Jahresbericht der Geologischen Bundesanstalt über das Jahr 1970 Erster Teil: Bericht über die Tätigkeit der Anstalt erstattet von Dr. A. W. RUTTNER 1. Allgemeines 2. Personelles: a) Veränderungen im Personalstand, b) Personalstand zu Ende des Jahres 1970, c) Ehrungen 3. Rechtliches 4. Geologische Aufnahmsarbeit 5. Angewandte Geologie: a) Lagerstätten und Bergbau, b) Erdöl, c) Baustoffe, Steinbruchkartei, d) Hydrogeologie, e) Baugeologie 6. Laboratorien und technische Arbeitsbereiche: a) Chemie, b) Mikropaläontologie, c) Sedimentpetrographie, d) Palynologie, e) Photogeologie, f/g) Technische Arbeiten, h) Zeichenabteilung, Reproduktion, Kartensammlung 7. Administrative Arbeitsbereiche: a) Gebarung, b) Vermietungen, c) Dienstwagen 8. Geologie und Öffentlichkeit: a) Verlag, b) Bibliothek, c) Museum 9. Reisen, Besuche, Teilnahmen 10. Personalvertretung 11. Verstorbene Geologen, Mitarbeiter und Föderer des geologischen Arbeitskreises 1. Allgemeines Im abgelaufenen Jahr sind zwei hochverdiente Mitglieder der Geologischen Bundesanstalt in den dauernden Ruhestand getreten: Techn. Oberinspektor JULIUS KERSCHHOFER (am 30. September 1970) und Chefgeologe Dr. WILHELM PRODINGER (am 31. Dezember 1970). JULIUS KERSCHHOFER gehörte seit dem 1. Dezember 1938 dem Verbände unserer Anstalt an, zunächst als „technische Hilfs- und Kanzleikraft" der Erdölabteilung, bald aber dank seiner Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit als technische Seele dieser wichtigen Abteilung. Nach Ende des 2. Weltkrieges erwarb er sich durch seinen persönlichen Einsatz bei der Sicherstellung der verlagerten Archiv- und Bibliotheksbestände der Anstalt große Verdienste. In der Nachkriegszeit übernahm er sämtliche reproduktionstechnischen Arbeiten und ab 1. Jännner 1955 die Leitung der Zeichen- und Kartenabteilung der Geologischen Bundesanstalt, eine Funktion, die er bis zu seiner Pensionierung ausübte. Während dieser 16 Jahre erschienen 20 geologische Buntdruckkarten, deren hervorragendes technisches Niveau das Können KERSCHHOFERS auf dem Gebiete der Reproduktion farbiger geologischer Karten unter Beweis stellen. Dazu kamen noch unzählige Schwarz-Weiß- und Klischee-Illustrationen für die Veröffentlichungen der A 1 Verhandlungen 1971 AI Geologischen Bundesanstalt. Seine letzten Werke, die geologische Karte der westlichen Defreggen-Gruppe und die geologische Karte des Wolfgangsee-Gebietes, sind eben im Druck. Chefgeologe Dr. WILHELM PRODINGER kam am 2. Mai 1952 schon als anerkannter Fachmann für die analytische Chemie an die Geologische Bundesanstalt. Er betreute zunächst unter Dipl.-Ing. KARL FABICH und ab 1962 allein das Chemische Laboratorium der Geologischen Bundesanstalt. Eine große Zahl von Silikat-, Erz- und Wasseranalysen zeugen von dem weiten Betätigungsfeld W. PRODINGERS. Als überzeugter Anhänger der konventionellen Analytik pflegte PRODINGER die weithin anerkannte Tradition unseres Hauses. Er entwickelte neue Verfahren, vor allem hinsichtlich der Verwendung organischer Fällungsmittel in der quantitativen Analyse und verfaßte zwei Standardwerke der analytischen Chemie. J. KERSCHHOFER und W. PRODINGER hinterlassen empfindliche Lücken innerhalb der Geologischen Bundesanstalt. Wir wünschen ihnen noch viele frohe Tage eines angenehmen Ruhestandes. Als Nachfolger J. KERSCHHOFERS übernahm Diplomgraphiker OTTO BINDER am 1. Oktober 1970 die Leitung der Zeichenabteilung. Das Chemische Laboratorium wird ab 1. Jänner 1971 von Frau Dr. S. SCHARBERT betreut, die am 15. Mai vom UNESCO-Kurs als Mineralogin und Chemikerin in den Personalstand der Geologischen Bundesanstalt übernommen wurde. Chefgeologe Dr. H . HOLZER kehrte von seiner zweijährigen sehr erfolgreichen Expertentätigkeit aus Persien zurück und trat am 1. Oktober seinen Dienst an der Geologischen Bundesanstalt wieder an. Der Dienstposten Dr. HOLZERS war vom 2. März bis 30. September von Dr. P. THEYER besetzt. Dipl.-Ing. K. NEUWIRTH war weiterhin für die Uranprospektion beurlaubt. An seine Stelle trat ab 15. Februar Herr Dr. F. FEHLEISEN. Der 6. und letzte UNESCO-Postgraduate Kurs wurde am 14. Mai abgeschlossen. Die 11. Austauschsitzung im Rahmen des österreichisch-tschechoslowakischen Abkommens fand vom 13. bis 16. April in Prag statt; die 2. Austauschsitzung über wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Zentralamt für Geologie der VR Ungarn wurde vom 31. August bis 1. September in Wien abgehalten. Von besonderer Bedeutung war die Teilnahme des Chef geologen Dr. H . STRADNER an der 13. Forschungsfahrt des Tiefbohrschiffes G l o m a r C h a l l e n g e r im Rahmen des "Deep Sea Drilling Project" der Vereinigten Staaten von Amerika. Während dieser zweimonatigen Forschungsarbeit wurden im Mittelmeer an 15 Standorten im ganzen 28 Bohrungen niedergebracht, welche äußerst wertvolle und zum Teil sehr überraschende Ergebnisse erbrachten. An der tektonischen Karte von Europa und an der tektonischen Karte der KarpathoBalkanischen Assoziation wurde aktiv mitgearbeitet (P. BECK-MANNAGETTA, S. PREY). Über die Arbeiten für einen Aufstellungsort des Synchrotrons (CERN) gibt ein Abschlußbericht Auskunft (H. KÜPPER). Am 22. Dezember 1970 vollendete Bergrat Dr. HEINRICH BECK sein 90. Lebensjahr. Die Verdienste HEINRICH BECKS für die geologische Erforschung Österreichs wurden in Anwesenheit des Jubilars im Rahmen einer Geburtstagsfeier entsprechend gewürdigt. A2 2. 2a. V e r ä n d e r u n g e n Name GRILL, Dr. RUDOLF FEHLEISEN, Dr. FRIEDRICH THEYER, Dr. PETER im Personelles Personalstand: Wirksamkeit 1. 1.1970 15. 2.1970 2. 3. 1970 NEUWIRTH, Dipl.-Ing. K U R T SCHARBERT, Dr. SUSANNA MATURA, Dr. ALOIS 15. 5.1970 1. 7. 1970 STRADNER, Dr. HERBERT SCHERMANN, Dr. OTMAR MATURA, Dr. ALOIS 6. 8. 1970 KERSCHHOFER JULIUS 30. 9. 1970 THEYER, Dr. PETER 30. 9. 1970 GELLNER JOSEF 1. 10. 1970 BINDER O T T O 1. 10. 1970 HOLZER, Dr. HERWIG 1. 10. 1970 PRODINGER, Dr. WILHELM AI* 31. 12. 1970 Veränderung Min.-Erlaß Verleihung Berufstitel „Hofrat" Einstellung als VB. i. wiss. Dienst Einstellung als VB. i. wiss. Dienst Verlängerung des Karenzurlaubes Verlängerung des Dienstverhältnisses auf unbest. Zeit (Übernahme in den Personalstand der Geol. B.-A.) Ernennung z. prov. wiss. Assistenten Sonderurlaub für Teilnahme an wiss. Forschungsfahrt des amerik. Tiefseebohrschiffes „D/V Glomar Challenger" v. 13. August bis 6. Oktober 1970 Karenzurlaub für Studienreise nach Ostgrönland (Prospektion von Kristallingebieten) v. 20. Juni bis 25. August 1970 Definitivstellung als wiss. Assistent Versetzung in den dauernden Ruhestand Beendigung des Dienstes an der Geol. B.-A. Einstellung als VBI/e Einstellung als VB I/b-SV Dienstantritt nach Karenzurlaub Übertritt in den dauernden Ruhestand 93.607-1/1/69 100.588-1/70 150.389-1/1/69 146.479-1/1/69 113.665-1/70 146.478-1/70 118.899-1/70 109.639-1/70 121.196-1/70 824.012-Pers./70 850.811-Pers./70 850.487-Pers./70 126.812-Fd.A/70 130.486-1/70 A3 2b. P e r s o n a l s t a n d z u E n d e d e s J a h r e s 1 9 7 0 (unter Berücksichtigung der Amtstiteländerung gemäß § 6 Abs. 1 GÜG 1947 in der Fassung der 1. Gehaltsüberleitungsgesetz-Novelle 1970, BGBl. Nr. 243/1970). Direktor: RUTTNER, Dr. phil. A N T O N Wissenschaftlicher Dienst Chef geologen : GRILL, Hofrat Dr. phil. RUDOLF (Erdölgeologie) ANDERLE, Dr. phil. NIKOLAUS (Geolog. Landesaufnahme, Hydrogeologie) PREY, Dr. phil. SIEGMUND (Geolog. Landesaufnahme) BECK-MANNAGETTA, Dr. rer. nat. PETER (Geolog. Landsaufnahme) WeiNHANDL, Dr. phil. RUPERT (Geolog. Landesaufnahme) WIESBÖCK, Dr. rer. nat. IRMENTRAUT (Steinbruchkartei) WOLETZ, Dr. rer. nat. GERDA (Sedimentpetrographie, Schriftleitung) PLÖCHINGER, Dr. phil. BENNO (Geolog. Landesaufnahme) HOLZER, Dr. phil. HERWIG (Bergbau und Lagerstätten, Photogeologie) OBERHAUSER, Dr. phil. RUDOLF (Geolog. Landesaufnahme, Mikropaläontologie) STRADNER, Dr. phil. HERBERT (Mikropaläontologie, Elektronenmikroskopie) GATTINGER, Dr. phil. TRAUGOTT (Hydrogeologie, Baugeologie) Wissenschaftlicher R a t : THIELE, Dr. phil. O T T O (Geolog. Landesaufnahme) Wissenschaftlicher Oberkommissär: FUCHS, Dr. phil. GERHARD (Geolog. Landesaufnahme) Wissenschaftliche Kommissäre: FUCHS, Dr. phil. WERNER (Geolog. Landesaufnahme, Mikropaläontologie) BAUER, Dr. phil. FRANZ (Geolog. Landesaufnahme, Bergbau und Lagerstätten) MATURA, Dr. phil. ALOIS (Geolog. Landesaufnahme) BOROVICZENY, Dr. phil. Franz (Geolog. Landesaufnahme, Hydrogeologie) JANOSCHEK, Dr. phil. WERNER (Geolog. Landesaufnahme, Hydrogeologie) SCHNABEL, Dr. phil. WOLFGANG (Geolog. Landesaufnahme) Vertragsbedienstete im wissenschaftlichen Dienst: SIEBER, tit. ao. Univ.-Prof. Dr. phil. RUDOLF (Sammlungen, Megapaläontologie) SCHERMANN, Dr. phil. OTMAR (Geolog. Landesaufnahme, Bergbau und Lagerstätten) DRAXLER, cand. phil. ILSE (Palynologie) SCHARBERT, Dr. phil. SUSANNA (Chemisches Laboratorium, Petrographie) Administrativer Dienst Kartensammlung und Kartographische Abteilung: BINDER O T T O , VB. ZACK IRIS, techn. Rev. ROEDER ADOLF, VB. MUNDSPERGER PETER, VB. Kanzleileitung und Kanzlei: DENK H A N S , FachOInsp. HORVATH HEDWIG, Kzl.OOffzl. A4 Bibliothek: DAMISCH DOROTHEA, VB. Verlag: HUBER JOSEF, OKtrl. Erdölabteilung: ZACEK JOSEF, Fachinspektor BLÜMERT LEOPOLDINE, VB. Museum: FRIESS FRIEDRICH, OOffzl. GELLNER JOSEF, VB. Laboratorien: STRÖMER FRANZ, Fachinspektor, Dünnschliffe STRÖMER LEOPOLD jun., VB., Dünnschliffe MORTH JOHANN, OLaborant, Schlämmlabor. UHER GISELA, VB., Schlämmlabor. BÖHM O T T O , techn. OOffzl., ehem. Labor, und Elmilabor, Chauffeur BAUER KARL, VB., Pollenanalytisches und Sedimentpetrograph. Labor. Telephondienst und Portier: SCHAFFER KARL, OAmtswart Tischlerei: STRÖMER LEOPOLD sen., VB. HAMBERGER ADALBERT, VB. Chauffeur: ROTTER KARL, VB. Heizer und Gartenbetreuung: MÖRZINGER ERNST, VB. Reinigungsdienst : M O R T H STEPHANIE, VB. GEHRES KATHARINA, VB. SCHOBER ANNA, VB. ZIMMERMANN CHRISTINE, VB. 2 c. Ehrungen: Am 14. Jänner 1970 konnte Herrn Chefgeologen Dr. RUDOLF GRILL die Urkunde zur Verleihung des Berufstitels „Hofrat" überreicht werden (Entschließung des Bundespräsidenten vom 19. Dezember 1969). Bei der Aufzählung jener Persönlichkeiten, die anläßlich des 120jährigen Bestandes der Geologischen Reichs- bzw. Bundesanstalt zu Korrespondenten der Geologischen Bundesanstalt ernannt wurden, ist uns ein äußerst bedauerliches Versehen unterlaufen. Der Liste ist hinzufügen: Herr Dr. H . STOWASSER, Mödling. Wir bitten, dieses Versehen entschuldigen zu wollen. A5 3. Rechtliches Keine Meldungen. 4. G e o l o g i s c h e Aufnahmsarbeit Das Übersichtskärtchen (Abb. 1 auf Seite A 18—A 19 gibt einen Überblick über die geologische Kartierungsarbeit der Geologischen Bundesanstalt im Jahre 1970. Dem Kärtchen ist zu entnehmen, daß die Neuaufnahme von 20 Blättern der geologischen Karte 1 : 50.000 schon weitgehend fortgeschritten ist und daß 4 Blätter der geplanten geologischen Karte 1 : 200.000 nahe ihrer Drucklegung stehen. Die fett gedruckten Ziffern beziehen sich auf die Aufnahmsberichte der Mitglieder und auswärtigen Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt. Die geographische Anordnung der einzelnen Arbeitsgebiete zeigt, daß sich immer mehr Arbeitsgruppen für ein bestimmtes Kartenblatt oder für ein bestimmtes geologisch definiertes Gebiet bilden. 22 Mitglieder und 14 auswärtige Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt arbeiten an folgenden Kartierungsprojekten: 1. B ö h m i s c h e M a s s e : Fortführung der Arbeiten im niederösterreichischen Waldviertel durch eine siebenköpfige Arbeitsgruppe (F. BOROVICZÉNY, 5, G. FUCHS, 10, A . M A T U R A , 17, S. SCHARBERT, 29, O. SCHERMANN, 30, 31, B. SCHWAIGHOFER, 36, O. THIELE, 38. und 2. M o l a s s e : Südrand der Böhmischen Masse zwischen den Flüssen Erlauf und Melk sowie am Eingang der Wachau (W. FUCHS, 12); Quartär des ^unteren Ennstales (D. VAN HUSEN, 14). 3. H e l v e t i k u m , F l y s c h - u n d K l i p p e n z o n e : Dornbirner Ach-Tal, Detailkartierung für eine Karte 1 : 25.000, (OBERHAUSER, 19); Gebiet von Unterach südlich des Attersees für die geologische Karte des Wolfgangsee-Gebietes (S. PREY, 23); Umgebung des Leopold-Buch-Denkmals und das Gebiet von Ybbsitz (W. SCHNABEL, 34, 35); Ostrand des Wienerwaldes (S. PREY, 24). 4. N ö r d l i c h e K a l k a l p e n : Detailkartierung am Westrand der Osterhorngruppe (M. SCHLAGER, 32) ; Wolf gangsee-Gebiet, Nachtragskartierung für die Karte 1 : 25.000 (B. PLÖCHINGER, 21); Jura- und Kreideprofile in den Weyrer Bögen (H. SUMMESBERGER, 37, und H . KOLLMANN, 16); Quartär des Ennstales (D. VAN HUSEN, 14); Südrand des Toten Gebirges (W. JANOSCHEK, 15); Raum Windischgarsten (S. PREY, 25); Gebiet nördlich von Mariazell (F.BAUER, 2); Detailkartierung des Anninger (B. PLÖCHINGER, 22). 5. G r a u w a c k e n z o n e : 6. T a u e r n f e n s t e r : Detailkartierung des Kitzbühler Horns (F. FEHLEISEN, 9). Gebiet des Zillertales (G. MORTEANI, 18, P. RAASE, 27, O. SCHMIDEGG, 33, O. THIELE, 39); Malta- und Pölla-Tal ( C H . EXNER, 7). 7. S e m m e r i n g : Detailkartierung für eine Wanderkarte des Semmering-Gebietes 1 : 25000 (A. TOLLMANN, 41). 8. R e c h n i t z e r Schieferinsel: Gebiet Hirschenstein—Geschriebenstein nördlich von Rechnitz (A. PAHR, 20). 9. O s t a l p i n e s K r i s t a l l i n : Silvretta (F. BOROVICZÉNY, 6); Koralpe (P. BECK-MANNAGETTA, 4); Ergänzungen im Nordteil des Blattes Neumarkt (A. THURNER, 40) ; Übersichtsbegehungen im Gebiet westlich von Aspang für die Karte 1 : 200.900 ( G . F U C H S , 11). A6 10. K a r a w a n k e n : Ergänzungen im Gebiet südlich von Villach (N. ANDERLE, 1); Loibltal südlich von Ferlach (S. PREY, 26); Perm-Trias-Profile des Südstammes in der weiteren Umgebung von Zell-Pfarre (G. RIEHL-HERWISCH, 28); Tonalitgneis östlich der Vellach ( C H . EXNER, 8); Südstamm der Ostkarawanken (F. BAUER, 3). 11. S t e i r i s c h e s u n d W i e n e r B e c k e n : Nordrand des östlichen steirischen Beckens im Raum Hartberg—Friedberg—Oberschützen (R. WEINHANDL, 42) ; Tertiär und Quartär des südlichen Wiener Beckens und des Gebietes des Neusiedler Sees für die Karte 1 : 200.000 (R. GRILL, 13). Für die Geologische Karte von Österreich 1 : 200.000 wurden kompilatorische Arbeiten auf den Blättern Chur-Glurns-Nord (Feldkirch—Landeck, R. OBERHAUSER), InnsbruckNord (O. SCHMIDEGG, H . BÖGL), Salzburg-Süd (B. PLÖCHINGER), Salzburg-Nord (S. PREY), Klagenfurt-Nord (K. METZ), Graz-Nord (H. FLÜGEL) sowie auf den Blättern Wien-Preßburg-Süd und Wien-Preßburg-Nord (R. GRILL) durchgeführt. Die geologisch-geotechnische Karte des Schwechattales—Lindkogelgebietes (1 : 10.000) und die hydrogeologische Karte von Österreich (1 : 1,000.000) sind im Druck erschienen. In Druck gegeben wurde eine geologische Karte des Wolfgangsee-Gebietes (1 : 25.000) und eine geologischen Karte der westlichen Defregger Alpen (1 : 25.000). 5. A n g e w a n d t e 5a. L a g e r s t ä t t e n Geologie und Bergbau (Dr. A. W. RUTTNER, Dr. H . HOLZER) Am 1. Oktober 1970 übernahm Chefgeologe Dr. H . HOLZER, aus Persien zurückgekehrt, wieder die Leitung der Abteilung Lagerstätten und Bergbau. Als Ersatzmann für den beurlaubten Dipl.-Ing. K. NEUWIRTH wurde außerdem am 15. Jänner 1970 Dr. F. FEHLEISEN an die Geologische Bundesanstalt berufen. Damit war zu Ende des Jahres 1970 die Abteilung wieder voll besetzt. Außer den beiden Genannten befaßten sich auch A. W. RUTTNER, O. SCHERMANN, A. MATURA und F. K. BAUER mit Fragen, die Lagerstätten und Bergbau in Österreich betreffen. Die Geologische Bundesanstalt war im Berichtsjahr an zwei größeren Prospektionsunternehmungen maßgeblich beteiligt: An einer Uran-Prospektion im Kupferbergbau Mitterberg und an der geologischen Bearbeitung der Bohrungen im Bereich des alten Bergbaues Röhrerbühel bei Kitzbühel. Der Kupferbergbau Mitterberg wurde gemeinsam mit Angehörigen der Bergbauund Mineralgesellschaft Pryssok & Co. K. G. (Dipl.-Ing. K. NEUWIRTH und Dr. SOMMER) und der Lehrkanzel für Geologie und Lagerstättenlehre der Montanistischen Hochschule Leoben (Dipl.-Ing. WALSER) durch O. SCHERMANN und A. MATURA radiometrisch aufgenommen. Eine Uran-Vererzung wurde in der sogenannten „violetten Serie" der oberen Grauwackenzone festgestellt; die Untersuchungen sollen obertags im Jahre 1971 fortgesetzt werden. Im Gebiet des R ö h r e r b ü h e l s wurden von der südafrikanischen Bergbaugesellschaft Union Corporation eine Bohrung am Westende des alten Bergbaues und eine zweite am Westhang des Kitzbühler Hornes niedergebracht. Die letztere sollte die Frage klären, ob östlich des Tales der Kitzbühler Ache eine Fortsetzung der "Vererzungszone zu erwarten ist. Die Kerne beider Bohrungen wurden gemeinsam mit dem Chefgeologen der Union Corporation, Dr. J. WIEBOLS, und mit Professor Dr. O. SCHULZ (Innsbruck) bearbeitet. Auf Grund der daraus gewonnenen Seriengliederung führte F. FEHLEISEN eine Detailkartierung des West- und Nordhanges des Kitzbühler Hornes A7 durch. Leider mußten die Untersuchungen wegen des Widerstandes des „Vereins zum Schutz der Landschaft und der heimischen Wirtschaft" und der Tiroler Landesregierung abgebrochen werden, bevor das Ziel der Untersuchungen erreicht war. Über die bisherigen geologischen Ergebnisse berichtet F. FEHLEISEN in seinem Aufnahmsbericht (9). Die Bohrkerne sind in der Geologischen Bundesanstalt verwahrt. Abgesehen von diesen beiden Prospektionsunternehmungen wurden folgende Lagerstätten bearbeitet: Blei-Zinklagerstätten der Karawanken (F. K. BAUER) Blei-Zinklagerstätten des Grazer Paläozoikums (Bericht für die Oberste Bergbehörde, H . HOLZER) Antimonitbergbau Schlaining (Freifahrung des südlichen Grubenfeldes, Planung von Tiefbohrungen, H . HOLZER) Gipslagerstätte Lessern (H. HOLZER) Gipsbergbau Preinsfeld (H. HOLZER, F. K. BAUER, O. SCHERMANN) Quarzite im Räume Haßbach (Begutachtung für die Berghauptmannschaft Wien im Hinblick auf § 3 B. G., O. SCHERMANN) Sande im Räume St. Georgen an der Gusen und Steyregg (Begutachtung für die Berghauptmannschaft Salzburg im Hinblick auf § 3 B. G., O. SCHERMANN). Außerdem wurden die Bergbaue Niederfladnitz und Rabenwald befahren. Anläßlich eines von Herrn Bundesminister für Handel, Gewerbe und Industrie einberufenen Informationsgespräches über die Neufassung des Berggesetzes wurde von A. W. RUTTNER ein Referat über die Bedeutung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe in Österreich gehalten, wobei besonders auf den Fall Röhrerbühel eingegangen wurde. O. SCHERMANN nahm während eines Karenzurlaubes an einer Prospektions-Expedition in Grönland teil. H . HOLZER verfaßte mehrere Berichte über Erzvorkommen in Persien und einen Aufsatz über "Ancient Copper Mines in the Veshnoveh Area, West-Central Iran" für die Archaeologia Austriaca. 5 b. Erdöl (Hofrat Dr. R. GRILL) Die Erdöl- und Erdgasreserven Österreichs belaufen sich nach den per 31. Dezember 1970 durchgeführten Berechnungen und Schätzungen auf rund 27,9 Mio. t gewinnbare Erdölreserven und rund 12,9 Mrd. Nm 3 gewinnbare Erdgasreserven. Diese Zahlen beziehen sich auf die Summe der sicheren und wahrscheinlichen Vorräte. Die möglichen Reserven werden zahlenmäßig nicht ausgewiesen. Das mit der Erdölproduktion anfallende Erdölgas wird sich in den nächsten Jahren auf etwa 560 Mio. N m 3 jährlich belaufen. Die Produktion des Jahres 1970 betrug 2,798.237 t Erdöl und 1897,4 Mio. N m 8 Naturgas, davon 1229,4 Mio. N m 3 „Trockengas" (non associatet gas). Über Wunsch des Bundesministeriums für Handel, Gewerbe und Industrie, Oberste Bergbehörde, wurde für einen Bericht an das OECD-Spezialkomitee für Erdöl der auf Österreich bezughabende allgemeine geologische Teil erstellt. Der Berichterstatter wurde zu bergbehördlichen Verhandlungen als Amtssachverständiger zugezogen. Auch im Berichtsjahr wurden wieder von den laufenden Aufschlußbohrungen der Erdölindustrie zahlreiche Proben für mikropaläontologische Untersuchungen und für die Bohrkernsammlung entnommen. A8 Für das geologische Kartenwerk wurde vom Berichterstatter und Dr. W. FUCHS ein Entwurf des tertiären Anteils der Blätter 1 :50.000 Mautern und Krems erstellt. Weiters wurden in diesen Entwurf die angrenzenden Teile der südlich anschließenden Blätter Obergrafendorf und St. Polten einbezogen. Für die Blätter Wien und Preßburg des geplanten geologischen Kartenwerkes 1 : 200.000 wurden im Berichtsjahr, meist zusammen mit Dr. W. FUCHS und Dr. M. E. SCHMID, Begehungen insbesondere im Wiener Becken südlich der Donau und seinen Randgebieten und im Bereiche des Neusiedler Sees durchgeführt. Darüber unterrichtet im einzelnen der Aufnahmsbericht. 5c. Steinbruchkartei (Dr. I. WIESBÖCK) Revision und Ergänzung der Steinbrüche als Unterlagen für die neue Geologische Karte 1 : 200.000, Blatt Wien. Auf Grund der alten Unterlagen der Steinbruchkartei wurden alle Steinbrüche nochmals begangen, die auf den Kartenblättern 1 : 75.000 verzeichnet sind und sich auf das zu untersuchende Gebiet beziehen; das sind die Blätter 4857, 4858, 4956, 4957, 5056, 5057. Dabei wurden die heutigen Besitzverhältnisse geklärt und zum größten Teil geologische Neuaufnahmen gemacht. 5d. Hydrogeologie (Dr. T. E. GATTINGER, Mitarbeiter: Dr. F. BOROVICZENY und W. JANOSCHEK) Im Berichtsjahr wurden die hydrogeologischen Arbeiten im Rahmen der Internationalen Hydrologischen Dekade fortgesetzt. Das Arbeitsprogramm, das in Kontakt mit dem Hydrographischen Zentralbüro, der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal und dem Institut für Hydraulik, Gewässerkunde und landwirtschaftlichen Wasserbau der T H Wien durchgeführt wird, umfaßte weitere Tritium-Untersuchungen im südlichen Wiener Becken. Nach einigen weiteren Verzögerungen durch drucktechnische Schwierigkeiten konnte die Hydrogeologische Karte von Österreich 1 : 1 Million im Verlag der Geologischen Bundesanstalt herausgegeben werden. Diese Karte ist, wie vorher schon die Geologische und die Lagerstättenkarte gleichen Maßstabes, als gebilligter Fortdruck der im ÖsterreichAtlas enthaltenen Karte erschienen. Als nächster Schritt zur Schaffung hydrogeologischer Karten wurde an der Zusammenstellung der Blätter Wien und Innsbruck weitergearbeitet, von oberösterreichischer Seite wurden weitgehende Unterlagen über den oberösterreichischen Anteil der entsprechenden Blätter der Karte 1 : 200.000 zur Verfügung gestellt. Auf dem Gebiet der internationalen Zusammenarbeit wurde ein Erfahrungsaustausch mit ungarischen Fachleuten im Rahmen des österreichisch-ungarischen Abkommens in die Wege geleitet. Weiters erfolgte die Teilnahme an Beratungen über hydrogeologische Signaturen und Zeichen beim Fachnormenausschuß in Westberlin, woran außer Fachleuten aus Deutschland auch Vertreter der Schweiz und Hollands teilnahmen. Hydrogeologische Einzelstudien, die im Berichtsjahr durchgeführt wurden, bezogen sich auf die Thermalwässer von Baden, den Wiener U-Bahn-Bau, die Wasserversorgungsanlagen von Fischamend, das Gebiet der Kräuterinquelle im Salzatal, das Einzugsgebiet der Kläfferquelle im Hochschwabgebiet, Grundwasserverunreinigungen im Einzugsgebiet der Brunnen der Tullner Zuckerfabrik sowie der Quellen der Wasserversorgung von Droß b. Krems, wo es zu Typhusfällen gekommen war. Im Zusammenhang mit wasserrechtlichen Verfahren stand die Teilnahme an KomA9 missionierungen im Gebiet der I. und II. Wiener Hochquellenleitung, die jeweils mit Bundesheerhubschraubern durchgeführt wurden und bei denen es um die Klärung von Schutzgebietsfragen ging. Ständige hydrogeologische Beratung erfolgte beim Bau des Österreicher-Stollens, eines Ersatzstollens der II. Wiener Hochquellenleitung für eine durch Gebirgsdruck und Hangschub schwer beschädigte Stollenstrecke. Weitere hydrogeologische Beratungen betrafen das Erholungsgebiet Reidling-Sitzenberg im westlichen Tullnerfeld und das Baugelände bei der Hochschule für Welthandel in Wien. Eine groß angelegte Untersuchung über Kristallin-Wässer Österreichs wurde mit Geländebegehungen und Probennahmen im Gebiet der Radstätter und der Hohen Tauern eingeleitet. Über bisherige Ergebnisse der Arbeiten im Wiener Becken wurde im Rahmen der Haus-Referate ausführlich berichtet. Im Juli wurde eine Gruppe von Fachstudenten aus Karlsruhe durch das südliche Wiener Becken geführt. Thema der Exkursion waren hydrogeologische Verhältnisse und technische Einrichtungen von Wasserversorgungsanlagen. Im Vorarlberger Rheintal wurden intensive hydrogeologische Studien fortgeführt (R. OBERHAUSER), ebenso die Untersuchungen in Kärnten und in der Steiermark (N. ANDERLE). 5e. Baugeologie (Dr. T. E. GATTINGER, Mitarbeiter: Dr. F. BOROVICZENY und W. JANOSCHEK) 1970 wurden die Arbeiten an der Geotechnischen Karte 1 : 2000 des Wiener Stadtgebietes weitergeführt. Diese Karte stellt eine wesentliche Grundlage für Großbauvorhaben wie z. B. U-Bahn-Bau und Hochwasserschutz-Anlagen dar und wird auf Grund einer Übereinkunft zwischen der GBA und der Magistrats-Abteilung 29 hergestellt. Eine der wesentlichen baugeologischen Aufgaben bestand in der fachlichen Betreuung beim Bau des Österreicher-Stollens, eines Ersatzstollens der IL Wiener Hochquellenleitung zwischen Scheibbs und Neubruck. Der Bau dieses Ersatzstollens war wegen der durch Gebirgsdruck und Hangschub hervorgerufenen schweren Schäden am ursprünglichen, 60 Jahre alten Leitungsstollen notwendig geworden. Die Vortriebsarbeiten wurden mit einer Robbins-Stollenfräse durchgeführt und dauerten von Jänner bis November. Die Arbeiten am Schneealpen-Stollen wurden im wesentlichen abgeschlossen. Weitere ständige baugeologische Beratung und Betreuung bezog sich auf das Baugelände der Tullner Bundesstraße, soweit es sich auf Wiener Boden befindet. Hier wurden die Grundlagen für die Berechnung von Hangsicherheiten durch Auswertung von Bohrergebnissen sowie für Hangstabilisierung durch Entwässerung und Ankerung erarbeitet. In einer Reihe von instabilen Hangabschnitten entlang der IL Wiener Hochquellenleitung wurden die Untersuchungen zur Erstellung von Planungsgrundlagen für Sanierungsmaßnahmen weitergeführt und an kommissioneilen Begehungen (Preszeny-Klause, Grubberg) teilgenommen. Eine eingehende Prüfung der baugeologischen Verhältnisse hinsichtlich der Auswirkungen von Sprengerschütterungen auf den Bestand der I. Wiener Hochquellenleitung durch den Ausbau der Höllental-Straße wurde vorgenommen. Zur Sanierung der Stollenanlagen des K W Opponitz wurde nach intensiven Begehungen und Untersuchungen ein ausführliches Gutachten ausgearbeitet. Baugrunduntersuchungen wurden in Wildungsmauer a. d. Donau und auf dem Gelände der Großbaustelle Inzersdorf-Großmarkt durchgeführt. AIO 6. L a b o r a t o r i e n und technische 6a. C h e m i s c h e s Arbeitsbereiche Laboratorium (Dr. W. PRODINGER und Dr. S. SCHARBERT) In der Berichtszeit wurden 17 Tone, 3 Montmorinminerale, 1 Silikatgestein und 1 Roterde analysiert. 10 Quarzite wurden auf SÌO2, AhOs und Fe208 untersucht. 6 Wasserproben aus dem Tuxer Stollen der Zemmkraftwerke, Zillertal, Tirol, gelangten zur Untersuchung. Auf stark zersetzten Karbonatproben von der Putschandllucken in Baden wurde Epsomit in Form lockerer Ausblühungen nachgewiesen. Ferner wurden Teilanalysen von Limonit- und Mangankrusten auf Grollen vom Karlsplatz durchgeführt. Das Spektralphotometer PMQ II der Fa. Zeiss wurde für die Bestimmung von MnO, TÌO2 und P2O5 in Betrieb genommen. 6b. Laboratorium für Mikropaläontologie Dr. R. OBERHAUSER bearbeitete wiederum für Dr. B. PLÖCHINGER Schliffe und Schlämmproben aus den Kalkalpen, und zwar Obertrias, Jura und Kreide, vorwiegend aus dem Gebiet des Wolfgangsees. Daneben wurde umfangreiches eigenes Material aus seinem Kartierungsgebiet im Tal der Dornbirner Ache und bei Hohenems aus Kreide und Eozän des Helvetikums untersucht. Als unerläßlich für die Gliederung des Paleozäns und Eozäns erwies sich dabei die Unterstützung durch die Nannobestimmungen von H , STRADNER. Dr. H. STRADNER führte im neu errichteten Elektronenmirkroskopischen Laboratorium der Geologischen Bundesanstalt (Elmi-Labor, vgl. Verh. 1970, H . 5, S . A l l ) Ultrastruktur-Untersuchungen an Nannofossilien aus folgenden Gebieten und stratigraphischen Bereichen durch: Limberg, Niederösterreich (Miozän); Ottental, Niederösterreich (Obereozän); Tiefbohrung Korneuburg 2 (Hauterive?); Kjölby Gaad, Dänemark (Maastricht). Herr S. G. SHAFIK von der Cairo University, Teilnehmer am sechsten Kurs des UNESCO Training Center for Geology, bearbeitete lichtmikroskopisch und elektronenmikroskopisch Nannofossilien des Maastrichts und Paläogens der östlichen Wüstengebiete von Ägypten, ebenso Vergleichsproben aus dem Donetzgebiet in Südrußland. Es wurden insgesamt im Berichtsjahr 1935 Elektronenmikrogramme angefertigt und photographisch ausgearbeitet. Die Schwermetallbeschattungen und Kohlenstoffbedampfungen sowie anfallende technische Betreuungsarbeiten wurden von Herrn O. BÖHM durchgeführt. Als bisherige Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Druck erschienen: H . STRADNER: On the Ultrastructure of Miocene Archaeomonadaceae (Phytoflagellates) from Limberg, Lower Austria; Proceedings of the II Planktonic Conference Roma 1970. 5 Tafeln.. S. G. SHAFIK & H. STRADNER: Nannofossils from the Eastern Desert, Egypt, with special reference to Maastrichtian Nannofossils from the USSR. Jahrbuch der Geol. B.-A. Wien, Sonderband 17. 50 Tafeln. All Die Ergebnisse der lichtmikroskopischen Nannnofossiluntersuchungen von Feldproben aus Aufsammlungen kartierender Geologen sind in 11 internen Berichten zusammengefaßt und liegen im Laboratorium auf. Vom 13. August bis 6. Oktober nahm Dr. STRADNER als „shipboard paleontologist for Nannoplankton" an der Mittelmeerfahrt des amerikanischen Tiefbohrschiffes G l o m a r C h a l l e n g e r teil. Die Forschungsergebnisse dieser von der National Science Foundation der Vereinigten Staaten veranstalteten Forschungsfahrt werden in den „Initial Reports of the Deep Sea Drilling Project, vol. 13" veröffentlicht werden. Dr. W. FUCHS führt die im Vorjahre begonnene, monographische Erfassung einer reichen und phylogenetisch wie stratigraphisch sehr bemerkenswerten Foraminiferenfauna der tiefen Unterkreide des Helvetikums Vorarlbergs weiter. Obernorische ConodontenRückstandsproben aus dem Salzkammergut sind auf ihre Foraminiferen-„Leichen" hin untersucht worden. Mehrere Bohrproben aus dem Bereiche des geplanten Donaukraftwerkes Grafenwörth ergaben spärliche Mikrofaunen fraglicher Laaer Schichten. Aufsammlungen aus dem Kartierungsgebiete lieferten Materialen des Älteren und Jüngeren Schliers. Im Herbst hatte Dr. FUCHS Gelegenheit, die zweite Internationale PlanktonKonferenz in Rom zu besuchen. 6c. Laboratorium für Sedimentpetrographie (Dr. G. WOLETZ) Die kartierenden Geologen haben auch im Jahre 1970 wieder Sandsteinproben aus ihren Aufnahmsgebieten zur Untersuchung gebracht. Durch die Analyse des Schwermineralinhaltes war es fallweise möglich, einen Vergleich mit bereits untersuchten Schichten vorzunehmen. Wegen zeitraubender Tätigkeit als Redakteur unserer Publikationen mußte die Laboratoriumsarbeit sehr eingeschränkt werden. 6d. L a b o r a t o r i u m für Palynologie (I. DRAXLER) Im Jahre 1970 wurden zahlreiche, als fossilleer geltende Proben aus dem Niederen Himalaya untersucht. Weiteres Probenmaterial stammte aus der Tauernschieferhülle sowie aus dem Kupferbergbau Mitterberg. Quartärproben aus der Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland wurden bearbeitet. 6e. Photogeologie Keine Meldungen. 6 f/g. T e c h n i s c h e Arbeiten Aufbereitete Proben (Mikropaläontologie) Dünnschliffe 50 X 50 mm (Mikropaläontologie) Dünnschliffe (Petrographie) Anschliffe A 12 1970 1969 1276 303 509 139 1411 82 560 107 6 h. Zeichenabteilung, Reproduktion und Kartensammlung (O. BINDER) Folgende Arbeiten wurden durchgeführt: Farbkarten: Geologisch-geotechnische Karte des Schwechattales — Lindkogelgebietes 1 : 10.000, Hydrogeologische Karte der Republik Österreich 1 : 1,000.000, Geologische Karte des Wolfgangseegebietes 1 : 25.000, Geologische Karte des Gebietes Chah Shirin-Reshm (Iran) dreifarbig, Geologische Karte der westlichen Deferegger Alpen, Osttirol 1 : 25.000, Geologische Karte West-Nepal 1 : 253.444 (dreifarbig). 56 Tuschzeichnungen für Vervielfältigungen bzw. Reproduktion, 767 Photokopien auf Dokumentenpapier in den Formaten A 3, A 4, 356 Lichtpausen, 29 Transparentlichtpausen, 58 Dias, 42 Photoaufnahmen und Halbtonvergrößerungen. Im Rahmen der Erdölabteilung wurden von Fachinsp. J. ZACEK 12 Karten und Profile gezeichnet, 2 Karten ergänzt und 8 große Profile (Autobahn-Rheintal) montiert. Dazu kommen noch 22 Lichtpausen und 40 Photoaufnahmen bzw. Verkleinerungen. An geologischen Karten liefen ein: 14 Österreich Albanien 6 Belgien 1 15 Deutschland England 15 Europa allgemein 6 1 Finnland 31 Frankreich Griechenland 1 Italien 33 Polen 8 Portugal 2 Rumänien 24 Spanien 4 Sowjetunion 118 Ungarn 30 Europa gesamt 4 1 5 34 15 Afrika Japan Naher Osten N-Amerika S-Amerika 59 368 Gesamtsumme : 309 7. 7a. Verwaltung Gebarung An Einnahmen wurden erzielt: Verkauf wissenschaftlicher Werke (aus dem Verlag der Geol. B.-A. 1970: S 286.800.23 1969: S 245.655.58 verschiedene Einnahmen: 1970: S 34.556.35 1969: S 24.502.70 A 13 7b. Vermietungen 2. Juni 1970: Kammermusikabend, veranstaltet von der Direktion der Wiener Festwochen. Palaiskonzerte, veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien: 6., 20. und 30. Juli 1970, 12., 20. und 31. August 1970, 9. September 1970. 1. Oktober 1970: Pressekonferenz und Modeschau des Fachverbandes der Bekleidungsindustrie Österreichs. 7c. Dienstwagen Dienstfahrten für geologische Bereisungen : PKW W 443.495 1970:15.484 km KFZ W634.028 1970: 15.401km 8. G e o l o g i e und 8a. (1969:18.350 km) (1969: 19.144 km) Öffentlichkeit Verlag Im Eigenverlag der Geologischen Bundesanstalt sind im Jahre 1970 folgende Veröffentlichungen erschienen : J a h r b u c h der Geologischen Bundesanstalt, B d. 1 1 3/1 9 7 0 (in zwei Heften), mit 6 Beiträgen; Gesamtumfang 303 Seiten, 38 Abb., 8 Taf., 15 Taf. i. Text, 8 Beilagen, 4 Phototaf. u. 9 Tab. J a h r b u c h der Geologischen Bundesanstalt, S o n d e r b a n d 1 5/1 9 7 0; mit 7 Beiträgen; Gesamtumfang 96 Seiten, 4 Textfig., 11 Taf., 1 Kt., 5 Prof. u. 24 Diagr. J a h r b u c h der Geologischen Bundesanstalt, S o n d e r b a n d ten, 3 Tab., 11 Abb. u. 88 Taf. 1 6/1 9 7 0; 50 Sei- J a h r b u c h der Geologischen Bundesanstalt, S o n d e r b a n d ten, 9 Taf. u. 39 Abb. 1 8 / 1 9 7 0; 103 Sei- V e r h a n d l u n g e n der Geologischen Bundesanstalt, J g . 1 9 7 0 (in fünf Heften), mit zahlreichen Beiträgen; Gesamtumfang 827 Seiten, 109 Abb., 50 Taf. (darunter Phototaf.) u. 16 Tab. Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt — s e r i e : Heft S a l z b u r g , 2. Aufl., 101 Seiten, 1 Abb. u. 2 Taf. Hydrogeologische Karte der Republik Bundesländer- Österreich 1:1,000.000. G e o l o g i s c h - G e o t e c h n i s c h e K a r t e des Schwechattal-Lindk o g e l - G e b i e t e s W Baden (Niederösterreich) 1 : 10.000. E r l ä u t e r u n g e n zur Geologisch-Geotechnischen Karte 1 : 10.000 des S c h w ec h a t t a l - L i n d k o g e l - G e b i e t e s W Baden (Niederösterreich); 58 Seiten, 8 Abb., 2 Tab. u. 2 Taf. P o s t k a r t e „Geologie von Österreich". A 14 8b. Bibliothek Übersicht über den Bücherzuwachs der Bibliothek: Einzelwerke: Signaturen Bände 762 1480 Periodica: Signaturen Bände 7 2995 Gesamtbestand der Bibliothek (Stand vom 31. Dezember 1970): Einzelwerke: Signaturen Bände 41.892 50.184 Periodica: Signaturen Bände 2.340 144.723 Im Schriftentausch erhöhte sich die Zahl der Tauschpartner auf 452. Für den Kurs „Post Graduate Training Center for Geology" wurden 25 Bücher angekauft. 8c. Museum (Prof. Dr. R. SIEBER) An den Material- und Sammlungsbeständen wurde eine Gesamtbestandsprüfung und eine Ordnungsplanung vorgenommen. Durch die Erwerbung neuer Kasten und Depotstellagen konnten die Typensammlung und neues wissenschaftliches Material besser und zweckentsprechender aufbewahrt werden. Außer den Neueingängen an Typen wurden die umfangreichen, mehrfach befragten phytopaläontologischen Typenbestände fast vollständig erfaßt. Die Sammlungsverzeichnisse, Karteien und Inventarisierungen wurden vervollständigt. Neues Sammlungsmaterial ergab sich zum größten Teil im Zusammenhang mit der Gelände- und Aufnahmetätigkeit. Auch für die Schausammlung konnten weitere Teile bereitgestellt werden. Die bisher aufgebauten Bestimmungs- und Literaturbehelfe wurden von einem größeren Interessentenkreis in Anspruch genommen. Die Benützung der Material- und Sammlungsbestände hielt sich im Rahmen der des Vorjahres. Besucher fanden sich aus dem Inland, europäischen Ländern, den USA und Indien. Außer der Sammlungstätigkeit konnten fachliche und wissenschaftliche Arbeiten intensiver betrieben und geplant werden. Fossilbestimmungen und Einstufungen wurden hauptsächlich zu inländischen Kartierungen und Felduntersuchungen vorgenommen. Einige größere Bearbeitungen wurden zum Teil unter Mithilfe ausländischer Fachkräfte fortgeführt oder in Angriff genommen, wobei besonders bisher nicht abgeschlossene ältere berücksichtigt wurden (Paul, Stäche u. a.). Auch bei den Auslandsarbeiten von Mitgliedern erfolgten durch Detailbearbeitungen Fortschritte (Himalaya, Trias). Durch Teilnahme an einigen wissenschaftlichen Veranstaltungen und Exkursionen (Geol. Wandertagung i. Steiermark, Paratethystagung in Wien) konnten Klärungen in einzelnen Arbeitsgebieten (Vorarlberg, Kärnten) erzielt werden. Für Fachinteressenten und Studenten wurden Führungen abgehalten. 9. R e i s e n , 25.—28. Februar: Besuche, Teilnahmen Jahreshauptversammlung der Geologischen Vereinigung, Kiel. F. BAUER. 3. März: Tektonische Karte der Karpatho-Balkanischen Assoziation, Bratislava. O. THIELE. A 15 17.—22. März: Generalversammlung der Kommission für die Geologische Karte der Welt, Paris. A. RUTTNER, C H . EXNER. 13.—16. April: 11. Austauschsitzung im Rahmen des Regierungsabkommens Österreich—CSSR, Prag. A. RUTTNER, S. PREY. 25.—27. Mai: Fachnormenausschuß Wasserwesen, Arbeitsausschuß II-5, Berlin. T. GATTINGER. 11.—13. Juni: Vergleichsexkursion in Mähren im Rahmen des Regierungsabkommens Österreich—CSSR. P. BECK-MANNAGETTA, O. THIELE, G. FUCHS. 15.—18. Juni 20. 6 . - 2 5 . 8. 13. 8 . - 6 . 10. 50-Jahrfeier des Geologischen Institutes, Warschau. B. PLÖCHINGER. Erzprospektion Grönland. O. SCHERMANN. Deep Sea Drilling Project, Leg 13, Forschungsfahrt im Mittelmeer (D/V G l o m a r C h a l l e n g e r ) . H . STRADNER. 31. 8.—1.9.: 2. Austauschsitzung im Rahmen der Vereinbarung Geologische Bundesanstalt—Zentralamt für Geologie der VR Ungarn, Wien. 19.—27. September: Symposium über orogene Phasen im alpinen Europa, Brestovacka 23. 9 . - 7 . 10.: 28.9.—1. 10.: 3.—10. Oktober: Banja (Jugoslavien). N . ANDERLE, S. PREY. 2. Planctonic Conference, Rom. W. FUCHS, R. OBERHAUSER. VII. Kongreß der Geologen der SFRJ, Zagreb. N . ANDERLE. 122. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Tübingen. A. RUTTNER. 16.—21. November: Konferenz der tschechoslowakischen tektonischen Kommission, Smolenice. P. BECK-MANNAGETTA, S. PREY. 10. Personalvertretung (Dr. P. BECK-MANNAGETTA, Obmann) Im abgelaufenen Jahre 1970 wurden folgende Anträge (Ant.), Anfragen (Anf.) und Sonstiges (So.) für Internes (I) oder Externes (E) (außerhalb der Geologischen Bundesanstalt) erledigt (eri.), teilweise erledigt (teil.), nicht erledigt (n. eri.), zurückgestellt (Z.) oder abgelehnt (ab.) : Tabelle Annt. -f~ Annf. 28 So. 2 E. 26 19 70 eri. -f- teil. 22 n. eri. 11 Z. 2 ab. 6 Die Einteilung der Akte in dieses Schema läßt mehrere verschiedene Zuordnungen zu, wobei vor allem auch nicht erledigte Agenden der Vorjahre einbezogen sind. Es fanden drei Sitzungen der Personalvertretung statt, in denen alle Beschlüsse einstimmig gefaßt wurden. An den Sitzungen nahm jedesmal der Dienststellenleiter, Herr Direktor Dr. A. W. RUTTNER teil, weshalb viele Anliegen so in bestem Einvernehmen rasch erledigt werden konnten. Der Obmann nahm an der öffentlichen Arbeitstagung des gemeinsamen Dienststellenausschusses des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst und des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung teil. A 16 11. V e r s t o r b e n e G e o l o g e n , M i t a r b e i t e r u n d geologischen Arbeitskreises Förderer des FELIX MACHATSCHKI, Dr. phil., Professor, geboren 22. Juli 1895 in Arnfels, gestorben am 17. Februar 1970 in Wien. HANS LACKENSCHWAIGER *), Dipl.-Ing., gestorben am 5. April 1970 in Leoben. ERNST C. KRAUS, Dr. phil., Professor, geboren 10. Juli 1889 in Freising Obb., gestorben am 23. Juni 1970 in München. EMIL TSCHERNIG"), Dr. mont., Dipl.-Ing., Bergrat, geboren 10. April 1896 in Bleiberg, gestorben am 5. Juli 1970 in Klagenfurt. WOLFGANG FRITSCH, Dr. phil., Dozent, geboren 2. Oktober 1928 in Kühweg bei Hermagor, gestorben am 31. Juli 1970 in Hüttenberg. LEOPOLD KOBER, Dr. phil., Professor, geboren 21. September 1883 in Pfaffstätten, gestorben am 6. September 1970 in Hallstatt. RUDOLF OSTADAL*). Archivar, geboren l . M a i 1897 in Römerstadt, Nordmähren, gestorben am 16. Oktober 1970 in Gmünd. GÜNTER SIEVERS, Bergrat, geboren 17. April 1910 in Leipzig, gestorben am 4. November 1970 in Wien. LEOPOLD W. KÖLBL, Dr. phil., Professor, geboren 26. März 1895 in Wien, gestorben am 25. Dezember 1970 in Wien. *) Korrespondenten der Geologischen Bundesanstalt. A 2 Verhandlungen 1971 A 17 ^ Geologische Karte 1:50 0 0 0 , Kartierung weitgehend fortgeschritten [...'.* ^j Geologische Karte 1:200 0 0 0 , vor der Drucklegung Geologische Kartierung mit Nummer des Aufnahmsberichtes if Übersichtsbegehungen für die Karte 1:200000 mit Nummer des Aufnahmsberichtes if 3^ V Abb. 1. Aufnahmstätigkeit Verrechnete Geländeaufnahmstage 1970 1969 Geologen der Geologischen Bundesanstalt Auswärtige Mitarbeiter 1205 306 1169 338 A18 2« der Geologìsdien Bundesanstalt. A 2* A 19 Zweiter Teil: Aufnahmsberichte der Geologen Die Nummern der Arbeitsberichte beziehen sich auf die beigefügte Übersichtskarte und auf Abschnitt 4 im Direktionsbericht (S. A 6). 1. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen auf Blatt Arnoldstein (200) und Villach (201) Von NIKOLAUS ANDERLE Im Sommer 1970 wurden die Monate Juni bis September für geologische Begehungen auf den Blättern 200 und 201 verwendet. Die Begehungen konzentrierten sich vorwiegend auf den Bereich der Westkarawanken zwischen Rosenbach und Feistritz im Gailtal. Da meine bisherigen Aufnahmsergebnisse im Altpalaeozoikum der Westkarawanken keine sichere stratigraphische Prognose der sehr reichhaltig vertretenen Schichtglieder zugelassen haben und die Profilsdeutungen der Westkarawanken vorwiegend nach lithologischen Gesichtspunkten erfolgt sind, wurde angeregt, in einigen gut aufgeschlossenen Profilen der Westkarawanken eine Conodonten-Untersuchung vorzunehmen. In diesem Zusammenhang wurden zu Beginn der Aufnahmstätigkeit 3 Exkursionen gemeinsam mit Herrn Univ.-Prof. Dr. FLÜGEL und Herrn Dr. SCHÖNLAUB (Universität Graz) in den Westkarawanken durchgeführt. Aus diesem Anlaß wurde der Feistritz-Graben südlich Finkenstin, dann der Korpitsch-Graben und der Klaus-Graben östlich des Gailitzdurchbruches begangen. Von den beiden erst genannten Gräben wurden für die Conodoten-Untersuchung entsprechende Gesteinsproben durch Dr. SCHÖNLAUB entnommen. Die Ergebnisse der Condonten-Untersuchung haben gezeigt, daß man die meisten im Feistritz-Graben und im Korpitsch-Graben aufgeschlossenen Schichtglieder des Altpalaeozoikums recht gut stratigraphisch einzustufen in der Lage ist. Die Detailergebnisse der durchgeführten Condonten-Untersuchungen liegen bereits vor und werden in den Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt in einem eigenen von Dr. SCHÖNLAUB verfaßten Bericht veröffentlicht. Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die von mir bisher ins Silur gestellten roten und gelben Flaserkalke ins Unter-Devon zu stellen sind. Außerdem konnten an verschiedenen Stellen Graptolithenbänder und Kieselschiefer festgestellt werden, so daß in den Westkarawanken auch die Schiefer-Lydit-Fazies vertreten ist. Dann konnte ober der Grabenverzweigung des Feistritz-Grabens südlich des Punktes 800 Ordovizium in der Form von phyllitischen grüngrauen Schiefern, Tonflaserkalken, schwarzen Siltsteinen mit Pyritkugeln, Kalksandsteinen, laminierten Sandsteinen festgestellt werden. Diese Feststellung liefert uns den Hinweis, daß im Bau der Westkarawanken ähnlich wie in den Karnischen Alpen auch kaledonische Bauelemente vorhanden sind. Weitere Parallelisierungen mit ähnlichen Profilen in den Karnischen Alpen werden zeigen, ob das im Feistritz-Graben erkannte Profil Ordovizium, Ordovizium/Silur-Grenzbereich und Silur (SCHÖNLAUB) ein geschlossenes Profil darstellt oder ob auch Schichtlücken vorhanden sind, die kaledonische Bewegungsphasen auch im Bereich der Westkarawanken erkennen lassen würden. Im Zusammenhang mit den neuen Erkenntnissen über die stratigraphische Beurteilung der palaeozoischen Schichtglieder habe ich im Bereich der Westkarawanken innerhalb des auf den Blättern Arnoldstein und Villach aufscheinenden Gebietes ergänzende Begehungen durchgeführt, die den Zweck hatten, die in den entworfenen Profilen und in den Aufnahmskarten 1 : 25.000 festgehaltenen Ausscheidungen zu überprüfen und A 20 stratigraphisch einzustufen. Dabei konnten auch im Gebiet des Großen Mittagskogel, des Mallestiger Mittagskogels, des Wurzenpasses und im Gebiet des zwischen Gailitzdurchbruch und der Göriacher-Alm gelegenen Anteiles der östlichen Karnischen Alpen neu angelegte Güterwege begangen werden, durch welche eine Anzahl von neuen Aufschlüssen freigelegt wurden und die mir daher wertvolle Ergänzungen gegenüber den bisherigen Aufnahmsergebnissen ermöglicht haben. In diesem Zusammenhang konnte die beim IL Symposium über die Geologie der Karawanken in Ljubljana am 23. Mai 1969 von Prof. Dr. ANTON RAMOVS an mich gestellte Frage, ob die auf der jugoslawischen Seite östlich des Wurzenpasses vorhandenen Auernigschichten auch auf das österreichische Gebiet übergreifen, tatsächlich bestätigt werden. Es wurden auf dem auf der österreichischen Seite an der Ostseite des Wurzenpasses neu angelegten Güterweg an der nahe der jugoslawischen Grenze gelegenen Kehre Tonschiefer mit geringmächtigen Sandsteineinlagerungen festgestellt, die nach der Meinung von Dr. SCHÖNLAUB mit den Auernigschichten verglichen werden können. Diese Frage wird noch weiter verfolgt werden. Auf Grund der im Sommer 1970 erfolgten Eröffnung der Autobahn zwischen Wernberg und Pörtschach wurden auch die durch den Bau der Autobahn freigelegten Aufschlüsse besichtigt. Ebenso entwickelt sich im Zusammenhang mit der im Bau befindlichen Draukraftwerksstufe Rosegg in der Umgebung von Rosegg eine Großbaustelle, die größere Entwaldungen und Erdbewegungen nach sich gezogen hat, wodurch in diesem Raum eine Reihe von neuen Aufschlüssen freigelegt wurden, so daß auch in diesem Gebiet ergänzende Begehungen notwendig geworden sind. Da die Arbeiten der Großbaustelle Rosegg in diesem Gebiet noch im Gange sind, werden die Begehungen während der Aufnahmsperiode 1971 fortgesetzt werden. 2. Aufnahmsbericht 1970 über die Kartierung auf Blatt Mariazell (72) Von FRANZ K. BAUER Die Kartierungsarbeiten wurden im Bereich der ötschergräben begonnen, die tektonisch gesehen in der Ötscher-Decke liegen. Die wesentlichen stratigraphischen Schichtglieder dieses Gebietes sind Wettersteindolomit, Reiflinger Kalk, Hauptdolomit und Dachsteinkalk. Die tiefsten Teile der Trias, die W e r f e n e r S c h i c h t e n einschließlich Haselgebirge, kommen in der Umrandung der Wettersteindolomitmasse vor, z. B. N Mitterbach, bei Wienerbruck—Reith und im Bereich Erlaufboden. In den ötschergräben gibt es zwei von unten heraufgepreßte Schollen von Haselgebirge mit Gips. Der G u t e n s t e i n e r K a l k , teils als Dolomit ausgebildet, wurde südlich Erlaufboden kartiert (Teufelsriedel, nördliche Erlaufklamm) und ist nach A. TOLLMANN zur Sulzbachdecke zu rechnen. Im W e t t e r s t e i n d o l o m i t , in den die ötschergräben eingeschnitten sind, lassen sich verschiedene fazielle Entwicklungen beobachten. Im südlichen Teil (z. B. Erlaufklause—WH Stöckl) ist in den grauen Dolomiten keinerlei Bankung oder Schichtung zu erkennen. Häufig sind kleine Hohlräume, in denen kleine Calcitkriställchen gewachsen sind. Im Graben der Erlauf (Hintere Tormäuer) sind die Dolomite gebankt und man findet häufig Einschaltungen von Stromatolithen. Hier ist sehr deutlich eine Lagunenfazies gegeben. Es ist wahrscheinlich, daß die südlichen ungebankten Dolomite zumindest teilweise eine Riffschuttfazies darstellen. Es finden sich aber leider weder Biogene noch Gefügemerkmale, die einwandfrei auf Riffschuttfazies hinweisen würden. Durch die Dolomitisierung sind die Strukturen zu stark zerstört worden. A 21 Von Wienerbruck bis zum Lassingfall gibt es einen Obergangsbereich Wettersteindolomit—Reiflinger Kalk. Die Dolomite sind etwas dunkler und enthalten häufig dunklen Hornstein. Außerdem kommen dunkle, gebankte Kalke vor, die mit dem Dolomit verzahnen. Die R e i f l i n g e r K a l k e liegen östlich randlich zum Wettersteindolomit und ziehen von Wienerbruck nach Süden über den Josefsberg. Die Kalke sind dunkelgrau. Sie sind gebankt mit zum Teil ebenflächigen und zum Teil knolligen Schichtflächen. Auch bis fingerdicke Röhrchen in der Art der Wurstlkalke wurden gefunden. Die L u n z e r S c h i c h t e n sind sehr geringmächtig, wodurch die Abgrenzung Wettersteindolomit-Hauptdolomit sehr erschwert wird. Teilweise ist diese Grenze gestört, so daß Lunzer Schichten überhaupt fehlen. Die jedoch immer wieder zu findenden festen Lunzer Sandsteine markieren diese stratigraphische Grenze recht gut. Der H a u p t d o l o m i t ist deutlich dunkler als der Wettersteindolomit, er ist grau bis rötlichgrau gefärbt und dünnbankig. Über ihm folgt der D a c h s t e i n k a l k der Gemeindealpe bzw. des ötschers ohne scharfe Grenze. Während die Kalke des ötschers mächtiger und deutlich gebankt sind, haben die Kalke der Gemeindealpe geringere Mächtigkeit. Es handelt sich in beiden Fällen um Kalke der Lagunenfazies, doch die unterschiedliche Ausbildung und vor allem die Mächtigkeitsunterschiede sind augenfällig. T e k t o n i s c h gesehen bildet das Gebiet der ötscherdecke im Bereich ötscher— Gemeindealpe eine flache Antiklinale, wie aus dem flachen Nordfallen südlich Erlaufboden und dem flachen Südfallen im Gebiet der Gemeindealpe hervorgeht. Tektonisch kompliziert ist der Nordrand der ötscherdecke. Südlich Erlaufboden ist in einem westlichen Seitengraben die Nordrand-Störung der ötscherdecke sehr gut aufgeschlossen. Werfener Schichten und Gutensteiner Kalk sind in dieser Bewegungsbahn zu einem Gesteinsgemisch zerrieben worden. Die Bewegungsfläche fällt mittelsteil nach Süden ein. Vor dieser Störung liegen zerteilte Schollen von Gutensteiner Kalk mit auflagernden Werfener Schichten, die nach A. TOLLMANN zur Sulzbachdecke gehören. Nach A. TOLLMANN gehören die Werfener Schichten noch zur ötscherdecke. Der erwähnten markanten Störung nach zu schließen, wären sie jedoch bereits zur Sulzbachdecke zu rechnen. 3. Bericht 1970 zur Kartierung des Ostkarawanken-Südstammes (213/1, 212/2) Von FRANZ K. BAUER Die Kartierungsarbeiten erfaßten in diesem Sommer ein Gebiet, das von der Staatsgrenze im Osten (Uschowa) bis zum Obojnik-Graben reichte. Dieser Triasstreifen, der im Norden vom Eisenkappier und im Süden vom Seeberg-Paläozoikum begrenzt ist, hat eine wechselnde Breite von etwa 1000 bis maximal 2000 m. Die Faziesgegensätze zur Trias des Nordstammes (Obir—Petzen) sind sehr deutlich. Die Schichtfolge beginnt mit den W e r f e n e r S c h i c h t e n , die im Gegensatz zur Entwicklung im Nordstamm vorwiegend kalkig ausgebildet sind. Sehr gute Aufschlüsse findet man im Vellachtal südlich Eisenkappel und an der Andreasstraße westlich St. Margarethen im Remschenig-Graben. Besonders die letztgenannte Straße schließt ein vollständiges Profil auf, das ca. 230 m mächtig ist. Es beginnt mit dunklen, teilweise gebankten Dolomiten, die etwa 50 m mächtig sind. Es folgt eine Kalkserie mit einer Mächtigkeit von 150 bis 170 m. Der untere Teil A 22 dieser Kalke besteht aus grauen gebankten Kalken mit siltitischer Korngröße, die ab 30 m Mächtigkeit in zunehmendem Maße Biogene, Rundkörperchen und Oolithlagen enthalten. Ein Horizont mit kleinen Gastropoden (Gastropodenoolith) tritt im Profil bei etwa 130 m auf. Über diesem folgen eine Reihe von Oolithlagen mit Biogenen (Muschelschälchen, Gastropoden), die rot gefärbt sind und zu den charakteristischen Gesteinen der Werfener Schichten gehören. Der oberste Teil (170 bis 220 m) besteht aus roten Schiefern mit einzelnen Kalkzwischenlagen. Den Abschluß des Profils bilden wieder Kalke, die wahrscheinlich zum Muschelkalk überleiten. Wie die Werfener Schichten tritt auch der M u s c h e l k a l k nur in einzelnen Schollen auf. Zwischen Vellachtal und Staatsgrenze wurde kein Muschelkalk gefunden. Dieser kommt im Bereich des Obojnik-Grabens gut aufgeschlossen vor. Das Profil an der Straße beginnt im Norden mit dunklen, schlecht gebankten Dolomiten. Es folgt gegen Süden eine Scholle von dunklen Kalken, über der hellgraue Kalke liegen. Diese sind von einer Störung begrenzt. In dieser Störungszone liegen Konglomerate mit Tuffen an der Basis. Rote Schiefer und Sandsteine, vermutlich Perm, wurden hochgeschuppt. Über diesen permischen Gesteinen liegen zwei einige Meter mächtige Konglomerathorizonte, die von roten und grünen Schiefern getrennt sind. Auch über dem zweiten Konglomerathorizont folgen rote und graue Schiefer. Darüber folgt eine Serie von Knollenkalken, welche zwei geringmächtige Lagen von Tuffen enthalten, östlich des Obojnik-Grabens (S des Gehöftes Obojnik) kommen auch dunkle, geschichtete Mergel vor. Hier ist auch ein stockartig auftretender Vulkanit aufgeschlossen. Der W e t t e r s t e i n d o l o m i t ist mit wechselnder Breite von westlich der Uschowa bis zur Koschutta durdizuverfolgen. Eine genauere Faziesanalyse ist infolge der Dolomitisierung des Gesteins erschwert, doch ergeben sich einwandfrei Hinweise auf Riffschutt-Fazies und Lagunenfazies. Z. B. findet man im Vellachtal am Nordrand des Dolomites Gesteine mit Großoolithgefüge, die auch runde weiße Flecken enthalten, bei denen es sich wahrscheinlich um ehemalige Schwämme oder Korallen handelt. Am deutlichsten sind Gesteine der Riffschutt-Fazies N des Cimpasers, wo das Großoolithgefüge und die riffbildenden Biogene infolge der mehr kalkigen Ausbildung besser erhalten sind. Der Cimpaser besteht aus dieser Riffschutt-Fazies, während der südliche Teil von der Lagunenfazies, die von hier nach W zum Strugl-Berg und nach E zum Vellachtal zieht, aufgebaut wird. Diese Lagunenfazies besteht aus dunklen 1 bis 2 dm dick gebankten, dunklen Dolomiten mit dunklen Hornsteinlagen. Der Gehalt an Hornstein wechselt, er verliert sich vom Strugl-Berg in Richtung Trögener Klamm. Der D a c h s t e i n k a l k , die Uschowa aufbauend, ist durch eine NNE-SSWverlaufende Störung vom Wettersteindolomit abgetrennt. Raibler Schichten wurden keine gefunden. Die Gliederung der Uschowa in eine gebankte Kalkfazies mit Strojmatolithen und in eine ungebankte Riffschutt-Fazies ist bereits morphologisch sehr deutlich. Man hat einen etwa zentralen Bereich von Riffschutt-Fazies, welcher den Gipfelbereich und die Sucha-Felsen aufbaut, mit dieser Fazies verzahnt im Norden und Westen die gebankte Lagunenfazies, in der man auch Megalodonten findet. D e r t e k t o n i s c h e B a u : Die Grenzen im Norden und Süden des Triaszuges sind stark gestört. Im Süden grenzt fast ausschließlich der Wettersteindolomit an das Seeberg-Paläozoikum. Man muß annehmen, daß Werfener Schichten und Muschelkalk hier der großen Störung zum Opfer gefallen sind. Im Vellachtal liegt in dieser Störungslinie vermutlich eine kleine Scholle von Werfener Schichten, die sehr steil Nord fällt. Der Wettersteindolomit bildet einen festen, sehr massiven Block, welcher der tektonischen Beanspruchung am besten widerstehen konnte. Dieser Block ist durch eine Reihe von Störungen in mehrere Teilblöcke zerfallen. A 23 Am Nordrand des Dolomites liegen Schollen von Muschelkalk und Werfener Schichten. Im Obojnik-Graben zeigt der Muschelkalk eine komplizierte Tektonik, er ist durch eine Reihe von Brüchen stark zerstückelt worden. Da über dem Muschelkalk der Wettersteindolomit liegt, ist hier ein stratigraphischer Zusammenhang gegeben. Solche Zusammenhänge sind nur mehr selten zu finden. Im Vellachtal und nördlich St. Leonhard grenzen die Werfener Schichten direkt an den Wettersteindolomit. Die Werfener Schichten zeigen an der Andreasstraße östlich St. Margarethen einen gut erkennbaren Muldenbau, dessen Achse E—W streicht und flach nach W einfällt. In diesem Profil folgen südlich Grödener Sandsteine, die eine Antiklinale bilden, die auch weiter südlich von den Werfener Schichten überlagert werden. Letztere grenzen an einer tektonischen Linie an den Wettersteindolomit. In diesen Gesteinen des Perm und Skyth sind noch Mulden und Sattelstrukturen erhalten. Meist findet man nur mehr Einzelschollen und Schuppen. Zum Teil grenzt der Wettersteindolomit auch im Norden direkt an das Paläozoikum. Im Trögener Bach ist diese Störung sehr gut aufgeschlossen. In ihr liegen sehr stark zerquetschte Reste von roten Schiefern und Sandsteinen mit kleinen tektonisch eingespießten Schollen von dunklem Kalk. 4. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Wolfsberg (188) und Deutschlandsberg (189) Von PETER BECK-MANNAGETTA Wolfsberg (188) Die Aufnahmen auf Blatt Wolfsberg wurden auf zwei Abschnitten durchgeführt: Im Waldensteinergraben S Preitengegg bis zum Rücken im S, von E Theißenegg bis zum Sattel SE des Zarflkogels; im E wurde der fehlende Raum zwischen Packer Stausee—Modriach—Modriachwinkel—Schrogentor aufgenommen. Weiters waren Begehungen und Erkundungen für die geplante geologische Arbeitstagung der Geologischen Bundesanstalt 1971 im Lavanttal notwendig. Kristallin Die Marmorzüge (mit Pegmatit), fast ohne Amphibolitlagen, N — N E Decklmühle tauchen gegen N und S unter die hangenden Gneis-Glimmerschiefer unter. Im Knauderbach tritt eine N-S-streichende Gneis-Glimmerschieferzone auf, die + mittelsteil gegen W einfällt. W der Brücke, K. 892, erscheinen in den Felsen in ca. 980 bis 1010 m Gneisquarzite (Ruine), die im S und W von Marmorlagen begrenzt sind. Eine E-Wverlaufende Störung, die im Knauderbach in ca. 850 m (N K. 892) aufgeschlossen ist, dürfte dieses Vorkommen im N abschneiden. Weiter südwärts sind den Gneis-Glimmerschiefern vielfach + große Marmorlinsen und -züge mit Begleitgesteinen bis SE Maxelebauer (recte: Marxelebauer) eingelagert, die den Knauderbach nicht gegen SE überschreiten. E-SE Decklmühle findet man in den venoiden Gneisen bis ca. 1100 m, S Tommelebauer, Marmorlagen eingeschaltet. Weiter S, SE Fuchs, treten Gneisquarzite mit Turmalinpegmatit auf, die eine NE-gerichtete Streckung aufweisen. Alte Glimmerschürfe findet man N E K. 1220 in 1170 m (Pachatzgrube) und weiter N E in ca. 1120 m, W des Grösselsimonbaches. Eine eigene Schar von Marmorlinsen zieht SW Jovemkogel — N und S des J. H . Zarfl bis zur Hube, N E K. 1190, die von Quarziten und GranatA24 glimmerschiefern begleitet wird. SW der K. 1199 gelang es, einen mehrere cm großen Beryll-Kristall zu finden. An mehreren Stellen (bei Steiner, auf dem Rücken S K. 1223, im Waldensteinergraben und S K. 950, S J. H. Zarfl um den Zarflkogel nehmen die venoiden Gneis-Glimmerschiefer den Charakter der zentralen Gneisquarzite an. Isoliert tritt SW Füßl in ca. 970 m, N des Waldensteinergrabens und N W K. 950 in ca. 970 m Marmor auf. WSW vom Zarflkogel, N vom Rücken in 1370 m erscheint ein eigenartiger feinkörniger heller Schiefergneis mit einem hohen Orthitgehalt; allenthalben sind Gneise nach dem Dünnschliffbild als „Granat-Glimmerschiefer" zu bezeichnen. An der Straße N E Kaltstuben konnten auf dem Rücken die altbekannten Marmorzüge verfolgt werden. Im Räume von Modriach galt es vor allem, die Verbreitung der (Disthen-Staurolith-) Granat-Glimmerschiefer des Großofenrückens gegen E zu fixieren. Diese Gesteine weichen gegen E zum Herzogberg einer breiten Zone venoider Gneis-Glimmerschiefer; gegen den Modriach- und Modriachwinkelbach gehen sie in „Hirscheggergneis"-ähnliche Typen über. S und SW Krammer liegt eine stark pegmatitisch durchtränkte Zone vor, die gegen W ca. ab 1150 m von Granat-Glimmerschiefer abgelöst wird. SE K. 1118, E vom Graben in ca. 1090 m befindet sich ein isoliertes Marmorvorkommen, das vor Jahrzehnten für Brandkalk abgebaut wurde. Am Packerbach in 980 m ist im Hirscheggergneis eine flach gegen N (6° bis 16°) fallende Lineation zu erkennen. An anderen Stellen, z . B . W Ritz oder in der Felsgruppe N ödenschanz (K. 1187), treten statt E-W-verlaufender Streckungsachsen SW-fallende Lineationen auf. E und SE ödenschanz gegen Modriachwinkel zu erscheinen als Granat-Glimmerschiefer zu bezeichnende Gesteine häufiger. E Scheerhans im Graben W Walchbauer ziehen Granat-Glimmerschiefer bis ca. 1000 m herunter. Amphibolite sind außer E Scheerhans in 1080 bis 1060 m (O. HOMANN 1962), W. ödenschanz in ca. 1200 m, SW K. 1216 in 1340 m, SSE Haserwend in 920 m in geringmächtigen Lagen aufzufinden. Tertiär Die Preitenegger Schotter reichen im Graberl SW Rafling nicht bis zum Auerlinggraben nach S herab. N Veitlbauer, S Preitenegg, ragt ein breiter Streifen anstehender Gesteine aus dem Preitenegger Schotter heraus. Das Graberl W Veitlbauer quert ab 980 m bis ca. 840 m anstehendes Gestein; weiter gegen E reichen diese Schotter am Waldrand E Rechenschuster, N des Waldensteinergraben, bis ca. 960 m herab; S Füßl und die Höhe zwischen Füßl und Masser ragt mit Felsen aus dem Preitenegger Schotter heraus, der S Masser, E K. 950, den Waldensteinergraben zumindest mit verschleppten Gerollen erreichen dürfte. Seine Ausdehnung weiter ostwärts dürfte sehr eingeschränkt sein. Quartär S des Packer Stausees über Modriach gegen SE erreichen die hangverdeckenden Schuttbildungen derartige Ausdehnungen, daß sie nur an Steilrändern und tiefen Grabeneinschnitten unterbrochen werden. Der ganze Raum Stausee—Hofbauer—Geidl bleibt ohne Aufschluß. Dennoch besitzen die Hänge und Rücken dieses Gebietes eine gegen die tieferen Lagen zu deutlicher werdende Terrassengliederung, die durch den Ackerbau zwar beont wird, auf der neuen topographischen Karte 188, 1 : 50.000, jedoch gar nicht zum Ausdruck kommt. Eine solche mächtige Schuttansammlung ist W Schmied gegen N zum Modriachbach zu zu verfolgen. Noch eindrucksvoller sind die Schuttmassen im Graben N Hofbauerveitl, die in ca. 980 m die Formen gerundeter Geschiebe annehmen. A 25 Deutschlandsberg (189) Auf der Sektion Schwanberg (189/3) wurde das Gebiet N der Sulm, N W des Salzgerkogels bis Thaisl, und der Rücken von St. Wolfgang gegen N W bis Hiaslbauer K. 843 aufgenommen. Kristallin W des Salzgerkogel weicht der „Schwanberger"- = Knotengneis gegen die Sulm zu den zentralen Gneisquarziten und Gneisglimmerschiefern. Die Streckung ist vorwiegend gegen ESE gerichtet. Manchmal sind dünne Marmorbänder den Gneisen eingeschaltet: In der Sulm, E K. 609; N Grabenjosl in 780 m, S Gregormichl in 890 m. Am Flußknie N K. 700 weichen die Gneisquarzite einem Plattengneis, dessen Lineation 60 bis 90° gegen SSE einfällt und gegen N , SE Thaisl, seine Fortsetzung besitzt (N-S-Störung?!). N Grabenkasper treten mächtige Pegmatite auf; W Kasperl zur Sulm zu zeigen sich vereinzelt Eklogit-Amphibolite. Der Kristallinsporn N W Hollenegg baut sich im E aus Granat-Glimmerschiefer auf, dem scharfbegrenzte pegmatoide Lagen (z.B. N W K. 460 in 510 m) konkordant eingelagert sind. Diese metamorphe Serie geht gegen W im Streichen in venoide GneisGlimmerschiefer über. Verhältnismäßig klar ist die Grenze zu den Knoten- = Schwanberger Gneisen im Liegenden. Hiedurch ist es möglich, vertikale Bruchverstellungen des Kristallinrückens festzustellen. Eine solche Störung zieht von Strohmaier, N Neuberg, in den Einschnitt E W. H . Meßnerbauer herein, ohne gegen S in die Tertiärschichten einzugreifen. W Neuberg zieht ein mächtiger, geschlossener Amphibolitzug gegen NW, der S K. 609 durch eine N-S-Störung abgeschnitten wird, die sich gegen N zum Meßnerbauer verliert und gegen S nicht in das Tertiär eingreift. Weiter W, N K. 504, setzt sich der Amphibolit gegen W fort und verschwindet unter dem Tertiär. ENE Neuberg, an der Straße in ca. 460 m, ist dem Schwanbergergneis eine dünne Kalksilikatlage eingelagert. Ein Zug von Amphiboliten (Eklogit-Amphiboliten?) läßt sich W Hiaslbauer— N K. 670, E K. 590 in Linsen N E des Stullneggerbaches verfolgen, der sich (vermutlich derselbe) W des Baches, SW R. Ahnherrenschloß und als „Insel" im Tertiär N E K. 688 in 640 m, fortsetzt. Tertiär Die Abgrenzung des Schwanberger Blockschuttes ist teilweise schwierig zu ziehen, da diese Blöcke über die Abhänge zur Sulm nach S verschleppt sind und so bis in den Fluß hineingelangen. Die östlichste Schotterzunge reicht W W. H . Straßenhohl bis 800 m ins Graberl herab; S Koch reicht eine Zunge über Speer bis ca. 740 m nach S. Um Koch ist eine Insel Anstehendes verbreitet. Isoliert liegt ein Tertiärrest um Jakoblipp; weiter W liegt ein größerer Tertiärlappen abgetrennt. S Gregormichl—Kasperl—N K. 940 zieht die Grenze des geschlossenen Tertiärbereiches weiter westwärts, um N W K. 940 nach N zum Zach (K. 955) zurückzuspringen; gegen N W zieht sie S Thaisl zum Thorwartl weiter. S Deutschlandsberg verläuft die Tertiärgrenze von der Kapelle in 430 m, SE T. P. 493, südwärts und reicht E Rotschädl bis ca. 520 m herauf; biegt gegen E um, um den Kristallinsporn N W Patrizi in ca. 420 m zu ummanteln. W Patrizi gegen SW weiterziehend bildet sie bei Neuberg eine Bucht, die SW K. 472 gegen WNW, N K. 504, hinaufzieht. Um den Amphibolit N W K. 504 macht die Grenze wieder einen Bogen nach N , um gegen Gregorhansl gegen N heraufzuziehen. Weiter W reicht sie bis Pötz herunter und zieht N Pötz bis ca. 640 m herauf. Gegen W reicht sie zum Grabenleonhart herunter und reicht nordwärts zur K. 716 bis fast 690 m herauf; E Hainzl biegt sie südwärts zum Stullneggerbach. W des Baches ist die Grenze S K. 502 am A 26 Hang schwer verfolgbar; aber ab 540 m im Bach zieht sie S Müllersimi, S K. 725, weiter. Völlig getrennt ragt bei K. 400, W. H. Stegweber (Steinbruch), eine Rippe GranatGlimmerschiefer mit einzelnen Pegmatitlagen aus dem Tertiär heraus (G. HIESSLEITNER 1926). Diese Aufragung stellt das Ostende des Kristallinspornes des Schöglberges dar. Quartär Als quartäre Erscheinungen sind N der Schwarzen Sulm die Hanggleitungen (Rutschungen) zu betrachten, die teilweise zusammen mit tertiären Blockschottern absackten. Die bedeutendste derartige Gleitmasse liegt E Grabenanderl (K. 714), die sich von der Sulm (in ca. 640 m) bis über 800 m, W Jakoblipp, ausdehnt und aus der versumpften Mulde S Gregormichl stammt. Wesentlich geringere Masse besitzen weiter westlich anschließende Schuttmassen. E St. Wolfgang, E Rotschädl, besteht ein altes Rutschgebiet gegen N und N E zum Tertiärrand zu. 5. Bericht über die geologischen Aufnahmen auf Blatt Ottenschlag (36) Von FRANZ BOROVICZÉNY Anschließend an das Blatt Zwettl (19) wurde nach Süden bis in den Raum Ottenschlag kartiert. In diesem Gebiet sind folgende Gesteinseinheiten aufgeschlossen. Im Westen bis zur Linie Kleinnondorf—Dietmans—Hummelberg liegt der Weinsberger Granitpluton. östlich dieser nahezu N-S streichenden Linie schließt sich die in sich morphologisch nur schwach gegliederte Hochfläche des Bereiches der Wasserscheide zwischen Kamp- und Kremstal an. Unter der tiefgründigen Verwitterungsscharte liegen Cordieritgneise, die an den wenigen Aufschlüssen zu beobachten sind. Westlich Holzschlag ist das Gebiet morphologisch stärker gegliedert, so daß auch die Aufschlußverhältnisse besser sind. Die NNE-SSW verlaufende Grenze Cordieritgneis (Paragneis, Monotone Serie) und Dobragneis ist gut zu verfolgen an der Linie Moniholz—Kreuzbühel—Grafée Mühle—Spilleithen—Pleßberg. östlich Ottenschlag und im Bereich des Teichmmanser Waldes ist stellenweise eine Feldspatung der Cordirietgneise im Kontaktbereich zum Dobragneis zu beobachten. Südlich Großreinprechts, in Richtung Heitzles— Purk, liegt die „Bunte Serie" in einer Mulde im Dobragneis auf. Es sind hier Paragneise, die im Liegendbereich zum Teil feldspatreich sind, aufgeschlossen. Darüber liegen die Marmor- und Amphibolitlagen, die in der Gegend von Purk größere Mächtigkeit erlangen. 6. Bericht über die geologischen Aufnahmen auf Blatt Partenen (169) und Mathon (170) im Jahre 1970 Von FRANZ BOROVICZÉNY Es wurde im Raum östlich Gaschurn, in dem südlich an die geologische Karte Blatt Stuben anschließenden Gebiet kartiert. In der Verbella-Alm stehen Amphibolite und Hornblendegneise an. Südlich der Verbella-Alm (1 km) ist ein Glimmerschieferzug aufgeschlossen, der von Tafamunt—Wiegensee in Richtung Zeinisspitz streicht und nach Norden einfallt. Südlich dieser Glimmerschiefer sind wieder vorwiegend Amphibolite und Hornblendegneise, in denen Paragneise eingeschaltet sind, zu beobachten. Am besten sind diese Gesteine in den „Schrofen" südlich Wiegensee aufgeschlossen. Die Hänge südlich Ganiefer werden von Augengneisen aufgebaut, in denen stellenweise A 27 basische Einschlüsse zu beobachten sind. Im Raum Gibau-Alm stehen bis ca. 2000 m feinkörnige Biotitschiefer an. Südwestlich Gibau auf 2100 m sind Zweiglimmergneise zu beobachten, die mit dem mächtigen Zug am Valschavielerberg zusammenhängen. Am Tafamunter Augustenberg sind vorwiegend Amphibolite anstehend. 7. Aufnahmen 1970 auf Blatt Muhr (156) und Vergleichsbegehungen auf Blatt Spittal an der Drau (182) Von CHRISTOF EXNER (auswärtiger Mitarbeiter) Auf Blatt Muhr wurden im Juli und August 1970 das Malta- und Pöllatal im Räume Draxelnock—Gmünderhütte—Malteiner Sonnblick—Seekar—Lieserkar—Ebenlanisch—Melnikkar und Hänge des Maltatales bis zur südlichen Blattgrenze kartiert. Zusätzlich konnte im Februar 1971 der 9680 m lange Maltastollen der österreichischen Draukraftwerke unter dankenswerter Führung von Herrn Kollegen Dr. W. DEMMER begangen werden, welcher die geologische Detailaufnahme dieses Stollens ausführte. Das südliche Mundloch des Maltastollens befindet sich bei der Oberen Thomanbauerhütte (Blatt Spittal); das nördliche Mundloch nordwestlich der Wastelbauer-Alm (Blatt Muhr). Die Bezeichnung der Stollenmeter läuft von S nach N (südliches Mundloch = Stollenmeter Null). Die tiefste tektonische Einheit bilden die zu etwa 2000 m Mächtigkeit angeschoppten B ä n d e r g n e i s e (Migmatite mit diskordanten Apliten und Pegmatiten) des Maltatales zwischen Klammfall und südlicher Blattgrenze, die dort in den betreffenden Teil des Gössgrabenkernes fortsetzen. Sie bilden im Maltatal einen gewaltigen, flach nach WNW eintauchenden Walzenkörper mit intensiver B-tektonitischer Gesteinsdurchbewegung. Der First der Hauptwalze dieses Körpers liegt über dem Maltafluß, der hier ein modellförmiges Antiklinaltal eingeschnitten hat. Die s-Flächen der Bändergneise sind tautozonar um die sehr regelmäßige WNW-streichende Faltenachse angeordnet, die zugleich Hauptlineation der Gesteinsgemengteile ist. Die s-Flächen rotieren zwischen horizontaler und senkrechter Stellung. Nördlich des Maltaflusses überwiegen N-fallende s-Flächen, südlich der Malta (mit Ausnahme der alten Talleiste südlich der Schönau) S-fallende s-Flächen, und zwar nach S bis zur Linie Obere Faller-Alm—Anneman-Alm. Südlich davon wölben sich die Bändergneise mit N-Fallen auf und beteiligen sich am Aufbau des Sockels des Hochalmgewölbes. Feldgeologisch hat man den Eindruck, daß eine Ichorese (Aplitgranitmobilisation, Feldspatung, diskordante Aplite, Pegmatite und Quarze) zumindest stellenweise zeitlich länger angedauert hat als die B-tektonische Gesteinsdeformation. Diskordante Aplit- und Pegmatoidgänge durchschneiden den Faltenbau. Die obersten Lagen der Bändergneise enthalten Granatparagneise, Granat-BiotitMuskovit-Glimmerschiefer, Biotitporphyroblastenschiefer, schuppige Hellglimmerschiefer und Quarzite. Ich nenne diese zentrale Schieferlage in den hängendsten Partien der Bändergneise untere dem Tonalitgneis D r a x e 1 s e r i e. Sie entspricht der „Reißeckmulde" (EXNER 1949). Namensgebend ist die prächtige Entwicklung der Granatglimmerschiefer am wasserscheidenden Grat zwischen Gössgraben und Maltatal in Seehöhe 2300 m, östlich des Draxelnockes. Von hier streicht sie ins Hinterkar und ist am Steig von der Unteren zur Oberen Aichholzer-Alm wiederum aufgeschlossen. Die Granatglimmerschiefer sind stellenweise einige Meterzehner mächtig. Sie liegen nicht ganz genau unter dem Tonalitgneis, sondern in einem migmatischen Bändergneisverband, der allerdings mit unverkennbarer Regelmäßigkeit sich häufig unter dem A 28 Tonalitgneis einstellt. Im Maltastollen liegt die Draxelserie sehr charakteristisch so wie obertags über der Hauptmasse der Bändergneise und nicht ferne unterhalb des Tonalitgneises. Im Stollen sieht man gut, daß die Glimmerschiefer stark duurchbewegt, spitzgefältet und auch teilweise phyllonitisiert sind. Diese zentrale sedimentäre Schieferlage ist jedenfalls auch ein kräftiger Bewegungshorizont des tangentialen Deckentransportes. Über der Hauptmasse der Bändergneise lagern im Maltastollen die granatführenden Paragneise, Granatglimmerschiefer, Granatquarzite und Phyllonite der Draxelserie bei Stollenmeter 3980—4198. Darüber folgt nochmals Bändergneis bis Stollenmeter 4218 und darüber die mehrere hundert Meter mächtige Tonalitgneisdecke. Die T o n a l i t g n e i s d e c k e bildet über dem eingangs genannten Bereich des Maltatales ein WNW streichendes Gewölbe, in dessen erodiertem First offensichtlich die Bildung des Antiklinaltales begann und sich in den unter dem Tonalitgneis liegenden weicheren Gesteinen der Draxel- und Bändergneisserie leicht fortsetzte, während beiderseits die Steilflanken des harten und teilweise recht massigen Tonalitgneises eher stehenblieben oder in gewaltigen Bergstürzen (z. B. Hammerleiten) nachbrachen. Die Hauptfaltenachse und mithin auch die Tonalitgneisdecke tauchen flach nach WNW unter. Der untere Teil der Tonalitgneisdecke besteht aus einheitlichem Tonalitgneis (mit granodioritischen Partien, diskordanten Apliten, Pegmatiten und Quarzgängen usw.), der obere Teil ist migmatisch mit Bändergneisen, Augengneisen, Granitaplitgneisen, Granitgneisen, Metagraniten, pegmatoiden Massen und Schiefern verzahnt, so daß feldgeologisch mitunter die Obergrenze der Tonalitgneisdecke schwerlich als Linie auf der Karte durchziehbar ist (z. B. unter der Kattowitzer Hütte und am Rücken zwischen Krumpen- und Mitterkar). Doch folgt stellenweise über der Tonalitgneisdecke wiederum Granatglimmerschiefer als zwar nicht kontinuierlich durchzuverfolgender, aber sich rosenkranzförmig in Schollen einstellender Leithorizont (Findelserie; siehe folgender Absatz!). Im Berichtsjahr wurde der Tonalitgneis östlich vom Draxelnock kartiert, wo er als ringsum erodierte Kappe auf der Draxelserie liegt (Blockgrat zwischen Draxelund Höhennock); ferner über der Draxelserie im Hinterkar bis P. 1833; ferner nördlich der Malta zwischen Moar-Jagdhaus und Sattelhütte; ferner als zusammenhängender Zug vom Steilhang unter der Melnik-Ochsenhütte bis zum Merzbach. Im Maltastollen ist die Tonalitgneisdecke zwischen Stollenmeteer 4218 und 8010 vorzüglich aufgeschlossen, und zwar der untere Teil als kontinuierliche Tonalitgneispartie (Meter 4218 bis 7260) und der obere Teil als Tonalitgneis in migmatischem Verband mit Biotitgneisen, Biotitgranitgneisen, Augengneisen und mit jüngeren Apliten, Aplitgraniten, Pegmatoiden und auch mit grobkörnigem Metagranit (Stollenmeter 7260 bis 8010). Darüber folgen die Granatglimmerschiefer der Findelserie. Schon im Aufnahmsbericht für das Jahr 1967 teilte ich mit, daß über dem Tonalitgneis die Granatglimmerschiefer des Vorderen Findelkarkopf-WSW-Grates und die Bändergneise des Gipfels und des N-Grates dieses Berges und des Findelkares liegen. Diese zentrale Schieferserie im Hangenden der Tonalitgneisdecke hat sich nunmehr als Leithorizont erwiesen. Nach der genannten Lokalität nenne ich sie F i n d e l s e r i e . Im Berichtsjahr habe ich sie auch nördlich der Malta aufgefunden. An der Felsrippe, die vom Eggarter-Melnik (P. 1932) zum westlichen Vorgipfel des SchoberEissigs zieht, stehen 10 m mächtige Granatglimmerschiefer im Hangenden des Tonalitgneises in Seehöhe 2070 m an. Im Maltastollen sind die Granatglimmerschiefer der Findelserie von Stollenmeter 8010 bis 8205 kontinuierlich aufgeschlossen. Sie zeigen intensive Durchbewegung, Spitzfalten und Boudinagen, gefältelte Granatquarzite, gefaltete Quarzite, Granatparagneise und die chloritreiche Phyllonite. Bei Stollenmeter 8205 bis 8220 sind die Granatglimmerschiefer als Paläosom in migmatische Bändergneise eingebaut. A 29 Im Melnikkar folgt über der Findelserie bzw. über dem Tonalitgneis ein Augengranitgneisband, das 150 m mächtig ist und sich mit abnehmender Mächtigkeit bis in die Merz und in die S-Wände der Loibspitze verfolgen läßt. Es gehört dem sich hier vereinigenden H o c h a l m - R o t g ü l d e n - K e r n zu. Der Granitgneis baut den Grat P. 2346 und die Kartreppe nördlich Melnik-Ochsenhütte bis Seehöhe 2080 m auf. Dort liegt der Kalkmarmor der Silbereckserie (Marmorzug Nr. VI) diskordant auf diesem Granitgneis. Schwieriger und noch ungeklärt ist die Verbindung von Hochalm- und RotgüldenKern im Maltatal im Gebiet Gruberkopf, Schöneck und Langkarwände. Im nördlichsten Abschnitt zeigt der Maltastollen (Stollenmeter 8220 bis nördliches Mundloch) eine recht wechselhafte Serie von migmatischen Bändergneisen und Biotitgneisen mit Resten von Granatglimmerschiefern und Biotit-Chlorit-Schiefern, die von Aplitgneisen und Aplitgranitgneisen durchdrungen wird, wobei sich auch größere Augengneiskörper, Biotitgranitgneise und recht massige mittel- bis grobkörnige Metagranite vom Typus Hochalmspitze einstellen. Sorgfältig wurden die Marmorzüge I bis VI des Melnikkares im Maßstab 1 : 10.000 kartiert; ebenso die Silbereckserie im Ebenlanisch- und Lieserkar. Die Reste des alten Bergbaues im Seekar südlich des Unteren Lanischsees wurden aufgenommen. Die Amphibolite und Paragneise der S t o r z s e r i e zeigen in der W-Flanke des Grates Winkelwand—Schober-Eissig eine um SE-Achse rotierte Liegendfalte mit Faltenschluß südlich der Winkel wand und 1,5 km langen Faltenschenkeln in nördlicher Richtung. Es handelt sich um eine spitzwinkelige Falte. Sie ist auch aus der Ferne gut wahrnehmbar, zum Beispiel vom Hammerleiteneck oder vom Gipfel der Hochalmspitze. Einen prächtigen, 30 m hohen Endmoränenwall hat der spätglaziale GössgrabenGletscher westlich der Gössfälle am nördlichen und südlichen Talhang hinterlassen. Eine morpholgisch undeutliche Endmoräne des spätglazialen Maltagletschers befindet sich nördlich der Unteren Faller-Alm. Das Blockwerk des Hammerleitenbergsturzes besteht aus Tonalitgneis. Der östliche Teil des Bergsturzes ist älter und trägt Moränenreste mit Kerngneisgeschieben des hochglazialen Talgletschers (südöstlich der Oberen Feidlbauer-Alm und bei der Unteren Melnik-Alm). Der westliche Teil ist sicher postglazial und trägt keine Moräne (nördlich und nordöstlich Gmünder Hütte). Das Bergsturzareal ist trocken. Quellen finden sich erst unterhalb 1400 m Seehöhe, wo der aus Bändergneis bestehende, anstehende Felssockel zu Tage tritt. Der Bergsturz südwestlich Anneman-Alm besteht vorwiegend aus Tonalitgneis, ist trocken und wird bei der Anneman-Alm von 2 starken Quellen entwässert. Die Malta hat sich eine 60 m tiefe Schlucht unter dem würmeiszeitlichen, mit Moräne bedeckten Talboden (nördlicher Talhang im Gebiet um den Hochsteg) eingeschnitten. Postglaziale Bergstürze bewirkten Flußverlegungen. So brandete der aus dem S-Hang des Maltatales abgerissene Bergsturz der Kesselwand 50 m hoch gegen den N-Hang auf und bewirkte dort das an seinem N-Ende befindliche alte Flußbett südlich der Unteren Feidlbauer-Alm, das noch bei seiner Mündung 15 m über dem heutigen Bett der Malta hängt. A 30 8. Aufnahmen 1970, im Gebiet von Eisenkappel, östlich der Vellach (213) Von CHRISTOF EXNER (auswärtiger Mitarbeiter) Im September und Oktober wurde das Gebiet des Tonalitgneises 1 : 10.000 kartiert. Die petrographische Auswertung liegt noch nicht vor. Die maximale Mächtigkeit des Tonalitgneises beträgt auf österreichischem Gebiet 550 m (1 km östlich St. Margarethen). Recht konstant streicht die Hauptschieferungsfläche des Tonalitgneises WNW. Das Einfallen ist steil S. Die Lineation des Tonalitgneises (Elongation der Hornblende und basischen Fische) taucht flach nach ESE ein. Die S-Grenze des Tonalitgneises ist ein mechanischer Überschiebungskontakt mit Harnischen und Myloniten. Auf den Tonalitgneis ist die südalpine Trias des KoschutaUschowa-Zuges aufgeschoben. Sie ist nicht metamorph. An der Überschiebung fällt die Trias streckenweise so wie der Tonalitgneis nach S (Kupitz- und Rjewicatal), teils sitzt sie dem Tonalitgneis diskordant, steil N-fallend auf (südlich und südwestlich Schuchar sowie an der N-Flanke der Uschowa). Über dem Tonalitgneis und von diesem durch einen 100 m breiten Schuttstreifen getrennt, folgen Werfener Mergel und mergelige Kalke (mit Bivalven und Gastropoden) und Gastropodenoolith (E-Flanke des Rjewicatales). Darüber lagernder dunkelgrauer, kleingebankter Kalk mit weißen Spatadern (Muschelkalkniveau) tritt westlich davon unmittelbar mit dem Tonalitgneis in mechanischen Kontakt (südlich Kaspiere, südlich Schuchar und im Kupitztal). Am UschowaN-Fuß steigen hell- bis dunkelgraue Dolomite wandbildend über dem aufschlußlosen Hang auf, der mit Tonalitgneis-Lesesteinen bedeckt ist. Auf Grund dieser Lesesteine zeigt sich, daß der Tonalitgneis bei der Staatsgrenze bis über 1300 m Seehöhe hinaufreicht. Der N-Rand des Tonalitgneises ist ebenfalls ein tektonischer Kontakt. Der Tonalitgneis ist mylonitisch und stößt stellenweise diskordant gegen die nördlich angrenzenden Phyllite, mit denen er tektonisch verkeilt und verschuppt ist, ab. Sehr gut ist dieser tektonische Kontakt längs des noch frischen, erst im Jahre 1969 errichteten Güterweges von St. Margarethen zum Jurjoutz, und zwar an drei Stellen in den Seehöhen 1030, 1045 und 1073 m beobachtbar. Die Phyllite sind arg gequält und mylonitisiert. Diese Phyllite gehören zur Serie der px-Schiefer (F.TELLER 1898). Die px-Schieferserie beinhaltet außer den Phylliten auch Quarzite, Glimmerschiefer, Gneise und Kontakthornfelse. Die kontaktmetamorphen Hornfelse der px-Schiefer finden sich in zweierlei Positionen: Erstens innerhalb der geschuppten px-Serie inmitten des Schieferpaketes, ohne heute sichtbaren Kontakt mit einem Plutonit. Es ist durchaus möglich, aber nicht erwiesen, daß ein Teil dieser Hornfelse durch das Tonalitmagma kontaktmetamorph wurde und durch spätere Abscherung und Verschuppung in die heutige Position inmitten der px-Schiefer gelangte. Zweitens befinden sich kontaktmetamorphe Hornfelse der px-Serie am S-Rand des Eisenkappier Granitplutons mit noch gut erhaltener magmatischer Intrusionsstruktur, Migmatitbildung und Kontaktmetamorphose, verursacht durch das Granitmagma. A 31 9. Aufnahmsbericht 1970 über Detailkartierung am Kitzbühler Horn Von F. FEHLEISEN Zwei Projekte, die im Aufnahmsjahr 1970 durchgeführt wurden, sollten mehr Licht in die geologischen Verhältnisse des Raumes Kitzbühler Horn—Röhrerbühel bringen. Eine umfangreiche Neuuntersuchung der alten Lagerstätte durch die Union Corp. Ltd. und eine in Verbindung mit dem Bohrprogramm der Union Corp. Ltd. laufende Detailkartierung 1 : 10.000 der Nord- und Westhänge des Kitzbühler Horns durch die Geologische Bundesanstalt. Im Gelände konnte innerhalb der Grauwackenphyllite eine Seriengliederung durchgeführt werden, und zwar wurden folgende Einheiten auskartiert. 1. Hangende graue Phyllite mit vereinzelt auftretenden Diabaseinschaltungen. 2. „Bunte Serie" bestehend aus violetten und grünen Phylliten in inniger Wechsellagerung. Auch hier treten Diabaseinschaltungen auf. 3. Liegende graue Phyllite in einer überaus monotonen Serie von unbekannter Mächtigkeit. Diabaseinschaltungen konnten hier nicht gefunden werden. Der gesamte Schichtkomplex wurde zu einem flachwelligen Antiklinorium mit annähernd W-E streichenden Achsen gefaltet. Die den Gipfel des Kitzbühler Horns aufbauenden Kalke — Dolomite und die am N-Fuß auftretenden Buntsandsteine wurden nicht in die Bearbeitung einbezogen. Ein etwas ausführlicherer Bericht soll in Kürze in den Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt erscheinen. 10. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen auf den Blättern Gföhl (20) und Horn (21) sowie eine Vergleichsexkursion entlang der Thaya Von GERHARD FUCHS Mit der Aufnahme des östlichsten Moldanubikums im Bereiche Horn—Rodingersdorf —Maria Dreieichen—Mold—E Gars—Freischling wurde die systematische Kartierung auf Blatt 21 abgeschlossen. Der recht komplizierte Bau ist — nicht zuletzt wegen verbreiteter Tertiärbedeckung — nur schwierig zu entziffern. Im Bereich zwischen Rosenburg und Mold wurden kleinere isolierte Körper von Gföhler Gneis entdeckt. Es handelt sich um Antiklinalkerne in den umhüllenden Paragneisen und Amphiboliten. Die Gföhler Gneis-Hauptmasse scheint in der Lamelle fortzusetzen, die 1 km N Breiteneich an der Bahn aufgeschlossen ist. Sie ist bloß durch eine geringmächtige tektonische Folge von Phyllonit, Glimmerschiefer, Amphibolit und Moravischem Kalk (Marmor) vom Bittescher Gneis getrennt. SSW Rodingersdorf spaltet sich dieser Zug von Gföhler Gneis. Eine Lamelle zieht westlich des Eichberges (452 m) vorbei bis zu den Straßenkurven W von Maria Dreieichen; die andere ist bis W von Kleinmeiseldorf und weiter über Stockern, Gemeinde Berg, Küchel Mais zu verfolgen und endet N E Mörtersdorf. Diese Gesteinszüge enthalten auch kleinere Körper von Granulit, die vom Gföhler Gneis nur unscharf abtrennbar sind. Die erwähnte Spaltung des Gesteinszuges geht auf eine Antiklinale zurück, in deren Kern bei Maria Dreieichen Bittescher Gneis und Moravischer Kalk ein tektonisches Fenster bilden. N N E und SE Mörtersdorf sind zwei weitere Fenster aufgeschlossen. Die Tatsache, daß Gföhler Gneis, Granulit, Rehberger Amphibolit, die Graphitquarzite usw. in die Glimmerschieferzone zu verfolgen sind, steht in Einklang mit A 32 meinen Beobachtungen im Bereich von Brunn a. d. Wild, wo die Bunte Serie an die Moldanubische Überschiebung stößt (Aufnahmsbericht 1970). Die verbreiteten GranatDisthenglimmerschiefer sind aus den normalen moldanubischen Paragneisen durch rückschreitende Metamorphose entstanden (im Sinne von F. E. SUESS). Dank ihrer Zusammensetzung blieben Gföhler Gneis, Granulit, Marmore, Amphibolite usw. weitgehend verschont. Wichtig ist die Beobachtung, daß im Räume östlich und südlich von Horn der Gföhler Gneis seine Umgebung durch lagige Injektionen beeinflußt hat, mit ihr also primär verbunden ist. Eine neuerliche Untersuchung des Gebietes Wegscheid—Krumau am Kamp erbrachte dasselbe Ergebnis in bezug auf die Bunte Serie. Es ist meines Erachtens daher nicht möglich, den Gföhler Gneis als Deckscholle auf autochthonem Untergrund zu deuten. Es wurde überdies in dem heuer aufgenommenen Gebiet erneut belegt, daß der Paragneis-Amphibolitkomplex östlich der Hauptmasse des Gföhler Gneises, wie im Bereich Tautendorf, so auch im Gebiet Mühlfeld—Gars mit den Gesteinszonen eine Einheit bildet, die in der gesamten Umrahmung des St. Leonharder Granulitmassivs den Gföhler Gneis überlagern. Auch dies widerlegt die Deckschollennatur des hiesigen Gföhler Gneises, steht aber mit meiner Annahme einer älteren Wurzelzone in Einklang (siehe Bericht 1968, Verh. Geol. B.-A. 1969, A 26 bis A 28). In der NW-Ecke von Blatt 20 waren noch einige Zwickel zwischen den Aufnahmen von J. E. KUPKA (Truppenübungsplatz Allentsteig), G. MÜLLER (Göpfritzgebiet) und L. WALDMANN (Geol. Spez. Karte, Blatt Litschau—Gmünd) zu kartieren. Das Gebiet entlang des Truppenübungsplatzes von W Waiden über Höllgraben— Merkenbrechts bis zum Thauabach baut sich aus dem Gneiskomplex von Dobra auf. Dieser grenzt an einer tektonischen Linie an den Granulit von Göpfritz. Der DobraGneis von Allentsteig—Thaua setzt in den von WALDMANN ausgeschiedenen Spitzer Gneisen bis in den Raum SW Thaya fort. Im Hangenden dieser Gneise folgen östlich Quarzite, Arkosegneise, Paragneise und Marmore der etwas reduzierten Bunten Serie (Scheideldorf—N Thaya)i Der von WALDMANN als Orthogneise aufgefaßte „Meireser Granitgneis" gehört, wie Übergänge in Quarzit und Arkosegneis zeigen, als Paragestein in diesen niveaugebundenen klastischen Horizont der Bunten Serie. Dieser ist im tieferen Bereich der Bunten Serie, also im Hangenden des Dobra-Gneises, weithin zu verfolgen. Die Mylonite des Gebietes E Scheideldorf scheinen die Fortsetzung der Störung zu markieren, die den Blumauer Granulit im S begrenzt. Eine Exkursion entlang des gut aufgeschlossenen Thayatales sollte meine tektonischen Vorstellungen überprüfen und abrunden. Die Lagerung und Lithologie der Amphibolitkomplexe W und E der Gföhler Gneis-Schüssel von Waidhofen zeigen, daß die Amphibolite unter dem Gföhler Gneis zu verbinden sind. Kontaktbeobachtungen machen einen primären Verband sehr wahrscheinlich. Dies wird besonders im Bereich der Mischgesteine des Gebietes Karlstein— Raabs—Kollmitzgraben deutlich. Lagige Wechsellagerung von Gföhler Gneis und Paragneis bzw. Amphibolit sind hier häufig zu beobachten. Diese Serie erinnert stark an die Gesteine des Bereiches Horn—Gars. Wie dort stecken auch hier konkordante Intrusionen von Wolfshof er Granit in den Mischgesteinen (Hafner-Bach N von Raabs). Ich vertrete die Ansicht, daß Gföhler Gneis, Granulite, Mischgneise und Mischamphibolite eine gewaltige in sich differenzierte Schubmasse bilden. Im W grenzt diese A 3 Verhandlungen 1971 A 33 tektonisch an die Bunte bzw. Monotone Serie, im E an die Bunte Serie von Drosendorf. Letztere bildet ein tektonisches Fenster. E Drosendorf ist der Gesteinsbestand der westlichen Deckscholle im Bereich Heinrichsreith—Stallecker-Feld aufgeschlossen. Die reduzierte Folge von Gföhler Gneis, Granulit, Mischgneis und Granatamphibolit usw. markiert, meiner Meinung nach, die Wurzelzone dieser tektonischen Einheit. Die Graphitquarzitzüge in der Glimmerschieferzone sind mit den ebenfalls östlich des Gföhler Gneiskörpers gelegenen Graphitquarziten des Raumes Unteres Kamptal gut vergleichbar. Die diesjährigen Beobachtungen fügen sich somit gut in das neue tektonische Bild des Waldviertels und belegen dieses in bester Weise. 11. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen auf Blatt Aspang (106) Von GERHARD FUCHS Für die Übersichtskarte 1 : 200.000 wurden einige Lücken in den bisherigen Aufnahmen geschlossen. Südlich des Scheiblingkirchener Fensters finden wir ein weites Glimmerschiefergebiet (Kienegg—Kaltenberg—Sonnberg—Prägart—Schauerberg—Edlitz —Grimmenstein—Obersdorf). Diese Glimmerschiefer tauchen unter den Grobgneis (porphyrischer Granitgneis). Der Grobgneis baut folgendes Gebiet auf: Aspangberg—Königsberg—Thomasberg— Sonnleiten—Winterhof—Tschudihof—Weghof—E Ransdorf, Tiefenbach—Straß—Thal —Leben-Riegel—Gehring. In dem angegebenen Grobgneisgebiet sind immer wieder Glimmerschieferzüge eingeschaltet. Deren Verfolgung bei der Kartierung ist sehr zeitraubend, da die Glimmerschieferzonen meist recht komplizierte Form haben, was immer wieder Überraschungen bringt. Diese Beobachtung erklärt sich daraus, daß der Intrusionsverband von Granitgneis und Glimmerschiefer, der sicher bereits primär komplizierten Grenzverlauf hatte, im Zuge der alpidischen Orogenese in Falten gelegt und zerschert worden ist. Grobgneislagen im Glimmerschiefer, Injektionen und Feldspatung nahe dem Granitkontakt zeugen noch von dem Intrusionsverband. Von besonderem Interesse erscheint eine Serie lichter plattiger Arkoseschiefer und -gneise, serizitreicher Schiefer und seltener Konglomeratquarzite. Die feldspatreichen Gesteine sind von stark tektonisiertem Grobgneis sehr schwer abzugrenzen. Die glimmerreicheren Schiefer machen anderseits die Grenzziehung gegen die Glimmerschieferserie oft recht schwierig. Die konglomeratischen Partien zeigen aber, daß es sich hier nicht um eine verschieferte Mischgesteinszone handelt. Die Ausdehnung der Serie als geologische Körper scheint eine ehemalige diskordante Überlagerung von Grobgneis und Glimmerschiefer widerzuspiegeln. Ich fand die Serie im Bereich Wiesfleck—Höll— W Ransdorf und im Gebiet Nestbauern-Riegel—Judenbauer—NW Straß sowie E und SW Purgstall. Die offensichtlich jüngere Serie erinnert den Verfasser an die von ihm beschriebene Serie von Steghof (Verh. G. B. A. 1962, A 24) und dürfte mit den „Porphyroidschiefern", die im Semmeringgebiet den Semmeringquarzit unterlagern, zu parallelisieren sein. Das Gebiet Königsegg—Kampichl—Kraxenberg besteht aus Grobgneis. Nur E Zobern quert ein Glimmerschieferzug in NNW-SSE-Richtung das Tal. Eingeschaltete Grobgneislagen zeigen die Zugehörigkeit zur Grobgneisserie. SE Zobern wird die Grobgneisserie von Gesteinen der Sieggrabener Serie überlagert. Biotitgneise, Granatamphibolite, etwas Marmor und Pegmatite finden sich hier. A 34 12. Bericht 1970 über Aufnahmen auf den Blättern Melk (54), Obergrafendorf (55) und Spitz (37) Von WERNER FUCHS Im abgelaufenen Berichtsjahr konnte der Ostteil des Hügellandes zwischen Erlauf und Melk im Bereich Zelking—St. Leonhard am Forst und der Eingang der Wachau beiderseits der Donau von der Pielachmündung bis Aggsbach Dorf bzw. von Hofamt bis Grimsing geologisch begangen werden. Das kristalline Grundgebirge westlich des Hiesberg-Klotzes, zwischen den Flüssen Melk und Erlauf, ist nur unvollkommen exhumiert. Sein tiefgründiges, prächattisch geschaffenes Erosionsrelief wird, nach Süden zu in immer stärkerem Maße, von wechselnd mächtigen, tertiären Sedimenten zugedeckt, die ihrerseits wieder Reste hochgelegener Altschotter der Donau tragen. Kohleschiefer an der Basis der großen Sandgruben SW Zelking gehören dem P i e l a c h e r T e g e l an. Seine Hangendanteile, schmale, grünliche, stark sandige Tonlagen, wechsellagern mehrmals mit dem weißen, feinkörnigen, reschen Quarzsand des darüber sich bis zu 25 m Mächtigkeit aufbauenden Älteren M e l k e r S a n d -Komplexes. In den tief einschneidenden Racheln, die von den Hochflächen zum Melktal hinabziehen, finden sich weitere gewaltige Vorkommen dieses Sedimentes. Der ab etwa einer Linie Kröninghof—Anzenberg nach Süden den Melker Sand in nahezu geschlossener Fläche auflagernde A q u i t a n - S c h l i e r verhüllt ein leichtes, während eines kurzfristigen Trockenfallens erosiv geprägtes Relief des Sandkörpers. Die braunen bis grauvioletten, sandig-glimmerigen, teilweise etwas mergeligen Tone und Tonschiefer führen häufig große, brotlaibförmige, graue Sandsteinkonkretionen. Oberflächennahe Anteile sind sehr verwittert und verrottet und oft kaum mehr zuordenbar. W Zelking konnte auch noch über den Melker Sanden ein kleiner, isolierter Erosionsrest des Älteren Schliers beobachtet werden. N W Rampersdorf treten in schlechten Aufschlüssen feinkörnige, schluffige, glimmerige, graugelbe Sande und grüngelbe Mergelplättchen auf, die hier in der weiteren Umgebung ein völlig allein stehendes Relikt von M i o z ä n - S c h l i e r aufzeigen. An den Rändern der mit mächtiger Lehmdecke versehenen Ebenheit W bzw. SW Knocking beißen 1 bis 3 m dicke Schotter einer morphologisch bereits weitgehend aufgelösten Flur aus. Die fein- bis grobkörnigen Komponenten stellt fast ausnahmslos stark ferritisierter Quarz. Die Basis des Schotterkörpers liegt in ungefähr 340 m Seehöhe, was ca. 130 m relative Höhe vom gegenwärtigen Donauspiegel bedeutet. Auf dem neu erschienenen, topographischen Kartenblatt Obergrafendorf 1 : 50.000 ist die Höhenangabe der Kuppe des Pöverdinger Waldes von vorher über 420 m auf jetzt etwas mehr als 360 m reduziert worden. Deshalb könnte wahrscheinlich in Zukunft das hier vorgestellte, Schotter führende N i v e a u v o n K n o c k i n g mit der Gerolle ähnlicher Ausbildung aufweisenden Flur vom Pöverdinger Wald gleichgestellt werden. 105 m über dem Strom entwickelt, besitzt auch heute noch das R o s e n f e l d N i v e a u auf der stark überlößten und verlehmten, welligen Hochfläche E Knocking und SE Röhrapoint beachtliche Verbreitung, dessen 3 bis 5 m mächtiger Schotterkörper meist fein- bis mittelkörnige, teilweise ferritisierte Gerolle aus vorwiegend Quarz und selten Kristallingesteinen birgt. Flächenmäßig geringere, vergleichbare Vorkommen gibt es noch auf dem Eichberg N Mannersdorf, E Kröninghof und N W Höhenberg. Südlich des Osterberges, im nach Norden ins Donautal schauenden Gehänge des Hügellandes, finden sich erhalten gebliebene Überreste der SchneiderbergT e r r a s s e , ca. 90 m über dem Hauptfluß gelegen. Ein weiteres fragliches VorkomA3» A 35 men in entsprechender, aber viel zu südlicher Lage konnte N Diemling ausgeschieden werden. Unbedeutende, isolierte Relikte NW, W und N E Hub sowie S, E und N E Schönbühel in etwa 75 bis 80 m Höhe über der Donau können mit der W a c h b e r g - F l u r parallelisiert werden. Die bis zu 5 m mächtigen Schotterkörper mit fein- bis mittelkörnigen, teilweise ferritisierten Quarzkomponenten führen nicht selten kräftig rotbraun gefärbtes, lehmig-sandiges Zwischenmittel. Von besonderer Wichtigkeit sind die zwar flächenmäßig nicht mehr geschlossen vorliegenden, in 45 m relativer Höhe sich erstreckenden Gerölldecken N Hub und S und E Schönbühel. Sie müssen dem N i v e a u N H o c h s t r a ß b e r g gleichgesetzt werden. Damit ist wohl jetzt jede Verbindung der Vorkommen vom Nordhang des Hochstraßberges mit den Schotterfluren des Stadtgebietes von Melk ausgeschlossen. In der in Rekultivierung begriffenen Schottergrube unmittelbar östlich von Schönbühel, an der Straße nach Gerolding, war der insgesamt vielleicht 7 m dicke Geröllkörper ungefähr 2,5 m hoch aufgeschlossen. Unter den vielfach ferritisierten, fein- bis mittelkörnigen Komponenten dominiert Quarz, dann sind noch kristalline und auch kalkalpine, vereinzelt sogar Flyschgesteine anzutreffen. In größeren Abständen waren ca. 0,5 m tief eingesenkte, klar abgegrenzte, mit Lehm und etwas eingewürgten Schottern gefüllte Frosttaschen zu studieren. Die hängendsten Partien sind als Pechschotter entwickelt, anthropogen stark gestört und ohne Deckschichten. Die tieferen, noch einsehbaren Anteile des Aufschlusses sind etwas konglomeriert, wobei das Bindemittel kalkig ist! Am linken Donauufer, von Hofamt bis über Grimsing hinaus, ist das L e h e n e r N i v e a u mit wechselnd dünner Restschotterhaut verbreitet. Davon durch einen deutlich niedriger gelegenen Sockel getrennt, kann sich infolge der morphologischen Gegebenheiten nur sehr schmal ein weiteres Terrassenelement entfalten, das mit ungefähr 1 7 m relativer Höhe der F l u r S O r n d i n g vergleichbar ist. Es findet sich SW der Ortschaft Grimsing, auf dem unmittelbaren Abfall der auffallenden Felsleiste und ist besonders schön im Aufschluß N E Grimsing geöffnet. Hier liegen dem kristallinen Grundgebirge auf sehr flachem Relief 1 bis 2 m fein- bis selten grobkörnige Schotter auf. Die Komponenten stellt in erster Linie wieder Quarz, es gibt aber auch seltener solche kristalliner und sedimentärer Gesteine (rote Sandsteine). Darüber folgen noch Lehm bzw. hangwärts 1 m mächtiges, grobes, altes Wildbachmaterial des nahen Grabens. In ähnlicher Position treten überdies geringe Schotterreste beim Kloster Schönbühel auf. Hochgelegene, wahrscheinlich mit 40 m Höhenlage (ihre Basis bei ca. 260 m Seehöhe) dem D e c k e n s c h o t t e r zuordenbare E r l a u f s c h o t t e r konnten bei Harlanden festgehalten werden. Den Melker Sand-Sockel bedecken dort etwa 2,5 m dicke Schotter, die zutiefst bis über 1 m durchmessende, kaum kantengerundete Kristallinblöcke der nächsten Umgebung führen. Daneben sieht man noch aus hohen Donauschotterarealen umgelagerte, grobkörnige, ferritisierte QuarzgeröUe. Danach erst folgen reine, fein- bis mittelkörnige Erlaufschotter mit viel feinkörniger, etwas lehmiger Sandmatrix. Hangendpartien sind leicht konglomeriert. Basisreste (siehe Erlauf-Terrassen oben) alter M e l k t e r r a s s e n , vornehmlich von hochgelegenen Donauschotterfluren herrührende, ferritisierte QuarzgeröUe, können allenthalben in 5 5 m H ö h e (W Weghof, N Arb und In der Hör N W Mannersdorf) und in 2 5 m H ö h e (Zelking, N W Mannersdorf und N W Arb) über der heutigen Melk angetroffen werden. Fossile Lokalschotter wurden bei Hof amt und Grimsing vermerkt. A 36 13. Bericht über Begehungen auf den Blättern Wien und Preßburg der österreichischen Karte 1 : 200.000 Von RUDOLF GRILL Im Berichtsjahr erfolgte eine Reihe von Begehungen im Wiener Becken südlich der Donau und seinen Randgebieten sowie im Bereich des Neusiedler Sees. Es standen dabei solche Ausschnitte im Vordergrund, über die in neuerer Zeit keine einschlägigen zusammenfassenden Arbeiten veröffentlicht wurden. Der Verfasser führte die meisten Erhebungen gemeinsam mit Dr. W. FUCHS, einen Teil davon auch gemeinsam mit Dr. M. E. SCHMID durch. In der T r i e s t i n g - P i e s t i n g - B u c h t birgt die Stratigraphie der umfangreichen Schotter-Konglomeratserien noch manch offene Fragen. Am Waldrand W Holies konnte in feinsandigen Mergeln eine individuenreiche marine Mikrofauna mit Elphidium crispum gefunden werden. Diese Stelle liegt unweit südöstlich einer in den Jahren 1941/42 durchgeführten, vom Verfasser geologisch bearbeiteten Wasserbohrung, die eine Endteufe von 161,10 m erreichte. Kalkkonglomerate und Kalksandsteine größerer Mächtigkeit sind zwischen obertags und 18,60 m, zwischen 40 bis 58,30 m und 129,20 m bis 143,85 m vertreten. Dazwischen wiegen zum Teil stark sandige Mergel vor. Sande, Kies, Tonmergel mit Lignitstückchen, Mergel mit Kieseinlagen u. a. werden zwischen 143,85 m bis 158,10 m angegeben. Vom Kalkstein des Bohrmeisterprofils von 158,10 m bis 161,10 m konnte keine Probe eingesehen werden. Es bleibt daher offen, um welches Gestein es sich dabei handelt. Von obertags bis zu einer Tiefe von 121,0 m wurden Proben für mikrofaunistische Untersuchungen entnommen. Sie erbrachten ziemlich reiche marine Faunen des Badenien, die zonenmäßig allerdings nicht näher einstufbar sind. In den Tiefen von 19,50 m bis 36,40 m fanden sich schöne Makrofossilien, hauptsächlich Turritellen, Natica, Anelila, die von Prof. Dr. R. SIEBER neu durchgesehen wurden und für einen stratigraphischen Bereich obere Lagenidenzone bis tiefe Sandschalerzone sprechen. Die W Holies ausstreichenden Konglomerate sind also marin, wie solche marine Konglomerate bei Lindabrunn, Wöllersdorf und anderen Orten in der näheren Nachbarschaft bekannt sind. Paläontologische Hinweise für sarmatische Anteile in der Füllung der Triesting-Piesting-Bucht konnten nicht gefunden werden. Hinsichtlich des pannonischen Alters der höheren Schotter-Konglomeratdecken liegen zunächst die von F. BRIX mitgeteilten Daten vor (Beitrag zu den Erläuterungen zur Geologischen Karte des Hohe-Wand-Gebietes). Die an der Autobahn E H o l i e s ausstreichenden, seit langem bekannten Tonmergel und Sande führen eine reiche Obersarmat-Mikrofauna, die Bildungen in der Sandgrube N Holies eine Mittelsarmat-Mikrofauna. Im Bereich des S t e i n f e l d e s konnte die bereits im vorjährigen Bericht mitgeteilte Zäsur im Aufbau des Schotterstoßes durch neue Beobachtungen weiter unterbaut werden. Der lehmige Schotter in den Schottergruben W W i e n e r N e u s t a d t , der den etwa 8 m mächtigen grauen, nur örtlich konglomerierten Hangend-Schotterstoß unterlagert und unter dem ein Liegendschotterpaket mit Konglomerateinschaltungen folgt, weist in der Grube Edlinger südlich der Straße nach Bad Fischau und in der Grube Reiterer nördlich derselben sehr schöne Kryoturbationen auf, die vom Hangendschotter diskordant überlagert werden. Einige von Frau I. DRAXLER untersuchte weitere Humusproben aus dem Bereich des lehmigen Schotters erbrachten wohl wieder verschiedene Pollen, ohne daß sich daraus aber eine stratigraphische Einstufung ableiten ließe. A 37 16km N E von diesen Profilen sind im Bereich der Straßengabelung N E B a h n h o f B l u m a u — S E T a t t e n d o r f mehrere Schottergruben, von denen die südlich der Straßengabel gelegene im Herbst 1970 ein prachtvolles Profil erschloß. Ein durch Frosttaschen von mehreren Meter Tiefe und Breite gekennzeichnetes Paket von Liegendschottern wird mit scharfer Diskordanz von einem flach gelagerten Hangendschotterstoß überlagert. Der Liegendschotter gliedert sich seinerseits wieder in tiefere braun gefärbte und höhere graue Schotter. Nicht ganz klar ist, ob man darin nur eine alte Grundwassermarke zu erblicken hat oder ob zwei Generationen gestauchter Schotter vorliegen, in der Schottergrube im ganzen demnach drei verschiedenartige Schotter vertreten wären. Die neuen Beobachtungen erhärten also die bereits im letzten Aufnahmsbericht festgehaltene Annahme, daß der Steinfeldschotter eine stratigraphische Regionalgliederung aufweist, die auf die Existenz nicht nur jungpleistozäner Ablagerungen hinweist. Im Bereich des W ö l l e r s d o r f e r S c h o t t e r k e g e l s ergab das Studium der umfangreichen Schottergrube Lang und Menhofer östlich Bad Fischau Daten, die von regionalem Interesse sein könnten. Über sandigem, fossilleerem Jungtertiär, das ein leichtes Relief zeigt, liegen geringe Erosionsrelikte von R o h r b a c h e r Konglom e r a t . Darüber lagert ein Schotterstoß, der im ganzen eine Dreigliederung aufweist. W. FUCHS hat ihn im Detail aufgenommen. Ein etwa 5 m mächtiges Liegendpaket beginnt mit sehr groben Schottern, mit nicht selten gekritzten Gerollen. An einer Stelle ist eine etwa 20 cm dicke, stark humose Lage entwickelt. Vereinzelt finden sich bis 1 m tief eingesenkte Eiskeile. Über den grobkörnigen Schottern folgen mittelkörnige, unsortierte graue Schotter und darüber durch ein schwaches Erosionsrelief getrennt, etwa 1 m grobkörniger Schotter mit bald auskeilenden Lagen von Konglomerat und Schwemmsand und mit einem insgesamt fahlrotbraunen, sandigen Lehmzwischenmittel. Über diesem Liegendpaket folgen, durch eine ebene, glatte Abrasionsfläche geschieden, 1 bis 2 m graue, mittel- bis feinkörnige sandige Schotter mit seltenen gekritzten Gerollen. Ihre Oberfläche ist sehr stark kryoturbat gestaucht, wobei diese Frostbewegungen sehr gut durch ein etwa 20 bis 50 cm dickes grobkörniges Schotterband mit intensiv rotem Lehmzwischenmittel verdeutlicht wird. Schließlich folgt als Hangendpaket ein 2 bis 3 m mächtiger grauer, mittel- bis grobkörniger Schotter mit viel Sand, der oberflächennah leichte Kryoturbationen zeigt. Jüngere Deckschichten fehlen. Der gesamte Schotterwurf fällt flach beckenwärts ein. Bei Begehungen am Ostrand des Beckens wurden die Z i e g e l e i e n bei W a 1p e r s b a c h und E r 1 a c h näher studiert. In der Ziegelgrube Besta S Walpersbach ist unten etwa 4 m hoch ein rötlichbrauner Lehm aufgeschlossen, über dem der etwas feinsandige gelbgraue Löß folgt, der seinerseits wieder durch eine etwa 1 m mächtige Lage von rotbraunem Lehm, im höheren Profilanteil durch eine blassere Verlehmungszone gegliedert ist. In der Ziegelgrube SE Erlach dürften die höheren Teile des Profils abgetragen sein. In der Ziegelei Ohr S Erlach finden sich im oberen Teil des basalen mächtigen Lehmkomplexes Einschaltungen von grobem, eckigem Lokalschutt, über dem auf einem deutlichen Erosionsrelief der Löß folgt. Die solifluidale Natur des Lehmkomplexes ist hier augenscheinlich. Im weiteren Bereich der letztgenannten Grube finden sich im Liegenden der Lehm-Löß-Folge nicht ganz klare Schotterausbisse, die vielleicht einer Terrassenleiste zugehören, die weiter nördlich S Eichbüchl am Fuße der Rosalia beobachtet wurde, möglicherweise mit dem Ausstrich der Schotterbasis oberhalb der heutigen Talsohle. In Hanglage sind in diesem Bereich im übrigen rotbrauner Lehm mit reichlich Einschaltungen von Solifluktionsschutt, wie in der Ziegelei S Erlach, durchaus verbreitet. A 38 Im S e e w i n k e l wurden zunächst die „ S e e w i n k e l s c h o t t e r " studiert, die durch zahlreiche Gruben gut aufgeschlossen sind. Sie weisen im ganzen gesehen einen ziemlich gleichbleibenden Aufbau auf. Es ist ein vorwiegend fein- bis mittelkörniger Schotter, sehr gut bis örtlich auch nur ecken- und kantengerundet, mit Überwiegen der Quarzkomponente; der Anteil von Kalk und anderen Gerollen wechselt. Häufig schalten sich Siltlagen ein, die in größerer Mächtigkeit und mit schöner Kreuzschichtung in der Schottergrube an der Westseite der Straße gleich nördlich Frauenkirchen studiert werden könnnen. Den Donauschottern, als welche sie in der Literatur immer wieder angesprochen werden, gleichen sie wenig. Vielleicht sind sie Raab-Ablagerungen. In der großen Schottergrube an der Straße E Podersdorf, bei Kote 124 der österreichischen Karte 1 : 50.000, finden sich an der NE-Wand klare Froststauchungen, die etwa 1,5 m tief in den Schotterstoß eingreifen. Etwa V2 m tiefe Frosttaschen sind in der Schottergrube bei Kote 121 an der Straße N Wallern verbreitet. Eine überlagernde wenig mächtige Lehmdecke ist in die Stauchungen einbezogen. In der großen aufgelassenen Grube bei Kote 116 an der Straße SE der Ortschaft ist in die Taschen eine Oberlagerung von etwa 30 cm fleckigem, grünlichem bis gelblichem Mergel mit einer nochmaligen 20 cm starken Schotterauflage miteingewürgt. 1 km SE davon war bei Kanal-Baggerarbeiten dieser gelblichgrüne Tonmergel etwa 2 m hoch aufgeschlossen und ist auch dort mit den Schottern im Liegenden in zahlreichen Frosttaschen innig verwürgt. In den Tonmergeln fand sich hier eine Mikrofauna mit Chara Oogonien und Opercula. Ein jungpleistozänes Alter aller dieser Schottervorkommen und der sie begleitenden Mergel, wie es auch in der Literatur angenommen wird, ist sehr wahrscheinlich. Wir parallelisieren die Seewinkelschotter mit der echten Niederterrasse, nicht also etwa mit der Praterterrasse, deren Inhalt sich ja als recht jung erwiesen hat. Ältere Partien der Seewinkelschotter, wie sie von G. FRASL beschrieben werden, konnten bei unseren Begehungen nicht erfaßt werden. Wo gegen Westen, gegen den See zu, die Seewinkelschotter ausheben, fand sich ein gutes Profil im Golser Kanal gleich östlich der Straße Weiden—Podersdorf. An der Basis streicht ein gelber, glimmeriger, rescher Feinsand und Quarzkies und fein- bis mittelkörniger, mäßig gerundeter Schotter aus. Darüber lagert mit scharfer Grenze eine etwa 2 m mächtige Schichte von grünlichgrauem geschichtetem Mergel. Im Hangenden folgt 1 m Kies bis Feinschotter. Wie in den Profilen SE Wallern und anderen Orten, dürfen wir in den Mergeln, die sich im Profil des Golser Kanals den Schottern Zwischenschalten, Absätze eines Vorläufers des Neusiedler Sees aus dem Jungpleistozän sehen. Gegen den Seedamm zu sind durch den Kanal wiederholt gelbe mergelige Sande aufgeschlossen, die auch den Hauptteil des Dammes in diesem Profil aufbauen. Nur die Dammkrone selbst wird von einer maximal 1 m mächtigen Schichte von feinkörnigem Schotter gebildet. Bei der neuen Häuserzeile am Seedamm N E Podersdorf, unweit der Kläranlage, waren zur Zeit der Begehungen diese gelben, oberflächennahe weiß fleckigen mergeligen Sande mit einzelnen gröberen Lagen etwa 1 m hoch gut aufgeschlossen. Sie sehen auf den ersten Blick oberpannonischen Ablagerungen nicht unähnlich. Schotter stellen sich hier erst weiter östlich ein. Sie konnten u. a. in einem Bauaufschluß am Südrand der Ortschaft, bei den letzten Häusern an der Straße nach Illmitz, festgehalten werden. An der Straße etwa 500 m N E Podersdorf halten sie bis zu einer Tiefe von 10 m an und werden von oberpannonischen Tonmergeln unterlagert, wie Erdöl-Schurfbohrungen ergeben haben. Im Profil von Podersdorf ist die Stufe zum See ganz offensichtlich ein Erosionsrand, mit dem die gelben mergeligen Sande zum Seeniveau absinken. Vielfach ist diese Stufe oberflächlich von etwas Flugsanden überkleidet. Südlich der Podersdorfer Platte ist der Seedamm wesentlich niedriger und baut sich vorwiegend aus feinkörnigen, den Seewinkelschottern nicht unähnlichen Schottern auf, die bis zum A 39 Sandeck zu verfolgen sind. Noch weiter gegen SE jenseits der Darscho-Niederung im Bogen des Neudegg sind kiesige Sande ganz gut aufgeschlossen. Auch für diesen gesamten Bereich ergibt sich eher der Eindruck, daß im Seedamm ein Erosionsrand vorliegt und nicht eine Nehrung mit dahinter gelegenen Haffs, wie vielfach in der neueren Literatur vermutet wird. Hinsichtlich der Gesamtanlage des Neusiedler See-Gebietes werden tektonische Momente in der Literatur schon seit langem ins Treffen geführt. Vielleicht können in dieser Hinsicht Überlegungen aus dem Kenntnisbereich des Marchfeldes etwas weiterführen. Dort kennt man heute pleistozäne Schotterwannen bis über 100 m Tiefe recht genau. Die Sedimentation durch die Donau hielt dort mit der Absenkung Schritt. Im Neusiedler See-Bereich mag der Schotterlieferant weniger ergiebig gewesen sein und es kam zu Depressionen, die sich mit Wasser füllten. 14. Bericht über quartärgeologische Arbeiten im Ennstal auf den Blättern 69 Großraming und 51 Steyr Von DIRK VAN HUSEN (auswärtiger Mitarbeiter) Im Sommer 1970 wurden in Anschluß an die 1967 beendete quartärgeologische Arbeit über das Ennstal zwischen Schladming und Großraming die Terrassen des unteren Ennstales bis zur Mündung in die Donau kartiert. Es standen dafür 10 Aufnahmstage zur Verfügung. Der Zweck der Arbeit war es, die in der vorhergegangenen großräumigeren Arbeit gewonnenen Ergebnisse und Anschauungen mit den gut bekannten und gesicherten Terrassenabfolgen des Vorlandes zu verbinden und zu vergleichen. Es zeigte sich, daß von den 4 Terrassen des Vorlandes nur die drei jüngeren in den Alpenkörper zu verfolgen waren. Die Hoch- sowie die Niederterrasse können fast von der Mündung in die Donau bis weit nach Süden verfolgt werden. Die Niederterrasse, die vom Gesäuse an ungestört bis zur Donau durchzieht, ist ab Großraming zwei-, ab Ternberg dreigeteilt. Die Entstehung und das Alter dieser Stufen sind sehr wahrscheinlich mit der Genese ähnlicher Terrassenstufen an der Donau (H. KOHL 1968) eng verknüpft. Die Hochterrasse konnte vom Räume Weyer an verfolgt werden. Sie zeigt zwischen Großraming und Losenstein in der Nähe des Gletscherendes ein größeres Gefälle als alle anderen Terrassen und ist ab Ternberg wahrscheinlich erosiv zweigeteilt. Diese Teilung ist dann bis Ernsthofen zu verfolgen. Beide Terrassen haben, wie das im Bereich nördlich Steyr durch Bohrungen der Rohöl-Gewinnungs A. G. belegt ist, einen gleich hohen Felssockel. Weiter südlich in den Alpen sind die Verhältnisse ähnlich, aber in der Kartierung in dem recht engen Tal nicht mit absoluter Sicherheit nachzuweisen. Der Felssockel der jüngeren Deckenschotter und diese waren über das ganze Gebiet der Enns zu verfolgen. An der Grenze Kalkalpen/Flysch ist im Felssockel eine Höhenverstellung von rund 20 m zu beobachten, die auf eine Bewegung (Abgleiten nach N im Sinne E. CLAR 1965) der nördlichen Kalkalpen im großen Interglazial zurückgeführt wird, da die Hochterrasse darunter völlig ungestört durchzieht. Bei der Zerstörung der Hoch- sowie der Niederterrasse fand die Enns an manchen Stellen ihr altes Bett nicht wieder und legte epigenetische Durchbrüche an. Neben einigen interessanten sedimentologischen Beobachtungen in der Niederterrasse wurden auch solche über die Verwitterung der Terrassenkörper und die Bodenbildungen auf diesen gemacht. Die Ergebnisse dieser Kartierung sind in einer Arbeit, die in den Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt erscheinen, niedergelegt. A 40 15. Bericht 1970 über Aufnahmen am Südrand des Toten Gebirges östlich von Tauplitz auf Blatt Mitterndorf (97) und Blatt Liezen (98) Von WERNER JANOSCHEK In Ergänzung und Fortführung der Aufnahmen früherer Jahre im Gebiet zwischen Stainach und Wörschach wurde das Aufnahmsgebiet nun nach Norden bis auf die Hochfläche des Toten Gebirges ausgedehnt. Als Arbeitsgrundlage diente hauptsächlich die in einem Bürstenabzug vorliegende Karte des Toten Gebirges (Mittelblatt) vom D & ÖAV im Maßstab 1 : 25.000. Im Bereich der Juramulde des Hecherlstein—Bärenfeuchter Mölbing-Zuges konnten einige ergänzende Beobachtungen gemacht werden. In den hangenden, meist hellen und weicheren mergeligen Partien der Fleckenmergel konnten in den steilen Gräben südlich und südwestlich der Gretlhütte einige kleine Fossilfundpunkte gefunden werden. Eine Bestimmung der Fossilien (Bivalven, Ammoniten) steht noch aus. In einem dieser Gräben liegt zwischen 1260 und 1280 m Höhe über den fossilführenden Fleckenmergeln eine wenige Meter mächtige Serie von mürben, grünen und roten Sandsteinen und Crinoidenkalken, dann folgen dunkelgraue, kieselige Schiefer. Die felsige Gipfelpartie des Hecherlsteines wird aus unregelmäßig wechselnden dünnbankigen bis massigen Oberalmer Kalken (bis Tressensteinkalken) gebildet, am Wandfuß findet man vereinzelt kleine Linsen von meist rotem, dünnbankigem oder knolligem Kalk, bisweilen reich an Ammoniten, wie z . B . westlich des Gwöhnlisteines in 1070m Höhe in einem steilen Graben nördlich des Gehöftes Egger. Weiter östlich, im Gebiet südlich der Gnanitzalm, liegen die Oberalmer Kalke direkt auf dunklen Fleckenmergeln, erst am Sonnwendköpperl schalten sich wieder kieselige Schiefer und verschiedene Jurakalklinsen dazwischen. Diese Juramulde findet gegen Westen ihre Fortsetzung im Krahstein westlich von Tauplitz, gegen Osten treten immer wieder Juraschichtglieder auf und lassen sich wahrscheinlich bis gegen den Pyhrnpaß hin verfolgen, nur wird hier die Tektonik komplizierter. Das Gnanitz- und Grimmingbachtal markiert einen Bruch (Teil der Pyhrnlinie), der den flach gegen Süden fallenden oder schwebend liegenden gebankten Dachsteinkalk des Toten Gebirges von der Juramulde trennt. An dieser Störung sind vor allem zwischen der Gnanitzalm und der Langpoltenalm verschiedene Juraschichtglieder, aber auch ? Gosau und ? Werfener Quarzit eingeklemmt. Auch im Bereich des Sesselliftes auf die Tauplitzalm finden sich in dieser Position Werfener Schichten und Gosaukonglomerat. Diese Störungslinie läßt sich im hier genannten Bereich kaum als südvergente Schuppengrenze deuten. Die Mächtigkeit des gebankten Dachsteinkalkes scheint hier im Süden stark abzunehmen, daruntere folgt Hauptdolomit. Weiter im Osten, in den Ursprungsgräben des Grimmingbaches an der Westflanke der Mölbinggruppe tritt Wettersteinkalk und -dolomit auf, der am Sumpereck durch ein deutliches Band von „Lunzer Schichten" vom hangenden Hauptdolomit getrennt ist. In der Umgebung des Jagdhauses Hanselhütte tauchen in tiefer eingeschnittenen Gräben diese „Lunzer Schichten" (dunkle Tonschiefer und Tonsteine, Grob- bis Feinoolith mit Fossilien, graue Sandsteine) fensterartig unter dem Hauptdolomit auf. Wo dieses karnische Band fehlt, ist die Abgrenzung zwischen Haupt- und Wettersteindolomit sehr schwierig. Einige Aufnahmstage wurden auch verwendet, um im Ennstal zwischen Stainach und dem Gesäuseeingang und im Paltental hydrogeologische Erhebungen durchzuführen. A 41 Es wurde versucht, alle größeren Wasserversorgungsanlagen (ab etwa 1 1/sec Dauerleistung) zu erheben und zusätzliche Angaben über größere, noch ungenutzte Quellen zu erhalten. 16. Bericht über Kartierungsarbeiten auf Blatt Reichraming (69) Von HEINZ A. KOLLMANN (auswärtiger Mitarbeiter) Für Kartierungsarbeiten auf Blatt Reichraming standen im Jahr 1970 20 Aufnahmstage zur Verfügung. Da die topographische Spezialkarte noch nicht fertiggestellt ist, wurde die Kartierung auf Luftbildern im Raum Brunnbach—Großraming fortgesetzt. Die Gosauschichten wurden von tieferen Kreideanteilen abgetrennt. Innerhalb der Gosauschichten überlagert eine wechselnd mächtige Schicht von Konglomerat, Feinbreccie und Kalkarenit die tieferen Teile diskordant. Die Diskordanz ist in zwei Steilstufen des südlich von Brunnbach vom Pleissabach abzweigenden Baches (Loibuerbach der topographischen Karte) schön aufgeschlossen. Die Nierentaler Schichten des Gebietes bilden eine Serie von Mergeln, Sandsteinen und Feinbreccien. Blöcke der dünn gebankten Sandsteine und Feinbreccien treten im nicht aufgeschlossenen Terrain als charakteristische Rollstücke hervor. 17. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Mautern (Blatt 37) Von ALOIS MATURA Anschließend an das im Vorjahr begangene Gebiet wurde die Kartierung in der Nordwestecke des Kartenblattes abgeschlossen und bis etwa zur Linie Loiwein— Reichau—Dürnstein ausgedehnt. Als Grundlage dienten die Arbeiten von F. BECKE, L. KÖLBL und L. WALDMANN. Das Gebiet in der Nordwestecke des Kartenblattes ist aus einer bunten Folge von Paragneis, Marmor, Kalksilikatgneis, Quarzit, Amphibolit und Orthogneis aufgebaut. Die Schieferung liegt generell 120/30. Schon von L. KÖLBL und L. WALDMANN beschrieben, krümmt sich ein Granitgneis am nordwestlichen Blattrand bei Kornberg in den Blattbereich. Ein weiterer Stoß führt im Hangenden davon von Attenreith gegen N N W . Dazwischen Paragneise. L. WALDMANN bezeichnete diese Orthogneistypen sowie auch jene unweit nordwestlich Brauhaus als Spitzer Gneise. Es ist an dieser Stelle wohl angebracht, aus dem Überblick über das bisher kartierte Gebiet kurz auf das Problem „Spitzer Gneis—Dobragneis" einzugehen. L. WALDMANN hat 1938 (Vh, N r . 1—3, p . 44) „nach Übereinkunft mit A. MARCHET an Stelle der Bezeichnung Granodioritgneis" (nach F. BECKE, gemeint jene bei Spitz an der Donau) „den geologischen Namen Spitzer Gneis" eingeführt, als Sammelname einer, bestimmten Gruppe von Orthogneisen granodioritischer, granitischer bis aplitischer Zusammensetzung. C H . EXNER verwendete bei den geologischen Aufnahmen beim Bau der Kampkraftwerke (also vor 1953) erstmals, aber nur vorübergehend, den Namen „Dobragneis" als Arbeitsbegriff. Mittlerweile sind im Zuge der fortschreitenden geologischen Erforschung des Waldviertels auffallende Unterschiede zwischen jenen Granit- und Aplitgneisen im Bereich der Dobrasperre gegenüber jenen Granodioritgneisen bei Spitz bemerkt worden, Zweifel an der Zusammengehörigkeit dieser beiden Gesteinskörper A 42 aufgekommen (G. FUCHS 1968, M. KHAFFAGY 1968) sowie der Name „Dobragneis" des öfteren in Diskussionen und Schriften (M. KHAFFAGY 1968, G. FRASL 1970) verwendet worden. Für eine Lösung dieser Frage ist eine genaue Aufnahme des gesamten in Frage stehenden Verbreitungsgebietes notwendig. Jener auf meinem Blatt liegende Bereich ist schon auskartiert, daher die Möglichkeit für einen Beitrag zur Lösung dieses Problems gegeben. Die beiden tieferen Orthogneiszonen, von Kornberg und jene von Attenreith— Hohenbort, mit einer Mächtigkeit von mehreren Meterzehnern, sind nach Norden bis in das Hauptverbreitungsgebiet der „Dobragneise" verfolgbar (nach freundlicher Mitteilung von G. FUCHS). Ein Belegstück südlich von Attenreith erwies granitische Zusammensetzung dieser Gneise. Auch C H . EXNER besuchte Aufschlüsse des Attenreith— Hohenborter-Zuges im Kremstal nördlich Eppenberg und wies auf die analoge Ausbildung mit den Orthogneisen im Kamptal hin, die er dann doch (Jb. 1953), in Anlehnung an L. WALDMANN, „Spitzer Gneise" nannte. Jene schon erwähnten, vergleichsweise schmächtigen (nur mehrere Meter dicken) Orthogneislagen in höheren Positionen (nordwestlich Brauhaus) haben, durch mehrere Proben belegt, granodioritische bis leucoquarzdioritische, jedenfalls knaf-ärmere Zusammensetzung. Diese Züge treten von SW kommend schon bei Marbach an der Kl. Krems in diesen Blattbereich ein und ziehen vorbei an Harrau, Gillaus und Albrechtsberg bis in die Nähe von Brauhaus und von dort weiter gegen N N W . Neben dieser petrographischen Übereinstimmung mit den Orthogneisen bei Spitz fällt auch das enge Zusammengehen mit Quarziten und Aplitgneisen auf, ein Phänomen, das in der HabruckerFalte (Bericht Vh. 1969) ebenfalls zu finden ist. Überdies ergibt ein Vergleich mit dem von G. FUCHS auskartierten nördlichen Nachbarblatt, daß die fragliche Granodioritgneis-Quarzit-Aplitgneis-Zone, schon auf meinem Blatt von etlichen Marmorzügen und Graphitgneisen umgeben, nach Norden mitten in die bunte Paragesteinszone des mittleren Kamptales hineinzieht. Vorerst, bis auch jener westlich angrenzende Bereich auf Blatt Ottenschlag (betreut von F. BOROVICZENY) auskartiert ist, kann somit festgehalten werden, daß die Granodioritgneise von Spitz eine auffallende Analogie mit jenen zuletzt behandelten Zonen hinsichtlich der petrographischen Zusammensetzung und der Verbandsverhältnisse aufweisen. Diese Zonen hingegen, inmitten der Bunten Serie liegend und mit ihr weiter gegen Norden verfolgbar, lassen einen räumlichen Zusammenhang mit den Orthogneisen beim Dobra-Stausee vermissen. Über der marmorreichen Zone Marbach—Albrechtsberg—Scheitz liegt mit einigem Abstand ein Zug von Kalksilikatgneis, der schon im Bericht, Vh. 1970, als Fortsetzung der Hinterhauser Serie angesprochen wurde. Er ist von SW an Klein-Heinrichschlag östlich vorbeiziehend bis etwa 300 m südlich von Eis verfolgbar und ist erst wieder in Aufschlüssen im Bachbett des Gillausbaches etwa 300 m südöstlich von Gillaus zu finden, von wo er gegen N E in das Tal der Gr. Krems weiterzieht und von dort knapp östlich an Taubitz vorbei. Hier verliert sich dieser im südlichen Aufnahmsbereich so ungemein brauchbare Leithorizont und ist nördlich des anschließenden Grabens, der von Lichtenau gegen SE herunterführt, nur mehr in vereinzelten Lesesteinen zu finden. Im wesentlichen ist das Gleiche über den Verlauf dieses Zuges in diesem Abschnitt schon bei L. LÖLBL und L. WALDMANN ZU finden. Versucht man nun die Lücke im Verlauf dieser Zone zwischen Eis und Gillaus durch ein gedachtes Verbindungsstück zu überwinden, so ergibt sich im Kartenbild eine auffallende, fürs erste störende Flexur mit einem fast quer zum regionalen Streichen liegenden, NNW-weisenden Mittelteil im Ortsbereich von Eis. Jedoch eine gleichsinnige, wenn auch gemäßigtere Verdrehung der Streichrichtung zeigt auch die marmorreiche Zone bei Gillaus. Hinzu kommt noch, daß die A 43 relativ am stärksten aus der Streichrichtung rotierten Mittelteile der Flexur beider Zonen im Kartenbild in einer Linie liegen. Auch die nordsüd-streichende Lage der Schieferung mehrere hundert Meter im Liegenden dieses Abschnittes ist noch relativ weit aus dem regionalen NNE-NE-Streichen gedreht. Das Kartenbild bietet somit den Eindruck einer embryonalen Blattverschiebung. Dabei wäre an einer gedachten, steilen, NNW-streichenden Fläche der nordöstliche Bereich gegenüber dem südwestlichen um etwa 1 km nach N W geschoben worden. Die amphibolitreiche Zone, nach einer Schiefergneiszone nur wenige hundert Meter über den Kalksilikatgneisen, ist von dieser tiefgreifenden Flexur völlig unberührt (Diskordanz?). Der Verlauf dieser Zone ist bei L. KÖLBL und L. WALDMANN schon genau beschrieben. Sie führt von SW kommend nordwestlich St. Johann vorbei, über den Zwickel, beiderseits Latzenhof vorbei, durch Felling und wurde vorerst bis südlich Loiwein verfolgt. Summiert man die gemachten Beobachtungen, so fällt auf, daß in dieser relativ breiten (ungefähr 1 km) Zone die vereinzelten Serpentinstöcke im Liegenden auftreten, darüber die bunten Hartensteiner Marmore. Die hangenden Bereiche führen Lagen von granitischen Gneisen mit wechselndem Hornblende-Gehalt und stark schwankender Mächtigkeit. Durch eine schmale Zone von Schiefergneisen getrennt folgt darüber Dioritgneis. Er ist identisch mit dem „körnigflaserigen Dioritschiefer" nach F. BECKE (1882), der auch schon die Hauptpunkte seines Auftretens (Nöhagen, Grubtal, Seiberer, Dürnsteiner Steinbrüche) erwähnte und das Gestein eingehend beschrieb. Auch bei L. WALDMANN ist eine treffende Beschreibung des Nöhagener Vorkommens dieser Dioritgneise zu finden. Sie sind wechselhaft ausgebildet und in zahlreiche meist nur wenige Meter starke Lagen aufgegliedert, mit häufig cordierit-führenden Gneisen dazwischen. Ein Flügel dieses Zuges zieht von ESE kommend durch Nöhagen und südlich daran vorbei bis zu der waldfreien Anhöhe etwa 400 m südöstlich des Zwickel; der andere Flügel führt von hier in das Kremstal hinab und endet gegenüber dem Kraftwerksgebäude mit laxialem Abtauchen. Diese beiden Flügel scheinen eine Synklinale zu bilden mit B r 070/20. Die gleiche Richtung herrscht hier in der Kleintektonik vor. Nach Süden setzt sich diese Zone, zuerst von Nöhagen gegen SE laufend, nach einem Bogen westlich Stixendorf vorbei in den nordwestlichen Teil des Pfaffenmais fort und weiter in das Grubtal, den Seiberer nächst dem Bildstock in etwa 580 m querend hinab in das Seibererbachtal. Schwerer kartierbar, weil hangparallel einfallend, sind analoge Dioritgneise auch südwestlich davon zu finden. L. WALDMANN erwähnte schon ein Vorkommen im Graben westlich Kollmitz. Schließlich halte ich auch jene Hornblende-BiotitGneise im Bereich des Eisenbahntunnels von St. Michael zu dieser Zone gehörig. Im Raum Weißenkirchen—Dürnstein herrscht söhlige Lagerung der Schieferung vor. Es ist daher nicht schwer, auch jene Dioritgneise, die heuer vom Ausgang des Schildbachgrabens, im Heudürrgraben, im Wenaheidegraben bis in das Pfaffental verfolgt werden konnten, als östliche Fortsetzung dieser Zone zu erklären. Ein Blick auf das Kartenbild erweist den hohen Leitwert dieser Zone. Im Zuge der bisherigen Kartierung wurde im Raum Mühldorf—Zwickel—Weißenkirchen eine Großfalte erkannt, über die schon in den vergangenen Jahren berichtet wurde. Der Verlauf der vorhin beschriebenen Dioritgneise fügt sich widerspruchslos in dieses Bild. Von jenem schon oben erwähnten Punkt 400 m südöstlich des Zwickels, bei dem die Dioritgneiszone axial gegen SW auszuheben scheint, ziehen die Paragneisbegleiter der Dioritgneise in einer langen Zunge bis knapp über St. Johann hinaus nach SW. Sie teilen den aufrechten Liegendschenkel der amphibolitreichen Zone von ihrem inversen Mittelschenkel. Zu diesem gehören somit jene Amphibolite zwischen St. Johann und südöstlich von Groß-Heinrichschlag. Sie ziehen von dort zuerst gegen A 44 NE. Ein äußerer Amphibolitzug, der die Dioritgneiszone fast unmittelbar unterlagert, beschreibt einen weiten Bogen nördlich um Maigen und Weinzierl herum und reicht zwischen Weinzierl und Stixendorf bis in das Grubtal, quert den Schleiferbach, den Seiberer bei der Seiberer-Hütte und führt weiter bis in den Osthang der Buschandlwand. Die inneren Amphibolit-Züge krümmen sich östlich Lobendorf in einem engeren Bogen nach Süden zur Buschandlwand. Über den Dioritgneisen folgt eine Zone von Paragneis mit ± episodischen Einlagerungen von Marmor, Amphibolit und Alkalisyenitgneis. Besonders im Raum Weißenkirchen sind diese Paragneise auffallend geädert, aplitisch durchtränkt, was schon seit langem bekannt und beschrieben ist und zur Bezeichnung „Seiberergneis" führte. Ob dieses Phänomen der auffallenden Durchaderung auf diese Paragneiszone beschränkt ist oder aber diskordant zur Schieferung bzw. zu den regionalen Leitzonen liegt, kann ich bisher nicht entscheiden. Den Abschluß der gesamten Abfolge bilden im bisher begangenen Raum Weitenberg— Sandl—Dürnsteiner Waldhütten der Gföhlergneis und seine immer vorhandene Unterlage. Es sind dies undeutlich grob gebankte, gneisartig gefügte, hornblende-reiche Gesteine (Hornblendegneise bis Amphibolite), nicht selten mit Biotit; typisch, wenn Amphibolit-Linsen oder -Schollen in einer schlierig gebänderten, leicht gewellten, amphibolitischen Grundmasse schwimmen. Keine Übergänge nach oben oder unten. Es kommen wohl im Grenzbereich in den unterlagernden Paragneisen Linsen und Lagen dieser Typen vor, im Kontakt zum Gföhlergneis nicht einmal das. Es ist merkwürdig, daß der Gföhlergneis in Einzelfällen wohl durch biotit-reiche Schlieren eine hybride Natur zeigt, im Kontaktbereich zu der immer präsenten amphibolitischen Unterlage dagegen keinen amphibolitischen Einfluß aufweist. 18. Bericht über die Aufnahmen im Jahre 1970 auf den Kartenblättern Lanersbach (149) und Zell am Ziller (150) der österreichischen Karte 1 : 50.000 Von GIULIO MORTEANI (auswärtiger Mitarbeiter) Blatt 149 — Lanersbach Im Schlegeisgrund wurden die untere Schieferhülle (Greiner Schieferserien) und die südliche Meta-Tonalitserie im Reischbergkar, dem Furtschaglkar und dem Gebiet bei „der Stiege" kartiert. Im Reischbergkar ist eine Serie von zum Teil sehr fein gebänderten Hornblendegarbenschiefern aufgeschlossen. Die stoffliche Zusammensetzung dieser Garbenschiefer schwankt in weiten Grenzen. Im großen gesehen kann eine südliche Serie von hellen Garbenschiefern von einer nördlichen Serie von dunklen, sehr hornblendereichen Garbenschiefern abgetrennt werden. Die Gesteinszusammensetzung einzelner Lagen kann im cm- bis dm-Bereich zwischen hornblenditisch und aplitisch schwanken. Auch der Karbonatgehalt der Garbenschiefer ist sehr unterschiedlich. Insgesamt bleibt er jedoch sehr gering. Bemerkenswert ist das Auftreten von paragonitführenden Garbenschiefern am W-Grat des Großen Greiners. Eine mikroskopische Untersuchung des Paragonites zeigt, daß er in der letzten Phase der Metamorphose nicht mehr stabil war. Er zerfällt bei Erreichen der Almandin-Amphibolit-Fazies zu Plagioklas und einer noch nicht bestimmten feinen Fülle (Korund?). An der Grenze zwischen den Garbenschiefern und der südlich angrenzenden BiotitPlagioklas-Schieferserie (Furtschaglschiefer nach CHRISTA) tritt die Serpentinlinse des A 45 Totenkopfes auf. Diese zeigt eine mächtige vertalkte Randzone, die schon von CHRISTA beschrieben wurde. An der Grenze der Biotit-Plagioklas-Schieferserie zu der südlich folgenden Amphibolitserie tritt bereichsweise ein Meta-Konglomerat stark wechselnder Mächtigkeit auf. Sehr gut aufgeschlossen ist dieses Konglomerat im Furtschaglbach. Die an die Biotit-Plagioklas-Schieferserie angrenzende Amphibolitserie führt kleine, intensiv gefaltete und boudinierte Marmorlinsen mit Kalksilikatlagen. Die Grenze zwischen der Amphibolitserie und der südlichen Meta-Tonalit-Serie ist die Scharte zwischen dem Schönbichler Horn und der Furtschaglspitze. Der Kontakt ist in seinem weiteren Verlauf nach Westen im Furtschaglkar meist scharf. Es fehlt der breite Migmatitkontakt, wie er weiter im Osten an dieser Stelle des Profils typisch ist (Oberer Zemmgrund, Stilluptal). Die Gesteinszusammensetzung des südlichen Meta-Tonalitzuges ist im Schlegeistal deutlich saurer als im Oberen Zemmgrund. Im Oberen Zemmgrund herrschen tonalitische bis dioritische Stoffbestände vor, während im Schlegeistal die Zusammensetzung, besonders im nördlichen Teil der Serie, überwiegend granitisch ist. Bemerkenswert ist im Gebiet Furtschaglkar—„Auf der Stiege" ein von Osten nach Westen zunehmendes Versteilen der Achsen von 20 Grad auf 60 bis 70 Grad SWEinfallen. Die Achsenverteilung ist sowohl in den Biotit-Plagioklas-Schiefern (Furtschaglschiefer) wie auch in den Amphiboliten und den Meta-Tonaliten zu messen. Im Zamser Grund und im Haupental wurde die streichende Fortsetzung nach Westen der im Sdilegeisgrund in großer Mächtigkeit anstehenden Augen- und Flasergneisserie und Greiner Schieferserien kartiert. Die Grenze der Augen- und Flasergneise gegen die untere Schieferhülle verläuft vom Tuxer Joch über den Geier und den SW-Grat des Kleinen Hochstellers. Diese Grenze ist im Gelände morphologisch sehr gut ausgeprägt. Entlang des Kontaktes zur unteren Schieferhülle sind die Augen- und Flasergneise in einer Tiefe von ca. 300 Meter quer zum Streichen stark vergneist. Die Vergneisung nimmt kontinuierlich nach N W hin ab. Der Kontakt zwischen der unteren Schieferhülle und den Augen- und Flasergneisen ist im Haupental und am Pfitscher Joch, wie schon weiter im Osten auch, als tektonisdier Parallelkontakt ausgebildet. Er läßt keine Angaben über das Alter der beiden Serien zu. Die untere Schieferhülle (Greiner Schieferserie) beginnt im Haupental und Zamser Grund am Kontakt zu den Augen- und Flasergneisen mit Konglomeraten und Serpentinlinsen. Als Gerolle in den Meta-Konglomeraten treten Meta-Aplite, helle Gneise, Biotit-Plagioklas-Gneise und helle Augen- und Flasergneise auf. Bisher konnten keine Gerolle tonalitischer Zusammensetzung gefunden werden. Auch in der Literatur fehlen Hinweise auf solche Gesteine als Geröllkomponenten. Die Meta-Konglomerate keilen im Sdilegeisgrund aus. Auf die beschriebenen Meta-Konglomerate und Serpentine folgt nach Süden eine mächtige Serie von Garbenschiefern. Sie stellen die westliche Fortsetzung der im Reischbergkar und Großen Greiner anstehenden Garbenschieferserie (siehe oben) dar. Im Südteil der Garbenschiefer tritt eine Serie von gelblich verwitternden und reichlich pyritführenden, dünnplattigen, weißen Schiefern auf. Diese Schieferserie keilt im Sdilegeisgrund aus. Blatt 150 — Zell am Ziller Auf Blatt Zell am Ziller wurde im Oberen Zemmgrund am Schwarzensteinsattel der Kontakt zwischen dem südlichen Meta-Tonalitzug und den nördlich angrenzenden hellen Gneisen kartiert. Von dort kommend schwenkt die Grenze der Meta-Tonalitserie nach N W und verläuft über den vorderen Teil des Roßrückens und des Saurüssels. In den hellen Gneisen des Mörchners sind flach nach Norden einfallende s-Flächen zu messen. A 46 19. Bericht über Aufnahmen auf Blatt Dornbirn 111 Von R. OBERHAUSER Im Sommer und Herbst 1970 wurde die Kartierung auf den Blättern 111/4-N und 111/4-S im Dornbirner Achtal im Maßstab 1 : 10.000 weitergeführt und auf den Blättern 111/3-N und 111/2-S Ergänzungsbegehungen im Gebiet Unterklien—Steckenwegen durchgeführt. Daneben wurde wiederum die schwierige Falte von Hohenems weiter erforscht. Die Kartierung des Dornbirner Achtales bis zur Wasserscheide zum Mellental auf Blatt Dornbirn Süd ist damit dem Abschluß nahe. Lediglich das Gebiet Untersehren— Obersehren—Hasengerach wurde noch nicht begangen. Dabei zeigte sich, daß nach einer Unterbrechung von etwa 7 km der Flysch der Hohen Kugel im Gebiet von Rudach—Müselalpe wieder erhalten blieb. Der Flyschsandstein beginnt am Grat Kobelalpe—Müselalpe auf etwa 1200 m und endet am Grat von der Kote 1319 der Müselalpe nach Nordwesten auf 1260 m. Er erstreckt sich in einer Breite von ca. 500 m nach Osten. Es handelt sich um eine relativ dünne Flyschsandsteinplatte, welche allseitig unterlagert wird von Oberkreide-Leimernmergeln mit Globotruncanen. Die WildflyschZone ist nur rudimentär ausgebildet. Der gesamte Flysch ist weitgehend in Blockwerk zerfallen, stark verwachsen und oft von Moränen bedeckt, so daß er bisher wohl übersehen wurde. Die weitere Erstreckung des Vorkommens nach Osten soll heuter untersucht werden. Im Gebiet zwischen Hoher Kugel und Müselalpe gibt es nicht nur keinen Flysch, sondern auch keine Elemente der Schuppenzone. Die Unterkreide kommt hier viel großflächiger an die Oberfläche als erwartet und die Synklinalen sind stark ausgeräumt. Eine dichte Beprobung dieser Synklinalen in den Bachaufschlüssen ergab immer wieder Amdener Schichten des Coniac bis Unter-Campan und etwas Wangfazies des Ober-Campan-Maastricht in den Synklinalkernen. So finden sich Wangschichten in der Gunzenach etwa auf 1040 m und weiterhin oberhalb der Gunzenmoos-Alpe durchlaufend bis zur Bachgabel im Laubach-Bach auf 1070 m. Den Laubach-Bach abwärts folgt dann, nach Amdener Schichten ein bisher nicht bekanntes Unterkreidegewölbe mit einem Schrattenkalkkern unter oberen Drusbergschichten, Gault und Seewerkalk, stirnend nahe der Straßenbrücke zur Kobelalp etwa auf 940 m. Diese Ausbildung von Drusbergschichten-Fazies über dem typischen Schrattenkalk findet sich in diesem Gewölbe auch in jenem Bach, der von der Sattelalpe zur Dornbirner Ach führt, von 840 bis 900 m. Komplizierte Verfaltungen wurden im meist stark überkippten Übergangsbereich zwischen dem Unterkreide-Antiklinorium der Mörzelspitzkette und dem vorgelagerten Synklinorium zwischen Wäldle-Alp und Laubachalp allenthalben angetroffen, ähnlich wie im Südwesten zwischen Firstkette und dem gleichen Synklinalzug, dem Synklinorium Fraxern—Hohe Kugel. Wiederum wurde die Falte von Hohenems besucht und wieder kommen neue Vorstellungen zur Klärung der komplizierten Verhältnisse. Wie geplant wurden die längs der Straße nach Emsrütti anstehenden Mergel für mikropaläontologische und nannopaläontologische Untersuchungen durchgehend beprobt. Dabei konnten im Graben an der Straße südöstlich Schloß Glopper Amdener Schichten sichergestellt werden, ebenso straßenabwärts am Schloßberg in den bergseitigen Mergelaufschlüssen an der Straße anschließend an den Schrattenkalkaufschhiß auf 550 m abwärts bis zur Brücke zum Tugstein. Über dem Bach liegen hier Eozänmergel (vgl. Aufnahmsbericht 1970). Weiter straßenabwärts kommen zunächst Drusberg-Schichten und Schrattenkalk an die Straße und letzterer wird weiter straßenabwärts von Eozänmergeln unmittelbar überlagert. Der Lagerplatz im Schuttabbau bringt wiederum eine Amdener Fauna. Bei der BeurteiA47 lung der einen Grünsandstein begleitenden Mergel an einem hier beginnenden Fußweg zum Schloßberg widersprechen sich Nannobefund von H . STRADNER und Foraminiferenuntersuchung. STRADNER fand ausschließlich Oberkreide-Coccolithen, ich konnte neben reichlich Globotruncanen einige Tertiärglobigerinen finden — also Umlagerungserscheinungen, von der Oberkreide ins Eozän. Die Deutung der Verhältnisse bleibt also schwierig. Bei einer gemeinsamen Begehung mit W. RESCH wurde auch die Möglichkeit einer etwa im Streichen laufenden Störung diskutiert, welche das Gebirge gegenüber der Hohenemser Falte absetzt und auch das Fehlen des Hangendschenkels der höheren Unterkreide oberhalb Klien erklären könnte. Profilschnitte, die zur Zeit für das Heimatbuch von Hohenems angefertigt werden, werden in diesem Sinne gezeichnet. Ähnliche Störungen mit Absenkung des Südostteiles gibt es ja auch am Kummenberg. Dabei bleibt aber die Möglichkeit einer Eozäntransgression weiter im Gespräch und wird durch die massive Oberkreide-Umlagerung ins Eozän neu gestützt. Durch neue Bemühungen scheint nun endlich auch der tektonische Aufbau des Schloßberges weiter erhellt zu werden. In den unter dem am Hang rasch ansteigenden Kieselkalk oberhalb des Steinbruches auftretenden Mergeln konnte W. FUCHS folgende Drusberg-Schichten belegende Mikrofauna bestimmen: Patellina subcretacea CUSHMAN SC ALEXANDER, Ceratolamarckina austroalpina FUCHS, Conorboides glabra FUCHS, Gavelinella barremiana BETTENSTÄDT, Glomospirella gaultina (BERTHELIN), Lenticulina (Astacolus) calliopsis (REUSS), Oberhauserina barremiana FUCHS, Lingulina corcula MICHAEL. Am Talrand weiter nach Südwesten findet sich ca. 400 m nordöstlich der Pfarrkirche am Hangfuß im Schutt ein Großblock-ähnlicher steiler Kalkfelsen. Ein Dünnschliff (71-53) erbrachte große Dictyoconiden und damit ist sowohl Schrattenkalk als auch sein Anstehen in einer Liegendschenkelposition wie bei Klien bewiesen. Es steht ja bergwärts darüber nur Kieselkalk und Valangien an. Steigt man im Wald aufwärts, so findet man auf ca. 490 m die steil westfallende bis überkippte Altmannschicht mit Belemniten, Muscheln und Seeigeln auf dem Kieselkalk angeklebt. Ein von unmittelbar südlich des vorher erwähnten Schrattenkalkfelsens über die Burgwiese verlaufender Bruch staffelt das vom Palast her steil ansteigende Hohenemser Gewölbe hier noch einmal hinunter und trennt den Schloßberg in zwei auch morphologisch deutliche Teile. Ein südwestlicher Teil mit der Burgruine hat über der Talebene nur den Faltensüdschenkel und die steil ansteigende Faltenachse aufgeschlossen, ein nordöstlicher Teil zeigt ein im Kieselkalk fast ganz geschlossenes Gewölbe sich biegend vom inversen NordwestSchenkel über die Faltenachse zum steilen Südost-Schenkel. Weiter nach Nordosten folgt dann das Durchbruchstal vor Schloß Glopper. Im Schuttabbau-Aufschluß oberhalb Oberklien, wo ich 1969, S. A 42, Barreme mikropaläontologisch belegen konnte, in einem Mächtigkeitsabstand vom inversen Kieselkalk von ca. 25 m, liegt nun auch eine neue Faunen-Liste derselben Proben vor. W. FUCHS bestimmte nun tiefes Mittelbarreme, im Anschluß an seine Bearbeitung der Mikrofauna der unteren Drusbergschichten vom Ranzenberg, mit folgenden Formen: Haplophragmoides rugosus CUSHMAN & WATERS, Dorothia kummi (ZEDLER), Dorothia trochus (ORBIGNY), Trochammina sp., Lenticulina (Astacolus) planiuscula (REUSS), Lenticulina (Astacolus) calliopsis (REUSS), Lenticulina (Astacolus) soluta FUCHS, Lenticulina (Lenticulina) gaultina (BERTHELIN), Lenticulina (Lenticulina) subalata (REUSS), Lenticulina (Lenticulina) nodosa (REUSS), Lenticulina (Lenticulina) secans (REUSS), Vaginulina kochii ROEMER, Globulina prisca (REUSS), Globulina exserta (BERTHELIN), Spirillina minima SCHACKO, Turrispirillina subconica TAPPAN, Patellina subcretacea CUSHMAN &ALEXANDER, Hedbergella trifolia A 48 ventriosa FUCHS, Trocholina paucigranulata FUCHS, Hedbergella MOULLADE, Trocholina sp., sp., Schackoina Conorotalites bartensteini (BETTENSTÄDT), progressiv, fGavellinella sp., vielkammerig, Ceratolamarckina austroalpina FUCHS, Epistomina sp., ?V'alvulineria sp., große, glatte Ostrakoden, skulpierte Ostrakoden (u. a. Protocythere), Seeigelstachel. Weitere 3 m unterhalb wurden bestimmt: Haplophragmoides mgosus CUSHMAN & WATERS, Glomospira charoides (PARKER & JONES), Lenticulina (Lenticulina) pseudoatberia FUCHS, Lenticulina (Lenticulina) sternalis (BERTHELIN), Lenticulina (Lenticulina) sp., Patellina subcretacea CUSHMAN & ALEXANDER, Seeigelstachel. Kartierungsmäßig ließ sich der inverse Kieselkalk in der Felswand oberhalb Unterberg nach Nordosten weiterverfolgen, wo er dann in der Steilwand vor der BreitenbergSchutthalde talwärts abzusteigen scheint. Im weiteren Verlauf des Götzner Gewölbes nach Nordosten tauchen nun südlich der Hinterberg-Alpe nördlich Ebnit ohne Vermittlung von Kieselkalk Valangien-artige Kalke und Mergel auf mit typischen Austern-Luchamellen. Auch an der Ebniter Straße auf ca. 710 m etwa 500 m südlich des Einlauf es des Staufensees gibt es Valangienähnliche Fazies ohne klare Abgrenzungsmöglichkeit zu den Drusbergschichten. Es erhebt sich also die Frage, ob das im Staufenspitz-Gewölbe im Gebiet von Schuttannen beobachtete Fehlen des Kieselkalkes sich hier quer zum Streichen in das anschließende Götzner-Gewölbe fortsetzt? Es soll versucht werden, ausgehend von gesicherten Fundpunkten, durch mikropaläontologische Untersuchungen diese Frage zu klären, wobei allerdings der meist schlechte Erhaltungszustand der Mikrofauna in den Schlämmproben die Arbeit schwierig machen dürfte. Die Bemühungen von H . STRADNER um die Einstufung unserer Jungschichten erbrachte für die typischen hellen Globigerinenschiefer, die an der Straße Laterns—Furx sofort über dem Gault einsetzen, in höheren Partien Mitteleozän-Discoasteriden. 20. Aufnahmsbericht 1970, Blatt Rechnitz (138) Von ALFRED PAHR (auswärtiger Mitarbeiter) Im Berichtsjahr wurde die Südabdachung des Hirschenstein-Geschriebensteinzuges kartiert und auf der Nordabdachung Revisionsbegehungen vorgenommen. Außerdem wurde besonders der Grenzraum der Blätter Oberwart und Rechnitz im Bereich der Redinitzer Schiefer untersucht, um eine Vorstellung von den Lagebeziehungen zwischen der Ost- undWesthälfte der Redinitzer Schieferinsel zu gewinnen, die zum Teil beträchtliche Unterschiede in Serienbestand bzw. Fazies zeigen. Die Nordabdachung des Rückens Hirschenstein—Geschriebenstein zeigt einen einförmigen Aufbau aus vorwiegend pelitischem Sedimentmaterial: Feinkörnige, gebänderte Quarzite (besonders schön erschlossen im Großen Steingraben), im benachbarten Kleinen Steingraben tritt Wechsellagerung (im mm-Bereich) mit tonigem Material auf. Hier kommt es auch infolge der größeren Mobilität der semitischen Zwischenlagen zu starker Fältelung und Walzenbildung. Gegen das Hangende zu erfolgt ein allmählicher Übergang in kalkige Phyllite. In diesem Serienabschnitt sind auch häufig Lagen von Karbonatquarzit festzustellen (Osthang Salzriegel zum Gossbach, Nordabdachung des Kleinen Hirschenstein, Pkt. 836 m). Hervorzuheben ist die im Bereich S Lockenhaus bis zur Margarethen-Warte und auch in einzelnen Lappen weiter südlich auftretende intensive Rotfärbung des Quarzits. Es dürfte sich bei dieser Erscheinung aber kaum um einen stratigraphisch auswertbaren Unterschied handeln, eher scheinen dafür Lösungsvorgänge in Frage zu kommen. A 4 Verhandlungen 1971 A 49 Diese Gleichförmigkeit im Aufbau wird auch durch das bekannte Vorkommen von Saussurit-Hornblendegabbro von Glashütten unterbrochen. Ein recht grobkörniger Gabbro (der randlich auch feinkörnige Partien zeigt), steckt hier in dem erwähnten Quarzit bzw. Quarzphyllit. Ein wesentlich mannigfaltigeres Bild zeigt die Südabdachung. Hier tritt am Südrand im Raum Rechnitz—Althodis—Podgoria ein breiter Grünschieferstreifen auf, darunter N Marktbodis in zahlreichen Steinbrüchen aufgeschlossen eine bis 20 m mächtige Bank von grauem Kalkserizitschiefer. Im Zusammenhang mit dem Grünschiefer sind auch einige Serpentinvorkommen vorhanden, das bekannte, mit Asbestbildung verbundene Vorkommen W Rechnitz sowie der größere Komplex des Großen Plischa (Pkt. 661) im westlichen Randbereich des Blattes. Die Lagerungsverhältnisse im Bereich zwischen Rumpersdorf und Glashütten (westlicher Blattrand) werden durch den Serpentinstock von Kleiner und Großer Plischa (Pkte. 683 und 661) beherrscht, die umgebenden Schiefer passen sich dem Umriß der Intrusivmassen des Serpentins an. Es haben aber zweifellos auch horizontale Bewegungen in diesem Raum stattgefunden mit Schubrichtung nach N E bzw. ENE. Dies wird klar durch das Einfallen der östlich des Serpentinstockes gelegenen Grünschiefer unter den Serpentin. Auch die B-Achsen und Streichrichtung einzelner Kalkphyllitzüge im Bereich östlich der Serpentinmasse (z. B. am „Bremsberg") lassen die Einengungstendenz in dieser Richtung erkennen. Der aus dem Erdödy-Graben nach N N W gegen die Kleine Plischa hinaufziehende Graben läßt diesen Bau im Detail gut erkennen (Kalkphyllit mit Grünschiefer und Serpentin verschuppt), aber auch im Raum nördlich und westlich Ober-Podgoria zeigt sich immer wieder die starke Durchbewegung von Kalkphyllit und Serpentinschollen. Im neuen Serpentinsteinbruch im Schwarzgraben, etwa 1 km vom Eingang entfernt, tritt auch eine größere Bank von „Edelserpentin" (chloritischer Feinantigoritit) auf. Bei Revisionsbegehungen im Raum W Glashütten wurden im Bereich des Grünschieferkomplexes Lagen mit zahlreichen Blasenhohlräumen und reichlicher Epidotbildung (Spilite?) gefunden. 21. Bericht 1970 über Aufnahmen am St. Wolf ganger Schafberg und an der N-Seite der Osterhorngruppe (Blätter 65, 94, 95) Von BENNO PLÖCHINGER Für die Fertigstellung der geologischen Karte des Wolfgangseegebietes 1 : 25.000 wurden noch einzelne Begehungen am St. Wolfganger Schafberg und an der Flysch-Kalkalpengrenze durchgeführt und vor allem die Aufnahmen an der N-Seite der Osterhorngruppe abgeschlossen. Die auf der geologischen Karte der Schafberggruppe 1 : 75.000 von E. SPENGLER, 1911, als Plassenkalk verzeichneten Partien des S t . W o l f g a n g e r Schafberg e s erwiesen sich teilweise als rhätisch-liasische Gesteine. So handelt es sich bei den massigen Kalken der H o c h w ä n d , des B r e n n k o g e l s und der Erhebung W des F e r i e n h o r t e s S t . W o l f g a n g nicht um Plassenkalk, sondern um einen hellen, vom liasischen Crinoidenkalk durchzogenen Rhätkalk. Demgegenüber können die Biomicrite und -sparite des F a l k e n s t e i n e s , des V o r m a u e r s t e i n e s , des L u g b e r g e s und des B ü r g i s t e i n e s weiterhin zum tithonen Plassenkalk gezählt werden. Die in der Folge angeführten Fossilien hat mir Herr Dr. A. FENNINGER aus einer größeren Anzahl von Dünnschliffen bestimmt; ich möchte mich hier herzlich dafür bedanken. A 50 Der fast weiße, körnige Piassenkalk des Falkensteines führt Protopeneroplis striata WEYNSCH., Thaumatoporella parvovesiculifera (RAINER), Dasycladaceen (Macroporella oder Pianella) und Globochaeten, der Kalk des Vormauersteines und eine W des Schwarzensees, an der Kote 962, von der großen Plassenkalkmasse des Lugberges abgetrennte Teilscholle ebenso die Foraminifere Protopeneroplis striata WEYNSCH. Bei den Flyschaufschlüssen am A l l g ä u w e g N d e s F u s c h l s e e s liegt nicht mürbsandsteinführende Oberkreide vor, sondern, wie es mir Herr Dr. S. PREY bei einer Exkursion freundlicherweise berichtigte, Oberkreide der Zementmergelserie. ENE- bis NE-fallende, dunkelgraue, mergelige Sandsteine wechsellagern hier mit metermächtigen Mergelschiefern. Obere bunte Schiefer sind im E-W verlaufenden Graben nächst der Kote 743 aufgeschlossen. Nach den bei Gehöft Wald W P l o m b e r g an den Zementmergeln ersichtlichen Solmarken befindet sich das Hangende des steilgestellten Gesteines im N . Der Flysch ist demnach am Kalkalpenrand stark zusammengeschoppt worden. S d e s M i t t e r s e e s , der auch unter der Bezeichnung „Grünsee" bekannt ist, ist im rhätisch-liasischen Gipfelkalk des Schafberges eine sicherlich zur altkimmerischen Phase erfolgte Zerreißung und damit einhergehende Füllung mit buntem Mittelliaskalk ersichtlich. Die dort aus der vertikalen Schichtfolge ablesbare, wahrscheinlich zur jungkimmerischen Phase erfolgte Ausbildung einer gegen N überkippten, liegenden Falte scheint am ebenso von Crinoidenkalk durchzogenen, rhätischen Massenkalk des S p a rb e r g i p f e l s S S t r o b l eine äquivalente Erscheinung zu finden. Ein in etwa 1400 m Seehöhe in den hellen Massenkalken eingeschalteter, ammonitenführender Klauskalk und ein wie dieser nur metermächtiger Radiolarit lassen sich mit dem E-W streichenden Mittelliaskalk W der S t a d i m a n n a l m in Verbindung bringen und als Kern einer jungkimmerisch angelegten, liegenden Falte deuten. Unmittelbar S davon verläuft, parallel zu dieser Synklinale, eine im normal unterlagernden, norischen Plattenkalk ausgebildete, aufrechte Antiklinale. Sie ist von der Schartenalm aus gut zu überblicken. Am E-Hang des S p a r b e r h o r n e s werden die genannten norischen bis mittelliasischen Ablagerungen mit ausgeprägter Diskordanz von mittelsteil SE-fallenden, wechselfarbigen Oberalmer Kalken transgressiv überlagert. In dieses Gestein, das vorher als Liasspongienkalk angesehen wurde, schneidet die K l a m m d e s S t r o b l e r W e i ß e n b a c h e s ein. Die mikropaläontologische Überprüfung dreier Dünnschliffe durch Dr. W. FUCHS und Dr. R. OBERHAUSER erbrachte neben Formen der Gattungen Valvulina, Textularia, Quinqueloculina, Ophthalmidium, Glomospira, Glomospirella und Lenticulina die malmische Leitform Trocholina elongata (LEUPOLD) (det. R. OBERHAUSER. Die Prüfung der vorwiegend sandigen Neokommergel, die zwischen Vitz/Berg und dem Gelände N der Bleckwandhütte, am neuen F a h r w e g z u r S c h w ä r z e n e c k a l m , aufgeschlossen sind, führte zur Einsicht, daß sie gegen das Gehöft Vitz/Berg von aptychenführenden Schrambachmergeln und diese, gegen das normal Liegende, von verruschelten, dünnschichtigen Oberalmer Mergelkalken abgelöst werden. Die sandigen Mergel können hier folglich nicht mehr, von den tirolischen Ablagerungen getrennt, als fensterförmig zutagetretende, bajuvarische Ablagerung betrachtet werden. Auch die sandigen Neokommergel an der V o r d e r l e i t e n h ü t t e , die im Schlämmrückstand die gleichen linsenförmigen Problematika wie die sandigen Mergel an der Schwarzeneckalmstraße aufweisen, dürften, so gesehen, der zerschlissenen tirolischen Rahmenzone des Strobler Klippen-(Ultrahelvetikums-)Flyschfensters zugehören. Bei den Revisionsbegehungen an der B l e c k w a n d wurden die innerhalb der wechselfarbigen Oberalmer Kalke liegenden fein- bis mittelkörnigen Barmsteinkalklagen A4* A 51 gesondert ausgeschieden. Die Schichtfläche der höchsten Barmsteinkalklage formt einen Teil des Bleckwand-SW-Hanges. Aus dem Oberalmer Kalk im Liegenden dieser mächtigen Barmsteinkalkbank wurde am Steig von der Bleckwandhütte zur Niedergadenalm in 1250 m Seehöhe ein gut erhaltenes Exemplar eines Usseliceras (Subplanitoides) schwertschlageri ZEISS gewonnen, eine Form, die nach A. ZEISS (1968, S. 71) vom mittleren Unter-Tithon bis zum unteren Teil des oberen Unter-Tithon Verbreitung findet. Gegen SW werden die synklinal gelagerten, malmischen Sedimente der Bleckwand von den triadischen Ablagerungen der Schwarzeneckalm-Antiklinale abgelöst. Als höchster triadischer Anteil dieser im achsialen Kern aus Hauptdolomit aufgebauten Antiklinale sind die Kössener Schichten zu nennen. Das wasserstauende, mergelreiche Sediment gibt zwischen der Schwarzeneckalm und der Wetzleralm Anlaß zum Austritt von Quellen. N der P i l z n e r a l m , wo sich in einem Wasserriß in schwarzen, weichen Mergelschiefern der Kössener Schichten dünne, boudinagenförmig zerrissene Mergellagen finden, erwiesen sich die erstgenannten als außerordentlich reich an Foraminiferen. Unmittelbar an der Almhütte ist den Kössener Mergeln eine 50 m lange, N-S streichende Riffkalkknolle eingeschaltet, die neben Einzel- und Stockkorallen auch kleine Megalodonten führt. WSW der H o f e r b a u e r n a l m sind im Graben vor einer Steilstufe die Malmbasisschichten aufgeschlossen. Sie lassen sich hier, wie vielerorts im Bereich der Nördlichen Osterhorngruppe, in die etwa 10 m mächtigen, roten Radiolarite und in die hangenden, grünlichgrauen, kieseligen Mergel gliedern. Im Radiolarit wurde gelegentlich einer mit Mitgliedern der Universität Erlangen durchgeführten Exkursion ein Belemnites sp. gefunden. Den sanft SSE-fallenden, dünnschichtigen, mergeligen Oberalmer Schichten ist unterhalb des W i n d k o g e l g i p f e l s (K. 1547) eine mächtige Barmsteinkalkbank eingeschaltet. Sie streicht über die T h o r h ö h e (K. 1482) zur H ö p l i h ü t t e , bildet dort zwischen den Koten 1432 und 1525 eine Verebnung und streicht dann weiter in den gegen N E abfallenden Steilhang der Kote 1533. Gegen W fallen die jurassischen Ablagerungen des W i n d k o g e l s sanft zur Muldenzone des W i e s l e r h o r n e s ein. Der in ihnen eingeschnittene H ö ß k a r g r a b e n schließt etwa 50 m ENE seiner Gabelung sanft ESE-fallende, dm- bis 1h m gebankte, etwas knollige, gelblichbraune Liaskalke und, 30 m davor, den bezeichnenden, dm-gebankten, roten Radiolarit der tiefsten Malmbasisschichten auf. Knapp S davon überlagern die dm-gebankten, grauen und grünlichgrauen, kieselig-plattigen Malmbasisschichten. Die bunten, ammonitenreichen, zum Teil crinoidenspätigen Liaskalke der H ö ß k a r a l m zeigen sich von einem Plattenkalk unterlagert und von einem grauen, kieseligen Mergelkalk überlagert; die Radiolartite dürften auf Grund einer schichtparallelen Übergleitung fehlen. Am Weg von der S c h a f b a c h a l m zur P i l l s t e i n a l m quert der Steig an der Z w ö l f e r h o r n - W - S e i t e in 1075m Seehöhe den von ENE kommenden S a u b a c h g r a b e n . Im tieferen Grabenteil ist den Kössener Mergelkalken eine etwa 10 m mächtige Lithodendronkalklage eingeschaltet, während im Graben über dem Steig eine vom tiefen Lias über den Dogger reichende Schichtfolge vorliegt. Die Serie wurde von Meter zu Meter studiert und in einem Mächtigkeitsprofil festgehalten. Sie umfaßt 20 m mächtige, vorwiegend graue, mergelige Ablagerungen, zu welchen ± weiche, ammoniten- und molluskenführende Mergel, graue, sandige Plagiostomenkalke sowie Liashornsteinkalke zählen und etwa 10 m mächtige, vorwiegend bunte Ablagerungen: Ziegelrote, schiefrig-sandige Kalke, bunte, kieselige Kalke, rote KnollenA52 Plattenkalke. Etwa 10 m mächtige, graue, sandige Kalke schalten sich zwischen den genannten, sicher liasischen Ablagerungen und den wechselnd roten, sandigen und zum Teil knollig-flaserigen Kalken ein, die auf Grund eines darin gefundenen Stephanoceras cf. humphriesianum bereits dem Dogger zugehören dürften. Zusätzlich zu der im Bericht des Vorjahres aus den bunten Kiesel- und Radiolaritschichten der Malmbasis angegebenen Mikrofauna und -flora kann nun mitgeteilt werden, daß die kieseligen, mit rotem Sandkalk wechsellagernden Kalke der L o i b e r sb a c h h ö h e neben den Radiolarien und Calpionellen auch die aus dem DoggerMalm-Bereich bekannten Pa/eotrix-Kalkfilamente führen und daß am B r e i t e n b e r g eine im Hangendbereich der kieseligen Ablagerungen eingeschaltete Onko-bio-sparitLage Dasycladaceen, Protopeneroplis striata WEINSCH. und miliolide Foraminiferen (det. FENNINGER) aufweist. Bei der Revision der Aufnahme von Herrn Dr. W. FRISCH an der S-Seite des F a is t e n a u e r S c h a f b e r g e s ergaben sich Änderungen bei der Abgrenzung der einzelnen jurassischen Schichtglieder. Außerdem wurden neben dem Plattenkalk auch die Kössener Schichten und die in deren Hangendniveau eingeschalteten Lithodendronkalklinsen zur Ausscheidung gebracht. Ein E von F a i s t e n a u , an der Ostseite des S c h m i e d h o r n e s , vom Gehöft Kesselmann ausgehender, neuer Fahrweg schließt an der Kehre in 820 m Seehöhe einen sanft ENE-fallenden, bräunlichgrauen, gelegentlich rötlich gefärbten, mergeligen Liashornsteinkalk auf, dem graue bis grünlichgraue, weiche Mergel zwischengeschaltet sind. In 860 m Seehöhe zeigen sich in der sanft NE-fallenden Serie die normal unterlagernden, dünnbankig-knolligen Adneter Kalke. Beim Bau der Wolfgangsee-Bundesstraße wurde E S t . G i l g e n der nördliche Flügel der in WNW-ESE-Richtung streichenden Randsynklinale des Osterhorn-Tirolikums angeschnitten. W der F r a n z o s e n s c h a n z e erkennt man, daß es durch Stockwerkbewegung zwischen dem Hauptdolomit und den Oberalmer Schichten zu weitgehenden tektonischen Reduktionen gekommen ist: Der Plattenkalk ist nur mehr in metermächtigen Linsen über dem ebenso bereits zerscherten Hauptdolomit erhalten geblieben und die zu Glanzschiefern verwalzten, rhätischen, dunklen Mergel, die ebenso weitgehend reduziert erscheinen, greifen tief in die Scherklüfte des Hauptdolomites ein. Als sicher dem Lias zugehörende, linsenförmig verwalzte und nur wenige Meter mächtige Ablagerungen im Hangenden der genannten triadischen Schichtfolge sind der graue Crinoidenkalk, der Enzesfelder Kalk und der Adneter Kalk zu nennen. Das völlige Fehlen der kieseligen Malmbasischichten läßt darauf schließen, daß sich in ihrem Niveau die bedeutende schichtparallele Übergleitung des Hangendstockwerkes abgespielt hat. 22. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen am Anninger; Revision Schwechattal, Blatt 58 Von BENNO PLÖCHINGER Dem Auftrag, den Wiener Hausberg A n n i n g e r neu im Maßstab 1 : 10.000 aufzunehmen, kam ich um so freudiger nach, als sich das Gelände an jenes der inzwischen erschienenen geologischen Karte des Schwechatal-Lindkogelgebietes anschließt. In 20 Aufnahmstagen konnte der Abschnitt Hinterbrühl—Gaaden—Gumpoldskirchen, vorerst zum Teil weitmaschig, bearbeitet werden. Die E-W streichende Anningermulde ist ein Teil der Lindkogel-Schuppe und ist, wie schon H . KÜPPER in seiner 1927 erschienenen Anningerarbeit hervorgehoben hat, weiter in Teilschuppen zu gliedern. A 53 Die südliche Dachsteinkalkbegrenzung des steil SE-fallenden Jurakalkvorkommens N des H a n g e n d e n s t e i n e s und die Geländeformung verweisen auf eine etwa dem L a n g e n w e g parallel laufende E-W-Störung. Der Dachsteinkalk ist rotklüftig, hellbräunlichgrau bis mattgrau, dünnbankig-plattig. Zwischen der Breiten Föhre und dem Hangendenstein weist er gelegentlich die Rotfärbung eines Starhembergkalkes auf. Das etwa 500 m lange wie breite Dachsteinkalkvorkommen im L i e c h t e n s t e i n s c h e n F o r s t ist an N-S streichenden Störungen zwischen dem S-fallenden Hauptdolomit der Koten 419 und 435 eingesenkt. Es liegt in der südlichen Verlängerung des N-S streichenden Einbruchstreifens an der M e i e r e i , wo sich zwischen den Hauptdolomitrücken des Husarentempels und der Burg Mödling miozäne Breccien erhalten haben. Der sanft SE-fallende Hauptdolomit N Gasthof K r a u s t e L i n d e wird im S normal von Dachsteinkalk überlagert. Am aufgelassenen Wh. K a i s e r g e r n d l fällt er steil bis mittelsteil gegen SSE, während sich gegen die Kote 509 durch sanftes SSWFallen eine leichte, gegen S konvexe Flexur anzeigt. Das etwa Va km lange und bis 400 m breite E-W streichende Juravorkommen am V i e r j o c h k o g e l liegt in einer gegen S geneigten Dachsteinkalkschüssel; der Dachsteinkalk des S des Anningerhauses gelegenen kleinen Steinbruches fällt 50° gegen SSE unter die Juragesteine ein und jener, welcher die Juragesteine des Vierjochkogels S des Kalenderweges unterteuft, zeigt ein mittelsteiles bis steiles SSW-Fallen. Der am A n n i n g e r h a u s in NE-SW-Richtung vorbeistreichende Dachsteinkalk der V i e r j o c h k o g e l - S c h u p p e ist gegen N W den Juraablagerungen der parallel dazu verlaufenden E s c h e n k o g e l - S c h u p p e aufgeschoben. Die hellbraunen Dachsteinkalke sind gelegentlich oolitisch und lassen eine Triasinenführung erkennen, so z. B. an der Kote 521, an der Querung des Sauluckenweges mit dem rot markierten, über den Vierjochkogel führenden Weg und am Steinwandlgraben, zwischen 500 und 600 m Seehöhe. Im höheren, rhätischen Niveau führt der Dachsteinkalk des V i e r j o c h k o g e l s Thecosmilien, ist gelegentlich crinoidenspätig oder ist, wie W der W i l h e l m s w a r t e , in der Fazies des Starhembergkalkes entwickelt. Die Jurakalke sind grau, dicht, fein- bis grobkörnig-sandig. In der konglomeratischen Fazies sind Resedimente zu erkennen. Im dichten bis feinkörnigen Gestein tritt die Kieselsäure in Form von Hornsteinbändern und -knollen auf, während sie im gröbersandigen bis konglomeratischen, biogenreichen Sediment vorwiegend an Kieselspongien gebunden ist. Der Rücken des V i e r j o c h k o g e l s , auf dem an der Kote 649 der Fernsehsender steht, ist aus dem dichten, harten Gestein aufgebaut; die leichter erodierbaren, grobsandigen Juraanteile formen dessen N - und S-Flanke. Die konglomeratische Fazies zeigt sich am NW-Hang der Erhebung. Am V i e r j o c h k o g e l wurde E der Kote 646 im sandigen Gestein eine ergiebigere Fossilfundstelle mit Riffkorallen, Bryozoen, Algen, Spongien und Hydrozoen angetroffen. Herrn Dr. A. FENNINGER verdanke ich die Bestimmung folgender Faunenund Floren Vergesellschaftung von diesem Fundpunkt: Foraminiferen: Protopeneroplis striata WEYNSCH., Trocholina elongata (LEUPOLD), Pseudocyclammina sp.; Hydrozoen: Cladocoropsis sp., Bauneia deangelesi (ZUFFARDI-KOMMERCI); Coprolithen: Favreina sp.; Algen: Griphoporella sp., Pianella ex gr. pygmea, Lithocodium sp. und Thaumatoporella parvovesiculifera (RAINERI). Während nach Mitteilung Dr. FENNINGERS die Mikrofauna und -flora keine eindeutige Entscheidung zuläßt, ob es sich um Oberen Dogger oder um Oxford handelt, sprechen die Hydrozoen für Oxford. Wahrscheinlich liegt Unter-Malm (Oxford) vor. A 54 Im gelblichbraunen, hornsteinführenden Sandkalk N des Anningerhauses fand sich eine kleine Brachiopodenform. N des über das W e t t e r k r e u z führenden Weges befindet sich an der A n n i ng e r S - S e i t e die Grenze zwischen dem an der Wilhelmswarte (K. 674) gipfelbauenden, steil N-fallenden Dachsteinkalk und dem Hauptdolomitsockel. E des Roten Kreuzes biegt er nahe des Wiener Beckenrandes in die NNE-Richtung um. Der Etagenabbau der Gumpoldskirchner Schotterwerke, Ing. KOWALL, läßt in idealer Weise eine mit dem Wiener Beckenrand parallel laufende, NNE-streichende und in sich gefaltete Hauptdolomitaufwölbung erkennen, die N der Baytalstraße unter dem flankierenden Dachsteinkalk eintaucht. Man könnte auch von einem, dem Wiener Beckenrand parallel laufenden „Antiklinalaufbruch" sprechen, weil der Kontakt Hauptdolomit-Dachsteinkalk tektonisch ist. N des B u t t e r g r a b e n s sieht man einen sanft NW-fallenden Hauptdolomit unter einen steil WNW-fallenden, roten, kieselig-knolligen Liaskalk eintauchen, der als ein nur wenige Meter langer Span zwischen dem Dolomit und dem Dachsteinkalk erhalten geblieben ist. Auch der Dachsteinkalkzug, welcher an den Koten 368 und 359 die Hauptdolomitaufwölbung im Osten flankiert, zeigt zu dieser einen anormalen Kontakt. Der Dachsteinkalk ist stark reduziert; ziemlich unvermittelt treten an der Baytal-Nordseite die fossilreichen Kössener Schichten auf. Dem Dachsteinkalk des Ostflügels der Aufwölbung lagern sich die Klastika des Badenien an; den Dolomit-Kalk-Kontakt der W-Flanke überdecken die luckigen Breccien des jüngeren Pannon. WNW der Kote 416 liegen am N-Hang des B a y t a l e s Schotter angehäuft, die mit H. KÜPPER (1927) als Denudationsreste mariner Strandbildungen angesehen werden können. Den fossilführenden Süßwasserkalken des Pannon, die H. KÜPPER S des Maibründls fand, kann ein Vorkommen, das am Steig zwischen der Kote 416 und dem gelb markierten Weg nach Thallern gelegen ist, angegliedert werden. Nach der Vorlage der Geologisch-Geotechnischen Karte des S c h w e c h a t t a l — L i n d k o g e l g e b i e t e s 1:10.000 und deren Erläuterungen (Geol. B.-A., 1970) will der Berichterstatter, möglichst in Zusammenarbeit mit den interessierten Kollegen, weitere Detailstudien im Kartenbereich durchführen. Der komplizierte tektonische Bau, der gekennzeichnet ist durch die Ubereinanderlagerung zweier Schuppen der Göller Decke, durch eine daraus fensterförmig emportauchende, wahrscheinlich vorwiegend invers liegende Schollenreihe der Lunzer bzw. Sulzbachdecke und nicht zuletzt auch durch die intensive junge Quertektonik, gibt immer noch Gelegenheit dazu. Auch die neuerdings von A. TOLLMANN (Unsere Heimat, Jg. 42, Nr. 3, 1971, S. 120, 123—125) durchgeführten Studien entsprechen dem im Vorwort der Erläuterungen ausgesprochenen Wunsch, daß die Karte als Unterlage für den weiteren Ausbau der tektonischen Probleme dienen möge. Bedauerlich ist nur die falsche Interpretation, wonach der Berichterstatter gemäß S. 38 f. und auf Tafel 2, Prof. 1 seiner Erläuterungen den „Inhalt des Schwechattalfensters" als „aufrechte Serie" erblicken soll. Der betreffende Satz S. 38/39 und der betreffende Profilabschnitt bezogen sich lediglich auf die Lagerung der Fenstergesteine N d e r S t e i n l e i t e n , bei Schwechatbach Nr. 16. Im Profil führte vielleicht eine zu wenig steil gezeichnete Störung zu diesem Mißverständnis. Die Aufschlüsse E Schwechatbach 16, wo die Juragesteine und der Dachsteinkalk S der Schwechat weiter gegen E streichen, als auf der Karte verzeichnet, geben ein anderes Bild, wie die bisher in Betracht gezogenen Aufschlüsse W und S Schwechatbach 16 mit ihrem sanft nördlichen Einfallen. Ein dort im Talgrund anzutreffender, dünnbankiger, roter Jurahornsteinkalk (Radiolarit) liegt, abgesehen von den ± N-S streichenden Falten, flach. Der wenige Meter höher auftretende kieselige, graue Crinoidenkalk und A 55 der überlagernde Rhätkalk fallen sanft in südlicher Richtung ein. Daraus resultiert auch für diesen Fensterteil eine inverse Lagerung, ganz äquivalent den Verhältnissen an den Fensterteilen S der Schwechatschlinge W Sattelbach und zwischen Sattelbach und Ungarstein N der Schwechat (B. PLÖCHINGER, 1971, S. 23, 39, 40). Es besteht somit Übereinstimmung mit den älteren Darstellungen und mit der Auffassung A. TOLLMANNS (1971, S. 124, Absatz 1). Zwischen dem im Talgrund aufgeschlossenen Jurahornsteinkalk (Radiolarit) und dem am Schwechatknie, SW „S" von „Sattelbach" anzutreffenden, sanft S-fallenden Dachsteinkalk zeigt sich, wie auch A. TOLLMANN (1971, S. 124) beobachtete, eine kleine, sanft SSW-fallende Aptychenkalkpartie. Bei einer Begehung des K a i s e r w a l d N E - T e i l e s verdankt der Verfasser dem Herrn Dr. G. WESSELY wertvolle Unterstützung. Rund um die N-Seite des dort W des H o l l e r g r a b e n s in NE-SW Richtung streichenden Rückens wird der für die Fensterserie charakteristische graue, kieselige Crinoidenkalk von einem hellgrauen, untergeordnet auch rötlichen, oberrhätischen Dachsteinkalk flach überlagert (siehe Geologisch-Geotechnische Karte des Schwechattal—Lindkogelgebietes). Am SE-Flügel einer inversen Antiklinale, die sich auch aus dem Kartenbild N W des Rückens zu erkennen gibt (vgl. A. TOLLMANN, 1971, S. 124), liegt in einem SSE-NNW Profil von unten nach oben folgende flach übereinander liegende, inverse Schichtfolge vor: Tithon-neokome Aptychenschichten, ein insgesamt zirka 6—8 m mächtiger, in seinem tektonisch Hangenden auf 1,2 m Mächtigkeit aufgeschlossener, sanft gegen SE (120—145°/15—25°)-fallender, roter Jurahornsteinkalk (Radiolarit), ein 2,5 m mächtiger, sanft gegen SSE (160—170°/20—25°)-fallender, flaserig-knolliger, belemnitenführender Klauskalk, ein 5—6 m mächtiger, ± horizontal gelagerter, grauer, kieseliger Crinoidenkalk und ein ± horizontal gelagerter oberrhätischer Dachsteinkalk. Darüber folgen, von einem Hochstand gegen den S davon gelegenen Kamm des Rückens, sanft NNW-fallende, dunkelgraue Kössener Mergelkalke mit deutlich gradierten, biogenreichen Oolitlagen. Nach der Dünn- und Anschliffuntersuchung, bei welcher Herr Dr. F. BAUER behilflich war, gehören auch sie der inversen Serie zu. Die obgenannten Ergebnisse unterstützen die in den Erläuterungen zur Karte des Schwechattal—Lindkogelgebietes (1970, S. 6, 23, 25, 27 und Taf. I) vertretene Auffassung daß die obertriadischen Kalke und Dolomite des Kaiserwaldes zu e i n e m großen Schwechattalfenster der Lunzer bzw. Sulzbachdecke gehören und dieses n i c h t im Sinne A. TOLLMANNS (1966, 1971, S. 124) in ein größeres Fenster der PailsteinSchuppe mit triadischen Gesteinen und in ein kleineres Fenster der Sulzbachdecke mit Juragesteinen („Kaiserwaldfenster") zerfällt. 23. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen im Flysch bei Unterach am Attersee (Blatt 65, Attersee) Von SIEGMUND PREY Die Arbeiten im Mittel- und Westteil des H o c h p l e t t s p i t z z u g e s wurden in zwei Wochen durchgeführt, wobei die wesentliche Mitarbeit von Dr. W. JANOSCHEK (GB A) mit herzlichem Dank vermerkt werden muß ! Der etwa vom G r o ß e n H o l l e r b e r g nach Westen bis zum M o n d s e e reichende Bergzug ist teilweise durch neue Forststraßen mit guten Aufschlüssen erschlossen worden. Schwierigkeiten bereiteten aber die oft bedeutenden Fehler der topographischen Kartengrundlage. So kommen bisweilen wesentliche topographische Einzelheiten nicht zum Ausdruck. Im Bereich des H ö b l i n g k o p f e s aber sind die Gipfel zum Teil A 56 bis zu hundert Meter zu hoch eingetragen, weshalb dort flache Mulden im Kartenbild als Täler mit steilen Hängen erscheinen. Wie auch im Ostteil (Bericht 1969) besteht der Bergzug fast zur Gänze aus Zementmergelserie des Flysches in typischer Zusammensetzung aus Mergeln und Kalksandsteinbänken. Mergelreiche Anteile sind häufig. Die aus primitiven Sandschalern bestehenden Mikrofaunen sind ärmlich, mitunter sogar sehr arm, enthalten jedoch ab und zu wenige zweikielige Globotruncanen. In der Rutschnische N N E Höblingkopf wurde ein stark berippter Inoceramus sp. gefunden, dessen Bestimmung noch aussteht. Interessant ist das nicht sehr seltene Vorkommen von Zoophycos in mergelreichen Schichten, z. B. an der F o r s t s t r a ß e westlich vom Westast des K a s b a c h e s ( N N E Koppenstein), oder in der erwähnten Rutschnische am H ö b l i n g k o p f . Eine Einzelbeobachtung kann von der F o r s t s t r a ß e SSW K o p p e n s t e i n westlich der Grabenrinne gemeldet werden. In tektonischer Hinsicht ist die Faltenstruktur des Gebirges bemerkenswert. Im Norden und meist auch im Süden ist nämlich ein aufrechter Schichtstoß vorhanden, während vor allem in höheren Teilen der Südhänge und vielfach im Gipfelgebiet westlich K o p p e n s t e i n und um den H ö b l i n g k o p f überkippte Lagerung verbreitet ist, wobei mitunter recht flache Einfallswinkel vorkommen. Einzelne schmale Zonen sind durch heftigere Faltung gekennzeichnet. In den R u n d b u c k e l n im Westen wendet sich das Streichen nach WSW—SW und im Südteil gibt es stärkere Faltung. Die auffallenden N N W gerichteten Furchen sind durch Querstörungen verursacht. Nach Norden vervollständigt sich das Flyschprofil nach unten — allerdings bereits außerhalb des Kartenausschnittes. Eine Zone älteren Flysches ist aber auch am südlichen Hangfuß vorhanden, und zwar längs des M o n d s e e u f e r s zwischen I n d e r A u (ESE Pichl-Auhof) und S e e . Glimmerige Mürbsandsteine vom Typus des Reiseisberger Sandsteins wechsellagern mit grünlichgrauen oder bunten Tonschiefern. Letztere enthalten Sandsdialerfaunen der Mittelkreide, zum Teil mit Plectorecurvoides alte.rnans oder auch Uvigerinammina jankoi. N — W N W R o c h u s p o i n t kommen schwarze und graugrüne Tonschiefer mit dunklen Glaukonitquarziten des Gaultflysches neben bunten Schiefertonen der Mittelkreide in spärlichen kleinen Aufschlüssen (oder Quarzite als Lesesteine in Rutschgebieten) unter Moränen und Bachschutt zum Vorschein. Keine nennenswerten M o r ä n e n -Reste sind auf den eisgerundeten Felsbuckeln im Westen und auf den Flyschbergen erhalten. Erst zwischen S e e und U n t e r a c h erlangen Moränen größere Bedeutung und decken die älteren Flyschanteile größtenteils zu. R u t s c h u n g e n sind ziemlich verbreitet. An einigen Stellen, z. B. K o p p e n s t e i n werden Rutschungen durch den Forststraßenbau in besorgniserregendem Ausmaß neu belebt. 24. Bericht 1970 über geologische Untersuchungen im Wienerwald auf Blatt 58 (Baden) Von SIEGMUND PREY Die Arbeiten des Jahres 1970 beschränkten sich auf eine geringe Anzahl von Tagen, wurden aber durch Benützung des Dienstwagens wesentlich gefördert. Hauptgegenstand war die Zone aus Mürbsandsteinen und Schiefern am Ostrand des Wienerwaldes („Oberkreide im Klippenraum" von G. GÖTZINGER). Sehr guten Einblick vermittelte ein Bauaufschluß und einige Bohrungen im Bereich des in Neuaufbau begriffenen S c h a f b e r g b a d e s im 18. Wiener Gemeindebezirk. Er zeigte glimmerige Mürbsandsteine in Wechsellagerung einerseits mit schluffigen A 57 Lagen, die praktisch ohne Fauna sind, anderseits mit graugrünen, zum Teil auch roten Schiefertonen, deren Sandschalerfaunen durch das Vorkommen von Plectorecurvoiden gekennzeichnet sind. Gegen Nordwesten schließen Schiefertone und Tonmergel von grüngrauer, olivgrüner, selten roter Farbe an, in denen vereinzelt neben Plectorecurvoiden Thalmanninella ticinensis und Ticinella roberti gefunden wurden. Diese gesamte Serie streicht gegen Südwesten weiter, auch mit gleichartigen Faunen. Neue Aufschlüsse sowie die alten Steinbrüche (soweit sie noch zugänglich oder wenigstens erkennbar sind) wurden registriert. Die Gliederung ist am G a l l i t z i n b e r g und im R o s e n t a l besser zu erkennen. In den mit einigen alten Steinbrüchen besetzten Osthängen des H a l t e r t a l e s konnte das Einfallen der von bunten Schiefern überlagerten Mürbsandsteine unter überkippte, nach der Fauna hohe Kahlenberger Schichten beobachtet werden. Die Grenze der Mittelkreideserie gegen die westlich anschließenden Kahlenberger Schichten, die sicherlich meistens tektonisch ist, aber wahrscheinlich ursprünglich zusammengehörige Serien trennt, kann durch die obersten Osthänge des S a t z b e r g e s in die Hänge 250 m E J u b i l ä u m s w a r t e , 300 m E H e u b e r g und zum Schloß N e u w a l d e g g , dann auf den S c h a f b e r g und etwa längs des U t o p i a w e g e s in den P ö t z l e i n s d o r f e r P a r k verfolgt werden. Eine andere Begehung führte in die Gegend von P u r k e r s d o r f . Zwischen den am M ü h 1 b e r g bei Weidlingau auf geschlossenen Sieveringer Schichten (mit Sandschalerfaunen mit Rzehakina epigono) im Süden und den Kahlenberger Schichten WSW U n t e r - P u r k e r s d o r f im Norden streicht ein Gesteinszug durch, der im Südteil (bei D e u t s c h w a l d fast zur Gänze) aus schwarzen und graugrünen Tonschiefern mit grünlich dunklen oder dunkelgrauen Quarzitbänken und im Nordteil aus vorwiegend roten Tonschiefern besteht. Während die Faunen der ersteren, bestehend aus einigen Sandschalern und fraglichen Plectorecurvoiden und vielen oft pyritisierten Radiolarien, denen des Gaultflysches entsprechen, zeigt eine ca. 500 m WSW der Straßenabzweigung Unter-Purkersdorf am Weg entnommene Probe roter Schiefer, deren Fauna durch Dendrophryen und seltene zweikielige Globotruncanen gekennzeichnet wird, deutliche Beziehungen zu den Oberen bunten Schiefern. 25. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen im Gebiet von Windischgarsten auf den Blättern 98 (Liezen) und 99 (Rottenmann) Von SIEGMUND PREY Im Jahre 1970 wurden Kartierungsarbeiten im oberen B o d i n g - und Z i z e 1 sb a c h g r a b e n , am I m i t z b e r g sowie Ergänzungen und glazialgeologische Untersuchungen im Süd- und Westteil des Beckens von Windischgarsten bis ins S t o d e r t a 1 ausgeführt. Am Z e i t s c h e n b e r g (NW Hengstpaß) konnten an Forststraßen verschiedene Varianten der Gutensteiner Kalke und mannigfache Faltenstrukturen studiert werden. Im Hangenden folgen Reiflinger Kalke. Im Grenzbereich der beiden sind schmale bis einige Meter mächtige tuffitische Lagen vorhanden. Der Nordteil des Kalkklotzes grenzt im Norden und Osten an Lunzer Schichten, während vom Südteil eine Fortsetzung gegen Südosten ausgeht. Die Lunzer Schichten im Norden tauchen selbst wiederum unter die Opponitzer Kalke des L a n g f i r s t ein, die durch den Bau einer Forststraße gut aufgeschlossen sind. Interessant sind hier die unregelmäßig rundlichen oder ellipsoidischen bis fast kugeligen A 58 weißlich anwitternden und manchmal einem Tennisball nicht unähnlichen Hornsteinknollen. Die Aufschlüsse zeigen aber auch, daß in den Kalken eine Lage von Lunzer Schichten mit Tonschiefern und dünnen Sandsteinlagen eingeschaltet ist, die prompt zu Rutschtendenz Anlaß gibt. Vom H a s l e r s g a t t e r gegen Nordosten und Osten erstreckt sich das große Hauptdolomitgebiet nördlich vom L a n g f i r s t im Quellgebiet des S c h a f - und Z i z e 1 sb a c h g r a b e n s . Die neuen Forststraßen ermöglichen das Studium des durch Faltung mit öfter nach Osten einfallenden Faltenachsen gekennzeichneten Innenbaues. Auch in der Ost- und Nordflanke des I m i t z b e r g e s sind durch neue Forststraßen gute Aufschlüsse geschaffen worden. Man sieht, daß der Nordteil des Berges oben von WSW einfallenden Gutensteiner Kalken aufgebaut wird. Die Rinnen folgen Störungsstreifen, die mitunter auch Kluftbreccien aufweisen. An der O s t f l a n k e des N o r d o s t k a m m e s stehen Rauhwackenbreccien und Rauhwacken mit grünen Tonschieferlagen bis knapp zur oberen Forststraße bei 1070 m Höhe hinauf an, scheinen aber durch einen Bruch von den westlich anschließenden Gutensteiner Kalken getrennt zu werden. Von hier ab gegen Westen nehmen sie tiefere Teile der Nordhänge ein. Gutensteiner Basisschichten konnten hier nirgends entdeckt werden. Neue Forststraßen in der Nordwestflanke der G r . P y h r g a ß in rund 1000m Höhe zeigten E-NE B a n d i , daß die Werfener Schichten auch hier von Rauhwacken überlagert werden. Große Strecken schließen gegen Süden nur Quartär auf. Etwa dort, wo der markierte Weg zur H o f a 1 m die Straße kreuzt, erreicht man den anstehenden Dachsteinkalk, der örtlich rote Aderung oder rotgeaderte Breccien enthält. Von Interesse dürfte auch die Beobachtung der besonders großen Rutschfreudigkeit der verwitterten Nierentaler Schichten am Nordhang des W u h r b a u e r Kogels sein, die gefährlich durch die Planierungsarbeiten für eine Schipiste und die damit verbundene Entfernung des Waldbodens belebt wird. Auch am Südhang beginnen im planierten Bereich der westlichen Schiabfahrt, wo der Untergrund aus Gaultflysch und Cenomanschiefern besteht, die ersten Rutscherscheinungen. Im ä u ß e r e n S t o d e r t a l nördlich G a u s r a b wurden die Kössener Schichten durch weitere Funde von Lumachellen besser gesichert. Der Kössener Kalkzug ist einige hundert Meter breit und besteht aus zwei durch sanftes Wiesengelände getrennten Zügen. Übrigens wurden gehäufte Blöcke solcher Kalke weiter südöstlich oberhalb L e g e r und bei M e i r r i e g e l gefunden, deren Beziehung zu den Gosauschichten noch näher untersucht werden muß. Was die p l e i s t o z ä n e n B i l d u n g e n betrifft, ist das Vorkommen von Gehängebreccien nordwestlich oberhalb P r i e 1 e r in Hinterstoder auf der Kante östlich des Grabens in ca. 800 m Höhe deshalb erwähnenswert, weil verfestigter eckiger Gehängeschutt mit Blöcken nahe dem aufgelockerten Dachsteinkalkfels der Unterlage nach oben in grobes und häufig gerundetes Bachgeröll übergeht. Auch hier bieten Aufschlüsse an einer neuen Forststraße guten Einblick. N W G r . P y h r g a ß werden die Flanken ebenfalls in großen Flächen von teilweise verfestigten Gehängeschuttmassen bedeckt. Der würmeiszeitliche Lokalgletscher aus dem kleinen Kar dieser Flanke lagerte die Hauptmasse seiner Moränen in 900 bis 1000 m Höhe ab. Im Bereich der Forststraße erkennt man ein Zungenbecken. Knapp darunter beginnen die Moränen des Hauptgletschers. Nordwestlich der Karstquelle des T r a t t e n b a c h e s ist noch ein Stück eines Randwalles erhalten. Sichere ältere Moräne liegt auf der Hangschulter östlich vom I m i t z b e r g , nördlich der alten Lindner Hütte. Gegen Westen wird sie von den Blockmassen aus Gutensteinerkalk vom Imitzberg her zugedeckt. Die Moränennatur war wegen des vielen lokalen Materials vor dem Straßenbau nicht mit völliger Sicherheit zu erkennen. Ein anderer A 59 Rest mit einer für Fernmoräne bezeichnenden Geröllgesellschaft liegt auf einem sanften Sattel ca. 1200 m W N W Z e i t s e h e n b e r g. Im Räume der ENE Haslersgatter gelegenen M a i r a 1 m liegt über dem jungen Taleinschnitt ein älter-eiszeitlicher Talboden, der mit erratischem Material bestreut ist, dessen Charaktergestein der weiße Wettersteinkalk des Sengsengebirges ist. In den Seitentälern gibt es Moränenreste, die einem älteren Gletscher zugeordnet werden müssen. Das Endmoränengebiet des Hauptgletschers im T e i c h l t a l zwischen der E i s e n b a h n b r ü c k e und der T e i c h l b r ü c k e wurde genauer begangen. Leider ist eine kartenmäßige Trennung von Moränen und Schottern meist nicht möglich. Häufig wird man von Schottermoränen sprechen können. Im östlichen Teile zeigen Wallformen und Toteiswannen Rückzugshalte und nachfolgenden Eiszerfall an. Von den würmeiszeitlichen Gletschern des S t o d e r t a l e s scheinen die Gletscher der P r i e 1 g r u p p e die Schlucht des S t r o m b o d i n g nicht mehr durchflössen zu haben, denn in und unterhalb derselben beginnen bereits die Schotterterrassen. Der Gletscher aus der D i e t l h ö l l dürfte sogar schon bei den Dolomithügeln südlich vom S c h i e d e r w e i h e r geendet haben. Zwischen ihm und der im Tal des S t e y r U r s p r u n g s gelegenen Gletscherzunge wurde der Zwischenraum mit Moränenschutt vollgefüllt. Schöne Endmoränen liegen vor der Mündung des S t e g e r g r a b e n s, die von einem Talgletscher nicht mehr gestört sind. 26. Bericht 1970 über geologische Aufnahmen in den Karawanken bei Ferlach auf Blatt 211 (Windisch-Bleiberg) Von SIEGMUND PREY Im Jahre 1970 wurden nach zehnjähriger Pause die geologischen Aufnahmen in den Karawanken in Dauer von drei Wochen wieder aufgenommen. Im Vordergrund stand das Problem der grauen Dolomite, die mit mehr spärlichen dunklen Kalken verbunden sind und dem Verfasser aus der Gegend beiderseits des Bodentales bekannt sind. Es ging dabei um die Frage, ob sie permisch oder mitteltriadisch sind. Jetzt soll versucht werden, dieses Problem mit Hilfe von Mikrofazies oder Conodonten zu klären. Von den betreffenden Vorkommen befindet sich eines im Gebiete des G r . R a i n westlich des B o d e n t a l e s und zwei liegen östlich desselben etwa östlich B o d e n b a u e r . Nach den neuen Begehungen ist es allerdings wahrscheinlicher, daß es sich um Muschelkalk handelt. Es hat sich nämlich gezeigt, daß im L o i b 11 a 1 südlich S t. L e o n h a r d auf wahrscheinlich wirklichen Bellerophondolomiten als Vertreter der Seiser Schichten ziemlich mächtige dunkle Plattenkalke mit eingestreuten feinoolithischen Bänken und vereinzelt Muschelbrut liegen und darüber die bunte Entwicklung der Campiler Schichten. Diese Plattenkalke fehlen aber im Bodental zwischen den fraglichen Dolomiten und den bunten Werfener Schichten. Anderseits sieht man E B o d e n b a u e r , daß diese Dolomite von bunten Werfener Schichten unterlagert werden. Auch darüber liegen bunte Werfener Schichten — im tieferen Hang 500 m SSE Bodenbauer sind die Plattenkalke darunter gerade noch sichtbar ;— auf denen in den Kammregionen sodann sicherer Muschelkalk aufliegt. Das Eintauchen der fraglichen Dolomite des G r . R a i n unter die bunten Werfener Schichten am markierten Weg zur Ogrisalm müßte nach diesen Befunden eher als überkippte Falte mit bunten Werfener Schichten im Kern und Muschelkalk an der Nordflanke gedeutet werden. Sichere Bellerophondolomite liegen N W O g r i s sowie im Loibltal bei S t . L e o n h a r d und nördlich davon, wo auch rote tonige Grödener Schichten vorkommen. Westlich von hier bestehen die Westhänge des. L o i b l t a l e s bis in Höhen um 1500 m aus A 60 Werféfier Schichten. Im Kämmgebiet Verden sie von Kalken und Dolomiten des Muschelkalkes überlagert. 500 m nördlich S t . L e o n h a r d zeigt eine Einschuppung bunter Werfenef Schichten zwischen Beilerophondolomite beträchtliche Störungen an. Öer Gipfel der K o s m a t i t z a besteht aus einem Sockel von Muschelkalk mit viel bankigen aschgrauen Dolomiten, darüber dem unteren Riffkalk, der bedeckt wird von Vulkaniten mit Tuffen und Agglomeraten im Liegenden und feinkörnigen Laven im Hangenden. Die auf der Schuttrampe unterhalb der Riffkalkwand vorkommenden Bröckchen von Laven erwiesen sich als Gehängeschutt, der interessanterweise, und zwar nordöstlich vom Gipfelmassiv, auch an Stellen liegt, an die sie bei der heutigen (jungen) morphologischen Gestaltung nicht mehr gelangen könnten. Das Vulkanitareal der O g r i s a 1 m wird im Süden durch einen Riegel aus liegendem Riffkalk abgegrenzt, auf dem gegen Süden neuerdings Vulkanite aufliegen. Etwas tiefer am Hang scheint der Riffkalk verschwunden zu sein, was aber eher durch größere Absackungen der Vulkanite zu erklären sein wird. Als Hangendes der Vulkanite sind die Riff kalke des G a i s b e r g e s ( K o s i a k ) aufzufassen. An sie grenzt im Süden — am S t i n z e n w e g gut zu sehen — mit steilstehender Störung eine ziemlich flach südfallende Serie von wulstigen bis knolligen mergeligen Plattenkalken mit häufig grünlichen Bestegen sowie seltenen dunkelgrauen Mergel- und hellen Tuffitlagen. Sie fällt gegen Süden unter die Kalke der B j e 1s c h i t z a ein, in deren basale Riff kalke sie rasch übergeht. Die vor allem im reichlichen Schutt versuchte Fossilsuche ist bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Es steht daher noch nicht fest, ob es sich noch um Wengener oder Cassianer Schichten, oder schon um Raibler Schichten handelt. Bei kurzen Begehungen im L o i b 11 a 1 wurden interessante Strukturen an der Straßenböschung südlich R a i d e n w i r t beobachtet. Massige hellbraungraue bis graue, örtlich ein wenig fleckige Kalke werden als unregelmäßige Schollen von dünnplattigen Kalken mit dünnen Schieferlagen umgeben, die heftig verfaltet und an der Grenze öfter zu Quetschschiefern geworden sind. An einer Stelle begleitet ein eigenartiger dunkler Dolomit den Kalk. Bei der südöstlichen Kehre östlich des von der Straße benützten Grabens stößt so ein Riffkalkmit einer Mylonitzone an graue Dolomite, die anisisch sein können. Zur stratigraphischen Stellung sind derzeit nur Vermutungen zu äußern, aber vielleicht ist es eine als Schwächezone stärker beanspruchte Region des Auskeilens der unteren Riffkalke in einer Beckenfazies. Die Ausläufer des unteren Riffkalkes SSW S e l e s c h n i k sind örtlich rot gefärbt. Im Moränenbereich nördlich vom G a s t h a u s S e r e i n i g im Bodental haben genauere Begehungen ergeben, daß die sicherlich würmeiszeitlichen Moränen des Bodentalgletschers im Räume von W i n d i s c h B l e i b e r g auf bereits zertalte geschichtete Schotter und Staubeckensedimente abgelagert worden sind, die am Ostrand sogar bis südlich R e p i t z, also etwa 800 m taleinwärts noch deutlich zu erkennen sind. Diese Schotter enthalten neben Karawankenmaterial auch in sehr geringer Anzahl Gerolle von Gesteinen, die in der Umgebung nicht bekannt oder nur sehr spärlich vertreten sind: Phyllit, Lyditbreccie, quarzitisches Quarzkonglomerat der Auernigschichten, Kokkalk, altpaläozoischer Bänderkalk, Quarzgerölle, Grünschiefer. Verhältnismäßig häufig sind Sandsteine der Hochwipfelschichten. Erwähnenswert sind gerundete Blöcke älter-eiszeitlicher Gehängebreccien. Das Material ist z. T. von Westen gebracht worden und wahrscheinlich in einem vom Draugletscher nicht durchflossenen Winkel abgesetzt worden. Am Fuße des G a i s b e r g e s (unterhalb vom Stinzenweg im Nordhang) zieht sich ein breiteres Feld von lokalem Moränenschutt entlang, mit Wallformen und tiefen Wannen im unteren Teil. Das Gebilde könnte allerdings auch als Bergsturz angesehen werden, eventuell unter Mitwirkung von Schnee oder Eis. Die topographische Karte ist A61 hier ein wenig fehlerhaft, so daß eine richtige Einzeichnung des Schuttfeldes, das im Bereich des markierten Aufstiegsweges gelegen ist, nicht gelingt. 27. Bericht 1970 über die Aufnahmen im unteren Zillergrund und im Tuxbachüberleitungsstollen (Blatt 150, Zell am Ziller, und 149, Lanersbach) Von P. RAASE (auswärtiger Mitarbeiter) Im Sommer 1970 wurden im unteren Zillergrund petrographische Feldarbeiten durchgeführt, und es wurde der Tuxbachüberleitungsstollen zwischen Schlegeisspeicher und Hintertux übersichtsmäßig petrographisch aufgenommen. Das Gebiet des unteren Zillergrundes im Viereck Mayrhofen—Ahornspitze—Hochsteinflach—Brandberger Kolm wird zum größten Teil von porphyrischen Gneisen und Schiefern eingenommen, die durch 1 bis 5 cm große, idiomorphe oder gerundete Kalifeldspäte in einer feinkörnigen Plagioklas-Biotit-Muskovit-Quarz Grundmasse gekennzeichnet sind. Nach mikroskopischer Untersuchung enthalten die porphyrischen Kalifeldspäte häufig zahlreiche, annähernd idiomorphe, mikrolithengefüllte Plagioklaseinschlüsse, die nach den Wachstumsflächen des Kalifeldspats orientiert sind. Dies deutet nach G. FRASL (1954) auf ein Wachstum im schmelzflüssigen Zustand hin. In wenigen relativ massigen Kalifeldspat-reichen Gesteinen im Bereich südöstlich des Brandberger Kolms enthält auch das Grundgewebe zwischen den Kalifeldspat-Großkristallen hypidiomorphe Plagioklase (1 bis 4 mm 0 ) und zwickelfüllenden Quarz, was ebenfalls auf magmatische Bildung des Gesteins hinweist. Die meisten porphyrischen Gneise und Schiefergneise zeigen jedoch mikroskopisch starke Deformationserscheinungen der mikrolithengefüllten Plagioklase, der Kalifeldspäte, Quarze und Biotite sowie tauernkristalline Umkristallisations- und Rekristallisationserscheinungen aller Minerale. Das ursprünglich magmatische Gefüge wird dabei weitgehend verwischt. Beständigste Relikte sind die orientierten Plagioklaseinschlüsse in Kalifeldspat-Großkristallen. Die porphyrischen Gneise sind demnach als tauernkristallin überprägte Porphyrgranite anzusehen. Sie setzen sich in ENE-streichender Richtung bis ins Wimmertal, nach SW in den Tuxer Hauptkamm fort und werden dort von O. THIELE (1951) bzw. W. FRISCH (1969) in ähnlicher Weise gedeutet. Die s-Flächen und B-Achsen in den Porphyrgranitgneisen schwenken von 60 bis 90° im Westteil des Arbeitsgebietes auf 70 bis 95° im östlichen Teil um. Das Einfallen der s-Flächen beträgt im gesamten Gebiet 70 bis 90° nach N, seltener nach S, das Abtauchen der B-Achsen erfolgt mit 10 bis 30° nach W. Die Nordgrenze der Meta-Porphyrgranite wird durch die Hochstegenkalklage gebildet und verläuft im Arbeitsgebiet von Hochstegen über Brandberg (wenige Meter nördlich der Kirche) bis 200 m südlich des Brandberger Kolms. Der Kontakt ist auch bei besten Aufschlußverhältnissen durch eine 1 m breite Zerrüttungszone verdeckt. Unmittelbar südlich dieser Grenzzone folgen zum Teil graphitreiche Phyllonite, die nach ca. 4 m allmählich in Porphyrgranitgneise übergehen. Im Stockachbach wurde wenige Meter nördlich vom Kontakt im Hochstegenkalk eine Lage Chloritoid-führenden Phyllonits angetroffen. Der Hochstegenkalk selbst enthält dort reichlich Phlogopit. Der nördliche Teil des Meta-Porphyrgranits bis zur Linie Äußerer Falk—Wirtshaus Alpenrose ist durch posttauernkristalline Deformation aller Minerale außer Calcit gekennzeichnet. Im südlichen Teil überdauerte die hier an Intensität zunehmende Tauernkristallisation die tektonischen Bewegungen. Epidot-führende Gesteine enthalten in diesem Bereich Albite mit Oligoklassäumen, nahe dem Hochstegenkalk dagegen nur reine Albite. Der südliche Teil des Meta-Porphyrgranits ist insbesondere an den unteren Talhängen südöstlich Wirtshaus Klaushof nur wenig porphyrisch ausgebildet. Hier A 62 sind auch migmatische Strukturen zu beobachten, und man findet Gage von hellem kleinkörnigem Granit bis Aplitgranit, die gleichfalls tauernkristallin überprägt sind. Diese kleinkörnigen Meta-Granite machen mitunter den größten Anteil des Gesteins aus. Im Nößlachbruch nördlich Häusling wurde innerhalb dieser migmatischen Zone auch eine ca. 100 m mächtige Lage eines biotitreichen mittelkörnigen, fast massigen Meta-Granodiorits angetroffen, der eine gewisse Verwandtschaft zu den Meta-Tonaliten erkennen läßt, aber wesentlich Kalifeldspat-reicher ist. Die Südgrenze des ± porphyrischen Meta-Granitzuges wird im Osten durch die Linie Häusling—Auf der Röte gegen die Gesteine der Schönachmulde gebildet, im Westen reichen die granitischen Gesteine bis unmittelbar südlich des Trenkners und nördlich der Ahornspitze. Im Tapenkar, Mitterkar und Steinkar sowie am Trenker sind kleinkörnige migmatisierende MetaGranite eingeschaltet. Der Name „Trenknermulde" von E. KUPKA (1953) für die Gesteine der unteren Schieferhülle im Räume südlich Häusling und im Schönachtal sollte daher fallengelassen und statt dessen die Bezeichnung „Schönachmulde" nach O. THIELE (1951) beibehalten werden. Am Nordabfall der Ahornspitze treten nochmals Meta-Porphyrgranite auf, die aber überwiegend schiefrig ausgebildet und stark tauernkristallin regeneriert sind. Der Gipfel der Ahornspitze selbst besteht dagegen aus phyllitischen Gneisen und Glimmerschiefern, die Geröll-führend sind und insbesondere kleine Graphitschiefer-Schmitzen enthalten. Sie werden als Meta-Grauwacken gedeutet und zu den Gesteinen der Schönachmulde gerechnet. Sie bilden gleichfalls im Osten des Arbeitsgebietes auf der Röte den Nordrand der Schönachmulde. Auf der Röte steht der Meta-Porphyrgranit in diskordantem Kontakt zu einer schmalen Lage von Graphitphylliten. Trotz tektonischer Einregelung der Kontaktfläche beträgt der Diskordanzwinkel oft mehr als 40°. Die Schieferungsflächen streichen im Granitgneis wie im Graphitphyllit ca. 90° und stehen seiger. Auf Grund des großen Diskordanzwinkels dürfte es sich wahrscheinlich um einen Intrusivkontakt handeln. Die Gesteine der Schönachmulde sollten danach älter als der Porphyrgranit des Tuxer Kerns sein. Der Hauptteil der Gesteine der Schönachmulde im Höhenbergkar und im Raum südlich Häusling besteht aus einer Wechsellagerung von Quarzphylliten bis MuskovitQuarziten mit phyllitischen Gneisen (Muskovit-Korngröße ca. 0,1 mm). Die Quarzphyllite sind meist völlig feldspatfrei, mitunter enthalten sie aber granoblastischen Kalifeldspat. Die phyllitischen Gneise sind makroskopisch durch weiße, cm-dm-lange Linsen oder Flatschen charakterisiert, die mikroskopisch erkennbar überwiegend aus feinstkörnigem Albit bestehen. Es ist meist ein granoblastisches Gefüge unverzwillingter Albite, in manchen tauernkristallin weniger stark regenerierten Gesteinen enthalten die weißen Linsen dagegen lamellar verzwillingte, radial verwachsene Albitleisten, wie sie nur in vulkanischen Gesteinen vorkommen. Größere Albitlinsen enthalten oft auch idiomorphe, komplex verzwillingte Albite. Die im Grundgewebe vorhandenen Albite haben dagegen eher gerundete Kornformen. Der vulkanische Anteil der Gesteine kann mitunter beträchtlich werden, wechselt aber stark; die Gesteine werden deshalb als tuffitische Gneise bezeichnet. Die tuffitischen Gneise, wechsellagernd mit Quarzphylliten, sind im Zillergrund und noch im Bodengrund ca. 1,5 km mächtig anstehend, enden aber bereits im Grünkar und Mittelkar östlich des Trenkners. Südlich des Trenkners, der aus granitischen Gesteinen besteht (siehe oben), verzahnen sich die tuffitischen Gneise mit Granat-führenden Phylliten bis Glimmerschiefern, Grauwackengneisen, Graphitphylliten bis -quarziten und selteneren Hornblende-Garbenschiefern. Diese Gesteine ziehen zusammen mit den Quarzphylliten südlich der Ahornspitze in ca. 800 m Mächtigkeit nach Westen. Der Tuxbachüberleitungsstollen zwischen Schlegeisspeicher und Hintertux (6,8 km Länge) durchschlägt quer zum Schichtstreichen (NW-SE) eine wechselvolle Serie von A 63 verschiedenen granitischen Gneisen, migmatischen Bändergneisen bis zu schwach metamorphen Gesteinen der unteren Schieferhülle. Am Schlegeisstausee und Stollenmundloch bis ca. 550 m in Richtung Hintertux steht eine relativ homogene Serie von AugenFlasergranitgneisen an. Es sind helle Zweiglimmer-Granitgneise, die zum Teil durch cm-große Kalifeldspate ein augig-flasriges Gefüge erhalten, oft sind es aber auch gleichmäßig mittelkörnige Gneise, die fast massig werden können. Sie sind netzartig von mm-cm-dünnen glimmerreichen Scherflächen durchzogen, deren Richtung bis ca. 30° zum normalen s geneigt sein kann. Diese Scherflächen weisen auf eine intensive postgranitische Deformationsphase hin. Von 550 bis 600 m stehen dunklere, biotitreichere Augengneise an, die dann von kleinkörnigen Granit-Granodioritgneisen abgelöst werden. Letztere bilden bis ca. 3400 m den Hauptanteil des Gesteins. Bis ca. 1500 m sind sie relativ homogen, enthalten aber m-20 m-mächtige Biotit-Amphibolitlagen und Schollen, die von kleinkörnigem Granit durchädert sind. Außerdem kommen Schollen von dunklem Augengneis vor. Dagegen bildet ein heller grober Granitgneis, der dem Augengranitgneis ähnlich sieht, Adern und Schlieren im kleinkörnigen Meta-Granit. Noch jünger sind Aplit- Pegmatit und Quarzadern. Von 1500 bis 2200 m wechsellagern die kleinkörnigen Granitgneise im m- bis 100 m-Bereich mit dunklen biotitreichen Kalifeldspat-Augengneisen. Vorherrschend sind konkordante Kontakte, nicht selten aber dringt der kleinkörnige Meta-Granit auch diskordant in den Augengneis ein. Lagen von BiotitAmphiboliten und Schollenmigmatiten sowie jüngste Aplit-, Pegmatit- und Quarzadern sind weiterhin vorhanden. Von 2200 bis 2800 m treten Augengneise nur noch untergeordnet auf; stattdessen beginnen metatekte, feinkörnig gebänderte Gneise mit aplitoiden und pegmatoiden Mobilisaten. Die Bändergneise werden von dem kleinkörnigen Granit durchdrungen. Zwischen 2800 und 3400 m ist ein ziemlich gleichförmiger heller kleinkörniger Granitgneis bis Aplitgranit anstehend, der nur gelegentlich von schmalen Biotit-Amphibolitlagen unterbrochen wird. Der Granitgneis enthält hier, wie auch bereits weiter im Süden, häufig cm-dm-große dunkle Flecken, Linsen oder Schmitzen. Sie sind nicht selten von hellen feldspatreichen Säumen umgeben und bestehen nach mikroskopischer Untersuchung überwiegend aus Muskovit, Quarz und Biotit. Von 3400 bis 4000 m sind überwiegend metatekte Bändergneise anstehend. Sie sind meist feinkörnig, enthalten zum Teil Kalifeldspataugen-reiche Lagen, Biotit-reiche Lagen und aplitoide und pegmatoide Mobilisate. Aplit-, Pegmatit- und Quarzgänge durchkreuzen die Bändergneise. Kleinkörnige Granitgneise sind noch bei 3500 m vorhanden, treten weiter nördlich jedoch kaum noch auf. Die Bändergneise sind intensiv verfaltet und zerschert, Quarzadern können ptygmatische Fältelungen zeigen. Eine Deformation erfolgte jedoch nicht allein während der migmatischen Erweichung, sondern es ist noch eine jüngere tektonische Phase festzustellen. Während dieser zweiten Bewegungsphase reagieren die hellen Metatexite nahezu als starre Körper, denen sich glimmerreiche Lagen mit weichen Verfaltungen anschmiegen. Man findet sogar helle Metaxit-Schollen von gebänderten Biotitschiefern fluidal umgeben. Die zweite Bewegungsphase, zu der auch die erwähnten Scherflächen im Augengranitgneis gerechnet werden, wird nach mikroskopischen Untersuchungen an den Beginn der Tauernkristallisation gestellt und von dieser überdauert. Auch stärkst deformierte Biotitschiefer sind im Korngefüge nahezu vollständig rekristallisiert. Zwischen 4000 und 4500 m erfolgt ein allmählicher Übergang der metatekten Bändergneise zu tuffitischen Gneisen, Grauwackengneisen und Glimmerschiefern der unteren Schieferhülle. Bis 4200 m sind zunächst Muskovit-Gneise anstehend, deren prämetamorpher Zustand infolge zu intensiver tauernkristalliner Metamorphose noch unsicher ist. Nach Norden zu lassen sich in zunehmendem Maße sedimentäre Reliktstrukturen erkennen. Von 4500 bis 5270 m sind zum überwiegenden Teil typische tuffitische A 64 Gneise anstehend, die den oben kurz beschriebenen Gesteinen der Schönachmulde im Bereich südlich Häusling makroskopisch und mikroskopisch sehr ähnlich sind. Kennzeichnend sind vor allem die weißen Linsen und Lagen, die auch hier überwiegend aus feinstkörnigem Albit bestehen. Die Gneise zeigen häufig eine Bänderung im mm-dmBereich. Diese sedimentäre Bänderung mit einem Schichteinfallen von 40 bis 80° SE wird von einer steil nach N W einfallenden Schieferung überlagert. Dadurch werden die hellen Lagen zu Linsen- oder Knollen-ähnlichen Gebilden zerschert. Auch sind südvergente Verfaltungen der Bändergneise zu beobachten. Von 5270 bis 5990 m sind Porphyrgranitgneise von ähnlicher Ausbildung, wie sie bereits aus dem Bereich des unteren Zillergrundes beschrieben wurden, anstehend. Es fehlen jedoch posttauernkristalline Deformationserscheinungen. Die recht intensiven tektonischen Bewegungen, die bis zur Verschieferung des Porphyrgranits geführt haben, wurden von der Tauernkristallisation überdauert. Die Kontakte zu den Gesteinen der unteren Schieferhülle sind im Süden und auch im Norden vermutlich tektonischer Natur oder zumindest intensiv tektonisch überprägt. Von 5990 m bis zur Stollenmündung auf der Tuxer Seite sind wiederum tuffitische, oft fein gebänderte, zum Teil auch quarzitische Schiefergneise anstehend. Die sedimentären Strukturen sind hier noch besser erkennbar als im südlichen Teil der Schieferhülle. Dies ist durch die im nördlichen Bereich deutlich schwächere tauernkristalline Metamorphose erklärbar, die in Epidot-führenden Gesteinen nur zur Bildung von Albit, im Süden dagegen zu Oligoklas geführt hat. Bei 6300 bis 6400 m wurden auch geröllführende Lagen und insbesondere bunte Tuff-Konglomerate mit Albitit- und EpidotAlbitit-Geröllen von ganz ähnlicher Art, wie von O. THIELE (1951) aus der Schönachmulde und von F. KARL (1962) südlich der Wildalm beschrieben, vorgefunden. Auf Grund der guten Vergleichbarkeit der tuffitischen Gneise im Tuxer Hauptkamm mit denen der Schönachmulde und der Habachmulde und auf Grund des im Stollen beobachteten kontinuierlichen Übergangs in Metatexite, dürften die tuffitischen Gneise paläozoischen Alters sein, wenn Metatexis und Porphyrgranitintrusion als variskisch angesehen werden. Das von V. HOCK (1969) angenommene permotriadische Alter der Gesteine östlich des Spannagelhauses wird damit sehr in Frage gestellt. Den Tauernkraftwerken danke ich für die Erlaubnis zum Besuch des Stollens. Herrn Dr. K. MIGNON danke ich für die freundliche Unterstützung und interessante Informationen. Für die finanzielle Unterstützung der Arbeit sei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gedankt. 28. Bericht über Aufnahmen im Bereich Zell Mitterwinkel—Zell Pfarre, österreichische Karte 1 : 50.000/212 Zell Pfarre Von GEORG RIEHL-HERWIRSCH (auswärtiger Mitarbeiter) Im Rahmen von Kartierungsarbeiten im weiteren Bereich von Zell Pfarre standen für Aufnahmen von Perm-Trias Profilen für das Jahr 1970 10 Aufnahmstage zur Verfügung. Begehungen wurden in Zell Mitterwinkel im Hainschgraben und auf Güterwegen SW „Puschelz" (W Zell Pfarre, E Ausläufer des Grünberg-Kammes) sowie im „Bösen Graben" S Zell Pfarre durchgeführt. Die begangenen Profile liegen alle im S-Stamm. Ergänzungen ergaben sich durch die Aufnahmen von cand. phil. F. KUNZ (Profil S „Koschiel" im oberen Freibachgraben SE „Puschelz"). Eine schematische Schichtfolge zeigt ganz grob die unten angeführte Abfolge: 10. Werfener Kalke und Schiefertone, stark braun verwitternd. 9. Helle, z. T. mittelgraue Dolomite, lokal bituminös. A 5 Verhandlungen 1971 A 65 8. Helle, rote, gebankte Sandsteine („Permoskythsandsteine" G. RIEHL-H., 1965). 7. Rote, tonig-sandige Schichten mit Schüttungen von Karbonatgesteinskomponenten. Grobschüttungen von Blöcken (mehrere m 3 ). Die Komponenten bestehen vorwiegend aus perm. Karbonatgesteinen, z. T. metamorphen Kalken! 6. Rote Tone mit helleren Kalken, Fusulinen und Algen führend. 5. Helle Kalke von wechselnder Mächtigkeit. 4. Schwarze, z. T. sandige Tonschiefer. 3. Stark braun verwitternde, sehr fossilreiche Tongesteine (vorw. Algen u. Bryozoen). 2. Schwarze Kalke mit Bellerophonten. In diesen Kalken fanden sich sichere Zellienkalke (oberer Pseudoschwagerinenkalk, freundl. Mitteilung F. KAHLER). 1. Schwarze, z. T. sandige Tonschiefer. Schwermineralproben (G. WOLETZ) und Conodontenproben aus der Grobschüttungslage (H. SCHÖNLAUB) wurden weitergegeben. Die angelaufenen Untersuchungen zeigen sehr schön eine Verzahnung der terrestrischen Unterrotliegend-Ablagerungen im N-Bereich (Christophberg-Magdalensberg G. RIEHLHERWIRSCH, 1965) mit marinen Entwicklungen im S. Eine Fortsetzung der Untersuchungen für das Jahr 1971 ist geplant. 29. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Großsiegharts (7) Von SUSANNE SCHARBERT Die geologischen Aufnahmen konnten im großen und ganzen in der Kartierungssaison 1970 zu Ende gebracht werden. W der Linie Eibenstein—Primersdorf sind in der Bunten Serie verhältnismäßig mächtige Quarzite anzutreffen, die vermutlich wegen ihrer Kompaktheit und Sprödigkeit dicklinsige Körper bilden, unähnlich den übrigen Gliedern dieser sedimentären Serie (Marmore, Amphibolite, feinkörnige Paragneise), die oft zu schmalen Bändern ausgedünnt sind. Eine markante lithologische Grenze wird durch das Auftreten eines N N W streichenden Granitgneiszuges (Gföhler Gneis) hervorgerufen, der konkordant der Bunten Serie aufliegt. In ihm steckt, ebenfalls konkordant, ein Zug aus basischen Gesteinen, der von der Haidlmühle an der Deutschen Thaya nach N bis Großau auch morphologisch gut zu verfolgen ist. Seine petrographische Zusammensetzung ändert sich in der Streichrichtung, wobei auch typisches Paramaterial (Marmorband, Paragneisschmitzen) darin vorkommt. Über dem oben erwähnten Orthogneiszug liegt die Serie der BiotitPlagioklasgneise und Amphibolite, die durch primäre stoffliche Unterschiede ein recht unruhiges Aussehen erhält, wobei eine beginnende Migmatisierung eine Homogenisierung dieses Gesteinskomplexes einleitet. Neben noch homogenen Amphiboliten mit Pyroxengneiseinschaltungen beobachtet man Biotitamphibolite und dunkle Dioritgneise, selten Silikatmarmorlinsen (bei Weikertschlag), Migmatite mit Amphibolitschollen, hauptsächlich aber Plagioklasgneise mit Feldspataugen, -linsen und -Zeilen. In dieser Serie treten Granataplit- und Aplitgneise mit Intrusivkontakt auf (Hafnerbach, Zunftmühle) und ein weiterer Zug von Gföhler Gneis (zwischen Hahn- und Reismühle E Liebnitz). W Kollmitzgraben streicht diese Serie in N W Richtung mit SW Einfallen, in der Umgebung von Raabs verflacht der Komplex, die Gesteine liegen mitunter söhlig und fallen noch weiter nördlich und westlich (Hadermühle an der Mährischen Thaya, Obergrünbach) nach N W ein. N Weikertschlag streicht die Serie wieder N-S und fällt nach W ein. Sie bildet die Unterlage des Gföhler Gneises, dessen Grenze durch die wechselnde Streichrichtung der Nachbargesteine weit nach E bogenförmig ausholt (Linie Karlstein—Thuma—Rossa—Oberndorf) und unterlagert ihn auch im W (Fratres, A 66 Wieshof). An der Basis der Gföhler Gneises liegt ein dünnen Band von Granulit (Karlstein, Oberndorf) und Pyroxengneis (Karlstein, SE und N E Rossa). Geringmächtige Lamellen von Gföhler Gneis sind im Kontaktbereich im Nebengestein eingeschlichtet (im E bei Karlstein, im W bei der Radimühle). Im Hauptkörper des Gföhler Gneises brechen eine Anzahl kleiner Serpentinitkörper an die Oberfläche, in deren unmittelbarer Umgebung der Gneis stark ausgewalzt und verschiefert ist und mitunter eine Anreicherung an Granat zeigt. Diese Varietäten sind auf der Geologischen Spezialkarte, Blatt Drosendorf, als Granulite ausgeschieden. W und SW des Buchberges bei Waldkirchen sind helle aplitische Gneise anzutreffen, deren Stellung zum E angrenzenden Gföhler Gneis noch nicht geklärt ist. 30. Bericht über die Neukartierung des Perms bei Zöbing (Blätter 21 und 38) Von OTMAR SCHERMANN Die tiefsten der Kartierung zugänglichen Teile des Perms von Zöbing finden sich im Gebiet N bis N E der Kampbrücke Zöbing sowie am Südrand nach N E bis zur Ruine Falkenstein. Es sind graue bis schwarze sowie bunte, i. w. rotviolette und grüne Tonschiefer mit wechselndem Feinsand- und Glimmergehalt ± Pflanzenresten. In diesen Schichten finden sich vereinzelt etwas mergelige dunkelgraue, schwarze und bräunliche Kalke mit oft reichlich weißen Kalzitadern. Die Mächtigkeit der Kalke liegt etwa im Meterbereich. Eine weitere Lage rotvioletter Tonschiefer tritt in einer Arkosefolge am SE-Abhang des Heiligensteines auf, quert etwa 300 m E Kote 360 die Straße und läßt sich noch ein Stück weiter nach N E verfolgen. Südlich und östlich Zöbing treten weitere, bis 20 m mächtige Lagen von dunklen Schiefern mit Arkosen zusammen auf, können aber bei den gegebenen Auf Schluß Verhältnissen nicht weiter verfolgt und eingeordnet werden; ihr Anteil am Aufbau der nicht pelitischen Schichtfolge ist eher klein. Als interessanter Fund ist ein Stück Glanzkohle anzusehen, gefunden in einem tiefen Hanganriß, etwa 300 m östliche der Kampbrücke in Zöbing. Die Hauptmasse der permischen Gesteine besteht aus Arkosen und Brekzien — die Anwendung des Begriffes Grauwacke verbietet der sehr spärliche Tongehalt. Es sind dm- bis m-bankige, grünliche oder violettrote Gesteine; als Sonderfall besonders der grünen Brekzien können die Komponenten violettrot gefärbt sein. Meist sind die Gesteine mürb, seltener hart. Ihr gegenseitiges Verhältnis besteht, soweit das im Gelände festzustellen ist, im wechselnden Angebot der groben Komponenten und nicht in anderen Parametern, wie z. B. Gefälle. Dementsprechend geht die eine Gesteinsvarietät auf kurzem Wege in die andere über, weiter verfolgbare Leithorizonte sind eher selten, was die Analyse des Innenbaues ungemein erschwert. Die Zusammensetzung der bis 90 cm großen groben Komponenten ist recht einheitlich: zu mehr als 9 5 % besfehen sie aus Granulitgesteinen. Unter den sozusagen akzessorischen Gesteinen finden sich: Gföhler Gneis, Granitgneise und Aplitgneise, Gangquarz, Quarzite, Amphibolite; außerdem wurden — leider stark angewittert — je ein Stück eines feinkörnigen Ganggesteins und eines, einem Bitteschen Gneis ähnlichen Gesteins gefunden. Hervorzuheben ist, daß der Geröllinhalt in keinem Zusammenhang mit den heute unmittelbar benachbarten Gesteinen des kristallinen Rahmens steht. In der Grundmasse von Berkzien und Arkosen findet sich oft auch reichlich Feldspat, mit bis zu 15 mm großen Körnern. Feldspäte in solchen Korngrößen sind aus GranulitA5* A 67 gesteinen nicht bekannt, das Herkunftsgebiet des Sedimentmaterials muß also wesentlich anders zusammengesetzt gewesen sein als die in den Klastika vorliegenden Komponenten andeuten, das heißt, unter den Bedingungen der permischen Verwitterung sind die nichtgranulitischen Gesteine vergrust, nach Biotitlagen und Spaltflächen größerer Mineralkörner zerfallen, während die Granulitgesteine nur stückigen Zerfall zeigen. Genetische Hinweise geben besonders die Brekzien mit ihrem Erscheinungsbild, wie es heute noch in ariden Klimabereichen auftritt; es sind diese Brekzien am ehesten als Sedimente von Schichtfluten zu interpretieren. Jede einzelne Bank entspricht einem solchen Ereignis; der vermutlich schon in der Verwitterungszone spärliche Feinsandund Tongehalt bildet die oberste Begrenzung der in sich sonst nicht klassierten Bank. In diesen obersten Zonen finden sich auch vereinzelt Strömungsmarken (flute casts), die eine Strömung von W nach E anzeigen. Als Sonderfall der sedimentären Entwicklung tritt eine flyschartige Wechsellagerung von Arkosen mit Tonschiefern auf (ca. 650 m E Kampbrücke, wenige Meter N der Weggabel), die nicht näher untersucht und daher auch nicht gedeutet wurde. Im Bereich des Heiligensteines sind die permischen Sedimente in Seehöhen über 340 m tiefgründig kaolinisiert: in einem 7 m tiefen künstlichen Aufschluß zeigt der Zersetzungsgrad an der Basis noch keine sichtbare Abnahme, so daß auf eine größere Tiefe der Kaolinisierung geschlossen werden darf. Die kristallinen Nebengesteine der permischen Sedimente sind im Norden Granulite und Serpentinite, im SW-Abschnitt des Südrandes sind es verschiedene Paragneise und Amphibolite, im NE-Abschnitt im wesentlichen Gföhler Gneis. Die Ränder des Grabens werden im Norden nach Osten bis zum Wolfsgraben, im SW bis in das Straßer Tal von Myloniten begleitet. Weiter im N E fehlen beiderseits Beobachtungen dieser Mylonite, was eine Folge der unbefriedigenden Aufschlußverhältnisse sein wird. Die Grabenränder selber werden im S durch eine durchlaufende SW-NE-Linie gebildet, im Norden sind ein E-W-Bruch, durch eine mehr oder weniger N-S verlaufende Störungslinie geteilt, und ein SW-NE streichendes Linear als Grabenrand verwendet. Die permischen Schichten zeigen bei allgemeinem S- bis SE-Fallen eine Neigung um 40°; am nördlichen Bruchrand ist eine Versteilung auf 75°—80° zu beobachten; nicht so deutlich sind die Verhältnisse im Süden: hier gibt es wohl am Rand auch bis zu 67° nach Norden fallende Flächen, doch überwiegt eine allgemein flachere Lage der südfallenden Schichten. (Auf den komplizierten Innenbau soll in diesem Zusammenhang nicht eingegangen werden!) Demnach ist das Perm von Zöbing — das ist das wichtigste Ergebnis dieser Neukartierung — ein kleiner, postsedimentär grabenförmig eingesenkter Teil einer ehemals ausgedehnteren Sedimentdecke auf dem Kristallin der Böhmischen Masse, deren Reste vom Autor auch bei Pulkau, Unternalb und Niederfladnitz beobachtet werden konnten und für deren Ausdehnung weiter nach W sichere Anzeichen vorliegen. 31. Bericht über die Aufnahmen auf Blatt 37, „Mautern" Von OTMAR SCHERMANN Die Grenze des Granulitgebietes vom Dunkelsteiner Wald gegen die südlichen Nebengesteine ist recht komplex. Sie verläuft von Schönbühel nach NE, 300—500 m östlich der Donau, etwa parallel zur Diendorfer Störung. Die Granulite sind kakiritisiert bis mylonitisiert. Etwa bei der Kote 385 der alten topographischen Karte 1 : 25.000 schwenkt sie nach Osten um, wo sie halbwegs zwischen Dürnberg und Wolfstein den WolfsteinA68 graben erreicht. Hier wird sie an einer N-S verlaufenden Störung um 350—400 m nach N versetzt bis etwa Wolfstein, von wo sie dann mit NE-Streichen weiter nach N E verläuft. Entsprechend der Komplexheit des Verlaufes sind auch die Elemente dieser Grenzlinie zusammengesetzt. Der Grenzverlauf entlang der Donau ist als eine Parallelstörung zur Diendorf er Störung aufzufassen mit gleicher Verschiebungstendenz: SE-Flügel nach NE. Der W-E verlaufende Abschnitt zeigt, besonders im Graben W Binderberg, eindeutig ein U n t e r l a g e r n des Granulites durch die Gesteine der Bunten Serie, im Gegensatz zu den Feststellungen im Bereich Goldegg—Hohenegg. Der Abschnitt im Wolfsteingraben ist ebenfalls durch eine Störung bedingt, über deren Charakter zur Zeit keine Aussagen gemacht werden können. Der Abschnitt von Wolfstein nach N E ist wieder durch kakiritisiertem Granulit markiert, es muß also hier eine weitere Blattverschiebung parallel zur Diendorfer Störung angenommen werden. Innerhalb der hellen Granulite treten untergeordnet Serpentinite, z. T. mit Pyrop oder Diallag, auf, vereinzelt auch Pyroxengranulite. Interessant ist das Auftreten eines allerdings nur punktweise beobachteten, diskondant eingeschalteten feinkörnigen Aplitgneises mit wenig Biotit. Dieses Gestein ist im Aussehen identisch den + parallel den Marmoren eingeschalteten Biotitaplitgneisen E Schönbühel. Die Rahmengesteine des Granulites bestehen im Räume Schönbühel—Berging— Hohenwart, und zwar südlich des Hochkogels, aus mächtigen Marmoren, denen die oben erwähnten Biotitaplitgneise eingeschlichtet sind; Gneise und Aplite treten stark zurück. Anders sim Gebiet Hochkogel — Granulit, wo sich reichlich Amphibolite finden, etwas Schiefergneis und mittel- bis grobkörnige Aplite, die zwar oft stark zerdrückt sind, jedoch niemals verschiefert angetroffen wurden. Marmorlagen fehlen auch in diesem Gebiete nicht, treten aber an Zahl und Mächtigkeit stark zurück. Die selbe Gesteinsgesellschaft wiederholt sich in der gleichen Abfolge im NE-Abschnitt des begangenen Bereiches N E Wolfstein. Die oben angenommene Blattverschiebung ist also in ihrem Streichen zu verlängern, aus dem Räume Berging kommend über Wolfstein in Richtung Windhof. Sie durchtrennt den Verband der Rahmengesteine ebenso wie deren Grenze zum Granulit und verschiebt die SE-Scholle nach N E . Beim gegenwärtigen Stand des Wissens kann der Betrag der Verschiebung nur sehr ungefähr abgeschätzt werden und dürfte dieser im Bereich um oder über 1 km liegen. 32. Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt 94 (Hallein) Von MAX SCHLAGER (auswärtiger Mitarbeiter) In der westlichen Osterhorngruppe wurden die noch fehlenden Teile *) des als Siedlungsgebiet Gaißau genannten Mörtelbachtales kartiert. Geologisch kann man das Kartierungsgebiet durch zwei große Brüche begrenzen, die nord- bis nordnordostwärts durchschneiden: den Hohenschneidbergbruch im Norden und den Eckwald-Hochzill-Wurmwinkelbruch im Süden. Letzterer wurde im Bericht 1963 (Verhandlungen 1964, Heft 3, Seite A 44—45 beschrieben). Den Hohenschneidbergbruch erwähnte ich zuletzt im Bericht 1968 (Verhandlungen 1969, Heft 3, Seite A 6 1 ; dort findet man auch Zitate früherer Angaben die diese große Störung betreffen). Seine *) Der Streifen längs Mörtelbadi und alter Gaißaustraße wurde schon im Jahre 1958 durch meinen Sohn Wolfgang Schlager aufgenommen und ist in der Karte 1 : 10.000 von Adnet und Umgebung dargestellt. A 69 Sprunghöhe wurde im Mörtelbach auf 750 m geschätzt. Eine Betrachtung des geologischen Kartenbildes im Großen zeigt aber, daß auch eine erhebliche Seitenverschiebung an ihm stattfindet. Ihr bedeutendes Ausmaß erkennt man am besten aus dem Verlauf der morphologisch so eindrucksvollen Oberjurastufe östlich der Salzach. Man kann sie vom Mühlstein (1053 m) über Eberstein (770 m) und Oberalmberg (722 m) zum Adneter Riedl (Heuberg 556 m) verfolgen, wo sie ihre tiefste Lage erreicht, was einer ähnlichen Depression am Westrand des Salzachtales entspricht, in der die Hallstätterschollen des Dürnberges eingebettet sind. Am Südende des Riedls bei Waidach, verschwinden die Oberalmerschichten der Stufe unter quartärer Nagelfluh; gleichzeitig aber nimmt der Hohenschneidbergbruch bei Waidach seinen Ausgang und verläuft gegen den Mörtelbach, wo auf der Höhe des linken Hanges in seinem Südflügel, 5,5 km nach N E verschoben, mit dem Ascher Köpfl (Kote 929 der Karte 1 : 25.000) die Oberjurastufe wieder einsetzt und dann südwärts, immer auf der Höhe des linken Gaißauhanges bleibend, über Krispl (927 m), Spumberg (1144 m), Knoglberg (1353 m) zum Schienken (1649 m) und Schmittenstein (1696 m) ansteigt. In der Ostumrahmung der Gaißau liegen zwischen den beiden erwähnten Brüchen von N nach S folgende Erhebungen: Ochsenberg (1483 m), Eibleck (1517 m), Kallersberg (1408 m), Grünsattel (1247 m) und Spielberg (1428 m). Diese Berge gehören in der gewählten Aufzählungsfolge zu einer stratigraphischen Serie die von Hauptdolomit über Plattenkalk und Kössener Schichten, Lias und tiefmalmische Tauglbodenschichten bis zu den Tiefen Oberalmerschichten des Spielberges reicht. Die Trias-Jura-Grenze ist durch den Südteil des breiten Grünsattels markiert. Ungefähr in der Mitte zwischen den genannten Grenzbrüchen schiebt sich noch ein dritter, größerer Bruch ein, der vom Unterascher am linken Gaißauhang nach Jaglau am rechten Hang mit Gesamtrichtung N N E verläuft. Er ist durch folgende Befunde festgelegt: Im Mörtelbach und an der Gaißaustraße südwärts fortschreitend kommt man aus den im Norden vorherrschenden Juragesteinen plötzlich in Kössener Schichten; dabei stehen bei Km 10,6 der neuen Gaißaustraße beiderseits eines aufschlußlosen Streifens von 20 m Breite einander gegenüber: Radiolarit im Nordflügel und eine KalkMergel-Wechsellagerung eines Niveaus 30 m unter dem Hauptlithodendronkalk im Südflügel; daraus kann man die Absenkung des Nordflügels mit 120—130 m berechnen. Am linken Mörtelbachhang endet die auffallende Felsstufe des 8—10 m mächtigen Hauptlithodendronkalkes an mehreren Bewegungsflächen die 305/60—70° fallen; den weiteren Bruchverlauf am linken Hang verhüllen Moränen, doch waren 1958 an der alten Straße nach Krispl 250 m W „Krispl Hsr. 770" der Karte 1 : 25.000 mehrere Bewegungsflächen mit Fallen 310—320/60—70° mit dazwischenliegenden Zertrümmerungszonen in den tiefen Oberalmerschichten zu sehen die sich gut in die Bruchzone einfügen würden, jedoch konnte eine entsprechende kräftige Verstellung des 1. Barmsteinkalkes am Hang oberhalb nicht beobachtet werden. I n R i c h t u n g J a g l a u verläuft die Bruchzone zunächst verborgen unter der rechten Moränenterrasse, SE Jaglau durch eine mit Moräne ausgekleidete Grasmulde und trennt hier eine durch die ötzfläche E oberhalb Jaglau herabziehende, mehrere Meter mächtige, S-fallende Bank eines Lithodendronkalkes von dem im Wäldchen an der Besitzgrenze Jaglau-Wörndl anstehenden S bis SW fallenden Plattenkalk. Von Jaglau zieht der Bruch, zunächst durch Moräne verhüllt, weiter in Richtung Kernreiterbach und dessen rechten Seitengraben der vom Eibleck südlich der Hütte Kote 1088 herabkommt und in rund 730 m Höhe mündet. In diesem Seitengraben verschafft glücklicherweise ein neuer Forstweg unter Moräne so günstige Aufschlüsse, daß man Bewegungsflächen mit Fallen 310/85° sieht, die einen Plattenkalk im N W und Hauptdolomit im SE trennt. Diese Merkmale entsprechen ganz dem Jaglau-Bruch. Dieser Bruch beeinflußt A 70 auch die Aufschlußreihe im Kernreiterbach, wo oberhalb der neuen Straßenbrücke beim Karrer unter mächtiger block- und schlammreicher Moräne Hauptdolomit angeschnitten ist und weiter bachaufwärts, gegen den erwähnten rechten Seitengraben hin, KalkDolomit-Wechsellagerung den Übergang zum Plattenkalk anzeigt; bachaufwärts vom Jaglau-Bruch setzt aber neuerdings Hauptdolomit ein und der Übergang zum Plattenkalk wiederholt sich höher oben nochmals. Der eben beschriebene Bruch erzeugt zusammen mit den beiden Grenzbrüchen 3 Teilschollen. D i e n ö r d l i c h s t e S c h o l l e d e r G a i ß a u . Sie zeigt im Mörtelbach und an der Gaißaustraße hauptsächlich den jurassischen Anteil ihrer Schichtfolge, während die liegenden Kössener Schicht fast ganz unter der rechten Moränenterrasse verborgen bleiben mit Ausnahme kleiner Aufschlüsse, z. B. des Lithodendronkalkes E Jaglau, eines gleichen Gesteins am linken Hang des Karrergrabens ( = Unterlauf des Kernreiterbaches) unmittelbar N Plainlehen (Kote 693). Die zu dieser Scholle gehörige HauptdolomitPlattenkalk-Grenze ist von der Mündung des rechten Seitengrabens im Kernreiterbach über die „Adlaseben" genannte große ötzfläche E oberhalb Karrer und weiter nordwestwärts durch die Walknerötz in Richtung auf das Sattelgut (749 m) zu verfolgen, wo der durch den Walknergraben verlaufende Hohenschneidbergbruch sie abschneidet. Die Kalke nahe Walkner sind wohl schon dem höheren Plattenkalk zuzurechnen, da sie durch stärkere Fossilführung auf den Übergang zu den Kössener Schichten hinweisen. Am linken Hang des Walknergrabens unterhalb Sattelgut ist der Plattenkalk im SEFlügel des Hohenschneidbergbruches geschleppt und fällt lokal gegen N E . Die Aufschlüsse im Mörtelbach und straße. an der neuen Gaißau- Da die Kartierung des Mörtelbaches und der alten Gaißaustraße durch meinen Sohn, außer in Form der Kartendarstellung auf Blatt Adnet 1 : 10.000 nie publiziert wurde, soll das hier, ergänzt durch die Aufschlüsse an der neuen Straße, nachgeholt werden, damit nun eine vollständige geologische Übersicht über die Gaißau vorliegt. Die am Hohenschneidbergbruch herabgeschleppten Bänke des Hauptdolomits treten am rechten Mörtelbachufer in Kontakt mit etwas grauen Rhätmergeln, die aber wenige Meter höher von Hornsteinknollenkalk des Lias überlagert werden. Die neue Straße schneidet die Bewegungsfläche des großen Bruches sehr schön an; sie fällt 150/65° und ist an einem Hauptdolomit ausgebildet der zum Teil als Algenrhythmit mit MillimeterFeinschichtung entwickelt ist. Auf dieser Bewegungsfläche liegen stark verdrücktte Platten, die aber bald von normal entwickeltem Hornsteinknollenkalk abgelöst werden, dessen Anschnitte etwa 120 m bis zu einem Waldrand zu verfolgen sind und dort durch dünnschichtigen roten Knollenkalk von 3 m Mächtigkeit überlagert werden, wobei an der Grenze wieder die charakteristischen gelbbraunen Hornsteine auftauchen; im Hangenden liegen noch lose Blöcke einer 1 m mächtigen Knollenbrekzie. An einer von Moräne ausgekleideten grasigen Mulde endet diese Schichtfolge, wahrscheinlich durch einenNNW streichenden Bruch abgeschnitten; im gehobenen Ostflügel stehen, in einem Wäldchen oberhalb eines Schuppens verborgen, wieder Hornsteinknollenkalke an. Diese kann man dann, von aufschlußlosen und Moränenstrecken unterbrochen, bis zu dem herrlichen Liasaufschluß bei Km 10,8 der neuen Gaißaustraße verfolgen. Dieser Liasaufschluß wurden von WENDT, unter Nachweis von Toarcium und Aalenium in den hängendsten Teilen, 1969beschrieben („Die Typlokalität der Adneter Schichten"; Kolloquium über den mediterranen Jura, Budapest 1969). Im Herbst 1970 hatte ich das Vergnügen, Herrn Professor HUCKRIEDE (Marburg/Lahn) den Aufschluß zu zeigen, wobei die hier bis 25 cm mächtige Grenzschicht zum Radiolarit und ihre Vergleich mit dem Tauglgebiet im A 71 Mittelpunkt des Interesses stand. HUCKRIEDE wird über die von ihm erzielten interessanten Ergebnisse demnächst berichten. Am l i n k e n U f e r d e s M ö r t e l b a c h e s ist am Harnisch des Hohenschneidbergbruches der liegende Rhätmergel nicht zu sehen, sondern nur Rassischer Hornsteinknollenkalk, der wenige Meter höher von Rotkalk und weiter von Radiolarit und Tauglbodenschichten überlagert wird. Die Gesteine des linken Ufers scheinen also tektonisch etwas tiefer zu liegen, was zur Annahme eines in der Längsrichtung des Baches 320° verlaufenden Bruches geringer Sprunghöhe veranlaßt; eine Annahme, die weiter südlich auch durch am linken Ufer auftauchende, saiger stehende Rhätkalke bewiesen wird. Das Radiolaritband des linken Hanges sinkt, der Lagerung entsprechend, stellenweise von Quartär unterbrochen, südwärts allmählich ab, erreicht SW der Gaißauhöfe das Niveau des Baches und wird hier durch einen N E streichenden Bruch abgeschnitten, in dessen Südflügel in ca. 30 m breitem Streifen rote Liaskalke hochkommen, die auch an der Mündung eines steilen linken Seitengrabens aufgeschlossen sind und in diesem von Radiolarit und Tauglbodenschichten überlagert werden, während im höchsten Grabenteil (NW der Ascherhöfe) an einer kleinen Störungszone sich tiefe Oberalmerschichten einstellen. Im Mörtelbach sind aufwärts vom N E streichenden Bruch am linken Ufer südfallende Kössener Schichten aufgeschlossen, die dem schönen Liasaufschluß an der Straße gerade gegenüber liegen. Doch wird im Mörtelbach, noch bevor man den Unterascher-JaglauBruch erreicht, eine weitere Kamplikation durch einen W-E-Bruch hervorgerufen, der am linken Ufer die Kössener Schichten mit Radiolarit in Kontakt bringt, wobei auch eine kleine Scholle von Lias-Rotkalk eingeklemmt ist, während er am rechten Hang am Jaglau-Bruch endet. Die Scholle z w i s c h e n dem U n t e r a se h e r - J a g 1a u - B r u c h dem E c k w a l d - J o c h z i l l - B r u c h . und Wichtigstes stratigraphisches Element, leitend für das Verständnis des geologischen Baues dieser Scholle, ist der H a u p t l i t h o d e n d r o n k a l k ; diese Bedeutung verdankt die massige, 8—10 m mächtige Kalkbank dem Umstand, daß sie am besten der Glazialerosion widerstand und daher den Geologen durch den ganzen rechten, reichlich mit Moräne bedeckten Hang hindurchleitet, während die anderen Gesteinsserien erodiert, von Moräne zugedeckt wurden und nur stellenweise auftauchen. An der neuen Gaißaustraße ist das Gestein, unterlagert von 30 m Kalk-Mergel-Wechsellagerung, prächtig angeschnitten und wird jedem Besucher des schönen Tales sofort auffallen, zumal es im Mörtelbach N Gaißau-Säge ( = Abzweigung der Spielbergstraße) eine Schlucht verursacht. Meinem Sohn, WOLFGANG SCHLAGER, delang es 1958 durch eine Detailaufnahme des damals noch nicht so schön aufgeschlossenen Profils die Schichten 100—111 des klassischen Kendlbach-Profils von SUESS & MOJSISOVICS (1868) zu erkennen. Von der Straße aus sieht man die Wandstufe dieses Kalkes auch am linken Hang ca. 120 m talauswärts ziehen, bis sie dann von den Bewegungsflächen des Unterascher-Jaglau-Bruches abgeschnitten wird. Im Mörtelbach und an der Gaißaustraße folgen über dem Hauptlithodendronkalk noch 17 m graue Kalkplatten, dann nochmals eine 15 m mächtige Wechsellagerung von Kalkbänken mit mächtigen Schiefermergeln und schließlich bei der Straßenkurve knapp N Gaißau-Säge (Steg 672 der Spezialkarte) eine 6—7 m mächtige, stufenbildende Folge wellig-schmalfugig geschichteter grauer Kalkbänke die ich als „Riesenknolligen bituminösen Kalk" deute. Nach einer durch Bachschotter bedingten Aufschlußlücke (Kleiner Aufschluß grauer Rhätmergel am linken Ufer) in der bei dem beobachteten Fallwinkel von 150/15° 60 m hängendste Kössener Schichten Platz fänden, folgt 150 m S Gaißau-Säge am linken A 72 Ufer eines Mörtelbachknies ein Lias-Aufschluß, der bei südwestlichem Einfallen vom Liegenden zum Hangenden erschließt: Hornsteinknollenkalk (von dem nur 2 m sichtbar sind); 1,5—2 m Übergangsschicht aus gelblichgrauem Kalk mit roten Hornsteinknollen; 3 m dünnschichtiger roter Knollenkalk mit reichlich Tonflasern; 1,4 m mächtige Bank ziemlich feinkörniger (Haselnuß- bis Nußkorn) roter Knollenbrekzie; darüber 3 m Rutschmasse aus dunkelgrauem Radiolarit vermischt mit vermutlich in sein Liegendes gehörenden roten Blöcken feinschichtig-toniger Gesteine die analog anderen Profilen dem Oberlias entsprechen dürften sowie Krinoidenkalk. Der Aufschluß ist ganz von Moräne umhüllt und findet auch kein Gegenstück am rechten Hang, wo bunt zusammengesetzte Moräne mit großen Rhätkalk-Blöcken und kantigem Lias-Rotkalk unter Bewuchs zu liegen scheint. Weiter talaufwärts bis zum Sagwirt ist der Mörtelbach, begleitet von Alluvialflächen, zwischen Moränenhänge eingeschnitten. Erst beim Ponauhäusl S Sagwirt, wo ein Straßenast zur neuen Schule aufwärts abbiegt und ein anderer in Richtung Unterpremm, Vierthaler und Ois anzusteigen beginnt, zeigen sich Aufschlüsse in S- bis SW-fallenden Tauglbodenschichten, die das hängendste Schichtglied dieser Scholle im Mörtelbach darstellen, da sie unmittelbar südlich von dem durch Moräne und Vegetation verdeckten EckwaldHochzill-Bruch abgeschnitten werden; in dessen Südflügel liegen Kössener Mergel die den Rutschhang oberhalb des im Talgrund gelegenen Hofes Bernau verursachen, der die Straße bedroht da die mächtige block- und schlammreiche Moräne der rechten Terrasse auf den Mergeln allmählich abgleitet; die dabei entstehenden Hangzerreißungen greifen bis zum Terrassenrand unterhalb Pillgrub empor. Der im Bericht 1963 als Anhaltspunkt für den Eckwaldbruch erwähnte „Lithodendronkalk gegenüber der Mündung des Untersgrabens" liegt 200 m S Bernau. V e r f o l g u n g des M ö r t e l b a ch - P r o f i 1 s ü b e r d e n r e c h t e n der G a i ß a u bis zum ö s t l i c h e n B e g r e n z u n g s k a m m Hang Der Hauptlithodendronkalk zieht aus dem Mörtelbach, im Gelände als bewaldete Felsstufe hervortretend, zum Grünsattel empor; dabei quert er die alte Gaißaustraße, die über die rechte Moränenterrasse verläuft, zwischen Wörndl (722 m) und Golegg (hier in einem alten kleinen Steinbruch aufgeschlossen), ist am Nordrand der Felder von Ober Grünweg (942 m), an der Kehre der Spielbergstraße noch schön aufgeschlossen, wird dann aber durch einen kleinen 310° streichenden Bruch unterbrochen; seine Spur verliert sich vorübergehend in dem nassen Rutschhang (Moräne über Rhätmergeln) am linken Hang des Kernreiterbaches, taucht aber wieder auf am neuen Güterweg zur Eibleckalm, ca. 200 m nach dessen Eintritt in den Wald; von hier läßt er sich als schuttreicher Riedl durch Waldland zum breiten Grünsattel (1247 m) verfolgen, wo er 100 m nördlich des Jägerkreuzes ein kleines Köpfl bildet, in dessen hängendsten Kalkplatten ich die Auswitterung eines Choristoceras fand. Vom Sattel südostwärts absteigend, an einem kleinen NE-streichenden Bruch etwas versetzt, erreicht er, erst durch Wald, dann durch Grasland, den Kessel der Wurmwinkelalm oder Grünalm (ca. 1150m); dabei ist die Kalkplatte in einzelne Schollen zerlegt, deren Schichtköpfe durch die Baumgruppen markiert sind, welche die Karte 1 : 25.000 darstellt. Der ebene Aufschüttungsboden der Grünalm wird von dem Kalk nahe dem Waldrand, südlich der beiden Almhütten, umgangen. Hier sind die Aufschlüsse lückenhaft, da eine starke Verschüttung durch Wildbachkegel eintritt und es ist nicht immer möglich die einzelnen isolierten Kalkwändchen auf den Hauptlithodendrokalk und den in seinem Hangenden zu erwartenden „Riesenknolligen bituminösen Kalk" aufzuteilen. Am Osthang des Grünalmkessels ziehen die Kalkbänke nordostwärts hinauf bis ca. 1230 m Höhe und werden 200 m südlich des A 73 Jagdhauses Kote 1181 vom Wurmwinkelbruch abgeschnitten und gegen den Hauptdolomit des Wiesenhörndls verworfen; die Kalkbänke sind ostwärts gegen einen herrlichen, am Hauptdolomit entwickelten Harnisch mit Fallen 300/70° hinaufgeschleppt, der Dolomit unter dem Harnisch aber ist in schmale, brettartige Lamellen zerlegt. Eine zweite Stelle an der die offenbar stark verbeulten Bewegungsflächen des Wurmwinkelbruches schön zu sehen sind erreicht man auf kleinem Steig ca. 120 m N E Jagdhaus in einer steilen Felsrinne; hier ist ein grauer, wohl als Plattenkalk anzusprechender Kalk durch Harnische mit Fallen 270/67° vom Hauptdolomit getrennt. Die Suche nach einem zum Hauptlithodendronkalk parallel verlaufenden Liasband im Südteil des Grünalmkessels blieb erfolglos. Wildbachkegel breiten sich aus und abseits der Gräben besteht eine starke Überstreuung mit Platten tiefer Oberalmerschichten die von einer aus diesem Gestein bestehenden brüchigen Wandstufe stammt, die den Verbindungskamm SpielbergWieserhörndl ostwärts bis zu der durch den Wurmwinkelbruch erzeugten Scharte krönt, weiter ostwärts aber durch die Hauptdolomitbänke des Wieserhörndls ersetzt wird. Lediglich in 1245 m Höhe fand ich in einer Grabenflanke einen kleinen Aufschluß SSEfallender Kieselplattenkalke der Tauglbodenschichten die in das Hangende des Lias gehören. T r i a s g e s t e i n e im L i e g e n d e n des H a u p t l i t o d e n d r o n k a l k e s re e h t e n G a i ß a u h a n g am Die mergelreiche Serie unmittelbar unter dem Lithodendronkalk tritt wenig in Erscheinung, die tieferen Lithodendronkalkbänke schauen gelegentlich heraus. An der Nordfront der Stufe des Hauptlithodendronkalkes deutet ein Streifen feuchten Graslandes und kleiner Plaiken den Durchzug einer Mergelzone an. Die Oberfläche der rechten Moränenterrasse reicht bis zur neuen, in der Karte 1 : 25.000 noch nicht dargestellten Straße Wörndl-Karrer bzw. der von ihr abzweigenden Straße nach Jaglau empor und hier fehlen Aufschlüsse ganz. E dieser Straße hebt sich der Hang etwas steiler empor und in ihm schauen zwischen Ober- und Unterwörndl einige dickere S- bis SW-fallende Kalkbänke hervor die durch grasige Mulden in denen man Mergel vermuten kann getrennt sind. In der steileren ötzfläche N E Oberwörndl herrscht unruhiges Rutschgelände mit gelegentlichen Mergelausbissen in Abrißnischen. Der schon erwähnte Plattenkalk in dem Wäldchen zwischen Wörndl und Jaglau fällt südwestwärts, also unter die eben beschriebene Zone ein. An Gesteinen sieht man graue und bräunliche Kalke in Bänken von 1/2 bis 3/4 m, die durch undeutliche Schichtfugen plattig unterteilt sind, gelegentlich schaltet sich auch eine dolomitische Schicht ein oder eine Bank zeigt dolomitische Partien. Das Liegende dieses Plattenkalkes muß der Hauptdolomit sein, der im Kernreiterbach im Südostflügel des Jaglaubruches einsetzt; seine Bänke fallen SW und man kann sie aufwärts bis zur Brücke eines neuen Forstweges verfolgen, der von Jaglau über den linken Grabenhang hereinkommt und zwischen Waldrand und dieser Brücke die Grenze zwischen Dolomit und Plattenkalk aufschließt. Der Übergang der beiden Gesteine ist durch Wechsellagerung von Kalk und Dolomit charakterisiert, aber auch durch besondere Gesteinstypen ausgezeichnet, die durch Reichtum an mit Kalzitdrusen ausgekleidete Hohlräume, zellige Verwitterung und blaugraue sandige Bänke, die bei Verwitterung sich rot und gelbbraun verfärben, auffallen; auch stellen sich Schiefermergelbänder zwischen den Bänken ein. Ähnlich buntfarbig, sandig-tonige Gesteine fand ich in dem gleichen stratigraphischen Niveau weit entfernt, jenseits des Wiestales, an dem neuen Güterweg von Seeleiten zum Gimpel. Gleich außerhalb des Waldrandes in der Richtung Jaglau schneidet der Forstweg ein Paket blaugrauer, fossilführender Kalke an, das schon in den NW-Flügel des Jaglaubruches gehören muß. In dem Waldlappen der oberhalb des Forstweges aus dem Kernreiterbach gegen SW vorA74 stößt, zieht ein S-fallender Lithodendronkalk gegen N E und durch die südostwärts anschließende Grasfläche ziehen parallel dazu einige schlecht aufgeschlossene Mergelzonen. Zwischen dem Lithodendronkalk und den beschriebenen Aufschlüssen am Forstweg bleibt nur wenig Platz für einen geringmächtigen Plattenkalk. Der Streifen Lithodendronkalk-Mergelbänder zieht aufwärts in die linke Flanke des Kernreiterbaches hinein und auch die Dolomit-Plattenkalk-Grenze erreicht oberhalb der neuen Forststraßenbrücke in 875 m das Bachbett dem sie bis etwa 935 m folgt; dann aber steigt sie durch die rechte Grabenflanke empor, so daß der Oberlauf des Kernreiterbaches schon in fossilreiche Kössener Schichten zu liegen kommt, quert den neuen Güterweg zur Eibleckalm zwischen 1170 und 1180, zieht in die Südflanke des Kallersberges hinein, steigt jenseits zum Nordteil des Grünalmkessels hinab und erreicht in der Gegend des Jagdhauses 1181 den Wurmwinkelbruch. Der neue G ü t e r w e g z u r E i b l e c k a l m quert die Zone der Kössener Schichten in der Nähe der Abzweigung des Weges zum Grünsattel, dann den Plattenkalk und schließlich noch dessen Übergangszone zum Hauptdolomit in der Platten mit reichlich Auswitterungen von Rissoen häufig sind; eine Abzweigung des Weges erschließt den Südhang des Kallersberges. Ein Profil von hier über den Grünsattel (1247 m) zum Spielberg (1428 m) quert die Trias-Jura-Grenze, ist aber leider im Abschnitt der tieferen Kössener Schichten nicht so gut aufgeschlossen wie das im Bericht 1964 beschriebene Profil im Hennergarten (Verhandlungen 1965, Seite A 44); die beiden tieferen Lithodendronkalke I und II können sowohl im Sattel als auch am Westrand des Grünalmkessels nur schlecht identifiziert werden. In dem angegebenen Profil ergeben sich unter Zugrundelegung eines aus mehreren Messungen errechneten mittleren Fallwinkels von 35° folgende Mächtigkeiten: Plattenkalk 38 m (Näherungswert, wegen der unscharfen Untergrenze!); Kössener Schichten bis Liasbasis 180m; Lias (Hornsteinknollenkalk + Rotkalk) ca. 30 m; Radiolarit -f- Tauglbodenschichten ca. 150m; Übergangsschichten 70 m; Tiefe Oberalmerschichten ca. 120 m. Bei den südlichsten Spielbergalmen und im anschließenden Wald stellen sich einzelne Barmsteinkalkbänke ein, die an der Basis meist fein konglomeratisch sind, nach oben aber feinkörniger werden, also eine Gradierung aufweisen. Ihr stratigraphisches Niveau über der Oberalmer-Basis ist aus folgenden Gründen schwer anzugeben: der Fallwinkel der Oberalmerschichten verflacht nach S immer mehr; zwischen den Koten 1428 und 1328 quert das Profil eine Faltungszone mit Faltenachsen, die teils flach NW, teils SE fallen. Nach dem Verlauf der Gesteinsgrenzen an der NW-Flanke des Spielberges dürften die Barmsteinkalke etwa 200 m über der Oberalmer-Basis liegen, könnten also im Vergleich mit dem Standardprofil in der Trattberggruppe in das Nievau Bo gehören. Die weitere Fortsetzung des Profils über die „Gitzen" gegen den Ebner schneidet wieder tiefe Oberalmerschichten, die bis gegen 1000 m hinabreichen. V e r f o l g u n g d e r S c h i c h t e n im H a n g e n d e n des H a u p t l i t h o d e n d r o n k a l k e s über den r e c h t e n H a n g der G a i ß a u bis zum Grünsattel und Spielberg Die Aufschlüsse in den rhätischen Hangendschichten konzentrieren sich auf einen kleinen Bach der aus der Vereinigung zweier von Grünweg und Oberthal kommender Quelläste entsteht und bei Gaißau-Säge in den Mörtelbach mündet. In ihm findet man hinauf bis zur Brücke der Spielbergstraße nahe Golegg Aufschlüsse in grauen, flach knolligen Kössener Kalken; oberhalb der Brücke werden die Aufschlüsse spärlicher. Auf den ersten Lias-Aufschluß stößt man in 850 m Höhe an der Vereinigung der beiden Quelläste. Es sind alle Gesteinstypen vertreten die vom Aufschluß am linken Mörtelbachufer beschrieben wurden, die liegenden Hornsteinknollenkalke sogar in einer Mächtigkeit von 6—8 m; eine N-S streichende Störung bringt die Schichten etwas in UnordA75 nung. Den nächsthöheren Lias-Aufschluß bietet ein Bächlein zwischen Unter- und Obergrünweg in 880—940 m Höhe. Hornsteinknollenkalk und Ubergangsschicht sind vertreten, Rotkalk und Knollenbrekzie nur in losen Stücken anzutreffen. Bessere LiasaufSchlüsse gibt es innerhalb des Waldrandes bei Kote 1083; es dominiert der Hornsteinknollenkalk, Rotkalk und Knollenbrekzie auch hier nur in losen Stücken; Fallen unter 20° SW. Die Liasstufe zieht ostwärts wobei sie höher wird bis schließlich ca. 200 m östlich der Kote 1083 der Hornsteinknollenkalk eine 15—20 m hohe Felsstufe bildet die sehr brüchig ist und einen breiten Schuttstreifen an ihrem Fuß erzeugt. Noch weiter ostwärts wird die Stufe wieder niedriger und aufschlußloser Waldboden trennt sie von dem Lias-Aufschluß an dem Steig der über den steilen Riedl vom Jägerkreuz im Grünsattel zum Spielberg emporklimmt. Auch hier bildet der Hornsteinknollenkalk an der steileren Ostflanke des Riedels ein ca. 20 m hohes Wandl, die Rotkalke sind anscheinend nur schmächtig entwickelt; weiter aufwärts folgt Radiolarit, der ebenfalls an der Ostflanke ein ca. 15 m hohes Wandl erzeugt, in dem man das Fallen mit 200/15—20° messen kann. Weiter aufwärts kommt man in Tauglbodenschichten, ebenfalls in kleinen Wändchen an der Ostflanke sichtbar; offene Klüfte verkünden ihr allmähliches Abgleiten. Es herrschen blaugraue und grünlichgraue Kieselplattenkalke mit Schiefermergel-Zwischenlagen vor; dickere Brekzienbänke wurden nicht beobachtet; Fallen 190/40°. Oberhalb 1300 m wird die Ostflanke sehr steil, die Kieselplattenkalke fallen hier 160/45. Die Übergangszone zu den Oberalmerschichten ist dadurch charakterisiert, daß die Platten kalkreicher werden, aber noch reichlich Schiefermergel-Zwigchenlagen haben; die Verwitterungsfarbe der Platten wird immer heller grau, im Gegensatz zur dunklen An Witterung der kieselreichen Gesteine. In ca 1380 setzen die tiefen Oberalmerschichten ein, für die Mergelkalke kennzeichnend sind, die schichtparallel reichlich mit Hornsteinbändern durchsetzt sind. Der gleiche Gesteinstyp ist in diesem Niveau auch in der Trattberggruppe herrschend. Die Hangneigung nimmt hier zu und ostwärts entwickelt sich das schon erwähnte brüchige Wandl. Gegen den Spielberggipfel zu gehen die Gesteine in normale Oberalmerplatten über. Tauglbodenschichten an der W e s t f l a n k e des Spielberges Will man die tiefmalmischen Tauglbodenschichten über die Westflanke des Spielberges verfolgen, so muß man sich größtenteils mit dem mächtigen Verwitterungsmantel und dem Gekrieche zufrieden geben, da tiefe Gräben fehlen. Aufschlüsse mit der Möglichkeit der Gesteinsbeobachtungen und Lagerungsmessung sind selten. Ein schöner Aufschluß im basalen Radiolarit ist im Hangenden des beschriebenen Liasbandes, am Eintritt der Spielbergstraße in den Wald SW Kote 1083, zu sehen. Tauglbodenschichten mit Bänken feiner Brekzie zeigen sich im Oberthalbach in ca. 900 m Höhe. Kleine Aufschlüsse mit Lagerung entstanden an dem neuen Güterweg von Oberthal nach Hareben. Etwas Einblick gewährt auch der Graben der von Hareben zum Wolferl (Bauerhof an der südlichen Kehre der Spielbergstraße nahe Kote 792). Jedoch sind überall in der Umgebung von Hareben Spuren von Absetzbewegungen erkennbar. Die südlichsten Ausläufer der Gesteinszone findet man nahe dem Eckwald-Hochzill-Bruch; z. B. im Hochzillgraben, wo Brekzienbänke bis 50 cm Dicke eingeschlossen sind und diese Gesteine bis 1075 m emporreichen; der Korndurchmesser der Brekzienkomponenten geht bis 5 cm. Weitere Aufschlüsse südlich Holztratten und Schneidstadl im kleinen Graben am Nordrand des Waldes; schließlich zwischen Ponauhäusl und Bernau, wo wir sie schon bei Besprechung des Mörtelbachprofiles erwähnten. Die G r e n z e z w i s c h e n T a u g i b o d e n - u n d O b e r a l m e r s c h i c h t e n quert die Spielbergstraße in rund 1100 m ca. 350 m N E Kote 1104; von da zieht sie in Richtung Hareben hinab. Es sei bemerkt, daß man die Übergangszone zwischen beiden Gesteinen nur dort kartenmäßig ausscheiden kann, wo gute Aufschlüsse sind wie z. B. A 76 am Nordabfall des Spielberges, nicht aber im bewachsenen Gelände. Die Moränenwälle in der Gegend von Hareben und Ebengut verhindern eine weitere genaue Verfolgung der Grenze. Wenn aber auf der „Gitzen" die tiefen Oberalmerschichten bis 1000 m herabreichen, südlich davon im Hochzillgraben die Tauglbodenschichten bis 1075 m hinaufreichen, so muß man das einem der Eckwald-Hochzillstörung parallelen, aber unter Vegetation verborgen bleibenden Bruch zuschreiben. Zwischen diesem und dem Hauptbruch sind die Tauglbodenschichten bis auf 1220 m E Spielbergalm emporgeschleppt, wie man allerdings hauptsächlich aus losen Trümmern schließen muß, die man im Nordflügel des HochzillWurmwinkelbruches bis über die Kote 1178 hinaus verfolgen kann. Q u a r t ä r . Wallartige Moränen wurden aus der Gegend von Hareben und Ebengut schon in einer Höhe von rund 900 m erwähnt; z. T. sind sie mit Hangschutt vermengt. In ihrer Höhenlage entsprechen sie ganz gut den Ufermoränen, die im Bericht 1968 an der neuen Straße nach Krispl bis ca. 850 m hochreichend gemeldet wurden, sie bilden sicher einen Stand des Gaißaugletschers ab. Weiter im Norden wurden mächtigere Moränen bei Fletz (853 m) beobachtet; weniger mächtige reichen bis zum Sattel 934 E Sendelberg empor. Nachtrag zur südlichen Gaißau Ich unternahm zusammen mit meinem Sohn, Dozent Dr. WOLFGANG SCHLAGER, Begehungen, die dem Studium der Brekzienbänke in den Tauglbodenschichten dienten. Zur stratigraphischen Orientierung wurden dabei auch Vorkommen des ca. 140 m über dem Lias liegenden oberen Radiolarits registriert. Zu den im Bericht 1963 (Verhandl 1964, Seite A 43) zitierten Vorkommen ist folgendes hinzuzufügen: Dieses Radiolaritband und die in seinem Hangenden auftretende dicke Bank von graurotem, grün geflecktem Kieselmergel ist auf einem großen Teil des Weges vom Ladenbergsattel (1253 m) über die Westflanke des Bergköpf eis zum Sattel 1293 einigermaßen erkennbar; die Aufschlüsse enden erst etwa 300 m N Kote 1293, dauern also im ganzen etwa 600 m an. Weitere Vorkommen dieses Radiolarit-Niveaus entdeckten wir im Schmittengraben (in der Karte 1 : 25.000 Hochleitengraben genannt), und zwar in der linken Flanke eines Lawinenkessels, unterhalb Kote 1036, in rund 1000 m Höhe; ferner in einem rechten Seitengraben unter dem Schmittesteig (der von der Zisterbergalm zur Kote 1195 führt) in rund 1200 m Höhe; die größere Höhenlage hier entspricht der Sprunghöhe des Schmittenbruches der zwischen den beiden Vorkommen durchschneidet. 33. Geologische Aufnahmen 1970 auf Blatt Lanersbach 149 und Blatt Zell am Ziller 150 Von OSKAR SCHMIDEGG Im Sommer 1970 wurden die Aufnahmen im Bereich der G r a u w a c k e n z o n e von Lanersbach (Zillertal) weiter fortgesetzt. Es konnten die in die Bündner Schiefer eingeschuppten, langgestreckten Züge von Quarzphyllit mit den sie begleitenden Grauwackenschiefern, die von mir 1969 erstmals als solche kartiert wurden, weiter nach Westen verfolgt werden, bis sie in den im Westen herrschenden Kalkphyllit auskeilen bzw. untertauchen. Vom ausgedehnten Areal des Innsbrucker Quarzphyllites (Gebiet Weertal usw.) zweigt wie schon B. SANDNER, 1913, zeigte, unter dem Mesozoikum des Hippold und der A 77 Eiskar Sp. nach S ein Ast ab, der sich in der Torspitze zu einer mächtigeren E-W-Walze aufwölbt. Von dieser setzt sich weiter nach S ein schmales Band über die Torseen und über den von der Torwand nach E zum Ramsjoch ziehenden Grat (Zinten) fort. Es ist typischer Quarzphyllit der unmittelbar unter dem Tarntaler Mesozoikum auf eintönigem Kalkphyllit liegt. Dieses Paket aus Tarntaler Mesozoikum — Quarzphyllit — Kalkphyllite überdeckt damit in flacher Lagerung die vorwiegend steil stehenden flach nach W eintauchenden Schuppen aus hauptsächlich Grauwackenschiefern, mit Synklinen von Bündner Schiefern dazwischen. Anschließend an den Quarzphyllit folgen von N nach S (s. auch Aufnahmsbericht 1969): 1. Die stark verschuppte Serie der Hoarbergerkar A. — Graue Sp. verschwindet in den Rutschhängen der Geisel A., ist aber östlich der Valruck A. am S-Rand des Quarzphyllites nochmals in Form von Tuxer Phylliten und bunten Phylliten zu erkennen. 2. Die auch von der Horbergerkar A. kommende über den Lämmerbichl streichende Gesteinsfolge von Quarzphyllit mit hellen Phylliten, Quarziten und Grünschiefern keilt ebenfalls an der Geisel A. aus. Durch einen schmalen Streifen von Quarzphyllit (Ausläufer der Wang Sp.) getrennt folgt 3. der Grauwackenzug des Rotkopf mit mächtigen Quarziten, auch Grünschiefern, der in der Fortsetzung nach W auch noch mit Quarziten den Rücken der Hennensteigen aufbaut, bis er am Wegübergang Nasse Tux-Vallruck A., also noch fast 200 m unter den Quarzphylliten der Torspitz, die flach drüber streichen, auskeilt. 4. Die Grauwackenschuppe, der das Magnesitlager angehört, streicht über Schöneben zur Talgabelung Torbach-Geisel Bach, wo die Tuxer Phyllite in steiler Stellung gut in den Bachklammen erschlossen sind, weiter in das Torbach-Tal (hier großenteils durch Moränen und Rutschung verdeckt) und tauchen schließlich am Talschluß (an der Bachgabelung unter der Nassen Tux A.) unter die Kalkphyllite unter. Diese Schuppe besteht aus glimmerreichen Tuxer Phylliten, in die häufig sdiiefrige Konglomerate eingelagert sind. 5. Die südlichste Schuppe paläozoischer Gesteine, die die unterste Klamm des Niklas Baches (bei Vorderlanersbach) quert, baut den Rücken Gemais—Latten A. auf. Sie gabelt sich weiter nach W in zwei Äste, von denen der nördliche W der Waldhütte eine mächtige Grünschieferlage enthält und über den Sattelkopf in das Egger Karl (N der Grüblspitze) zieht, wo er unter die mächtigen Kalkphyllite der „Ramsen" (Rücken N Ramsjoch) untertaucht. Der südliche schmälere Ast zieht über die Grüblspitze in die Nordhänge der Juns A., wo er wahrscheinlich ausspitzt. Auch er enthält Grünschiefer und über dem Gipfel der Grüblspitze ziehen weiß anwitternde Arkosen. Auch nach Osten taucht diese Schuppe unter und steht damit wenigstens kartenmäßig nicht im Zusammenhang mit den übrigen Grauwackenschiefern. östlich Vorderlanersbach verschwindet sie zunächst unter Moränen und dann wahrscheinlich noch vor den Rötlbach auch unter die hier von Quarzitlagen durchsetzten Bündner Schiefer. G e b i e t des u n t e r e n H o a r b e r g Tales Wenn auch die Grenze Quarzphyllit—Bündner Schiefer hier nicht unmittelbar erschlossen ist, konnte sie doch annähernd festgelegt werden. Sie biegt von der Einsattelung 500 m W N W des Penken in NE-Richtung ab in die mit Schutt und Moränen bedeckte Talweitung der Mittertrett und Tappen A. Erst bei der Brücke in Höhe 1500 m stehen wieder Bündner Schiefer an, die hier lotrecht stehen und N 80° E streichen. Die Grenze muß also schon oberhalb den Bach überschritten haben. Sie zieht dann zum Sidan Bach, den sie oberhalb Mühltal erreicht und schwenkt in die Ostrichtung um. Sie ist wahrscheinlich, wie auch weiter im Osten (im Gerlosgebiet bis Pinzgau) eine steilA78 stehende Störung, die hier die Grauwackenzone mit der Magnesitlagerstätte schräg abschneidet. östlich von ihr bauen die mesozoischen Serien das Gebiet des Penken auf. Auch hier wurden einige Begehungen durchgeführt, dabei bestätigte der neue Forstweg in dem früher sehr unübersichtlichen und unerschlossenen Waldgebiet W der Trias der Grubenwand, daß dieses durchwegs von Bündner Schiefern mit einzelnen Quarziten gebildet wird. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die Serie der Grauwackenschiefer zunächst mit ihrer Unterlage den Quarzitphylliten verfaltet ist. Beide zusammen sind mit den wohl tektonisch aufliegenden Bündner Schiefern (meist als Kalkphyllite) an vorwiegend ungefähr E-W streichenden Flächen verschuppt. Die B-Achsen sind, wie schon im Vorjahre berichtet wurde, vorwiegend W N W gerichtet, mit etwa 20° Einfallen. Sie stimmen daher vielfach nicht ganz mit der Richtung der Gesteinszüge überein. Im Höhenrücken Grüblspitz—Latten A. bis hinüber zu den Torseen herrscht wie auch im Gebiet des Penken die ENE-Richtung mit flachem Einfallen nach Ost. Eine zusammenfassende Veröffentlichung ist nach einigen ergänzenden Aufnahmen mit Kartenskizze beabsichtigt. 34. Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt Großraming (69) Von W O L F G A N G SCHNABEL Da die topographische Neuauflage des Blattes 69 noch aussteht, kann mit dessen systematischer geologischer Kartierung noch nicht begonnen werden. Die auf diesem Blatt vorgenommenen Untersuchungen erfolgten im Rahmen der Bearbeitung eines geologischen Führers und beschränken sich auf die Umgebung des Buchdenkmals. Im besonderen war zu klären, inwieweit die Detailkartierung von LÖGTERS (1937) und die darin gedeuteten Profile dem derzeitigen Stand unseres Wissens über diesen Raum noch entsprechen. Bei den bisherigen Revisionsbegehungen hat sich herausgestellt, daß die von LÖGTERS entworfenen Profile durch den Granitscherling und die Klippenserien heutigen Ansprüchen größtenteils noch gerecht werden. Revisionsbedürftig ist die Stratigraphie der Klippenhülle deshalb, weil LÖGTERS die mikropaläontologischen Hilfsmittel noch nicht so einsetzen konnte; seine als „Unterkreideschichten der Flyschklippenzone" gedeuteten Serien stellen in den meisten Fällen die Buntmergelserie dar, welche zwischen die geschuppten Klippen eingeschaltet ist, und zwar genau in dieser Art, wie dies LÖGTERS für die Unterkreideschichten beschreibt: „Weiterhin ist es sehr auffallend, daß sie oft gerade vor den einzelnen Jura-Klippen liegen, eine Tatsache, die wohl dahin zu deuten ist, daß die weichen Unterkreidemergel ein ideales Schmiermittel für die Überschiebung darstellen . . . " Einzelne dieser Serien wurden detailliert beprobt. Der Buntmergelzug, welcher den Denkmalgranit unmittelbar nördlich begrenzt und welcher am Zufahrtsweg schön aufgeschlossen ist, ist mit seinem Globotruncanenreichtum in die höchste Oberkreide einzustufen. Der umfangreiche und mächtige Klippenzug, welcher sich südlich des Denkmales erstreckt, weist ebenfalls im Hangenden, in den Südgehängen der Gräben mit den alten Kohlenbergwerken, mächtige Buntmergelserie mit Sandschalerreichtum und Reussella szajnoche GRZYB. auf (siehe auch ROSENBERG, G. (1965): Randkalkalpines aus den Weyrer Bögen. Verh. Geol. B.-A. 1965/1—2, S. 2—8). A 79 35. Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt Ybbsitz (71) Von WOLFGANG SCHNABEL Im Zuge der Neuaufnahme der Blätter Ybbsitz (71) und Mariazeil (72) im Maßstab 1 : 50.000 (Neuauflage des Blattes Gaming—Mariazell 1 : 75.000 von BITTNER U. PAUL) obliegt es mir, den auf diese Blätter entfallenden Klippen- und Flyschbereich in der Umgebung von Ybbsitz und Gresten zu bearbeiten. Die Arbeiten im Klippenbereich der Umgebung von Ybbsitz beschränken sich dabei auf eine Überarbeitung der Kartierung von G. LAUER (Mitt. Ges. d. Geol. u. Bergbaustud. 19, 1970), der Klippenbereich um Gresten und die Flyschzone nördlich des Urnbaches und im Raum Grestener Hochkogel sind völlig neu aufzunehmen. Im Jahre 1970 lag das Hauptgewicht der Arbeiten auf einer Neukartierung der Flyschzone N des Urnbaches und im Gebiet des Grestener Hochkogels sowie auf einigen Revisionsbegehungen in den Klippen N Ybbsitz. Neben den geologischen Aufnahmsarbeiten und den stratigraphischen Einstufungen lag ein wesentlicher Gesichtspunkt auf der Ausdeutung sedimentologischer Beobachtungen wie Strömungsrichtungen und Mineralführungen. Das Katastrophenunwetter im Herbst 1970 hat in den Gräben N Ybbsitz gute Neuaufschlüsse geschaffen, welche es gestatten, die Vielzahl kleiner Grestener Klippenvorkommen, wie sie von TRAUTH U. a. immer wieder dargestellt wurden, noch weitgehender wie dies schon LAUER vorgenommen hat, zu vereinfachen. So existiert in den S-Gehängen N von Ybbsitz gegen die Kleine Ybbs herab nur eine stratigraphisch umfangreiche, langgestreckte Grestener Klippe mit einer Schichtfolge von Grestener Oberlias-Doggerfazies („Grestenerartige Fazies" des Dogger) über grobklastische Einschaltungen (? Neuhauser Schichten) mit unscharfem Übergang in Zeller Schichten und in roten, gebankten Hornstein mit Lagen von gröberklastischen Einlagerungen von Hornstein als Intraklast und reichlich v u l k a n o g e n e n Komponenten (Ungestörte, fast lückenlose Aufschlüsse durch diese Klippenserie im Grabensystem W Größing). Besondere Bedeutung kommt nach den schwerwiegenden Aussagen von LAUER (Transgression von tiefen Flyschschichten direkt auf Grestener Klippen) dem Kontakt von Klippengesteinen zu deren Hülle zu. Die oben erwähnte Klippe ließ trotz relativ guter Aufschlüsse bisher keinen klaren Schluß in dieser Hinsicht zu. Die eben erwähnte Klippe N Ybbsitz weist in ihrer s ü d l i c h e n Begrenzung ausschließlich Kontakte zu tiefen Flyschschichten auf (Gault, Bunte Schiefer mit eingefaltetem Reiselsberger Sandstein), wobei einzelnen Partien der bunten Flyschschiefer die gröberklastischen Bänke von Sandsteinen und Kalksandsteinen auf einigen Metern Mächtigkeit völlig fehlen. Die so ausgebildete reine bunte Pelitfazies weist dann die lithologischen Merkmale der Buntmergelserie auf, die reiche Foraminiferenführung allerdings fehlt. Der n ö r d l i c h e Kontakt dieser Klippe ist gekennzeichnet durch eine intensive Zerscherungszone, in welche bunte Mergel mit auffallend reichem Gehalt an agglutinierenden Foraminiferen eingeschaltet sind, also Buntmergelserie nach den bisherigen Erfahrungen. Der Fall eines direkten Transgressionskontaktes von Flysch auf Klippen wäre also nur dann denkbar, wenn sich die beiden Faziestypen von bunten Flyschschiefern und Buntmergelserie in diesem Raum verzahnen würden, was der Verfasser für denkbar hält, da in der einwandfrei nachgewiesenen Buntmergelserie, welche die Klippen bei Gresten begleiten (s. u.), andererseits wieder bunte Pelite mit ärmerer Fauna nachgewiesen wurden. Die Tatsache aber, daß die oben beschriebene Klippe N Ybbsitz gerade im Norden von den auffallend foraminiferenreichen bunten Peliten (wenn auch sichtbar tektonisch A 80 zerwalzt) begleitet wird und diese Beobachtung ja in den Klippen bei Waidhofen vom Verfasser ebenfalls gemacht wurde (Abscherung der Buntmergelserie im S der Klippen und Anhäufung derselben im N) legt doch eher den Schluß an eine „Substitution de Couverture" auch im Ybbsitzer Bereich nahe. Zur Frage einer eventuellen Verzahnung von Flysch, wie er uns heute im Norden der Klippenzone vorliegt und von Klippenhüllgesteinen ist das vorläufige Ergebnis der Schwermineralanalysen aufschlußreich, welche für den Reiselsberger Sandstein im K l i p p e n r a u m höhere Chromitgehalte (bis 4 % des Gehaltes an durchsichtigen Schwermineralen) ergeben haben, wohingegen der Reiselsberger Sandstein der F l y s c h z o n e nördlich des Klippenraumes gänzlich chromitf rei ist. Abschließend muß erwähnt werden, daß die Klippenhülle der Grestener Klippen im Gebiet um Ybbsitz nach den bisherigen Befunden in etlichen Punkten von den bisher bekannten Hüllserien verschieden ist. Insofern ist den Beobachtungen von LAUER beizupflichten. Im Räume W Gresten (Gräben hinter Schloß Stiebar und Oberlauf des Grestenbaches gegen die Ybbsitzerhöhe) konnten neue Grestener Klippenvorkommen erstmals vollständig auskartiert werden. Sie weisen einwandfrei eine Hülle aus B u n t m e r g e l s e r i e auf, ebenso wie die klassischen Klippenvorkommen in der Umgebung von Waidhofen/Ybbs. In diesem Zusammenhang ist das bisherige Ergebnis der Auswertung der Gefügedaten zu sehen, welche die bisherigen Vermutungen hinsichtlich des axialen Gefälles klar beweisen, da von Waidhofen/Ybbs gegen Ybbsitz zu die Faltenachsen gegen E einfallen, weiter gegen E zu bis Gresten aber wieder ansteigen. Diese Aussage gilt sowohl für den Klippenraum als auch die nördlich anschließende Flyschzone und das Ybbsitzer Klippen- und Flyschgebiet ist somit als Region ausgeprägter Tiefenlage anzusehen. Inwieweit N-S verlaufende Bruchstrukturen diese Gegebenheiten noch verstärken, muß noch geklärt werden. Nördlich des Urnbaches im Gebiet weit gefalteter Flyschschichtfolgen finden wir wesentlich vereinfachte tektonische Verhältnisse vor. Im Räume Wiesberg und weiter gegen E in der Umgebung des Grestener Hochkogels konnten die von PREY (1950: Perneckerkogel; 1957: Rogatsboden) und vom Verfasser (1970: Waidhofen/Ybbs) auskartierten Schichtfolgen nachgewiesen werden. So bildet der Wiesberg eine E-W streichende Mulde, welche aus einer Schichtfolge von Gault, Unteren Bunten Schiefern, Reiselsberger Sandstein, Oberen Bunten Schiefern, dünnbankigen Zementmergelbasisschichten und Zementmergelserie besteht. Im Gebiet des Grestener Hochkogels sind etwas höhere Schichtglieder vertreten (Reiselsberger Sandstein, Obere Bunte Schiefer, Zementmergelserie und Mürbsandsteinführende Oberkreide), deren Lagerung und Strukturen noch eingehender geklärt werden müssen. Als wesentliche Neuerkenntnis kann das bisherige Ergebnis der Auswertung der Fließmarken angeführt werden. Es wurden in den tieferen Flyschserien (Gault und Reiselsberger Sandstein) Strömungsrichtungen v o n W e s t e n g e g e n O s t e n rekonstruiert, hingegen weist die an Strukturen besonders reiche Mürbsandsteinführende Oberkreide Richtungen von O s t e n g e g e n W e s t e n auf. Dies zeigt, daß im Niederösterreichischen Flyschbereich gänzlich andere Strömungsverhältnisse herrschten wie etwa in Bayern (HESSE, 1964) und im Meridian von Salzburg, deren Richtungen mit den in Bayern gemessenen übereinstimmen (Unveröff. eigene Beobachtungen). Für die nächste Kartierungssaison ist die Überprüfung der sogenannten kalkalpinen „Deckschollenklippen", das Studium der Verhältnisse an der Grenze KlippenraumFlyschzone und die noch verbleibenden auszukartierenden Restgebiete der Flyschzone am Kartenblatt 71 in Aussicht genommen. A 6 Verhandlungen 1971 A 81 36. Bericht 1970 über Aufnahmen auf den Blättern Weitra (18) und Zwettl (19), N-Hälfte Von BERND SCHWAIGHOFER (auswärtiger Mitarbeiter) Auf Blatt Weitra wurde die östliche Hälfte bearbeitet. Dieses Gebiet wird eindeutig von Weinsberger Granit beherrscht, der allerdings an zahlreichen Stellen von Feinkorngranit und vereinzelt auch von Eisgarner Granit durchschlagen wird. Auch an diesen Aufbrüchen konnnte sehr oft das gleiche Erscheinungsbild festgestellt werden, über das schon früher mehrmals berichtet wurde (Bericht 1966, 1969), nämlich die gegenseitige chemische Beeinflussung der verschiedenen Granite. So etwa in dem aufgelassenen Steinbruch unmittelbar südlich der Kapelle von Nondorf, wo ein dunkelgrauer, nicht sehr typischer Eisgarner Granit abgebaut wurde. Bei Annäherung an den ebenfalls im Bruch aufgeschlossenen hangenden Weinsberger Granit werden auch hier wieder im Eisgarner die Kalifeldspäte eindeutig größer, dagegen konnte im Gegensatz zu anderen Aufschlüssen bezüglich der Biotitführung kein Übergang beobachtet werden. Es herrscht hier sogar ein besonders krasser Gegensatz zwischen dem sehr dunklen, biotitreichen Weinsberger Granit und dem wesentlich helleren Eisgarner. Dieser Granit tritt hier in der Umgebung von Albrechts, Nondorf und Großhöbarten noch an mehreren Stellen auf, und zwar dort, wo der Albrechts Bach und der Elex Bach tiefere Einschnitte ins Gelände erzeugten. Hier ist das Gebiet von zahlreichen Störungen durchzogen, die sich nicht nur in einer stellenweise sehr starken Gesteinszerlegung und oft auch in dem Aufdringen von Pegmatitgängen, sondern auch morphologisch bemerkbar machen. So dürfte die mit etwa 100 m unverhältnismäßig breite Talaue von Großhöbarten sicher mit den gleichen NNW-SSE verlaufenden Störungen zusammenhängen, die entlang des Elex Baches den Eisgarner Granit und den Feinkorngranit oft intensiv zertrümmern bzw. zur Ausbildung schöner Harnischflächen geführt haben. Nördlich von Albrechts dürfte die heutige Geländeoberfläche schleifend mit der Grenze Weinsberger/ Eisgarner verlaufen, da hier zwar eindeutig der Weinsberger Granit überwiegt, aber doch immer wieder auch Partien von Eisgarner zu Tage treten. Wesentlich häufiger sind die Aufbrüche von Feinkorngranit, wobei festgestellt werden konnte, daß diese, besonders was die größeren Durchbrüche betrifft, z. T. mit den tektonischen Strukturen des Gebietes übereinstimmen. Der wahrscheinlich größte durchgehend aufgeschlossene Bereich von Feinkorngranit im Weinsberger in diesem Gebiet findet sich am SW-schauenden Hang des ZwettlbachTales E und SE von Jagenbach. Dieser Feinkorngranit, der hier stellenweise einen ziemlich aplitischen Charakter annimmt, ist fast durchgehend über eine Länge von ca. 1,5 km aufgeschlossen, z. T. mylonitisiert und schwach vergrünt. Die Klüfte, die den Granit zerlegen, zeigen die gleiche Streichrichtung wie der ganze Zug des Feinkorngranits, nämlich NW-SE. Damit in Übereinstimmung findet sich eine weitere intensive Zerlegungszone, diesmal allerdings im Weinsberger Granit, etwas weiter N W , unmittelbar S von Staudenhof; auch hier zeigen die Klüfte die gleiche Hauptstreichrichtung. Das gleiche gilt für einen weiteren Zug von Feinkorngranit, der ungefähr parallel zu dem Scheitel zwischen Kolmberg und Lekeberg und damit ebenfalls NW-SE verläuft. Die gleiche tektonische Richtung kommt aber auch morphologisch sehr gut zum Ausdruck. Es scheint, als ob bereits wesentlich weiter im N der unwahrscheinlich geradlinig verlaufende SW-Abfall des Eichberges zum Lainsitz-Becken damit in Zusammenhang steht. Diese Störungsrichtung wird dann bei Ulrichs unterbrochen durch eine Linie, die A 82 NNE-SSW verläuft und damit die gleiche Richtung aufweist wie die altbekannte Vitiser Störung im E einerseits bzw. die weiter im W verlaufende Störungslinie von Harmanschlag zwischen Nebelstein und Wachberg andererseits. N W von Wetzeis setzt dann wieder die NW-SE-Störungslinie ein und führt über Zizzelhof, Weidenhöfe, Pichlhof, Staudenhof bis nach Jagenbach. Hier mündet der von W kommende Zwettl Bach in diese Richtung ein und das bis hierher recht unregelmäßig verlaufende Bachbett zeigt ab Jagenbach einen ziemlich geradlinigen NW-SE-Verlauf, also ebenfalls mit der Störungsrichtung übereinstimmend. In der gleichen Streichrichtung verläuft auch ein Aufschluß von Gneisen am Auberg auf Kote 625, die bis jetzt das einzige in diesem Gebiet aufgefundene metamorphe Gestein sind. Sie finden sich zuerst in dem kleinen Graben N W vom Auberg, streichen direkt über die Kote und ziehen dann nach SE in Richtung Jagenbach. Es handelt sich um ein perlgneisartiges, sehr biotitreiches Gestein, das einen relativ frischen Eindruck macht, ein Befund der sich auch unter dem Mikroskop noch wesentlich erhärten läßt: die Biotite sind zwar häufig zu Chlorit -f- Fe-Oxyd entmischt, löschen aber gerade aus und zeigen somit keine postkristalline Deformation. Ein makroskopisch sehr ähnliches, also ebenfalls perlgneisartiges Gestein findet sich im Weinsberger Granit nördlich von Nondorf. Ein großer Granitblock ist hier so durchgespalten, daß in seinem Zentrum eine ca. 50 cm lange und 25 cm breite Gneiswalze sichtbar wird; durch die dunklen biotitreichen Lagen wird eine sehr intensive Faltung bis Kleinfältelung nachgezeichnet, wobei es offenbar vor allem in den Faltenkernen zu einer außerordentlich starken Quarzneubildung gekommen ist — man findet bis 3 mm große, z. T. idiomorphe Kristalle. Der zweiten bedeutenden Störungsrichtung dieses Gebietes, nämlich der NNE-SSWRichtung entspricht der seit alters bekannte Quarzgang von Albrechts. Auf unserem Kartenblatt ist dieser Milchquarzgang über eine Länge von 50 m fast durchgehend aufgeschlossen. Die heute noch erhaltene Mächtigkeit schwankt zwischen 5 bis 10 m, doch wurde bekanntlich der Gang in früheren Zeiten zur Gewinnung von Schottermaterial intensiv abgebaut, so daß heute eigentlich nur mehr kümmerliche Reste davon vorhanden sind. Ein weiteres Ganggestein, das mit SW-NE-Streichen den nördlichsten Teil des Kartiergebietes durchzieht, ist ein Granitporphyr, der zum ersten Mal auf Kote 613 E von Hörmanns bei Weitra, dann in einem länger aufgeschlossenen Zug am W-schauenden Hang des Albrechts Baches und schließlich nach der vorhandenen Literatur auch noch auf dem nördlich anschließenden Blatt Gmünd (5) auftritt. Wie auf dem im E angrenzenden Kartenblatt Zwettl finden sich auch hier z. T. recht ausgedehnte Schotterfluren, so z. B. N W von Ulrichs in einer Höhe von etwa 500 m mit zahlreichen rötlichen Quarzschottern. W von Nondorf liegt ebenfalls in einer Höhe von 560 m eine Quarzschotterflur, und zwar nur auf der Kulmination eines nach E verflachenden Riedels. Auf dem Kartenblatt Zwettl wurde die Kartierung vor allem im Gebiet des Rastenberger Granodiorits fortgesetzt. Dabei erhärtete sich, was bereits im Bericht 1969 angedeutet werden konnte. Im Gegensatz zum südlichen Abschnitt (siehe C H . EXNER: Zur Rastenberger Granittektonik im Bereich der Kampkraftwerke [Südliche Böhmische Masse] — Mitt. Geol. Ges., Wien 61, 1969) überwiegt hier ein meist heller Feinkorngranit. Der Rastenberger Granodiorit dagegen tritt vor allem an den Rändern des Komplexes auf, so daß man annehmen kann, daß hier in diesem Gebiet die heutige topographische Oberfläche mehr oder weniger schleifend mit der petrographischen Grenze A 83 * A» Granodiorit/Feinkorngranit zusammenfällt. Innerhalb des Feinkorngranits gibt es eine Reihe von Variationsmöglichkeiten, die sich vor allem in einem sehr unterschiedlichen Glimmergehalt dokumentieren. Mengenmäßig stark zurücktretend findet man innerhalb des Rastenberger Komplexes auch noch einige kleinere Dioritkörper, so z. B. an der Bahnlinie zwischen Vitis und Schwarzenau direkt S von Kote 552 oder etwa 500 m E von Großkainraths unmittelbar nördlich der Straße zur Eisenbahnstation Bernschlag. Bezüglich des Alters der jüngsten morphologischen Veränderungen, besonders der jungen Talformungen, ergibt sich ein Anhaltspunkt in einem neuen Aufschluß, der unmittelbar W von Wolfenstein zur Gewinnung von Straßenbaumaterial aufgefahren wurde. Abgebaut werden hier Schiefergneise und Quarzitgneise, die im Einflußbereich der Vitiser Störung liegen und daher stark zerstört sind bzw. überhaupt oft sandig zerfallen. Im Zersatz des intensiv zerlegten Schiefergneises tritt nun eine mehr oder weniger deutliche Verlehmungszone auf: feuchter, nicht knetbarer, lehmiger Feinsand, rötlichbraun gestreift; darüber und außerdem in einzelnen selbständigen kleinen Linsen ein gelblichbrauner Feinsand bis Kies. Die senkrecht dazu verlaufende W-E-Talung ist sicher jünger als die Verlehmungszone, da diese mehr oder weniger horizontal verläuft und dann frei in die Luft ausstreicht. 37. Bericht über geologische Aufnahmen im Jahre 1970 auf den Blättern 69 Großraming und 70 Waidhofen Von HERBERT SUMMESBERGER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Jahre 1970 sttanden 20 Aufnahmstage zur Verfügung, die zur Gänze dazu verwendet wurden, auf den angegebenen Blättern der österreichischen Karte 1 : 50.000 ungestörte lithologische Abfolgen aufzusuchen, zu vermessen und zu beproben. Diese Arbeit bildete die sinngemäße Fortsetzung des 1969 begonnenen Programmes und konzentrierte sich in erster Linie auf Schichtfolgen des Jura. Folgende Lokalitäten wurden besucht: a) b) c) d) e) f) g) h) i) j) Schartenbauerweg Schönlehen Süd Steinbruch Scharrer (Hintstein im Ennstal) Losenstein: Profil am linken Ennsufer Güterweg Trattenbach: 8 Profile z. T. ähnlicher Abfolgen, die westlichsten Punkte auf Blatt 68 Kirchdorf Wendbachmündung bei Trattenbach Waidhofen : Staumauerbereich des E-Werkes Forstweg Oberplaißa (Almkogel—Katzenhirn) Arracher Steinbruch Steinbruch Kronsteiner (Pechgraben) Durch die Vermessung dieser an Güterwegen teilweise sehr gut aufgeschlossenen Profile konnte die Kenntnis der Schichtfolge innerhalb der Weyerer Bögen erheblich erweitert werden. Bemerkenswert ist der rasche Fazies Wechsel. A 84 Dem Profil Oberplaißa (Katzenhirn) kommt infolge seiner Länge und Aufgeschlossenheit eine Schlüsselposition zu. Hier liegen über und in einem zerklüfteten Relief von Plattenkalk — Kössener Schichten fehlen wahrscheinlich erosiv — Kalzitrasen und rote Kalke des Lias. Daraus gehen Fleckenmergel (40—50 m) hervor, die an der Basis noch Rotfärbung aufweisen. Konkordant folgen 36 m grauen Hornsteinkalkes und 22,5 m graubraunen, grobgebankten Kalkes. 17 m roten Ammonitenknollenkalkes bilden den Abschluß der Juraschichtfolge. 38. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Großsiegharts (7) Von O T T O THIELE Die Übersichtskartierungen im Südteil des Kartenblattes Großsiegharts ( = Südwestteil der Geologischen Karte 1 : 75.000, Blatt Drosendorf) wurden fortgesetzt. Es wurden einige Querschnitte durch die Gföhlergneismasse des Sieghartser Berges, Predigtstuhls usw. gelegt. Dieser Gföhlergneiskomplex zeigt entlang seines Ostrandes meist mittelsteiles bis steiles Westfallen bei N N E bzw. SSW gerichteten B-Achsen. Gegen das Innere zu verflachen die Einfallswinkel zusehends, bei stärker streuenden B-Achsenlagen. Im Räume von Riegers und dann wieder weiter im Süden bei Matzles tauchen gegen Westen unterhalb des Gföhler Gneises Granatamphibolite auf, im Bereich dazwischen reicht der Gföhler Gneis bis an den westlichen Kartenblattrand. östlich von Göpfritzschlag, wo WALDMANN, 1931, Granulit verzeichnete, wurde an dessen Stelle straff geschieferter Gföhler Gneis gefunden. Weiters wurde die Fortsetzung der markanten Mylonitzone, die von der AllentsteigScheideldorfer Straßengabel gegen Weinpolz in das Kartenblatt hereinzieht (siehe Vorjahresbericht), gesucht, doch könnte man den Eindruck gewinnen, daß diese gegen Norden aufsplittert. Es finden sich einerseits Mylonite entlang des Nordrandes der granuli tischen Serie von Blumau (NW Breitenfeld, am Waldrand W der Bahn; N Schönfeld, N W des Müllablageplatzes; N W Eilends, im Wald N Romansfeld). Andererseits ist auch, wie schon durch WALDMANN bekannt, entlang des Ostrandes des Gföhler Gneises vom Predigtstuhl eine Zone verstärkter Kataklase zu verfolgen (SW Großsiegharts, Steinbrüche beim Sportplatz und Waldbad; Karlstein, Aufschlüsse unterhalb des Schlosses und bei der Kirche). Schließlich zeigt auch der Südwestrand des Predigtstuhler Gföhlergneises Spuren verstärkter Kataklase (Lesesteine N und N E Weinpolz). Leider sind in dem extrem schlecht aufgeschlossenen Gelände die direkten Verbindungen nicht verfolgbar, doch scheint mir, vor allem auch angesichts des sehr flachen Einfallens der Bändermylonite E Scheindeldorf, folgende Deutung am wahrscheinlichsten: Die Mylonite E Scheindeldorf, die, wie schon WALDMANN annimmt, die Fortsetzung der Mylonite darstellen, die die „Blumauer Granulitmasse" im Süden und Südosten begrenzt, verbinden sich mit den Myloniten des Nordwest- und Nordrandes der Blumauer Masse. Sie bilden dabei — soweit erschlossen — stets das Liegende der „Blumauer Granulitmasse". Die Zone starker Kataklase am Ostrand des Predigstuhler Gföhlergneises dürfte sich hingegen in die mylonitische Zone N und N E Weinpolz verbinden und an der Basis der Gföhlergneismasse verbleiben. Nach dieser Auffassung hätten diese mylonitischen Zonen den Charakter von mehr oder minder flach liegenden Bewegungsbahnen am Grunde größerer tektonischer Einheiten. Sie wären in bezug ihrer tektonischen Genese von den bekannten Mylonitzonen entlang der Horizontalseitenverschiebungen (wrench faults) wie Vitiser Störung usw. zu trennen. A 85 39. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Lanersbach (149) Von O T T O THIELE Die Kartierungen für das Kartenblatt 1 : 50.000, Nr. 149 (Lanersbach) wurden fortgesetzt sowie einige Vergleichsbegehungen, vor allem in die anschließenden Blatten 148 (Brenner) und 150 (Zell am Ziller) unternommen. Wie schon im Vorjahr skizziert, treten im Profil vom Steinernen Lamm zur Hohen Warte über der jüngsten Serie der parautochthonen Schieferhülle, der Kaserer Serie, Quarzphyllite bis phyllitische Glimmerschiefer mit Granitgeröllen auf. Sie dürften in unserem Raum das älteste Schichtglied des von Süden her fernüberschobenenSchieferhüll-Deckensystems sein. Über diesen konglomeratischen Schiefern, die ich für paläozoisch halte, folgen, geringmächtig und eng verschuppt, schmutzig braune Glimmermarmore und heller Quarzit, darüber wenige Meter hellgrauer Dolomit vom Typus eines Triasdolomits und darauf relativ mächtige Folgen von grauen bis graugelben, teils kalkigen, teils kalkfreien Metaarkosen bis Metatonsandsteinen, Schwarzphylliten mit Einschaltungen von Kalkphylliten, eventuell wenig Serizit-Chloritschiefer, an einer Stelle auch Hornblende-Chloritschiefer. In den tieferen Bereichen des Profils herrschen die Metaarkosen, gegen oben die Schwarzphyllite. Beginnend mit dem Fuß der Hohen Warte folgen mächtigere, oft sandstreifige Kalkphyllite bis Kalkglimmerschiefer. — Das Profil dürfte keine ungestörte stratigraphische Abfolge darstellen, denn knapp unterhalb des Kammes sind am Ostfuß der Hohen Warte Späne von hellgrauem Dolomit und Dolomi tschlierenkalk (Trias?) zu finden, im Schutt darunter auch Blöcke von gelblichen Arkosegneisen mit bis kindskopfgroßen Granitgeröllen. Letztere dürften wieder am ehesten als Paläozoikum zu deuten sein, denn weiter im Südwesten, im Venn-Tal (NW Venn), sind in ähnlicher Position die gleichen geröllführenden Arkosegneise aufgeschlossen, überlagert von 2—4 m (?) Triasdolomit und von Kalkphylliten. Hier wie dort könnte man also die Konglomeratgneise und hellen Dolomite als paläozoisch-triadische „Scheider" zwischen einer tieferen, sand- bzw. arkosereicheren, und einer höheren, mehr kalkigeren Schuppe der Schieferhüll-Decke auffassen. Über zwei Wochen Aufnahmezeit wurden dem Studium des von der österreichischen Tauernkraftwerke A. G. quer zum regionalen Streichen angelegten Tuxer Stollens zwischen Schlegeis und Kunerbach (Hintertux) gewidmet. Neben geologisch-petrographischen Aufnahmen und Beprobungen wurde hier auch hydrologische Daten gesammelt sowie mittels U-V-Lampe eine Untersuchung auf Scheelitführung durchgeführt. Über die Ergebnisse dieser Arbeiten wird zur gegebener Zeit gesondert berichtet werden. Vorläufig sei nur ein ganz grobes Stollenprofil mitgeteilt. Von 0 m (Schlegeis) bis ca. 4280 m sind verschiedene Arten Metagranite, Granitgneise, leukokrate Gneise, Bändergneise und Migmatite aufgeschlossen, vereinzelt auch kleinere Vorkommen von Metadiorit. Von 4280 m bis etwa 5270 m durchörtert der Stollen überwiegend Hellglimmer führende, feinkörnige, seltener auch biotitführende, fein- bis mittelkörnige Gneise, die einerseits dem Höllensteingneis einschließlich der Knollen- und Geröllgneise, anderseits den Gesteinen der Schönachmulde entsprechen, das heißt, das Verbindungsglied beider Gesteinsserien darstellen. Zwischen 5270 m und 6000 m ist der obertags im Grierer Kar achsial gegen Westen abtauchende „Porphyrgneis" des Ahornkernes im Stollen erschlossen. Darüber folgen bis zum nördlichen Mundloch grünliche Hellglimmergneise mit wechselndem Quarz/Feldspatgehalt, darinnen eingeschaltet des öfteren Geröll- bzw. Knollengneise, insgesamt also wieder Äquivalente des Höllensteingneises (samt Begleiter). — Zwischen den nördlichen Höllensteingneis-Äquivalenten und den „Porphyrgneisen" des Ahornkerns besteht eine deutliche (tektonische) Diskordanz: in ersteren A 86 herrscht 30 bis 50°iges Nord- bzw. Nordwestfallen vor, im darunter liegenden „Porphyrgneis" hingegen mittleres bis steiles Süd- bzw. Südostfallen. Gleiches Südfallen herrscht auch in den südlich an den Ahornkern anschließenden Schönach-Mulde-Äquivalenten vor, während weiter im Süden die tektonischen Verhältnisse zu wechselhaft sind, um in kurzen Worten charakterisiert werden zu können. Hier treten offenbar in zunehmendem Maße voralpiner Strukturelemente mit hinzu. Der Bauleitung der österreichischen Tauernkraftwerke A. G. (Zemmkraftwerke) und ihrem Geologen Herrn Dr. K. MIGNON sei für Unterstützung bei den Stollen-Begehungen bestens gedankt. 40. Aufnahmsbericht über das Kartenblatt Neumarkt (Nr. 160) Von ANDREAS THURNER (auswärtiger Mitarbeiter) Im Sommer 1970 wurden Begehungen am Nordabfall des Rückens Bocksruck— Haberer, im N des Gföllergrabens ( = Gföllerriegel) ; Kontrollbegehungen zu beiden Seiten des Möschitzgrabens, am Südwestabfall des Kammes Kalkriegel—Striemetzriegel und am Nordwestabfall des Rückens Perchauereck—Scheifling durchgeführt. 1. D i e N o r d a f ä l l e d e s R ü c k e n s B o c k s r u c k — H a b e r e r Diese Abfälle bestehen zum größten Teil aus Granatglimmerschiefern, die 25—35° S bis SE fallen. Pegmatitkörper sind an vielen Stellen vorhanden. Auffallend mächtige Linsen stellen sich am Nordabfall des Bocksbühels zwischen 1400—1500 m Höhe ein. Bemerkenswerte Abänderungen treten am östlichen Teil der Nordabfälle über dem Gehöft „Irregger" auf. Es erscheinen von 1210 m Höhe bis 1280 m graue bis gelbliche Marmore mit 30—35° SE-Fallen, die stellenweise gefaltet sind und schmale Lagen von Granatglimmerschiefer und Amphibolit enthalten. Sie stehen gegen E mit den Marmoren von südlich Oberzeiring im Zusammenhang. Gegen W nimmt die Mächtigkeit ab und einzelne Linsen mit Dolomit Marmor sind am Holzbringungsweg vom „Irregger" gegen W in 1210 m Höhe mit 30° SW-Fallen aufgeschlossen. Die mächtigen Marmore westlich Oberzeiring sinken daher nicht, wie man vermutet, gegen W ab, sondern keilen westlich „Irregger" aus. 2. D e r G f ö l l e r r i e g e l (westlich Oberzeiring) erhebt sich zwischen Gföllerund Zeiringergraben. Der größte Teil besteht aus Granatglimmerschiefern, die vereinzelt Staurolithe führen. Es herrscht meist 30—40° S- bis SW-Fallen. Pegmatitkörper sind locker verteilt, nur oberhalb „Kaufmann" um 1500 m Höhe stellen sich größere Anhäufungen ein, die mit auskeilenden Marmoren verbunden sind. Am Ostabfall stecken in den Granatglimmerschiefern von 1475—1385 m Höhe, von 1330—1300 m Höhe und im Sattel westlich P. 1289 10 m mächtige Marmore mit 30—50° SW-Fallen. Gegen S gehen sie aufgesplittert in mehreren Lagen rasch zu Ende. Die oberste Lage ist am Nordabfall bis über „Kaufmannalm" noch zu erkennen (Begehungen sind noch notwendig). Am untersten Ostabfall, am Eingang in den Zeiringer Graben, stehen mit 30/250° Fallen Biotitamphibolite an. Längs des Gföllergrabens verläuft eine Bruchstörung, die jedoch besonders im Raum Oberzeiring zu erkennen ist; sie steht mit der Niederen Tauern-Südrand-Störung in Verbindung. 3. K o n t r o l l b e g e h u n g e n a n d e n H ä n g e n d e s M ö s c h i t z g r a b e n s (St. Peter ob Judenberg) A 87 Durch mehrere neue Forstaufschließungswege wurden teilweise neue Aufschlüsse geschaffen. Am Ostabfall des Mittereggerköpfls zwischen 1300 und 1400 m Höhe ziehen zwei Lagen von Amphibolit durch, die mit denen am Ost- und Nordabfall von P. 1481 in Verbindung stehen und oberhalb „Schönthaler" auskeilen. Schmale Lagen konnten im Raum „Schönthaler"—„Angerer" beobachtet werden. Die Verbindung dieser Lagen im Streichen bereitet wegen der schlechten Aufschlüsse oft Schwierigkeiten. Vom „Brunner" im Möschitzgraben führt ein Weg über die Lippenbaueralm, Lippenbauer Jagdhaus und weiter gegen E. Er schließt hauptsächlich pegmatitisierte Granatglimmerschiefer auf. Unter dem Jagdhaus steckt in ihnen eine 3 m mächtige Marmorschuppe. Westlich vom Jagdhaus und südlich vom Graben stehen mehrere schmale Amphibolitlagen an. Am Weg in den Steigbachgraben ist in 1430 m Höhe ein mannigfaltiges Profil mit Amphiboliten, Marmor, Pegmatit und Granatglimmerschiefern mit 45° N 10° E aufgeschlossen. Die Schichten konnten teilweise gegen E und W verfolgt werden. Der Marmor vom Kalkriegel ist am Ostabfall bis 1520 m Höhe erkennbar. Auf der Ostseite des Möschitzgrabens haben neue Güterwege einige gute Aufschlüsse geschaffen. Nördlich „Brenderer" stellen sich am NW-Abfall von 960—1020 m und von 1080 m bis 1020 m Höhe Amphibolite mit 30° S- SE-Fallen ein, sie bilden verhältnismäßig kurze Linsen. Am NW-Abfall zur Miesbacher Hütte stecken in den Granatglimmerschiefern von 1120—1140 m Höhe 30° SSE-fallende Amphibolite, die gegen S und N weiterstreichen. Am flach ansteigenden Rücken fallen in 1200 m Höhe 50 m breite gelbliche Marmore (40/150° Fallen), bei 1210 m Höhe 30 m breite und bei 1230 m Höhe 20 m mächtige Amphibolite auf. Die Marmore stellen nur eine kurze Schuppe dar. Am Nordabfall des Kapitzberges schließt ein Weg in 1255 m Höhe, der in den nördlichen Graben führt, ein mannigfaltiges Profil mit Amphiboliten, Glimmerschiefern und Marmoren mit 30—40° SE-Fallen auf. Die Verbindung mit dem Amphibolit am Kamm N E vom Kapitzberg ist noch nicht sicher nachgewiesen. Ein tiefer gelegener Weg schneidet in 1070 m Höhe in dem Talzwiesel südlich der Miesbacher Hütte Amphibolite und Biotitamphibolite mit 20° S-Fallen an. Vom Hauptgüterweg, der vom Möschitzgraben über „Brunner" zur Talheimer Hütte führt, zweigen nach N und S neue Wege ab, die hauptsächlich Granatglimmerschiefer mit schmalen Lagen von Amphibolit aufschließen. Die schlechten Aufschlüsse im Wald ermöglichen jedoch keine sichere Verbindung im Streichen. Die Wege gegen S gewähren gegen den Möschitzgraben zu einen guten Einblick in die Marmorserie, die vom Rücken südlich Kapitzberg zum Graben mit 40—60° N-Fallen hinabzieht. Auch westlich vom Möschitzgraben stehen noch schmale Marmorlagen an, die jedoch durch einen Bruch getrennt sind. Die Begehungen am Rücken östlich Möschitzgraben haben gezeigt, daß die Fortsetzung des Aufbaues vom Rücken westlich des Grabens vorliegt. Es ist eine flache Großmulde erkennbar. Der Nordflügel zeigt wieder die Teilung in ein unteres Stockwerk mit schmalen Marmor- und Amphibolitlagen, auch der Granitgneis bei der Frobein- und Steiner Hütte kann noch dazugestellt werden. Das obere Stockwerk besteht hauptsächlich aus pegmatitisierten Granatglimmerschiefern mit Pegmatitlinsen und schmalen Amphibolitlagen. Eine Besonderheit stellt der Marmorzug südlich Kapitzberg von 1560 m bis 1618 m Höhe dar. Im Räume „Brunner" Kapitzberg schwenkt das Nordfallen in Südfallen um. 4. D i e S ü d w e s t a b f ä l l e d e s R ü c k e n s K a l k r i e g e l — S t r i e m i t z riege1 Diese Hänge werden hauptsächlich von pegmatitisierten Granatglimmerschiefern mit 30—40° N - bis NW-Fallen aufgebaut. Pegmatitlinsen stellen sich locker verstreut in A 88 allen Lagen ein. Nordöstlich vom Forsthaus im Feßnachgraben sind nördlich und südlich von diesem Graben, der von N E kommt, drei große Pegmatitkörper zu erkennen, die 30—40 m hohe Felsen bilden. Auch am Kamm südlich der Talheimer Hütte auf P. 1811 findet man Pegmatitanhäufungen. Schmale, 20—40 m mächtige Amphibolitlagen sind besonders am Südwestabfall des Striemitzriegels erkennbar; die Verbindung mit denen am Rücken ist noch nicht geklärt. Ein Problem stellt noch die Westgrenze der Schiefergneise dar. Die Südgrenze verläuft vom Nordrand der Marmore am Kalkriegel gegen N W bis in den Saugraben (meist N—NW-Fallen). Die genaue Grenze ist jedoch nicht genau zu erkennen. 5. D e r R ü c k e n S c h e i f l i n g — P e r c h a u e r - E c k b i s 1 8 0 0 m H ö h e Der größte Teil dieses Rückens besteht aus Granatglimmerschiefern, die locker verstreut Pagmatitlinsen enthalten. Es überwiegt 20—30° N bis N 20° E-Fallen. Sie bilden den Südflügel der großen Mulde. Zahlreiche größere Pegmatitkörper sind am Kamm bei 1710 und 1741 m Höhe und an den Nordabfällen von 1710 zu beobachten. Eine auffallend starke Blocküberstreuung von Pegmatit fällt am Nordabfall der Wenzelalpe von P. 1691 bis 1520 auf. Was davon wirklich anstehend ist, ist nicht ersichtlich. Schmale Amphibolitlagen stecken in den untersten Steilabfällen in den Granatglimmerschiefern. Breitere Lagen stehen südlich Perchauer-Eck an, die am Ostabfall bis zum Gehöft „Fasch", am Westabfall bis ca. 1500 m Höhe zu verfolgen sind, dann vom Sattel südlich Hochtratten gegen W bis zum Gehöft „Geigl" reichen. Die Fortsetzung gegen E ist nicht ersichtlich. Quarzite fallen am Weg vom „Geigl" gegen N von 1130 m Höhe auf. Es überwiegt 30° N - 30° E-Fallen. Am Weg von Perchau über „Maier in Gestein" über dem W abfallenden Rücken von P. 1651 steckt in 1340 m Höhe ein ca. 100 m breiter Marmor mit Biotitschiefer und 40° N - 340° E-Fallen, der Faltungen aufweist. Etwas südlicher (westlich Wenzelalm) in 1455 m Höhe ist eine ca. 40 m breite Schuppe aus Marmor mit 5 m Amphibolit aufgeschlossen. Die Verfolgung im Streichen bedarf noch einer Untersuchung. Schmale Marmorlagen konnten am Nordwestabfall übern Jägerwirt in 1140m Höhe und nördlich „Elisser" (Westabfall des Perchauer-Ecks) in 1130m Höhe beobachtet werden. Nördlich davon blieben in 1170 m Höhe Sande mit Gerollen erhalten. 41. Bericht über Aufnahmen im Semmeringsystem zwischen Göstritz und Kranichberg, Blatt 105 — Neunkirchen Von A. TOLLMANN (auswärtiger Mitarbeiter) Die Kartierung im Semmeringgebiet wurde im Sommer 1970 im Raum zwischen Göstritz und Raach fortgesetzt. Der Abschnitt östlich von Raach bis Tachenberg, Kranichberg und Rams wurde zum Zweck der Ausfertigung des entsprechenden Abschnittes der Karte 1 : 200.000 übersichtsmäßig kartierend miterfaßt. Der g e o l o g i s c h e A u f b a u des Gebietes ist nicht so wie der westlich anschließende Abschnitt von durchgehenden Gesteinszügen beherrscht, die Streifen sind stärker zerrissen, zu Schollen geformt, aus der generellen Streichrichtung abschnittsweise stark abgelenkt und geknickt, ferner im Osten auf die älteren permomesozoischen Schichtglieder beschränkt. Hier gewinnt auch die Glimmerschiefer-Basis der Haupteinheiten rasch an Bedeutung. Trotz dieser Zerrissenheit konnten die Haupteinheiten, die aus dem engeren Gebiet des Semmering bekannt sind, weiterverfolgt werden. Die Großgliederung ist trotz des Schollenbaues dank der Fortsetzung einiger charakteristischer Gesteinstypen und bestimmter verfolgbarer geologischer Leitlinien durchschaubar. A 89 In s t r a t i g r a p h i s c h e r H i n s i c h t ist im untersuchten Abschnitt eine Serie vom Glimmerschiefer und Grobgneis bis zum rhätischen, fossilführenden Keuper vorhanden. Hinzu kommen miozäne Blockschotter und junge Hangbrekzien. Die G l i m m e r s c h i e f e r , z. T. mit phyllitischem Habitus, zeigen uniformen Charakter. Sie erscheinen zunächst in einem Nordzug, der sich an der Linie Syhrnthal— Kranichberg rasch gegen Osten verbreitert und das Mesozoikum überlagert. Der südliche Zug an der Basis der Sonnwendstein-Otter-Zone reicht von N Ottertal über Egg nach Tachenberg. Er wird N Ottertal von Grobgneis begleitet, der hier zwar nirgends ansteht, aber wohl aus dem Untergrund und nicht dem östlich folgenden MiozänBlockschutt stammt. Der A l p i n e V e r r u c a n o (Perm) erreicht im Raum N Raach ganz enorme Ausdehnung und Mächtigkeit. Er besteht in der Hauptmasse aus vorwiegend hellgrauen, quarzitischen Schiefern, erscheint z. T. grünlich, z. T. durch oxydiertes Eisen gelblich und rostig verfärbt. Grüne phyllitische Schiefer begleiten die quarzitischen Typen. Seltener treten im sicheren Verband auch weiche, silbrige, talkig anfühlbare, zu Rutschungen neigende Serizitschiefer auf, die mit dem Habitus einer weichen schmierigen Masse sehr an Keupergesteine erinnern, aber nicht deren violette und bunte Färbung aufweisen. Ausgezeichnete Aufschlüsse, die all die genannten Variationen des Alpinen Verrucano zeigten, waren in 600 m Länge durch den Abschnitt der neuen Straßentrasse ESE vom Schloß Wartenstein gegeben. In südlicherer Zone ist der Alpine Verrucano seltener; er wurde z. B. noch in der Unterlage des Quarzites von Rams gefunden. Einschaltungen von P o r p h y r o i d e n innerhalb dieses Alpinen Verrucano sind auch im untersuchten Abschnitt nicht selten. Man trifft sie — meist nur im Schutt — etwa im Sockel der Grasbergschuppe 500 m SW Kote 1078, in der Fortsetzung dieser Einheit 400 m SW und oberhalb der Straße unmittelbar SE von Schloß Wartenstein, 400 m E N E des Schlosses, SW von Grabl und SW und S des Raachberges — an letztgenannter Stelle, 150 m ESE der Häusergruppe „Auf der Höhe", als Härtlingsrippe in Erscheinung tretend. Das Skyth ist durch S e m m e r i n g q u a r z i t vertreten, der mit geringerer Mächtigkeit das Hangende des nördlichen Verrucano-Zuges bildet (z. B. E Wartenstein, E Grabl, S Syhrnthal usw.). Er liegt als geschichteter, meist grusig zerfallender, verwitterter heller Quarzit vor. Große Mächtigkeit hingegen erreicht er im Südrandgebiet des Semmeringsystems N des Trattenbach-Otterbaches. An der Basis des Gr. Otter erscheint der Semmeringquarzit, durch Baryt vererzt und im Stollen N W Steinbach derzeit darauf beschürft, in besonderer Mächtigkeit auf der SE- bis Ostseite. Die scheinbare Gesamtmächtigkeit beruht hier allerdings z. T. darauf, daß sich hier 1 km N W Ottertal zwei basale Quarzitzüge vereinen. Zufolge der grusigen Zersetzung wird der Quarzit seit alters vielfach in Steinbrüchen zur Sandgewinnung abgebaut, derzeit in der größeren Sandgrube W Brandstatt und im Raum 1 km N W Ottertal sowie in mehreren kleineren Brüchen NW, N , N E und E von Rams. Die tiefanisische R a u h w a c k e bildet überwiegend lange, meist morphologisch als Kulissen in Erscheinung tretende Züge mit ungefährer Ost-West-Orientierung. Es treten ocker, gelbliche, rötliche und graue, gelegentlich auch feinbändrige Typen auf (Grasberg). Die Rauhwacken dominieren im Raum des Grasberges, in der Region Schanzkapelle, Schlagl-Raach, treten ferner auch noch bei Sonnleiten und N W Tachenberg auf. Im letztgenannten Abschnitt ist die Rauhwacke am linken Hangfuß des Syhrnbaches in fünf heute stilliegenden kleinen Steinbrüchen (L. Piringer) in den Dreißigerjahren zu Werkstein abgebaut worden. Vor etwa 15 Jahren wurde hier ein noch heute offenstehender Probestollen auf Kaolin in die Rauhwacke geschlagen, naturgemäß ohne Erfolg. A 90 Das nächstjüngere Schichtglied, der a n i s i s c h e K a l k , schwankt in bezug auf Mächtigkeit und Verbreitung außerordentlich. Am besten ist er im nördlichen Zug, der Probst-Schuppe, entwickelt, wo auf der Grasberg-NE-Seite, auf dem Raachberg und im Raum Syhrnthal weiße, z. T. grobkörnige Kalktypen hervorstechen. Im Syhrnthal wird der flach nach N E unter die Glimmerschiefer fallende Aniskalk in einem großen Steinbruch abgebaut. Neben weißem Marmor trifft man allgemein bläulichgrau, rosa und hellbraune Varietäten, auch gebänderte und dolomitische Partien an. Im Abschnitt Kranichberg, Rams, Goldberg werden die Aniskalke das dominierende Triasgestein, das fast ausschließlich die bereits in Schollen zerrissenen, im Glimmerschiefer steckenden Sedimentgesteinszüge repräsentiert. Im SE-Sockel des Gr. Otter kommt dieser Kalk einerseits N Brandstatt in der zutiefst liegenden Ottertaler Schollenzone zutage, andererseits schalten sich am SE-Hang einzelne Kalkzüge in den basalen Teilen des dunklen Anisdolomites zwischen 920 m und 1020 m in der tektonisch darüberlagernden Sonnwendstein-Otter-Mulde ein. Diese Kalke zeigen einen eigenen, durch Dolomit-Netzadern gekennzeichneten Typus, gehen allmählich in den überlagernden Dolomit und auch in die etliche Meter mächtigen zwischengeschalteten Dolomitpartien über und enthalten lokal reichlich Kleincrinoiden-Trochiten. Der a n i s i s c h - l a d i n i s c h e D o l o m i t überlagert im allgemeinen den Aniskalk. Heller Dolomit geringerer Mächtigkeit stellt sich im Nordrandzug ein (ProbstSchuppe und südlichere Schuppen): Grasberg, Wartensteiner Raum, Raachberggipfel usw. Dunkler, geschichteter, oft feinstgebänderter oder auch linsig-flatschiger, z. T. brekziöser, wohl anisischer Dolomit baut in enormer Mächtigkeit, allerdings wohl tektonisch verdoppelt, die Masse des Gr. Otter auf, dominiert also ebenso wie weiter im Westen in der Südzone. Sonderausbildungen des Anisdolomites sind vererzte Züge wie der grobkristalline, graue, brekziöse, dunkelbraun anwitternde, durch Eisenerz schwere Dolomit 700 m N W Ottertal oder aber brekziöse, rauhwackige Typen wie E Wartenstein. Schichtglieder der K e u p e r s e r i e treten E des Grasbergsattels einzig nur mehr in der Region N E Schlagl auf. Der wohl norische Keuperanteil aus Serizitschiefern mit eingeschalteten Linsen und Zügen eines gelblich verwitternden, hellen, Schieferschmitzen enthaltenden Dolomites steht am Weg 700 m ENE Schlagl an. Er unterteuft den südlich davon mit S- bis SE-Fallen anschließenden 800 m langen, schieferigen, dunkelblaugrauen Kalkzug N E Schlagl, der nach der lithologischen Entwicklung, dem lokalen Reichtum an Crinoiden und Lumachelle eindeutiges Rhät repräsentiert — wohl das östlichste Vorkommen des Semmeringsystems. Schliffproben haben einen spärlichen Foraminiferengehalt erwiesen (R 133). Ausgedehnter als bisher angenommen ist die Verbreitung des m i o z ä n e n B l o c k s c h o t t e r s , der das Becken von Ottertal-Kirchberg zu beiden Seiten des Otterbaches in teils bedeutender Mächtigkeit erfüllt. Die Serie besteht aus lokalem Schuttmaterial, in dem Glimmerschiefer und gelegentlich Grobgneis herrscht. Das völlig unverfestigte Zwischenmittel ist lehmiges Material, das bei Vorherrschen sumpfige Abschnitte verursacht. Die Komponenten und Blöcke sind teils gut, teils schlecht gerundet. Bei schlechter Zurundung und den meist ungünstigen Aufschlußverhältnissen kann bei absoluter lokaler Dominanz einer Komponentenart eine Schwierigkeit in der Abgrenzung zum anstehenden Untergrundgestein gleicher Art auftreten. So dehnt sich das miozäne Blockschotterareal gegenüber dem bisher bekannten Verbreitungsgebiet über den Höhenzug Egg-Rams auf Kosten der Glimmerschiefer weiter nach Norden aus und erfüllt auch noch den Hauptteil des dreieckigen Raumes zwischen E Dobler, S Greuth, S TachenbergSüdrand, W Kranichberg und N der Triasschollenreihe, die die Kuppen zwischen Dobler und Rams formiert. N u r untergeordnet tauchen auch innerhalb dieses Dreieckes GlimmerA91 schiefer und Quarzit des Untergrundes auf. Die besonders mächtige miozäne Verschüttung W Goldberg ist durch das akzentuierte Relief mit gegen S hinablaufenden Rücken und Mulden, das nirgends den Sockel anschneidet, erkennbar. Im Nordteil dieses Bekkens, 600 m N W Goldberg, besteht der Blockschotter ausschließlich aus Grobgneis und zeigt auf Riesenblöcken mit 2 m Durchmesser abschnittsweise ideale Zurundung. Unter den Jungbildungen sei noch auf die wohl q u a r t ä r e B r e k z i e hingewiesen, die in zahlreichen Resten zwischen 600 und 750 m Höhe auf der Nordabdachung des Semmeringsystems hier erhalten ist — so z. B. E und W unterhalb Schloß Wartenstein, E vom Grashof, besonders mächtig und durch zwei Steinbrüche erschlossen aber 700 m SW Ungerhof am Grasberg-Nordhang. Die polymikte Brekzie enthält Lokalschutt (Kalk, Dolomit, Rauhwacke usw.) als Komponenten, die faust- bis kopfgroß werden, selten darüber. Sinter verkittet die Bestandteile. Die t e k t o n i s c h e G l i e d e r u n g läßt sich mit dem bekannten Bild W dieses Abschnittes (vgl. Taf. 1 bei A. TOLLMANN ,1964, MGGW. 57, H . 1) wie folgt parallelisieren. 1. Im Norden folgt südlich des mittelostalpinen Alpinen Verrucano-Streifens, der im Talgrund bei Weißenbach verdeckt und nur zeitweise bei Aufgrabungen sichtbar durchstreicht, steil einfallend die sich gegen Osten verbreiternde phyllitische G l i m m e r s c h i e f e r z o n e , die Fortsetzung des Kernes der S c h o t t w i e n e r Antiklin a l e , die dann an der Syhrnthal-Tachenberg-Kranichberg-Schräglinie weit gegen SE vorgreift. 2. Die im Süden folgende P r o b s t - S c h u p p e reicht mit komplizierter weiterer interner Gliederung über die Grasberg-Nordseite und den mächtigen Aniskalkzug des Grasberg-Ostkammes über Schloß Wartenstein, die Kulisse N W Grabl zum Rachberg und nach Syhrnthal. Von hier leitet eine Aniskalk-Schollenreihe bis zu und über Schloß Kranichberg nach SE weiter. Auf der gesamten Erstreckung, im Norden als auch im Osten, fällt der Mitteltriaszug unter die davorliegenden, angrenzenden Glimmerschiefer ein, von lokalen Rückkippungen (Grasberg-NW, Grubhof) abgesehen. Das Mesozoikum taucht ebenso unter das große Glimmerschieferareal E des Syhrnbachtales ab. Die Basis dieses Zuges bildet im W der phyllitische Glimmerschieferstreifen, der S des Grasberggipfels durchstreicht, weiter im E die ausgedehnte Alp. Verrucanozone SE Wartenstein und S des Raachberges. 3. Die G r a s b e r g s c h u p p e reicht als zweite, südlichere Kalkrippe des Grasbergstockes von W herein, im S wiederum vom Alpinen Verrucano begleitet. 500 m N W Schlagl schwenkt sie nach N E um und keilt vorübergehend aus. Die Mitteltrias erscheint als Dolomitrippe im Verrucano-Areal 400 m S Schloß Wartenstein wieder und endet dann gegen E. Der unterlagernde Alpine Verrucano vereinigt sich dadurch mit jenem der nördlichen, höheren Einheit im Raum N von Raach. 4. Die K e u p e r m u l d e d e s G ö s t r i t z e r R a u m e s läßt sich gegen E bis 600 m N W der Schanzkapelle verfolgen. Dann ist sie ausgequetscht und erscheint im Osten nur mehr in der erwähnten Nor-Rhät-Serie N E Schlagl. 5. Die rauhwackenreichen Mitteltriaszüge der S c h a n z k a p e l l e lassen sich als morphologische Kulisse über den Nordrand von Schlagl bis in die Ortschaft Raach verfolgen, wo sie gegen Osten enden. Das die Basis dieses Zuges bildende Permoskyth, das letztlich die Fortsetzung des S t u h l e c k - A n t i k l i n a l k e r n e s darstellt, erscheint in Spuren im Westen des untersuchten Abschnittes zuerst SW der Schanzkapelle in Form von Alpinem Verrucano, Porphyroid und Semmeringquarzit, wird mächtiger A 92 im Südteil Schlagls und läßt sich weiterhin bis über den Abschnitt S Raach verfolgen, wo es sich wiederum mit der großen Alpinen Verrucano-Masse der höheren Einheiten im Bereich Sonnleiten verbindet. 6. Die S o n n w e n d s t e i n m u l d e setzt ununterbrochen im Otterzug fort, der ebenfalls eine riesige Muldenfüllung bildet, von S her zusammengeklappt und am Gipfelkamm über der verdoppelten Mitteltriasdolomitmasse wiederum unteranisische Rauhwacken (Gr. Otter) und Semmeringquarzit (Mitterkogel—Wiesenhöhe S des Kammes) führend. An der Basis wird dieser Zug im Westen durch den vererzten Semmeringquarzit N vom Trattenbach begleitet. 1,3 km E von Raach endet dieser mächtige Triasdolomitzug auf der Südseite des Sonnleitengrabens 650 m W Kote 665 mit einem Rauhwackensporn und es kommt hier die an der Basis vom Raachtal N Ottertal an gegen N E ziehende Glimmerschiefer-Basalzone dieser Einheit entlang des Sonnleitengrabens gegen E in Kontakt mit der großen vereinigten Sonnleitener-Raacher Alpinen Verrucano-Masse der höheren Schuppen. 7. Zutiefst schließlich erscheint über der Wechselschiefer-Kuppel noch eine schmale, sehr unregelmäßige Schollenzone, deren Mitteltrias 800 m N W Otterttal ganz im Semmeringquarzit steckt. Diese zerrissene O t t e r t a l e r S c h o l l e n z o n e ist zunächst von Brandstatt gegen N N E in Richtung Raachtal durch Anisdolomit, Erzdolomit, Rauhwacke, Aniskalk und lokal mächtigen Semmeringquarzit vertreten. Ihre NWGrenze ist im Süden der Sandgrube W Brandstatt durch einen schön erschlossenen steilen Bruch mit Harnisch (Einfallen 120/85°) und Kluftletten markiert. Die Scholle endet im Norden nach 1,1 km aufgeschlossener Länge mitten im Semmeringquarzit. Die nächstfolgende Scholle, aus Aniskalk bestehend, liegt genau N Ottertal und weist mit ihrem Streichen von 110° bei steiler Schichtstellung auf Querdrehung. Als Ostfortsetzung dieser Schollenzone kann man die aus dem miozänen Blockschottergebiet im Raum Dobler, Egg bis Rams herausragenden Züge aus Aniskalk und Semmeringquarzit betrachten. Betreffs der tektonischen Konfiguration im SE-Teil des untersuchten Raumes ist noch hervorzuheben, daß im Gebiet S Rams trotz partieller Blockschotterverhüllung eine der großen Wechselkuppel im Norden vorgelagerte Längsaufkuppelungszone zu verspüren ist, da die Serien N Rams einheitlich mäßig steil gegen Norden fallen, östlich von Rams flach lagern und der große, durch eine neue Forststraße gut erschlossene anisische Kalkmarmorlappen im S von Rams durchwegs SSW bis SW einfällt und damit den Südteil des Gewölbes bildet. Ferner ist ein wiederholtes A b k n i c k e n der W-E verlaufenden Züge auffällig. So schwenken mehrere Gesteinszüge mit stark gegen N vorspringender Zacke 500 m SW Wartenstein aus, kommt es zu einem weiteren Knick bei Grabl, tritt längs des Syhrntales nach einem Knick ein besonders auffälliges SE-Schwenken der Gesteinszüge in Erscheinung und sind auch im weiteren Raum von Ottertal solche Knicke in der Streichrichtung vorhanden. Die bereits W des genannten Ortes SW-NE streichenden Züge schwenken N der Ortschaft direkt in N-S-Richtung ein. Besonders die im Glimmerschiefergebiet isoliert aufragende Muschelkalkrippe mit 020° Streichen betont morphologisch auffällig diese Querrichtung. Ob die Ursache dieser Knicke in Quereinengung, Verdrehung oder anderen abweichenden Bewegungen liegt, blieb noch unklar. A 93 42. Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Hartberg (136) und Blatt Oberwart (137) Von R. WEINHANDL Die geologischen Aufnahmen des Blattes Hartberg wurden im heurigen Sommer im östlichen Teile dieses Kartenblattes fortgesetzt. Zur Kartierung gelangten zunächst die durch Erdbewegungen beim Bau der neuen Umfahrungs-Autostraße Friedberg-Hartberg entstandenen Aufschlüsse und die dem östlichen Wechselkristallin angrenzenden Tertiärablagerungen bei Stögersbach und Schlag-Burgfeld. Im südöstlichen Teile des Blattes wurde das Hügelland beiderseits der Lafnitz und des Stögersbaches begangen. Auf Blatt Oberwart ist bei Neutrassierungen von Straßen und Anlegung von Güterwegen reichliches Probenmaterial angefallen, wobei Revision und Ergänzungen durchzuführen waren. Hartberg: Die neue Umfahrungsstraße zweigt nördlich von Friedberg nahe dem Hochfeld (Wiesenhöf) von der Wechsel-Bundesstraße ab. An der linken Straßenseite bis etwa Dirnegg wurden vorwiegend jüngere Schotter aus schlecht gerundetem Wechselkristallin und grobe quarzitreiche Blockschotter mit zwischengelagerten grauen bis braunen Sanden angetroffen (Friedberger Schotter). Dieser Schotterkomplex, der einige 100 m weiter nach Osten zu verfolgen ist, liegt direkt der Sinnersdorfer Serie auf. Westlich der Straße bei Dirnegg ist das Grundgebirge in den tief eingeschnittenen Hohlwegen aufgeschlossen und zum Teil auch bei Straßenarbeiten aufgeschürft. Hier überlagern die Friedberger Schotter das Grundgebirge. Südlich von Dirnegg verläuft die Straße im Sinnersdorfer Konglomerat, das durch reichliches Auftreten von Granitgneisgeröllen beträchtlicher Mächtigkeit ausgezeichnet ist. Im Räume von Hochstraß südlich Friedberg sind ausschließlich glimmerig-sandige Lehme von lichter, gelblicher bis blaugrauer Färbung aufgeschlossen, welche die Neigung besitzen, zu lößähnlichen Steilhängen abzubrechen. Ein solcher Aufschluß befindet sich beim Bahnhof Pinggau-Friedberg. Die Schotter, die sich in diesen Lehmen eingeschaltet finden, bestehen überwiegend aus Quarz, daneben spielen noch die lichten Orthogneise und Semmeringquarzite eine Rolle. Im Gebiet von Dechantskirchen und Rohrbach wurden bei Brückenbauten und Geländeeinschnitten speziell bei der Übersetzung des Stögersbaches und des Limbaches mächtige, sandige, mit Pflanzenresten belegte Tonmergel erschlossen, die östlich Dechantskirchen in tieferen Lagen (bei Fundamentgraben für die Brücke) eine beachtliche sarmatische Mikrofauna ergeben haben (WEINHANDL, V., 1966). Die Schotterüberlagerung ist anfangs südlich Hochstraß noch beträchtlich, nimmt aber nach Südwesten zusehends an Korngröße und Mächtigkeit ab. In Rohrbach tritt die Straße in das Lafnitztal ein. Nordöstlich der Ortschaft Lafnitz wurde für den Straßenbau eine große Sand-Schottergrube angelegt. Es sind hier in einer Mächtigkeit von 6—10 m gelbbraune sarmatische Sande mit Feinschottereinlagen aufgeschlossen; unterlagert wird diese Serie (an der Ostseite des Aufschlusses) von 10° nach ESE einfallenden Tegeln. Diese Schichtfolge bildet die südliche Fortsetzung des Rohrbacher Sarmates (Hl. Brunn) und kann in einem schmalen Streifen bis südlich Neustift verfolgt werden. Die Trasse überquert nun die Lafnitz und schneidet südlich der Ortschaft Lafnitz die Sande und Schotter eines nach Südosten reichenden Sarmatlappens an. Bis Hartberg verläuft nun die Straße in pannonischen Tegeln und Sanden. Bemerkenswerte Aufschlüsse in grauen-feinsandigen Tegeln befinden sich in den Einschnitten östlich von Grafendorf und an der linken Straßenseite nordöstlich Penzendorf bei Hartberg. Hier ist grau-grüner, stark sandiger gut geschichteter, flachA94 gelagerter Tegel mit bis 5 cm mächtigen Feinsandeinlagen ca. 8 m aufgeschlossen. Alle in diesem Räume untersuchten Tegel sind fossilfrei. Die tieferen pannonischen Schichten, die südwestlich Hochstraß im Räume Stögersbach-Dechantskirchen-Rohrbach zur Ablagerung kamen, werden diskordant von einem jüngeren Schotter-Sandkomplex mit untergeordneten Tegellagen, dem Friedberger Schotter, überdeckt, welcher von Südosten vorgreift und bis ans Kristallin des Wechselostabfalles heranreicht. Westwärts reichen diese groben Schotter, die vornehmilch aus dem nahen Wechselkristallin stammen, bis in die Mulde von Vorau. Der Bereich von Schlag-Burgfeld wird von diesem Schotterkomplex bedeckt; er reicht von den Höhen bis unter die Sohle des tief eingeschnittenen Lafnitztales und bildet eine mit Grobschotter tief verschüttete Erosionsrinne. Das nachmiozäne Alter dieser Schotter wird durch seine diskordante Lagerung bestimmt. N W von Rohrbach erscheinen am linken Gehänge der Lafnitz hart neben dem großen Eisenbahnviadukt mächtige Geröllschichten. Hier kann man deutlich ein flaches diskordantes Übergreifen der Schotter über geneigte sarmatische Schichten erkennen. Dieselbe Diskordanz ist SE von Neustift in einem Hohlweg festzustellen. Die groben Schotter ruhen hier unmittelbar diskordant den liegenden Tegeln des unteren Pannon auf. In der Geröllzusammensetzung zeigen die in das höhere Pannon gestellten Schichten der Friedberger Schotter gegenüber den Sinnersdorfer Konglomeraten eine deutlich Änderung an. Jene zeichnen sich durch das Auftreten grober, quarzitreicher Schotter aus, die mächtige Quarzeinschlüsse aufweisen. Es stellen sich schon Gesteine der Wechselserie ein, die stets von Serizitschiefern und Quarziten begleitet werden, während die Sinnersdorfer Konglomerate fast ausschließlich grobklastische Granit-Gneiskomponenten aus dem in der Miozänzeit weit nach Osten verlaufenden Masenbergstock führen. Die Friedberger Schotter erreichen am kristallinen Saum eine Höhe über 650 m, sind stets söhlig gelagert oder nur gering nach E geneigt. Von einer Störung kann kaum gesprochen werden. Auch die Anlagerung an das Grundgebirge kann als ursprünglich bezeichnet werden. Sie füllen ein älteres Relief auf. Im südöstlichen Teil des Kartenblattes wurden die nach SE streichenden Hügelzüge zwischen Lafnitz und Lungitzbach einerseits und Lafnitz-Stögersbach andererseits begangen. Die Ablagerungen an der Basis sind in Form von hellgrauen Tonmergeln und Feinsanden ausgebildet, die dem tieferen Pannon zuzurechnen sind. Darüber liegen diskordant in einer Höhe um 500 m jungpliozäne Terrassenschotter. Es sind gut gerundete Flußschotter, die sich durch großen Quarzreichtum auszeichnen und meistens (wenn nicht bereits abgetragen) mit einer rostbraunen, ungeschichteten Lehmschichte überdeckt werden. Die diluvialen Terrassen lassen sich gesteinsmäßig kaum von den jungpliozänen Terrassen unterscheiden. Sie ziehen meistens in einer Seehöhe von 400 m westlich der Gewässer dahin und bilden somit die asymmetrischen Täler. In unserem Falle wären sie ca. 50 m über dem heutigen Lafnitztalboden anzusetzen. Oberwart: Die bei Geländegrabungen für den Bau der Güterwege von Oberschützen (E Sixtina) — Wiesfleck und Willersdorf — Wiesfleck entstandenen künstlichen Aufschlüsse erbrachten zwar keine neuen Erkenntnisse, ergänzten jedoch die bereits bestehenden geologischen Aufnahmen. Im Waldweg östlich Willersdorf nächst dem Waldwiesenberg (501 m) sind Sinnersdorfer Schotter — Konglomerate einmalig erschlossen. Infolge reger Bautätigkeit im Bereiche Buchenschachen—Allhau—Wolfau im Stegersbachtale konnten in zahlreichen neuen Aufschlüssen wertvolle Proben gesammelt werden. Vor allem aber war es möglich, im östlich anschließenden Höhenrücken die Verbreitung der Terrassen präziser auszuscheiden. A 95 Dritter Teil : Spezielle Berichte Lagerstätten: SCHERMANN, BAUER & SCHERMANN Chemie: PRODINGER Paläontologie: SIEBER Bericht über die untertägige Uranprospektion im Bergbau Mitterberg Von OTMAR SCHERMANN Über Auftrag der Mitterberger Kupferbergbau-Ges. m. b. H . wurde von der Geologischen Bundesanstalt in den Monaten April und Mai 1970 eine untertägige Uranprospektion durchgeführt. Das Arbeitsteam bestand aus O. SCHERMANN, D. SOMMER und P. WALSER, der im zweiten Arbeitsabschnitt von A. MATURA vertreten wurde. Die Untersuchung erstreckte sich über das gesamte einigermaßen zugängliche Grubengebäude. Anomal hohe Strahlungswerte wurden ausschließlich in dem „Violette Schiefer" (Bunte Knollenschiefer nach J. BERNHARD) genannten Schichtpaket gefunden, wobei in zweierlei Gesteinen eine Vererzung mit Uran (ist aus chemischen Analysen bekannt; der Anteil von Th ist nicht bekannt) aufgefunden wurde : a) P e 1 i t e Dem Violetten Schiefer sind Zentimeter- bis metermächtige Lagen bis Linsen von dunklem, tonreichem Material eingelagert, oft so Kohlenstoff-reich, daß die Bezeichnung Graphitschiefer gerechtfertigt ist. Die Meßwerte am tonigen Material betragen durchwegs ein mehrfaches des Background-Wertes, die Maxima liegen oberhalb des instrumentellen Meßbereiches von 2 MRH. Die Verteilung der Strahlungsintensität innerhalb einer solchen Lage ist unregelmäßig bezüglich deren Umgrenzung, Maxima folgen meist Klüften. Ein Sonderfall sind die Verhältnisse an der „Fossilbank", wo eindeutig festgestellt werden konnte, daß höhere Strahlungswerte nur an der Liegendgrenze auftreten. Das Uran hältige Mineral ist zur Zeit noch nicht bekannt, diesbezügliche Untersuchungen sind im Gange. Uranmineralien, die bei Betrahlung mit UV-Licht fluoreszieren, sind äußerst selten und treten nur als erdiger Anflug auf manchen Klüften auf und geben die Floreszenzf arben von Autunit und, selten, Meta-Autunit. b) Psammite In den Quarzschiefern der „Violetten Schiefer" finden sich limonitische Linsen von wenigen Zentimetern Dicke und selten mehr als 15 cm Länge. Sie folgen durchwegs dem sedimentären s, welches in den begangenen Bereichen das Schieferungs-s mit Winkeln bis zu 75° schneidet. Einzig auf diese Linsen ist die anomale Strahlungsstärke beschränkt. Sie wurden wegen ihres Aussehens „rostfleckige Quarzite" genannt und sind im Stollen jederzeit wiedererkannt worden, bevor noch das Szintillometer auf die überraschend hohe Strahlung ansprach (bis 1,6 MRH). Eine Bindung dieser Linsen an einen bestimmten stratigraphischen Horizont konnte nicht festgestellt werden. Im Auflicht ist nur reichlich Pyrit und Limonit in diesen Linsen zu erkennen; das Uran dürfte an eine organische Substanz gebunden sein oder es tritt in sehr kleinen, mit den gegebenen Hilfsmitteln nicht mehr auflösbaren Mineralien auf; Untersuchungen darüber sind im Gange. Fluoreszenzerscheinungen wurden nicht beobachtet. A 96 Genese Aus dem Studium der radiometrischen Detailaufnahmen und dem allgemeinen Erscheinungsbild ergibt sich folgendes genetisches Modell: Stark verdünnte Uranlösungen migrieren in den Sedimenten entsprechend deren Durchlässigkeit (daher besonders in den Quarzsandsteinen). Bestimmte, sedimentär vorgegebene, chemisch von ihrer Umgebung abweichende Stellen fällen Uran. Das dadurch entstandene Konzentrationsgefälle führt hierauf zu weiterer Zufuhr von U-hältigen Jonen, bis alles greifbare Uran verbraucht oder die Ausfällungskapazität erschöpft ist. Die Migrationsrichtung läßt sich feststellen: V o n u n t e n n a c h o b e n . Die „Fossilbank" hat eindeutig als Stauhorizont fungiert und ist praktisch nur an der Unterseite vererzt. Schwieriger ist es, Aussagen über die Herkunft der Lösungen zu treffen. Sicherlich kommen sie nicht vom Erzgang, da dieser jünger ist als die Schieferung und demnach in vom Gang ausgehenden Rissen als den Migrationswegen höhere Strahlungswerte gefunden werden müßten, was tatsächlich nicht der Fall ist. Die Uranvererzung der Sedimente ist demnach älter als die Gangvererzung. Offen bleibt noch die Frage nach der Herkunft des Urans. Nach Erachten desVerfassers kommt es aus dem Sediment selbst, kaum aus dessen primärem Wassergehalt. Wenn man nämlich, an Hand der wenigen bisher vorliegenden Daten, den primären Urangehalt des Sedimentes abschätzt, und zwar ausgehend von der Voraussetzung, alles Uran wäre an relativ wenigen Stellen (nämlich Linsen in den Quarziten und in tonigem Material), konzentriert worden, so kommt man auf Werte von etwas unter 1 ppm. Dies paßt wohl zusammen mit den Durchschnittswerten von Sandsteinen, ist aber viel zu hoch für mögliche primäre Sedimentwässer. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß das Gewicht der Sedimentwässer im Porenraum der Gesteine nur einen Bruchteil des Gewichtes ihrer Trägergesteine ausmacht. Von allgemein geologischem Interesse ist noch ein Fund rhythmischer Sedimentation zu erwähnen in Form eines graded bedding im „Violetten Schiefer". Der Fundpunkt liegt ca. 25 m unterhalb des „Grünen Werfener Schiefers". Die Gradierung von Feinsand und Ton ist gut ausgebildet, ein Zyklus umfaßt jeweils 0,5—7 cm. Die Gesamtmächtigkeit dieses Schichtpaketes liegt bei etwa 0,5 m. Über eine Pechblende-Gold-Paragenese aus dem Bergbau Mitterberg, Salzburg (ein Vorbericht) Von F. K. BAUER und O. SCHERMANN In diesem Vorbericht werden Ergebnisse von Untersuchungen an radioaktivem Haldenmaterial vorgelegt, welches aus zur Zeit nicht zugänglichen untertägigen Abbaugebieten entstammt. Die Arbeiten waren so eingeteilt, das O. SCHERMANN die Geländearbeit und die Dünnschliffuntersuchung machte und F. K. BAUER die Anschliffe herstellte und untersuchte. Bei der Bemusterung der Josephi-Halde fanden sich Gesteine, die radioaktives Material enthielten. Es waren zwei Gruppen zu unterscheiden: a) „rostfleckige Quarzite", wie sie auch im heutigen Grubenrevier gefunden werden; b) Material aus einem Erzgang. Das Letztgenannte wird im Mittelpunkt dieses Berichtes stehen. Das Gangmaterial (lit. b) ist seit Jahrzehnten den Atmosphärilien ausgesetzt und deshalb etwas angewittert; anstehend wurde es bis jetzt nicht gefunden, doch lassen Fundort und Information aus dem Bergbaubetrieb schließen, daß es aus dem E-W-streichenden Hauptgang stammt. In den aufgesammelten Handstücken sind zu erkennen: Kupferkies, Pyrit, etwas Arsenkies, manchmal Nickelblüte und Kobaltblüte, Karbonate und Quarz, durchwegs Mineralien, die sich auch im Fördergut des heutigen Tiefbaues finden. DaneA 7 Verhandlungen 1971 A 97 ben aber tritt Uranpechblende auf und in dieser millimeterdick Bleche und Drähte von Freigold. Ausnahmsweise kann Gold auch außerhalb der Pechblende in bis zu 3 mm großen Körnern gefunden werden. Das in den Gesteinen der Gruppe lit. b auftretende Uranerz liegt in Form nieriger Knollen vor mit Durchmessern von 1—2 cm. Es sind' erzmikroskopisch zwei Gruppen von U-Erzen zu unterscheiden: I. Uranpechblende mit reichlichen Goldgehalten; IL Uranpechblende mit einem einige mm großen Kern eines Minerals, über das erst weitere Untersuchungen Klarheit bringen werden. Das genannte „Kernmaterial" zeigt deutliche Umbildungserscheinungen ähnlich dem bei RAMDOHR abgebildeten Nasturan, besonders gegen den Rand zu; mit der Umbildung verschwinden die häufigen, kleinen Einschlüsse von Gangart. In der Reflexion zeigen sich drei Abstufungen von Hellgrau: Der frische Kern zeigt die hellste der Reflexionsstufen, die beiden anderen sind fleckig verteilt. Das Kernmineral ist nur vereinzelt von Rissen durchzogen, seine Strahlungsintensität ist gering verglichen mit der umgebenden Pechblende. Die Grenze zur umgebenden Pechblende ist durchwegs scharf, folgt aber keiner kristallographisch definierten Form. Verdeutlicht wird die Grenze noch durch den Unterschied in der Festigkeit, indem Risse in der Umgebung an der Grenze enden und Gold entlang der Inhomogenitätsgrenze eindringt; im Kernmaterial fehlt Gold fast vollständig. Die umgebende Pechblende ist frisch, aber kataklastisch stark beansprucht. Entsprechend dem höheren Reflexionsvermögen zeigt sich ein noch helleres Grau als das Kernmineral. Umsetzungserscheinungen fehlen, ebenso Anzeichen von Zonenbau. Feldspäte zeigen, wenn sie an die Pechblende grenzen, stets einen schmalen Reaktionssaum, welcher immer fehlt, wenn das Kernmineral mit Plagioklas in Kontakt kommt. Es ist für die Genese wahrscheinlich bedeutsam, daß diese Assoziation Kernmineral— Pechblende—wenig Gold immer in Handstücken mit Karbonat und hohem Feldspatgehalt auftritt. Charakteristisch für diese Gesteine sind auch Hohlraumfüllungen, bestehend aus einer bis drei Zonen von rhythmisch gefälltem Pyrit, mit Karbonat wechsellagernd, im Inneren mit fächerförmig struiertem Karbonat gefüllt. Ebenso werden Bruchstücke von Pechblende mit dem wie aus einem Gel ausgefällt erscheinenden Pyrit ummantelt. Für die Gesteine der Gruppe II wurde in Dünn- und Anschliffen folgende Kristallisationsfolge erkannt: 1. Feldspat, 2. „Kernmineral", 3. Pechblende, teilweise sich überschneidend mit 4. mittel- bis grobkörnigem Karbonat, 5. meist rhythmischer Pyrit, etwas Kupferkies, 6. Hohlraumkarbonat (Pkt. 5 und 6 mit Wiederholungen), 7. Gold, z. T. noch mit und gefolgt von Karbonat. In den Gesteinen der Gruppe I ist die Pechblende durchwegs größer, stark mit Rissen durchzogen, oft mylonitisiert. Feldspat, immer mit Reaktionssaum gegen die Pechblende, ist nur in geringen Mengen vorhanden. Zusammen mit der Pechblende tritt reichlich Gold auf, meist in Form von etwa 1 mm dicken Drähten, die mit oft nur 0,01 mm dünnen Blechen untereinander verbunden werden. Nicht selten ist Bleiglanz unmittelbarer Begleiter von Gold. Kleine Goldkörnchen finden sich auch im Reaktionssaum der Feldspäte, meist zusammen mit Pyrit. Neben dem Uranpecherz tritt in Gesteinen der Gruppe I noch „kohlige Substanz" (nach RAMDOHR) vielfach als Thucholith beschrieben, auf. Thucholith entsteht dadurch, daß Uranpecherz von vagabundierenden Kohlenwasserstoffen umhüllt und verdaut wird. Die kohlige Substanz findet man als schmalen Saum, der das Uranerz in nicht zusammenhängenden kleinen Linsen umgibt. Das Gefüge ist teilweise filzartig. Bei höherer Vergrößerung lassen sich kleine verästelte Stäbchen und auch maschenartige Strukturen erkennen. Anisotropie und Reflexionspleochroismus sind sehr deutlich. Als Füllmasse tritt schwarze kohlige Substanz und A 98 auch Karbonat auf. Eingelagert sind häufig sehr kleine Goldkörnchen mit einem Durchmesser von 3—4 X 10—3 mm. In den untersuchten Anschliffen der Gruppe I konnten noch folgende Erzmineralien festgestellt werden: Pyrit, Kupferkies, Markasit, Magnetkies und Fahlerz. Pyrit bildet größere Aggregate und ist teilweise idiomorph erhalten. Gelegentlich ist Kupferkies aufgewachsen. Eine Zonierung wurde nicht beobachtet. Pyrit ist meist durch eine starke Kataklase gekennzeichnet. Kupferkies enthält eine Reihe von kleinen Täfelchen und Lamellen von Magnetkies. Sehr häufig findet man in ihm auch Markasit. Diese beiden Mineralien, Magnetkies und Markasit, charakterisieren den sie einschließenden Kupferkies als Hochtemperaturbildung im Sinne J. BERNHARDS. Fahlerz ist häufig und tritt in Verbindung mit Kupferkies auf. Es enthält eine Reihe von kleinen Einschlüssen von diesem und von Magnetkies. Es stellt sich noch die Frage nach der Einordnung der Uranerze in das von J. BERNHARD aufgestellte Vererzungsschema. Das Auftreten von Hochtemperaturkupferkies mit Markasit und Magnetkies zusammen mit Fahlerz und Gold macht eine Zugehörigkeit der Uranvererzung zur zweiten Vererzungsgeneration wahrscheinlich. Anhang Während der Drucklegung des Manuskriptes wurden die Geländearbeiten fortgesetzt und brachten Untersuchungen weitere Teilergebnisse. a) Rollstücke im Bach, der zwischen Trolboden und Hahnbalzboden in Richtung Buchmais fließt, konnten nach oben verfolgt werden bis in die Pingenreihe, die bei ca. 6540 m Seehöhe den Bach quert. Uranerzstücke fanden sich östlich des Baches direkt in den kleinen Pingen. Westlich vom Bach konnten Uran führende Gesteine, in denen Pechblende(Gold)stücke zu jenen mit mehr oder weniger reinem Brannerit etwa im Verhältnis 65 : 35 stehen, in eine keltische Bergehalde bis 25 m vom Bach hineinverfolgt werden. Als Uran bringender Gang konnte also dieses Liegendtrum des Mitterberger Hauptganges lokalisiert werden. U-vererzte Nebengesteine wurden hier nicht gefunden. Das Probenmaterial aus der Bergehalde war recht frisch, außer es lag im Absickerungsbereich eines Wasseraustrittes. Die Uranerze aus den Pingen waren allesamt erdig zerfallen und eingebettet in ebenfalls erdige, limonitische Massen der Fe-karbonatischen Gangart. Es darf angenommen werden, daß die beobachtete intensive Zersetzung nicht in der Zeit seit dem Abbau (ca. 3000 Jahre) erfolgte, sondern daß es sich um Material der an sich nicht sehr stark entwickelten Oxydationszone handelt, für deren Vorhandensein jedenfalls sichere Beweise vorliegen. b) Das metamikte „Kernmineral" konnte mittels Elektronenmikrosonde als Brannerit identifiziert werden. c) Röntgenographische Untersuchungsergebnisse über das als Pechblende angesprochene Material liegen zur Zeit nicht vor, doch hat neues Probenmaterial gezeigt, daß diese Pechblende ein Produkt rhythmischer Ausfällung darstellt. Das ist zwar im Anschliff nicht zu bemerken, weil Einschlußzonen fehlen, doch zeigen manche Außenseiten Anwadisstreifen von 1—3 mm Stärke, manche Bruchstücke durch selektive Verwitterung Anwadhszonen von 0,5—4 mm Dicke. Eine mögliche spätere Umkristallisation der Pechblende wird durch die subradialen Risse, die als Schrumpfungsrisse angesehen werden, angedeutet. Auch finden sich in manchen nierigen Pechblenden bis 0,4 mm große Uraninitkristalle. d) Einen für die Einordnung des Brannerits in das BERNHARDSche Vererzungsschema bedeutenden Fund machte der Markscheider J. ZOLLER: Er fand bis 17 mm große Aggregate von zerbrochenem Brannerit in einem „zerbrochenen bis mylonitisiertem A 7» A 99 Gangtyp" (J. BERNHARD) auf der 3. Sohle, nahe dem Westschacht (Hauptgang), der nach BERNHARD nur Mineralien der Vererzungsgeneration I und II führt. Wegen der häufigen Assoziation Pechblende/Brannerit, im Handstück wie im Streupräparat zu beobachten, kann auch für einen Teil der Pechblende wenigstens aus dieser Beobachtung allein geschlossen werden, daß ihre Bildung in diese Vererzungsphase fällt. Eine, jedenfalls makroskopisch, an Brannerit freie Pechblende mit reichlich Gold kann auch Klüfte, die jünger sind als die Pechblendeknollen, füllen ; auch Klüfte im Brannerit. Die selektive Bindung des Goldes (nach Analysen des Labors der Mitterberger Kupferbergbau Ges. m. b. H. mit einem Silbergehalt von ca. 10%) an die Pechblende — die drei bekannten Ausnahmen können als Verdrängungserscheinungen gedeutet werden — geht offensichtlich auf eine chemisch-physikalische Eigenschaft des sich entwässernden und/oder umkristallisierenden Pechblendegels zurück. Ob es sich dabei um Adsorption oder um eine Fällung handelt, ist zur Zeit nicht geklärt. e) Ein etwa 1 cm mächtiger Gang mit Brannerit, der ursprünglich für sedimentär gehalten wurde weil er im ss liegt, soll hier noch erwähnt werden. Er tritt im RupertiStollen bei 605 m auf, fast 150 m horizontaler Länge vom Hauptgang entfernt und führt neben Pyrit und Arsenkies, die beide auch in das Nebengestein migriert sind, neben Brannerit Quarz, vermutlich kohlige Substanz, Turmalin (aus dem Nebengestein?), Rutil und wenige Mikrometer große Kristalle von Fluorit, die trotz ihrer geringen Größe noch eine blaßviolette Eigenfarbe zeigen als Folge der radioaktiven Bestrahlung. Reichlich Rutil findet sich übrigens neben Apatit und Turmalin in winzigen Kristallen in den Plagioklasen U-hältiger Haldenstücke. Jahresbericht des Chemischen Laboratoriums Von WILHELM PRODINGER In der Berichtszeit wurden 17 Tone, 3 Montmorinminerale, 1 Silikatgestein (Esboit) und 1 Roterde analysiert. Ferner kamen 10 Quarzite zur Untersuchung, wobei nur SiOä, AI2O3 und F e 2 0 3 bestimmt wurden. Weiters wurden 6 Wasserproben aus dem Tuxer Stollen der Zemmkraftwerke, Zillertal, Tirol, untersucht. A. T o n e Die 17 zur Analyse eingesandten Tonproben entstammen folgenden Fundpunkten: 1 2 3 4 5 Krummnußbaum: Krummnußbaum: Mursberg: Doppi: Dross 2: Grube Wienerberger Tongrube Rath O. G. Walding (Schmidinger) Nord Südwand-West, ca. 2,80 m, dunkle Einlagerungen ca. 1 dm? Teilweise limonitische Einlagerungen 6 Dross: Südwand, dunkle Schicht ca. 2 dm stark. Etwa 2 m über Tagbausohle 7 Dross: Südwand, lichtgrauer Ton gegen Osten. Wandhöhe ca. 2,5 m 8 Obenberg/Schwertberg: Tonprobe 1, braun 9 Obenberg/Schwertberg: Tonprobe 2, silbrig 10 Fa. Puffer: Ziegelton 11 Fa. Puffer: weißer Hangendton, 1 m mächtig 12 Klein Pöchlarn: SW-Ecke des Tagbaues, anstehend 13 Klein Pöchlarn : Probe vom Tonlager A 100 14 15 16 17 Pulgarn: Zwickledt-Wernstein: Freinberg/Passau: Freinberg/Passau: SÌO 2 TiO a Al 2 O s Fe203 CaO MgO K20 Na20 Glühverl. 1 2 80,16 80,03 0,30 0,30 13,14 11,63 0,24 2,09 0,17 0,19 Spuren Spuren 1,63 2,14 0,42 0,16 4,01 4,11 100,07 Si02 Ti02 A1 2 0 3 Fe203 CaO MgO K20 Na20 Glühverl. östlich Bachufer Ziegelwerk Paschi u. Co. 40—100, Probe 1 105—130, Probe 2 3 37,97 1,40 21,03 5,83 0,87 1,10 0,50 0,50 31,30 100,65 100,00 4 5 62,69 51,04 0,57 1,10 21,59 25,97 4,18 4,30 Spuren 1,40 Spuren 0,07 0,48 0,46 0,46 0,41 9,87 15,78 99,91 Glühverl. 8 69,67 0,50 12,86 6,86 0,54 1,06 1,80 0.47 6,85 9 48,70 0,40 26,26 8,53 0,28 0,63 2,06 0,10 12,34 100,55 99,76 99,61 100,30 11 70,84 0,15 15,71 3,62 0,51 0,98 2,34 1,05 5,42 12 73,56 0,30 14,71 3,21 0,23 0,28 0,89 Spurer L 6,54 13 67,04 1,00 17,90 3,69 0,37 0,25 0,34 0,10 8,91 14 65,51 0,67 1[5,12 5,39 1,29 1,45 1,62 0,82 7,63 15 40,99 0,35 12,86 4,77 13,77 4,45 2,11 0,84 19,55 16 54,57 0,70 22,65 7,03 0,41 0,47 0,50 0,50 13,67 17 58,19 0,58 22,65 5,62 0,30 0,40 0,50 0,50 12,09 99,84 100,62 99,72 99,60 99,50 99,69 100,00 100,00 B. P2OB 7 51,78 0,40 26,77 4,26 0,61 0,65 0,49 0,05 14,75 10 66,11 0,50 16,04 5,14 0,74 1,10 2,11 0,93 7,17 Einsender: Dipl.-Ing. KURT NEUWIRTH Si02 Ti02 A1 2 0 3 Fe203 FeO MnO CaO MgO K20 Na20 100,00 6 48,43 0,42 26,75 6,77 0,48 0,78 0,66 0,14 16,12 Analytiker: W. PRODINGER Montmorin-Minerale Gniebingberg 1 57,08%) 0,66% 20,60%) 3,17%) 1,05%, 0,04%, 4,46%) 1,24%) 6,58°/o 2,80%) 0,37%) 1,41%) Gniebingberg 4 54,15% 0,90% 15,03% 5,50% 2,03% 0,09% 7,18% 3,90% 3,21% 2,59% 0,34% 4,53% 99,46% 99,45% Einsender: Prof. Dr. H . HERITSCH, Graz Gniebingberg K 39,08% Spuren 23,77% 0,52% 0,98% n.b. 2,08% 13,45% 0,00% 0,21% n.b. 20,36% 100,45% Analytiker: W. PRODINGER A 101 C. Silikatgesteine iboit (Scholle in Weinsbei •ger Granit), äuslern b. Groß Gerungs SÌO 2 60,13% Ti02 0,90% A1 2 0 3 20,57% Fe203 1,24% FeO 3,29% MnO Sp. MgO 2,08% CaO 3,54% Na20 5,53% K20 1,65% P2O5 0,00% H20+ 1,49% H200,19o/o Roterde 28,90% 0,75% 16,10% 30,05% 0,51% 0,36% 3,90% 2,06% 0,08% 1,81% 1,50% 13,16% SÌO 2 Ti02 A1 2 0 3 Fe203 FeO MnO MgO CaO NaaO K20 P2O5 Glühverl. 99,180/o 100,61% Analytiker: S. SCHARBERT Analytiker: S. SCHARBERT Einsender: O. THIELE Einsender: Prof. H . WIESENEDER Quarzite SÌO 2 Al 2 O s Fe203 Steiersberg 1 -\-2 89,30% 5,40% 1,05% HA2 + 3 90,45% 5,34% 1,050/» Einsender: Direktor Dr. A. W. RUTTNER Penk 1 + 2 HA 4 92,83% 3,68% 1,00% 92,87% 3,55% 1,01% Analytiker: W. PRODINGER Quarzsandproben: 1 Krampelbauer 0,3—0-1 2 3 4 5 6 Krampelbauer 1—3 Schreiberhuber 0,3—0,6 Schreiberhuber 1—3 Pötsch 0,3—0,6 Pötsch 1—3 SiO a AI 2 O 3 Fe 2 O s 1 91,740/0 5,470/0 0,40% 2 89,34o/o 9,640/o 0,320/o Einsender: Berghauptmannschaft A 102 3 87,17% 1,91% 5,62% Salzburg 4 85,630/o 8,300/o 0,40% 5 89,89% 5,52% 0,32% Analytiker: 6 85,98% 9,01% 0,32% W. PRODINGER D. Wässer 6 Wasserproben aus dem Tuxer Stollen der Zemmkraftwerke, Zillertal, Tirol. Station (m) 1530: dGH° 2,9 dKH° 0,4 d N K H 0 2,5 CaO 23 mg/1 MgO 3 mg/1 Station (im) 1808: dGH° 2,2 dKH° 0,4 d N K H ° 1,8 CaO 22 mg/1 MgO 1 mg/1 Station (m) 4232: dGH° 2,50 dKH° 0,8 d N K H 0 1,7 CaO 21 mg/1 MgO 4 mg/1 Station (m) 5167: dGH° 5,9 dKH° 0,8 d N K H ° 5,1 CaO 27 mg/1 MgO 23 mg/1 Station (m) 5509: dGH° 2.2 dKH° 1,1 d N K H ° 1,1 CaO 20 mg/1 MgO 1 mg/1 Station (m) 6005: dGH° 4,1 dKH° 0,6 d N K H ° 3,5 CaO 40 mg/1 MgO 1 mg/1 Einsender: Dr. O. THIELE, Geol. B.-A. Analytiker: W. PRODINGER A 103 Bericht 1970 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen in geologischen Kartierungs- und Arbeitsgebieten von Vorarlberg, Kärnten und Steiermark RUDOLF SIEBER Die diesjährige Geländetätigkeit vollzog sich im Zusammenhang mit Kartierungsarbeiten und im Hinblick auf eine geologische Gesamtdarstellung einzelner Bundesländer (Vorarlberg, Tirol und Kärnten). Im U n t e r k a r b o n von Nötsch bei Bleiberg in Kärnten wurden abschließende Fossilaufsammlungen und Bemusterungen an den Lokalitäten Hermsberg und Lerchgraben ( = Thorgraben) durchgeführt. Besondere Beachtung fanden die wenig berücksichtigten Bivalvenbestände. Diese kommen namentlich in den Tonschiefern der hangenden, oberen Straßenaufschlußteile von Hermsberg vor und lassen eine bezeichnende Epi- und Endofauna erkennen (vgl. Exkursionsführer des 7. Karbonkongresses Krefeld 1971). Im Lerchgraben ist sie weniger gut ausgebildet. Sie hebt sich deutlich von der Vergesellschaftung der Brachiopoden, Bryozoen und Korallen ab, in welcher die in der ersteren seltenen Aviculopecten- und anderen Arten mehr auftreten. Es zeigt sich ein Verhalten, wie es auch von anderen Vise-Lokalitäten bekannt ist. Die Bivalvenfauna unterscheidet sich stratigraphisch einerseits von der des Oberdevons {Pinna flabelliformis u. a.) und andererseits von der des marinen Oberkarbons (Tomritsch, Karnische Alpen) und des Perms, so daß die höheren Teile der besuchten Profile einem Hangendanteil entsprechen, was für die Beurteilung der Lagerungsverhältnisse von Wichtigkeit ist. Ein fazieller Unterschied liegt gegenüber den Conodonten führenden Kalkanteilen der Hochwipfelschichten, aber auch gegenüber ausgeprägten Riffbildungen fernerer Gebiete vor. Mit dem Unterkarbon der Veitschalpe und der weiteren Grauwackenzone wurden Vergleiche angestellt (vgl. vorherige Jahresberichte). Im M e s o z o i k u m konnten besonders in Vorarlberg stratigraphische Ergebnisse erzielt werden. Zwecks Vergleich mit anderen Kartierungsgebieten Österreichs wurde das Ladin-Riff der Arlbergkalke O Lech (W Rüfi-Kopf) besucht und die überlagernde Folge studiert. Am Formarin-See konnte das Hauptdolomit-Rätprofil im Bereich der Freiburger Hütte und gegen die Rote Wand zu begangen werden. Es ließ sich eine Fossilfolge beobachten, in welcher Rätelemente, wie Rhätavicula contorta, bereits in den Plattenkalken aufscheinen. Es handelt sich nur um die höchsten Teile dieser Schichten; ähnliche Verhältnisse ließen sich kürzlich auch in anderen Kartierungsgebieten an der Rätfauna beobachten. Die Untergrenze des Rats scheint unmittelbar unter den Kössener Mergeln zu verlaufen, unterhalb welcher Bivalvenlumachellen vom Typus der höher anzutreffenden zu finden sind. Eine Durchquerung des Muschelkalkprofiles gegen Dalaas, welche zwecks Bemusterung des anisischen Fundgebietes Mostrinalpe vorgesehen war, konnte wegen Schlechtwetter nicht durchgeführt werden. Die unter der eben genannten Bezeichnung gehenden neueren Fossilfunde {Beyrichites reuttensis u. a.) stammen jedoch aus diesem Gebiet und nicht von südlich des Klostertales. In der Kreide von Vorarlberg wurden Einstufungen im Zusammenhang mit Kartierungen und mit Straßenbauarbeiten vorgenommen. Bemustert wurde das Gebiet der Alpe Kobel und der Ebniter Straße; am Weg zum Hohen Knopf (Kt. 1000, O Straße Ebnit) konnten Fixpunkte für Gault (Alb) besonders durch Inoceramus concentricus und für Barréme (Apt) im Schrattenkalk durch Requienia cf. ammonia (renieri) gewonnen werden. Ferner gelang am Autobahndurchbruch des Kummenberges (KumaBerg) bei Götzis (Oberrand des Steinbruches) die Festlegung des Altmannhorizontes. Durch Begehungen im Osten des Landes wurde das fazielle Auftreten charakteristischer Faunen verfolgt (Didamskopf u. a. Lok.). A 104 In der M i o z ä n m o l a s s e Vorarlbergs wurden in Fortführung vorjähriger Arbeiten besonders die stratigraphisch höheren Profilteile am Pfänder, im Sägebachgraben (Wirtatobel) und gegen Fatima und Geserberg verfolgt. Eine Bemusterung erfolgte u. a. vom Pfänder S nach Fluh auch über den Gehrentobel, vom Pfänder über den Ringelberg zum Sägebach (Wirtatobel), ferner von hier nach O über Geserberg bis Hirschbergalpe sowie in den über und unterhalb des von Brittenhütten bis zur gedeckten Brücke des Sägebaches führenden Fahrweges (Brittenweg) liegenden Aufschlüssen. An mehreren Stellen wurden Proben entnommen, die Mikrofossilien enthielten, so bei Bregenz, Bungalow-Schießstätte, und am Brittenweg (Ostracoden). Wesentliche Einstufungen konnten durch Makrofossilien, besonders Pectinidae vorgenommen werden. Pecten herrmannseni und P. cf. helvetiensis u. a. ergaben für die Anteile der Hauptfossilstelle (Sägebach, Wirtatobel) ein unterhelvetisches Alter. Pecten herrmannseni kennzeichnet Unterhelvet und stellt durch seine Verbreitung nach O bis Oberösterreich eine Verbindung zum Ottnangien her. Aus Sandsteinen und Mergeln des Kusterberges konnten nahe Gebhardsberg-Burg (gegen Kanzele), Lebensspuren und Ostreen geborgen werden; ferner liegt von hier P. hornensis vor, so daß der Unterschied zu Burdigal gut erkennbar ist. In den höheren Teilen der oben angeführten Profile zeigt sich ein Verschwinden der unterhelvetischen Hauptfauna; hingegen konnten Ostreen besonders in der Nagelfluh bei der Brittenwegbiegung (N, Seitenbach, ck. Kt. 800, vor Weg nach Grasreute. Vgl. BLUMRICH, 1930) und an der Straße über Fatima nach Geserberg (Wegabzweigung, etwas vorher) gesammelt werden. Diese Punkte reichen jedoch nicht bis an die Mergel heran, die den durch Landschnecken und Mikromammalier als Torton gekennzeichneten entsprechen. Eine genaue Festlegung der Tortongrenze ist noch notwendig. Vergleichsstudien wurden im benachbarten Allgäu (Steinbruch Siebers bei Langen, Harbatshofen, Eistobel), an Materialbeständen und Profilen in St. Gallen als auch im Typusgebiet des Helvets bei Bern (Schweiz) angestellt. Die Untersuchung zahlreicher neuer Aufschlüsse in letzterem wird Möglichkeiten abschließender Einstufungen und Parallelisierungen auch in der Vorarlberger Miozänmolasse ergeben. In der „Vorarlberger Naturschau" (Dornbirn) erfolgte eine Prüfung der für die Stratigraphie Vorarlbergs charakteristischen und leitenden Fossilien, deren Ergebnis in der geologischen Gesamtdarstellung des Landes Vorarlberg verwertet werden wird. Im T e r t i ä r der Steiermark wurde nach der Überprüfung der miozänen Pectinidae in den Tertiärsammlungen des Landesmuseums „Joannneum" und des Geologischen Institutes der Universität in Graz die Bemusterung wichtiger Lokalitäten des südwestund süd- bzw. untersteirischen Tertiärs besonders im Hinblick auf die Ermittlung von Typuslokalitäten der Pectinidae vorgenommen. Außer einer Reihe bekannter Fundpunkte zwischen Wildon und Spielfeld konnten neue Fundpunkte gefunden und besucht werden. Bemerkenswert ist ein langer Wasserleitungsgraben am Kainberg bei Leibnitz, durch welchen das reichliche Vorkommen von P. fuchsi, von Vertretern der Chlamys albina-Gruppe und anderer Faunenelemente der Leithakalk- und Sandfazies über eine weite Strecke (Ing.-Weitenauer-Straße, oberer und tieferer Teil) verfolgt werden konnte. Ferner sind zu nennen in der S-Umgebung von Spielfeld das Fundgebiet des Platsch (N Gut Deutscher u. a. Lok.) sowie die Aufschlüsse der Straßenverbreiterung beim Grenzzollhaus. Die Typuslokalitäten der Ch. albina-Gruppe konnten im wesentlichen alle gefunden werden. Die derzeit auf jugoslavischer Seite gelegenen von Ober-Täubling (Z. Duplek) SO Maribor und St. Egidi (Sentilj) waren gleichfalls zu verfolgen. Vertreter der erwähnten Pectengruppe, die gut von der Art P. latissimus zu unterscheiden sind, wurden an mehreren neuen Punkten nachgewiesen (Retznei,Kainberg). Insgesamt gehen sie über einen als Untertorton zu bezeichnenden Bereich nicht hinaus; P. leythajanus findet sich in höheren und östlichen Fundstellen. Die die stratigraphisch wichtigen A 105 Pectinidae betreffenden Beobachtungen sollen in einer die österreichischen Arten dieser Gruppe umfassenden Revisionsarbeit verwertet werden. Aus neuen Aufschlußstellen des steirischen Schliers sowie dem Tertiär S Mureck konnten Proben entnommen werden, die dem helvetisch-tortonen und höher tortonen Profilbereich angehören. — Zum Vergleich wurden Fundgebiete besonders der Leithakalkfazies im östlichen Niederösterreich und im nördlichen Burgenland aufgesucht, wobei zahlreiches neues Fundmaterial namentlich an Pectinidae eingebracht wurde. A 106 Geologische Literatur Österreichs 1970 (mit Nachträgen aus früheren Jahren) Abele, Gerhard: Der Bergsturz im Almtal im Toten Gebirge. — Mitt. österr. Geogr. Ges. 112, 120—124, Wien 1970. Adam, Hans: Ein fossiler Knochentumor aus der Schlenkendurchgangshöhle in Salzburg. 1969 s. Ehrenberg, Kurt. Agiorgitis, G.: K/Rb-, Ca/Sr- und K/TiVerhältnisse in basaltoiden Gesteinen der Ostalpen und benachbarten Gebiete. G. Agiorgitis, E. Schroll u. Erika Stepan. — Tschermaks Miner. u. Petrogr. Mitt. 14, 285—309 (1970), Wien 1970. 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K. & SCHERMANN, O.: Über eine Pechblende-Gold-Paragenese aus dem Bergbau Mitterberg, Salzburg (Vorbericht) BECK-MANNAGETTA,P.: Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Wolfsberg (188) und Deutschlandsberg (189) BOROVICZÉNY,F.: Bericht über die geologischen Aufnahmen auf Blatt Ottenschlag (36) BOROVICZÉNY, F.: Bericht über die geologischen Aufnahmen auf Blatt Partenen (169) und Mathon (170) im Jahre 1970 CERNAJSEK, T. : Die Entwicklung und Abgrenzung der Gattung Aurila POKORNY (1955) im Neogen Österreichs (Vorbericht) ERKAN, E.: Siehe EXNER, C H . & ERKAN, E EXNER, C H . : Aufnahmen 1970 auf Blatt Muhr (156) und Vergleichsbegehungen auf Blatt Spittal an der Drau (182) EXNER, C H . : Aufnahmen 1970 im Gebiet von Eisenkappel, östlich der Vellach (213) . . EXNER, C H . & ERKAN, E. : Authigene Plagioklase in Kalkgeröllen der Gosauschichten bei Puchberg am Schneeberg ( N ö . ) . Mit 1 Abb A 20 552 A 21 A 22 A 97 A 24 A 27 A 27 571 153 A 28 A 31 153 FAUPL, P., FISCHER, R. & SCHNABEL, W.: Programm zur Berechnung sedimentologischer Parameter aus verfestigten klastischen Gesteinen. Mit 2 Abb FEHLEISEN, F. : Aufnahmsbericht 1970 über Detailkartierung am Kitzbühler Horn . . FENNINGER, A. : Bericht über detailstratigraphische Aufnahmen der oberkarbonen Auernigschichten im Räume Naßfeld (Karnische Alpen) 648 A 32 633 FENNINGER, A., FLÜGEL, W., HOLZER, H.-L. & SCHÖNLAUB, H . P. : Bericht über detail- stratigraphische Aufnahmen im Oberkarbon des Waschbüchel-Profiles (Karnische Alpen). Mit 1 Abb FISCHER, H . : Erstes Profil aus dem Bereich des Älteren Deckenschotterniveaus im Räume von Haag, N ö . Mit 3 Abb FISCHER, R. : Siehe FAUPL, P., FISCHER, R. & SCHNABEL, W 637 528 648 FLÜGEL, E., HOMANN, W. & TIETZ, G. F. : Litho- und Biofazies eines Detailprofils in den Oberen Pseudoschwagerinen-Schichten (Unter-Perm der Karnischen Alpen) Mit 6 Abb. und 4 Tabellen FLÜGEL, H . W. : Zur paläogeographischen und geotektonischen Stellung des Südanatolischen Paläozoikums. Mit 1 Abb 63 FLÜGEL, H . W. : Siehe FENNINGER, A., FLÜGEL, H . W., HOLZER, H.-L. & SCHÖNLAUB, H . P . 637 FREY, M. & NIGGLI, E.: Untersuchungen über die Metamorphose mesozoischer Sedimentgesteine der Schweiz FRY, N . & FYFE, W. S. : On the Significance of the Eclogite Facies in Alpine Metamorphism. With 3 Figures FUCHS, G.: Zur Tektonik des östlichen Waldviertels ( N ö . ) . Mit 2 Abb FUCHS, G.: Bericht 1970 über geologische Aufnahmen auf den Blättern Gföhl (20) und Horn (21) sowie eine Vergleichsexkursion entlang der Thaya FUCHS, G.: Bericht 1970 über geologische Aufnahmen auf Blatt Aspang (106) . . . . 10 255 257 424 A 32 A 34 A 123 FUCHS, G. & GUPTA, V. J. : Palaeozoic Stratigraphy of Kashmir, Kishtwar and Chamba (Panjab Himalayas). With 3 Fig. and 1 Plate FUCHS, W.: Bericht 1970 über Aufnahmen auf den Blättern Melk (54), Obergrafendorf (55) und Spitz (37) F Y F E , W . S.: Siehe FRY, N . & FYFE.W. S GALLITELLI, P. & SIMBOLI, G. : Penological and Geochemical Research on the Rocks of Predazzo and Monzoni (North Italy). With 13 Figures GRILL, R. : Bericht über Begehungen auf den Blättern Wien und Preßburg der österreichischen Karte 1 :200.000 GUPTA, V. J. : Contribution t o the Lower Palaeozoic Stratigraphy of Western Nepal GUPTA, V . J . : Note on the Age of the Kalhel Limestone, Chamba Dist., H . P. . . . GUPTA, V . J . : Siehe FUCHS, G. & GUPTA, V. J 68 A 35 257 326 A 37 643 646 68 HOHENEGGER, J. & LOBITZER, H . : Die Foraminif eren-Verteilung in einem obertriadischen Karbonatplattform-Becken-Komplex der östlichen Nördlichen Kalkalpen (Dachsteinkalk — Aflenzer Kalk im südlichen Hochschwabgebiet, Stmk.). Mit 4 Abb. und 3 Tafeln 458 HOLZER, H . : Nachruf 228 gehalten für E. TSCHERNIG HOLZER, H.-L. : Siehe FENNINGER, A., FLÜGEL, H . W., HOLZER, H.-L. SC SCHÖNLAUB, H . P. HOMANN, W.: Siehe FLÜGEL, E., HOMANN, W. & TIETZ, G. F HUSEN, D. VAN : Zum Quartär des unteren Ennstales von Großraming bis zur Donau. Mit 2 Beilagen HUSEN, D. VAN: Bericht über quartärgeologische Arbeiten im Ennstal auf den Blättern 69 Großraming und 51 Steyr JÄGER, E. : Die Geschichte des alpinen Raumes, erarbeitet mit radiometrischen Altersbestimmungen JANOSCHEK, W. : Bericht 1970 über Aufnahmen am Südrand des Toten Gebirges östlich von Tauplitz auf Blatt Mitterndorf (97) und Blatt Liezen (98) KLOB, H . : Der Freistädter Granodiorit im österreichischen Moldanubikum. Mit 18 Abb. und 13 Tabellen KODSI, M. G. : Korallen aus dem Unterdevon der Karnischen Alpen. Mit 4 Abb., 2 Tabellen und 4 Tafeln KODSI, M. G. & SIEHL, A. : Numerische Klassifikation von Fenestella-Fragmenten aus der Bank s des Auernig (Oberkarbon; Karnische Alpen). Mit 5 Abb. und 2 Tab. KOLLMANN, H . A. : Bericht über Kartierungsarbeiten auf Blatt Reichraming (69) . . . KRYSTYN, L. : Stratigraphie, Fauna und Fazies der Klaus-Schichten (Aalenium-Oxford) in den östlichen Nordalpen. Mit 1 Abb. und 3 Tafeln KÜPPER, H . : Quartäre Tektonik im Untergrund des Schwarzatales bei Ternitz, N ö . Mit 2 Fig KÜPPER, H., MÜLLER, G. SC Mitarbeiter: Zur Geologie des Gebietes nordöstlich von Göpfritz a.W., N ö . Mit 3 Abb Lo ACKER, H . : Berg- und Grundwasserverhältnisse im Illgebiet. Mit 3 Abb LOBITZER, H . : Siehe HOHENEGGER, J. & LOBITZER, H LUKAS, W. : Eine tektonisch-genetische Untersuchung der Lagerstätten des Groß- und Kleinkogls, Brixlegg. Mit 3 Abb MATURA, A.: Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Mautern (Blatt 37) MORTEANI, G. : Gliederung und Metamorphose der Serien zwischen Stillupptal und Schlegeistal (Zillertaler Alpen, Nordtirol). Mit 8 Abb MORTEANI, G.: Bericht über die Aufnahmen im Jahre 1970 auf den Kartenblättern Lanersbach (149) und Zell am Ziller (150) der österreichischen Karte 1 : 50.000 MÜLLER, G. : Siehe KÜPPER, H . , MÜLLER, G. & Mitarbeiter A 124 637 10 511 A 40 250 A 41 98 576 609 A 42 486 522 393 441 458 208 A 42 287 A 45 393 NEMEC, D. : Das Quarzgefüge in einer Falte moravischen Quarzites bei Korouzne (Westmähren). Mit 1 Abb 149 NiGGLi, E. : Siehe FREY, M. & NIGGLI, E 255 OBERHAUSER, R. : Bericht über Aufnahmen auf Blatt Dornbirn (11) A 47 OSTADAL, R. : Nachruf gehalten von L. WALDMANN 224 PAHR, A.: Aufnahmsbericht 1970, Blatt Rechnitz (138) A 49 PAPP, A. & SCHMID, M. E. : Zur Entwicklung der Uvigerinen im Badenien des Wiener Beckens. Mit 3 Abb. und 3 Tabellen 47 PAPP, A., STEININGER, F. & RÖGL, F.: Bericht über die Ergebnisse der 3. Sitzung der Arbeitsgruppe Paratethys des Commitee Mediterranean Neogene Stratigraphy 1970 in Wien . 59 PLÖCHINGER, B. : Neue Aufschlüsse in den tektonischen Fenstern am Wolfgangsee. Mit 3 Abb 450 PLÖCHINGER, B.: Bericht 1970 über Aufnahmen am St. Wolf ganger Schafberg und an der N-Seite der Osterhorngruppe (Blatter 65, 94, 95) A 50 PLÖCHINGER, B. : Bericht 1970 über geologische Aufnahmen am Anninger, Revision Schwechattal, Blatt 58 A 53 PREY, S. : Bericht 1970 über geologische Aufnahmen im Flysch bei Unterach am Attersee (Blatt 65, Attersee) A 56 PREY, S.: Bericht 1970 über geologische Untersuchungen im Wienerwald auf Blatt 58 (Baden) A 57 PREY, S.: Bericht 1970 über geologische Aufnahmen im Gebiete von Windischgarsten auf den Blättern 98 (Liezen) und 99 (Rottenmann) A 58 PREY, S.: Bericht 1970 über geologische Aufnahmen in den Karawanken bei Ferlach auf Blatt 211 (Windisch-Bleiberg) A 60 PRODINGER, W. : Jahresbericht des Chemischen Laboratoriums A 100 RAASE, P . : Bericht 1970 über die Aufnahmen im unteren Zillergrund und im Tuxbachüberleitungsstollen (Blatt 150, Zell am Ziller und 149, Lanersbach) RAITH, M. : Seriengliederung und Metamorphose im östlichen Zillertaler Hauptkamm (Tirol, Österreich). Mit 8 Abb RIEHL-HERWIRSCH, G. : Bericht über Aufnahmen im Bereich Zell Mitterwinkel—Zell Pfarre, österreichische Karte 1 : 50.000/212 Zell Pfarre R Ö G L , F . : Siehe PAPP, A., STEININGER, F. & R Ö G L , F A 62 163 A 65 59 ROST, F. : Die alpinotypen Ultramafitite und ihre Bedeutung für den Tiefgang der alpinen Orogenese. Mit 9 Abb RUTTNER, A. W. : Bericht über die Tätigkeit der Anstalt 266 A I SCHARBERT, S. : Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Großsiegharts (7) A 66 SCHERMANN, O. : Bemerkungen zu J. H . SIDDIQIS Hercynit-Bronzit-Hornblendefels . . SCHERMANN, O. : Bericht über die Neukartierung des Perms bei Zöbing (Blätter 21 und 38) S C H E R M A N N , 0 . : Bericht über die Aufnahmen auf Blatt 37, „Mautern" SCHERMANN, O. : Bericht über die untertägige Uranprospektion im Bergbau Mitterberg 146 A 67 A 68 A 96 SCHERMANN, O. : Siehe BAUER, F. K. & SCHERMANN, O A 97 SCHLAGER, M.: Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt 94 (Hallein) . . . . SCHMID, M. E. : Eine neue Uvigerina aus der Oberen Lagenidenzone (Badenien) des Wiener Beckens (Foraminifera, Uvigerinidae). Mit 2 Phototafeln A 69 SCHMID, M. E.: Siehe P A P P , A. & SCHMID, M. E SCHMIDEGG, O.: Geologische Aufnahmen 1970 auf Blatt Lanersbach 149 und Blatt Zell am Ziller 150 SCHNABEL, W.: Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt Großraming (69) . . SCHNABEL, W.: Bericht 1970 über geologische Arbeiten auf Blatt Ybbsitz (71) . . . . SCHNABEL, W.: Siehe FAUPL, P., FISCHER, R. & SCHNABEL, W SCHÖNLAUB, H . P . : Stratigraphische Untersuchungen im Paläozoikum der West- Karawanken. Mit 3 Abb 43 47 A 77 A 79 A 80 648 624 A 125 SCHÖNLAUB, H . P . : Siehe FENNINGER, A., FLÜGEL, H . W., HOLZER, H.-L. K SCHÖN- LAUB, H . P 637 SCHWAIGHOFER, B. : Bericht 1970 über Aufnahmen auf den Blättern Weitra (18) und Zwettl (19), N-Hälfte SIDDIQI, J. H . : Ein Hercynit-Bronzit-Hornblendefels vom Mosingtal (Spitz, N ö . ) . . SIEBER, R.: Bericht 1970 über paläontologisch-stratigraphische Untersuchungen in geologischen Kartierungs- und Arbeitsgebieten von Vorarlberg, Kärnten u. Steiermark SIEHL, A.: Siehe SIMBOLI, G.: KODSI, M. G. & SIEHL, A A 82 143 104 609 Siehe GALLITELLI, P . & SIMBOLI, G 326 STEININGER, F . : Siehe PAPP, A., STEININGER, F. & RÖGL, F 59 SUMMESBERGER, H . : Bericht über geologische Aufnahmen im Jahre 1970 auf den Blättern 69 Großraming und 70 Waidhofen A 84 THIELE, O.: Ein Cordierit-Kugeldiorit aus dem westlichen Waldviertel ( N ö . ) . Mit 10 Abb. und 3 Tabellen THIELE, O . : Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Großsiegharts (7) THIELE, O.: Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Lanersbach (149) THURNER, A.: Aufnahmsbericht über das Kartenblatt Neumarkt (160) 409 A 85 A 86 A 87 TIETZ, G. F.: Siehe FLÜGEL, E., HOMANN, W. & TIETZ, G. F AIO TOLLMANN, A. : Betrachtungen zum Baustil und Mechanismus kalkalpiner Überschiebungen. Mit 12 Abb TOLLMANN, A. : Bericht über Aufnahmen im Semmeringsystem zwischen Göstritz und Kranichberg, Blatt 105 — Neunkirchen TSCHERNIG, E. : Nachruf gehalten von H . HOLZER 358 A 89 228 VOGELTANZ, R. : Scolicien-Massenvorkommen im Salzburger Oberkreide-Flysch. Mit einem Beitrag von H . STRADNER. Mit 4 Abb WALDMANN, L. : Nachruf gehalten für R. OSTADAL 1 224 WEINHANDL, R.: Bericht 1970 über Aufnahmen auf Blatt Hartberg (136) und Blatt Oberwart (137) WIESENEDER, H . : Gesteinsserien und Metamorphose im Ostabschnitt der österreichischen Zentralalpen. Mit 1 Abb WUNDERLICH, H . G. : Die Ostalpen-Geotraverse im DFG-Schwerpunktprogramm „Geodynamik des mediterranen Raumes" ZANETTIN, B. : Recent Geological Investigations in Southern Tyrol—Alto Adige, Eastern Alps. Wit 1 figure A 94 344 238 315 Buchbesprechungen FÖRSTER, H . : Petrographische und tektonische Untersuchungen in den südlichen Stubaier und westlichen Zillertaler Alpen (O. THIELE) FLÜGEL, H . & HERITSCH, H . : Das Steirische Tertiär Becken. 2. Auflage (P. BECK-MANNAGETTA) 230 KNOBLOCH, E. : Tertiäre Floren von Mähren (I. DRAXLER) KRÜGER, C H . : Vulkane 233 232 (P. BECK-MANNAGETTA) 657 Naturgeschichte Wiens, Band 1, 1970 ( H . K Ü P P E R ) NEUGEBAUER, J.: Alt-paläozoische Schichtfolge, Deckenbau und Metamorphose-Ablauf im südwestlichen Saualpenkristallin (Ostalpen) (P. BECK-MANNAGETTA) . . . . 231 RICHTER, M.: Vorarlberger Alpen (R. OBERHAUSER) 235 655 SCHÖNENBERG, R.: Das variszische Orogen im Räume der Südost-Alpen (P. BECK. . . . 655 SCHWARZBACH, M. : Berühmte Stätten geologischer Forschung (B. PLÖCHINGER) . MANNAGETTA) . . . 232 Geologische Literatur Österreichs 1970 mit Nachträgen aus früheren Jahren A 126 107 Mitteilung der Schriftleitung an die Autoren Die Geologische Bundesanstalt hat die Möglichkeit, in ihren beiden Zeitschriften die angebotenen Manuskripte nach Umfang und Inhalt zu gliedern. Das JAHRBUCH ist vor allem abgerundeten regionalgeologischen Arbeiten aus Österreich und angrenzenden Gebieten vorbehalten. Die Tafelbeilagen werden auf das Notwendigste beschränkt; sie sollen handliche Größe haben, keinesfalls dürfen sie das Format 115 X 82 cm überschreiten. Nur fallweise kann Mehrfarbendruck verwendet werden — dabei kann meist eine stärkere Verkleinerung in Kauf genommen werden. Paläontologische Arbeiten werden in das Jahrbuch aufgenommen, solange sie nicht als umfangreiche Monographien ein eigenes Heft beanspruchen. In den VERHANDLUNGEN sollen kürzere aktuelle Berichte und neue Beobachtungen möglichst rasch erscheinen. Daneben finden allgemein interessierende Artikel und Arbeiten über spezielle Fachgebiete (Paläontologie, Petrographie, Lagerstätten u.dgl.) darin Aufnahme. Gelegentlich sind auch Kurzfassungen von Dissertationen unterzubringen. Druckfertige Manuskripte samt reproduzierfähigen Textabbildungen können in der Reihenfolge des Einlangens zum Druck für die Verhandlungen angenommen werden. Arbeiten, die Faltbeilagen oder Kunstdrucktafeln enthalten, müssen jedoch bis zu einem geeigneten Zeitpunkt zurückgestellt werden, da die für das Beifügen solcher Tafeln zusätzlichen Buchbindearbeiten das Erscheinen der Hefte verzögern würden. Sind in einem Heft mehrere Arbeiten mit Beilagen aufgenommen worden, so werden schließlich alle Beilagen gesammelt an den Schluß des Heftes gestellt. Den Sonderdrucken werden die Tafeln nur beigelegt. (Sonderwünsche erfordern lange Wartezeiten und Mehrkosten.) Die ABHANDLUNGEN - in Quart-Format - werden fallweise für Monographien mit großen Fossiltafeln oder umfangreichen Kartenbeilagen das geeignete Publikationsorgan sein. A 128