off von 589 auf 1316 MFI für Antikörper gegen cTAGE-5a Nterminal über den Verlauf von 33 Wochen gemessen. Schließlich verringerte sich die
Seroreaktivität von Patient #M8 gegen cTAGE-5a C-terminal über einen Zeitraum von 36
Wochen von 1615 auf 289 MFI, wobei auch diese MFI-Werte wiederum unter dem Cut-off Wert
lagen. Dieser Patient schritt in der Stadieneinteilung von III nach IV fort.
Keine signifikanten Antikörper-Veränderungen über die Zeit wurden für alle anderen Antigene
analysiert. Die gemessenen MFI-Werte lagen unter den Cut-off-Werten der jeweiligen Antigene.
Die viralen Antigene erzeugten deutlich höhere Serumantikörperantworten (BK bis zu 20000
MFI, vgl. Skala Abbildung 3-13) als die humanen Antigene. Für die viralen Antigene konnte
keine Serokonversion nachgewiesen werden. Dies entspricht den Erfahrungen der Arbeitsgruppe
von Dr. M. Pawlita am DKFZ (persönliche Mitteilung). Daher bestätigte sich die
Verwendbarkeit der Antikörperantworten gegen die viralen Antigene als Fingerprint.
ERGEBNISSE
106
A 16000
LAGE-1a
se57-1
cTAGE-5a C-terminal
14000
12000
LAGE-1a, se57-1,
cTAGE-5a C-terminal
MFI
10000
8000
6000
4000
2000
#M1
(PD)
#M2
(PR)
#M3
(PD)
#M4
(PD)
#M5
(PD)
#M6
(SD)
#M7
(SD)
0 wo (III)
36 wo (IV)
0 wo (IV)
33 wo (IV)
0 wo (III)
171 wo (III)
0 wo (III)
21 wo (IV)
0 wo (II)
87 wo (III)
0 wo (I)
98 wo (IV)
0 wo (II)
144 wo (I)
0 wo (I)
38 wo (III)
65 wo (IV)
0
#M8
(PD)
Patient [#], Zeit nach erster Serumabnahme [wo] und Stadium
B 25000
BK, JV,
LPV, HPV1
MFI
20000
BK
JC
LPV
HPV1
15000
10000
5000
#M1
(PD)
#M2
(PR)
#M3
(PD)
#M4
(PD)
#M5
(PD)
#M6
(SD)
0 wo (III)
36 wo (IV)
0 wo (IV)
33 wo (IV)
0 wo (III)
171 wo (III)
0 wo (III)
21 wo (IV)
0 wo (II)
87 wo (III)
0 wo (I)
98 wo (IV)
0 wo (II)
144 wo (I)
0 wo (I)
38 wo (III)
65 wo (IV)
0
#M7
(SD)
#M8
(PD)
Patient [#], Zeit nach erster Serumabnahme [wo] und Stadium
Abbildung 3-13: Monitoring der Serumantikörperantwort von acht MM-Patienten
Die Serumantikörperantwort von acht MM-Patienten in unterschiedlichen Stadien der Erkrankung wurde
während unterschiedlicher Zeiträume (33 bis 171 Wochen) betrachtet. Die erste untersuchte
Serumabnahme wurde mit Woche 0 betitelt. In Abbildung A wurden drei der humanen Antigene
ausgewählt und exemplarisch die Serumantikörperantworten über die Zeit dargestellt. Die Cut-off-Werte
sind mit unterbrochenen Linien und dem Farbcode des jeweiligen Antigens eingezeichnet. Der Patient
ERGEBNISSE
107
#M3 durchlief eine deutliche Serokonversion für LAGE-1a, die mit der Verschlechterung des Stadiums
einhergeht. Patient #M2 besaß ungefähr gleich bleibende Antikörper gegen se57-1. In Abbildung B sind
die Veränderungen der Serumantikörperantworten über die Zeit gegen alle viralen Antigene dargestellt.
Für die viralen Antigene konnte keine Serokonversion nachgewiesen werden, weshalb diese als
Fingerprint dienen. #M1: Patient 1, wo: Wochen, (I): Stadium I, MFI: „Mean fluorescence intensity“, PD:
“Progressive disease”, PR: “Partial response”, SD: “Stable disease”.
3.2.6 Untersuchung der Serumantikörperantwort gegen die verwendeten Antigene
in einem CTCL-Kollektiv
Antikörper gegen die unter 3.2.2 beschriebenen humanen und viralen Antigene wurden in 144
CTCL-Patienten sowie 100 Kontrollpersonen untersucht. Von den 144 CTCL-Patienten
befanden sich 55 Patienten in Stadium I, jeweils 14 Patienten in Stadium II und III und 16
Patienten in Stadium IV. Informationen über die Zuordnung zu einem Stadium waren nur für 99
CTCL-Patienten vorhanden, die entsprechend zur Evaluierung der Ergebnisse für die StadienKollektive herangezogen wurden. Die übrigen CTCL-Patienten wurden nur im Gesamtkollektiv
berücksichtigt. Für zwölf der 144 CTCL-Patienten konnten zudem Daten von bis zu 4
aufeinander folgenden Serumabnahmen ausgewertet werden. Somit konnte ein Vergleich der
Antikörperantworten in verschiedenen Kollektiven und ein Monitoring der Antikörperantwort in
CTCL-Patienten über die Zeit durchgeführt werden
Die kumulativen Distributionen in Abbildung 3-14 und Abbildung 3-15 stellen grafisch alle
Antigene dar, für die die MFI-Werte der verschiedenen CTCL-Kollektive zumeist über
denjenigen des Kontroll-Kollektivs und des Cut-off-Wertes lagen. Dies galt für die Antigene
MAGE-A1 (A, B), A3 (C, D), A9 (E, F), LAGE-1a (A, B), GAGE-7b (C, D) und CAMEL (E,
F). Für die Antigene se57-1 (Abbildung 3-16 C und D), cTAGE-5a N-terminal (Abbildung 3-17
A und
B) und p53
(Abbildung 3-17
E und F) wurden
ähnliche Profile der
Serumantikörperantworten in den CTCL-Kollektiven im Vergleich zum Kontroll-Kollektiv
gemessen. Für diese drei Antigene lagen die Kurven der MFI-Werte der Patienten und Ctrl fast
aufeinander und waren kaum unterscheidbar. Die Antigene se70-2 (Abbildung 3-16 A und B),
GBP-5ta (Abbildung 3-16 E und F), cTAGE-5a C-terminal (Abbildung 3-17 C und D) und p16
(Abbildung 3-18 A und B) schließlich bildeten höhere Serumantikörperantworten im KontrollKollektiv im Vergleich zu den CTCL-Kollektiven. Für diese Antigene verliefen die Kurven der
CTCL-Patienten unterhalb der Kurve des Kontroll-Kollektivs.
Neben dem Verlauf der Kurven für CTCL-Patienten und Kontrollpersonen kann anhand der
kumulativen Distributionen abgelesen werden, welches Kollektiv die höchsten MFI-Werte
aufwies.
Damit
können
Stadiengruppen
identifiziert
werden,
in
denen
sehr
hohe
Antikörperantworten induziert wurden. Die Antigene MAGE-A1, A3, LAGE-1a, CAMEL und
ERGEBNISSE
108
cTAGE-5a N-terminal erzeugten die höchsten MFI-Werte in der Gruppe der CTCL-Patienten,
die sich in Stadium I befanden. MAGE-A9, GAGE-7b und p53 induzierten die höchsten MFIWerte in CTCL-Patienten der Stadiengruppe IV. Allein die MFI-Werte des Antigens se57-1
waren in CTCL-Patienten in Stadium II am höchsten. Für die restlichen Antigene (se70-2, GBP5ta, cTAGE-5a C-terminal und p16) wurden die höchsten MFI-Werte in der Kontroll-Gruppe
gemessen. In den CTCL-Patienten-Kollektiven konnte für kein Antigen eine eindeutig
stadienabhängige Induktion von Serumantikörpern gemessen werden (vgl. LAGE-1a im MMKollektiv). Allerdings erzeugten wiederum vor allem die CTA hohe MFI-Werte in den CTCLPatienten. Dies weist auf die Immunogenität dieser Antigene hin.
Um die CTCL-Kollektive mit dem Kontroll-Kollektiv vergleichen zu können, wurde der
„Fisher`s Exact Test“ angewandt. Statistisch signifikant erhöhte Antikörperantworten in CTCLPatienten in Stadium IV gegenüber den Kontrollpersonen wurden nur für das CTA MAGE-A9
berechnet (Anhang 1). Ein Trend zu erhöhten Serumantikörper-Häufigkeiten konnte für
Patienten in Stadium III im Vergleich zu den Kontrollpersonen für MAGE-A1 bestimmt werden.
In grafischer Form sind diese Ergebnisse in Abbildung 3-19 dargestellt. Allerdings ist
hinsichtlich der Berechnung der statistischen Signifikanz zu bedenken, dass die Anzahl an Seren
in den vier Stadiengruppen sehr unterschiedlich und teilweise gering mit unter 20 Seren pro
Stadium für die Stadien II bis IV war.
Gegen MAGE-A1 konnten Antikörper in 10,4% aller CTCL-Patienten und 6,0% der Ctrl
nachgewiesen werden (Anhang 2). 10,9% der CTCL-Patienten in Stadium I, 7,1% in Stadium II
und 6,3% in Stadium IV besaßen Antikörper gegen dieses CTA. Signifikant erhöhte
Serumantikörper konnten in 28,6% der CTCL-Patienten in Stadium III gegenüber den Ctrl
identifiziert werden (p = 0,0199). Jedoch ist hier nur ein Trend erkennbar, da die statistische
Signifikanz über alle CTCL-Kollektive und das Kontroll-Kollektiv nicht erfüllt war.
Antikörper gegen MAGE-A3 konnten in 4,9% aller CTCL-Patienten und in 5,0% der Ctrl
detektiert werden. In Stadium I wurden in 3,6% der CTCL-Patienten und in Stadium IV in
12,5% Serumantikörperantworten gegen MAGE-A3 gemessen (Abbildung 3-19). Keine
Serumantikörper wurden in Patienten in Stadium II und III identifiziert. Ein statistisch
signifikanter Unterschied zwischen Ctrl und Patienten konnte nicht berechnet werden (siehe
Anhang 1).
Gegen MAGE-A9 besaßen 4,9% der CTCL-Patienten und 2,0% der Ctrl Antikörper. CTCLPatienten in Stadium I, II und III waren seronegativ für MAGE-A9. Hingegen wurden MAGEA9-Antikörper in einem Viertel aller CTCL-Patienten in Stadium IV beobachtet, so dass ein
ERGEBNISSE
109
statistisch signifikanter Unterschied (p = 0,0032) zwischen dem CTCL- und dem KontrollKollektiv bestimmt wurde.
Für alle folgenden Antigene konnte laut „Fisher’s Exact Test“ kein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen den einzelnen Kollektiven berechnet werden.
Ähnliche Frequenzen an Serumantikörperantworten wurden im Gesamt-CTCL-Kollektiv (4,9%)
im Vergleich zum Kontroll-Kollektiv (3,0%) für LAGE-1a gemessen. Nur in Stadium I CTCLPatienten (10,9%) wurden Serumantikörper gegen LAGE-1a nachgewiesen, wohingegen in
keinem anderen Stadium Serumantikörper vorhanden waren (Anhang 2).
1,0% der Kontrollpersonen und 2,8% aller CTCL-Patienten wiesen Antikörper gegen GAGE-7b
auf. Antikörper-Frequenzen unter 10% wurden ebenfalls für Stadium I CTCL-Patienten mit
1,8% und Stadium IV mit 6,3% gemessen. Keine Antikörper lagen für dieses CTA in Stadium II
und III Patienten vor.
Für CAMEL konnten Antikörper nur im Gesamt-CTCL-Kollektiv (2,8%) und in Stadium I
(3,6%) detektiert werden. Alle anderen Kollektive waren seronegativ für CAMEL. Aufgrund der
geringen Antikörper-Frequenzen von CAMEL in allen Kollektiven wurde kein statistisch
signifikanter Unterschied berechnet.
0,7% aller CTCL-Patienten und eine Kontrollperson bildeten Antikörper gegen se70-2. CTCLPatienten in Stadium I besaßen zu 1,8% Serumantikörper gegen se70-2, wohingegen keine
Antikörper in Patienten in Stadium II bis IV gefunden wurden.
Für das Antigen se57-1 wurden in 1,0% der Kontrollpersonen und 0,7% aller CTCL-Patienten
Antikörper gemessen. Neben der Seronegativität der CTCL-Patienten in Stadium I, III und IV,
bildeten Patienten in Stadium II in 7,1% der Fälle Serumantikörperantworten gegen se57-1.
GBP-5ta-Antikörper wurden in 3,0% der Ctrl und 3,5% aller CTCL-Patienten gemessen. Eine
ähnliche Antikörper-Häufigkeit wurde mit 3,6% für CTCL-Patienten in Stadium I bestätigt,
wohingegen Patienten in Stadium II bis IV seronegativ waren (Anhang 2).
Die Antigene cTAGE-5a N- und C-terminal hatten ein ähnliches Antikörperprofil in CTCLPatienten und Ctrl. Beide erzeugten Antikörper von derselben Frequenz in Ctrl (2,0%) und in
CTCL-Patienten in Stadium III (7,1%). Weder CTCL-Patienten in Stadium II noch in Stadium
IV wiesen Antikörper gegen beide Antigene auf. Alle CTCL-Patienten (2,8%) und Patienten in
Stadium I (3,6%) wiesen Antikörper gegen den N-terminalen Anteil des Antigens auf, jedoch
nicht gegen den C-terminalen Teil.
ERGEBNISSE
A 4000
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (102 MFI)
3500
3000
2500
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (102 MFI)
2000
MAGE-A1
2500
MAGE-A1
1500
MFI
MFI
B
110
2000
1000
1500
1000
500
500
0
0
0,1
1
10
100
0,1
1
10
Seren [%]
C 4000
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (366 MFI)
3500
3000
2000
Ctrl (n=100)
3500
CTCL Stadium
I (n=55)
CTCL Stadium
II (n=14)
CTCL Stadium
III (n=14)
CTCL Stadium
IV (n=16)
Cut-off (366
MFI)
3000
2500
MFI
MFI
D 4000
MAGE-A3
2500
2000
1500
1500
1000
1000
500
500
MAGE-A3
0
0
0,1
1
10
0,1
100
1
E 4000
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (256 MFI)
3500
3000
10
100
10
100
Seren [%]
Seren [%]
F
2500
MAGE-A9
2000
1500
1500
1000
1000
500
500
0
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (256 MFI)
3000
MFI
2000
4000
3500
MAGE-A9
2500
MFI
100
Seren [%]
0
0,1
1
10
100
0,1
Seren [%]
1
Seren [%]
Abbildung 3-14: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für MAGE-A1, A3 und A9
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnten für MAGE-A1 tendentiell erhöhte Seroreaktivitäten der CTCL-Patienten im Stadium
III gegnüber der Kontroll-Gruppe berechnet werden (p = 0,0199). Für MAGE-A9 wurden statistisch
signifikant erhöhte Seroreaktivitäten der CTCL-Patienten in Stadium IV gegenüber der Kontroll-Gruppe
berechnet (p = 0,0032). Ctrl: Kontrollen, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, n: Anzahl getesteter Seren,
MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
A 14000
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (85 MFI)
12000
B 14000
10000
LAGE-1a
8000
6000
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (85 MFI)
12000
MFI
MFI
10000
111
LAGE-1a
8000
6000
4000
4000
2000
2000
0
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (59 MFI)
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
D 1000
GAGE-7b
0,1
1
10
100
0,1
1
F
CAMEL
2000
MFI
MFI
2500
100
Seren [%]
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (169 MFI)
3000
10
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
900
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
800
CTCL Stadium IV (n=16)
700
Cut-off (59 MFI)
600 GAGE-7b
500
400
300
200
100
0
Seren [%]
E 3500
100
Seren [%]
MFI
MFI
C 1000
10
1500
1000
500
450
400
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (169 MFI)
350
300
250
200
150
CAMEL
100
50
0
500
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
10
100
Seren [%]
Abbildung 3-15: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für LAGE-1a, GAGE-7b und CAMEL
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnte für kein abgebildetes Antigen ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den
CTCL-Patienten und der Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, CTCL: Kutanes T-Zell
Lymphom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (752 MFI)
4500
4000
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
B 5000
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (752 MFI)
4500
se70-2
MFI
MFI
A 5000
112
4000
3500
3000
se70-2
2500
2000
1500
1000
500
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
C 3500
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (649 MFI)
3000
2500
100
3500
3000
se57-1
2000
1500
10
100
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (649 MFI)
D 4000
2500 se57-1
MFI
MFI
10
Seren [%]
2000
1500
1000
1000
500
500
0
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (1488 MFI)
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
F 10000
GBP-5ta
MFI
MFI
E 10000
Seren [%]
0,1
1
10
100
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (1488 MFI)
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
GBP-5ta
0,1
Seren [%]
1
10
100
Seren [%]
Abbildung 3-16: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für se70-2, se57-1 und GBP-5ta
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnte für kein abgebildetes Antigen ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den
CTCL-Patienten und der Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, CTCL: Kutanes T-Zell
Lymphom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
A 9000
7000
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (1781 MFI)
6000
cTAGE-5a N-terminal
5000
B 9000
4000
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (1781 MFI)
8000
7000
6000
MFI
MFI
8000
113
4000
3000
3000
2000
2000
1000
1000
0
cTAGE-5a N-terminal
5000
0
0,1
1
10
100
0,1
1
Seren [%]
C 10000
D 10000
cTAGE-5a C-terminal
MFI
MFI
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
0,1
1
10
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (2564 MFI)
9000
8000
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
100
cTAGE-5a C-terminal
0,1
1
Seren [%]
E 14000
10000
F 14000
100
10000
p53
8000
6000
10
100
8000 p53
6000
4000
4000
2000
2000
0
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (1403 MFI)
12000
MFI
MFI
10
Seren [%]
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (1403 MFI)
12000
100
Seren [%]
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (2564 MFI)
9000
8000
10
0
0,1
1
10
Seren [%]
100
0,1
1
Seren [%]
Abbildung 3-17: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für cTAGE-5a N- und C-terminal sowie p53
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für jedes Antigen ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s
Exact Test“ konnte für kein abgebildetes Antigen ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den
CTCL-Patienten und der Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, CTCL: Kutanes T-Zell
Lymphom, n: Anzahl getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
ERGEBNISSE
Ctrl (n=100)
CTCL (n=144)
Cut-off (636 MFI)
900
MFI
800
700
600
500
400
p16
B 1000
MFI
A 1000
300
200
100
0
0,1
1
10
114
Ctrl (n=100)
CTCL Stadium I (n=55)
CTCL Stadium II (n=14)
CTCL Stadium III (n=14)
CTCL Stadium IV (n=16)
Cut-off (636 MFI)
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
100
p16
0,1
1
Seren [%]
10
100
Seren [%]
Abbildung 3-18: Darstellung der kumulativen Distribution des Kontroll- und des CTCLKollektivs für p16
In den Abbildungen sind die Seren in prozentualer Verteilung gegen die entsprechenden MFI-Werte
dargestellt. Der Cut-off-Wert für p16 ist als unterbrochene Linie eingezeichnet. Laut „Fisher’s Exact
Test“ konnte für p16 kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den CTCL-Patienten und der
Kontroll-Gruppe berechnet werden. Ctrl: Kontrollen, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, n: Anzahl
getesteter Seren, MFI: „Mean fluorescence intensity“.
Das Tumorsuppressorgen p53 induzierte in 3,0% der Kontrollpersonen und 2,1% aller CTCLPatienten Antikörper. Seropositive Seren wurden zudem in 3,6% der Stadium I und 6,3% der
Stadium IV Patienten gemessen. Entsprechend wurden keine Antikörper in Stadium II und III
Patienten nachgewiesen.
Schließlich konnten für p16 nur Antikörper in 2.0% der Ctrl identifiziert werden, wohingegen
kein CTCL-Patient seropositiv für p16 war (Anhang 2).
Zusammenfassend kann anhand der kumulativen Distributionen und der statistischen
Auswertung festgestellt werden, dass ähnlich wie bereits für das MM-Kollektiv Serumantikörper
gegen die untersuchten Antigene in einem CTCL-Kollektiv eher selten per se nachgewiesen
werden
können.
Die
Antikörper-Häufigkeiten
liegen
zumeist
unterhalb
von
10%.
Kontrollpersonen haben teilweise bereits Serumantikörper gegen die verwendeten Antigene
gebildet. Ein Antigen, das eindeutig stadienabhängig Serumantikörper in CTCL-Patienten
induziert, konnte bei dieser Untersuchung nicht identifiziert werden.
ERGEBNISSE
A: Prozentuale Seroreaktivitäten KontrollGruppe versus gesamtes
CTCL-Kollektiv
115
Ctrl (n=100)
p16
CTCL (n=144)
p53
cTAGE-5a C-terminal
cTAGE-5a N-terminal
Antigen
GBP-5ta
se57-1
se70-2
CAMEL
GAGE-7b
LAGE-1a
MAGE-A9
MAGE-A3
MAGE-A1
0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
Seren über cut-off [%]
B: Prozentuale Seroreaktivitäten KontrollGruppe versus
verschiedene CTCLStadien
Ctrl (n=100)
p16
CTCL-St I (n=55)
p53
CTCL-St II (n=14)
CTCL-St III (n=14)
cTAGE-5a C-terminal
CTCL-St IV (n=16)
cTAGE-5a N-terminal
Antigen
GBP-5ta
se57-1
se70-2
CAMEL
GAGE-7b
LAGE-1a
MAGE-A9
**
MAGE-A3
MAGE-A1
*
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
Seren über cut-off [%]
Abbildung 3-19: Vergleich der prozentualen Seroreaktivität der Kontrollen mit allen
CTCL-Patienten (A) und den verschiedenen CTCL-Stadiengruppen (B)
Die Säulendiagramme stellen die prozentuale Seroreaktivität der einzelnen Personengruppen gegen die
humanen Antigene dar. Die mit Stern (*) gekennzeichneten Antigene sind laut „Fisher’s Exact Test“
statistisch signifikant unterschiedlich zwischen der Kontroll-Gruppe und dem jeweiligen CTCL-
ERGEBNISSE
116
Kollektiv. Dies trifft auf das Antigen MAGE-A9 zu. Für MAGE-A1 konnte laut Anhang 1 nur ein Trend
zu erhöhten Serumantikörper-Häufigkeiten in MM-Patienten gegenüber Ctrl gemessen werden *: 0,05 > p
> 0,01, **: 0,01 > p > 0,001. Ctrl: Kontrollen, CTCL-St I: Kutanes T-Zell Lymphom Stadium I, n:
Anzahl getesteter Seren.
Verläufe von zwölf CTCL-Patienten
Ein Antikörper-Monitoring war bei zwölf nicht immununbehandelten CTCL-Patienten möglich.
Es wurden zwei bis vier Seren pro Patient untersucht, die Zeiträume von bis zu 398 Wochen
überspannen. Die zeitlich erste Serumabnahme wurde als Woche 0 definiert. Von vier Patienten
war das Stadium zu Beginn und zum Ende des Abnahmezeitraumes bekannt. Bei zwei dieser
Patienten erfolgte eine Stadienverschlechterung (#C5, #C10) und zwei Patienten verblieben in
demselben Stadium (#C11, #C12). Acht der zwölf Patienten waren seronegativ für alle humanen
Tumorantigene und Tumorsuppressorgene (#C1, #C4 - #C7, #C9, #C11 #C12). Zu dieser
Gruppe zählten ebenfalls die Patienten mit bekannten Stadien. Allerdings wurde für Patient #C5
ein Anstieg der Antikörper gegen BK und für Patient #C12 ein Abfall der Antikörper gegen
HPV1 jeweils im Sinne einer Serokonversion nachgewiesen. Diese Veränderungen in der
Serumantikörperantwort der viralen Antigene standen jedoch in keinem Zusammenhang mit
einer Veränderung der Serumantikörperantwort gegen humane Antigene. Patient #C2 wies einen
signifikanten Abfall der Antikörper gegen MAGE-A1 über 287 Wochen (von 241 auf 120 MFI,
Serokonversion) und einen signifikanten Anstieg der Antikörper gegen MAGE-A3 von 272 auf
859 MFI (Serokonversion) auf. Dieser Patient befand sich zum Zeitpunkt 0 in Stadium Ib, das
Stadium nach 287 Wochen ist jedoch unbekannt. Für Patient #C3 konnte ein signifikanter
Anstieg der Antikörper gegen p53 von 137 auf 12361 MFI in einem Zeitraum von 52 Wochen
analysiert werden (Abbildung 3-20). Der Patient befand sich bei der letzten Serumabnahme im
Stadium IVc. Eine Korrelation der Zunahme an p53-Antikörpern mit einem Übergang in
Stadium IV ist bei diesem Patienten leider nicht zu treffen, da die Angabe des Stadiums zum
Zeitpunkt 0 fehlt. Patient #C8, der sich zu Beginn im Stadium Ic befand, besaß Antikörper gegen
MAGE-A1 über 147 Wochen. Seine Antikörper gegen LAGE-1a nahmen signifikant von 5700
auf 2325 MFI ab. Auch für diesen Patienten ist das Stadium nach 147 Wochen nicht bekannt.
Patient #C10 schließlich schritt über 200 Wochen von Stadium Ib nach IIIc fort. Dies spiegelte
sich in einer signifikanten Antikörperzunahme gegen cTAGE-5a C-terminal (1159 auf 2773
MFI) wider. Bei vier von zwölf CTCL-Patienten konnte demnach eine Serokonversion
hinsichtlich der Serumantikörperantwort gegen humane Antigene im Verlauf der Erkrankung
festgestellt werden, die zumindest für einen Patienten mit einer Verschlechterung des Stadiums
korreliert.
ERGEBNISSE
A
117
14000
MAGE-A3
LAGE-1a
p53
cTAGE-5a C-terminal
12000
MFI
10000
MAGE-A3, LAGE-1a,
cTAGE-5a C-terminal, p53
8000
6000
4000
2000
#C1
#C2
#C3
#C4
#C5
(PD)
#C6
#C7
(SD)
#C8
#C9
#C10
(PD)
#C11
(SD)
0 wo (Ib)
261 wo (Ib)
0 wo (IVa)
39 wo (IVa)
0 wo (Ib)
200 wo (IIIc)
0 wo (Ib)
17 wo
0 wo (Ic)
147 wo
0 wo (Ib)
315 wo (Ib)
0 wo
33 wo (Ic)
85 wo
0 wo (Ib)
192 wo (IIIc)
0 wo (Ib)
62 wo (Ic)
285 wo
398 wo
0 wo
52 wo (IVc)
0 wo (Ib)
287 wo
0 wo (Ib)
103 wo
0
#C12
(SD)
Patient [#], Zeit nach erster Abnahme [wo], Stadium und klinisches Bild
B 16000
14000
12000
MFI
10000
BK
JC
LPV
HPV1
BK, JC,
LPV, HPV1
8000
6000
4000
2000
#C1
#C2
#C3
#C4
#C5
(PD)
#C6
#C7
(SD)
#C8
#C9
#C10
(PD)
#C11
(SD)
0 wo (Ib)
261 wo (Ib)
0 wo (IVa)
39 wo (IVa)
0 wo (Ib)
200 wo (IIIc)
0 wo (Ib)
17 wo
0 wo (Ic)
147 wo
0 wo (Ib)
315 wo (Ib)
0 wo
33 wo (Ic)
85 wo
0 wo (Ib)
192 wo (IIIc)
0 wo (Ib)
62 wo (Ic)
285 wo
398 wo
0 wo
52 wo (IVc)
0 wo (Ib)
287 wo
0 wo (Ib)
103 wo
0
#C12
(SD)
Patient [#], Zeit nach erster Abnahme [wo], Stadium und klinisches Bild
Abbildung 3-20: Monitoring der Serumantikörperantwort von zwölf CTCL-Patienten
Die Serumantikörperantwort von zwölf CTCL-Patienten in unterschiedlichen Stadien der Erkrankung
wurde während unterschiedlicher Zeiträume (17 bis 398 Wochen) betrachtet. Die erste untersuchte
Serumabnahme wurde mit Woche 0 betitelt. In Abbildung A wurden vier der humanen Antigene
ausgewählt und exemplarisch die Serumantikörperantworten über die Zeit dargestellt. Die Cut-off-Werte
sind mit unterbrochenen Linien und dem Farbcode des jeweiligen Antigens eingezeichnet. Patient #C2
wies einen signifikanten Anstieg der Antikörper gegen MAGE-A3 auf, ebenso wie Patient #C3 gegen p53
und Patient #C10 gegen cTAGE-5a C-terminal. Antikörper gegen LAGE-1a nahmen signifikant in Patient
#C8 ab. In Abbildung B sind die Veränderungen der Serumantikörperantworten über die Zeit gegen alle
viralen Antigene dargestellt. Eine Serokonversion konnte für BK in Patient #C5 und für HPV1 in Patient
#C12 gemessen werden. #C1: Patient 1, wo: Wochen, (I): Stadium I, MFI: „Mean fluorescence intensity“,
ERGEBNISSE
118
CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, PD: “Progressive disease”, PR: “Partial response”, SD: “Stable
disease”.
Zusammenfassend ist in den vorliegenden Studien festzustellen, dass sowohl bei CTCL- als auch
bei MM-Patienten, die keine Immuntherapie erfahren haben, eine Veränderung des
Serumantikörperprofils
oder
eine
Serokonversion
relativ
selten
stattfinden.
Das
Serumantikörperprofil ist somit relativ stabil über die Zeit gesehen. Falls es jedoch zu einer
dramatischen Serokonversion bzw. Veränderung der Serumantikörper kommt, ist dies teilweise
mit einer Veränderung des Stadiums korreliert (vgl. Patient #M3 Verläufe der acht MMPatienten).
Allein
für
LAGE-1a
wurde
in
MM-Patienten
ein
stadienabhängiges
Serumantikörperprofil nachgewiesen, welches für Therapieverlaufskontrollen verwendet werden
könnte.
ERGEBNISSE
119
3.2.7 Monitoring der Serumantikörperantwort in immunbehandelten CTCLPatienten
Für
an
CTCL
erkrankte
Patienten
werden
immunmodulierende
Behandlungen
als
vielversprechende Therapien diskutiert (Muche and Sterry 2002). Um mögliche Effekte
verschiedener Immuntherapien auf CTCL-Patienten zu untersuchen, wurden Seren auf ihre
Seroreaktivität gegen alle in Tabelle 3-4 aufgeführten humanen und viralen Antigene mittels der
Multiplex-Serologie getestet. Für diese Untersuchung konnten 66 Seren von 19 Patienten, die
mit einem rekombinanten Adenovirus als Träger von Interferon-γ (IFN-γ) behandelt wurden,
herangezogen werden. Zudem wurden 45 Seren von fünf Patienten, die mit einem
handelsüblichen Masernimpfstoff immunisiert wurden, auf ihre humorale Immunantwort
getestet. Von den Patienten standen jeweils Seren vor, während und nach den jeweiligen
Immunisierungen zur Verfügung. Um die Veränderung der Serumantikörperantwort richtig
werten zu können, wurden folgende Kriterien festgelegt: Eine Serokonversion liegt erst vor,
wenn sich die Antikörperantwort gegen ein Antigen über die Zeit mindestens verdoppelt oder
mindestens halbiert. Zu beachten ist, dass hierbei mindestens ein MFI-Wert über dem Cut-offWert liegen muss.
Adenovirale Immuntherapie
Neunzehn CTCL-Patienten wurden mit einem nicht-replizierenden Adenovirus Typ 5 Vektor
immunisiert, der ein humanes IFN-γ cDNA Insert trägt. Die Patienten erhielten in den ersten drei
Wochen der Behandlung einmal wöchentlich eine Injektion in den Tumor. In der vierten Woche
erfolgte keine Injektion. Diese Art der Immunisierung im Verlauf von vier Wochen wurde in bis
zu vier Zyklen durchgeführt. Elf der 19 immunbehandelten Patienten wiesen keine Antikörper
gegen eines der humanen Antigene auf. Jedoch konnte für Patient #008 eine eindeutig positive
Serokonversion detektiert werden. Für diesen Patienten stiegen die Antikörper gegen MAGE-A3
von 30 über 1539 bis zu finalen 798 MFI an. Sieben Patienten hatten gleich bleibende
Serumantikörper gegen unterschiedliche Antigene (Tabelle 3-5, Abbildung 3-21). Patient #003
besaß Antikörper gegen GBP-5ta und cTAGE-5a N-terminal (zwei Seren von vier seropositiv).
Patient #004 erkannte mit gleich bleibenden Serumantikörpern die Antigene MAGE-A3 und A9.
LAGE-1a hatte Antikörper in Patient #006 und GAGE-7b in Patient #009 bereits vor der
Immuntherapie induziert. Gegen CAMEL und GBP-5ta (ein Serum von drei Seren seropositiv)
konnten Antikörper im Serum von Patient #014 identifiziert werden. Patient #018 schließlich
bildete gleich bleibende Antikörper gegen die vier Antigene MAGE-A1, A3, A9 und LAGE-1a.
Jedoch konnte kein einheitlicher Effekt der adenoviralen Immuntherapie auf die humorale
ERGEBNISSE
120
Immunantwort der Patienten erkannt werden. Die Auswertung der klinischen Parameter und des
klinischen Verlaufs liegen zur Zeit nur für die Patienten #001 bis #009 vor. Eine vollständige
Regression konnte für drei Patienten (#002, #006, #009) detektiert werden. Wie oben
beschrieben besaßen #006 und #009 gleich bleibende Antikörpertiter ohne Serokonversion. Eine
partielle Regression wurde für die Patienten #001 und #008 registriert. Einzig Patient #008 wies
eine Serokonversion auf. Die Patienten #003 bis #005 und #007 befanden sich in einem stabilen
Zustand ihrer Erkrankung. Der stabile Krankheitszustand der Patienten #003 und #004 spiegelte
sich in konstanten Antikörpertitern wider (Dummer et al. 2004). Die Serumantikörperantworten
gegen die viralen Antigene waren für alle Patienten bis auf die Patienten #011, #015 und #020
gleich bleibend (Abbildung 3-21). Für Patient #011 wurde ein Anstieg der Serumantikörper
gegen BK und HPV1 detektiert und für Patient #015 gegen JC. Die Antikörperantworten von
Patient #020 stiegen gegen die Antigene BK, JC und LPV an, wobei in einem Wiederholungstest
diese Anstiege nicht mehr detektiert werden konnten. Somit ist von einem Pipettierfehler
auszugehen. Für eine verlässliche statistische Auswertung war die Anzahl der getesteten Seren
zu gering.
Tabelle 3-5:
Veränderung der Serumantikörperantwort gegen alle Antigene in 19
immunbehandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie
Neunzehn CTCL-Patienten wurden mit einem adenoviralen Vektor, der das humane Interferon (IFN)-γ
Gen trägt, immunisiert und die Serumantikörperantwort analysiert. Während des Monitorings der
Serumantikörperantwort wurden vor allem gleich bleibende Antikörpertiter (→,→1 ein Serum von drei
Seren seropositiv,→2 vier Seren von sechs seropositiv,→3 zwei Seren von vier seropositiv) und für ein
humanes Antigen (MAGE-A3) eine positive Serokonversion (↑) nachgewiesen. PR: „Partial response“,
CR: „Complete response”, SD: “Stable disease”.
Patient MAGE- MAGE- MAGE- LAGE- GAGE- CAMEL se70- se57- GPB- cTAGE-5a cTAGE-5a p53 p16 Klinisches
A1
A3
A9
1a
7b
2
1
5ta N-terminal C-terminal
Bild
# 001
PR
# 002
CR
# 003
# 004
# 005
# 006
# 007
# 008
# 009
# 010
# 011
# 013
-
→
↑
-
→
-
-
→
→
-
-
-
-
→
-
→
-
# 014
# 015
# 016
# 017
# 018
→
→
→
→
-
→
-
-
-
→1
-
# 019
# 020
-
-
-
-
-
-
-
-
→
-
2
3
-
-
-
SD
SD
SD
CR
SD
PR
CR
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
ERGEBNISSE
121
A 6000
MAGE-A3
CAMEL
GBP-5ta
5000
MAGE-A3, CAMEL, GBP-5ta
MFI
4000
3000
2000
#003
#005
#006 #007
#008
#009 #010
#011
#016
#017
#018
#019
0
41
0
40
75
110
152
215
0
38
#015
0
42
77
106
133
169
197
224
252
294
#014
#013
0
34
64
133
0
326
0
43
78
104
140
0
42
0
62
0
69
102
144
0
32
0
36
0
29
66
93
0
33
#004
0
33
62
90
#002
0
36
64
#001
0
35
64
105
X
41
91
140
0
0
36
1000
#020
Patienten und Tage nach Vakzinierung
B
25000
BK
JC
LPV
HPV1
20000
BK, JC, LPV, HPV1
MFI
15000
10000
#004
#005
#006 #007
#008
#009 #010
#011
#013
#016
#017
#018
#019
0
41
0
40
75
110
152
215
0
38
#015
0
42
77
106
133
169
197
224
252
294
#014
0
34
64
133
0
326
0
43
78
104
140
0
42
0
62
0
69
102
144
0
32
0
36
0
29
66
93
0
33
0
35
64
105
#003
0
33
62
90
#002
0
36
64
#001
X
41
91
140
0
0
36
5000
#020
Patienten [#] und Tage nach Vakzinierung
Abbildung 3-21: Darstellung der Serumantikörperantwort der 19 immunbehandelten
CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie
In Abbildung A und B sind die Serumantikörperantworten aller 19 CTCL-Patienten, die mit einem
adenoviralen Vektor, der das humane Interferon (IFN)-γ-Gen trägt, immunisiert wurden, im Verlauf der
Therapie dargestellt. Mit Ausnahme von Patient #002 (X) sind alle Seren am Tag 0 vor Beginn der
Immuntherapie entnommen worden. Der Zeitraum des Monitorings der Patienten beträgt bis zu 234 Tage
nach der ersten Immunisierung. Cut-off-Werte der humanen Antigene sind mit unterbrochenen Linien
entsprechend des Farbcodes des jeweiligen Antigens eingezeichnet. In A sind die
Serumantikörperantworten exemplarisch für die humanen Antigene MAGE-A3, CAMEL und GBP-5ta
zusammengefasst, in B für alle viralen Antigene. Eine positive Serokonversion wurde in Patient #008
gegen MAGE-A3 nachgewiesen. In verschiedenen Patienten konnten gleich bleibende
ERGEBNISSE
122
Antikörperantworten gegen MAGE-A1, A3, A9, LAGE-1a, GAGE-7b, CAMEL, GBP-5ta und cTAGE5a N-terminal gemessen werden. Über die Zeit wurden positive Serokonversionen einiger viraler
Antigene in den Patienten #011, #015 und #020 gemessen. MFI: „Mean fluorescence intensity“, CTCL:
Kutanes T-Zell Lymphom.
Masernimpfstoff
Fünf Patienten wurden mit dem Lebendimpfstoff des Edmonston-Zagreb Masernvirus behandelt.
Der Lebendimpfstoff wurde direkt in den Tumor appliziert, nachdem eine neun Millionen
Einheiten Dosis an IFN-α zweimalig subkutan verabreicht worden war. Diese Vorbehandlung
fand jeweils 72 und 24 Stunden vor der eigentlichen Lebendimpfstoff-Injektion statt. Jeder
Behandlungszyklus bestand aus zwei Injektionen in den Tumor an Tag vier und 17 der Therapie,
wobei zwei unterschiedliche Dosierungen an Lebendimpfstoff gewählt wurden (Heinzerling et
al. 2005).
Für die Patienten, die mit dem Masernimpfstoff immunisiert wurden, wurden ausschließlich
gleich bleibende Antikörperantworten gemessen, sowohl für die humanen als auch für die viralen
Antigene (Tabelle 3-6). Für keinen Patienten fand eine Serokonversion in Form eines Anstiegs
oder eines Abfalls der Serumantikörperantwort statt.
Tabelle 3-6:
Veränderung der Serumantikörperantwort gegen alle Antigene in fünf
immunbehandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie
Fünf CTCL-Patienten wurden mit einem handelsüblichen Masernimpfstoff immunisiert und die
Serumantikörperantwort analysiert. Während des Monitorings der Serumantikörperantwort wurden
ausschließlich gleich bleibende Antikörpertiter (→,→1 sechs Seren von zwölf Seren seropositiv,→2 ein
Serum von elf Seren seropositiv) nachgewiesen. CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, MAGE: Melanom
Antigen, HPV: Humanes Papillomavirus, PR: „Partial response“, CR: „Complete response”, MR: “Minor
response”.
Patient MAGE- MAGE- MAGE- LAGE- GAGE- CAMEL se70- se57- GBP- cTAGE-5a cTAGE-5a p53 p16 Klinisches
Bild
A1
A3
A9
1a
7b
2
1
5ta N-terminal C-terminal
→2 # 0001
PR
1
→
# 0002
→
CR
# 0003
PR
# 0004
MR
# 0005
→
→
PR
Zwei der fünf Patienten wiesen keine Antikörper gegen humane Antigene auf. Patient #0005
bildete gleich bleibende Serumantikörper gegen die humanen Antigene MAGE-A3 und A9. Nur
ein Serum von elf von Patient #0001 war positiv für p53. Antikörper gegen CAMEL waren vor
und nach der Therapie bei Patient #0002 vorhanden sowie Antikörper gegen GBP-5ta bei der
Hälfte von 12 Seren (Abbildung 3-22). Allerdings ist bei Patient #0002 eine eindeutige Tendenz
zum Anstieg verschiedener Serumantikörper zu erkennen, wenn auch teilweise unterhalb des
Cut-off-Wertes oder nicht gemäß der Definition einer Serokonversion.
ERGEBNISSE
123
A 3000
MAGE-A3
CAMEL
GBP-5ta
cTAGE-5a N-terminal
2500
MAGE-A3, CAMEL, GBP-5ta,
cTAGE-5a N-terminal
MFI
2000
1500
1000
500
# 0001
# 0002
(PR)
(CR)
# 0003
# 0004
(MR)
(PR)
0
10
11
16
24
31
0
13
14
21
27
34
38
41
42
48
56
0
1
6
14
22
0
6
12
15
16
56
58
61
65
68
69
90
0
14
21
28
32
91
92
98
105
109
113
0
# 0005
(PR)
Patienten und Tage nach Vakzinierung
25000
B
20000
BK, JC, LPV, HPV1
MFI
15000
BK
JC
LPV
HPV1
10000
5000
0
14
21
28
32
91
92
98
105
109
113
0
6
12
15
16
56
58
61
65
68
69
90
0
1
6
14
22
0
13
14
21
27
34
38
41
42
48
56
0
10
11
16
24
31
0
# 0001
# 0002
(PR)
(CR)
# 0003
(PR)
# 0004
(MR)
# 0005
(PR)
Patienten und Tage nach Vakzinierung
Abbildung 3-22: Darstellung
der
Serumantikörperantwort
der
fünf
mit
einem
Masernimpfstoff behandelten CTCL-Patienten im Verlauf der Therapie
In Abbildung A und B sind die Serumantikörperantworten der fünf CTCL-Patienten, die mit einem
handelsüblichen Masernimpfstoff immunisiert wurden, im Verlauf der Therapie dargestellt. Allen
Patienten wurde vor der Immuntherapie (Tag 0) Blut entnommen. Der Zeitraum des Monitorings der
Patienten beträgt bis zu 113 Tage nach der ersten Immunisierung. Cut-off-Werte der humanen Antigene
sind mit unterbrochenen Linien entsprechend des Farbcodes des jeweiligen Antigens eingezeichnet. In A
sind die Serumantikörperantworten exemplarisch für die humanen Antigene MAGE-A3, CAMEL, GBP-
ERGEBNISSE
124
5ta und cTAGE-5a N-terminal zusammengefasst, in B für alle viralen Antigene. Nur für Patient # 0002
lässt sich eine tendenziell ansteigende Antikörperantwort der Antigene CAMEL, GBP-5ta und cTAGE-5a
N-terminal erkennen. MFI: „Mean fluorescence intensity“, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom, PR:
„Partial response“, CR: „Complete response”, MR: “Minor response”.
Für cTAGE-5a N-terminal wurde in Patient #0002 ein deutlicher Anstieg der Antikörper von 84
auf 408 MFI gemessen. Auch für CAMEL ist dieser Anstieg von 1889 auf 2400 MFI zu
erkennen. Für GBP-5ta steigen die Antikörper leicht von 1408 auf 1759 MFI an. Dieser Trend
des Anstiegs von Serumantikörpern korreliert mit dem Krankheitsverlauf des Patienten.
Heinzerling et al. (2005) beschrieben im Verlauf der Therapie bei diesem Patienten eine
komplette Remission des mit dem Masernimpfstoff behandelten Plaque sowie ein Ansprechen
einer weiteren Läsion, die im Anschluss an die Remission des ersten Plaques behandelt wurde.
Einzig bei Patient #0003 konnte eine vollständige Remission des behandelten Plaques erzielt
werden. Drei der anderen Patienten wiesen eine partielle Remission auf. Für Patient #0004
konnte nur ein geringfügiges Ansprechen auf die Therapie nachgewiesen werden.
ERGEBNISSE
125
3.3 Expressionsanalyse des Cancer Testis Antigens GAGE-7b
Das CTA GAGE-7b sollte in dieser Arbeit hinsichtlich seiner Expression an verschiedenen
Zelllinien und Gewebeproben von MM-Patienten untersucht werden. Dies erfolgte auf mRNAEbene mittels Reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) und auf Proteinebene
mittels polyklonaler Antikörper, die hierfür in Kaninchen generiert wurden. Für die Herstellung
der Antikörper musste zunächst aufgereinigtes Protein gewonnen werden.
3.3.1 Identifizierung von GAGE-7b und Homologie der GAGE-Familie
Zunächst wurde GAGE-1 unter der Verwendung von Tumor-reaktiven, autologen zytotoxischen
T-Lymphozyten (CTL) an der MM-Zelllinie MZ2-Mel identifiziert (Van den Eynde et al. 1995).
Das antigene Peptid YRPRPRRY wurde von reaktiven CTL auf dem HLA Klasse I Molekül
Cw6 erkannt und führte zur Lyse der Tumorzellen. GAGE-1, 2 und 8 kodieren für dieses Peptid.
Die durchgeführte Expressionsanalyse ergab eine Cancer Testis-spezifische Expression. Ein
anderer CTL-Klon reagierte gegen das HLA Klasse I A29-präsentierte Epitop YYWPRPRRY,
welches aus dem gleichen Bereich des GAGE-Proteins stammt (De Backer et al. 1999). Dieses
Epitop wird von den Antigenen GAGE-3, -4, -5, -6, -7 und –7b kodiert. Somit konnten an
cDNA-Banken insgesamt 9 verschiedene GAGE-mRNAs isoliert werden (Van den Eynde et al.
1995; Chen et al. 1998; De Backer et al. 1999). In Abbildung 3-23 ist eine Analyse mit dem
HUSAR-Programm „Clustal“ zur Verdeutlichung der hohen Homologie der GAGE-Familie auf
Proteinebene dargestellt.
3.3.2 Expressionsanalyse von GAGE-7b mRNA
Zwei verschiedene Primerpaare wurden für die Expressionsanalyse verwendet (De Backer et al.
1999). Es wurde darauf verzichtet, Normalgewebe auf mRNA-Ebene zu testen, da bekannt ist,
dass alle GAGE-Gene CTA sind. Für den Nachweis von GAGE-1, 2 und 8 wurden der Forward
Primer vde44 und der Reverse Primer vde24 verwendet, die ein Produkt der Länge 244bp
ergeben. Ein Produkt gleicher Größe wurde für den Nachweis von GAGE-3 bis 7 und 7b unter
Verwendung des Forward Primers vv-1 und des Reverse Primers vde24 gewählt. In Abbildung
3-24 ist ein repräsentatives Agarosegel der RT-PCR mit verschiedenen Zelllinien unter
Verwendung beider Primerpaare dargestellt.
ERGEBNISSE
126
GAGE-1.PEP
GAGE-2.PEP
GAGE-3.PEP
GAGE-4.PEP
GAGE-5.PEP
GAGE-6.PEP
GAGE-7.PEP
GAGE-7b.pep
GAGE-8.PEP
1
~MSWRGR.ST
~MSWRGR.ST
MNLSRGKSTY
~MSWRGRSTY
~MSWRGRSTY
~MSWRGRSTY
~MSWRGRSTY
~MSWRGRSTY
~MSWRGR.ST
YRPRPRRYVE
YRPRPRRYVE
YWPRPRRYVQ
YWPRPRRYVQ
YWPRPRRYVQ
YWPRPRRYVQ
YWPRPRRYVQ
YWPRPRRYVQ
YRPRPRRYVE
PPEMIGPMRP
PPEMIGPMRP
PPEVIGPMRP
PPEMIGPMRP
PPEVIGPMRP
PPEVIGPMRP
PPEMIGPMRP
PPEMIGPMRP
PPEMIGPMRP
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
EQFSDEVEPA
50
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
TPEEGEPATQ
GAGE-1.PEP
GAGE-2.PEP
GAGE-3.PEP
GAGE-4.PEP
GAGE-5.PEP
GAGE-6.PEP
GAGE-7.PEP
GAGE-7b.pep
GAGE-8.PEP
51
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
RQDPAAAQEG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
EDEGASAGQG
PKPEADSQEQ
PKPEAHSQEQ
PKPEADSQEQ
PKPEADSQEQ
PKPEADSQEQ
PKPEADSQEQ
PKPEAHSQEQ
PKPEAHSQEQ
PKPEADSQEQ
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
GHPQTGCECE
100
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEVDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
DGPDGQEMDP
GAGE-1.PEP
GAGE-2.PEP
GAGE-3.PEP
GAGE-4.PEP
GAGE-5.PEP
GAGE-6.PEP
GAGE-7.PEP
GAGE-7b.pep
GAGE-8.PEP
101
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
PNPEEVKTPE
EEMRSHYVAQ
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
EGEKQSQC~~
TGILWLLMNN
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
140
CFLNLSPRKP
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~
Abbildung 3-23: Multiples Alignment der GAGE-Proteine
Unter Verwendung der Software „Clustal“ des HUSAR Bioinformatik-Programms des DKFZ wurde
dieses multiple Alignment der Proteine der 9 Familienmitglieder der GAGE-Familie angefertigt. Blau:
100% Identität der Aminosäuren innerhalb der Spalte, rot: mindestens 75% Identität der Aminosäuren
innerhalb der Spalte, grün: mehr als 50% Identität der Aminosäuren in der Spalte.
3000bp
3000bp
250bp
2
3
4
5 6
1000bp
1000bp
500bp
500bp
1
3000bp
1000bp
1000bp
A
3000bp
M
M 7 8
500bp
250bp
500bp
250bp
9
10
B
1 2
3
4
5
6
7
8
9 10 11 12 13 14 M
Abbildung 3-24: Repräsentative RT-PCR mit beiden GAGE-Primerpaaren
cDNA von CTCL- und MM-Zelllinien sowie MM-Geweben wurde verwendet. Als Positivkontrolle
diente Testis- und UKVR-Mel-02-cDNA, als Negativkontrolle Wasser. In A wurde das Primerpaar für
GAGE-1, 2, 8 und in B für GAGE-3 bis 7b verwendet. Es ist jeweils eine Bande in Höhe von 244bp zu
sehen. A Gewebe von MM-Patienten, Spur 1:MM10, 2: MM9, 3: MM6, 4: MM2, 5: MM7, 6: MM4, 7:
MM3, 8: MM5, 9: Wasser, 10: UKVR-Mel-02, M: Marker. B CTCL- und MM-Zelllinien, Spur 1: CouL3, 2: MeWo: 3: Ma-Mel-47, 4: Ma-Mel-12, 5: Ma-Mel-52, 6: Ma-Mel-04, 7: SeAx, 8: Ma-Mel-11, 9:
Ma-Mel-05, 10: Ma-Mel-37b, 11: Ma-Mel-16, 12: Wasser, 13: UKRV-Mel-02, 14: Testis, M: Marker,
bp: Basenpaare.
ERGEBNISSE
127
Die Expression der beiden GAGE-Gruppen wurde an cDNA von 5 CTCL-, 17 MM- sowie zwei
Kontrollzelllinien (Melanozyten, HaCat) und Gewebeproben von 8 MM-Patienten untersucht.
Die Ergebnisse der RT-PCR sind in Tabelle 3-7 zusammengefasst.
Tabelle 3-7:
Expressionsanalyse der beiden GAGE-Gruppen in Zelllinien und
Geweben
In der Tabelle sind die positiven Zelllinien und Gewebe aufgeführt. Die Gesamtzahl der getesteten Proben
ist in Klammern (n) angegeben. Die Einzelergebnisse der RT-PCR sind in Anhang 3 dargestellt. CTCL:
Kutanes T-Zell Lymphom, MM: Malignes Melanom, n: Anzahl, RT-PCR: Reverse TranskriptasePolymerasekettenreaktion.
GAGE-Gruppe
GAGE-1, 2, 8
GAGE-3 bis 7b
Positive RT-PCR
Kontrollzelllinien CTCL-Zelllinien
MM-Zelllinien
(n=2)
(n=5)
(n=17)
0 (0%)
0 (0%)
12 (71%)
0 (0%)
0 (0%)
14 (82%)
MM-Gewebe
(n=8)
3 (38%)
4 (50%)
Weder GAGE-1, 2, 8 noch GAGE-3 bis 7b wurden in den untersuchten Kontroll- und CTCLZelllinien exprimiert. GAGE-3 bis 7b waren mit 82% in den MM-Zelllinien und 50% in den
MM-Geweben häufiger exprimiert als GAGE-1, 2, 8 (71% und 38%).
3.3.3 Antikörper-Herstellung mittels GST-GAGE-7b-tag-Fusionsprotein
GAGE-7b wurde in den GST-tag-Vektor kloniert und rekombinant exprimiert. Aus 6L
Expressionskultur wurden 2mg Protein, welches nativ im Batch-Verfahren über Glutathion
Sepharose aufgereinigt wurde, gewonnen. Dieses Protein wurde im Western Blot mit den GSTund tag-Antikörpern und im Coomassie-Gel überprüft. Da eine ausreichende Reinheit erhalten
wurde, konnte das Protein abschließend gegen 1x phosphatgepufferte Salzlösung (PBS)
dialysiert werden, um das Glutathion aus dem Elutionspuffer zu entfernen. Mit dem dialysierten
Protein wurden zwei Kaninchen bei der Firma Biogenes immunisiert und die Antikörper K5101
und K5102 hergestellt. Beide Antikörper wurden anschließend im Western Blot (15%
Polyacrylamidgel) in einer Verdünnung von 1:5000 evaluiert. Wie aus Abbildung 3-25
ersichtlich wurden keine spezifischen Antikörper gegen GAGE-7b in den immunisierten
Kaninchen gebildet. Es ist keine spezifische Bande, die das GAGE-7b-Protein bei 25 kilo Dalton
(kDa) (laut HUSAR 13kDa) darstellt, in Testis zu sehen. Zudem reagierte das Antiserum gegen
andere GST-X-tag-Proteine, die rekombinant in Bakterien exprimiert wurden, was auf die
Bildung von GST- und tag-Antikörper hindeutet. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde die
Aufreinigung des rekombinanten Proteins abgeändert. Um die Bildung von GST-Antikörpern zu
verhindern, wurde die Abspaltung des GST-Proteinteils und ein sehr reines Protein angestrebt.
ERGEBNISSE
A
M 1
2
3
4
5
6
7
8
9
B
202kDa
128kDa
80kDa
202kDa
128kDa
80kDa
37,9kDa
37,9kDa
30,5kDa
30,5kDa
19kDa
128
M
1
2
3
4
5
6
7
8
9
19kDa
6,8kDa
6,8kDa
Abbildung 3-25: Analyse der Antikörper K5101 und K5102 im Western Blot
Sowohl das Antiserum K5101 (A) als auch das Antiserum K5102 (B) reagierten stark gegen andere GSTX-tag-Fusionsproteine. Keine spezifische Reaktion wurde in Testis bei einer Verdünnung von 1:5000
gemessen. GAGE-7b sollte durch eine Bande bei 25kDa detektiert werden. Die folgenden Proteine
stammen aus rekombinanter Expression in Bakterien, Zelllinien oder gesunden Spendern, M: Marker,
Spur 1: GST-tag, 2: GST-tag, 3: GST-LAGE-1a-tag, 4: GST-LAGE-1a-tag, 5: SeAx, 6: MyLa, 7: Testis,
8: GST-GAGE-7b-tag, 9: GST-GAGE-7b-tag, kDa: kilo Dalton, GST: Glutathion-S-Transferase.
3.3.4 Evaluierung der optimalen Expressions- und Aufreinigungsbedingungen für
das rekombinante GST-GAGE-7b-tag-Protein
Um die optimalen Expressionsbedingungen für das rekombinante GST-GAGE-7b-tag-Protein zu
erhalten, wurde jeweils 1mL Bakteriensuspension einer 250mL Expressionskultur vor und nach
der Induktion der Proteinbildung mit Isopropyl-β-D-thiogalactosid (IPTG) entnommen. Die
Induktion wurde jeweils über Nacht durchgeführt. Die pelletierten Bakterien wurden direkt in
Probenpuffer für den Western Blot aufgenommen und lysiert. Zum Vergleich der Bedingungen
wurden gleiche Volumina aller Proben in einem Coomassie-Gel aufgetragen. Das GST-GAGE7b-tag-Protein wurde bei 45kDa als dicke Bande detektiert und im Western Blot mit den
Antikörpern anti-GST und anti-tag identifiziert (Ergebnisse nicht dargestellt). Laut Abbildung
3-26 ist die deutliche Induktion von GST-GAGE-7b-tag-Protein in allen Fraktionen nach der
Proteininduktion durch IPTG-Zugabe als dicke Bande bei 45kDa erkennbar. Bei einer IPTGKonzentration von 0,5mM und einer Induktion bei Raumtemperatur (Rt) wurde mehr Protein als
bei 17°C gewonnen und weniger Abbruchbanden als bei 37°C erzeugt. Unterschiedliche IPTGKonzentrationen erbrachten bei 17°C vergleichbare Proteinmengen. Deshalb wurde eine mittlere
IPTG-Konzentration von 0,25mM zur Induktion gewählt. Zudem wurde später festgestellt, dass
sowohl eine Induktion über Nacht als auch eine Induktion für 6h ein äquivalentes Ergebnis
ergibt, so dass fortan die rekombinante Proteinproduktion für 6h bei Rt mittels 0,25mM IPTG
induziert wurde.
ERGEBNISSE
M 1
2
3
4
5
6
129
7
8
9
10
M
250kDa
150kDa
100kDa
75kDa
250kDa
150kDa
100kDa
75kDa
50kDa
50kDa
37kDa
37kDa
25kDa
20kDa
25kDa
20kDa
Induktion
vor nach vor nach vor
IPTG [mM]
0.1 0.1 0.25 0.25 0.5
Temperatur [°C] 17
17
17
17
17
nach vor nach vor nach
0.5 0.5 0.5 0.5 0.5
17
Rt
Rt
37
37
Abbildung 3-26: Coomassie-Gel zur Bestimmung der optimalen Expressionsbedingungen
für GST-GAGE-7b-tag
In dieser Abbildung ist ein Coomassie-Gel (15% Polyacrylamidgel) zur Bestimmung der optimalen
Expressionsbedingungen für GST-GAGE-7b-tag-Protein dargestellt. In allen Spuren wurden gleiche
Probevolumina des Bakterienlysats aufgetragen. Der Zeitpunkt der Probenentnahme, die Isopropyl-β-Dthiogalactosid (IPTG)-Konzentration und die Temperatur sind der dargestellten Tabelle zu entnehmen.
Das GST-GAGE-7b-tag-Protein ist durch Pfeile gekennzeichnet. Rt: Raumtemperatur, kDa: kilo Dalton,
M: Marker, GST: Glutathion-S-Transferase.
Die Art der Bakterienlyse, French Press im Vergleich zu Sonifizierung inklusive
Homogenisieren, wurde unter Verwendung des GST-tag-Proteins evaluiert. 1L GST-tagProteinlysat wurde in zwei gleiche Teile geteilt. Ein Teil wurde dreimal in der French Press
lysiert, wohingegen der andere Teil sonifiziert, mit Lysozym, Triton-X-100 und 1,4-Dithiotreitol
(DTT) behandelt und homogenisiert wurde. Abbildung 3-27 verdeutlicht, dass in den Eluaten
nach der French Press deutlich mehr eluiertes GST-tag-Protein enthalten ist und dass in allen
vier Eluaten nach der French Press hohe GST-tag-Proteinmengen messbar sind. Das GST-tagProtein wurde bei 26kDa detektiert. Deshalb wurden alle Bakterienlysate fortan mittels French
Press aufgearbeitet.
Aus zahlreichen Vorversuchen war ersichtlich, dass GST-X-tag-Fusionsprotein nicht an die
Glutathion Sepharose gebunden wurde und mit dem Durchfluss, auch nach mehrmaligem
Inkubieren der Sepharose mit demselben Proteinlysat, entfernt wurde. Um den Einfluss des pHs
während der Bindung der GST-X-tag-Proteine an die Glutathion Sepharose zu analysieren
wurden neben dem üblichen pH von 7,4 zwei andere pH-Werte von 6,5 und 8,0 in den
Bakterienlysaten gewählt. Da im Lysat ausreichend GST-GAGE-7b-tag-Protein enthalten war,
konnte dieses Protein an die Glutathion Sepharose binden (Abbildung 3-27). Bei einem
Bindungs-pH von 6,5 wurde mehr Protein gebunden als bei einem pH von 8,0. Die Fraktionen
ERGEBNISSE
130
der Eluate mit einem Bindungs-pH von 6,5 enthalten deutlich mehr Protein als pH8,0 Eluate. In
Folge dessen wurde ein pH von 6,5 in den Bakterienlysaten für die Bindung der Proteine an die
Glutathion Sepharose gewählt.
A
M 1 2
3
4
B
5 6 7 M
50kDa
50kDa
37kDa
37kDa
50kDa
37kDa
25kDa
25kDa
20kDa
25kDa
20kDa
M 1
2
3 4
5
6
7
20kDa
Abbildung 3-27: Coomassie-Gel zum Vergleich der Lyse von GST-tag-Protein in der
French Press gegenüber Sonifizierung und Homogenisieren (A) und zur
Bestimmung des optimalen pH-Werts während der Bindung von GSTGAGE-7b-tag-Protein an Glutathion Sepharose (B)
A In diesem Coomassie-Gel (15% Polyacrylamidgel) wird die Lyse von Bakterien mittels French Press
verglichen mit Sonifizierung und Homogenisieren. Das aufgereinigte, von der Glutathion SepharoseSäule eluierte GST-tag-Protein wurde bei einer Größe von 26kDa detektiert und ist vermehrt in den
Eluaten des mit der French Press erhaltenen Proteins vorhanden. M: Marker, Spuren 1-4: French Press, 1:
Eluat 1, 2: Eluat 2, 3: Eluat 3. 4:Eluat 4, Spuren 5-7: Sonifizierung und Homogenisieren, 5: Eluat 2,
6:Eluat 3, 7: Eluat 4, kDa: kilo Dalton. B Im Coomassie-Gel (15% Polyacrylamidgel) ist der Unterschied
zwischen der Bindung von GST-GAGE-7b-tag-Protein an Glutathion Sepharose bei einem pH-Wert des
Lysats von 6,5 und 8,0 dargestellt. GST-GAGE-7b-tag-Protein bindet bei einem pH von 6,5 vermehrt an
die Glutathion Sepharose. Entsprechend wird mehr Protein eluiert, wobei gleiche Probevolumina
aufgetragen wurden. GST-GAGE-7b-tag-Protein ist bei 45kDa detektierbar. M: Marker, Spur 1:
Geklärtes Lysat, 2: Durchfluss bei pH6,5, 3: Durchfluss bei pH8,0, 4: gebundenes Protein pH6,5, 5:
gebundenes Protein pH8,0, 6: Eluat pH6,5, 7: Eluat pH8,0. GST: Glutathion-S-Transferase.
3.3.5 Aufreinigung des GST-GAGE-7b-tag-Proteins an Glutathion Sepharose und
Abspaltung des GST-Fusionspartners mittels Thrombin
Eine 3L Expressionskultur des rekombinanten GST-GAGE-7b-tag-Proteins wurde 6h bei Rt mit
0,25mM IPTG induziert, die Bakterienpellets in insgesamt 40mL 1x PBS pH6,5 aufgenommen
und bis zur Verarbeitung in der French Press eingefroren. Die 40mL Bakterienlysat wurden drei
Mal in der French Press aufgeschlossen und anschließend direkt über eine Glutathion SepharoseSäule aufgereinigt. Hierbei wurde das eisgekühlte Bakterienlysat bei Rt drei Mal über die Säule
gegeben, um Fusionsprotein zu binden. Zur Entfernung von ungebundenem Protein wurde die
Säule intensiv mit PBS gewaschen. Der GAGE-7b-tag-Fusionsteil wurde unter Verwendung von
100 Units (U) Thrombin während einer zweistündigen Inkubation bei Rt abgespalten. Das
lösliche GAGE-7b-tag-Protein konnte anschließend in zwei bis drei Elutionsschritten mit PBS
ERGEBNISSE
131
erhalten werden. Schließlich lagen zumeist zwei Mal je 3mL abgespaltenes Protein von ca.
1mg/mL Konzentration vor. Wie in Abbildung 3-28 dargestellt, war eine deutliche Bande mit
GST-GAGE-7b-tag-Fusionsprotein (ca. 45kDa) im aufgeschlossenen Bakterienlysat vor und
nach Zentrifugation vorhanden. Allerdings befanden sich ebenfalls ein Anteil an unlöslichem
Fusionsprotein und einigen Abbauprodukten im Pellet. Deutlich kann man in Spur vier das an
die Säule gebundene Fusionsprotein erkennen. Nach der Abspaltung lag nur noch GST-Protein
an der Säule gebunden vor (Spur 5), das abgespaltene Protein befand sich in Lösung und war als
26kDa große Bande sichtbar (Spur 6). Jedoch wurde GST-Protein in der Proteinlösung nach
GST-Abspaltung nachgewiesen (Spur 6, 25kDa), so dass eine weitere Aufreinigung notwendig
wurde. GST-Protein sollte möglichst gänzlich entfernt werden, damit es bei einer Immunisierung
zu keiner Bildung von unspezifischen GST-Antikörpern kommen würde.
M
1
2
3
4
5
6
75kDa
50kDa
37kDa
25kDa
20kDa
15kDa
Abbildung 3-28: Coomassie-Gel
zur
Aufreinigung
von
GST-GAGE-7b-tag
und
Abspaltung des GST-Fusionspartners
Dieses repräsentative Coomassie-Gel (15% Polyacrylamidgel) stellt die Aufreinigung von GST-GAGE7b-tag und die Abspaltung des GST-Fusionspartners von GAGE-7b-tag mittels Thrombin dar. In den
Spuren 1-3 wurden ca. 10µg Protein und in den Spuren 4-6 ca. 1µg Protein aufgetragen. Das GSTGAGE-7b-tag-Protein wird in den Spuren 1-4 bei ca. 45kDa, das GST-Protein in den Spuren 4-6 bei ca.
25kDa und das GAGE-7b-tag-Protein in Spur 6 bei 26kDa detektiert. M : Marker, Spur 1: E. coli Lysat,
2: geklärtes E. coli Lysat, 3: Pellet, 4: GST-GAGE-7b-tag-Protein gebunden an Glutathion Sepharose, 5:
GST-Protein gebunden an Glutathion Sepharose nach Thrombinabspaltung von GAGE-7b-tag, 6:
Abgespaltenes lösliches Protein. kDa: kilo Dalton, GST: Glutathion-S-Transferase.
3.3.6 Zusätzliche Aufreinigung des GAGE-7b-tag-Proteins mittels Anionenaustauschchromatographie (MonoQ) und Identifizierung von GAGE-7b mittels
MALDI-TOF
Mittels Anionenaustauschchromatographie sollten verunreinigende Proteine aus der Lösung des
abgespaltenen GAGE-7b-tag-Proteins entfernt werden. Hierzu wurden die ersten beiden
ERGEBNISSE
132
Elutionen nach der Abspaltung des GAGE-7b-tag-Proteins vom GST-Fusionspartner verwendet.
Diese beiden Elutionen wurden vereint und mit Puffer A 1:10 verdünnt, um eine
Salzkonzentration von ungefähr 15mM Natriumchlorid (NaCl) zu erhalten. Nach der Bindung
der Proteine an die MonoQ Säule wurde ein Salzgradient von 15mM bis 1M NaCl verwendet,
um die Proteine aufzutrennen. Das Eluat wurde in Fraktionen von 1mL gesammelt. Anhand des
Chromatogramms der Proteinauftrennung (Abbildung 3-29) wurde entschieden, welche
Fraktionen in einem Coomassie-Gel untersucht wurden. Im Chromatogramm ist deutlich zu
erkennen, dass kein Reinheitspeak und somit keine optimale Auftrennung der Proteinlösung
erzielt werden konnte. Sechs Peaks laufen zu Beginn der Auftrennung bei einer
Salzkonzentration von 200 bis 400mM NaCl ineinander. Jedoch konnten einige Proteine (Peaks
bei Fraktion 26, 30 und 35) abgetrennt werden. Da aus dem Chromatogramm keine eindeutige
Auftrennung erkennbar war, musste ein Coomassie-Gel die Güte der Auftrennung während der
Ionenaustauschchromatographie aufklären.
NWGAGE101:1_UV1_280nm
NWGAGE101:1_UV2_260nm
NWGAGE101:1_Conc
NWGAGE101:1_Fractions
mAU
%B
80
600
60
400
40
200
20
0
Waste 3
105.0
4
5
6
7
8
110.0
9
101112
13 14 15
115.0
16 17 18
19 20 21
120.0
22
23
24 25 26
125.0
27
28
29 30 31
130.0
32
33
34 35 36
135.0
37 38 39 0
ml
Abbildung 3-29: Chromatogramm der Ionenaustauschchromatographie für GAGE-7b-tag
In diesem repräsentativen Chromatogramm ist die Auftrennung der GAGE-7b-tag-Proteinlösung an einer
MonoQ Säule dargestellt. Auf der x-Achse sind die Anzahl der bereits durch die Säule geflossenen mL an
Lösung und Puffer und die gesammelten Fraktionen aufgeführt. Die y-Achse gibt die milli „absorption
units“ (mAU) an. Die rote Kurve stellt das UV-Spektrum bei 260nm und die blaue Kurve das Spektrum
bei 280nm dar. Der NaCl-Gradient wird durch die grüne Gerade und an der rechten Achse in %B
angegeben. NaCl: Natriumchlorid.
Zur Untersuchung des Ergebnisses der Ionenaustauschchromatographie in einem Coomassie-Gel
(15% Polyacrylamidgel) wurden die Proben vor der Chromatographie sowie Fraktionen, die
prominente Peaks im Chromatogramm darstellen ausgewählt. Die so erzeugten Coomassie-Gele
ERGEBNISSE
133
sind in Abbildung 3-30 dargestellt. In Spur 1 und 2 sind die Banden von GAGE-7b-tag bei
26kDa und darunter bei 25kDa für GST sichtbar. In der stark verdünnten Proteinlösung des
Durchlaufs durch die MonoQ Säule sind auch bei maximalem Volumenauftrag keine nicht an die
Säule bindenden Proteine erkennbar. Ab Spur 7 sind unterschiedliche Fraktionen, die während
der Elution der gebundenen Proteine mittels Salzgradienten aufgefangen wurden, aufgetragen. In
den Fraktionen 15, 16 und 18 (Spuren 10-12 und 15-17) ist kein GST-Protein detektierbar und
die Bande für GAGE-7b-tag-Protein ist prominent. Die Bande unterhalb von 25kDa wurde in der
„Matrix assisted laser desorption/ionisation-time of flight“ (MALDI-TOF) Analyse untersucht.
Die Bande bei 75kDa in Fraktion 30 (Spur 22) stellt ein abgetrenntes Protein dar. Somit wurden
die Fraktionen 15, 16 und 18 (Spuren 10-12 und 15-17) eindeutig als Fraktionen mit ausreichend
aufgereinigtem Protein identifiziert und nach ihrer Vereinigung mittels Vakuumzentrifugation
eingeengt. Schließlich konnten aus 3L Bakterienlysat ca. 1,5mg aufgereinigtes und abgespaltenes
GAGE-7b-tag-Protein erhalten werden.
M
1
2
3
4
5 M 6
7
8
9
10 11 12
13 14
M 15 16 17 18 19 20 21 22 23
75kDa
50kDa
37kDa
25kDa
20kDa
15kDa
Abbildung 3-30: Coomassie-Gele der Proben und Fraktionen der Ionenaustauschchromatographie
In diesen Coomassie-Gelen (15% Polyacrylamidgele) sind die Proben vor und Fraktionen nach der
Ionenaustauschchromatographie dargestellt. Für die Spuren 1 und 2 wurden ca. 5µg Protein aufgetragen.
In den restlichen Spuren wurden gleiche Probevolumina von 10µL (Spuren 10-13, 15-19) und 20µL
(Spuren 3-9, 14, 20-23) aufgegeben. Spur 1+2: GAGE-7b-tag 1.+2. Elution, 3+4: 1.+2. Elution 1:10
verdünnt mit Puffer A, 5+6: Durchlauf 1+2, 7-14: Fraktion 9, 12, 13, 15, 16, 18, 19, 22, 15-17: Fraktion
15, 16, 18 1:10 verdünnt mit 1xPBS, 18-23: Fraktion 20, 21, 24, 26, 30, 35, kDa: kilo Dalton, M: Marker.
In der Arbeitsgruppe von Dr. M. Schnölzer in der zentralen Proteinanalytik des DKFZ wurde die
Analyse des abgespaltenen Proteins mittels MALDI-TOF durchgeführt. Hierzu wurden die
Banden bei 26 und 22,5kDa aus dem denaturierten Coomassie-Gel ausgeschnitten, mit Trypsin
verdaut und massenspektrometrisch untersucht. Die Bande bei 26kDa konnte als GAGE-7b-tag
identifiziert werden. Mittels Peptidmassen-Fingerprint Analyse unter Verwendung von MALDITOF-MS und massenspektrometrischer Sequenzierung mit MALDI „Post source decay
ERGEBNISSE
134
fragmentation“ wurden drei eindeutig GAGE-7b-tag zuzuordnende Peptide nachgewiesen:
STYYWPR (m/z 972,47), STYYWPRPRR (m/z 1225,60) sowie QSQCVDKPPTPPPEPET (m/z
1906,85; C: carbamidomethyliert). Die Analyse der Bande bei 22,5kDa konnte nur das GAGE7b-tag zugehörige Peptid STYYWPRPRR in sehr geringer Konzentration bestätigen. Somit ist
die untere Bande höchstwahrscheinlich GAGE-7b-tag. Für eine eindeutige, zuverlässige
Zuordnung sollten zwei Peptide des jeweiligen Proteins identifiziert werden.
3.3.7 Immunisierung eines Kaninchens mit aufgereinigtem GAGE-7b-tag-Protein
Im zentralen Tierlabor des DKFZ wurde ein Kaninchen mit dem wie unter 3.3.5 und 3.3.6
beschrieben aufgereinigten, abgespaltenen GAGE-7b-tag-Protein immunisiert. Zunächst wurde
das Kaninchen K80 mit 750µg Protein subkutan immunisiert und über vier Wochen beobachtet.
Anschließend wurde K80 mit insgesamt 700µg Protein sowohl subkutan als auch intravenös
geboostet. Nach 10 Tagen wurde dem Tier Blut entnommen, und ein ELISA mit
Präimmunserum, Serum vier Wochen nach der Immunisierung bzw. vor dem 1. Boost sowie
dem Serum 10 Tage nach dem 1. Boost durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind
in Abbildung 3-31 dargestellt. Aus den Titrationskurven ist deutlich ersichtlich, dass K80 vor der
Immunisierung keine Antikörper gegen GAGE-7b-tag-Protein besaß, da das Präimmunserum
selbst bei einer Verdünnung von 1:200 eine optische Dichte (OD) bei 450nm von unter 0,1
aufwies. Desweiteren wurden innerhalb der vier Wochen nach Immunisierung Antikörper
gebildet (Kurve K80 Serum vor dem 1. Boost), die nach dem Boost deutlich zunahmen. Ein
Antikörpertiter von 1:6400 konnte ermittelt werden, woraufhin K80 am 17. Tag nach dem 1.
Boost ausgeblutet wurde.
ERGEBNISSE
135
3,0
K80 Präimmunserum
K80 Serum vor dem 1. Boost
K80 Serum 10 Tage nach dem 1. Boost
2,5
1,5
OD 450nm
2,0
1,0
0,5
0,0
1:25600 1:12800 1:6400
1:3200
1:1600
1:800
1:400
1:200
Verdünnung
Abbildung 3-31: Titration der Kaninchenseren vor und nach Immunisierung im ELISA
Diese Abbildung stellt die Titration des Präimmunserums des Kaninchen 80 (K80), des Serums vier
Wochen nach der Immunisierung mit GAGE-7b-tag-Protein und vor dem 1. Boost und des Serums 10
Tage nach dem 1. Boost mittels ELISA dar. Verdünnungen von 1:200 bis 1:25600 wurden als
Titrationsstufen gewählt. Nach dem 1. Boost ist ein deutlicher Anstieg der spezifischen GAGE-7bAntikörper im Antiserum gegenüber dem Präimmunserum, das auch bei einer 1:200 Verdünnung eine
vernachlässigbar niedrige Reaktion besitzt, zu erkennen. OD 450nm: Optische Dichte bei 450nm, K80:
Kaninchen 80.
3.3.8 Isolierung der spezifischen GAGE-7b-Antikörper aus dem Antiserum
Zur Isolierung der monospezifischen GAGE-7b-Antikörper aus dem Kaninchenantiserum
wurden jeweils eine N-hydroxysuccinimid (NHS)-aktivierte Sepharose-Säule mit gebundenem
GST-tag-Protein und eine Säule mit gebundenem GAGE-7b-tag-Protein hergestellt. Die
Effizienz der Bindung von GST-tag-Protein an die NHS-aktivierte Sepharose-Säule lag bei 97%,
so dass insgesamt 3,88mg Protein gebunden werden konnten. Für GAGE-7b-tag lag die
Effizienz bei 66%, und 0,7mg GAGE-7b-tag-Protein wurde an die Säule gebunden. Um die
spezifischen Antikörper gegen GAGE-7b isolieren zu können, wurden 10mL Serum, das nach
der Ausblutung von K80 gewonnen wurde, über die NHS-aktivierte Sepharose-Säule mit
gebundenem GST-tag aufgereinigt. Gebundene GST- bzw. tag-Antikörper wurden anschließend
eluiert. Das über die 1. Säule (GST-tag) geflossene Serum wurde anschließend über eine NHS-
ERGEBNISSE
136
aktivierte Sepharose-Säule mit gebundenem GAGE-7b-tag-Protein gegeben. Das Serum nach
dem Durchlauf durch beide Säulen sollte weniger Antikörper enthalten. Die spezifischen
Antikörper gegen GAGE-7b konnten von der 2. Säule (GAGE-7b-tag) eluiert werden. Eine
durchschnittliche Proteinkonzentration von 0,1mg/mL an monospezifischem GAGE-7bAntikörper sowie ein Titer von 1:2560 konnten erzielt werden. In einem ELISA wurde das
Serum vor, während und nach der Säulenaufreinigung, sowie die eluierten Antikörper untersucht
(Abbildung 3-32). Für den ELISA wurde identisch aufgereinigtes Protein wie bereits für die
Immunisierung verwendet.
Wie in Abbildung 3-32 dargestellt, nahm die Antikörperkonzentration im Serum K80 vor der
Säulenaufreinigung, nach der 1. Säule (GST-tag) und nach der 2. Säule (GAGE-7b-tag) deutlich
ab. Insbesondere die Bindung von Antikörpern an die 2. Säule entfernte Antikörper aus dem
Serum K80. Dies wird anhand der Erniedrigung der OD bei 450nm um 0,5 deutlich.
2,0
1,8
1,6
OD 450nm
1,4
1,2
1,0
0,8
Serum K80 (1:2 vorverdünnt)
0,6
0,4
Serum K80 nach NHS-GST-tag-Säule
Serum K80 nach NHS-GAGE-7b-tag-Säule
0,2
tag-AK
GAGE-7b-AK
0,0
unverdünnt
1:20
1:40
1:80
1:160
1:320
1:640
1:1280
Verdünnung
Abbildung 3-32: Titration des Antiserums und der isolierten Antikörper nach den
unterschiedlichen Aufreinigungsschritten
Mittels ELISA und unter Verwendung des in der Immunisierung eingesetzten aufgereinigten GAGE-7btag-Proteins wurde eine Titration des K80 Antiserums und der isolierten Antikörper nach
unterschiedlichen Aufreinigungsschritten durchgeführt. Titrationsstufen von unverdünntem Serum bis zu
einer Verdünnung von 1:1280 wurden gewählt. Das Antiserum von K80 vor Aufreinigung 1:2 verdünnt,
das Antiserum nach Aufreinigung über eine NHS-Säule (GST-tag-Protein), das Antiserum nach
Aufreinigung über eine NHS-Säule (GAGE-7b-tag-Protein), und die eluierten tag-Antikörper sowie die
eluierten GAGE-7b-Antikörper wurden untersucht. tag-Antikörper wurden entfernt. GAGE-7bAntikörper wurden aufgereinigt. AK: Antikörper, OD 450nm: Optische Dichte bei 450nm, K80:
Kaninchen 80, NHS: N-hydroxysuccinimid, GST: Glutathion-S-Transferase.
ERGEBNISSE
137
Die Analyse der eluierten tag- und GAGE-7b-Antikörper wies nach, dass tag-Antikörper aus
dem Antiserum entfernt werden konnten. Somit bildete K80 Antikörper gegen das C-terminale
tag-Ende des Proteins. Diese sind jedoch gegen ein nicht-humanes Protein gerichtet. Deshalb
sollten diese Antikörper in Untersuchungen an humanem Material nicht störend sein.
Theoretisch konnten mittels der verwendeten GST-tag-NHS-aktivierte Sepharose-Säule
gebildete GST-Antikörper entfernt werden, falls bei der Ionenaustauschchromatographie eine
minimale Konzentration an GST-Protein im aufgereinigten Protein enthalten gewesen sein sollte.
Die eluierten monospezifischen GAGE-7b-Antikörper reagierten eindeutig mit dem auf der
ELISA-Platte gebundenen GAGE-7b-tag-Protein. Ein ähnlicher Kurvenverlauf wurde für die
GAGE-7b-Antikörper und das Serum vor der Aufreinigung ermittelt. Das Serum nach dem
Durchfluss durch beide Säulen enthielt noch Antikörper gegen das aufgereinigte GAGE-7b-tagProtein. Dies weist auf eine Sättigung der Säulen mit Antikörpern hin.
3.3.9 Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers
Um die Spezifität des aufgereinigten monospezifischen GAGE-7b-Antikörpers zu überprüfen,
wurde der Antikörper sowohl im Western Blot, in der Immunzytologie als auch in der MultiplexSerologie getestet.
Western Blot
Der aufgereinigte monospezifische GAGE-7b-Antikörper wurde im denaturierenden Western
Blot (15% Polyacrylamidgel) gegen verschiedene GST-Fusionsproteine sowie verschiedene
Verdünnungen an aufgereinigtem GAGE-7b-tag-Protein getestet (Abbildung 3-33). Der
monospezifische Antikörper erkannte bei einer Verdünnung von 1:200 bzw. einer Konzentration
von 1µg/mL die GAGE-7b-tag Bande bei ca. 26kDa sowie eine GAGE-7b-Bande bei 22,5kDa
(Spur 1). Ansonsten reagierte der Antikörper schwach gegen drei Proteine bei ca. 35, 55 und
75kDa, die zu den E. coli-Proteinen zählen könnten. Diese Banden wurden ebenfalls im GSTGAGE-7b-tag-Lysat (Spur 2) erkannt. In Spur 2 wurde zudem eine eindeutige Reaktion des
Antikörpers gegen GST-GAGE-7b-tag-Protein bei ca. 45kDa nachgewiesen. Der Antikörper
reagierte sehr schwach gegen MAGE-A9-tag-Protein bei einer Größe von ca. 43kDa (Spur 3). In
allen Spuren detektierte der Antikörper eine Bande bei ca. 75kDa, die vermutlich dem E. coliProtein Hsp70 zuzuordnen ist. Dieses Protein wird während der Proteinexpression gebildet, ist
jedoch
prokaryontenspezifisch.
Die
ausgewählten
GST-Fusionsproteine
besitzen
ein
Molekulargewicht von 70 bis 80kDa. Die Reaktion des Antikörpers ist vermutlich gegen das Cterminale tag-Ende gerichtet. Eine Ausnahme bildet GST-LAGE-1a-tag-Protein, das ein
Molekulargewicht von 47kDa besitzt. Der Antikörper erkannte in Spur 9 eine schwache Bande
ERGEBNISSE
138
dieses Proteins sowie vermutlich das prokaryontenspezifische E. coli Protein HSP70. Dies deutet
ebenfalls auf einen Restgehalt an tag-Antikörpern hin. Die Untersuchung unterschiedlicher
Verdünnungen an aufgereinigtem Protein mit dem GAGE-7b-Antikörper bestimmte eine
Nachweisgrenze von 15ng GAGE-7b-tag-Protein (Verdünnung 1:100). Ab einer Proteinmenge
von 1,5ng (Verdünnung 1:1000) erkannte der Antikörper das aufgereinigte Protein nicht mehr.
A
M
1
2
3
4
5
6
7
8
9
B
250kDa
250kDa
100kDa
75kDa
100kDa
75kDa
50kDa
50kDa
37kDa
37kDa
GST-GAGE-7b-tag
25kDa
M
1
2
3
4
25kDa
20kDa
20kDa
GAGE-7b-tag
GAGE-7b-tag
15kDa
15kDa
Abbildung 3-33: Western
Blot
an
verschiedenen
GST-Fusionsproteinen
unter
Verwendung des monospezifischen GAGE-7b-Antikörpers
A In diesem Western Blot (15% Polyacrylamidgel) wurden ca. 0,1µg aufgereinigtes, rekombinantes
GAGE-7b-tag-Protein sowie 0,1µg andere rekombinante GST-Fusionsproteine aufgetragen. Zur
Detektion wurde der GAGE-7b-Antikörper in einer 1:200 Verdünnung (1µg/mL) eingesetzt. Der
aufgereinigte monospezifische Antikörper reagierte deutlich mit GAGE-7b-tag und GST-GAGE-7b-tagProtein sowie einigen unspezifischen E. coli Banden. Es bestehen schwache Reaktionen mit den GSTFusionsproteinen vermutlich aufgrund des tag-Anteils. Spur 1: GAGE-7b-tag, 2: GST-GAGE-7b-tag, 3:
MAGE-A9-tag, 4: GST-MAGE-A9-tag, 5: GST-MAGE-A1-tag, 6: GST-MAGE-A3-tag, 7: GST-GBP5ta-tag, 8: GST-tag, 9: GST-LAGE-1a-tag. B Der GAGE-7b-Antikörper (1:200, 1µg/mL) erkennt das
aufgereinigte GAGE-7b-tag-Protein bis zu einer Verdünnung von 1:100. Dies entspricht einer
Proteinmenge von 15ng. Ab einer Verdünnung von 1:1000 wird das aufgereinigte Protein nicht mehr
erkannt. Spur 1, 2, 3, 4: Aufgereinigtes GAGE-7b-tag-Protein (1,5mg/mL) 1:10, 1:100, 1:1000 und
1:10000 verdünnt. M: Marker, kDa: kilo Dalton, GST: Glutathion-S-Transferase.
Immunzytologie
In der Immunzytologie erkannte der GAGE-7b-Antikörper die Zelllinie UKRV-Mel-27, die in
Abbildung 3-34 dargestellt ist. Diese positive Reaktion konnte nach der Präabsorption des
Antikörpers mit aufgereinigtem Antigen vollständig aufgehoben werden. Das Antigen besaß
dieselbe Qualität wie das zur Immunisierung verwendete Antigen. Ein mol Antikörper wurde mit
2 mol Antigen für 30min präabsorbiert und anschließend ÜN bei RT mit den Zellen inkubiert.
Somit konnte bestätigt werden, dass der Antikörper GAGE-7b spezifisch erkennt, das GAGE-7btag-Protein bindet und keine anderen unspezifischen Antikörper vorhanden sind, die mit
ERGEBNISSE
139
humanen Proteinen reagieren. Entsprechend der Färbung in Abbildung 3-34 A ist GAGE-7b im
Cytosol der Zellen lokalisiert. Innerhalb einer Zelllinie sind GAGE-7b-positive und GAGE-7bnegative Zellklone nachweisbar. Eine Erklärung hierfür ist, dass diese MM-Zelllinie aus der
Kultivierung von Biopsiematerial einer kutanen Metastase eines MM-Patienten stammt, und hier
die Vermehrung mehrerer Zellklone möglich ist.
Zur internen Kontrolle wurde die Zelllinie UKRV-Mel-27 mit dem 1:100 verdünnten K80
Präimmunserum gestestet. Diese Verdünnung entspricht der Verdünnung des aufgereinigten
Antikörpers. Nach der Gegenfärbung der Zellen wurde keine positive Reaktion des
Präimmunserums mit der GAGE-7b-positiven Zelllinie nachgewiesen. Diese Untersuchung
bestätigt die Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers.
A: UKRVMel-27,
GAGE-7bAntikörper
2µg/mL,
40x
A
Abbildung 3-34: Überprüfung
der
B: UKRVMel-27,
GAGE-7bAntikörper
2µg/mL,
Präabsorption
mit Antigen
1:2, 40x
B
Spezifität
des
GAGE-7b-Antikörpers
mittels
Immunzytologie
Mittels Immunzytologie wurden zwei Zytospins der GAGE-7b-positiven Zelllinie UKRV-Mel-27
untersucht. In A wurde eine Färbung mit 2µg/mL GAGE-7b-Antikörper durchgeführt. In B wurde die
Färbung unter vorheriger Präabsorption des GAGE-7b-Antikörpers mit GAGE-7b-tag-Antigen in einer
1:2 Verdünnung parallel vorgenommen. Beide Zytospins wurden mit einer 40-fachen Vergrößerung
betrachtet und fotografiert.
Multiplex-Serologie
Der GAGE-7b-Antikörper wurde ebenfalls in der Multiplex-Serologie verwendet, da er auf diese
Weise gleichzeitig gegen 17 verschiedene Antigene getestet und die Bindung von GAGE-7b-tagProtein an die entsprechende Beadsorte bestätigt werden konnte. In diesem System wurde der
Antikörper eine Stunde mit GST-tag-Protein präabsorbiert und in einer Verdünnung von 1:100
(2µg/mL) eingesetzt. Schließlich wurde der MFI-Wert, der mit dem GAGE-7b-Antikörper gegen
das GST-tag-Protein erzielt wurde (7 MFI), von den MFI-Werten von allen anderen Antigenen
subtrahiert, um die Netto MFI-Werte zu erhalten. Die somit berechneten MFI-Werte sind in
Tabelle 3-8 festgehalten. Der GAGE-7b-Antikörper reagierte ausschließlich mit dem GSTGAGE-7b-tag-Protein. Die MFI-Werte von 22 und 21, die jeweils für das GST-MAGE-A9-tagund GST-LAGE-1a-tag-Protein berechnet wurden, liegen im Rahmen der Hintergrundreaktion.
ERGEBNISSE
140
Sie weisen nicht auf eine Reaktion des Antikörpers mit diesen beiden Proteinen hin. Der
niedrigste Cut-off-Wert, der in dieser Arbeit verwendet wurde und negative von positiven Seren
unterschied, lag bei 59 MFI (siehe Tabelle 3-4). Dementsprechend sind Reaktionen erst ab ca. 50
MFI als positiv zu werten.
Nach dem Nachweis der Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers in Western Blot, Immunzytologie
und Multiplex-Serologie wird deutlich, dass der Antikörper sowohl denaturiertes als auch natives
sowie rekombinant hergestelltes Protein erkennt und entsprechend in verschiedenen
Testsystemen verwendet werden kann. Im Western Blot wurde der Antikörper in einer
Verdünnung von 1:200 (1µg/mL), in der Immunzytologie von 1:50 bis 1:100 (2µg/mL) und in
der Multiplex-Serologie in einer Verdünnung von 1:100 (2µg/mL) verwendet.
Tabelle 3-8:
Verwendung des GAGE-7b-Antikörpers in der Multiplex-Serologie
Diese Tabelle führt die MFI-Werte, die die Reaktion des GAGE-7b-Antikörpers mit jedem einzelnen
Antigen in der Multiplex-Serologie darstellen, auf. Die MFI-Werte bestätigen, dass der Antikörper
ausschließlich das GAGE-7b-Antigen bindet. Reaktionen von ungefähr 20 MFI liegen innerhalb der
Hintergrundreaktion und sind somit vernachlässigbar. MFI: „Mean fluorescence intensity“.
Antigen
MFI-Wert
Antigen
MFI-Wert
Antigen
MFI-Wert
MAGE-A1
0
se70-2
0
JC
0
MAGE-A3
0
se57-1
0
LPV
0
MAGE-A9
21
GBP-5ta
0
HPV1
0
LAGE-1a
22
cTAGE-5a Nterminal
0
p53
0
GAGE-7b
1597
cTAGE-5a Cterminal
0
p16
0
CAMEL
0
BK
0
3.3.10 Expressionsanalyse des Proteins GAGE-7b
Um die Expression des Proteins GAGE-7b zu untersuchen, wurde der wie oben beschrieben
selbst generierte GAGE-7b-Antikörper im Western Blot sowie in der Immunzytologie und
-histologie eingesetzt.
Expression in Kontrollgewebe
Um das CTA-Profil von GAGE-7b auf Proteinebene zu bestätigen, wurden 15 verschiedene
Kontrollgewebe mit dem generierten GAGE-7b-Antikörper im Western Blot (15%
Polyacrylamidgel) untersucht. Der Antikörper wurde in einer Verdünnung von 1:200 (1µg/mL)
eingesetzt und detektierte eine spezifische Bande bei 26kDa. In Testis- und in Gehirngewebe
wurde weiterhin eine sehr schwache Bande bei ca. 90kDa detektiert. In Testisgewebe könnte
ERGEBNISSE
141
diese Bande ein GAGE-Protein-Aggregat darstellen, das nicht denaturiert wurde. Im
Gehirngewebe ist die Bande nur sehr schwach erkennbar und somit vernachlässigbar. In
Abbildung 3-35 ist ein repräsentativer Western Blot dargestellt. Der Antikörper erkannte GAGE7b ausschließlich in Testisgewebe und keinem anderen Normalgewebe. Dies bestätigt, dass
GAGE-7b auch auf Proteinebene ein CTA ist. Der Western Blot unter Verwendung eines βAktin-Antikörpers verdeutlicht, dass von allen Normalgeweben gleiche Proteinmengen
aufgetragen wurden.
A
M
1
2
3
4
5
6
7
8
9
B
250kD
100kD
75kD
250kD
100kD
75kD
50kD
50kD
37kD
37kD
25kD
20kD
15kD
10kD
M 1
2
3
4
5
6
7
8
9
25kD
20kD
15kD
Abbildung 3-35: Western Blot an Kontrollgewebe mit GAGE-7b-Antikörper
Ca. 40µg Kontrollprotein wurden zur Untersuchung im Western Blot (15% Polyacrylamidgel) mit den
Antikörpern GAGE-7b (1:200) (A) und β-Aktin (1:5000) (B) aufgetragen. GAGE-7b konnte als Bande
bei 26kDa und β-Aktin als Bande bei 45kDa nachgewiesen werden. Die GAGE-7b Expression in
Normalgeweben ist auf Testis beschränkt. A und B Spur 1: Plazenta, 2: Brustdrüse, 3: Knochenmark, 4:
Testis, 5: Haut, 6: Leber, 7: Thymus, 8: Magen, 9: Gehirn. kDa: kilo Dalton, M: Marker.
Expression in Zelllinien und Tumorgewebe
Insgesamt wurden 24 Zelllinien auf GAGE-7b-Expression mittels Western Blot (15%
Polyacrylamidgel) untersucht. Als internes Kontrollprotein wurde β-Aktin verwendet. Alle
Kontroll- (Melanozyten und HaCat) sowie alle CTCL-Zelllinien waren GAGE-7b-negativ
(Abbildung 3-36). Hingegen konnte eine GAGE-7b-Expression in zehn von 17 MM-Zelllinien
als Bande von 26kDa nachgewiesen werden. Dies bedeutet, dass mehr als 50% aller MMZelllinien GAGE-7b auch auf Proteinebene exprimieren.
Zusätzlich wurden neun Tumorgewebe mit dem GAGE-7b-Antikörper im Western Blot (15%
Polyacrylamidgel) getestet. Da die Proteinkonzentration der aus den Tumorgeweben erhaltenen
Proteinlösungen gering war, konnten nur sehr schwache Banden im Western Blot detektiert
werden (Abbildung 3-37, Spur 9 und 11). In zwei MM-Tumorgeweben (22%) konnte GAGE-7b
nachgewiesen werden. Obwohl die malignen Gewebe zur Proteinisolierung nicht denjenigen
entsprachen, die zur Zelllinienetablierung verwendet wurden, wurde GAGE-7b sowohl in
ERGEBNISSE
142
Tumorgewebe- als auch Zelllinienprotein der Zelllinien Ma-Mel-37b und -47 exprimiert. Von
weiteren
vier
Tumorgeweben
konnten
die
entsprechenden
Zelllinien
innerhalb
der
durchgeführten Untersuchungen auf GAGE-7b-Expression getestet werden.
A
M
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
26kDa
GAGE
1µg/mL
45kDa
β-Actin
1:5000
B
M
1
2
3
4
5
6
7
26kDa
GAGE
1µg/mL
45kDa
β-Actin
1:5000
Abbildung 3-36: Western Blot an verschiedenen Zelllinien mit GAGE-7b-Antikörper
Ca. 40µg Zelllinienprotein wurden zur Untersuchung im Western Blot (15% Polyacrylamidgel) mit den
Antikörpern GAGE-7b (1:200) und β-Aktin (1:5000) aufgetragen. GAGE-7b konnte als Bande bei 26kDa
und β-Aktin als Bande bei 45kDa nachgewiesen werden. 58% der MM-Zelllinien waren GAGE-7bpositiv, wohingegen alle CTCL- sowie Kontroll-Zelllinien GAGE-7b-negativ waren. A Spur 1: UKRVMel-02, 2: UKRV-Mel-06a, 3: UKRV-Mel-14a, 4: UKRV-Mel-21a, 5: UKRV-Mel-27, 6: UKRV-Mel31, 7: SK-Mel-023, 8: Ma-Mel-04, 9: Ma-Mel-05, 10: Ma-Mel-11, 11: Ma-Mal-12, 12: Ma-Mel-16, 13:
Ma-Mel-21, 14: Ma-Mel-37b, 15: Ma-Mel-47, 16: Ma-Mel-52, 17:MeWo. B Spur 1: Melanozyten, 2:
HaCat, 3: Cou-L3, 4: HH, 5: HuT78, 6: MyLa, 7: SeAx. kDa: kilo Dalton, M: Marker, MM: Malignes
Melanom, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom.
Ein MM-Patient reagierte weder im Tumorgewebe noch in der entsprechenden Zelllinie (UKRVMel-06a) positiv gegen GAGE-7b. Für zwei weitere MM-Patienten wurde keine GAGE-7bExpression in Western Blot Untersuchungen des Tumorgewebes und der Zelllinie nachgewiesen
(Ma-Mel-05 und Ma-Mel-12), jedoch GAGE-7b-Positivität auf mRNA-Ebene in Gewebe und
Zelllinie. Ein weiterer auf diese Weise evaluierter MM-Patient war GAGE-7b-positiv auf
mRNA- und Proteinebene für die entsprechende Zelllinie (UKRV-Mel-27), jedoch das
Tumorgewebe war GAGE-7b-negativ (vgl. Anhang 3).
ERGEBNISSE
M
1
2
3
4
5
6
7
8
143
9
10
11
26kDa
GAGE
1µg/mL
45kDa
β-Actin
1:5000
Abbildung 3-37: Western Blot an MM-Tumorgewebe mit GAGE-7b-Antikörper
Da die Konzentration an Tumorgewebeprotein gering war, wurden ca. 10µg Protein im Western Blot
(15% Polyacrylamidgel) aufgetragen. Die Blots wurden mit den Antikörpern GAGE-7b (1:200) und βAktin (1:5000) untersucht. GAGE-7b konnte als Bande bei 26kDa und β-Aktin als Bande bei 45kDa
nachgewiesen werden. 22% der MM-Tumorgewebe waren sehr schwach GAGE-7b-positiv (Spur 9 und
11). Als Vergleich wurde Protein der Zelllinien aufgetragen, die von denselben Patienten stammen wie
das schwach positive Tumorgewebe (Spur 8 und 10). Spur 1-7: Tumorgewebe von MM-Patienten 1-7, 8:
Protein der Zelllinie Ma-Mel-37b, die von MM-Patient 8 stammt, 9: Tumorgewebe von MM-Patient 8,
10: Protein der Zelllinie Ma-Mel-47, die von MM-Patient 9 stammt, 10: Tumorgewebe von MM-Patient
9. kDa: kilo Dalton, M: Marker, MM: Malignes Melanom.
Zelluläre Lokalisation von GAGE-7b
Immunzytologie
Neben den Untersuchungen der Expression von GAGE-7b im denaturierenden Western Blot
wurde die Expression in der Immunzytologie und somit einer nativen Form des Proteins getestet.
Insgesamt konnten Zytospins von 22 verschiedenen Zelllinien hergestellt werden, wobei 16
MM-, fünf CTCL-Zelllinien und Melanozyten untersucht wurden. Der GAGE-7b-Antikörper
wurde in einer Verdünnung von 1:100 (2µg/mL) eingesetzt. Als Kontroll-Zelllinie dienten
Melanozyten, die nicht mit dem Antikörper reagierten. In den untersuchten CTCL-Zelllinien
konnte keine GAGE-7b Expression nachgewiesen werden. 43,8% der MM-Zelllinien (7/16)
konnten in der Immunzytologie als GAGE-7b-positiv identifiziert werden (Tabelle 3-9, Anhang
3). Bis auf eine Ausnahme (Ma-Mel-12) waren alle Zelllinien, die in der Immunzytologie eine
positive Reaktion mit dem GAGE-7b-Antikörper aufwiesen, ebenfalls im Western Blot GAGE7b-positiv. Wie bereits in 3.3.9 beschrieben ist GAGE-7b zytoplasmatisch lokalisiert. In der
Mehrheit der untersuchten Zelllinien wurden sowohl GAGE-7b-positive als auch GAGE-7bnegative Zellklone nachgewiesen, so dass zumeist von heterogenen Zellkulturen ausgegangen
werden kann. Abschließend wird angenommen, dass der generierte GAGE-7b-Antikörper
sowohl GAGE-3, 4, 5, 6, 7 und 7b erkennt, da diese Proteine sich wie unter 1.5.1 und 3.3.1
aufgeführt nur durch einzelne Nukleotidsubstitutionen unterscheiden.
ERGEBNISSE
144
Immunhistologie
Um eine Aussage über die GAGE-7b Expression in Gewebeschnitten treffen zu können, wurde
der GAGE-7b-Antikörper mit einer Konzentration von 0,4µg/mL in der Immunhistologie
verwendet. Bei der Untersuchung von Paraffinschnitten von 40 MM-Patienten konnten in 21 von
40 Patienten (53%) GAGE-7b-positive Zellen detektiert werden (Tabelle 3-9). GAGE-7bpositive Zellen wurden jedoch hauptsächlich als einzelne Zellen oder Zellhaufen nachgewiesen.
Normale Haut war GAGE-7b-negativ, wohingegen Spermatogonien in gefärbten Schnitten von
normaler Testis vom GAGE-7b-Antikörper gefärbt wurden. Dies bestätigt zusätzlich den CTA
Charakter von GAGE-7b auf Proteinebene.
Tabelle 3-9:
Zusammenfassung der Ergebnisse der Expressionsanalyse von GAGE-7b
In dieser Tabelle sind zusammenfassend alle Ergebnisse, die mit dem GAGE-7b-Antikörper erhalten
werden konnten dargestellt. Zudem ist die Verwendung des Antikörpers sowohl im Western Blot als auch
in der Immunzytologie und -histologie aufgeführt. MM: Malignes Melanom, CTCL: kutanes T-Zell
Lymphom, n: Anzahl, Ctrl: Kontrolle, neg.: negativ, pos.: positiv.
Western Blot
Zelllinie
GAGE
-7b
Ctrl
(n=2)
MM
(n=17)
Anwen
-dung
Positiv
Immunzytologie
Immunhistologie
Zelllinie
Gewebe
Gewebe
CTCL
(n=5)
Ctrl
(n=15)
inkl.
Testis
MM
(n=9)
Ctrl
(n=1)
1:200 (1µg/mL)
MM
(n=16)
CTCL
(n=5)
1:100 (2µg/mL)
Ctrl
Pos.
Neg.
Testis
Haut
MM
(n=40)
1:500 (0,4µg/mL)
0
10
0
1
2
0
7
0
(0%)
(58,8%)
(0%)
(4,4%,
Testis
positiv)
(22,2%)
(0%)
(43,8%)
(0%)
Pos.
Neg.
21
(53%)
In Abbildung 3-38 sind sowohl immunzytologische als auch -histologische Untersuchungen
unter Verwendung des GAGE-7b-Antikörpers zusammengefasst.
ERGEBNISSE
A
145
B
C
E
F
H
I
K
L
Haut
Testis
B
C
D
Präimmunserum
G
Präabsorbierter
GAGE-7b-Antikörper
H
J
Abbildung 3-38: Immunzytologische und –histologische Untersuchungen mit GAGE-7bAntikörper
Immunzytologische und -histologische Färbungen mit dem GAGE-7b-Antikörper an Zytospins sind in AF und an Paraffinschnitten in G-L dargestellt. MM-Zellen der Zelllinie UKRV-Mel-27 wurden durch den
GAGE-7b-Antikörper in A, B, C und E gefärbt. Hingegen färbte das Präimmunserum von K80 keine
MM-Zellen (D). Die Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers konnte durch die Präabsorption des
Antikörpers mit rekombinantem GAGE-7b-tag-Protein (2 mol GAGE-7-tag + 1 mol GAGE-7bAntikörper) in F nachgewiesen werden. Färbungen in MM-Gewebe sind in einzelnen Zellen (G, H) und in
Zellhaufen (I, J) erkennbar. Normale Haut ist GAGE-7b-negativ (K), wohingegen normale Testis GAGE7b-positiv ist. Maßstab: 50µm. K80: Kaninchen 80.
ERGEBNISSE
146
3.3.11 Serumantikörperantworten gegen GAGE-7b
Neben der Bestimmung der Serumantikörperantwort gegen GAGE-7b unter Verwendung der
SADA-Methode und Multiplex-Serologie wurde eine dritte Methodik herangezogen. Im
Anschluss an eine “sodium dodecyl sulphate polyacrylamide gel electrophoresis” (SDS-PAGE,
15%) mit aufgereinigtem GAGE-7b-tag-Protein und dem Blotten der Proteine auf eine
Nitrozellulose-Membran, wurden anstelle eines polyklonalen Antikörpers Serumantikörper mit
der Membran inkubiert. Um einen hohen Durchsatz an Seren zu erzielen, wurden die
Membranen in kleine Streifen zerteilt und mit dem entsprechenden Serum (1:50) inkubiert. Das
Binden von Serumantikörpern an das aufgereinigte Protein wurde mittels Farbreaktion (braune
Bande) mit Diaminobenzidin (DAB) nachgewiesen. Die somit erhaltenen positiv reagierenden
Seren wurden zur endgültigen Bestätigung der Antigen-Antikörper-Reaktion nochmals in einem
Western Blot und Chemilumineszenz-Detektion gestestet (Abbildung 3-39). Auf diese Weise
konnten für GAGE-7b 36 Kontroll-, 72 MM- und 34 CTCL-Seren getestet werden. Im KontrollKollektiv konnte keine positive Reaktion gegen GAGE-7b nachgewiesen werden. Vier MM(5,6%, positive Reaktion in Abbildung 3-39 Spur 10) und zwei CTCL-Patienten (5,9%) besaßen
Antikörper gegen dieses Antigen. Zahlreiche Seren detektierten eine Bande bei 12,5kDa
(Abbildung 3-39 Spur 3). Vermutlich handelt es sich um ein E. coli-Protein, das nicht abgetrennt
werden konnte. Antikörper gegen E. coli-Proteine sind häufig im Serum von Menschen
vorhanden infolge der ständigen Abwehr von Bakterien durch das körpereigene Immunsystem.
A
M 1 2 3 4 5
B
M 1
2
3
4
5
6
100kDa
75kDa
50kDa
37kDa
25kDa
20kDa
15kDa
25kDa
20kDa
15kDa
10kDa
10kDa
7
8
9 10 11 12 M
100kDa
75kDa
50kDa
37kDa
25kDa
20kDa
15kDa
10kDa
Abbildung 3-39: Serumantikörperantworten gegen GAGE-7b ermittelt mit Western Blot
und DAB (A) sowie Chemilumineszenz (B)
Der Nachweis von GAGE-7b-Antikörpern im Serum erfolgte mittels Western Blot und den
Detektionssystemen Diaminobenzidin (A) und Chemilumineszenz (B). Es wurde 1µg aufgereinigtes
GAGE-7b-tag-Protein pro Spur aufgetragen. In A fallen positive Reaktionen von Antikörpern mit
geblotteten Proteinen durch eine gelb bis braune Bande bei 26kDa (Spur 3, siehe Pfeil,
Antikörperreaktion gegen unspezifisches geblottetes Protein) und in B durch eine schwarze Bande (Spur
10, siehe Pfeil, Antikörperreaktion gegen GAGE-7b-Protein) auf. In diesen repräsentativen Blots wurden
Kontrollseren (A) und MM-Seren (B) untersucht. A Spur 1-5: Kontrollen 1-5. B Spur 1-12: Malignes
Melanom 1-12. M: Marker, kDa: kilo Dalton.
DISKUSSION
147
4 DISKUSSION
In den letzten Jahren steigt die Zahl an Krebserkrankungen weltweit an. Dennoch gibt es für
viele Krebsarten keine umfassende und adäquate Therapie, so dass neben der Inzidenz auch die
Mortalität
einen
ansteigenden
Trend
aufweist.
Neben
operativen
Maßnahmen
und
Chemotherapie stehen den Medizinern heute verschiedene Immuntherapieansätze zur
Verfügung, um betroffene Patienten zu behandeln. Eine Vielzahl dieser Immuntherapien
benötigt Zielstrukturen, die tumorspezifisch oder zumindest Tumor-assoziiert sind sowie eine
spezifische Immunantwort in Tumorpatienten auslösen können. Zudem können tumorspezifische
Strukturen in der Diagnose, Prognose, dem Monitoring von Krebserkrankungen und einer
Therapieentscheidung Verwendung finden. Deshalb wurde in den letzten beiden Jahrzehnten
intensiv an der Identifizierung und möglichen Anwendung von Tumorantigenen geforscht.
Ziel dieser Arbeit war es, bereits identifizierte Cancer Testis Antigene (CTA) und Tumorassoziierte Antigene (TAA) hinsichtlich ihrer Seroreaktivität in Kontrollen (Ctrl) und Patienten
zweier Hauttumorentitäten zu untersuchen. Dies erfolgte mittels zweier Untersuchungsansätze,
dem Serumantikörper-Detektionsarray (SADA) und der Multiplex-Serologie. Des Weiteren
wurde das CTA GAGE-7b auf Desoxyribonukleinsäure (DNA)- und Proteinebene hinsichtlich
seiner Expression in beiden dermalen Tumorentitäten charakterisiert.
Im Folgenden soll zunächst die Verwendung von Tumorantigenen in Prognose, Diagnose und
Immuntherapien im Allgemeinen dargestellt werden. Anschließend werden die in dieser Arbeit
erzielten Ergebnisse der humoralen Immunantwort gegen und Expression von bestimmten
Tumorantigenen diskutiert.
4.1 Verwendung von Tumorantigenen
Tumorantigene können sowohl für Prognose-, Monitoring- und Diagnoseverfahren als auch in
Immuntherapien eingesetzt werden. Um Antigene in der Krebsdiagnostik zu verwenden, müssen
sie
nicht
tumorspezifisch
exprimiert,
hingegen
jedoch
spezifisch
immunogen
sein.
Immuntherapien mit solchen Zielstrukturen (Vakzinierungen) bei Krebspatienten setzen
immunologische Spezifität voraus, um Autoimmuneffekten vorzubeugen. Sind membranständige
Tumorantigene das Ziel einer Krebstherapie, können monoklonale Antikörper gegen diese
Tumorantigene entwickelt und eingesetzt werden.
DISKUSSION
148
4.1.1 Prognose und Diagnose
Antigene, die serologisch erkannt werden, können als Tumormarker dienen, sofern Antikörper
nur in Patienten, nicht aber in gesunden Kontrollpersonen nachgewiesen werden. Zumeist steht
die Höhe der serologischen Reaktivität in direktem Zusammenhang mit der Eignung des
Antigens als Marker. Im Gegensatz zur Immuntherapie müssen die Antigene für die
diagnostische Tumorserologie, zur Beurteilung der Erkrankung oder zur Früherkennung von
Rezidiven nicht tumorspezifisch exprimiert sein (Old und Chen 1998; Sahin et al. 1999). Die
Verwendung von Tumorantigenen als spezifische Marker soll eine frühere Diagnose und eine
bessere Unterscheidung von Patienten mit aggressiven Formen von anderen Erscheinungsbildern
ermöglichen. Insbesondere die Antigene Her2/neu und p53 wurden hinsichtlich ihrer
Antikörperantworten in verschiedenen Krebserkrankungen untersucht. Hohe Her2/neu
Antikörper-Titer wurden häufiger in neu diagnostizierten Brustkrebspatienten identifiziert im
Vergleich zu einer Kontrollgruppe (Disis et al. 1997). Ein signifikant höheres Auftreten von
Antikörpern gegen p53 wurde in Krebspatienten im Vergleich zu Kontrollen berichtet (Shimada
et al. 2003).
4.1.2 Immuntherapie
Herkömmliche Krebstherapien basieren zumeist weder auf einer gezielten noch auf einer
gesicherten Vernichtung aller Krebszellen in einem Patienten und sind daher oft nur palliativer
Natur. Deshalb zielen neuere Therapieansätze auf eine Stärkung der Tumorimmunantwort ab, da
es Hinweise darauf gibt, dass viele und sogar womöglich alle Krebserkrankungen immunogen
sind (Sahin et al. 1995). Das körpereigene Immunsystem besitzt das Potential, neoplastische
Zellen erkennen und anschließend lysieren zu können, ebenso wie auch fremde oder
virusinfizierte Zellen entdeckt und eliminiert werden können. Dies ist bereits bei verschiedenen
Tumoren nachgewiesen worden (Hammad et al. 2003; Kageshita et al. 2003; Mangel et al.
2003). Da neben der T-Zellantwort auch humorale Immunantworten gegen Tumorzellen
beschrieben sind (Sahin et al. 1995), kann sowohl die zelluläre als auch die humorale
Immunantwort durch gezielte Aktivierung des Immunsystems induziert werden. Vorteile einer
Immuntherapie liegen eindeutig in einem eingeschränkteren Nebenwirkungsspektrum und einer
geringeren systemischen Toxizität im Vergleich zu Chemo- oder Radiotherapie (Nencioni et al.
2004). Immuntherapien in Form von Vakzinierungen müssen die Unterdrückung einer
Immunantwort durch den Tumor überwinden und effektiv sowie langfristig vorbeugen, ohne
eine Autoimmunität im Patienten hervorzurufen (Finn 2003).
DISKUSSION
149
4.1.2.1 Nicht-spezifische Immuntherapie
Tumore durch eine unspezifische Immunstimulation des Patienten-eigenen Immunsystems zu
bekämpfen, ist ein in den letzten Jahrzehnten intensiv untersuchter Ansatz. Hier werden
spezifische Zytokine als Adjuvantien und als Therapieform in der Behandlung von
Krebserkrankungen eingesetzt. Zytokine sind Proteine, die von einer Vielzahl von Zellen
gebildet und sezerniert werden sowie durch Rezeptorbindung als interzelluläre Mediatoren zur
Aktivierung von anderen Zellen beitragen (Pschyrembel 1998). Das Zytokinprofil in der
Umgebung eines Tumors entscheidet über die Art der Immunabwehr, mit der der Organismus
gegen die neoplastischen Zellen vorgeht (Chouaib et al. 1997). In verschiedenen in vitro und in
vivo Untersuchungen konnten bislang sowohl antiproliferative als auch immunsupprimierende
Effekte von Zytokinen gemessen werden. Insbesondere die Wirkungen von Interferon (IFN)-α
und -γ, Interleukin (IL)-2 und Tumor Nekrosis Faktor (TNF)-α finden in der Behandlung von
verschiedenen Krebserkrankungen Anwendung. Für IFN-α und IL-2 konnten klinische
Ansprechraten von 13% bis 50% in malignen Melanom (MM)- und kutanen T-Zell Lymphom
(CTCL)-Patienten detektiert werden (Asadullah et al. 2002). Verschiedene Therapiestrategien
(z.B. Hoch-Dosis-Therapie, Chemotherapie plus IL-2) wurden bereits verwendet. Hierbei führten
die Hoch-Dosis-IL-2-Therapien jedoch zu einer sehr hohen Toxizität (Kragel et al. 1990).
Schließlich erfolgt die Anwendung von Zytokinen ebenfalls indirekt über die Gabe von
genmodifizierten Tumorzellen, die in der Lage sind, diese Zytokine zu sezernieren. Ein
klinischer Erfolg kann häufig durch die Kombination einer Therapie mit diesen
Immunmodulatoren verstärkt werden (Salgaller und Lodge 1998).
4.1.2.2 Spezifische Immuntherapie
Die Expression von spezifischen Antigenen auf Krebszellen stellt die Grundlage von
spezifischen Immuntherapien dar. In diesem Zusammenhang ist die Identifizierung von neuen
TAA von großer Bedeutung, die ebenfalls eine stetig zunehmende Anwendung in Diagnostik
und Prognostik finden. Die geeignetsten Tumorantigene sind Patienten-spezifisch (z.B.
Mutationsantigene), Tumor-spezifisch (z.B. bcr/abl) oder aber Gewebe-spezifisch (z.B. CTA)
und wurden zuvor nicht vom Immunsystem erkannt. Bei der Vakzinierung von Mäusen mit
Tumorantigenen und gleichzeitig nicht-mutierten Selbstantigenen konnte eine höhere anti-Tumor
Aktivität erzielt werden als mit Tumorantigenen allein (Nishikawa et al. 2001). Spezifische
Immuntherapien für Krebspatienten dienen dazu, die Immunabwehr des Patienten auf spezifische
Zielstrukturen z.B. in Form von Tumorantigenen zu richten. Diese Vakzinierungen müssen die
immunologische Toleranz überwinden und T-Zellen aktivieren, die eine niedrige Affinität zu
DISKUSSION
150
Antigenen besitzen, die auf Tumorzellen exprimiert werden (Pardoll 1998). Grundsätzlich
können zwei Arten von Immuntherapien unterschieden werden: Antikörper- und Vakzintherapie.
Antikörpertherapie
Die Lyse von Tumorzellen, die von monoklonalen Antikörpern spezifisch erkannt werden, kann
sowohl durch direkte als auch indirekte Mechanismen erfolgen. Zu den direkten Effekten zählen
die Aktivierung der Zell-eigenen Apoptose (Trauth et al. 1989), die Blockierung von
Wachstumsfaktor-Rezeptoren (Baselga und Mendelsohn 1994) und eine Anti-Idiotyp-Antwort
(Bhattacharya-Chatterjee et al. 2000). Die indirekten Mechanismen umfassen die Antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC) (Steplewski et al. 1983) und die lokale Aktivierung
der Komplementkaskade (Ballare et al. 1995).
Für Krebserkrankungen sind bisher drei monoklonale Antikörper zugelassen. Rituximab
(Handelsname: MabThera) ist gegen das B-Zell Oberflächenantigen „Cluster of Differentiation“
(CD) 20 gerichtet und wird bei Non-Hodgkin Lymphomen (NHL) angewendet. In ersten
klinischen Studien wurden mit Rituximab vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der
Ansprechrate erzielt (McLaughlin et al. 1998). Trastuzumab (Handelsname: Herceptin) findet
Anwendung bei Mammakarzinomen und richtet sich gegen das überexprimierte Her2/neu
Membranprotein. Die Kombination von Herceptin und Chemotherapie verlängerte in klinischen
Studien signifikant das progressionsfreie Intervall und erzielte eine höhere Überlebensrate im
Vergleich zu herkömmlichen Chemotherapieansätzen (Slamon et al. 2001). Gemtuzumab
(Handelsname: Mylotarg) wird bei rezidivierender akuter myeloischer Leukämie angewendet
und erkennt CD33 (Glennie und van de Winkel 2003).
Zusätzlich wurde in einigen Therapieansätzen die Antikörperantwort verstärkt, in dem die
monoklonalen Antikörper an Toxine (z.B. radioaktive Isotope oder bakterielle Toxine) gekoppelt
wurden oder spezifische Sekundärantikörper mit gekoppelten Toxinen produziert wurden
(Clynes et al. 2000; Flieger et al. 2000). Schließlich kommen ebenfalls bispezifische Antikörper
in klinischen Studien zum Einsatz, die sowohl gegen ein Tumorantigen auf der Krebszelle als
auch einen Rezeptor auf einer Effektorzelle (z.B. CD20 auf B-Zellen oder CD3 auf T-Zellen)
gerichtet sind (De Gast et al. 1995).
Vakzinierungsstrategien
Im Gegensatz zu den Antikörpertherapien hat eine Vakzinierungsstrategie generell die aktive
Beteiligung und Unterstützung des Immunsystems zum Ziel, damit eine gegen die Tumorzellen
DISKUSSION
gerichtete
Immunantwort
hervorgerufen
werden
151
kann.
Verschiedene
Ansätze
dieser
Impfstrategien können unterschieden werden.
In klinischen Studien wurden Peptid-Vakzinierungen vor allem an MM-Patienten unter
Verwendung z.B. des MAGE-3.A1 Peptids getestet. Bei sieben Patienten wurden signifikante
Tumorregressionen und bei zwei dieser Patienten komplette Regressionen nachgewiesen
(Marchand et al. 1999).
Gentherapien in Form von Vakzinierungen mit „copy“ DNA (cDNA), die für ein TAA kodiert,
unter Verwendung von Plasmid- oder viraler Vektoren, stellen eine weitere Möglichkeit der
spezifischen Tumorbekämpfung dar (Naitoh und Belldegrun 1998).
Neben der Peptid- und Gen-Vakzinierung werden Immunzellen selbst zur Immunbehandlung
herangezogen. Antigen-präsentierende Zellen (APC), zumeist in Form von dendritischen Zellen
(DC), werden mit spezifischen Antigenen oder Tumorlysaten von außen beladen. Bei fünf von
16 MM-Patienten konnte eine Regression von Metastasen in mehreren Organen nach einer
Vakzinierung mit DC, die mit Peptiden oder Tumorlysat beladen wurden, gemessen werden
(Nestle et al. 1998). Da die Beladung der DC mit Peptiden humanem Leukozyten Antigen
(HLA) abhängig erfolgt, können nur spezifische und zuvor identifizierte Epitope verwendet
werden. Andere Ansätze versuchen APC mittels rekombinanter Viren oder Bakterien zu
infizieren zur Aktivierung von Lymphozyten (Xiang et al. 1996; Paschen et al. 2000). Die Fusion
von autologen Tumorzellen und APCs soll zur Präsentation von autologen Antigenen an der
Oberfläche der APC eingesetzt werden (Stuhler und Walden 1994). Erste Studien mit diesem
Therapieansatz ergaben eine gute Resonanz bei MM-Patienten (Trefzer et al. 2000).
Vakzinierungen mit autologen Gedächtniszellen stehen ebenfalls in der Diskussion (Feuerer et
al. 2001).
Um prämaligne Erkrankungen oder Krebs im Frühstadium identifizieren und Antworten auf
Immuntherapien monitorieren zu können, werden quantitative Verfahren zur Bestimmung von
Tumor-spezifischen Antikörper-Immunreaktionen immer häufiger als klinische Instrumente
verwendet. Zwei mögliche methodische Ansätze, die in dieser Arbeit verwendet wurden, werden
im Folgenden diskutiert.
4.2 SADA
Der SADA wurde in dieser Arbeit als eine von zwei methodischen Ansätzen zur Bestimmung
von Immunreaktionen im Serum verwendet. Antikörperantworten wurden in Kontrollen und
einem CTCL- und MM-Kollektiv bestimmt. Alle untersuchten Antigene hatten entweder laut
DISKUSSION
152
Literatur oder im „serological analysis of recombinantly expressed cDNA clones“ (SEREX)
positive Ergebnisse und eine humorale Immunantwort zumeist ausschließlich in Tumorpatienten
erbracht. Die etablierte Methode basiert auf der SEREX-Methode und Arbeiten von M. Scanlan
(Scanlan et al. 2001; Scanlan et al. 2002). Um eine Eignung der untersuchten Tumorantigene
anhand der gemessenen Seroreaktivität in Diagnostik und Prognostik an sich oder aber als
Kombination von mehreren Tumorantigenen bewerten zu können, wurde die Häufigkeit der
serologischen Reaktivität herangezogen. Insgesamt wurden 42 Antigene an 218 Seren getestet.
4.2.1 Validierung des SADA
Bei der Etablierung einer neuen Methode ist eine Validierung der Methode in gewissem Umfang
angebracht. Für den SADA wurden die Parameter Phagenmobilität, Monoklonalität, Sensitivität
und Reproduzierbarkeit evaluiert.
Da Phagen eine hohe Mobilität besitzen und durch Lösungen leicht verschleppt werden können,
wurde getestet, ob beim Stempeln der Phagenlösungen eine Kontamination eines
Phagenstammes mit einem anderen möglich sei. Hierzu wurde ein Immunglobulin G (IgG)-Klon
verwendet, der eine starke Reaktion mit dem sekundären Antikörper im SADA-System besitzt.
Es konnte eindeutig belegt werden, dass ein „Springen“ oder Übertreten der Phagen von einem
zum anderen Loch der 96 Lochplatte und somit eine Vermischung der Phagenstämme beim
mehrfachen Stempeln nicht auftritt. Dies ist entscheidend für die Monoklonalität der
Phagenklone. Die Monoklonalität der Phagenlösungen konnte auch nach dem Picken von
mehreren Phagenplaques unter Verwendung von in vivo Exzision und reverse Transkriptase
Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) exemplarisch für vier verwendete Phagenklone bewiesen
werden. Somit wurden ausschließlich monoklonale Phagenlösungen mit eindeutig definierten
Phagenklonen verwendet.
Die Sensitivität der SADA-Methode wurde bestimmt, um die in Anlehnung an die SEREXMethode gewählte Verdünnung von 1:100 zu bestätigen. Die Untersuchung eines Serums eines
CTCL-Patienten in fünf Verdünnungen von 1:50 bis 1:1000 belegte deutlich, dass eine 1:100
Verdünnung in einem adäquaten Verdünnungsbereich liegt. Bei den Verdünnungen 1:50, 1:100
und 1:200 wurden dieselben Antigene von Antikörpern aus dem Serum erkannt. Ab einer
Verdünnung von 1:400 wurden weniger Antigene erkannt und bei einer Verdünnung von 1:1000
wurde kein Antigen mehr erkannt. Somit stellt eine 1:1000 Verdünnung eine eindeutig zu hohe
Verdünnung dar, um Serumantikörper mittels SADA detektieren zu können. Da die 1:100
Verdünnung in einem adäquaten Verdünnungsbereich liegt, kann im Gegensatz zu einer 1:50
Verdünnung Serum gespart werden. Ein direkter Vergleich mit der SEREX-Methode kann
DISKUSSION
153
aufgrund der identischen Serumverdünnung erfolgen. Die Sensitivität liegt laut diesem Test bei
einer Verdünnung von 1:200.
Die Reproduzierbarkeit der SADA-Methode wurde durch die unabhängige Präabsorption von
jeweils zwei identischen Serumproben von fünf MM-Patienten belegt. Die Seren wurden an
verschiedenen Tagen nach demselben Schema präabsorbiert. Beim Test der Seren mittels SADA
wurden identische Antikörperreaktionen nach erfolgreicher Präabsorption nachgewiesen. Dies
bedeutet, dass die Präabsorption der Seren keinen Einfluss auf das Ergebnis hat und die Methode
reproduzierbar ist.
4.2.2 Untersuchung von humoralen Immunantworten mittels SADA
In dieser Arbeit wurden erstmalig Seren von CTCL- und MM-Patienten im Vergleich zu
gesunden Ctrl mittels SADA auf ihre humorale Immunantwort gegen 42 SEREX-definierte
Antigene getestet.
Hierzu wurden die titrierten Phagenlösungen von 42 Antigenen sowie einem Negativ- und einem
Positivphagenklon auf einen E. coli Bakterienrasen aufgespottet und inkubiert. Die gebildeten
Phagenplaques, die das rekombinant exprimierte Protein des jeweiligen Phagenklons darstellten,
wurden auf Nitrozellulosemembranen geblottet, die Membranen blockiert, mit Serum und einem
Zweitantikörper inkubiert und schließlich mit Detektionsreagenz gefärbt. Zwei Membranen mit
in Duplikaten geblotteten Proteinspots von jeweils 20 bzw. 22 Antigenklonen und einem
Negativ- sowie einem Positivklon wurden hergestellt.
Die Serumantikörper-Häufigkeiten in den drei untersuchten Kollektiven lagen zwischen 0% und
72%. Gegen die Antigene cTAGE-1, cTAGE-5a, se89-1, HD-CL-50, 51 und 54 wurden in
keinem der drei Kollektive Antikörperantworten nachgewiesen. In sekundären SEREXUntersuchungen hingegen reagierten alle sechs Antigene mit Antikörperantworten über 10%.
Dieser deutliche Unterschied in der Antikörperreaktion könnte auf die Anwesenheit von
Negativ- und Positivkontrolle zusammen mit dem Antigen auf einer Membran zurückzuführen
sein. Zudem wurden andere und eine bedeutend höhere Anzahl an zufällig ausgewählten Seren
verwendet. Ein größeres Kollektiv spiegelt möglicherweise die Verteilung von reaktiven und
nicht-reaktiven Ctrl und Patienten besser wider als kleine Kollektive wie sie im SEREX
verwendet wurden. Der Klon se20-7 kann als Autoantigen bezeichnet werden, da er im CTCLKollektiv zu 67%, im MM-Kollektiv zu 72% und in den Ctrl zu 65% erkannt wurde. Dieser Klon
könnte in zukünftigen SADA-Projekten als Positivkontrolle dienen, da Serumantikörperantworten in über 50% aller Seren zu erwarten sind.
DISKUSSION
154
Auffallend ist ebenfalls, dass die Serumantikörper-Häufigkeiten gegen die CTA MAGE-A3, A9
und GAGE-t sehr gering waren. Im MM-Kollektiv wurden keine Antikörper gegen die MAGEAntigene detektiert, obwohl MAGE-Antigen Expression in MM-Patienten beschrieben wurde
(Brasseur et al. 1995; Dalerba et al. 1998; Roeder et al. 2005). Ein Grund hierfür könnte sein,
dass diese Antigene eine eher schwache humorale Immunantwort auslösen und die
Antikörpertiter, falls Antikörper vorhanden sind, zu niedrig für eine Detektion im SADA sind.
Bereits in der Literatur beschriebene Antikörperuntersuchungen kamen zu ähnlich niedrigen
Ergebnissen unter Verwendung der „Enzyme linked immunosorbent assay“ (ELISA)-Methode
(Stockert et al. 1998).
Vierzehn Antigene (Guanylat-bindendes Protein (GBP)-5a, GBP-5ta, HD-CL-12, pMAGEA9ag, du20-10L4, HD-CL-03, HD-MM-02, HD-MM-03, HD-CL-02, HD-CL-17, HD-CL-24,
se33-1,
se37-1,
HD-CL-41)
wiesen
ausschließlich
Antikörperantworten
in
den
Patientenkollektiven auf, so dass sie als serologisch tumorspezifisch bezeichnet werden können.
Jedoch waren die bestimmten Serumantikörperantworten gegen diese Antigene in den
Patientenkollektiven zumeist eher gering mit 1% bis 28%.
Zwischen den SADA- und zuvor durchgeführten sekundären SEREX-Ergebnissen ist ein
gewisser Unterschied nachweisbar. Die mittels SEREX untersuchten Ctrl besaßen keine
Serumantikörper gegen 29 im SADA verwendete Antigene mit Ausnahme von HD-CL-17. Im
SADA hingegen wurden keine Antikörper gegen 21 Antigene in Kontrollseren detektiert. Elf der
im SADA an Kontrollseren getesteten Antigene wurden bisher nicht im sekundären SEREX
untersucht. Im SADA wurden für alle anderen Antigene Antikörper-Häufigkeiten in den
Kontrollen von 1% bis 39% gemessen. Viele der SADA-Antigene, die im SADA und im
sekundären SEREX mit CTCL-Seren getestet wurden, wiesen höhere Antikörper-Häufigkeiten
im sekundären SEREX im Vergleich zum SADA auf. In sekundären SEREX-Untersuchungen
unter Verwendung von MM-Seren wurden nur HD-MM-Antigene sowie die cTAGE-Antigene
getestet. Auch für diese Antigene sind leicht höhere Antikörper-Häufigkeiten bei
Untersuchungen im sekundären SEREX vorhanden. Diese Unterschiede könnten wiederum auf
die höhere Anzahl an Seren und die Anwesenheit von Positiv- und Negativkontrolle auf der
SADA-Membran zurückzuführen sein.
Schließlich wurde nachgewiesen, dass beim Vergleich der Serumantikörper-Häufigkeiten größer
gleich 5% mehr Antigene im MM-Kollektiv (15) im Vergleich zum CTCL-Kollektiv (6) reaktiv
waren. Dies deutet auf eine höhere Immunogenität des MM im Vergleich zum CTCL hin. Die
hohe Immunogenität des MM wurde bereits in der Literatur beschrieben (Kawakami et al. 2000;
Anichini et al. 2004).
DISKUSSION
155
Serumantikörperantworten in CTCL-Patienten
30 von 42 Antigenen besaßen Serumantikörper-Häufigkeiten von weniger gleich 5% im
Kontroll- und CTCL-Kollektiv. 22 dieser 30 Antigene hatten keine Immunreaktion in der
Kontroll-Gruppe hervorgerufen. Die zwölf anderen Antigene erzeugten Antikörperantworten von
6% bis 67% in den CTCL-Patienten und 12% bis 39% in den Ctrl.
Für zwei von 42 Antigenen wurde ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den
Serumantikörper-Häufigkeiten von CTCL-Patienten und der Kontroll-Gruppe gemessen. HDMM-48 ist mit 3% Antikörper-Häufigkeit zwar nicht serologisch tumorspezifisch. Jedoch ist die
Reaktivität in den CTCL-Patienten mit 20% deutlich unterschiedlich von den Ctrl. Das heißt
jeder fünfte CTCL-Patient bildete Antikörper gegen dieses Antigen, so dass es in ein Panel von
Antigenen zur Diagnose und Monitoring aufgenommen werden könnte. Die Anzahl an positiven
Kontrollseren ist mit 3% eher vernachlässigbar. Ein weiteres Antigen, das einen statistisch
signifikanten Unterschied in seiner Reaktivität zwischen CTCL-Patienten und Ctrl besitzt ist
HC-CL-02. Dieses Antigen ist serologisch tumorspezifisch und erzeugte Antikörper in 6% der
CTCL-Patienten. HD-CL-02 ist sicherlich aufgrund seiner serologischen Tumorspezifität
interessant und sollte in weiteren Screening-Studien zur Zusammenstellung eines Panels an
Antigenen enthalten sein. Aufgrund der statistischen Berechnungen werden im Folgenden nur
die soeben genannten Antigene genauer beschrieben.
HD-MM-48
Dieser in CTCL- und MM-Patienten stark reaktive Phagenklon ist homolog zum Rezeptorinteragierenden Faktor 1 Variante 2 (RIF1). Dieser Phagenklon wurde zuvor nicht in sekundären
SEREX-Untersuchungen analysiert. Das homologe nukleäre Protein RIF1 spielt eine wichtige
Rolle bei der Hemmung der Zellzyklusprogression in der S-Phase nach DNA Schädigung
(Silverman et al. 2004). In der Telophase lokalisiert RIF1 an kondensierte Chromosomen,
wohingegen es in der Anaphase an Mikrotubuli der mitotischen Spindel nachgewiesen wird.
Expression von RIF1 wurde in Sertoli-Zellen, frühen primären Spermatozyten und Oozyten
sowie embryonalen Stammzellen detektiert. Jedoch nimmt die RIF1 Expression bis hin zu ihrem
Verlust während der Zelldifferenzierung ab. Eine Reduzierung der RIF1 Expression unter
Verwendung von „small interfering“ Ribonukleinsäure (siRNA) führte zu einer höheren
Radiosensitivität.
DISKUSSION
156
HD-CL-02
HD-CL-02 ist homolog zur Homo sapiens mRNA für Inositol-1,4,5-Trisphosphat 5-Phosphatase
(Hartmann et al. 2004). Dieses Membran-assoziierte Enzym katalysiert die Dephosphorylierung
des Botenstoffes Inositol-1,4,5-Triphosphat, welches zur Inaktivierung des Botenstoffes führt
(Laxminarayan et al. 1994). Der Botenstoff Inositol-1,4,5-Triphosphat reguliert die
Mobilisierung von intrazellulärem Calcium. HD-CL-02 stellt einen verkürzten Klon mit einer
veränderten C-terminalen Proteinregion dar, der auf mRNA-Ebene in 80% der CTCL-Gewebe
exprimiert ist. In sekundären SEREX-Analysen erzeugte HD-CL-02 mit 19% fast in einem
Fünftel aller CTCL-Patienten Antikörper, wohingegen keine Antikörperreaktion in Ctrl
detektiert werden konnten. Somit war dieser Klon sowohl im SEREX wie auch im SADA
tumorspezifisch. Dies ist eine gute Voraussetzung für weitere serologische Untersuchungen an
verschiedenen Patientenkollektiven. Immunogenität dieses ubiquitären Proteins kann von seinem
gegenüber dem homologen Protein veränderten C-terminalen Ende stammen. Die Inositol-1,4,5Trisphosphat 5-Phosphatase ist in den Purkinje Zellen des Gehirns stark exprimiert (De Smedt et
al. 1994). Das Enzym könnte eine Rolle bei der Zellproliferation spielen, da Patienten mit akuter
und chronischer Leukämie nur eine geringe oder keine Enzymaktivität aufwiesen (Mengubas et
al. 1994).
Serumantikörperantworten in MM-Patienten
25 von 42 Antigenen induzierten keine Serumantikörper in MM-Patienten. Die restlichen 17
Antigene hingegen wiesen Antikörper-Häufigkeiten von mehr als 5% auf. Bei der Berechnung
des statistisch signifikanten Unterschieds zwischen Ctrl und MM-Patienten konnten vier dieser
Antigene identifiziert werden.
GBP-5a reagierte mit keiner Ctrl, jedoch mit 17% aller MM-Seren. Ähnlich verhielt sich auch
GBP-5ta, das ebenfalls serologisch tumorspezifisch getestet wurde und 28% aller MM-Patienten
zur Bildung von Antikörpern angeregt hatte. Wie bereits für den Vergleich von Ctrl und CTCLKollektiv
war
der
Vergleich
von
Ctrl
und
MM-Kollektiv
hinsichtlich
der
Serumantikörperantworten gegen HD-MM-48 statistisch signifikant mit 17% der MM-Patienten
gegenüber 3% der Ctrl. Schließlich wurde für HD-MM-19 ein statistisch signifikanter
Unterschied zwischen Kollektiven identifiziert. Allerdings erzeugte dieses Antigen eine sehr
hohe Reaktivität mit annähernd 40% in Ctrl. Dieses Antigen ist, obwohl 83% der MM-Patienten
Antikörper gebildet hatten, nicht für die Diagnosestellung geeignet, da es vermutlich zu viele
falsch positive Ergebnisse erzeugen würde. Hingegen ist die hohe Reaktivität in MM-Patienten
DISKUSSION
157
wirklich bemerkenswert. Im Folgenden sollen die bisher noch nicht genauer beschriebenen
Antigene näher erläutert werden.
GBP-5a und GBP-5ta
GBP-5 stellt ein neues Gen der GBP-Familie dar, dessen drei Spleißvarianten in zwei Proteine,
GBP-5a/b und GBP-5ta, translatiert werden. Am C-terminalen Ende ist GBP-5ta um 97
Aminosäuren gegenüber GBP-5a/b verkürzt. Eine hohe Immunogenität von GBP-5ta von 50% in
CTCL-Patienten wurde mittels SEREX bestimmt. Von Interesse ist, dass GBP-5ta im SEREX
immunogener war als das Volle-Länge-Protein. Auf „messenger“ RNA (mRNA)-Ebene sind alle
drei Varianten in Normalgeweben differentiell sowie GBP-5ta/-5b zu 26% - 58% in CTCLTumorgewebe und zu 45% in MM exprimiert. Auf Proteinebene wird eine Expression aller drei
Varianten nur in peripheren Blut mononukleären Zellen (PBMC) nachgewiesen, wobei die
Expression von GBP-5ta sehr schwach ist. In diesem Zusammenhang wurde GBP-5ta als
PBMC-spezifisches Tumorantigen identifiziert. In CTCL-Tumorgewebe wurde nur GBP-5ta
nachgewiesen,
wohingegen
im
MM
hauptsächlich
GBP-5a/b
detektiert
wurde.
In
Untersuchungen von Zelllinien des CTCL und MM wurden die GBP-5 Proteine perinukleär und
intrazellulär lokalisiert. In den untersuchten CTCL-Zelllinien wurde weder auf mRNA- noch auf
Proteinebene eine induzierte Expression der GBP-5 Proteine nach INF-γ Behandlung gemessen.
Dies deutet auf eine IFN-γ-Resistenz der Zelllinien hin (Fellenberg et al. 2004). Alle drei GBP-5
Proteine sind auf dem Chromosom 1p22 lokalisiert, welches vielfach in der Literatur als Region
mit chromosomalen Veränderungen im Zusammenhang mit malignen Transformationen
beschrieben wurde (Parada et al. 1998; Cigudosa et al. 1999; Dave et al. 2002). Schließlich
könnte GBP-5ta ein potentielles Onkogen darstellen, da GBP-5ta gegenüber GBP-1 einen
Verlust der C-terminalen Region aufweist. Bei GBP-1 bewirkt diese Region den
antiproliferativen Effekt auf Endothelzellen (Guenzi et al. 2001).
HD-MM-19
HD-MM-19 ist zu 99% homolog zum Zinkfingerprotein 133 (ZNF133), welches zur größten
Gruppe von Transkriptionsfaktoren zählt (Ehlken et al. 2004). Die „Krüppel-associated Box
(KRAB)“ ist eine stark konservierte Region von 75 Aminosäuren am N-Terminus von etwa
einem Drittel der Krüppel-Klasse Cys2His2-Zinkfingerproteine. 25% von 12 MM-Patienten
erzeugten in sekundären SEREX-Untersuchungen eine Antikörperreaktion gegen dieses
ubiquitär exprimierte Antigen nach einer Immunisierung mit entweder IL-7 oder IL-2. Einer der
drei Patienten besaß bereits Antikörper vor der Immunisierung. CTCL-Patienten und Ctrl
wurden im sekundären SEREX nicht analysiert.
DISKUSSION
158
Die KRAB-Domäne wird durch zwei Untereinheiten, der A- und B-Unterdomäne, gebildet. Laut
Margolin et al. können KRABs potente transkriptionelle Repressionsdomänen darstellen
(Margolin et al. 1994). Schließlich konnte in Mikroarray-Untersuchungen eine erhöhte
Expression von ZNF133 in einer Neuroblastomzelllinie nachgewiesen werden (Heiskanen et al.
2000).
4.2.3 SADA als Methode zur Bestimmung der Antikörperantwort
In der Literatur sind vier Untersuchungen unter Verwendung der SADA-Methode beschrieben,
die neben SADA auch als „Spot assay“ oder „Serological mini-arrays of recombinant tumor
antigens“ (SMARTA) bezeichnet wird. Die Untersuchungen von Devitt et al. wurden mit
Membranen, die in dieser Arbeit angefertigt wurden, durchgeführt. In der SMARTA-Studie
wurde ausschließlich die Etablierung und Optimierung der Methode selbst anhand von neun
Tumorantigenen beschrieben (Lagarkova et al. 2003).
Scanlan et al. identifizierten 94 Brustkrebs-assoziierte Antigene, von welchen 40 Antigene
mittels des „Spot assays“ an Seren von 25 Brust-, 19 Dickdarm-, 15 Lungen-, 15 Gebärmutterund
15
Speiseröhrenkrebspatienten
aufgrund
ihrer
Reaktion
mit
ausschließlich
Krebspatientenseren getestet wurden (Scanlan et al. 2001). Die berichteten AntikörperHäufigkeiten lagen ähnlich wie die der SADA-Ergebnisse dieser Arbeit unter 20%. Die Antigene
mit den höchsten Häufigkeiten waren NY-BR-53 (homolog zu LAGE-1) mit annähernd 20%
Reaktivität in Brustkrebspatienten, einem reaktiven Serum jeweils im Dickdarm- und
Gebärmutterkrebskollektiv
und
zwei
reaktiven
Seren
jeweils
im
Lungen-
und
Speiseröhrenkrebskollektiv. Zwei weitere häufiger reaktive Antigene stellten NY-BR-94
(homolog zu p53, 3 von 19 Seren von Dickdarmkrebspatienten positiv) und NY-BR-98
(homolog zu MAGE D, 2 von 25 Seren von Brustkrebspatienten positiv) dar (Scanlan et al.
2001).
In einer weiteren Studie untersuchten Scanlan et al. ein Panel von 77 SEREX-definierten
Tumorantigenen mit Seren von 74 Dickdarmkrebspatienten und 75 Ctrl (Scanlan et al. 2002).
Dreizehn der getesteten Antigene wiesen Seroreaktionen ausschließlich in Krebspatienten auf, so
dass nur diese Antigene weiter untersucht wurden. Auch hier lagen die analysierten
Antikörperreaktivitäten für alle 77 Antigene unter 20%. Das Antigen NY-CO-13 (homolog zu
p53) hatte die stärkste immunologische Reaktion mit Antikörpern in 15% der Patienten. 8% der
Patienten reagierten mit Antikörpern auf die Antigene NY-CO-42 (homolog zu Thyroidhormon
Rezeptor-interagierendes Protein 4 (TRIP4)) und MAGE-A3. Desweiteren wurden Antikörper
gegen diese dreizehn Antigene mit dem Stadium der Erkrankung korreliert. Hier war eine
DISKUSSION
159
Abnahme an Antikörper-Häufigkeit gegen mindestens eines der dreizehn Antigene von Phase I
(71%) über Phase II (36%) zu Phase III (14%) auffällig. In Phase IV wurden wieder höhere
Antikörper-Häufigkeiten (52%) identifiziert (Scanlan et al. 2002).
Devitt et al. analysierten Serumantikörperantworten unter Verwendung desselben Panels von
Antigenen, welches in dieser Arbeit mittels SADA untersucht wurde. Seren von 35
Nierenzellkarzinom (RCC)-Patienten und 15 Ctrl wurden für diese Studie herangezogen (Devitt
2004; Devitt et al. 2006). Für zwei Antigene konnte ein statistisch signifikanter Unterschied in
der Antikörperantwort von RCC-Patienten und Ctrl nachgewiesen werden. 23% der RCCPatienten besaßen Antikörper gegen se2-5, wohingegen keine Antikörper in Ctrl identifiziert
wurden. 40% aller RCC-Patienten wiesen Antikörper gegen HD-MM-19 auf, jedoch nur 7%
aller Ctrl. Da in dieser Studie andere Kontrollseren verwendet wurden als in der vorliegenden
Arbeit, sind die Ergebnisse hinsichtlich der Antwort der Kontrollseren gegen se2-5 und HDMM-19 in dieser Studie im Gegensatz zur vorliegenden Arbeit unterschiedlich. Dies könnte auf
die Anzahl und Auswahl der Seren zurückzuführen sein. Gegen die vier Antigene se1-1, se2-1,
se20-4 und HD-MM-19 wurden höhere Antikörperantworten in RCC-Patienten als in Ctrl
gemessen. Die acht Antigene HD-MM-03, cTAGE-5a, se2-5, se89-1, se57-1, du20-10L4,
GAGE-t und HD-MM-08 wurden immunologisch tumorspezifisch erkannt. Gegen 28 Antigene
konnten keine Antikörper im Serum detektiert werden. Se20-7 konnte ebenso wie in dieser
Arbeit als Autoantigen identifiziert werden, da 100% der RCC-Patienten und Ctrl Antikörper
gegen dieses Antigen gebildet hatten. HD-MM-23 wurde mit Antikörper-Häufigkeiten von 100%
in Ctrl und 97% in RCC-Patienten ebenfalls häufig von Seren erkannt (Devitt 2004; Devitt et al.
2006).
4.2.4 Vergleich von SADA und SEREX
Beim Vergleich der SADA- und SEREX-Methode fällt zunächst auf, dass beim SADA
vergleichsweise viele Antigene, das heißt bis zu 22 verschiedene Antigene plus Negativ- und
Positivkontrolle, gleichzeitig mit einem Serum getestet werden können. Dies stellt eindeutig den
Vorteil des SADA gegenüber der SEREX-Methode dar, bei der pro Platte nur ein Phagenklon
mit einem Serum getestet werden kann. Zusätzlich kann ein Vergleich zwischen Färbung des
Antigenspots mit der Negativ- und Positivkontrolle durchgeführt werden. Somit ist eine
vergleichende und bessere Beurteilung der Positivität eines Antigens möglich als beim SEREX.
Beim SADA ist die Stelle eines Antigens auf der Membran definiert, wohingegen auf der
SEREX-Membran nur zwischen reaktiven und nichtreaktiven Plaques unterschieden werden
kann. Erst nach der Isolierung des entsprechenden SEREX-Plaques und einer in vivo Exzision
DISKUSSION
160
kann eindeutig die Identität eines Plaques festgestellt werden. In sekundären SEREXUntersuchungen wird zumeist eine heterogene Phagenlösung mit dem Phagenklon und einem
Phagen ohne Insert (Negativkontrolle) eingesetzt. Auf der Platte jedoch kann nicht festgestellt
werden, welche Plaques welchem Phage zuzuordnen sind.
Ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Methoden besteht in der Bildung der
Phagenplaques. Beim SEREX lässt sich ein Phagenplaque auf der Platte auf ein einziges
Bakterium, das von einem einzigen Phagenklon infiziert wurde, zurückführen. Beim SADA
hingegen werden ca. 2µL Phagenlösung eines Phagenklons mit einem Titer von ca. 2000 Phagen
pro µL mittels Stempel auf den Bakterienrasen übertragen. Dies bedeutet, dass viele Bakterien
an der Auftragstelle mit einem Phagenklon infiziert werden und somit viele Plaques
nebeneinander entstehen. Teilweise wurde beim SEREX eine helle Hofbildung um die
Phagenplaques bei der Färbung der entwickelten Membranen beschrieben. Dieser Effekt wurde
bei den SADA-Membranen nicht festgestellt. Somit wurde durch die Entstehung von vielen
Phagenplaques an einer Stelle keine Auslöschung der Färbung durch Randeffekte ermittelt.
4.2.5 SADA - Fazit und Ausblick
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die gemessenen humoralen Immunantworten sowohl in
CTCL- als auch in MM-Patienten hinsichtlich ihrer Frequenz in den verschiedenen Kollektiven
niedrig sind und selten über 20% der entsprechenden Kohorte ausmachen. Die Frequenz der
Antikörperantworten in MM-Patienten ist zumeist höher als in den CTCL-Patienten. Dies ist
vermutlich
auf
die
höhere
Immunogenität
des
MM
selbst
zurückzuführen.
Die
Antikörperantworten gegen CTA liegen in allen Kollektiven unter 10%. Dies entspricht
Ergebnissen von E. Stockert, die unter Verwendung eines ELISAs ähnlich geringe Frequenzen
an Antikörperantworten gegen CTA in MM-Patienten nachwies. Schließlich lagen alle
gemessenen Antikörperfrequenzen in CTCL-Patienten unterhalb der Frequenz, die in sekundären
SEREX-Untersuchungen bestimmt wurden. Ursachen hierfür können in einem größeren, zufällig
ausgewählten Serenkollektiv im SADA und im direkten Vergleich von Antikörperreaktionen
gegen den Phagenklon und den Negativ- sowie Positivklon liegen
Generell ist festzustellen, dass mittels SADA im Vergleich zu SEREX mehr Antigene
gleichzeitig und parallel mit einem Serum getestet werden können. Jedoch ist SADA eine
aufwendige Methode, da die Präabsorption der Seren zeitaufwendig und teuer ist. Zudem dauert
ein vollständiger Test inklusive Wiederholung vier Arbeitstage, so dass eine Anwendung in der
Klinikroutine wohl eher unwahrscheinlich ist. Des Weiteren wurden in dieser Untersuchung
mittels SADA nur zwei Phagenklone für das CTCL und vier Phagenklone für das MM
DISKUSSION
161
identifiziert, die statistisch signifikant unterschiedlich zwischen Ctrl und dem jeweiligen
Patientenkollektiv waren, so dass sie in Prognostik und Diagnostik eingesetzt werden könnten.
Für eine relevante Vorhersage wäre jedoch ein Panel von mindestens zehn Antigenen
wünschenswert, die in weiteren SEREX- und SADA-Screens identifiziert sowie überprüft
werden müssten. Schließlich wäre ein direkter Vergleich von denselben Seren im SEREX und
SADA unter Verwendung derselben Antigene sinnvoll, um präzisere Aussagen über die
Vergleichbarkeit beider Methoden zu ermöglichen. Antigene, die auf diese Art und Weise als
relevant für Diagnostik und Prognostik bestätigt würden, wären ebenfalls ideale KandidatenAntigene zum Einsatz in der nachfolgend diskutierten Multiplex-Serologie.
4.3 Multiplex-Serologie
Für die diagnostische Tumorserologie, zur Beurteilung von Krebserkrankungen oder zur
Früherkennung von Rezidiven wird der ELISA unter Verwendung von tumor-assoziierten,
tumorspezifischen und nicht-tumorspezifischen Antigenen seit Jahrzehnten eingesetzt (Old und
Chen 1998; Sahin et al. 1999). Die Entwicklung des ELISA erfolgte, um viele Seren in kurzer
Zeit zu testen. Durch die einfache Handhabung eignet sich diese Methode ausgezeichnet für
einen Einsatz sowohl in der Forschung als auch in der Klinikroutine. Dr. Peter Sehr (DKFZ,
Heidelberg) entwickelte den Glutathion-S-Transferase (GST) „capture“ ELISA, der den Einsatz
von Proteinen in einem ELISA-System in ihrer nativen Konformation ohne vorherige
Aufreinigung erlaubt (Sehr et al. 2001). Dieser methodische Ansatz ist sehr sensitiv und
spezifisch und kann mit jedem löslichen, rekombinant hergestellten GST-Fusionsprotein
durchgeführt werden. Der einzige Nachteil ist jedoch die Beschränkung auf ein Antigen pro
Loch sowie ein hoher Serumverbrauch und Zeitaufwand.
Seit Ende der 80er Jahre wird der Begriff „Multiplex“ im Zusammenhang mit der PCR benutzt.
Heute bedeutet „Multiplex“, dass die Reaktion von einer Probe mit mehreren Bindungspartnern
untersucht wird. Seit Mitte der 90er Jahre sind Suspensions-Arrays erhältlich, die meistens auf
Polystyrol-Kügelchen (Beads) basieren, die sich durch ihre Größe oder Farbe voneinander
unterscheiden. Die Beads dienen hierbei als feste Phase für Bindungsassays, wobei die
Identifikation mittels Durchflusszytometrie erfolgt. Obwohl die Bead-Population auf maximal
100 verschiedene Beads beschränkt ist, erlaubt dieses System einen hohen Durchsatz (Templin et
al. 2004). Das xMAP-System, das Ende der 90er Jahre von der Firma Luminex auf den Markt
gebracht wurde, wurde in der vorliegenden Arbeit verwendet. Es beruht auf bis zu 100
unterschiedlich
farbkodierten
Beads.
Die Auswertung erfolgt
mit
einem
speziellen
Durchflusszytometer, dem Luminex Analyzer. Das xMAP-System ist derzeit das kommerziell
DISKUSSION
162
als auch wissenschaftlich erfolgreichste System. Dr. Tim Waterboer (DKFZ, Heidelberg)
entwickelte die Multiplex-Serologie auf der Grundlage des xMAP-Systems für die Analyse von
komplexen Antikörperantworten inklusive einer in situ Aufreinigung der rekombinant
exprimierten Antigene direkt auf den Beads (Waterboer 2005; Waterboer et al. 2005). In
bisherigen xMAP-basierten Publikationen wurden beispielsweise Zytokine (Prabhakar et al.
2002), monoklonale Antikörper (Seideman und Peritt 2002), Antikörper gegen virale Antigene
(Opalka et al. 2003) und Autoantigene (Gilburd et al. 2004) im Serum untersucht.
In dieser Arbeit wurde das xMAP-System als Multiplex-Hochdurchsatzverfahren angewendet,
um Antikörperantworten gegen sieben CTA, drei TAA und zwei Tumorsuppressorgene in 144
CTCL-, 191 MM-Patienten, 100 Kontrollpersonen und 25 immunbehandelten Tumorpatienten zu
untersuchen. Vier virale Antigene dienten als interne Ctrl zur Überprüfung der Zugehörigkeit
von Seren zu Patienten. Insgesamt wurden zwölf humane und vier virale Antigene an 460 Seren
getestet. Ähnlich wie die Untersuchungen mittels SADA diente die Untersuchung von
Antikörperantworten mittels Multiplex-Serologie der Analyse der Eignung der untersuchten
Tumorantigene in Diagnostik und Prognostik an sich oder aber als Kombination von mehreren
Tumorantigenen.
4.3.1 Qualitätskontrolle und statistische Auswertung
In dieser Arbeit wurden erstmalig Seren von CTCL- und MM-Patienten im Vergleich zu
gesunden Ctrl mittels Multiplex-Serologie auf ihre humorale Immunantwort gegen zwölf
humane und vier virale Antigene untersucht.
Die kovalent an Glutathion-Casein (GC) gekoppelten Beads wurden von Dr. T. Waterboer zur
Verfügung gestellt, da diese sehr stabil sind und über Monate im Kühlschrank gelagert werden
können (Waterboer 2005). An jede GC-Beadsorte wurde ein rekombinant hergestelltes GSTFusionsprotein direkt gebunden. Dies ging mit einer in situ Aufreinigung der GSTFusionsproteine aus dem Bakterienlysat einher. Die gewaschenen 17 verschiedenen Beadsorten
wurden zu einer Mischung vereinigt und in einer 96 Lochplatte mit Filterboden mit gegen GSTtag- und E. coli-Protein präabsorbiertem Serum inkubiert. Ungebundene Serumproteine wurden
durch Waschen der Beads entfernt. Gebundene Serumantikörper wurden durch Inkubation mit
biotinyliertem Sekundärantikörper und anschließender Streptavidin-R-Phycoerythrin-Reaktion
markiert. Die Detektion der Antigen-Antikörper-Reaktion erfolgte schließlich im LuminexAnalysegerät. Die Beadsorte wird unter Verwendung eines Klassifizierungs-Lasers identifiziert
und die Quantifizierung der Bindungsreaktion erfolgt unter Verwendung eines Reporter-Lasers.
DISKUSSION
163
Pro Beadsorte wurden 100 Beads vermessen, und die Reporter-Fluoreszenz-Intensitäten als
Median der 100 Einzelbeads in „mean fluorescence intensity“ (MFI) berichtet.
Zur Qualitätskontrolle der Multiplex-Serologie wurden zwei verschiedene Ansätze gewählt.
Zunächst wurden die rekombinant exprimierten GST-Fusionsproteine, die im Bakterienlysat
vorlagen, im GST „capture“ ELISA mittels der GST- und tag-Antikörper untersucht. Hierzu
wurde der GST „capture“ ELISA durchgeführt und eine zwölfstufige Verdünnungsreihe jedes
GST-Fusionsproteins hergestellt. Die Untersuchung jedes Antigens mit beiden Antikörpern
bewies eindeutig, dass alle Proteine in voller Länge exprimiert waren. Zusätzlich wurden alle
GST-Fusionsproteine mittels GST- und tag-Antikörper im Western Blot analysiert. Hier konnte
für alle Antigene die volle Länge jedes GST-Fusionsproteins neben einigen Abbauprodukten
nachgewiesen werden.
In einem zweiten Ansatz wurden interne Ctrl während der Durchführung der MultiplexSerologie mitgeführt. Hierzu diente der tag-Antikörper, mittels welchem die Bindung von VolleLänge-Protein an die Beads überprüft wurde. Diese Bindung konnte für alle Antigene
nachgewiesen werden. Zudem wurde der Mittelwert aller MFI-Werte gegen alle Antigene
inklusive GST-tag für jedes Serum berechnet. Für alle untersuchten Seren lag dieser Mittelwert
über 20 MFI. Weiterhin wurde je ein Loch ohne Serum und ohne sekundären Antikörper als
interne Ctrl herangezogen. Der MFI-Mittelwert über alle Antigene lag für das Loch ohne
sekundären Antikörper wie erwartet unter 20 MFI. Für das Loch ohne Serum ergab sich mit 37
MFI ein leicht erhöhter Wert, der eine geringe Hintergrundreaktion verdeutlichte. Schließlich
wurden drei spezifische Antikörper zur Bestätigung der Bindung des richtigen Antigens an die
entsprechende Beadsorte in der Multiplex-Serologie eingesetzt. Für die Antigene cTAGE-5a Cterminal, GAGE-7b und MAGE-A9 wurde nachgewiesen, dass sie an die entsprechend
ausgewählte Beadsorte gebunden waren. Für alle anderen verwendeten Antigene lagen keine in
der Multiplex-Serologie verwendbaren Antikörper bei der Durchführung der Analyse vor.
Zur Beurteilung der Seroreaktivitäten gegen jedes Antigen mussten seropositive von
seronegativen Reaktionen unterschieden werden. Im allgemeinen wird ein diskriminatorischer
Schwellenwert (Cut-off) anhand des Mittelwerts plus x-facher Standardabweichung der
Seroreaktivitäten einer seronegative Kontroll-Gruppe berechnet (Stockert et al. 1998; Stone et al.
2003; Zhang et al. 2003; Goodell und Disis 2005; Strid et al. 2007). In dieser Arbeit dienten 100
unabhängige Kontrollseren von einer Blutbank als Kontroll-Gruppe. Für die vier in dieser Arbeit
verwendeten viralen Antigene ist diese Methode der Cut-off-Wert-Bestimmung jedoch
problematisch, weil sehr viele Erwachsene Antikörper gegen die verwendeten Antigene (BK, JC,
LPV, humanes Papillomavirus (HPV) 1) besitzen. Deshalb wurde der Cut-off-Wert für jedes
DISKUSSION
164
virale Antigen anhand von Voruntersuchungen festgesetzt (Waterboer 2005). Für alle humanen
Antigene wurde der Cut-off-Wert als Mittelwert plus zweifacher Standardabweichung der
Seroreaktivitäten berechnet. Diese Vorgehensweise ist bereits in der Literatur für HER-2/neu
(Goodell und Disis 2005) und Salmonellen Lipopolysaccharid (Strid et al. 2007) beschrieben.
Für die humanen Antigene wurde eine andere Bestimmung des Cut-off-Wertes im Vergleich zu
den viralen Antigenen gewählt. Denn nur wirklich reaktive Seren sollten identifiziert werden, um
eine fundierte Aussage über die Verwendung der Antigene in Diagnose, Prognose oder
Monitoring treffen zu können. Allerdins handelt es sich letztlich jedoch um Autoantigene. Die
Darstellung der Reaktivitäten aller Seren einer Kohorte erfolgte durch kumulative
Distributionen. Bei dieser grafischen Darstellung kann nach Einzeichnung des Cut-off-Wertes
direkt die Prozentzahl an reaktiven Seren, das heißt Seren über Cut-off, abgelesen werden.
Statistisch ausgewertet wurden die erhaltenen Ergebnisse unter Verwendung des „Fisher’s Exact
Tests“. Zwei unterschiedliche Serumkategorien wurden verwendet: reaktive und nicht-reaktive
Seren beziehungsweise seropositive oder seronegative Patienten und Ctrl. Nach der Bestimmung
der prozentualen Anteile an reaktiven und nicht-reaktiven Seren in jedem Kollektiv, wurden die
Reaktivitäten der unterschiedlichen Kollektive anhand des „Fisher’s Exact Tests“ verglichen.
Sobald ein Signifikanzniveau von unter 0,05 bei der Bewertung eines Tests ermittelt wurde,
wurde dieses Ergebnis als statisch signifikant unterschiedlich gewertet.
Serumverläufe wurden als signifikant ansteigend gewertet, wenn eine der nachfolgenden
Seroreaktivitäten eine doppelte Reaktivität aufwies und zudem über dem Cut-off-Wert lag. Ein
signifikanter Abfall bestand in mindestens einer Halbierung der Seroreaktivität bei einer
nachfolgenden Seroreaktivität, solange die erste Seroreaktivität über dem Cut-off-Wert des
jeweiligen Antigens lag.
4.3.2 Humorale Immunantworten von MM-Patienten
Häufigkeiten
von
Antikörperantworten
gegen
sieben
CTA,
drei
TAA,
zwei
Tumorsuppressorgene und vier virale Antigene wurden mittels Multiplex-Serologie in insgesamt
191 MM-Patienten untersucht. Die grafische Auswertung erfolgte anhand von kumulativen
Distributionen. Die statistische Beurteilung wurde nach der Bestimmung eines Cut-off-Wertes
anhand eines unabhängigen Kontroll-Kollektivs für jedes Antigen unter Verwendung des
„Fisher’s Exact Tests“ vorgenommen.
Die Analyse der MM-Patienten im Vergleich zu den Kontrollpersonen ergab eindeutig, dass
Serumantikörperreaktionen gegen die verwendeten CTA, TAA und Tumorsuppressorgene nur
sporadisch auftreten und zumeist unter 10% liegen. Antikörperantworten wurden auch in
DISKUSSION
165
Kontrollpersonen detektiert. Somit sind alle CTA und TAA außer CAMEL immunologisch nicht
tumorspezifisch. Allerdings traten die höchsten, gemessenen MFI-Werte in MM-Patienten vor
allem in Stadium IV auf. Dies traf für die Antigene MAGE-A1, A3, A9, LAGE-1a, GAGE-7b
und CAMEL zu. Entsprechend könnte gerade bei Patienten in Stadium IV eine Abgrenzung
gegenüber Patienten anderer Stadien anhand MFI-Werten von teilweise mehr als 10000 MFI
erfolgen. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden, dass Stadium IV Patienten bereits anhand
des klinischen Bildes von Patienten anderer Stadien unterscheidbar sind. Des Weiteren wurden
gerade in Stadium IV Patienten häufiger Antikörper gegen mehrere CTA in einem Patienten
nachgewiesen. Diese Häufung von Antikörpern gegen verschiedene CTA war außerordentlich
deutlich bei zwei der 47 Patienten in Stadium IV ausgeprägt.
Statistisch signifikante Unterschiede zwischen Patienten- und Kontroll-Kollektiv wurden für die
Antigene MAGE-A3, LAGE-1a, se70-2 und se57-1 berechnet. Patienten in Stadium IV besaßen
statistisch signifikant häufiger Antikörper gegen MAGE-A3 (19,1%) gegenüber der Ctrl (6%).
Statistisch signifikant häufiger bildeten Patienten des Stadiums II (10,2%) Antikörper gegen
se57-1 gegenüber der Ctrl (1%). Für GAGE-7b konnte ein Trend zu einem statistisch
signifikanten Unterschied zwischen Antikörper-Häufigkeiten in MM-Patienten des Stadiums II
(8,2%) und Ctrl (1%) erkannt werden. Für se70-2 hingegen wurden statistisch signifikant mehr
Antikörperantworten im Kontroll-Kollektiv (3%) gegenüber dem Patientenkollektiv (0%)
gemessen. Für alle anderen Antigene ließen sich keine statistischen Unterschiede zwischen
Kontrollpersonen und Patienten ermitteln.
LAGE-1a
stellte
sich
in
dieser
Arbeit
als
sehr
wertvolles
CTA
hinsichtlich
Serumantikörperantworten in MM-Patienten dar. Als einziges CTA aller untersuchter Antigene
demonstrierte LAGE-1a eine stadienabhängige Serumantikörper-Häufigkeit. Bereits der
Unterschied an Serumantikörpern zwischen Ctrl (3%) und allen 191 MM-Patienten (13,6%) ist
statistisch signifikant. Des Weiteren wurden statistisch signifikant erhöhte AntikörperHäufigkeiten in Stadium III (12,8%) und Stadium IV Patienten (21,3%) nachgewiesen. Ein
Einsatz dieses Antigens in der Prognostik und eventuell sogar in der Diagnostik (Stadium I
10,4%) von MM-Erkrankungen wäre anhand dieser Untersuchungen sinnvoll. Nachfolgend soll
das CTA LAGE-1a besonders hinsichtlich humoraler Immunantworten näher beschrieben
werden.
Das Antigen LAGE-1 zählt aufgrund seines Expressionsprofils zu den CTA und wurde 1998
zum ersten Mal mittels einer differentiellen RT-PCR-Analyse an einer MM-Zelllinie beschrieben
(Lethe et al. 1998). Ein Jahr zuvor wurde das CTA NY-ESO-1 mittels SEREX an einer
Ösophaguskarzinombank identifiziert, zu welchem LAGE-1 zu 84% homolog ist (Chen et al.
DISKUSSION
166
1997). Dadurch sind Kreuzreaktionen zwischen den beiden Proteinen, die hintereinander auf
Chromosom Xq28 lokalisiert sind, nicht auszuschließen. Zudem hat LAGE-1 mit LAGE-1a und
–1b zwei Spleißvarianten, und CAMEL, ein kürzeres Produkt von einem alternativen
Leserahmen, zählt ebenfalls zu dieser Genfamilie (Lethe et al. 1998; Aarnoudse et al. 1999). Vor
einigen Jahren wurde das ubiquitäre ESO-3, das zu weniger als 50% homolog zu NY-ESO-1 ist,
identifiziert (Alpen et al. 2002). Die Funktion von LAGE-1 und NY-ESO-1 ist bisher noch
ungeklärt. LAGE-1 Expression wird häufig zusammen mit jener von NY-ESO-1 bei RT-PCRUntersuchungen detektiert. Für ungefähr ein Drittel aller Tumore wurden individuelle
Expressionsmuster berichtet (Vaughan et al. 2004; Bolli et al. 2005). Auch andere CTA wie
beispielsweise MAGE-Antigene werden mit NY-ESO-1 koexprimiert (Bolli et al. 2005). NYESO-1 und LAGE-1 sind in vielen Neoplasien z.B. Mamma-, Kolon- und Prostatakarzinom
exprimiert (Lethe et al. 1998). Im MM wurden Expressionen von 24% bis 43% berichtet (Lethe
et al. 1998; Sahin et al. 2000; Prasad et al. 2004; Vaughan et al. 2004). Dies würde die hohe
Reaktivität der MM-Seren, die in dieser Arbeit gemessen wurde, erklären. Die NHL-Gewebe
waren NY-ESO-1- und LAGE-1-negativ (Lethe et al. 1998; Claus et al. 2005). Wie unter 3.2.6
und
4.3.3
beschrieben
wurden
kaum
seropositive
CTCL-Patienten
identifiziert.
Antikörperantworten wurden bisher oft gegen NY-ESO-1 untersucht, da es ein sehr
immunogenes Antigen ist und das Auftreten von Antikörpern in vielen Neoplasien mit seiner
Expression einhergeht. Höchstwahrscheinlich sind diese Antikörper auch gegen LAGE-1 reaktiv
aufgrund der hohen Proteinhomologie. Im MM und Ovarialkarzinom wurden Antikörper in 5% 15% aller Patienten gemessen (Stockert et al. 1998; van Rhee et al. 2005). In fortgeschrittenem
MM wurden bei ca. 50% der Patienten mit NY-ESO-1-positiven Tumoren Antikörper gegen
NY-ESO-1 detektiert (Jager et al. 2000b). Fünfzehn von 42 Seren (35,7%) von Patienten mit
sporadischem Schilddrüsenkarzinom waren NY-ESO-1-positiv (Maio et al. 2003). Die hohe
Immunogenität von NY-ESO-1 wird durch eine häufig simultane Antwort des humoralen und
zellulären Immunsystems bestätigt. In einem MM-Patienten wurden Antikörper gegen NY-ESO1 gemeinsam mit HLA-A2/NY-ESO-1-spezifischen zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL) im
Blut nachgewiesen (Jager et al. 1998). Dieses parallele Auftreten von Antikörpern und CTL traf
ebenfalls auf zehn von 36 Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen zu. Kein Patient
mit NY-ESO-1-negativem Tumor wies Antikörper auf (Jager et al. 2000b). In einer weiteren
Studie wurde nachgewiesen, dass NY-ESO-1 Antikörper auf der Anwesenheit von NY-ESO-1exprimierenden Tumoren und dem Verlauf der Erkrankung in Abhängigkeit von NY-ESO-1
basieren (Jager et al. 1999). Für NY-ESO-1/LAGE-1 sind mittlerweile eine Vielzahl von
Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) I präsentierten CD8+ Epitopen, HLA-A2 (Jager et al.
1998) oder HLA-A31 (Wang et al. 1998) präsentiert, bekannt. CD4+ T-Zellepitope sind
DISKUSSION
167
ebenfalls identifiziert worden (Zeng et al. 2000; Mandic et al. 2003). Aufgrund der CTA
Expression und Immunogenität von NY-ESO-1/LAGE-1 wurden bereits einige Immuntherapien
unter Verwendung von NY-ESO-1 durchgeführt. In den ersten Studien wurden HLA-A2spezifische NY-ESO-1-Epitope in Verbindung mit Adjuvantien intradermal injiziert, und CD8+
T-Zellantworten konnten nachgewiesen werden (Jager et al. 2000a; Chen et al. 2005). Volle
Länge NY-ESO-1 Protein wurde in Verbindung mit dem Adjuvans ISCOMatrixTM in klinischen
Studien eingesetzt (Davis et al. 2004). Da komplexe Immunantworten mit Antikörperbildung
und CD8+ und CD4+ T-Zellantworten nachgewiesen wurden, befinden sich die Studien
zwischenzeitlich in Phase II. Somit stellt NY-ESO-1/LAGE-1 ein aussichtsreiches Antigen für
Immuntherapien in Krebspatienten dar.
Im Zuge der Untersuchung von MM-Patienten konnten Serumverläufe von acht MM-Patienten
mittels Multiplex-Serologie getestet werden. Von den Patienten lagen jeweils zwei bis drei
aufeinander folgende Serumproben vor, so dass Zeiträume von bis zu 171 Wochen untersucht
werden konnten. Wie bereits im Kollektiv analysiert, traten Antikörperantworten über Cut-off
auch in den Serumverläufen weniger häufig auf. Einzig die Antigene LAGE-1a, se57-1, cTAGE5a N-terminal und p16 hatten Antikörperantworten in den acht untersuchten Patienten
hervorgerufen. Relativ hohe MFI-Werte, jedoch unter Cut-off, wurden ebenfalls für cTAGE-5a
C-terminal identifiziert. Nur für Patient #M3 wurde eine Serokonversion gemessen. Die
Antikörper gegen LAGE-1a stiegen von 0 auf über 13000 MFI signifikant an. Dieser enorme
Antikörperanstieg korrelierte mit dem Krankheitsbild des Patienten, der im Zeitraum von 98
Wochen von Stadium I nach Stadium IV fortschritt. Dieser Patient stellt ein ausgezeichnetes
Beispiel einer erhöhten Tumorlast im Zuge der Krankheitsverschlechterung dar. In diesem
Zusammenhang wäre es sicherlich interessant gewesen, den Tumor hinsichtlich LAGE-1a zu
charakterisieren. Leider lag dieses Material nicht vor. Mit Ausnahme von MAGE-A9, für
welches der Antikörpertiter von 5 auf 139 MFI zunahm, wiesen andere Antigene keine
Antikörperanstiege auf. Für zwei weitere Patienten konnten Antikörperantworten gemessen
werden. Patient #M2, Stadium IV, besaß gleichbleibende Antikörper gegen se57-1 genauso wie
Patient #M6, Stadium III, gegen p16. Somit wird auch bei der Untersuchung von
Serumverläufen deutlich, dass Patienten individuelle Antikörperantworten besitzen und diese
nicht generell mit dem Stadium korrelieren. Einzig LAGE-1a bildete in diesem Punkt eine
Ausnahme für einen Patienten. Jedoch ist ersichtlich, dass vorhandene Antikörperantworten über
lange Zeiträume hinweg stabil bleiben können. Deutlich wurde ebenfalls, dass virale Antigene
eine bedeutend höhere Antikörperantwort, gemessen in MFI-Werten, von bis zu annähernd
20000 MFI erzeugen können. Dies ist eindeutig auf die hohe Immunogenität dieser Antigene, die
DISKUSSION
dem
Körper
fremd
sind,
zurückzuführen.
Für
168
einen
optimalen
Vergleich
mit
Serumantikörperverläufen von gesunden Personen wären Multiplex-Untersuchungen an Seren
von gesunden Personen über ähnliche Zeiträume wie die der MM-Patienten angeraten.
4.3.3 Humorale Immunantworten von CTCL-Patienten
Entsprechend der Untersuchung der humoralen Immunantwort von MM-Patienten wurde die
Häufigkeit von Antikörperantworten in 144 CTCL-Patienten mittels Multiplex-Serologie an dem
in dieser Arbeit verwendeten Antigenpanel untersucht.
Ähnliche Aussagen wie für das MM-Kollektiv trafen auch für das CTCL-Kollektiv zu.
Serumantikörperreaktionen gegen die verwendeten CTA, TAA und Tumorsuppressorgene waren
im CTCL-Kollektiv nur sporadisch vorhanden und lagen zumeist unter 10%. Die höchsten,
gemessenen MFI-Werte in CTCL-Patienten wurden vor allem in Stadium I für die Antigene
MAGE-A1, A3, LAGE-1a, CAMEL und cTAGE-5a N-terminal sowie in Stadium IV für die
Antigene MAGE-A9, GAGE-7b und p53 gemessen. Somit erzeugten wiederum die CTA hohe
MFI-Werte. Einschränkend muss jedoch erwähnt werden, dass die Stadiengruppengröße
unterschiedlich und gerade für Stadium II bis IV sehr klein war (n=14-16). Gleichzeitiges
Auftreten von Antikörpern gegen mehrere Antigene in einem Patienten wurde in den CTCLPatienten für höchstens vier CTA nachgewiesen. Die MFI-Werte lagen deutlich unterhalb von
10000 MFI. Nur für jeweils einen Patienten in Stadium I (12172 MFI, LAGE-1a) und Stadium
IV (12361 MFI, p53) wurden hohe MFI-Werte gemessen. Diese Ergebnisse weisen auf die
höhere Immunogenität des MM hin. Schließlich konnte im CTCL-Kollektiv kein Antigen
identifiziert werden, welches stadienabhängig Serumantikörper in Patienten induziert.
Ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Patienten- und Kontroll-Kollektiv wurde
einzig für das Antigen MAGE-A9 berechnet. Patienten in Stadium IV besaßen statistisch
signifikant häufiger Antikörper gegen MAGE-A9 (25%) gegenüber den Ctrl (2%). Allerdings
waren Patienten der Stadien I bis III seronegativ für MAGE-A9. Deshalb wäre MAGE-A9 wohl
primär für prognostische jedoch weniger für diagnostische Untersuchungen geeignet. Für
MAGE-A1 konnte ein Trend zu statistisch signifikant erhöhten Antikörper-Häufigkeiten in
CTCL-Patienten des Stadiums III (28,6%) gegenüber Ctrl (6%) nachgewiesen werden. Für alle
anderen Antigene ließen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Ctrl und
Patienten ermitteln. Interessant ist, dass LAGE-1a ausschließlich in MM-Patienten starke und
stadienabhängige Antikörperreaktionen hervorrief. Nur knapp 5% der CTCL-Patienten waren
LAGE-1a-seropositiv. LAGE-1a-seropositive Patienten beschränkten sich auf Stadium I. Da nur
DISKUSSION
169
die MAGE-Antigene statistisch signifikante Unterschiede im Vergleich von CTCL-Patienten und
Ctrl aufwiesen, soll diese Antigengruppe im Folgenden näher beschrieben werden.
Die MAGE-Antigenfamilie stellt eine der größten CTA-Gruppen des X Chromosoms dar, zu
welcher die MAGE-A, B und C Antigene zählen. Die biologische Funktion der MAGE-Antigene
ist noch weitgehend unbekannt. Einige Studien weisen jedoch auf eine regulatorische Rolle hin
(Nagao et al. 2003; Laduron et al. 2004). Mittlerweile sind 12 Mitglieder der MAGE-A-Familie
bekannt, die hinsichtlich ihrer Expression in den verschiedensten Tumorentitäten untersucht
wurden (De Plaen et al. 1994). Diese Daten beschränken sich jedoch vor allem auf MAGE-A1,
A3, A4, A6, A10 und A12. In einer Studie von Akcakanat et al. in Patienten mit
Speiseröhrenkrebs wurde die Proteinexpression von MAGE-A-Antigenen (A1, A2, A3, A4, A6,
A10 und A12) in 52% (111/213) aller Patienten gemessen (Akcakanat et al. 2006). In kutanen
MM war MAGE-A3 bis zu 65% exprimiert (De Plaen et al. 1994). Eine hohe Expression von
MAGE-A1 von 80% wurde in Leberkarzinomen beschrieben (Yamashita et al. 1996),
wohingegen myelomonozytische Leukämien MAGE-A-negativ waren (Chambost et al. 1993). In
nicht-kleinzelligem Lungenkrebs wurde in ungefähr 45% der Patienten eine Genexpression von
MAGE-A1 oder A3 gemessen (Gure et al. 2005). Des Weiteren wurden NY-ESO-1 und MAGEA3 als Marker für eine schlechte Prognose in nicht-kleinzelligem Lungenkrebs identifiziert
(Gure et al. 2005). Untersuchungen von Antikörperantworten gegen die MAGE-Antigene sind
bisher eher selten durchgeführt worden. Antikörperantworten gegen NY-ESO-1, MAGE-A1, A3
und einige andere CTA wurden mittels ELISA an Seren von Sarkompatienten getestet. Zwei von
54 Patienten (4%) wiesen Antikörper gegen NY-ESO-1 auf. Antikörper gegen andere CTA
wurden nicht nachgewiesen (Lee et al. 2003). Diese Untersuchungen bestätigen wiederum, die in
dieser Arbeit ermittelten Ergebnisse sowie Studien von Stockert et al. (Stockert et al. 1998).
Schließlich wurde insbesondere MAGE-A3 häufig in klinischen Vakzinierungsstudien
eingesetzt. Eine Verbesserung des klinischen Krankheitsbildes wurde häufig nur in einem
kleinen Prozentsatz der Patienten nachgwiesen (10%) (Marchand et al. 1999; Thurner et al.
1999). In einer Phase I/II Studie, die ein rekombinantes MAGE-A3 Fusionsprotein mit
Lipoprotein D von H. influenzae verwendete, wurden anti-MAGE-A3 CD4+ T-Lymphozyten in
einem von fünf MM-Patienten, die eine klinische Antwort auf die Therapie aufwiesen, detektiert
(Kruit et al. 2005). Antikörper gegen MAGE-A3 wurden nur in einem von 24 MM-Patienten
nach der Vakzinierung und in keinem von 26 MM-Patienten vor der Vakzinierung gemessen
(Kruit et al. 2005). Hoon et al. immunisierten MM-Patienten mit einer MAGE-A1
exprimierenden Melanomzell-Vakzine. Antikörperantworten gegen MAGE-A1 wurden mittels
eines ELISA überwacht. IgG Antikörperantworten von 57% der 53 immunisierten MM-Patienten
DISKUSSION
170
nahmen signifikant zu (Hoon et al. 1995). Spontane Immunantworten gegen MAGE-A3
vermittelt durch CTL sind mit ca. 5% sehr selten in MM-Patienten (Hanagiri et al. 2006).
Serumverläufe konnten ebenfalls für CTCL-Patienten mittels Multiplex-Serologie untersucht
werden. Hierbei wurden Serumantikörperantworten von zwölf Patienten über bis zu 398 Wochen
analysiert. Auch in diesen Patienten waren Antikörperantworten individuell und eher selten.
Serokonversionen traten wie bereits im Kollektiv der MM-Patienten eher selten auf. Die
Antigene MAGE-A1, A3, LAGE-1a, cTAGE-5a C-terminal und p53 hatten Antikörper in vier
(#C2, #C3, #C8 und #C10) der zwölf Patienten induziert. Serokonversionen wurden für diese
vier Patienten gemessen, wobei leider für drei der vier Patienten entweder das Stadium zu
Beginn oder am Ende des Abnahmezeitraumes nicht vorlag. Patient #C2 war über fast 290
Wochen seropositiv für MAGE-A1 und wies eine positive Serokonversion für MAGE-A3 auf
(272 auf 859 MFI). Patient #C8 war seropositiv für MAGE-A1 und über 147 Wochen wurde
eine negative Serokonversion für LAGE-1a (5700 auf 2325 MFI) gemessen. Eine eindeutige
Korrelation von Antikörperantwort und Krankheitsstadium konnte für Patient #C10 berichtet
werden. Über einen Zeitraum von 200 Wochen nahmen die Antikörper gegen cTAGE-5a Cterminal signifikant zu (1159 auf 2773 MFI), und das klinische Bild des Patienten
verschlechterte sich von Stadium Ib nach IIIc. Eine Untersuchung des Tumors hinsichtlich
cTAGE-5a Expression wäre nützlich gewesen, um die Tumorlast und Antigenexpression mit
dem Krankheitsverlauf optimal korrelieren zu können. Auch hier lag das entsprechende Material
leider nicht vor. In zukünftigen Untersuchungen ist es angeraten, Antigenexpression und
Antikörperantwort parallel zu testen sowie Serumverläufe mit mehr Serumabnahmen in
Patienten inklusive aller Patienteninformationen und Serumverläufe von Ctrl zu testen. Die
signifikanteste positive Serokonversion wurde für Patient #C3 gegen p53 (137 auf 12361 MFI)
in einem Zeitraum von einem Jahr gemessen. Der Patient befand sich am Ende des
Abnahmezeitraumes in Stadium IVc. Im Folgenden soll das Antigen p53 noch etwas näher mit
Fokus auf humorale Immunantworten beschrieben werden.
Das Protein p53 wird durch das Gen TP53 kodiert. Dieses Tumorsuppressorgen, das seit Jahren
im Fokus der Krebsforschung steht, ist ein nukleäres Phosphoprotein. Es spielt eine
entscheidende Rolle in der Zellzykluskontrolle zur Erhaltung der Integrität des Genoms und
Erkennung sowie Beseitigung von DNA-Schäden. Unter normalen Bedingungen ist der
Transkriptionsfaktor p53 nicht aktiv. Beim Auftreten eines DNA-Schadens oder anderer
onkogener Stresssignale wird p53 mittels Checkpoint-Kinasen und DNA-abhängiger
Proteinkinase phosphoryliert und damit aktiviert. Die Zelle wird entsprechend in G1 oder G2 zur
DNA-Reparatur arretiert. Nach erfolgreicher Reparatur wird der Zellzyklus fortgesetzt; nach
DISKUSSION
171
erfolgloser Reparatur wird in der Zelle die Apoptose eingeleitet. Da bei etwa der Hälfte aller
Tumoren somatische Mutationen des TP53-Gens auftreten, kann mutiertes p53 seine zentrale
Kontrollfunktion nicht erfüllen, so dass es trotz DNA-Schäden zur Teilung und Vermehrung
mutierter Zellen kommt (Vousden und Lu 2002). Aufgrund der Heterogenität der p53
Mutationen sind Antikörperantworten leichter zu evaluieren als T-Zellantworten. Entsprechend
gibt es zahlreiche Studien über immunologische Antworten gegen p53 in den verschiedensten
Tumorentitäten.
Antikörperantworten
wurden
in
präoperativen
Seren
von
255
Kolonkarzinompatienten untersucht. Eine Häufigkeit von 25% wurde hier ermittelt, wobei das
Auftreten von Antikörpern mit schlechter Prognose gerade bei Patienten in frühen Stadien,
korrelierte
(Houbiers
et
al.
1995).
Antikörperantworten
von
ungefähr
30%
in
Kolonkarzinompatienten wurden ebenfalls von anderen Gruppen nachgewiesen (Angelopoulou
et al. 1997; Hammel et al. 1997; Hammel et al. 1999). In einer Studie von Shimada et al. wurden
1085 Krebspatienten unterschiedlicher Entitäten auf Antikörper gegen p53 untersucht (Shimada
et al. 2003). 20% aller Patienten hatten Antikörper gebildet. Häufigkeiten von 0% bis 32%
abhängig von der Krebserkrankung wurden gemessen (Hals und Kopf 32%, Speiseröhre 30%,
Kolon 24%, Gebärmutter 23%, Gebärmutterhals 19%, Brust 18%, Prostata 17%, Galle 17%,
Lunge 14%, Blase 12%, Magen 11%, Pankreas 11%, Eierstöcke 7%, Gliom 6%, Leber 0%). In
5% der Kontrollpersonen wurden Antikörper gegen p53 identifiziert. Der Einsatz von
Antikörpern gegen p53 als diagnostisches Werkzeug in Lungen- und Brustkrebs wird durch die
folgenden Studien unterstrichen. Lubin et al. berichteten von zwei starken Rauchern, die eine
Antikörperantwort gegen p53 ohne Anzeichen eines Lungentumors besaßen. Im Folgenden
entwickelten beide Raucher p53-positive Lungenkarzinome, so dass Antikörper gegen p53 in
diesem Zusammenhang als diagnostische Biomarker identifiziert wurden (Lubin et al. 1995).
Allerdings konnte die Verwendung von p53 als diagnostischer und prognostischer Marker bei
Lungenkrebs von Mitsudomi et al. nicht bestätigt werden (Mitsudomi et al. 1998). In einer
Studie von Green et al. wurden Antikörper gegen p53 häufiger in Frauen (11%), die noch keinen
Brustkrebs entwickelt jedoch eine familiäre Brustkrebsvorbelastung hatten, identifiziert als in
Kontrollpersonen (1%) (Green et al. 1994). In Ovarialkarzinomen wurde p53 als prognostischer
Biomarker identifiziert (Goodell et al. 2006). Goodell et al. ermittelten, dass das
Gesamtüberleben signifikant höher für Patienten, die Antikörper gegen p53 gebildet hatten, war
gegenüber Patienten ohne Antikörper gegen p53. Antikörper gegen p53 wurden in 6% der
Patienten in Stadium I und II und in 30% der Patienten in Stadium III und IV gemessen (Goodell
et al. 2006). Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Antikörperantworten gegen p53
mit einer Häufigkeit von zumeist niedriger als 35% in Krebspatienten auftreten. Die in dieser
Arbeit gemessenen Antikörper-Häufigkeiten von 2-3% bei MM- und CTCL-Patienten liegen
DISKUSSION
172
deutlich unter der Antikörper-Häufigkeit von Kolonkarzinom- oder Brustkrebspatienten. Dies
könnte auf das weniger häufige Auftreten von Mutationen im TP53-Gen im MM und CTCL
zurückzuführen sein. Die gemessene Antikörper-Häufigkeit von 3% in Ctrl lässt sich hingegen
gut mit Werten aus der Literatur vergleichen.
4.3.4 Humorale Immunantworten von immunbehandelten CTCL-Patienten
Neben
der
Untersuchung
von
Immunantworten
in
Patientenkollektiven
ohne
immunmodulatorische Vorbehandlung wurden Seren von immunbehandelten Patienten mittels
Multiplex-Serologie unter Verwendung aller Antigene getestet. Pro Patient wurden ein Serum
vor der Behandlung und mehrere Seren nach wiederholten Immunisierungen untersucht.
In einer Impfstudie wurden 19 CTCL-Patienten mit einem rekombinanten Adenovirus
immunisiert (Dummer et al. 2004). Die Adenoviridae besitzen ein doppelsträngiges, lineares
Genom und infizieren bevorzugt Epithelzellen des Pharynx, des Dünndarmes sowie die
Konjunktivalzellen. Der in der klinischen Studie unter der Leitung von Prof. Dummer
verwendete rekombinante Adenovirus wurde mittels Klonierungstechnologie verändert. Das
humane IFN-γ-Gen ist in die E1 Region des Adenovirus 5 integriert, so dass E1 und E3 deletiert
sind und der Adenovirusvektor sich nicht unabhängig vermehren kann. Das vom Zytomegalo
Virus (CMV)-Promoter gesteuerte IFN-γ-Gen wird mittels des Adenovirus in die humanen
Zellen transfiziert. An der Injektionsstelle kommt es anschließend zu einer lokalen IFN-γ
Expression. In dieser Impfstudie wurde der IFN-γ-exprimierende Adenovirus direkt in die
Tumorläsion injiziert, um das Zytokinmilieu des Tumors positiv in Richtung einer T-Helferzelle
1 (TH1)-Typ Immunantwort zu beeinflussen.
In einer zweiten Impfstudie wurden fünf CTCL-Patienten mit dem handelsüblichen
Masernimpfstoff behandelt (Heinzerling et al. 2005). Das Masernvirus zählt zu den
Paramyxoviridae und besitzt einzelsträngige RNA in Negativorientierung. Es infiziert
Makrophagen, Endothelzellen, Mono- und Lymphozyten. Im Verlauf der akuten Erkrankung
eliminieren vor allem CTL virusinfizierte Zellen. Zudem werden virusspezifische CD4+ TZellen vom TH2 Typ aktiviert. Diese sezernieren Zytokine, die Makrophagen und zusätzliche TZellen aktivieren und die Proliferation von B-Zellen induzieren. Der Masernimpfstoff stellt einen
attenuierten Lebendimpfstoff dar, der vor allem CD4+ T-Zellen vom TH2-Typ aktiviert (Bedford
2003). Da das CTCL vorwiegend auf der Proliferation von TH2-Zellen beruht, besteht das Ziel
dieser Immunisierungsstrategie in einer Virus-induzierten anti-Tumor Immunantwort.
DISKUSSION
173
Bei der Betrachtung der Antikörperantworten in beiden Immuntherapiestudien ist festzustellen,
dass unter Verwendung der bestimmten Cut-off-Werte sowohl bei den Patienten in der
Adenovirusstudie als auch der Masernimpfstoffstudie ungefähr die Hälfte aller untersuchter
Patienten keine Antikörper gegen die humanen Antigene aufwies. In der Adenovirusstudie traf
dies für elf von 19 und in der Masernimpfstoffstudie für zwei von fünf Patienten zu. Insgesamt
wurden hauptsächlich stabile Antikörperantworten über die Zeit gemessen. Sieben Patienten der
Adenovirusstudie und drei Patienten der Masernimpfstoffstudie besaßen Antikörper gegen
verschiedene Antigene vor und während der Studie. Antikörperantworten traten gegen alle
humanen Antigene mit der Ausnahme von se70-2, se57-1 und p16 auf (siehe Tabelle 3-5 und
Tabelle 3-6).
Einzig für Patient #008 der Adenovirusstudie wurde eine Serokonversion anchgewiesen. Die
Antikörper gegen p53 stiegen von 30 über 1539 bis auf 798 MFI an. Das klinische Bild dieses
Patienten war durch eine partielle Regression gekennzeichnet. Für die drei Patienten #002, #006
und #009 wurde keine Serokonversion detektiert. Eine vollständige Regression wurde für diese
drei Patienten nachgewiesen. Hingegen wurden gleichbleibende Antikörpertiter gegen GAGE7b für Patient #006 und #009 gemessen. Während der Erstellung dieser Arbeit waren nur für
neun der 19 Patienten klinische Daten erhältlich. Mit dieser begrenzten Information konnte kein
einheitlicher Effekt der adenoviralen Immuntherapie auf die humorale Immunantwort der
Patienten der Adenovirusstudie erkannt werden. Dies bedeutet, dass die erhaltenen Ergebnisse
wenig Aufschluss über systemische Effekte der Immunisierung geben. Ähnlich verhielt es sich
ebenfalls für die Patienten der Masernimpfstoffstudie, für welche keine Serokonversion
festgestellt wurde. Einzig Patient #0002 wies eine eindeutige Tendenz zum Anstieg
verschiedener Serumantikörper auf. Die Antikörper gegen cTAGE-5a N-terminal (84 auf 408
MFI), CAMEL (1889 auf 2400 MFI) und GBP-5ta (1408 auf 1759 MFI) stiegen teilweise stark
an. Jedoch lagen die Zunahmen entweder unterhalb des Cut-off-Wertes oder waren geringer als
eine Verdopplung des MFI-Wertes. Trotz der nicht-Signifikanz
dieser gemessenen
Antikörperanstiege korreliert der beschriebene Trend mit dem Krankheitsverlauf des Patienten.
Einzig dieser Patient hatte eine komplette Regression des mit dem Masernimpfstoff behandelten
Plaques sowie ein Ansprechen einer weiteren Läsion, die im Anschluss an die Remission des
ersten Plaques behandelt wurde. Für die vier anderen Patienten der Masernimpfstoffstudie wurde
eine partielle Regression (#0001, #0003 und #0005) des behandelten Plaques oder nur ein
geringes Ansprechen (#0004) beschrieben.
Für eine zuverlässige und statistisch auswertbare Beurteilung der Antikörperantworten der
untersuchten immunbehandelten CTCL-Patienten müsste eine größere Anzahl an Seren und
DISKUSSION
174
Antigenen getestet werden. Jedoch ist es möglich, dass die Antikörperantwort keine Aussage
über den immunmodulierenden Effekt zulässt, sondern die Immunantwort nur auf Ebene der
CD8+ und/oder der CD4+ T-Zellen nachweisbar ist.
4.3.5 Vergleich von Multiplex-Serologie und SADA/SEREX
Beim Vergleich der Ergebnisse für die humanen Antigene in der Multiplex-Serologie, im SADA
und im SEREX (Tabelle 4-1) unterscheidet sich insbesondere die SEREX-Analyse gegenüber
den Analysen mittels Multiplex-Serologie und SADA. Jedoch ist der Vergleich über alle
Methoden und alle drei Kollektive nur für das Antigen cTAGE-5a möglich. Für alle anderen
Antigene wurden nicht alle Methoden an allen Kollektiven durchgeführt. Die Antigene MAGEA1, LAGE-1a, CAMEL, se70-2, p53 und p16 wurden nicht im SADA eingesetzt. Im SEREX
wurden die Antigene CAMEL, p53 und p16 nicht und die Antigene MAGE-A1, A3, A9, LAGE1a, GAGE-7b, se70-2, se57-1 und GBP-5ta nur an ein bis zwei Patientenkollektiven untersucht.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass SEREX eine aufwendige Methode ist und gerade
für die CTA das Kontroll-Kollektiv häufig nicht untersucht wurde aufgrund der ausschließlichen
Expression der CTA in der immunprivilegierten Testis. Es ist kein Vergleich der drei Methoden
für die Antigene CAMEL, p53 und p16 möglich. Einschränkend muss zudem erwähnt werden,
dass der im SADA und SEREX verwendete GAGE-t Phagenklon eine verkürzte Variante des
Gens GAGE-3 ist. Da jedoch GAGE-3 bis –7b für dasselbe Protein kodieren, sollten
Antikörperantworten gegen diese Proteine ähnlich sein.
Während in der Multiplex-Serologie 0 - 6% der Kontrollseren (n = 100) und im SADA 0 – 2%
(MAGE-A3, A9, GAGE-7b, se57-1, GBP-5ta, cTAGE-5a, n = 100) positiv waren, reagierte im
SEREX kein Kontrollserum (n = 5 – 14) gegen die im SEREX untersuchten Antigene se70-2,
se57-1, GBP-5ta und cTAGE-5a. Das heißt, dass alle im SEREX an Kontrollseren untersuchten
Antigene serologisch tumorspezifisch waren, dies jedoch nicht in den Analysen mittels
Multiplex-Serologie und SADA bestätigt werden konnte.
Im SADA wurden in keinem Kollektiv Antikörper gegen cTAGE-5a gemessen. Hingegen
wurden im SEREX Antikörper in 15% der CTCL-Patienten (n = 20) identifiziert. Keine
Antikörper gegen cTAGE-5a wurden im SEREX gegen MM-Patienten (n = 15) und Ctrl (n = 14)
detektiert. Mittels Multiplex-Serologie wurden Antikörper-Häufigkeiten zwischen 0,5 und 2,8%
gegen cTAGE-5a in Ctrl, MM- und CTCL-Patienten gemessen, die jedoch bedeutend geringer
sind als im SEREX. Ein entscheidender Unterschied könnte die Größe der Kollektive sein und
die Unterschiedlichkeit der Blutspender in den Kollektiven, die jeweils für SADA, SEREX und
Multiplex-Serologie verwendet wurden.
DISKUSSION
175
Im Vergleich der Antikörperantworten gegen die CTA ergaben sich insbesondere im Vergleich
von SEREX und Multiplex-Serologie deutliche Unterschiede. 27% der MM-Patienten besaßen
laut SEREX Antikörper gegen MAGE-A1, hingegen nur 7,3% laut Multiplex-Serologie.
Deutliche Unterschiede im Vergleich der Antikörperantworten im MM-Kollektiv ergaben sich
ebenfalls für die CTA MAGE-A3 (SEREX: 27%, Multiplex: 8,4%, SADA: 0%), MAGE-A9
(SEREX: 20%, Multiplex: 4,2%, SADA: 0%) und se57-1 (SADA: 11%, Multiplex: 3,7%).
Vergleichbare Antikörperantworten wurden im MM-Kollektiv für die Antigene LAGE-1a
(SEREX: 13%, Multiplex: 13,6%) und GAGE-7b (SADA: 6%, Multiplex: 5,8%) nachgewiesen.
Ähnliche Antikörperantworten gegen MAGE-A1 wurden für CTCL-Patienten im SEREX mit
6% und in der Multiplex-Serologie mit 10,4% bestimmt. Ebenfalls vergleichbare Ergebnisse
wurden für MAGE-A3 (SEREX: 6%, SADA: 8%, Multiplex: 4,9%) und LAGE-1a (SEREX:
0%, Multiplex: 4,9%) im CTCL-Kollektiv gemessen. Unterschiede bei der Betrachtung des
CTCL-Kollektivs waren für die Antigene MAGE-A9 (SEREX: 22%, SADA: 4%, Multiplex:
4,9%), GAGE-7b (SEREX: 16%, SADA: 3%, Multiplex: 2,8%), se70-2 (SEREX: 16%,
Multiplex: 0,7%) und se57-1 (SEREX: 33%, SADA: 5%, Multiplex: 0,7%) ersichtlich.
Große Unterschiede in der Antikörperantwort je Methode wurden für das Antigen GBP-5ta
getestet. Während im SADA 28% der MM-Patienten Antikörper aufwiesen, waren in der
Multiplex-Serologie nur 3,1% der MM-Patienten Antikörper-positiv. CTCL-Patienten hatten laut
SEREX sogar zu 56% Antikörper gegen GBP-5ta gebildet, wohingegen im SADA nur 5% und in
der Multiplex-Serologie nur 3,5% der CTCL-Patienten Antikörper besaßen.
DISKUSSION
Tabelle 4-1
176
Vergleich der Seroreaktivitäten von Ctrl, MM- und CTCL-Patienten in
der Multiplex-Serologie, im SADA und SEREX
Die Tabelle stellt die Ergebnisse der serologischen Untersuchungen mittels Multiplex-Serologie (Multi),
SADA (Serumantikörper-Detektionsarray) und sekundärem „serological analysis of recombinantly
expressed cDNA clones“ (SEREX) mit allen humanen Antigenen dar, die in dieser Arbeit verwendet
wurden (Eichmuller et al. 2001; Fellenberg et al. 2004). Untersucht wurden Seren von kutanes T-Zell
Lymphom (CTCL)-, malignes Melanom (MM)-Patienten und Kontrollen (Ctrl). *Im SADA und SEREX
wurde nur ein Klon für cTAGE-5a verwendet. Aufgrund der Proteingröße musste dieser Klon in zwei
Teilen kloniert werden, so dass in der Multiplex-Serologie zwei Glutathion-S-Transferase (GST)Fusionsproteine eingesetzt wurden. n: Anzahl, n.g.: nicht getestet.
% Positive
(n)
Methode
Multi
Tumorantigen
Kontrollseren
MM-Seren
CTCL-Seren
MM-Seren
CTCL-Seren
6,0
(100)
7,3
(191)
10,4
(144)
MM-Seren
CTCL-Seren
Tumorantigen
Kontrollseren
MM-Seren
CTCL-Seren
MM-Seren
CTCL-Seren
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
3,0
(100)
0,0
(191)
0,7
(144)
n.g.
n.g.
n.g.
SEREX
n.g.
27
(15)
6
(18)
n.g.
13
(15)
0
(19)
1,0
(100)
5,8
(191)
2,8
(144)
GAGE-7b
1
(100)
6
(18)
3
(100)
1,0
(100)
3,7
(191)
0,7
(144)
se57-1
2
(100)
11
(18)
5
(100)
0
(14)
n.g.
16
(19)
cTAGE-5a N-terminal*
2,0
0
0
(100)
(100)
(14)
2,6
0
0
(191)
(18)
(15)
2,8
0
15
(144)
(100)
(20)
p16
2,0
(100)
2,1
(191)
0,0
(144)
SADA
MAGE-A3
5,0
1
(100)
(100)
n.g.
8,4
0
27
(191)
(18)
(15)
4,9
8
6
(144)
(100)
(18)
se70-2
Tumorantigen
Kontrollseren
n.g.
Multi
LAGE-1a
3,0
(100)
13,6
(191)
4,9
(144)
Tumorantigen
Kontrollseren
SEREX
MAGE-A1
Tumorantigen
Kontrollseren
SADA
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
Multi
SADA
SEREX
MAGE-A9
2,0
0
(100)
(100)
n.g.
4,2
0
20
(191)
(18)
(15)
4,9
4
22
(144)
(100)
(18)
CAMEL
n.g.
n.g.
16
(19)
0
(5)
0,0
(100)
1,0
(191)
2,8
(144)
n.g.
33
(9)
3,0
(100)
3,1
(191)
3,5
(144)
cTAGE-5a C-terminal*
2,0
0
0
(100)
(100)
(14)
0,5
0
0
(191)
(18)
(15)
0,7
0
15
(144)
(100)
(20)
3,0
(100)
2,1
(191)
2,1
(144)
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
GBP-5ta
0
(100)
28
(18)
5
(100)
0
(14)
n.g.
56
(16)
p53
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
DISKUSSION
177
Um die dargestellten Unterschiede zwischen den Multiplex-Serologie-, SADA- und SEREXErgebnissen erklären zu können, werden nachfolgend die Komponenten „Protein“, „Serum“ und
„Auswertung“ der Methoden miteinander verglichen. Mögliche Unterschiede zwischen SADA
und SEREX wurden bereits unter 4.2.4 diskutiert.
Im SEREX und SADA liegt die kodierende Region zusammen mit der „untranslated region“
(UTR) des Antigens im pBluescript-Vektor vor. Die genaue Translation der Proteine ist
unbekannt. Es ist somit möglich, dass neben dem „open reading frame“ (ORF) auch kleine
Proteinfragmente der UTR translatiert werden können, die immunogen sind. Für die MultiplexSerologie wurde die kodierende Sequenz im Leseraster in den Expressionsvektor pGEX-4T-3tag
kloniert. Laut Western Blot Analyse wurde ein definiertes Protein exprimiert. Dieses Protein ist
N-terminal durch das 26 kilo Dalton (kDa) große GST-Protein verlängert. Eventuell könnten
immunogene Epitope durch das GST-Fusionsprotein sterisch behindert werden. Dies könnte
gerade für kleine Proteine (< 20 kDa) zutreffen. Ein weiterer möglicher Grund für die höheren
Reaktivitäten im SEREX im Vergleich zur Multiplex-Serologie, könnte in der Nativität des
Proteins liegen. Während das Antigen im SEREX nativ vorliegt, ist das Antigen in der
Multiplex-Serologie durch den Bakterienaufschluß in der French Press hohen Scherkräften
ausgesetzt, die Einfluss auf die Konformation des Proteins haben könnten. Zudem unterscheidet
sich die Art der Blockierung von unspezifischen Bindungen. Im SEREX/SADA wird die
geblottete Membran mit einer Milchpulverlösung inkubiert, damit unspezifische Bindungsstellen
abgesättigt werden. In der Multiplex-Serologie hingegen, wird dem Seruminkubationspuffer eine
Mischung aus Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon und Superchemiclock zugesetzt. Dadurch
könnte ein Unterschied im Zustand des Antigens im SEREX/SADA gegenüber der MultiplexSerologie bedingt sein.
Im SEREX/SADA sind die Seren 1:100 verdünnt und aufwendig gegen E. coli- und
Phagenproteine präabsorbiert. In der Multiplex-Serologie werden die Seren in der Verdünnung
1:50 eingesetzt und 1h mit 2mg/mL E. coli-Lysat bei Raumtemperatur (Rt) deutlich kürzer
präabsorbiert. Beim Vergleich der verwendeten Seren lässt sich feststellen, dass im SEREX
meist Seren aus späteren Krankheitsstadien untersucht wurden, die meist höhere Antikörpertiter
besitzen (Talpur et al. 2002). Sowohl in der Multiplex-Serologie als auch im SADA wurde
hingegen eine wesentlich größere Anzahl an zufällig zusammengestellten Seren aus allen
Krankheitsstadien und Altersgruppen getestet, welches die geringere Anzahl an positiven Seren
erklären könnte (Abendstein et al. 2000).
Unterschiede in der Auswertung bestehen zwischen SEREX/SADA und Multiplex-Serologie.
Die SEREX/SADA-Analyse erfolgt visuell durch den Vergleich positiver und negativer Plaques
DISKUSSION
178
auf der jeweiligen Membran. Die Ergebnisermittlung in der Multiplex-Serologie findet im
Luminex-Gerät objektiv unter Verwendung des Reporter-Lasers statt. Der Antigen-spezifische
Cut-off-Wert entscheidet über die Positivität eines Serums (siehe 2.6.5.6). Die visuelle Analyse
bei SEREX/SADA birgt mehr Fehlerquellen in sich durch die subjektive Sichtweise des
Bearbeiters (Verhältnis der positiven zu den negativen Plaques, ungleiche Entwicklung etc.) als
die Cut-off-Bewertung. Andererseits ist die Festlegung eines Cut-off-Wertes für die untersuchten
Autoantigene ebenfalls diskussionsfähig. Da die Reaktivitäten gegen Autoantigene im Vergleich
zu Reaktivitäten gegen z.B. virale Antigene sehr niedrig sind, ist es fraglich, ob die berechneten
Cut-off-Werte nicht zu hoch gewählt wurden und damit reaktive Seren übersehen werden. Dies
könnte für cTAGE-5a der Fall sein, da hier sehr hohe Cut-off-Werte berechnet und ausgewählt
wurden (1781 und 2564 MFI).
Schließlich stellten Lagarkova et al. die These auf, dass SEREX sensitiver als ein wenn auch
einfacherer und robusterer ELISA (somit letztlich auch Multiplex-Serologie) sei (Lagarkova et
al. 2003). Demnach wäre die SEREX-Methode besser für schwach immunogene Antigene
geeignet, im Gegensatz zum ELISA, der eine ideale Methode für immunogene Antigene
darstellt.
4.3.6 Multiplex-Serologie im Vergleich zu ELISA in der Krebsdiagnostik
Die Multiplex-Serologie kombiniert ein gut etabliertes Proteinantigensystem inklusive in situ
Affinitätsaufreinigung mit einem Hochdurchsatz-Suspensionsarray. Die eindeutigen Vorteile
dieser Methode gegenüber dem konventionellen ELISA sind bedeutend geringerer Zeitaufwand,
weniger Normalisierungsaufwand, Durchführung von großen komplexen seroepidemiologischen
Studien in kurzer Zeit und Serumersparnis. In Studien von Waterboer et al. wurde zudem
nachgewiesen, dass die Multiplex-Serologie für HPV 16 E7 sensitiver war als der GST „capture“
ELISA (Waterboer 2005; Waterboer et al. 2005). In einer Studie von Komatsu et al. wurde das
Luminex-System auf seine Verwendung zur Detektion von Antikörpern gegen Peptide der
Proteine
„Squamous
cell
carcinoma
antigen
recognized
by
T-cells“
(SART),
Lymphozytenprotein Tyrosinkinase (Lck) und Adenosindiphosphat-Ribosyltransferase (ART)
untersucht (Komatsu et al. 2004). Dieses System soll laut den Autoren bei Vakzinierungsstudien
einsetzbar sein. Eine ähnliche Sensitivität wie bereits vorhandene ELISA-Systeme konnte
ermitelt werden. Auch hier überwiegen die Vorteile der Luminex-Technologie gegenüber dem
ELISA-System. Andere zwischenzeitlich verwendete Ansätze, die jedoch hauptsächlich der
Identifizierung von Antigenen dienen, beinhalten 2D Western Blot Analysen (Le Naour et al.
2001) und Protein Microarrays (Qiu et al. 2004). Hier handelt es sich jedoch um planare
DISKUSSION
179
Systeme, die teilweise sehr aufwändig sind. Anders als Infektionen, bei denen Patienten vor
allem auf ein immundominantes Antigen reagieren, besteht Krebs aus einer Mischung von
verschiedenen
Antigenen.
Deshalb
bilden
Krebspatienten
zumeist
Antikörper
gegen
verschiedene Antigene, wobei ein Antigen jedoch nicht in allen Tumoren exprimiert wird. Somit
liegen die meisten Antikörperantworten gegen Selbstantigene um die 15-20%. Entsprechend ist
es äußerst wichtig und interessant in zukünftigen Analysen den Multiplex-Ansatz zu verwenden,
um die Antikörperantworten gegen mehrere Antigene gleichzeitig bestimmen zu können. Dies
erhöht die Sensitivität und Spezifität der Analysen deutlich (Anderson und LaBaer 2005).
Die bislang entwickelten ELISA, die Antikörperantworten gegen Tumorantigene in
Krebspatienten analysierten, wiesen keine hohen Antikörperhäufigkeiten nach. Stockert et al.
untersuchten Antikörper gegen die Tumorantigene NY-ESO-1, MAGE-1, 3, MelanA, Tyrosinase
und SSX in 234 Seren von Krebspatienten und 70 Ctrl (Stockert et al. 1998). NY-ESO-1 bildete
die häufigsten Antikörperantworten mit 9,4% (12/127) der MM-, 12,5% (4/32) der
Ovarialkarzinom-, 4,2% (1/24) der Lungenkrebsseren und 7,7% (2/26) der Seren von
Brustkrebspatienten (Stockert et al. 1998). Kein Patient war seropositiv für MelanA und
Tyrosinase. Drei Patienten besaßen Antikörper gegen MAGE-1, zwei gegen MAGE-3 und einer
gegen SSX2. Damit wurden Reaktivitäten gegen NY-ESO-1 in MM-Patienten signifikant
häufiger nachgewiesen als gegen die MAGE-Antigene, obwohl die Expression der MAGEAntigene in MM-Gewebe höher ist. Vergleichbar mit den Multiplex-Serologie Ergebnissen
dieser Arbeit liegen gegen die untersuchten Tumorantigene nur schwache und niedrig frequente
humorale Immunantworten vor. Ähnlich niedrige Antikörperantworten wurden gegen das CTA
OY-TES-1 in epithelialen Ovarialkarzinompatienten (10%) und gegen TA90 (12%) in einer
MM-Patientengruppe gemessen (Litvak et al. 2004; Tammela et al. 2006). Litvak et al.
identifizierten IgM Antikörper gegen TA90 in 12% der MM-Patienten, die nach einer operativen
Tumorentfernung in Stadium Ib und IIa innerhalb von sieben Jahren an Stadium IV Symptomen
starben, und in 62% der MM-Patienten, die innerhalb von 10 Jahren keine Krankheitssymptome
entwickelten (Litvak et al. 2004). IgG Antikörper wurden in 74% beider Patientengruppen
ermittelt. Zhang et al. untersuchten Antikörperantworten in 527 Krebspatienten gegen ein Panel
von
sieben
Tumorantigenen:
c-myc,
p53,
Cyclin
B1,
p62, Koc,
Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor 2 mRNA Bindungsprotein 1 (IMP1) und Survivin (Zhang et al. 2003). Die
Antikörper-Häufigkeit gegen einzelne dieser Antigene in den sechs untersuchten Tumorentitäten
(Brust-, Lungen-, Kolon-, Magen-, Prostata- und Leberkrebs) lag zumeist unter 20%. Bei der
Betrachtung des kompletten Antigenpanels erhöhte sich die Antikörperhäufigkeit auf 44-68%.
Des Weiteren besaßen Brust-, Lungen- und Prostatakrebspatienten ein charakteristisches
DISKUSSION
180
Reaktivitätsprofil (Zhang et al. 2003). Höhere Häufigkeiten von Antikörperantworten konnten
gegen die extrazelluläre Proteinkinase A in verschiedenen Tumorentitäten (90%) und in Ctrl
(12%) gemessen werden (Nesterova et al. 2006).
4.3.7 Multiplex-Serologie – Fazit und Ausblick
Aufgrund der erzielten Ergebnisse ist festzuhalten, dass die verwendeten Antigene für die
Multiplex-Serologie zumindest bedingt geeignet sind und eindeutig Antikörperantworten gegen
Autoantigene detektiert werden können. Da die Multiplex-Serologie die Messung von bis zu 100
verschiedenen Antigenen mit einem Serum zulässt, ist eine Eignung für die klinische Routine
generell möglich und empfehlenswert. Die Methode benötigt sehr wenig Serum, lässt sich
innerhalb von ein bis zwei Tagen durchführen und benötigt aufgrund der Messung von 100
Beads pro Antigen und der Mitführung von internen Ctrl keine Wiederholung der Untersuchung.
Dies bedeutet, dass pro Tag 100 Antigene an 1000 Seren gemessen werden können. Die
Festlegung von sinnvollen Cut-off-Werten für Autoantigene ist notwendig.
In dieser Arbeit wurden die Antikörperantworten von MM- und CTCL-Patientenkollektiven
gegenüber Ctrl untersucht. In den MM-Patienten erzeugte einzig LAGE-1a eine eindeutig
stadienabhängige Induktion von Antikörpern in den Patienten, die besonders in Stadium IV
ausgeprägt war. Somit könnte LAGE-1a das erste CTA darstellen, das in der MultiplexSerologie als diagnostisches und prognostisches humanes Tumorantigen für MM-Patienten
nützlich sein und in der Klinik Anwendung finden könnte. Für das CTCL-Kollektiv wurde kein
Antigen identifiziert, das stadienabhängig Antikörperantworten hervorruft. Nur CTCL-Patienten
des Stadiums IV besaßen statistisch signifikant häufiger Antikörper gegen MAGE-A9 gegenüber
Ctrl. Die Untersuchung von Serumverläufen in MM- und CTCL-Patienten ergab bei einem MMPatienten eine Korrelation von Progression und Zunahme an LAGE-1a Antikörpern sowie bei
einem CTCL-Patienten von Progression und Zunahme an cTAGE5a C-terminal Antikörpern.
Weitere Untersuchungen von Serumverläufen wären in diesem Zusammenhang angebracht. Bei
der Betrachtung der Antikörperantworten in immunstimulierten CTCL-Patienten war
festzustellen, dass kaum Antikörperantworten gegen die untersuchten Antigene gebildet wurden.
Nur in einem Patienten wurde eine Serokonversion für das Antigen p53 identifiziert. Diese
Serokonversion korrelierte mit einer partiellen Regression des Patienten. Im Allgemeinen waren
die Antikörperhäufigkeiten mit zumeist unter 10% eher selten. Nur das CTA CAMEL wies eine
immunologische Tumorspezifität auf. Schließlich erzeugten die verwendeten Tumorantigene
zumeist eindeutig niedrigere Serumantikörper-Häufigkeiten als virale Antigene. Eine Erklärung
DISKUSSION
181
für diese Ergebnisse liegt in der Natur der Antigene selbst, da virale Antigene vom Körper als
fremd, Tumorantigene jedoch als körpereigen angesehen werden.
Die Untersuchungen von Antikörperantworten gegen humane Tumorantigene mittels MultiplexSerologie befinden sich noch in den Anfängen. In Zukunft sollten noch mehr Tumorantigene in
diesem System getestet werden, um ein relevantes und optimales Antigenpanel zusammenstellen
zu können. Nützliche und sinnvolle Folgeanalysen könnten folgende MM- und CTCL-Kollektive
beinhalten:
IFN-γ
behandelte
Patienten,
Patienten
aus
Studien
mit
verschiedenen
Tumorantigenen z.B. MAGE-Antigene, LAGE-1a und/oder NY-ESO-1, weitere Verläufe von
Patienten sowie Verläufe von Ctrl als Vergleich und Patienten nach einer operativen Entfernung
des Tumors mit und ohne Rezidiv in Verbindung mit der Untersuchung der Antigenexpression
im Tumor.
4.4 Das Cancer Testis Antigen GAGE-7b
Eine
Voraussetzung
für
eine
erfolgreiche
Entwicklung
von
Antigen-spezifischen
Tumortherapien ist eine eingehende Charakterisierung der verwendeten Antigene und ihrer
Funktion. Spezifische Funktionen konnten bisher nur wenigen Tumorantigenen zugeordnet
werden wie z.B. SCP-1 (Meuwissen et al. 1997) und OY-TES-1 (Baba et al. 1994).
Die CTA stellen eine wichtige Gruppe an Antigenen dar, die vom Immunsystem auf Krebszellen
erkannt werden können. Zu den CTA zählt unter anderem die Familie der GAGE-Antigene, die
wie viele der CTA auf dem X-Chromosom lokalisiert sind. Die GAGE-Gene wurden in den 90er
Jahren identifiziert (Van den Eynde et al. 1995; De Backer et al. 1999). Die GAGE-Familie
bestand ursprünglich aus neun Mitgliedern, die drei Gruppen zugeordnet werden konnten.
Mittlerweile sind 16 Familienmitglieder bekannt (Gjerstorff und Ditzel, 2008). GAGE-2 bis 7,
7b und 8 weisen eine Proteinhomologie von 95% auf, wohingegen GAGE-1 gegenüber den
anderen GAGE-Proteinen eine Homologie von 80% besitzt. HLA-A- und -C-präsentierte
Epitope wurden bereits für GAGE beschrieben (Van den Eynde et al. 1995; De Backer et al.
1999). Nah verwandte Gene zu GAGE sind Prostatakarzinom-assoziiertes Antigen (PAGE) und
XAGE. Beide Antigenfamilien wurden mittels differentieller Expressionsanalysen an einem
Prostatakarzinom Modell, mittels Computeranalysen von Prostata „expressed sequence tags“
(ESTs) und Krebs-assoziierter ESTs identifiziert (Brinkmann et al. 1998; Chen et al. 1998;
Vasmatzis et al. 1998; Brinkmann et al. 1999). Die GAGE-, PAGE- und XAGE-Antigene sind
durch eine Krebs-spezifische Expression gekennzeichnet. Alle Antigene sind nicht auf eine
Tumorentität beschränkt.
DISKUSSION
182
In dieser Arbeit wurde die Expression des Antigens GAGE-7b im MM und CTCL auf
Proteinebene unter Verwendung eines eigens zu diesem Zweck generierten Antikörpers in
Zelllinien und Tumorgewebe näher charakterisiert. Mittels dieser Untersuchungen sollte
schließlich der Wert dieses CTAs für Immuntherapien beim MM und CTCL abgeschätzt werden.
4.4.1 Spezifität des Antikörpers
Drei unterschiedliche Ansätze wurden verwendet, um die Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers
zu testen. Durch diese ausführliche und aussagekräftige Analyse des Antikörpers konnte seine
Spezifität zweifelsfrei belegt werden. Anhand der Analyse des Antikörpers mit verschiedenen
Methoden wurde festgestellt, dass der Antikörper sowohl denaturiertes als auch natives und
rekombinantes sowie Wildtyp-Protein erkennt. Antikörperkonzentrationen von 1 – 2µg/mL
wurden eingesetzt.
Zunächst wurde der aufgereinigte Antikörper in einer Konzentration von 1µg/mL im
denaturierenden Western Blot gegen verschiedene GST-Fusionsproteine getestet. Dabei konnte
eine eindeutige Reaktion des Antikörpers gegen das GST-GAGE-7b-tag-, das GAGE-7b-tagsowie das verkürzte GAGE-7b-tag-Protein analysiert werden. Allerdings wurde ebenfalls ein
Restgehalt an tag-Antikörpern und Antikörpern gegen E. coli-Proteine wie Hsp70 festgestellt.
Die Anwesenheit dieser Antikörper neben den GAGE-7b-spezifischen Antikörpern ist jedoch
unproblematisch, da der GAGE-7b-Antikörper in Untersuchungen an humanem Material
Anwendung findet. Hier spielen E. coli- und SV40-Virus-Proteine keine Rolle. Neben der
Untersuchung
an
GST-Fusionsproteinen
wurde
der
Antikörper
ebenfalls
an
einer
Verdünnungsreihe des aufgereinigten GAGE-7b-tag-Proteins im Western Blot getestet. Im
Western Blot betrug die Nachweisgrenze von GAGE-7b-Protein 15ng.
In immunzytologischen Untersuchungen wurde GAGE-7b im Cytosol der Zellen detektiert.
Innerhalb Zellen einer Zelllinie wurde eine heterogene GAGE-7b-Expression nachgewiesen. Da
diese Zelllinien aus Biopsiematerial eines Tumorpatienten stammen, ist das Auftreten von
verschiedenen Zellklonen mit unterschiedlichen Antigenexpressionsmustern möglich. Die
Inkubation von aufgereinigtem GAGE-7b-Antikörper und aufgereinigtem GAGE-7b-tag-Protein
führte zur Bindung von Antigen und Antikörper, wodurch die Färbung einer GAGE-7b-positiven
Zelllinie vollständig verhindert wurde. Dies ist ein eindeutiger Nachweis der Spezifität des
Antikörpers. Zudem reagierte das Präimmunserum des immunisierten Kaninchens bei einer
Verdünnung von 1:100 nicht mit einer GAGE-7b-positiven Zelllinie.
Schließlich konnte die Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers ebenfalls in der Multiplex-Serologie
nachgewiesen werden. Der Antikörper (2µg/mL) wurde parallel gegen 17 GST-Fusionsproteine
DISKUSSION
183
getestet. Da in diesen Analysen zusätzlich E. coli- und GST-tag-Antikörper aus dem zu
untersuchenden Material entfernt werden, ist diese Methode vermutlich am aussagekräftigsten
hinsichtlich der Spezifität des GAGE-7b-Antikörpers. Die Reaktion des GAGE-7b-Antikörpers
mit den GST-GAGE-7b-tag-Beads betrug 1597 MFI und ist somit spezifisch für das GAGE-7bAntigen. Andere CTA und TAA sowie Tumorsuppressorgene wurden nicht erkannt.
Beim Vergleich der Untersuchungen der GAGE-7b-Expression auf mRNA- und Proteinebene
wurde festgestellt, dass der generierte Antikörper vermutlich zumindest die Antigene GAGE-3
bis 7b erkennt. Dies ist auf die hohe Homologie von über 95% dieser Proteine zurückzuführen.
Deshalb impliziert eine Expression von GAGE-7b auf Proteinebene im folgenden stets die
Expression aller GAGE-Antigene (Bazhin et al. 2007).
4.4.2 Expressionsanalyse von GAGE-7b
Zunächst wurde die Expression des Antigens GAGE-7b auf mRNA-Ebene mittels RT-PCR in
Kontroll-, CTCL- und MM-Zelllinien sowie MM-Gewebe untersucht. Hierbei ließ die Auswahl
an möglichen Primersequenzen nur eine Unterscheidung zwischen GAGE-1, 2, 8 und GAGE-3
bis 7b zu (De Backer et al. 1999). Wie bereits durch in der Literatur beschriebene
Untersuchungen erwartet, wurde keine Expression von GAGE-Antigenen in den beiden
Kontrollzelllinien (Melanozyten und HaCat) nachgewiesen. Die CTCL-Zelllinien waren
ebenfalls GAGE-negativ. Die GAGE-Expression der MM-Zelllinien und –Gewebe betrug bis zu
82%. GAGE-1, 2 und 8-Expression wurde zu 71% in MM-Zelllinien und zu 38% in MMGewebe gemessen. GAGE-3 bis 7b wurde in 82% der MM-Zelllinien und 50% der MM-Gewebe
nachgewiesen. Ähnlich hohe Expressionen sind bereits in der Literatur beschrieben. Van den
Eynde et al. wiesen GAGE-1 bis 6 in keiner Lymphomzelllinie (n=6), jedoch in 61% der MMZelllinien (n=74), in 13% der primären (n=39) und in 36% der metastasierten MM-Gewebe
nach. GAGE-1 und 2 wurden in 13% der primären und 28% der metastasierten MM-Gewebe
sowie in 54% der MM-Zelllinien (n=74) gemessen (Van den Eynde et al. 1995). De Backer et al.
konnten eine GAGE-1, 2, 8- und/oder GAGE-3 bis 7b-Expression in 42% primärer kutaner MM
(n=79) und 54% metastasierter kutaner MM (n=211) detektieren (De Backer et al. 1999).
Häffner et al. untersuchten die GAGE-Expression in 41 CTCL-Geweben, wobei GAGE-mRNA
lediglich für einen Sézary Syndrom Patienten nachgewiesen werden konnte (Haffner et al. 2002).
Somit ist festzustellen, dass GAGE-Gene häufig in MM-Zelllinien und –Geweben, jedoch eher
selten in CTCL-Zelllinien und –Geweben exprimiert sind. Damit beschränkt sich die Relevanz
von GAGE auf mRNA-Ebene auf das MM.
DISKUSSION
184
Zur Untersuchung der Expression von GAGE-7b auf Proteinebene wurden Western Blot
Analysen unter Verwendung des innerhalb dieser Arbeit generierten monospezifischen
Antikörpers durchgeführt.
Zunächst konnte die CTA-spezifische Expression von GAGE-7b in Testis anhand der
Untersuchung von 15 verschiedenen Kontrollgeweben auch auf Proteinebene bestätigt werden.
Die spezifische Bande für GAGE-7b bei 26kDa wurde ausschließlich im Testisgewebe
detektiert.
Die untersuchten 24 Zelllinien hatten unterschiedliche GAGE-7b-Profile. Die MM-Zelllinien
waren zu mehr als 50% (10/17) GAGE-7b-positiv, wohingegen keine Kontrollzelllinie (HaCat
und Melanozyten) und keine CTCL-Zelllinie (n=5) GAGE-7b-positiv war. Dies unterstreicht die
Ergebnisse auf mRNA-Ebene dahingehend, dass GAGE-7b auch auf Proteinebene für das MM
interessant zu sein scheint, hingegen jedoch keine Rolle im CTCL spielt.
In 22% der untersuchten MM-Tumorgewebe (2/9) wurde GAGE-7b nachgewiesen. Die GAGE7b-positiven Tumorgewebe stammen von zwei Patienten, aus deren Tumorgewebe ebenfalls
GAGE-7b-positive Zelllinien etabliert werden konnten. Ein Vergleich der GAGE-7b-Expression
zwischen den Tumorgeweben und zugehörigen Zelllinien war für vier weitere MM-Patienten
möglich. Das Tumorgewebe wie auch die etablierte Zelllinie eines der vier MM-Patienten waren
GAGE-7b-negativ. Weitere zwei MM-Patienten exprimierten GAGE-7b in Tumorgewebe und
Zelllinie auf mRNA-Ebene jedoch nicht auf Proteinebene. Ein letzter Patient war GAGE-7bpositiv hinsichtlich Expression auf mRNA-Ebene und auf Proteinebene in der Zelllinie und
GAGE-7b-negativ auf Proteinebene im Tumorgewebe. Unterschiede der Expression auf mRNAund Proteinebene könnten auf eine fehlende Translation der mRNA zurückzuführen sein.
Unterschiede der Expression zwischen aus Tumorgewebe etablierten Zelllinien und
Tumorgewebe selbst könnten auf die Heterogenität des Tumors zurückzuführen sein. Es ist
durchaus möglich, dass ein Teil des Tumorgewebes CTA-positiv auf Proteinebene ist, ein
anderer Teil des Tumors jedoch nicht.
Immunzytologische Untersuchungen wurden an 22 verschiedenen Zellllinien durchgeführt.
Melanozyten, die als Kontrollzelllinie dienten, waren eindeutig GAGE-7b-negativ. Gerade für
einen Einsatz von GAGE als mögliches Immuntherapeutikum ist diese Tatsache entscheidend,
da keine Normalgewebe in der Haut durch einen Therapieansatz mit der Zielstruktur GAGE
geschädigt würden. Wie bereits in den Untersuchungen mittels Western Blot wurde auch in der
Immunzytologie keine GAGE-7b-positive CTCL-Zelllinie (n=5) identifiziert. Entsprechend
scheint der Einsatz von GAGE als Immuntherapeutikum im CTCL fraglich. Während dieser
DISKUSSION
185
Arbeit standen keine Gewebe von CTCL-Patienten zur Verfügung, um diese Frage eingehender
an Tumormaterial zu evaluieren. Knapp 44% der MM-Zelllinien (7/16) waren GAGE-7b-positiv.
Die GAGE-7b-Expression war zytoplasmatisch lokalisiert und erwies sich als heterogen. Dies
bedeutet, dass sowohl GAGE-7b-positive als auch GAGE-7b-negative Zellklone in einer
immunzytologischen Analyse vorhanden waren. Beispiele hierfür liegen auch in der Literatur
vor (Akcakanat et al. 2006). Alle MM-Zelllinien, die in der Immunzytologie positiv mit dem
Antikörper reagierten, waren ebenfalls im Western Blot positiv. Eine Ausnahme hierzu bildete
die Zelllinie Ma-Mel-12. Diese Zelllinie war GAGE-3 bis 7b-positiv in RT-PCRUntersuchungen, negativ in Western Blot Untersuchungen an der Zelllinie und an Tumorgewebe
sowie positiv in immunzytologischen Untersuchungen. Diese unterschiedlichen Ergebnisse
könnten darauf zurückzuführen sein, dass im denaturierenden Western Blot einige Epitope durch
den Antikörper nicht erkannt, jedoch in der Immunzytologie detektieren werden können. Eine
andere Möglichkeit wäre, dass die GAGE-7b-Expression sehr heterogen in diesem
Tumorpatienten war. Entsprechend ließ sich zwar eine GAGE-7b-positive Zelllinie etablieren.
Zur Aufarbeitung des Tumorgewebes selbst jedoch wurde Gewebe aus einer anderen Region des
Tumors verwendet, welches eine bedeutend geringere GAGE-7b-Expression aufwies, die im
Western Blot nicht mehr nachweisbar ist.
Neben der Analyse der GAGE-7b-Expression auf Proteinebene an Zelllinien wurden
Tumorgewebe von MM-Patienten untersucht. Die Hälfte der Paraffingewebeschnitte war
GAGE-7b-positiv (21/40). Allerdings wurden GAGE-7b-positive Zellen nur vereinzelt oder in
Zellhaufen nachgewiesen. Dieses Expressionsverhalten ähnelt der heterogenen Expression von
GAGE-7b in den MM-Zelllinien. Die GAGE-7b-Negativität der Melanozyten als Zellen der
Haut wurde durch Untersuchungen an normaler Haut bestätigt. In Schnitten von normaler Testis
wurden die Spermatogonien als GAGE-7b-positive Zellen identifiziert und GAGE-7b ebenfalls
anhand dieser Untersuchungen als CTA bestätigt.
Untersuchungen der GAGE-Expression auf Proteinebene sind bisher nur selten in der Literatur
beschrieben.
Akcakanat et al. berichteten von Analysen der CTA GAGE, NY-ESO-1, MAGE-A und SSX auf
Proteinebene bei 213 Speiseröhrenkrebspatienten (Akcakanat et al. 2006). SSX-Expression
wurde nicht detektiert, wohingegen GAGE-Expression in 20% der Patienten, MAGE-AExpression in 52% und NY-ESO-1-Expression in 21% der Patienten gemessen wurde. Zur
Detektion von GAGE in immunhistologischen Untersuchungen wurde ein monoklonaler GAGEAntikörper der Firma BD Biosciences verwendet. Die Färbung der GAGE-positiven Gewebe
war ebenfalls heterogen, zytoplasmatisch und nukleär. Die GAGE-Expression war statistisch
DISKUSSION
186
signifikant erhöht in Patienten, die älter als 64 Jahre waren und Tumoren größer als 60mm sowie
in der abdominalen Speiseröhre aufwiesen. Jedoch wurde keine Korrelation gefunden zwischen
CTA-Expression und Krankheitsfortschritt oder Überlebensrate. Des Weiteren wurde eine
Korrelation zwischen der MAGE-A- und GAGE-Expression sowie der GAGE- und NY-ESO-1Expression beschrieben. Somit kann man von einer hohen Koexpression der MAGE-A-Proteine
mit anderen CTA wie GAGE-Proteinen sprechen (Akcakanat et al. 2006).
Gjerstorff et al. generierten einen Maus-Hybridom monoklonalen Antikörper, führten eine
Charakterisierung des Antikörpers durch und untersuchten sowohl Kontroll- als auch
Tumorgewebe (Gjerstorff et al. 2006). Bei der Untersuchung der GAGE-Expression auf
Proteinebene in Kontrollgeweben, wurde die Expression von GAGE-1 bis 8 in Testis bestätigt.
Eine GAGE-Expression wurde zum ersten Mal in postfötalen Oozyten nachgewiesen, die wie
Spermatogonien zu immunprivilegierten Zellen zählen. Insgesamt wurden 256 Tumorgewebe
aus 22 Tumorentitäten getestet. Zu den Tumorentitäten mit den meisten zur Verfügung
stehenden Geweben zählten Brust- und Lungenkrebs sowie MM. GAGE-Expression wurde in
12% (5/43) der Brustkrebsgewebe, 16% (10/64) der Lungenkrebsgewebe und 17% (4/24) der
MM-Gewebe nachgewiesen. Diese Expression ist deutlich geringer als die in dieser Arbeit
berichteten Ergebnisse. Die Anzahl an untersuchten MM-Geweben war nur halb so groß. Diese
Ergebnisse könnten auf eine unterschiedliche Sensitivität der Antikörper zurückzuführen sein.
Die Expression in den Gewebeschnitten war stark heterogen, zytoplasmatisch und teilweise sehr
stark im Nukleus repräsentiert. Die GAGE-Expression in zwei Lymphomgeweben war negativ,
welches sich mit den negativen Ergebnissen dieser Arbeit in den CTCL-Zelllinien deckt. Zudem
berichteten die Autoren über eine Assoziation der GAGE-Expression mit dem Phenotyp, jedoch
nicht mit dem Genotyp einer distinkten Zellpopulation. Die Hypothese, dass GAGE-Proteine
Marker für Stammzellen und Kontrollproteine der Keimzell-Genexpression sein könnten wird
diskutiert. Schließlich wurde der Antikörper mit dem kommerziell erhältlichen Antikörper von
BD Biosciences verglichen. Es wurde ein vergleichbares Färbeverhalten berichtet (Gjerstorff et
al. 2006).
In einer dritten Studie wurden MM-Gewebe auf GAGE-Expression getestet unter Verwendung
des GAGE-Antikörpers von BD Biosciences. Alle 19 analysierten Naevi waren GAGE- sowie
MAGE-A1-, A4- und NY-ESO-1-negativ (Luftl et al. 2004). Fünf der 26 (19%) untersuchten
primären kutanen MM waren GAGE-positiv. Zudem wurden 19% der kutanen MM positiv
getestet für MAGE-A1, 35% für MAGE-A4, 15% für MAGE-A3, 31% für NY-ESO-1 und 38%
für MAGE-C1. Zwanzig der 26 Gewebe waren mindestens für ein CTA positiv, so dass die
Sensitivität der CTA-Immunreaktivität in MM-Gewebeschnitten mit der Anzahl an CTA zunahm
DISKUSSION
187
(Luftl et al. 2004). Die untersuchten CTA wiesen auf eine maligne Transformation der kutanen
MM hin. Die Expressionshäufigkeit jedes einzelnen CTA war eher gering. Laut den Autoren
steht die optimale Kombination von CTA für immunhistologische Analysen zur Diskussion.
4.4.3 Serologische Untersuchung von GAGE-7b
Neben SADA und Multiplex-Serologie wurde eine dritte Methode zur Bestimmung von
spezifischen Antikörpern gegen Tumorantigene im Serum von Ctrl und Patienten verwendet. Im
Anschluss an eine Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese des aufgereinigten
GAGE-7b-tag-Proteins wurde das geblottete Protein mit Serum inkubiert, um auf diese Weise
vorhandene Serumantikörper nachzuweisen. Diese Methode stellt sicherlich keine vergleichbare
Hochdurchsatzmethode ähnlich der Multiplex-Serologie dar, ist jedoch mit zwei Tagen Dauer
schneller als die SADA-Methode. Positiv reagierende Seren wurden zusätzlich mittels
Chemilumineszenz bestätigt. In diesem methodischen Ansatz konnte kein GAGE-7b-positives
Kontrollserum ermittelt werden. 5,9% der 34 untersuchten CTCL-Seren und 5,6% der 72 MMSeren waren GAGE-positiv. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigen sowohl die SADA (Ctrl: 1%,
MM: 6%, CTCL: 3%) als auch die Multiplex-Serologie Ergebnisse (Ctrl: 1%, MM: 5,8%,
CTCL: 2,8%). Für alle drei Methoden wurden Kontrollseren aus demselben Serenpool
verwendet, wobei die verwendeten Seren im SADA und in der Multiplex-Serologie identisch
waren. Jedoch war das jeweils positiv reagierende Serum nicht identisch (SADA: BB36-39,
Multiplex: BB15-59). Das MM-Kollektiv war für jede Methode unterschiedlich, so dass hier
einzig die Häufigkeit der Seropositivität verglichen werden kann. Diese ist wie bereits erläutert
mit ungefähr 6% in allen Methoden sehr ähnlich. Der CTCL-Serenpool war ebenfalls für alle
Methoden gleich, so dass ein Vergleich angestellt werden kann. Jede Methode identifizierte
andere Seren als seropositiv, so dass hier keine Übereinstimmung herrscht. Bezüglich der
SADA-Methode könnte dies damit erklärt werden, dass ein in der cDNA-Sequenz verkürzter
Klon verwendet wurde und somit eventuell vorhandene antigene Strukturen des volle-LängeProteins verloren gegangen sind. Allerdings sollten die in dieser Methode identifizierten
positiven Seren auch mit den anderen Methoden als positiv detektiert werden. Zudem gibt es bei
der SADA-Methode keine Kontrolle des induzierten Proteins. Es wäre theoretisch möglich, dass
auch Proteine der UTR abgelesen werden und hier Antikörperreaktionen auftreten. Im Western
Blot könnten durch die Denaturierung des Proteins antigene Strukturen sowohl entstehen als
auch verschwinden. In der Multiplex-Serologie könnte eventuell der GST-Teil einen Teil des
GAGE-7b-Proteins verdecken und somit schwerer zugänglich für Serumantikörper machen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Häufigkeit an Immunreaktivitäten gegen GAGE in
Kontrollen sehr gering oder nicht vorhanden ist, jedoch einige MM- und CTCL-Patienten
DISKUSSION
188
Antikörper ausbilden. Die Häufigkeit an humoralen Immunreaktionen gegen GAGE in Patienten
sind jedoch mit unter 10% so gering, dass eine aussagekräftige Diagnose allein anhand dieser
Immunreaktion nicht möglich erscheint. Da CTCL-Patienten Antikörper gegen GAGE besitzen,
wären weitere Analysen hinsichtlich GAGE-Expression in CTCL-Gewebe interessant.
Untersuchungen der humoralen Immunantwort gegen GAGE sind bisher noch sehr selten in der
Literatur beschrieben. Wadle et al. untersuchten die Immunantwort gegen verschiedene CTA in
Pankreaskrebspatienten (Wadle et al. 2006). Hierfür wurde die „rekombinant exprimierte
Antigene auf Hefeoberfläche“-(RAYS)-Technologie angewendet, die der SEREX-Methode
ähnelt. 14% der Seren waren „synaptonemal complex protein“ (SCP-1)-positiv, wohingegen alle
Seren GAGE-negativ waren.
4.4.4 GAGE-7b als Ziel einer Immuntherapie
Aufgrund der in dieser Arbeit dokumentierten Ergebnisse sowie Berichten in der Literatur stellt
die GAGE-Antigenfamilie eine interessante Proteinfamilie für Tumorimmuntherapien dar. Da
die Expression der GAGE-Gene sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene CTA-spezifisch
ist, würden Immuntherapien nur Krebszellen angreifen ohne normales Gewebe zu schädigen. Die
gerringe Immunogenität des Antigens selbst könnte mittels Immuntherapien verstärkt werden.
Immuntherapien sind am erfolgreichsten, wenn die Antigenexpression homogen und hoch im
Tumorgewebe ist. Dies trifft laut der Ergebnisse dieser Arbeit jedoch nicht zu. Dementsprechend
gibt es zwei Ansätze, diese Hürde zu überwinden. Zum einen kann eine Immuntherapie
verschiedene Antigene als Zielstruktur definieren oder zum anderen die Antigenexpression
erhöhen und anschließend immuntherapeutisch wirken. Der zweite Ansatz konnte in einer Studie
von Bazhin et al. für GAGE auf Zelllinien-Ebene unter Verwendung eines Histondeacetylase
Inhibitors und DNA Methyltransferase Inhibitors nachgewiesen werden. Eine MM-Zelllinie
wurde mit dem DNA Methyltransferase Inhibitor 5-Aza-2’-Deoxycytidin und dem
Histondeacetylase Inhibitor Trichostatin A behandelt. 5-Aza-2’-Deoxycytidin führt zu einer
Promotordemethylierung vieler CTA-Gene und verursacht eine erhöhte mRNA Expression.
Trichostatin A inhibiert die Histondeacetylase spezifisch und stimuliert die Genexpression
ausgewählter Gene wie CTA. Unter Verwendung der Western Blot und ELISA-Methode konnte
die GAGE-Expression nach 5-Aza-2’-Deoxycytidin-Behandlung um 200% erhöht werden. Eine
Erhöhung um das vierfache wurde nach Kombination von 5-Aza-2’-Deoxycytidin und
Trichostatin A berichtet (Bazhin et al. 2007). Drei weitere Zelllinien wurden mit diesen
Inhibitoren behandelt. In immunhistologischen Untersuchungen wurde eine erhöhte Zahl an
GAGE-positiven
Zellen
detektiert.
Durch
die
Behandlung
von
MM-Zelllinien
mit
DISKUSSION
189
Histondeacetylase und Methyltransferase Inhibitoren könnte eine homogene GAGE-Expression
erzielt werden. Die Übertragung dieser Ergebnisse auf den Menschen muss in klinischen Studien
nachgewiesen werden und steht momentan noch aus.
Grundlage dieser Ergebnisse waren Studien von Sigalotti et al. Demnach ist die
Promotermethylierung von CTA für die starke Heterogenität der Expression von CTA in
Tumoren verantwortlich. Die Expression aller untersuchter CTA wurde durch 5-Aza-2’Deoxycytidin in CTA-negativen Zellklonen induziert (Sigalotti et al. 2004).
Entsprechend
könnte 5-Aza-2’-Deoxycytidin ein Wirkstoff sein, der die therapeutische Effizienz einer multiCTA-Immuntherapie in MM-Patienten verbessert. In RCC-Zelllinien konnte die Expression von
GAGE-1 bis 6 ebenfalls hochreguliert werden (Coral et al. 2002). Die Expression von GAGE-1
bis 6 konnte in MM-Xenografts von 5-Aza-2’-Deoxycytidin-behandelten Mäusen nachgewiesen
werden. Kontrollmäuse wiesen hingegen keine Expression auf (Coral et al. 2006). Zudem wurde
berichtet, dass die Transkription der CTA mit der Hypomethylierung der CTA Promoter
korreliert (De Smet et al. 2004). Erste klinische Phase I Studien zur Verwendbarkeit und
Sicherheit von 5-Aza-2’-Deoxycytidin in Krebspatienten wurden bereits durchgeführt
(Samlowski et al. 2005; Gollob et al. 2006).
Schließlich wurde für ein Antigen der GAGE-Familie, GAGE-7c, eine mögliche Funktion
nachgewiesen. Cilensek et al. berichteten, dass GAGE-7c eine Funktion in der Tumorgenese hat.
Durch eine GAGE-7c-Expression wurde die Epithelialkarzinom Zelllinie HeLa resistent gegen
Apoptose und Krebstherapien wie Radio- und Chemotherapie (Cilensek et al. 2002). Dies betraf
apoptotische
Ereignisse,
die
durch
Fas
oder
IFN-γ
initiiert
wurden.
Im
Fas-
Signaltransduktionsweg wurde der Einfluss von GAGE-7c auf die Apoptose nach der Caspase-8Aktivierung und vor der poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)-Spaltung lokalisiert. GAGE-7bpositive Zelllinien waren ebenfalls resistent gegen Fas-induzierte Apoptose (Cilensek et al.
2002). GAGE-7b und 7c unterscheiden sich in zwei Aminosäuren an den Positionen 50 und 87.
Somit könnten sich GAGE-7b- und 7c-positive Tumorzellen der T-Zell-induzierten Apoptose
entziehen und zur Tumorprogression durch Proliferation beitragen. Entsprechend wäre eine
zielgerichtete Immuntherapie gegen GAGE eine Möglichkeit, GAGE-positive Tumore sensitiv
gegen Chemotherapeutika wie Taxol und γ-Bestrahlung zu machen.
4.4.5 GAGE-7b – Fazit und Ausblick
Die in dieser Arbeit durchgeführte Charakterisierung von GAGE-7b im MM und CTCL ergänzt
das bereits in der Literatur beschriebene Wissen über die Bedeutung der CTA. Die Ergebnisse
dieser Arbeit stellen deutlich dar, dass GAGE-7b eine hohe Expression in MM-Zelllinien und
DISKUSSION
190
eine mittlere Expression in MM-Geweben besitzt. In immunhistologischen Analysen wurde eine
heterogene Expression von GAGE-7b in MM-Tumorgewebe ermittelt. In weitergehenden
Untersuchungen von Bazhin et al. konnte eine starke Induktion der GAGE-7b-Expression in mit
5-Aza-2’-Deoxycytidin behandelten Zelllinien nachgewiesen werden (Bazhin et al. 2007). Für
das CTCL ist GAGE-7b nicht relevant, da in CTCL-Zelllinien keine GAGE-7b-Expression
nachgewiesen werden konnte.
Aufgrund der beschränkten Expression von GAGE auf immunprivilegierte Gewebe und der
weitverbreiteten Expression in verschiedenen Tumorentitäten hat GAGE das Potential für ein
optimal geeignetes Therapieziel in der Onkologie. Um dieses Potential noch deutlicher
hervorzuheben, sollten Expressionsanalysen auf Proteinebene für verschiedenste Tumorentitäten
durchgeführt werden. Interessant wäre hier zum einen der Vergleich von Ergebnissen, die mittels
PCR und mittels Immunhistologie erhoben werden. Ein Vergleich der Ergebnisse von
immunhistologischen Untersuchungen mittels polyklonalem und monoklonalem Antikörper wäre
hier ebenfalls von Interesse. Des Weiteren müsste die Funktion von GAGE untersucht werden.
Eine Annäherung an die Aufklärung der Funktion von GAGE kann über die genaue Lokalisation
von GAGE in der Zelle z.B. mittels FACS-Untersuchungen erfolgen in Verbindung mit der
Suche nach Bindungspartnern. Bindungspartner könnten durch die Immobilisierung von GSTGAGE-Protein an eine Glutathion-Säule, Inkubation mit Zelllysat und anschließende
Charakterisierung von gebundenen Proteinen erfolgen. Zudem könnte die Zellproliferation nach
Zugabe des GAGE-Antikörpers zu bestimmten Zellsystemen untersucht werden. Auf der Basis
der Analysen von Bazhin et al. wäre es sicherlich sinnvoll, klinische Studien mit einer
Kombination von GAGE-Antikörpern und 5-Aza-2’-Deoxycytidin durchzuführen, um den
Erfolg einer Therapie beurteilen zu können, während welcher die Expression des Zielantigens
hochreguliert wird.
4.5 CTA und TAA in der Krebstherapie
Das Ziel von Immuntherapien ist die Stärkung der Immunantwort gegen den Tumor unter
Verwendung von spezifischen Strukturen z.B. in Form von Antigenen. CTA sind von einem
immunologischen Standpunkt aus ausgezeichnete Ziele für Immuntherapien, da sie in vielen
Tumorentitäten exprimiert sind und in Normalgeweben ausschließlich in Testis vorkommen. Die
Testis selbst ist für Immunzellen nicht zugänglich, da es keinen direkten Kontakt zwischen
Keim- und Immunzellen gibt, und die MHC I Oberflächenexpression auf den Keimzellen fehlt
(Barker und Billingham 1977; Tomita et al. 1993). Bislang stimulieren viele Immuntherapien
den zellulären CD8+ T-Zellarm mit weniger befriedigenden Resultaten (Wang 2001), die auf
DISKUSSION
191
eine fehlende Induktion der humoralen Immunantwort zurückgeführt werden (Nakatsura et al.
2002). Eine effektive CTL-Immunantwort gegen Tumorantigene benötigt jedoch die
Unterstützung von CD4+ T-Helferzellen (Bennett et al. 1997). In aktuellen Studien wird eine
erfolgreiche Immunantwort immer im Zusammenhang mit einer CD4+ T-Helferzellantwort
diskutiert (Hung et al. 1998; Toes et al. 1999). Neben der MHC Klasse II-Präsentation exogener
und endogener Proteine durch APC konnte eine MHC Klasse I-Präsentation derselben Proteine
über eine „Cross“-Präsentation nachgewiesen werden. Dieses APC-„Cross-Priming“ induziert
über CD4+ T-Lymphozyten eine humorale und über CD8+ T-Lymphozyten eine zelluläre
Immunantwort. Es wurde berichtet, dass intrazelluläre Proteine mittels Autophagie prozessiert
werden können und somit in den MHC Klasse II Präsentationsweg gelangen (Dengjel et al.
2005; Paludan et al. 2005; Zhou et al. 2005). Hierbei sind Endosomen und Lysosomen beteiligt.
„Cross“-Präsentation wurde für virale Proteine (Gooding und Edwards 1980) und
Tumorantigene sowie Selbstantigene (Huang et al. 1994; Kurts et al. 1996) berichtet. Beim
CTCL, einer Neoplasie der CD4+ Immunzellen, könnte die Aktivierung einer CD8+ TZellantwort beeinträchtigt sein. In Diskussion steht bis heute, ob nur die TH1-Immunzellen, die
eine zelluläre Immunantwort induzieren, oder auch die TH2-Immunzellen, die eine humorale
Immunantwort induzieren, eine effektive Anti-Tumor-Immunantwort hervorrufen. Zudem
werden mittlerweile multi-Epitop Immuntherapien, die zwei oder mehr Antigene als
Zielstrukturen haben, diskutiert (Wadle et al. 2006).
Die Therapie des MM ist vor allem durch die operative Entfernung des Tumorgewebes mit
teilweise sich anschließender adjuvanter Therapie in Form von Chemotherapeutika und
Immunmodulatoren gekennzeichnet. Für fortgeschrittene Stadien werden Chemotherapien und
Immuntherapien empfohlen. Vor allem bei Immuntherapien kommen CTA und TAA zum
Einsatz. Zahlreiche Ansätze von Immuntherapien z.B. Peptide, beladene DC unter Verwendung
der CTA MAGE-A1 und A3 sowie NY-ESO-1 sind bisher beschrieben worden (Hoon et al.
1995; Marchand et al. 1999; Jager et al. 2000a). Auch das in dieser Arbeit näher charakterisierte
CTA GAGE-7b stellt durch seine Expression in MM-Tumorgeweben ein vielversprechendes
Ziel für Immuntherapien dar. Durch die Kombination mit 5-Aza-2’-Deoxycytidin wird die
Expression dieses Antigens deutlich erhöht, welches den Angriff auf den Tumor in einer
möglichen Immuntherapie intensivieren würde. Deshalb wären Studien zur Verwendung von
Therapien mit GAGE-7b-Peptiden oder beladenen DC in Kombination mit 5-Aza-2’Deoxycytidin angebracht. Möglich wäre auch, dass die Expression anderer CTA parallel erhöht
würde, so dass eine Immuntherapie gegen eine Vielzahl an CTA gleichzeitig möglich wäre.
DISKUSSION
192
In der Therapie des CTCL werden vor allem Psoralen plus ultraviolettes Licht, Radiotherapie
und topische Medikamente eingesetzt. In fortgeschrittenen Stadien finden Chemotherapie,
Retinoide und Interferone sowie Interleukine Anwendung. Mittlerweile werden therapeutische
Antikörper, Immuntherapien in Form von Vakzinierungen und Histondeacetylase Inhibitoren in
der Therapie des CTCL verwendet. Allerdings sind bisher kaum Ansätze unter Verwendung von
CTA und TAA beschrieben. In dieser Arbeit konnte kein eindeutiges antigenes Ziel für das
CTCL identifiziert werden. Jedoch sind zahlreiche Antigene, die im CTCL relevant sein könnten
beschrieben, so dass weitere Untersuchungen in diese Richtung angebracht sind (Usener et al.
2003b; Hartmann et al. 2004).
4.6 CTA und TAA in der Krebsdiagnostik und -prognostik
Neben Serumbiomarkern standen Antikörper gegen bestimmte immunogene Ziele jeher im
Fokus der Diagnostik. Antikörper sind stabil im Serum, hochspezifisch, haben eine
Halbwertszeit von mehr als sieben Stunden und können schnell mit charakterisierten
Sekundärreagenzien und validierbaren Methoden gemessen werden (Anderson und LaBaer
2005). Zudem sind Antikörper bereits im Serum amplifiziert, wenn auch nur geringe Mengen an
immunogenem Protein vorhanden sind. Die Höhe der Immunantwort gegen Krebs ist zumeist
geringer als gegenüber Infektionserregern. Die mögliche Zahl an Tumorantigenen ist ähnlich
groß wie das gesamte Tumorproteom inklusive aller Varianten (Anderson und LaBaer 2005).
Wenn Antikörper gegen ein Tumorantigen durch SEREX oder SADA detektiert werden, ist eine
immunologische Relevanz der Antigene per se vorhanden, da beide Methoden hohe
Antikörpertiter voraussetzen. Ein hoher Titer an spezifischen Antikörpern setzt die Hilfe von
CD4+ T-Zellen voraus. SEREX und SADA spiegeln demnach das CD4+ T-Zell-Repertoire der
Tumorerkrankung wider (Jager et al. 1998; Old und Chen 1998). Humorale und zelluläre
Immunantwort in SEREX und Immunantworten durch CTL korrelieren für einige Antigene
(Sahin et al. 1995; Chen et al. 1997). In Diskussion steht mittlerweile, dass parallel ablaufende
Immunantworten für eine effektivere Immunantwort verantwortlich sind (Nishikawa et al. 2001).
Einige Studien haben bereits für andere Antigenklassen nachgewiesen, dass die Detektion eines
Panels an Serumantikörpern ein wertvolles diagnostisches Werkzeug darstellen könnte. Wang et
al. verwendeten 22 Phagenpeptide als Screeningtest für Prostatakrebs (Wang et al. 2005). Diese
Peptide stammen aus kodierenden und nicht-kodierenden Regionen von Prostatakrebsgewebe
und fanden in einem Phagenproteinmicroarray Anwendung. Mit 88,2% Spezifität und 81,6%
Sensitivität konnten Seren von Prostatakrebspatienten von Ctrl unterschieden werden (Wang et
al. 2005). In einem Proteinmicroarray wurden 65 Antigene zur Unterscheidung zwischen
DISKUSSION
193
Gebärmutterhalskrebspatienten und Ctrl verwendet (Chatterjee et al. 2006). Die Sensitivität lag
hier bei 55% und die Spezifität bei 98%.
Bisher wurden Immunantworten gegen CTA und TAA per se nur sehr selten gemessen, so dass
von einer niedrigen Immunogenität der CTA und TAA unter Normalbedingungen auszugehen
ist. Dies könnte auf die Verarbeitung dieser Antigene im Proteasom zurückzuführen sein. Hoch
organisierte Proteine, die einen großen Anteil an α-helikalen Strukturen haben, scheinen der
Entfaltung der Proteine im Proteasom zu widerstehen. Somit können diese Proteine schlechter
verarbeitet und damit auch präsentiert werden. Zu dieser Proteingruppe zählen unter anderem die
CTA-Antigengruppen MAGE, „Synaptonemal complex protein“ (SCP) und SART. NY-ESO-1,
welches in dieser Arbeit hohe Antikörperhäufigkeiten in MM-Patienten in der MultiplexSerologie hatte, gehört nicht zu dieser Gruppe, da es deutlich weniger α-helikale Strukturen
besitzt (Kirkin et al. 2002). Generell zählen die CTA und TAA zu den Autoantigenen und somit
zu den körpereigenen Proteinen. In Gesunden werden autoreaktive T-Zellen, die ein durch APC
präsentiertes Selbstpeptid erkennen, entweder im Thymus eliminiert oder in der Peripherie
inaktiviert. Im Tumor kann eine Fehlfunktion dieses Mechanismus vorliegen, so dass es zu
Antikörper- und T-Zell-vermittelten Immunreaktionen gegen körpereigene Strukturen bzw.
Antigene kommen kann (Janeway et al. 2002). Diese Reaktionen gegen Selbstpeptide stellen
jedoch eher schwächere Immunantworten im Vergleich zu Fremdpeptiden von Bakterien oder
Viren dar (Houghton et al. 2001). Es ist nicht bekannt, ob Autoantikörper die
Immunüberwachung widerspiegeln oder einen Einfluss auf die klinische Entwicklung des
Patienten haben könnten (Anderson und LaBaer 2005). Jedoch verschwanden IgG Antikörper
gegen die Antigene KU-MEL1 und CDX2 nach einer Behandlung und nachfolgender guter
Prognose von Patienten (Kiniwa et al. 2001; Ishikawa et al. 2003).
Im Fokus der Diagnostik und Prognostik des MM steht die immunhistologische Untersuchung
von Tumorgewebe unter Verwendung von Antikörpern gegen Differenzierungsantigene wie
S100, Melan A und Tyrosinase (Busam und Jungbluth 1999; Orchard 2000). Verschiedene
serologische Tumormarker wie S100β, Laktatdehydrogenase und „melanoma inhibitory activity“
sind ebenfalls bekannt (Djukanovic et al. 2001; Bottoni et al. 2003). Allerdings ist bisher kein
spezifischer und sensitiver diagnostischer und prognostischer Marker für das MM identifiziert
worden. Bislang spielen CTA und TAA eine eher untergeordnete Rolle in der Diagnostik und
Prognostik des MM. In dieser Arbeit konnte kein eindeutiger, diagnostischer Marker bestimmt
werden. Jedoch stellen die Antikörper gegen LAGE-1a einen ausgezeichneten prognostischen
Marker dar. Antikörper gegen NY-ESO-1, zu welchem LAGE-1a hoch homolog ist, wurden
bereits für MM-Patienten beschrieben, jedoch noch nicht in einem ähnlich großen Kollektiv.
DISKUSSION
194
Neben LAGE-1a sollten ebenfalls MAGE-A3, se57-1 und GAGE-7b in weiteren serologischen
Studien eingeschlossen werden. Die Messung von Antikörpern gegen GBP-5a, 5ta und HD-MM48 sollte auch in Betracht gezogen werden. Zusätzlich sollte die Expression von HD-MM-48 im
MM untersucht werden. Zudem sollten weitere Antigene identifiziert werden, um ein mindestens
10 Antigene umfassendes Panel zusammenstellen zu können.
Die Diagnostik und Prognostik des CTCL stützen sich bisher hauptsächlich auf klinische und
(immun-) histologische Untersuchungen, wobei CTA und TAA bisher keine große Rolle spielen.
Oberflächenmarker, β-Ketten-Rearrangement des T-Zellrezeptors in Lymphknoten, maligne
Zellen und verschiedene Proteine wie Neopterin und β2-Mikroglobulin im Blut werden ebenfalls
zur Analyse der Erkrankung herangezogen (Ralfkiaer 1994; Guitart und Kaul 1999; Hassel et al.
2004). Antikörper im Blut von CTCL-Patienten wurden bisher nur selten untersucht (Dummer et
al. 2004). Zur Diagnose werden zur Zeit hauptsächlich monoklonale Antikörper, die gegen die
Differenzierungs- und Proliferations-assoziierten Antigene Ki-1/CD30, Ki67 und IL2R/CD25
gerichtet sind, in immunhistologischen Untersuchungen oder lösliche Formen dieser Antigene im
Serum verwendet (Nadali et al. 1995; Vonderheid et al. 1998; Kanavaros et al. 2001). Allerdings
ermöglicht nur die kombinierte Auswertung der Antikörperanwesenheit in Verbindung mit der
Expression der Antigene im Patientengewebe eine korrekte Klassifizierung. Anhand der
Untersuchungen in dieser Arbeit wären HD-MM-48, HD-CL-02 und MAGE-A9 interessante
Antigene für ein Panel, gegen welches Antikörperantworten in CTCL-Patienten untersucht
werden sollten. Diese Antigene sollten weiterhin näher im CTCL charakterisiert werden. Zudem
sollten weitere Antigene hinsichtlich ihrer Antikörperantworten in CTCL-Patienten untersucht
werden, um ein Panel von mindestens 10 relevanten Antigenen zusammenstellen zu können.
ZUSAMMENFASSUNG
195
5 ZUSAMMENFASSUNG
Essentielle Voraussetzungen für die Entwicklung von spezifischen Immuntherapien und
Verfahren zur Diagnose und Prognose von Tumorerkrankungen sind die Kenntnis und
Charakterisierung von Tumorantigenen. Potentielle Antigene für immuntherapeutische
Strategien und Diagnoseverfahren sollten möglichst tumorspezifisch sein. Zudem sollten
Hinweise auf bereits im Patienten induzierte Immunantworten z.B. in Form von Antikörper- oder
T-Zellantworten bestehen. In dieser Arbeit wurden Antikörperantworten in Patienten des kutanen
T-Zell Lymphoms (CTCL), des malignen Melanoms (MM) und von Kontrollen (Ctrl) mittels
zweier methodischer Ansätze untersucht sowie das Tumorantigen GAGE-7b unter Verwendung
eines in einem Kaninchen generierten polyklonalen Antikörpers charakterisiert.
Um Antikörper-Häufigkeiten für zahlreiche Tumorantigene parallel zu bestimmen, wurde ein
Serumantikörper-Detektionsarray (SADA) etabliert. Bei der Untersuchung von 42
Tumorantigenen wurden für 14 Antigene Antikörper nur in Patienten jedoch nicht in Ctrl
detektiert. Die Serumantikörper-Häufigkeiten der Antigene GBP-5ta, GBP-5a, HD-MM-48 und
HD-MM-19 im MM-Kollektiv war signifikant höher als im Kontroll-Kollektiv. Dies traf auch
für die Antigene HD-MM-48 und HD-CL-02 im Vergleich von CTCL- und Kontroll-Kollektiv
zu. Insgesamt waren die Antikörperantwort-Häufigkeiten mit zumeist unter 10% relativ gering,
welches die Verwendung der entsprechenden Antigene als diagnostische Ziele einschränkt.
Ein weiteres Verfahren zur Bestimmung der Immunreaktion von 13 Cancer-Testis- und Tumorassoziierten Antigenen in verschiedenen Kollektiven wurde in Form der Multiplex-Serologie
verwendet. In einem MM-Kollektiv wurden Antikörper gegen LAGE-1a signifikant häufiger
identifiziert im Vergleich zu einem Kontroll-Kollektiv. Zusätzlich war diese höhere AntikörperHäufigkeit in MM-Patienten stadienabhängig. Für die Antigene MAGE-A3, GAGE-7b und se571 wurden ebenfalls höhere Antikörper-Häufigkeiten in MM-Patienten gemessen. AntikörperTiter von MM- und CTCL-Patienten veränderten sich über die Zeit selten, so dass
Serokonversionen nur vereinzelt nachgewiesen werden konnten. Für MAGE-A1 und A9 konnten
für verschiedene Stadien signifikant höhere Reaktivitäten im CTCL- im Vergleich zum KontrollKollektiv ermittelt werden. Interessante Ansatzpunkte für zukünftige Analysen wären
Kollektive, die mit Interferon-γ, Tumor- oder dendritischen Zellen behandelt oder in
Immuntherapien gegen spezifische Tumorantigene aufgenommen wurden.
Erstmalig konnte ein umfassend beschriebener polyklonaler Kaninchen-Antikörper gegen
GAGE-7b hergestellt werden, der im Western Blot und in der Immunhistologie verwendet
wurde. Im Western Blot konnte nachgewiesen werden, dass 59% der untersuchten MMZelllinien GAGE-7b exprimierten, wohingegen kein Protein in CTCL-Zelllinien und in
Kontrollgeweben mit Ausnahme von Testis detektiert werden konnte. Dieses
Expressionsverhalten konnte in immunzytologischen Untersuchungen bestätigt werden.
Immunhistologisch exprimierten 53% der MM-Gewebe GAGE-7b. Des Weiteren konnten in 6%
der MM- und CTCL-Patienten Antikörper gegen GAGE-7b nachgewiesen werden, während
keine Antikörper in Ctrl gefunden wurden. Aufgrund der erhaltenen Ergebnisse erkennt der
GAGE-7b Antikörper wohl alle GAGE-Familienmitglieder. Zukünftige Untersuchungen unter
Verwendung dieses Antikörpers können die Aufklärung funktioneller Aspekte der GAGEExpression in Tumorerkrankungen ermöglichen.
SUMMARY
196
6 SUMMARY
Essential prerequisites for the development of specific immunotherapies and procedures for
diagnosis and prognosis of tumor diseases are the knowledge and characterization of tumor
antigens. Potential antigens for immunotherapeutic strategies and diagnosis tools should be
tumor-specific. Moreover, indications for immune responses in patients e.g. antibody or T cell
responses should be available. In this thesis, antibody responses of patients of cutaneous T cell
lymphoma (CTCL), melanoma (MM) and controls were investigated using two different
methods. In addition, the tumor antigen GAGE-7b was characterized using a rabbit polyclonal
antibody.
In order to test antibody frequencies of various tumor antigens in parallel, a serum antibody
detection array (SADA) was established. Testing 42 tumor antigens, antibodies against 14
antigens were only detectable in patients but not in controls. Serum antibody frequencies of
antigens GBP-5ta, GBP-5a, HD-MM48 and HD-MM-19 were significantly higher in MM
patients compared to controls. The same was true for antigens HD-MM-48 and HD-CL-02
comparing CTCL patients and controls. In summary, antibody frequencies were relatively low
ranging most frequently from 0% to 10% which limits the use of the respective antigens as
diagnostic targets.
An additional method to measure immunoreactivities of 13 cancer testis and tumor-associated
antigens in different groups named multiplex serology was used. Antibodies against LAGE-1a
were detected significantly more frequently in MM patients in comparison to controls. In
addition, this higher antibody frequency in MM patients was stage dependent. For antigens
MAGE-A3, GAGE-7b and se57-1 a higher antibody frequency in MM patients was measured
likewise. Antibody titers of MM and CTCL patients rarely changed over time, thus
seroconversions were seen only sporadically. Significantly higher reactivities could be identified
for MAGE-A1 and A9 in CTCL patients of different stages compared to controls. In future,
analyzing patients immunized with interferon-γ, tumor or dendritic cells or immunotherapy
targeting specific tumor antigens would be of high interest.
For the first time, a comprehensively characterized rabbit polyclonal antibody against GAGE-7b
was generated and used in Western Blot and immunohistology. In Western Blot analysis, 59% of
all MM cell lines tested expressed GAGE-7b, whereas no protein was detected in both CTCL
cell lines and control tissues except testis. This expression pattern was confirmed by
immunocytology. Immunohistological tests confirmed that 53% of MM tissues are positive for
GAGE-7b protein expression. Moreover, antibodies against GAGE-7b could be identified in 6%
of MM and CTCL patients whereas controls had no detectable antibody responses. On the basis
of the achieved results, the GAGE-7b antibody recognizes probably all GAGE family members.
Future analysis using this antibody may permit the elucidation of functional aspects of GAGE
expression in tumor diseases.
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197
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ANHANG
229
8 ANHANG
Anhang 1:
Darstellung der p-Werte für alle humanen Antigene in der MultiplexSerologie laut „Fisher’s Exact Test“
Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom, MM I: MM Stadium I, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom,
CTCL I: CTCL Stadium I, n.e.: nicht evaluierbar.
Antigen
Kollektiv
Ctrl – MM
Ctrl – MM I – MM II –
MM III – MM IV
Ctrl – MM I
Ctrl – MM II
Ctrl – MM III
Ctrl – MM IV
Ctrl - CTCL
Ctrl – CTCL I – CTCL II –
CTCL III – CTCL IV
Ctrl – CTCL I
Ctrl – CTCL II
Ctrl – CTCL III
Ctrl – CTCL IV
MAGE
-A1
0,8092
0,5464
MAGE
-A3
0,3475
0,0198
MAGEA9
0,5026
0,3300
p-Wert
LAGE1a
0,0034
0,0088
GAGE
-7b
0,0638
0,1657
CAMEL
se70-2
0,5473
0,3743
0,0398
0,4309
0,3363
1,0000
1,0000
0,3295
0,2549
0,1052
1,0000
0,6640
0,4676
0,0128
1,0000
0,5386
1,0000
1,0000
0,5930
0,0828
0,3154
0,0024
0,1128
0,1151
0,0302
0,0007
0,5327
0,1941
0,2457
0,0404
0,2397
0,0964
0,6512
0,5498
n.e.
0,3289
n.e.
0,3197
0,1464
0,3884
0,5512
0,5511
0,5514
0,5514
0,3080
1,0000
0,3483
1,0000
0,0199
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,2476
0,5392
1,0000
1,0000
0,0032
0,0688
0,6724
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,2579
0,1244
n.e.
n.e.
n.e.
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
Antigen
Kollektiv
se57-1
GBP5ta
Ctrl – MM
Ctrl – MM I – MM II –
MM III – MM IV
Ctrl – MM I
Ctrl – MM II
Ctrl – MM III
Ctrl – MM IV
Ctrl - CTCL
Ctrl – CTCL I – CTCL II –
CTCL III – CTCL IV
Ctrl – CTCL I
Ctrl – CTCL II
Ctrl – CTCL III
Ctrl – CTCL IV
0,2708
0,0265
1,0000
0,1390
p-Wert
cTAGE- cTAGE5a N5a Cterminal terminal
1,0000
0,2724
0,1484
1,0000
0,5450
0,0149
1,0000
0,5387
1,0000
0,3130
0,5512
0,3952
0,3846
0,5514
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,5930
0,3276
1,0000
0,5573
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,5695
0,3015
0,5512
1,0000
0,6549
1,0000
0,6913
0,8223
0,5956
1,0000
1,0000
1,0000
0,1670
0,7208
1,0000
0,2315
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,6155
1,0000
0,3276
1,0000
0,5392
1,0000
0,3276
1,0000
1,0000
1,0000
1,0000
0,4524
0,5392
1,0000
1,0000
1,0000
p53
p16
0,6949
0,7456
1,0000
0,8472
ANHANG
Anhang 2:
230
Darstellung der positiven Seroreaktivitäten für alle humanen Antigene in
der Multiplex-Serologie
Ctrl: Kontrollen, MM: Malignes Melanom, MM I: MM Stadium I, CTCL: Kutanes T-Zell Lymphom,
CTCL I: CTCL Stadium I.
Antigen
Kollektiv
Ctrl
MM
MM I
MM II
MM III
MM IV
CTCL
CTCL I
CTCL II
CTCL III
CTCL IV
(n)
(100)
(191)
(48)
(49)
(47)
(47)
(144)
(55)
(14)
(14)
(16)
Antigen
Kollektiv (n)
Ctrl
MM
MM I
MM II
MM III
MM IV
CTCL
CTCL I
CTCL II
CTCL III
CTCL IV
(100)
(191)
(48)
(49)
(47)
(47)
(144)
(55)
(14)
(14)
(16)
MAGE
-A1
6,0%
7,3%
10,4%
4,1%
4,3%
10,6%
10,4%
10,9%
7,1%
28,6%
6,3%
MAGE
-A3
5,0%
8,4%
4,2%
2,0%
8,5%
19,1%
4,9%
3,6%
0,0%
0,0%
12,5%
se57-1
GBP5ta
1,0%
3,7%
2,1%
10,2%
0,0%
2,1%
0,7%
0,0%
7,1%
0,0%
0,0%
3,0%
3,1%
0,0%
6,1%
6,4%
0,0%
3,5%
3,6%
0,0%
0,0%
0,0%
MAGEA9
2,0%
4,2%
2,1%
2,0%
4,3%
8,5%
4,9%
0,0%
0,0%
0,0%
25,0%
Positive
LAGE1a
3,0%
13,6%
10,4%
10,2%
12,8%
21,3%
4,9%
10,9%
0,0%
0,0%
0,0%
Positive
cTAGE- cTAGE5a N5a Cterminal terminal
2,0%
2,0%
2,6%
0,5%
0,0%
0,0%
0,0%
2,0%
4,3%
0,0%
6,4%
0,0%
2,8%
0,7%
3,6%
0,0%
0,0%
0,0%
7,1%
7,1%
0,0%
0,0%
GAGE
-7b
1,0%
5,8%
4,2%
8,2%
4,3%
6,4%
2,8%
1,8%
0,0%
0,0%
6,3%
CAMEL
se70-2
0,0%
1,0%
0,0%
2,0%
0,0%
2,1%
2,8%
3,6%
0,0%
0,0%
0,0%
3,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,7%
1,8%
0,0%
0,0%
0,0%
p53
p16
3,0%
2,1%
0,0%
2,0%
4,3%
2,1%
2,1%
3,6%
0,0%
0,0%
6,3%
2,0%
2,1%
4,2%
2,0%
2,1%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
ANHANG
Anhang 3:
231
GAGE-7b Expressionsanalyse
n.g.: nicht getestet.
Zelllinie
MeWo
Ma-Mel-04
Ma-Mel-05
Ma-Mel-11
Ma-Mel-12
Ma-Mel-16
Ma-Mel-21
Ma-Mel-37b
Ma-Mel-47
Ma-Mel-52
SK-Mel-023
UKRV-Mel-02
UKRV-Mel-06a
UKRV-Mel-14a
UKRV-Mel-21a
UKRV-Mel-27
UKRV-Mel-31
Melanozyten
HaCat
Cou-L3
HH
HuT78
MyLa
SeAx
MM-Gewebe
MM1
MM2
MM3
MM4
MM5
MM6
MM7
MM8
MM9
MM10
RT-PCR
GAGE-1, -2, -8 GAGE-3 bis –7b
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
RT-PCR
GAGE-1, -2, -8 GAGE-3 bis –7b
n.g.
n.g.
+
+
+
+
+
+
n.g.
n.g.
+
+
Western Blot
Zelllinie
Gewebe
n.g.
n.g.
+
n.g.
+
n.g.
+
n.g.
+
+
+
+
n.g.
+
n.g.
+
n.g.
n.g.
+
n.g.
+
+
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
n.g.
Immunzytochemie
+
n.g.
+
+
+
+
+
+
n.g.
-
Western Blot
Korrespondierende Zelllinie
+
n.g.
+
-
Ma-Mel-37b
n.g.
n.g.
Ma-Mel-05
n.g.
UKRV-Mel-06a
Ma-Mel-12
Ma-Mel-47
n.g.
UKRV-Mel-27
LEBENSLAUF
232
LEBENSLAUF
Name:
Wiedemann geb. Gottstein
Vorname:
Nicole
Staatsangehörigkeit: deutsch
Geburtsdatum:
11.01.1976
Geburtsort:
Pforzheim
Familienstand:
verheiratet
Schulbildung und Studium
1982 – 1986
Grundschule Neulingen-Bauschlott
1986 – 06/1995
Hildagymnasium Pforzheim
Allgemeine Hochschulreife 06/1995
10/1995 – 09/1996
Studium der Rechtswissenschaften, Universität Heidelberg
08/2001 – 04/2002
Diplomarbeit, Hugh Sinclair Human Nutrition Unit, School of Food
Biosciences, University of Reading, UK
Thema: “Molecular mechanisms by which isoflavones protect against
coronary artery disease – studies in cultured cells
10/1996 – 06/2002
Studium der Ernährungswissenschaft, Universität Hohenheim
Diplom 06/2002
06/2002 – 03/2006
Promotion unter Betreuung von Frau Prof. Dr. Christiane Bode, Institut
für
Biologische
Chemie
und
Ernährungswissenschaft,
Fachgebiet
Ernährungsphysiologie, Universität Hohenheim durchgeführt bei Herrn
Prof. Dr. Stefan Eichmüller, Klinische Kooperationseinheit für DermatoOnkologie, Arbeitsgruppe Tumorantigene, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg
Seit 03/2006
Wissenschaftliche Referentin, Analytical Development Biotech Products,
Merck KGaA, Darmstadt
EIDESTATTLICHE ERKLÄRUNG
233
EIDESTATTLICHE ERKLÄRUNG
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur mit den
angegebenen Quellen und Hilfsmitteln und der zitierten Literatur angefertigt habe. Wörtlich oder
inhaltlich übernommene Stellen wurden als solche gekennzeichnet.
Diese Dissertation wurde weder in gleicher noch in ähnlicher Form in einem anderen
Promotionsverfahren vorgelegt.
Nicole Wiedemann
Rheinhausen, den 22.06.2008
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