Zoophysiologie, Zoologisches Institut (Biozentrum) AG Prof. Dr. Matthias Leippe Ursprüngliche Waffen im Tierreich: Membran-durchlöchernde Peptide für Verteidigung und Angriff Vergleichende Immunbiologie: Wirbellose Tiere und ihre molekularen Mechanismen, sich gegen Krankheitskeime zu wehren Jedes Tier lebt in einer Umgebung, in der es mit einer Vielzahl von potenziell krankmachenden Mikroben konfrontiert ist . Dennoch werden Tiere (und auch der Mensch) vergleichsweise selten krank. Dafür sorgt das Immunsystem. Die wenigsten Tierarten besitzen ein so hochkompliziertes, „erworbenes“ Immunsystem mit Antikörpern und Lymphozyten wie die Wirbeltiere, dennoch haben sie über Jahrmillionen überlebt. Auch wir selbst wären ohne das sehr ursprüngliche „angeborene“ Immunsystem, das uns sofort und zumeist erfolgreich im Kampf gegen Bakterien, Pilze und Viren hilft, verloren. Ciona intestinalis Ciona intestinalis Khl t kt r onkxogdl t r Abwehrstoffe gegen Mikroben Ein wesentlicher Baustein dieses natürlichen Abwehrsystems sind kleine Eiweisstoffe, antimikrobielle Peptide, die bisher von höchst unterschiedlichen Organismen isoliert wurden und die die verschiedensten Strukturen besitzen können. Indolicidin Neutrophile - Rind Lysozym Eiweiss - Huhn Antimikrobielle Peptide Protegrin Leukocyten - Schwein Pflanzen-Defensin Samen - Erbse alpha-Defensin Neutrophile - Mensch beta-Defensin Haut - Mensch Die meisten antimikrobiellen Peptide wirken, indem sie sich in die Membran der Bakterien oder Pilze einbauen und dort zumindest vorübergehend Poren ausbilden und so die Membran regelrecht durchlöchern. Dieses relativ einfache, aber effektive Prinzip verhindert die Ausbildung von Resistenzen bei den Mikroben und hat sich über Jahrmillionen bewährt. Molekulare Parasitologie: Tödliche Waffen der parasitischen Protozoen Auf der Suche nach Faktoren, die es einzelligen Parasiten erlauben, den menschlichen Körper zu befallen und gefährliche Krankheiten wie Amöbenruhr und Malaria auszulösen, sind wir u.a. ebenfalls auf porenbildende Peptide (Amoebapores) gestoßen. . Amoebapore A Magainin Haut - Krallenfrosch weit verbreitet in der Natur Insekten-Defensin Hämolymphe - Glanzfliege Zerstörung der Zellmembran Dms` l nda` ghrsnkxshb` adhl Udqrbgkhmf dm dhmdq l dmrbgkhbgdm Ahmcdf dv darydkkd Hier sind sie elementare Waffen, die sich gegen den Wirts organismus richten, und sogar dessen Abwehrzellen töten. Unsere Forschungsarbeiten werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.