Chor und Stimmbildung Singen ist ein natürliches Ausdrucksmittel der Kinder. Yehudi Menuhin geht sogar soweit zu sagen: „Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen.“ Daher ist gehören die Fächer Chor als Bestandteil der musikalischen Intensivierung sowie als zusätzliches fakultatives Angebot und Stimmbildung auch zu den zentralen Ausbildungsbausteinen des musikalischen Konzepts an unserem Gymnasium mit dem wir folgende Bereiche in der musikalischen und persönlichen Entwicklung unserer Schüler fördern möchten: Musikalische Parameter 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) Entwicklung und Ausbildung der Kinderstimme Klangliches Erleben und Erproben der Stimme in der Gruppe Entwicklung und Erfahren eines eigenen Chorklanges Erarbeitung anspruchsvoller ein- bis dreistimmiger Chorliteratur Verbindung von Gesang, Bewegung und darstellendem Spiel Erfahren von Emotionalität durch Musik Erschließen kultureller und stilistischer Vielfalt Kennen lernen und pflegen des deutschen Volksliedgutes Außermusikalische Parameter 1) Entwicklung von Selbstvertrauen 2) Finden einer Balance zwischen der Einordnung in die Gruppe und eigenverantwortlichen musikalischen Handeln 3) Musik als Teil des eigenen Lebens entdecken und erschließen 4) Förderung der Phantasie durch kreativen Umgang mit Musik In der Stimmbildung beschäftigen wir uns noch differenzierter und individueller mit der Ausbildung und Pflege einer gesunden Gesangsstimme. Im Mittelpunkt des Unterrichtes soll das Erlernen einer fundierten Gesangstechnik stehen, die im Laufe der musikalischen und gesanglichen Weiterbildung eine entscheidende Rolle spielt. Diese wird dann auch in verschiedensten Weisen angewandt, so erlernen wir Lieder aus bekannten Werken für Kinder, Musicals und diverse andere Werken der Gesangsliteratur. Darüber hinaus soll der Umgang mit Musik, in Bezug auf Rhythmusgefühl, verschiedene Interpretationsweisen, sowie ein individueller Umgang mit Musik erlernt werden. Dazu gehört auch der Umgang mit dem eigenen Körper, wie eine richtige Haltung und ein selbstbewusstes Auftreten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Heranführen der Kinder an die Welt des Theaters und der Oper, sowie Konzert und Oratorium. Orchester – und Ensemblespiel Gemeinsames Musizieren ist für viele Kinder der eigentliche Motor für die dauerhafte Beschäftigung mit Musik. Das Einbringen der individuellen Fähigkeiten in die Ensemblearbeit, das aufeinander Hören, Reagieren, Einordnen, Hervortreten, Verschmelzen zu einem gemeinsamen Klang, Erzeugen von differenzierten Rhythmen und Melodien sowie das Kennenlernen der Ensemble- und Orchesterliteratur vom Barock bis zur Moderne ermöglicht den Kindern einzigartige musikalische und persönliche Erlebnisse und Erfahrungen. Auch das Improvisieren sowie das Aufführen von entstandenen Kinderkompositionen spielen eine wichtige Rolle. Daher bieten wir das Ensemblespiel für alle Orchesterinstrumente als Bestandteil der musikalischen Intensivierung an. Komposition Das Fach Komposition für Kinder stellt eine Besonderheit unseres Profils dar und ermöglicht den Kindern in ganz neuer und individueller Weise, ihre eigene musikalische Kreativität zu entfalten, mit Musik zu experimentieren und originelle Werke zu erschaffen, die zu einem ganz persönlichen Ausdruck ihrer Entwicklung geworden sind. Für alle Pianisten ist es Bestandteil der musikalischen Intensivierung, für alle weiteren interessierten Kindern steht es aber auch als fakultatives Angebot zur Verfügung. 1. Stufe des Kompositionskurses • Kompositionen für Instrumente, die die Kinder selbst spielen • gemeinsame Gestaltung der Kinderkompositionen • Einfache Kompositionstechniken kennen lernen und anwenden • eigene Präsentation der Kompositionen im Konzert 2. Stufe des Kompositionskurses • Kompositionen für Instrumente, die die Kinder nicht selbst spielen • Kennenlernen anderer Instrumentenfamilien • eigene Gestaltung hauptsächlich zu Hause • “Einfall” durch: Bilder, Geschichten, Märchen, eigene Lieblingsthemen • Aufführende sind Schülerensembles, Lehrer oder die Kinder selbst Percussionsensemble Im Percussionsensemble lernen die Kinder verschiedene Percussionsinstrumente kennen und spielen und erweitern ihre rhythmischen Fähigkeiten. In der Gruppe werden Rhythmen und Klänge kreativ kombiniert und eigene rhythmische Strukturen und Stücke werden entwickelt. Auch der Einsatz der eigenen Instrumente in Verbindung mit der rhythmischen Arbeit spielt eine Rolle. Auch das Eintauchen in die Welt der afrikanischen Trommelmusik wird für die Kinder zu einem besonderen Erlebnis. Das Percussionsensemble ist ein fakultatives Angebot und ist auch, vor allem z.B. für die Jungen während des Stimmbruchs in den Folgejahren, als Bestandteil der musikalischen Intensivierung wählbar. „Sprechtheater“ Der Kurs richtet sich an Kinder der 4.- 6. Klassen, die sich gern in verschiedenen Rollen ausprobieren möchten und Spaß am kreativen Spiel mit der gesprochenen Sprache haben. Jeweils für die Dauer eines Schulhalbjahres wollen wir in einem achtungsvollen und behutsamen Umgang miteinander unterschiedliche Ausdrucksformen finden und erproben, Klang und Rhythmus der Sprache aufnehmen und erspüren. Ausgehend von Textvorlagen sowie eigenen Texten, fantasievollen Ideen und die Gruppe interessierenden Themen können Collagen, Szenen und kleine Stücke entwickelt und aufgeführt werden. Indem wir uns verwandeln, lernen wir neue Seiten an uns und den anderen kennen und sammeln im Rollenspiel immer neue Erfahrungen. Zu Beginn jedes Treffens gibt es eine „Aufwärmphase“ mit Übungen für Körper und Stimme. Spielerisch wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Bewegung im Raum geschult und eine gesunde und ausdrucksstarke Stimmgebung gefördert Malkurs und Kunstgeschichte Der Malkurs beinhaltet die Erschließung kreativer Handlungsfelder und dadurch die Entwicklung von mehr Selbstvertrauen in die eigene Kreativität. In der Auseinandersetzung mit Werken der bildenden Kunst lernen die Schüler elementare formanalytische und spielerisch-assoziative Rezeptionsmethoden kennen und erproben diese. Dabei erwerben sie erste Kenntnisse über symbolhafte Elemente in der Bildsprache, gewinnen Einblicke in kunstgeschichtliche Zusammenhänge ausgewählter Werke der historischen und modernen Kunst und begegnen gegenständlichen und abstrakten Darstellungsformen. Das Kennenlernen von verschiedensten Gestaltungsmaterialien sowie entsprechenden Werkzeugen und Praktiken zum flächigen Gestalten, sowie das Entdecken und Erproben von Farben, Formen und Varianten des Farbauftrages anhand geeigneter Kunstwerke sind wichtige Lerninhalte des Malkurses. Des Weiteren wird die Anwendung der grafischen Gestaltungsmittel Punkt, Linie und Struktur sowie spezielle Druckverfahren und die Zusammenhänge von Kunst und Geometrie gelehrt. Auch intermediale Prozesse wie das Zusammenwirken von Malerei und Musik, Malerei und Tanz sowie Malerei und Sprechtheater sind ein wichtiger Bestandteil des Kurses. Der Tanz Der Tanz ist sowohl Bestandteil der sportlichen Intensivierung als auch ein durchgehendes fakultatives Angebot. Er ist zuerst Lebensfreude, Lust an der Bewegung und trägt zur Ästhetik des Körperausdrucks bei. Der Körper als „Instrument“ des Tanzes muss dabei in seinen Ausdrucksmöglichkeiten erfahren werden und wird durch den Pädagogen zu neuen gestalterischen Qualitäten geführt. Das Bewegungsrepertoire jedes einzelnen Schülers spielt hier ebenso eine Rolle wie der bewegungsspezifsche Entwicklungsstand der gesamten Gruppe. Basierend auf der Bewegungslust und Spielfreude der Kinder ist die tänzerische Erziehung in dieser Altersstufe von drei großen Bereichen getragen: - Entwicklung und Differenzierung einer „tänzerischen Technik“, die das Umsetzen der tänzerischen Idee erst möglich macht. - Historische und ethnologische Tanzformen, die einen Reichtum an Schrittmaterial und Raumformen aufweisen und zudem geschichtliches und stilistisches Wissen vermitteln. - Freie tänzerische Gestaltung und Bewegungsimprovisation, die die Phantasie, Experimentierfreude und den individuellen Ausdruck hervorlocken soll. Grundlagen des tänzerischen Unterrichts: • allgemeine tanztechnische Körperschulung (Füße, Bauch, Rücken, Schultern, Gelenkigkeit, aufrechte Haltung, Spannung Gleichgewicht, Koordination, Kondition u. a.) • Umgang mit Raum, Zeit, Dynamik (groß-klein, weit-eng, verschiedene Richtungen Bildung und Auflösung unterschiedlicher Raumformen schnell-langsam, zunehmendes Tempoabnehmendes Tempo, hart-weich, spannungsvoll-spannungslos, Führung und Impuls u. a.) • tänzerisch-rhythmische Gestaltung (Pausen, gerade und ungerade Taktarten, verschiedene Tempi) • Erarbeitung von Schrittmaterial und tänzerischen Formen • Entwicklung der Sensibilisierungs-, Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit • Improvisation und freie Gestaltung Im Prozess der Verknüpfung von Bewegung-Musik-Sprache werden Instrumente, Gesang, Sprechstimme und Materialien verschiedener Art ganz selbstverständlich in die Tanzerziehung eingebunden.So sollen sich neben speziellen Tanztechniken - die Musikalität, das Stilempfinden, der ästhetische Körperausdruck als auch Verhaltens- und Umgangsformen entwickeln. Damit trägt die tänzerische Erziehung in ihrer Gesamtheit zur Persönlichkeitskultivierung bei. Bei uns wird der Unterricht nach Möglichkeit durch einen Tanzkorrepetitor bereichert. Erst das Livespiel ermöglicht wirkliche Interaktion, ein intuitives und sensibles Eingehen auf die Bewegungsqualität der Kinder, regt in besonderer Weise die Phantasie an und unterstützt die Bewegungsablaufe. Somit unterstützen wir maßgeblich die Musikalisierung der Kinder.