Bautechnikerin, Bautechniker (Sanierungstechnik) INHALT Tätigkeitsmerkmale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Anforderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Beschäftigungsmöglichkeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Berufsaussichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Ausbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Aufstieg und Selbstständigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 TÄTIGKEITSMERKMALE BauingenieurInnen für Sanierungstechnik beschäftigen sich mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Erneuerung (Revitalisierung) alter Bausubstanz. Aufgabenbereiche sind der Umbau und die Adaptierung (Anpassung) von Bauwerken, z.B. Gebäudetechnik, Restaurierungsarbeiten, Baudiagnostik und Bauuntersuchungen, Denkmalschutz und -pflege, Dorf und Stadterneuerung. Neben der Lösung bautechnischer Fragen erstellen BauingenieurInnen für Sanierungstechnik wirtschaftliche Konzepte für ein geplantes Sanierungsvorhaben. Dazu führen sie die Schadenanalyse durch und beraten über nötige Sanierungsmöglichkeiten. Sie erstellen entsprechende Sanierungspläne, wählen die geeignete Sanierungsmethode und informieren über Kosten und Fördermöglichkeiten. Bei der thermischen Wohnhaussanierung steht die Reduktion von Luftschadstoffen im Focus: Wärmedämmung von Außenwänden und Geschossdecken, Beseitigung von Wärmebrücken etc. Mit Wärmebildkameras (Thermografie) überprüfen sie die Isolierung von Häusern, spüren Risse in der Rohrleitung auf, prüfen Energieverteilungen und elektrische Anlagen. Im Zuge von Altbausanierungen analysieren sie den Zustand des Gebäudes um nötige Sanierungsmaßnahmen festlegen zu können. Sie prüfen, ob die Fassade feucht oder trocken ist, kontrollieren ob Kastenfenster durch moderne Konstruktionen ersetzt werden sollen, testen ob Dacheindeckung und Dämmung intakt sind und prüfen Rauchfänge auf Risse oder Putzschäden. Zudem Sie sorgen dafür, dass die Statik des Gebäudes überprüft und in die Berechnungen miteinbezogen wird. Spezialisierungsmöglichkeiten sind z.B: Kanal- und Schachtsanierung; energetische Sanierung an Industriegebäuden und Hallendächern wo „kalte“ Hallen benötigt werden (Kühlhäuser, Brauereien, Produktionsstätten); Gutachtertätigkeiten bei Baumängeln, Bauschäden an denkmalgeschützten Gebäuden u.v.m. Seite 1 von 4 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Bautechnikerin, Bautechniker (Sanierungstechnik) Siehe auch die Berufe VermessungstechnikerIn, StatikerIn, GebäudetechnikerIn und BaubiologIn. ANFORDERUNGEN Grundlegendes naturwissenschaftlich-mathematisches Verständnis, Freude an Physik (Thermik, Fluiddynamik, Akustik usw), hohes Verantwortungsbewusstsein, räumliches Vorstellungsvermögen, Problemlösungsfähigkeit, Entscheidungsfreudigkeit, Kreativität, Kontaktfähigkeit, Durchsetzungs- und Verhandlungskompetenz, Führungskompetenz, Bereitschaft zur Mobilität. BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN BauingenieurInnen finden v.a. in Unternehmen des Baugewerbes, Architekturbüros, Ingenieurbüros und weiteren Ziviltechnikbüros, in Hoch- und Tiefbaubetrieben, in Konstruktionsbüros bei Planungsgesellschaften, in Planungsbüros der Industrie, in Bauämtern der Öffentlichen Bauträger, sowie als Selbstständige Beschäftigung. Facility ManagerInnen sind neben Produktions- und Dienstleistungsunternehmen auch bei Bauträgern, Architektur- und Bauingenieurbüros beschäftigt. Aufgrund zahlreicher EU-Verordnungen und Neuregelungen in den Bereichen energieeffizientes, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen, sowie intelligente Steuerungssysteme und umweltfreundliche Baustoffe entstehen zunehmend neue Ausbildungsmöglichkeiten, welche diese Schwerpunkte aufgreifen. Dementsprechend steigen auch die Karrierechancen im gesamten Bauwesen, insbesonders in allen Bereichen, die innerhalb des Lebenszyklus eines Gebäudes bzw. Objektes eine Rolle spielen. Für AbsolventInnen einer technischen oder naturwissenschaftlichen Studienrichtung besteht darüber hinaus die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als IngenieurkonsulentIn. BERUFSAUSSICHTEN Ein aktuelles Thema ist auch die Energieberatung. Ein Haus erergetisch zu sanieren, ist tlw. ein sehr komplexes Problem. ExpertInnen beraten ihre KundInnen über Methoden und Materialien (z.B. Dämmkonzept in Bezug auf bauphysikalische Gegebenheiten), deren Wirksamkeit, Kosten, Nutzen und Fördermöglichkeiten. Ebenso ein komplexes Problem, das sehr viele Gebäude (v.a. Wohnhäuser) betrifft ist der Schimmelpilzbefall. Schimmel stellt eine schnell wachsende Gefahr für Gebäude und deren Werterhaltung und v.a. für die Gesundheit der BewohnerInnen dar. Hier können Fachleute eine Spezialisierungsmöglichkeit anstreben. Sie analysieren Ursachen, informieren über die Wirkungen und schlagen nachhaltig wirksame Maßnahmen vor. Grazer ForscherInnen entwickelten eine Sonde zum Umweltmonitoring an Kirchenwänden. Aus Sandstein gebaute Schlösser, Kirchen, Klöster und andere Kulturdenkmäler sind weltweit von Verwitterungsprozessen betroffen; diese gehen meist mit der Einwirkung von Feuchtigkeit im Wechsel mit eisiger Kälte und starker Seite 2 von 4 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Bautechnikerin, Bautechniker (Sanierungstechnik) Trockenheit einher. Forscher an der Universität Graz haben eine handliche und günstige Feuchtesonde entwickelt. Innovationen wie etwa 3D-Drucker werden zunehmend in fast jeder Branche eingesetzt, sei es im Bauwesen, im Werkzeugbau oder in der Medizintechnik. Zur digitalen Transformation gehört auch das Building-Information-Modeling (BIM). BIM ist die digitale Darstellung eines Bauwerkes und seiner Funktionen auf der Basis fortlaufend aktualisierter Daten. Viele ExpertInnen sind sich einig, dass durch die Digitalisierung das Betreiben von Bauwerken und Anlagen verbessert, energieeffizienter und kostengünstiger wird. AUSBILDUNG Von BauingenieurInnen in diesem Bereich wird üblicherweise das Grundstudium im Bereich Architektur, Bauingenieurwesen oder Bautecchnik erwartet - mit Spezialisierung auf dem Gebiet Sanierungstechnik bzw. Baurevitalisierung. Uni: Z.B. Bauingenieurwesen, Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Verschiedene UNI-Masterprogramme zur Spezialisierung: Z.B. Recyclingtechnik, Bauingenieurwesen -Konstruktiver Ingenieurbau, Bau und Umweltingenieurwissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen –Bauingenieurwissenschaften, Natural Resources Management and Ecological Engineering, Bauphysik, Wirtschaftsingenieurwesen – Bauingenieurwissenschaften. Universitätslehrgänge: Rohstoffaufbereitung, Korrosions-Expert, Nachhaltigkeitsmanagement, Ressourcenmanagement und Verwertungstechnik u.a. FH: Z.B. Architektur, Architektur und Projektmanagement, Architektur – Objektentwicklung, Bauingenieurwesen-Baumanagement, Baumanagement und Ingenieurbau, Bauplanung und Bauwirtschaft, Bauwesen. Verschiedene FH-Masterprogramme zur Spezialisierung: Technisches Umweltmanagement, Infrastrukturwirtschaft/Urban Technologies, Green Building, Smart Building, Urbane Erneuerbare Energiesysteme, Bautechnische Abwicklung internationaler Großprojekte, Gebäudetechnik und Gebäudemanagement, Energie- und Umweltmanagement, Holztechnologie und Holzwirtschaft, Facility Management und Immobilienwirtschaft, Architektur - Green Building. WEITERBILDUNG Möglichkeiten zur akademischen Weiterbildung bieten beispielsweise die Universitätslehrgänge in den Bereichen Solararchitektur, Klimatechnik, Sanierungsmanagement, nachhaltige Entwicklung im Städtebau oder Facility Management, International Construction Law, Life Cycle Management-Bau, Building Science, Urban Strategies, Nachhaltiges Bauen, Future Building Solutions, Smart Cities. FH: Z.B. Nachhaltiges Ressoucenmanagement (BSc). Seite 3 von 4 | AMS Berufslexikon - Uni/FH/PH | www.berufslexikon.at Bautechnikerin, Bautechniker (Sanierungstechnik) AUFSTIEG UND SELBSTSTÄNDIGKEIT Aufstiegsmöglichkeiten bestehen als BauleiterIn, AbteilungsleiterIn und je nach Qualifikation als VerkaufsleiterIn oder KonstruktionstechnikerIn und in Funktionen wie ProjektleiterIn, ProduktmanagerIn, QualitätsmanagerIn u.a. BautechnikerInnen können selbstständig im Rahmen eines Gewerbes tätig sein. Es gibt das reglementierte Gewerbe (Beratende IngenieurIn) und das Rechtskraftgewerbe (BaumeisterIn). Im Falle der selbstständigen Berufsausübung (freiberuflich oder im Rahmen eines Gewerbes) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden. Detaillierte Informationen über die Gewerbeordnung, Befähigungsnachweise bietet die Wirtschaftskammer Österreich WKO. DURCHSCHNITTLICHES BRUTTOEINSTIEGSGEHALT € 3.400,00 - € 3.770,00 Die Datengrundlage bilden die entsprechenden Kollektivverträge. Diese werden um Informationen aus anderen Quellen wie zum Beispiel Microzensus-Daten (Statistik Austria) ergänzt. Die Mindest-Löhne und Mindest-Gehälter sind in den Branchen-Kollektivverträgen geregelt. Die aktuellen kollektivvertraglichen Lohn- und Gehaltstafeln finden Sie in den Kollektivvertrags-Datenbanken des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): • • ÖGB: www.kollektivvertrag.at WKÖ: www.wko.at/service/kollektivvertraege.html IMPRESSUM Für den Inhalt verantwortlich: Arbeitsmarktservice Österreich - Bundesgeschäftsstelle Abteilung Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation Treustraße 35-43 1200 Wien E-Mail: [email protected] Stand der PDF-Generierung: 08.08.17 Die aktuelle Fassung der Berufsinformationen ist im Internet unter www.berufslexikon.at verfügbar! 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