Immunisierung, Antikörperproduktion (Fermentation), Reinigung, Markierung Hybridom-Technik Universität Pécs, Medizinische Fakultät Institut für Immunologie und Biotechnologie Monoklonale Antikörper: werden von einer auf einen einzigen B-Lymphozyten zurückgehenden Zelllinie (Zellklon) produziert und richten sich gegen ein einzelnes Epitop. Polyklonale Antikörper: Es handelt sich um ein Gemisch mehrerer verschiedener Antikörper unterschiedlicher Spezifität, die verschiedene Epitope eines bestimmten Antigens erkennen und daran binden. Antikörper erkennen einzelne Epitope (Antigendeterminante) Das komplexe Antigen löst eine polyklonale Immunantwort aus, die zur Bildung verschiedener Antikörper führt Immunisierung 1. Auswahl des geigneten Tieres: { Monoklonaler Antikörper – Maus oder Ratte { Polyklonaler Antikörper – Kaninchen, Schaf, Ziege Antigen: { Hapten (5-10 kD >) – Träger { native / modifizierte Moleküle (Gabe: muskulär, subkutan oder intrakutan) oder Zellen (Gabe: iv. oder ip.) Immunisierung Das Antigen (der Carrier-Hapten-Komplex) induziert die Bildung von Antikörpern mit unterschiedlicher Spezifität Antigen (Träger + Hap ten) Träg erspe zifische AK ANTIKÖRPER Ha ptenspe zifische AK Träg er + Ha ptenspe zifisc he AK Immunisierung 2. Adjuvant (Hilfsmittel): verlangsamen die Aufnahme des Antigens und verursachen die unspezifische Immunsystems (Makrophagenaktivierung) Stimulierung des Am häufigsten gebraucht: { { { { { { inkompletter Adjuvant, auf Mineralöl-Basis, (z.B.: inkomplett: Hegedűs, Freund) Kompletter Freund Adjuvant: abgetötetes Mycobacterium tuberculosis in Mineralöl-Emulsion Aluminium-Hydroxid Gel Muramil-Dipeptide (Mycobacterium tuberculosis ) Bakterielle Impfstoffe, die gleichzeitig gegeben werden, erhöhen die Antikörperproduktion gegen das Immunogen z.B.: Bordatella pertussis Liposomen Kinetik der Antikörperproduktion Antikörperreinigung 1. Antikörper werden als Serum aus Tieren gewonnen. Klärung: { IgM: • Gewinnung der Ig-Fraktion mit chemischen Methoden: auf Molekülgewicht und Löslichkeit basierend • Gewinnung bei niedriger Ionkonzentration („euglobulin precipitation”) • Wir können reinere Ausflockung erhalten, wenn wir Borsäuredyalisis anwenden • Weitere Reinigung mit Gelchromatographie • Konzentrationsgradienten-zentrifugierung Antikörperreinigung 2. { IgG: • bei pH 6.4 wird sich nach der Zugabe von 1.39 M (NH4)2SO4 niederschlagen • Nach dem Niederschlag mit Rivanol bleibt das IgG und das Transferrin in gelöster Form, der andere Proteinbestandteil scheidet sich aus • Ionaustauschchromatographie • Affinitätschromatographie (Staphylococcus aureus Protein A, Streptococcus Protein G) Antikörperreinigung 3. { IgA, D, E: Methoden in mehreren Schritten IgA: nach Ausflockung mit Zn; Ionaustauschchromatographie und Gelfiltration IgE: Affinitätschromatographie mit ConA Immunosorbente Methoden: spezifische Antigenisolierung auf der Oberfläche des Sepharose-, Zellulose- oder Polyacrylamidegels Antikörper-Testung Die Prüfung des Titers und der Spezifizität sollte im gleichen System durchgeführt werden, in dem der Antikörper aufgetragen wird. z.B.: ELISA Durchflusszytometrie Immunohistochemie Hybridomtechnik Cesar Milstein 1985: Nobel-Preis Georges Koehler Hybridomtechnik, Produzierung des monoklonalen Antikörpers Def.: Mit der Hybridomtechnik können spezifische aktivierte Immunzellen mit begrenzter Lebenserwartung zur Antikörperproduktion ausgewählt werden, in vitro für unbeschränkte Zeitdauer am Leben gehalten und zur Proliferation fähig gemacht werden Die Grundlage der Technik ist, dass wir in vitro eine aktivierte Immunzelle mit einer Tumorzelle fusionieren (vereinigen) lassen. Myelome Plasmazelle Antikörperproduktion Unsterblichkeit Hybridome unsterbliche, Antikörperproduzierende Zellen Hybridomproduktion 1. 1. Zellfusionierung: Milzzelle (von immunisiertem unsezernierte Mausmyelomzelle (Sp-2/0-Ag14) + PEG 2. Selektion: Selektion des gewünschten Hybride (Milzzelle – Myeloma) { HGPRT- und TK-Enzyme (Synthesis von Purin und Pyrimidin) fehlen in den Sp-2 Zellen, aber die Milzzellen verfügen über sie, so können wir durch den Gebrauch von einem selektiven Nährmedium (HAT) die Milzzelle - Sp2 Hybriden auswählen. { { { Tier) + HGPRT: „Hypoxanthine-guanine phosphorybosil transferase” TK: „Thymidine Kinase” HAT: Hypoxanthin-Aminopterin-Thymidine Hybridomproduktion 2. 3. 4. 5. 6. 7. Auswählen der Hybridkulturen, die Antikörper produzieren Die Antikörperproduktion kann mit ELISA getestet werden Klonen: Verdünnung der Antikörper produzierenden Zellen auf einer 96 well-Platte so, dass in ein Well nur eine einzige Zelle kommt. Wiederholtes Testen der Antikörperproduktion der Monoklonen, der Antikörper, die durch einen einzelnen Klon der Zellen produziert werden (monoklonale Antikörper). Antikörperproduktion in großer Menge: (1) Produktion des Hybridomsupernatantes in vitro; (2) Gabe der Hybridomzellen ip. in Maus; (3) Fermentor. Schritte der Hybridomproduktion Anwendung der monoklonalen Antikörper { { { { { Moderne Routinemethoden der Labordiagnostik Immunhistochemishe Methoden: Markierung (CD) und Lokalisierung der Lymphozytenuntergruppen (Blut, Gewebe), Tumordiagnostische Zwecke Durchflusszytometrie (FACS) Proteinreinigung In vivo Tumor- und Immuntherapie Humanisierte Antikörper 1. Therapeutische monoklonale Antikörper { { { Die verwendeten Antikörper der Maus (murine Antikörper, Endung: -omab) wirken im menschlichen Organismus selbst als Antigen und können eine gegen sie gerichtete Immunantwort auslösen (HAMA= Human AntimausAntikörper). Modifizierte Antikörper für die therapeutische Anwendung Es ist in den letzten Jahren gelungen, modifizierte, den menschlichen Antikörpern besser angepasste monoklonale Antikörper zu entwickeln. entwickeln Humanisierte Antikörper Fab CDR Fc CDR= Hypervariable Region (Abschnitt) Therapeutische Anwendungen von humanisierten Antikörpern { { { Immunsuppression bei Organtransplantation – Entfernung von aktivierten T-Zellen (a-CD3, aCD25) Lymphomatherapie – a-CD20 Immunsuppression bei Autoimmunkrankheiten – a-TNFα