Treponema-Infektion immer sicher erkennen

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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 44 • 08/2014 | Treponema-Infektion | Produkte & Services
Treponema-Infektion immer sicher erkennen
Etwa die Hälfte aller Infektionen mit T. pallidum führt zu einer symptomatischen Syphilis.
Allerdings sind die Symptome in den frühen
Stadien oft unspezifisch und diskret. Das
Robert-Koch Institut verzeichnet seit mehreren Jahren einen deutlichen Wiederanstieg der
Infektionsraten. Gründliche Diagnostik und
nachfolgend konsequente Behandlung sind
daher Eckpfeiler, um die Weiterverbreitung
der Geschlechtskrankheit einzudämmen. Der
neu eingeführte Elecsys® Syphilis Test kann
einen wichtigen Beitrag zur zuverlässigen
Syphilis-Diagnostik leisten.
dern wieder auf dem Vormarsch*. Die Infektionswege sind
Oungeschützter Geschlechtsverkehr
OBluttransfusionen
OÜbertragung in der Schwangerschaft von
der Mutter auf das Kind. In Deutschland
schreiben deshalb die Mutterschaftsrichtlinien ein Syphilis-Screening im
1. Trimester vor.
Vermutlich aufgrund der früh auftrenden
genitalen Ulcera bei Syphilis erhöht die
Infektion das Risiko für eine HIV-Übertragung bis zu 10-fach.1 Umgekehrt steigt auch
bei HIV-Positiven die Inzidenz von Syphilis.
Wikimedia Commons/Dürer Syphilis 1496
Lange Historie und kein Ende
Albrecht Dürer: Darstellung eines Syphilitikers (1496)
Eine Krankheit mit
langer Tradition
Syphilis trat erstmals circa 1496 in Europa
in Erscheinung und breitete sich im
16. Jahrhundert, ausgehend von Italien,
rasch in ganz Europa aus. Vermutlich
haben sich der Weltenentdecker Christoph Kolumbus und Teile seiner Mannschaft die Krankheit auf ihrer ersten Reise
in die Neue Welt zugezogen und um 1493
in die Alte Welt eingeschleppt. Syphilis
gilt unter Historikern als eine mögliche
Todesursache von Kolumbus.
Zum europäischen Erbe von Christoph
Kolumbus gehört vermutlich auch die Syphilis (s. Kasten). Seit Ende des 15. Jahrhunderts
hält sich die Erkrankung im europäischen
Raum, im 18. Jahrhundert litt vor allem
die Stadtbevölkerung in Deutschland unter
hohen Durchseuchungsraten. Paul Ehrlich
ist es zu verdanken, dass die Krankheit zu
Beginn des 20. Jahrhunderts beherrschbar
wurde – er entwickelte 1909 das Medikament Salvarsan, eine organische Arsenverbindung. Seit etwa einem halben Jahrhundert ist Penicillin der Goldstandard der
Syphilis-Therapie.*
„The Great Pretender“
Etwa die Hälfte aller Infektionen mit
T. pallidum führt zum symptomatischen Verlauf. Allerdings sind die Symptome in den
frühen Krankheitsstadien oft unspezifisch,
mitunter vage und können mit denen anderer Hauterkrankungen verwechselt werden
(z. B. Herpesläsionen). Syphilis wird daher
auch als “The Great Pretender” (“Der grosse
Heuchler”) bezeichnet. Eine unentdeckte
und unbehandelte Syphilis kann zu schweren
Komplikationen führen (Tab. 1 auf Seite 23).
Trotz einer prinzipiell „aufgeklärten“ Bevölkerung steigen die gemeldeten SyphilisZahlen in Deutschland. Umso wichtiger
sind Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung. Dazu gehört die verlässliche Dia-
Heutzutage ist diese Infektionskrankheit
hauptsächlich in Entwicklungsländern ein
großes Gesundheitsproblem, allerdings ist
sie mittlerweile auch in entwickelten Län-
Testsensitivität
Stadium
n
Bestätigte positive Proben
Detektionrate
Elecsys® Syphilis Test
Das Wort „Syphilis“ geht zurück auf ein
Gedicht (1530) eines veronesischen Arztes über den Schafhirten Syphilis, der
wegen Gotteslästerung mit einer neuen
Krankheit bestraft wird.
Primärstadium
101
101
100 %
Sekundärstadium
124
124
100 %
Latente Syphilis
470
470
100 %
Unbekanntes Stadium
229
227**
100 %
Synonym mit Syphilis existiert der lateinische Begriff „Lues“ für „Seuche“, „Unheil“.
Gesamt
924
922**
100 %
Harper KN et al: PLoS Negl Trop Dis 2 (2008) e148
Tab. 1: Untersuchung der Detektionsraten des Elecsys ® Syphilis Tests in Abhängigkeit vom
Krankheitsstadium an 924 Proben europäischer und asiatischer Patienten (MCE Roche, 2014).
**Zwei Proben wurden für die Ermittlung der Detektionsrate des Elecsys ® Tests ausgeschlossen, weil
die Bestätigungstestung der Proben keine eindeutigen Ergebnisse brachte.
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Untersuchungen zur Kreuzreaktivität
Probencharakteristik
Ergebnis Elecsys® Syphilis Test
HIV-Infektion, Anti-Syphilis (-)
n=225, 100%
Syphilis falsch-positiv
mit Wettbewerbstests
n=99, 99%
Anti-EBV (+)
n=81, 100%
Anti-EBV-Lyme (+)
n=20, 100%
80,0%
90,0%
Keine Interferenz mit HIV
Bessere Spezifität
Keine Interferenz mit EBV
und Lyme-Borreliose
100,0%
% Korrekte Detektion (Spezifität)
Tab. 2: Ergebnisse zur Kreuzreaktivität des Elecsys ® Syphilis Tests im Rahmen der MulticenterEvaluierung (MCE Roche, 2014)
Testeigenschaften
Elecsys®
Syphilis
Nachweis von Gesamt-Antikörpern gegen T. pallidum
Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern gegen TpN15, TpN17,
TpN47
Antigene
TpN15,
TpN17, TpN47
Testdauer
18 Min.
Probenvolumen
10 µl
Kosteneffizienz
Hohe Spezifität reduziert die Notwendigkeit von Wiederholungstests
Sensitivität
100%
Klare Interpretation der Ergebnisse
Klare Trennung zwischen positiven und negativen Ergebnissen
Spezifität (Gesamt)
Blutspender
Routineproben
99,88%
99,93%
99,80%
Ausgelegt auf hohe Sensitivität und Spezifität
Hohe Sensitivität und Spezifizität minimieren die Wahrscheinlichkeit, Infektionen in allen Stadien der Krankheit zu übersehen
Effiziente Nutzung von Probenvolumen und Zeit
Nur 10 µl Probenvolumen erlauben weitere Tests aus derselben Probe
Ergebnis liegt innerhalb von nur 18 Minuten vor
Tab. 3: Ergebnisse der Performance von Elecsys ® Syphilis Test im Rahmen der MulticenterEvaluierung (MCE Roche, 2014)
gnostik über den treponemenspezifischen
Antikörpernachweis und die konsequente
Behandlung der Patienten.
Der neue Test
Eine der Herausforderungen für Syphilis-spezifische Tests ist ihre Fähigkeit, die Infektion
auch im frühen Stadium sicher zu erkennen. Die Multicenter Evaluierung des neuen
Elecsys® Syphilis Tests belegt an insgesamt
924 Proben dessen absolute Zuverlässigkeit
unabhängig vom klinischen Stadium zum
Zeitpunkt der Diagnose: Die Detektionsrate
lag in dieser Studie immer bei 100 % (Tab. 1).
Um Syphilis auch in schwierigen Patientenkollektiven sicher zu erkennen, ist es wichtig, dass der Test möglichst keine Kreuzreaktivität mit z. B. HIV, EBV oder anderen
Infektionen aufweist. Durch ein spezielles Anti-Interferenz-Konzept erzielt der
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Elecsys® Syphilis Test auch hier hervorragende Ergebnisse (Tab. 2).
Die Eigenschaften des neuen Tests zeigt
zusammenfassend die Tab. 3.
Mit seiner exzellenten Performance erfüllt
der Elecsys® Syphilis Test den geforderten
hohen Standard für die Syphilis-Diagnostik. Der Test läuft automatisiert auf den
Roche-Systemen Elecsys® 2010, cobas e 411,
cobas e 601, cobas e 602 und MODULAR
ANALYTICS E170. Der bisherige TPLA
(Treponema pallidum Latexagglutinationstest-Assay) für klinisch-chemische Systeme
bleibt im Angebot.
*Siehe auch Artikel “Syphilis” in diesem Heft.
Literatur
1Tobian AA et al: Curr Opin HIV AIDS (2009); 4:294–299
Dagmar Winnefeld
Produktmanagement
Immunologie
0621 759-4820
dagmar.winnefeld@
roche.com
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