Französisches Institut in Wien Währinger Strasse 30 1090 Wien Mittwoch, den 19. Jänner 2010 um 19 Uhr Conférence Den Ton komponieren : die digitale Synthese der musikalischen Töne Vortrag Jean-Claude Risset Frei Eintritt Als ein von den internationalen künstlerischen Kreisen anerkannter Musiker und Komponist ist Jean-Claude Risset auch ein unbestreitbarer Forscher und Theoretiker der Informatik im Bereich der Musik (Goldmedaille des CNRS im Jahr 1999). Jean-Claude Risset präsentiert uns in einem retrospektiven Vortrag - mit zahlreichen Klangbeispielen - seinen Werdegang und seine wissenschaftlichen und musikalischen Arbeiten in diesem Gebiet. Vortrag auf Englisch Information / Anmeldung : [email protected] Tel : 502 753 24 Den Ton komponieren : die digitale Synthese der musikalischen Töne Mit dem Beginn der elektronischen Klänge war die Musik ebenfalls Veränderungen unterworfen. Die elektroakustische Musik hat die Rundfunktechnologie für das Musikschaffen verwendet. Die Erfindung des digitalen Klanges eröffnet ungeahnte Möglichkeiten: zum ersten Mal kann der Ton direkt ausgehend von der Darstellung seiner physischen Struktur geschaffen werden. Diese Möglichkeit, mittels der genaueste Studien durch die Synthesenanalyse angestellt werden können, hat unser Verständnis des Hörens grundlegend verändert. Die klanglichen Rekonstruktionen und optischen Täuschungen stellen die Komplexität des musikalischen Tones und des Hörvorganges unter Beweis. Und die Komposition kann über die Verbindung von Noten hinausgehen, um den Ton selbst zu komponieren. Der Komponist und Forscher Jean-Claude Risset präsentiert uns in einem retrospektiven Vortrag - mit zahlreichen Klangbeispielen - seinen Werdegang und seine wissenschaftlichen und musikalischen Arbeiten in diesem Gebiet. Die Präsentation schließt ab mit dem computergesteuerten synthetisierten Werk „Songes" sowie „Sud III", das Synthesehybride und natürliche Töne präsentiert. Er war einer der ersten, der beim Abenteuer der musikalischen Informatik, die ihren Anfang in den Vereinigten Staaten genommen hatte, mitgewirkt hat: Jean-Claude Risset hat dann zur Einführung des Computers in Frankreich einen entscheidenden Beitrag geleistet (in Institutionen wie dem IRCAM oder in den Universitäten von Orsay und Marseille-Luminy). Durch seine zweifache Ausbildung war er Wissenschafter (Studium der Physik an der Ecole normale supérieure der rue d’Ulm in Paris) und Künstler (Studium für Klavier und Komposition mit André Jolivet), und der erste französische Komponist, der den Weg bereitet hat zu den Synthesizertönen per Computer. Er gehört heute zu den Hauptfiguren des zeitgenössischen musikalischen Kunstschaffens und gleichzeitig der Erforschung der sogenannten elektronischen Musik. Seine Beiträge prägen die Ästhetik der 1970-1990erJahre. Jean-Claude Risset hat im Laufe seines Lebens zahlreiche Preise bekommen, insbesondere den Prix Ars Electronica im Jahr1987, den Großen Landespreis für Musik im Jahr 1990, die Goldmedaille des CNRS im Jahr 1999 und den Giga-Herz Grand Prize im Jahr 2009.