Externe Skalenerträge

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Externe Skalenerträge





Einführung
Skalenerträge und Marktstruktur
Theorie externer Skalenerträge
Skalenerträge und Handel
Lerneffekte
1
Einführung

Handelsmodelle, die auf dem komparativen
Vorteil basieren, gehen von konstanten
Skalenerträgen und vollkommenem
Wettbewerb aus:


Eine Erhöhung des Faktoreinsatzes steigert die
Produktionsmenge im selben Verhältnis.
In der Praxis weisen viele Branchen aber
zunehmende Skalenerträge auf.

Ihre Produktion ist umso effizienter, in je
größerem Maßstab sie durchgeführt wird.
2
Einführung

Zunehmende Skalenerträge bedeuten:



Die proportionale Zunahme der
Produktionsmenge übersteigt die proportionale
Erhöhung der eingesetzten Faktoren.
Die Durchschnittskosten (Stückkosten) sinken mit
zunehmender Marktgröße
Außenhandel führt zu einer Vergrößerung
des Marktes

Größeres Potenzial zur Ausschöpfung von
Skalenerträgen
3
Einführung

Zwei Arten von Skalenerträgen:



Externe Skalenerträge: Kosten pro Einheit hängen
von der Größe der Branche (nicht unbedingt der
Größe des Unternehmens) ab
Interne Skalenerträge: Kosten pro Einheit hängen
von der Größe des Unternehmens (nicht
unbedingt der Größe der Branche) ab
Außenhandel führt zu einer Vergrößerung
des Marktes

Größeres Potenzial zur Ausschöpfung von
Skalenerträgen
4
Einführung

Skalenerträge wirken sich unterschiedlich auf
Branchenstruktur aus:


Externe Skalenerträge: typischerweise zahlreiche
kleinere Unternehmen, vollkommener Wettbewerb
(Bsp. Knopfindustrie in Qiaotou, China)
Interne Skalenerträge: große Unternehmen haben
Vorteile, unvollständiger Wettbewerb (Bsp.
Automobilindustrie)
5
Die Theorie externer Skaleneffekte


Externe Skaleneffekte führen zur
geographischen Konzentration von Industrien
Es gibt drei Hauptgründe, weshalb ein
Unternehmenscluster effizienter sein kann als
ein isoliertes Einzelunternehmen:



spezialisierte Anbieter
Arbeitskraft-Pooling
Wissensexternalitäten
6
Die Theorie externer Skaleneffekte

Spezialisierte Anbieter



In vielen Branchen erfordert die Produktion den
Einsatz hoch spezialisierter Geräte oder
unterstützender Dienstleistungen.
Der von einem einzelnen Unternehmen gebotene
Markt ist zu klein, um deren Anbietern das
Überleben zu sichern.
Ein geografisch konzentriertes Branchencluster
führt viele Unternehmen zusammen, die
gemeinsam einen großen Markt bilden.
7
Die Theorie externer Skaleneffekte

Arbeitskraft-Pooling


Ein Unternehmenscluster kann einen Pool hoch
qualifizierter Arbeitskräfte herstellen.
Dies ist von Vorteil für


die Produzenten: die Wahrscheinlichkeit von
Arbeitskräftemangel wird gesenkt.
die Arbeitnehmer: das Risiko der Arbeitslosigkeit nimmt
ab.
8
Die Theorie externer Skaleneffekte

Wissensexternalitäten


Wissen ist in hoch innovativen Branchen ein
wichtiger Produktionsfaktor.
Das Spezialwissen, das über den Erfolg in
innovativen Branchen entscheidet, entstammt



der Forschungs- und Entwicklungsarbeit
der Analyse der Bauart fremder Produkte
dem informellen Austausch von Informationen und Ideen
9
Die Theorie externer Skaleneffekte

Externe Skaleneffekte
Externe Skaleneffekte führen auf der Ebene der
nationalen Branche zu einer fallenden
Angebotskurve:

Je größer die Produktion der gesamten Branche, desto
geringer der Preis (= Durchschnittskosten), zu dem die
einzelnen Unternehmen zu verkaufen bereit sind.
10
Die Theorie externer Skaleneffekte
Externe Skaleneffekte und Marktgleichgewicht
Preis, Kosten
(pro Einheit)
P1
1
AC
D
Q1 Menge der produzierten und
nachgefragten Einheiten
11
Externe Skalenerträge und Handel

Externe Skaleneffekte und Handelsmuster



Ein Land mit umfangreicher Produktion in einer
bestimmten Branche hat normalerweise geringe
Produktionskosten für das betreffende Gut.
Außenhandel vergrößert den Markt, führt zu
niedrigerem Preis (nicht Angleichung der relativen
Preise wie im Standardmodell)
Länder, die in bestimmten Branchen von
vornherein Großproduzenten sind, bleiben dies
normalerweise selbst dann, wenn ein anderes
Land über das Potenzial verfügt, diese Güter
kostengünstiger herzustellen.
12
Externe Skalenerträge und Handel
Externe Skaleneffekte und Marktgleichgewicht
China
Preis, Kosten
(pro Einheit)
Preis, Kosten
(pro Einheit)
D
D
PUSA
PChina
USA
AC
AC
Menge der produzierten und
nachgefragten Einheiten
Menge der produzierten und
nachgefragten Einheiten
13
Externe Skalenerträge und Handel
Effekt des Handels
Welt
Preis, Kosten
(pro Einheit)
DChina
DWelt
PChina
AC
PWelt
Menge der produzierten und
nachgefragten Einheiten
14
Externe Skalenerträge und Handel



Erklärung des Ausgangsvorteils durch
komparativen Vorteil nur bedingt möglich
Historische Gegebenheiten (Zufall) spielen große
Rolle, Bsp. Finanzdienstleistungen in London,
Knopfproduktion in Qiaotou
Besteht der Vorteil einmal, ist es schwer (aber
nicht unmöglich), diesen wieder zu verlieren
15
Externe Skalenerträge und Handel
Der Vorteil etablierter Branchen
Preis, Kosten
(pro Einheit)
C0
P1
1
ACChina
2
ACVietnam
D
Q1 Menge der produzierten und
nachgefragten Einheiten
16
Externe Skalenerträge und Handel

Außenhandel und Wohlfahrt bei externen
Skaleneffekten

Auf externen Skaleneffekten basierender
Außenhandel ist in seinen Auswirkungen auf die
nationale Wohlfahrt weniger eindeutig als
derjenige Außenhandel, der durch komparative
Vorteile oder Skaleneffekte auf
Unternehmensebene verursacht wird.
17
Externe Skalenerträge und Handel
Externe Skaleneffekte und Verluste aus Außenhandel
Preis, Kosten
(pro Uhr)
C0
1
P1
P2
ACSWISS
2
ACTHAI
DTHAI
DWELT
Menge der produzierten und
nachgefragten Uhren
18
Lerneffekte

Dynamisch ansteigende Skalenerträge




Akkumulation von Wissen: Produktionskosten der
einzelnen Unternehmen sinken mit zunehmender
Erfahrung der Branche
Erfahrung hängt von der gesamten, kumulierten
Produktionsmenge ab, nicht von der aktuellen
Produktionsmenge
Rechtfertigung für protektionistische
Maßnahmen?
„Erziehungszoll“ (infant industry argument) um
Erfahrung zu sammeln
19
Lerneffekte
Lernkurve
Kosten
(pro Einheit)
C0
C1
ACChina
ACVietnam
Kumulative Menge der produzierten
Einheiten
20
Zusammenfassung



Externe Skaleneffekte bedeuten, dass die geschichtliche
Entwicklung und der Zufall entscheidend zur
Herausbildung des Handelsmusters beitragen.
Wenn externe Skalenerträge eine wichtige Rolle spielen,
können Länder Verluste aus Außenhandel erleiden.
Möglichkeit von dynamischen Skalenerträgen
(Lerneffekte)
21
Literaturhinweise

Krugman und Obstfeld, Kapitel 7
22
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