Organisation und Human Resource Management (Beckmann) 1

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Organisation und Human Resource Management (Beckmann)
1. Einführung
1.1 Begriffliche Grundlagen
Was ist eine Organisation?
Unternehmen als Organisation (einige Mitglieder):
- Arbeitnehmer
- Management
- Kapitalgeber (z.B. Aktionäre, Banken)
- Kunden
- Lieferanten
Ziele der Unternehmung:
- Individuelle Ziele: verschiedene Ziele der „Teilnehmer“, jeder aus Organisation hat andere
Ziele  kompatibel gestaltbar
- Kollektive Ziele: übergeordnetes Ziel (z.B. Gewinne, DL erzielen)
Organisation:
- Verschiedene Organisationsteilnehmer interagieren miteinander, um individuelle und
kollektive ökonomische Ziele zu erreichen
Organisationsstrategie:
- Welche Güter/ DL sollen wie und für welche Konsumenten produziert werden?
- Leistungsprogramm der Organisation
- Langfristige strategische Entscheidungen
Organisationsarchitektur:
- Aufteilung: Aufgabenverteilung, Kompetenzverteilung
- Zusammenarbeit
- Interaktion der Organisationsteilnehmer
1.2 Grundprinzipen des ökonomischen Handelns
Warum bilden sich Organisationen? Wo liegt der komparative Vorteil?
Problem: Knappheit
- Knappheit = Ausgangspunkt wirtschaftlicher Aktivitäten
- Menschen empfingen Knappheit, da ≠ alle Bedürfnisse befriedigt werden können
Ziel: Verringerung des Knappheitsproblems
- Ressourcen so einsetzen, dass Höchstmaß an Bedürfnisbefriedigung realisiert wird
(=Maximierung der Wertschöpfung)
Grundprinzipien der Organisation:
- Arbeitsteilung
- Tausch
Arbeitsteilung
- Werte schaffen, die der Einzelne alleine nicht schaffen kann
- Begründung:
 Begrenzte kognitive und physische Fähigkeiten des Einzelnen
 Arbeitsteilung nutzt Stärken des Einzelnen Teilnehmers
 Kostenreduktion bei der Durchführung von Tätigkeiten (Einsparung Betriebsmittel,
Personalkosten, Rüstkosten)
 Kostenvorteile durch Lerneffekte (schneller, produktiver arbeiten)
Tausch und die realisierte Wertschöpfung einer Organisation
- Geschaffene Werte (Arbeitsteilung) bedeutet nicht, dass diese realisiert werden können
- Entscheidend: Konsumenten müssen den von Organisation bereitgestellten Gütern auch
einen Wert beimessen
- Realisierte Wertschöpfung = Konsumentennutzen (Zahlungsbereitschaft der Konsumenten) –
Kosten der Organisation (z.B. Personalkosten)
- Wenn realisierte Wertschöpfung > 0, kann Tausch des Gutes zwischen Organisation und
Konsumenten zusätzliche Werte für beide schaffen (Konsumenten-, Organisationsrente)
Tausch
1. Mechanismus zur Realisierung der Wertschöpfung (Beziehung zwischen Organisation und
Konsumenten)
2. Organisationsteilnehmer erhalten ihre Beteiligungen an der realisierten Wertschöpfung im
Tausch für ihre Beiträge zur Schaffung der Wertschöpfung
3. Jede Interaktion zwischen Organisationsteilnehmern trägt zur Schaffung von Werten bei
=Tauschbeziehung
Zwischenfazit
- Arbeitsteilung und Tausch = Grundprinzipien jeder ökonomischen Organisation zur Schaffung
von Werten
- Organisation kann für einzelne Teilnehmer mehr Werte schaffen, als er alleine erzielen könnte
(individuelle Ziele besser erreichen)
- Aber: Schaffung von Werten durch Organisation setzt Zusammenarbeit der
Organisationsteilnehmer voraus (Reibungsverluste berücksichtigen)
Problem
Eine Organisation kann ihr Wertschöpfungspotenzial möglicherweise nicht vollständig ausschöpfen
Probleme der Arbeitsteilung
- Unzureichende Spezialisierung
- Zu weit getriebene Spezialisierung
- Nicht sachgerechte Spezialisierung
- z.B. 2 Personen bauen ein Auto
Probleme beim Tausch
- mangelhafte Abstimmung zwischen
Organisationsteilnehmern
- Gefährdung der Zusammenarbeit
zwischen Organisationsteilnehmern
- z.B. aufgrund unterschiedlicher Ziele
Folgerung: Organisation wird nur effizient sein, wenn sie eine effiziente Architektur besitzt
1.3 Das Organisationsproblem
Koordinationsproblem
- Spezialisierung muss möglichst produktiv und Abstimmung möglichst reibungslos verlaufen
- Welche Tätigkeiten innerhalb der Organisation sollen wie und wann am besten durchgeführt
werden?
- Lösung durch Koordinationsplan: Organisationsstruktur
Organisationsstruktur
- = Konfiguration aller Instrumente die zur Lösung der Koordinationsprobleme eingesetzt
werden
- Bestimmt Aufgaben und Entscheidungsrechte der einzelnen Organisationsteilnehmer
- Legt Beziehungen zwischen Organisationsteilnehmern fest und definiert damit
Organisationsprozesse
- Beispiele: Verfahrensrichtlinien für Ausführung operativer Tätigkeiten (z.B. standardisierte
Einstellungstests), Vorgaben für Entscheidungsprozesse (z.B. Richtlinien für
Investitionsentscheidungen)
Motivationsproblem
- von Organisationsstruktur festgelegte Teilaufgaben müssen von jedem
Organisationsteilnehmer auch entsprechend ausgeführt werden
- Wie kann Organisationsteilnehmer dazu bewegt werden im Sinne der Organisation zu
handeln
- Lösung durch geeignete Anreizstruktur, die ein zielkonformes Verhalten der
Organisationsteilnehmer induziert
Anreizstruktur
Eingesetzte Motivationsinstrumente, z.B. Führungsstile, Lohnsysteme
- Zielsetzung: Angleichung individueller und organisatorischer Ziele
- Beispiel: Kontroll- und Beurteilungssysteme
1.4 Verhaltensannahmen
Aspekte ökonomischen Verhaltens
- Präferenzen: Jeder Organisationsteilnehmer hat klare und konsistente Vorstellungen über
persönliche Bedürfnisse
- Nutzenmaximierung: Jeder wählt gemäß seinen Präferenzen die vorteilhafteste
Handlungsalternative (auch zum Schaden anderer Akteure: meine Ziele zu Lasten Anderer
erreichen durch z.B. schlecht ausgestattete Rahmenbedingungen)
- Rationalität: Organisationsteilnehmer unterliegen Grenzen der Informationsaufnahme, übermittlung, -verarbeitung (rationales Verhalten)
2. Theorien der Unternehmung
Warum existieren Unternehmen?
- Märkte haben Funktionsschwächen, Nutzung ist mit Kosten verbunden (= unvollkommen)
- Unternehmen existieren zur Kompensation/ Ausnutzung von Marktfehlern und zur
Umgehung von Transaktionskosten
- Preismechanismus als Koordinations- und Motivationsinstrument für Erklärung der Existenz
2.1 Neoklassisches Marktmodell
Güterkreislauf (außen)
Geldkreislauf (innen)
Akteure = Unternehmen,
Haushalte
Abgegebene
Faktorleistung
= Arbeitskraft
Modellannahmen für Markt mit vollkommener Konkurrenz
- Unternehmer produzieren homogenes Gut, Konsumenten präferieren keinen speziellen
Anbieter, Güterpreis = kaufentscheidend
- Homogene Konsumenten, Unternehmer keine Präferenzen in Bezug auf Konsumenten,
Preisangebot = verkaufsentscheidend
- Keine Marktmacht von Unternehmen und Konsumenten  Mengenanpasser/ Preisnehmer
(kein politischer Handlungsspielraum)
- Vollkommene Info über Gut und Marktpreis, Implikation: nur ein Marktpreis
- Freier Marktzugang für Unternehmer und Konsumenten (keine Markteintrittsbarriere)
Marktgleichgewicht
Existenz eines effizienten Markträumungsgleichgewichts ohne Eingriffe einer zentralen Instanz
= unsichtbare Hand
Das Marktgleichgewicht maximiert die Wertschöpfung der beteiligten Parteien
Marktpreis – maximal akzeptabler Preis
= Produzentenrente
Maximale Zahlungsbereitschaft –
Marktpreis = Konsumentenrente
P besser für Konsumenten,
P besser für Produzenten
Abhängigkeit: immer einer besser und
einer schlechter
Produktionsfunktion
Eine Produktionsfunktion gibt an, mit welchen Faktoreinsatzmengen welche Ausbringungsmengen
maximal hergestellt werden können (= Zusammenhang zwischen Einsatzfaktoren und Output)
1. Merkmal einer Produktionsfunktion: Skalenerträge
 Alle Faktoren vervielfältigen (mal λ)
K (Kapital), L (Arbeit) = 2 Produktionsfaktoren
1) z.B. Inputfaktoren verdoppeln, dann
verdoppelt sich auch der Output
2) Output steigt überproportional
3) Output wächst unterproportional
2. Merkmal einer Produktionsfunktion: Ertragszuwächse
 Ertragszuwächse geben Veränderung der Ausbringungsmenge an, wenn ein Inputfaktor
variiert wird und alle anderen Einsatzfaktoren konstant gehalten werden ( = partielle
Faktorvariation)
Q/K durchschnittliche Größe
Q‘ Grenzerträge
Kostenminimale Produktion
Die Produktionsfunktion erlaubt in einem bestimmten Umfang die Substitution verschiedener
Einsatzfaktoren
Isoquanten:
kennzeichnen alles, was
zum Output führt (von K
und L)
Kostenfunktion
Kostenfunktionen geben die Kosten an, die bei der Produktion verschiedener Herstellungsmengen
entstehen
x1
x
x: konkarver Verlauf, steigende
Skalenerträge
x1: konvexer Verlauf,
abnehmende Skalenerträge
C/Q = Durchschnittskosten DK, GK = Gesamtkosten
DK > GK  GK fallen
GK > DK  DK steigen
GK schneiden DK im Minimum
Kurzfristige Produktionskosten
Kurzfristig sind nicht alle Einsatzfaktoren variabel (z.B. Ausstattung mit Gebäuden oder Maschinen 
Betriebsgröße = alle Faktoren, die nicht zu den Produktionsfaktoren gehören)
Langfristig kann auch Betriebsgröße als variabel angesehen werden
Cfix/Q + Cvar/Q = C/Q
Cfix/Q wird für kleine Qs
kleiner
Gewinnmaximierung der Unternehmung
Welche Ausbringungsmenge soll der Unternehmer in einem Wettbewerbsmarkt anbieten?
Unternehmer = Preisnehmer, deshalb
geht es nur um Ausbringungsmenge
P1 = GG- Preis, Q1 = Ausbringungsmenge
 muss akzeptiert werden
GK = Grenzerträge = Preis
Umsatz = Preis P * Menge Q
Langfristige Gewinne
Kann eine Unternehmung in einem Wettbewerbsmarkt langfristige Gewinne erzielen?
Industrie:
Firma 1:
Firma 2:
keine langfristigen Gewinne, P und Q, Gleichgewicht
Gleichgewichtspreis < DK (C/Q)  Marktaustritt
Betriebsoptimum: man erzielt gerade keine Verluste, Gewinne können langfristig
nicht gehalten werden
Ergebnisse
- Unternehmen wird Produktion so lange ausdehnen bis gilt:
- Marktpreis des prod. Guts = langfr. Grenzkosten = Minimum der langfr. Durchschnittskurve
- Unternehmen kann langfristig keine Gewinne erzielen
- Kein Akteur kann langfristig bessergestellt werden (nur zu Lasten der Anderen)
- Preismechanismus löst Koordinations- und Motivationsproblem, somit das
Organisationsproblem
Konsequenz
Reale Unternehmen sind mit dem neoklassischen Ansatz nicht erklärbar
Die Rolle der Unternehmung im neoklassischen Marktmodell
- Es gibt keine Unsicherheiten, nur vollständige Information
- Vollständige Verträge (kurzfristig), keine Arbeitsverträge (diese sind immer unvollständig)
- Unternehmung ist eine Ein- Person- Unternehmung
- Unternehmung maximiert nicht die Werte aller Organisationsteilnehmer
Marktfehler resultieren aus den Modellannahmen
- Marktmacht aufgrund von steigenden Skalenerträgen
- Positive Informationskosten (Transaktionskosten), Hold Up- Gefahr
- Externe Effekte, Externalitäten
- Asymmetrische Informationsverteilung mit den Folgeproblemen Adverse Selektion und Moral
Hazard
- Prod.fkt. darf nicht durch komplett steigende Skalenerträge gekennzeichnet sein 
Prod.menge überschritten  fallende Skalenerträge
Konsequenz aller Probleme
- Anreiz zur Bildung von Unternehmenzur Kompensation bzw. Ausnutzung von Marktfehler
- Dann gibt es eine Existenzberechtigung für Organisationen
Exkurs: Marktmacht durch steigende Skalenerträge
Steigende Skalenerträge implizieren abnehmende Durchschnittskosten (z.B. weil GK der Produktion
konstant sind) und ermöglichen damit auch einen preispolitischen Handlungsspielraum
Unternehmen ohne steigende
Skalenerträge können keine Gewinne
machen
Konkurrenz eliminieren, selbst mehr
gewinnen
Q1: Gewinn, Q2: mehr Gewinn, Preise
sind beeinflussbar
2.2 Transaktionskostentheorie
Transaktionskosten
- Kosten der Nutzung des Preismechanismus
- Kosten der Abwicklung von Tauschbeziehungen
- Kosten zur Durchführung einer Transaktion
- Kosten der Koordination und Motivation
- Externe Transaktionskosten: Kosten der Nutzung des Marktes als Koordinationsmechanismus
- Interne Transaktionskosten: Kosten der Koordination in Unetrnehmen, Kosten der
Vermeidung des Marktes
Transaktionskostenarten
-
Anbahnungskosten = Suchkosten (wenn man Transaktion feststellt)
Durchsetzungskosten = wenn 3. Partei bestimmen muss, wer recht hat (z.B. Gerichtskosten)
Kosten des laufenden Betriebs = Kosten der Prozesse, die ablaufen
Kontrollkosten = Kontrolle von Mitarbeitern
 Sollen helfen, Transaktionskosten zu spezifizieren; relative Vorteilhaftigkeit miteinander
vergleichen
Transaktionsmerkmale und Tranaktionskosten
 Bestimmungsgrößen
 marktl. Beziehungen  Wert generieren
für Transaktionsbeziehungen  erhöht TK
 TK pro Stück gehen zurück
 Probleme mit Überwachung der Leistung
 Kontrolle aufwendiger
 alles wird komplexer
Entstehung von Unternehmen
U. entstehen und existieren aufgrund von Transaktionskostenvorteilen gegenüber dem
Marktmechanismus (Coase)
N = Unternehmensgröße/ Anzahl der
internalisierten Transaktionen
U‘ = Grenznutzen
N* = optimale Unternehmensgröße, Steigung
der Fkt. muss dort gleich sein
Je mehr Transaktionen internalisiert, desto
mehr Kosten entstehen
Rot = interne Kosten, Blau = U‘ nimmt ab
Wachstum von Unternehmen
Inwieweit sich Unternehmensgröße bei neuen Umweltbedingungen ändert, hängt von Auswirkungen
auf interne und externe Transaktionskosten ab
Beispiel: Infokosten gesunken,
Infotechnologien werden moderner
- ext TK , U‘ der Marktvermeidung 
- int TK  GK (C‘) nach rechts
- C‘ Unternehmen wird größer
- U‘ Unternehmen wird kleiner
 nur ext. 
 ext. und int. 
Weiterer Erklärungsansatz
Unternehmen entstehen zur Vemeidung von Hold Up- Problemen auf Märkten (Williamson)
Verbindung unvollst. Verträge mit transaktionsspezifischen Investitionen
- TAspezifische Investition eines Vertragspartners
- Investor begibt sich in wirtschaftliche Abhängigkeit
- Opportunismus: Investor ist in Höhe der Quasi- Rente ausbeutbar
- Quasi- Rente: Wert der Investition in erstbester Verwendung – Wert der Investition in der
nächstbesten Verwendung  Ausbeutungsausmaß
B würde Ausbeutungsvariante wählen
 deshalb investiert A nicht
 bei „Keine Ausbeutung“ wären
beide besser gestellt
-
Konsequenz
Investor kann Hold Up- Gefahr antizipieren (Möglichkeit Problem zu reduzieren)
Unterinvestition in spezifische Ressourcen
Hold Up- Gefahr = Ausbeutungssituation  Abhängigkeit bei Investition, deshalb keine
Ausbeutung
Lösung
Verzicht auf unvollständige vertragliche Marktlösung, stattdessen:
 Zusammenschluss in einer gemeinsamen Organisation, z.B. in Form von (vertikaler)
Integration  treffen in hierarchischer Beziehung aufeinander
 Alternative: zwischenbetriebliche Kooperationsformen, z.B. Kapitalbeteiligung, langfristige
Lieferverträge, Franchising  liegt zwischen Marktlösung und hierarchischer Lösung
Marktliche und hierarchische Koordination
1. U = Produzent, U‘ = Produzent
P = Akteure, die Aufträge erledigen,
Leistungen, die man sich dazukauft
Es geht um Abschluss von
Kaufverträgen
2. Koordinationsmechanismus =
hierarchische Anordnung
Arbeitsverträge mit P1, P2, P3
1.
2.
Zwischenbetriebliche Kooperation
1. U, U‘ haben Interesse an
Leistung 3  wird von anderem
Unternehmen hergestellt
2. U, U‘  Arbeitsverträge  U
hat dann auch Leistung 3
1.
2.
Möglichkeit der Verringerung von Abhängigkeiten zwischen Transaktionspartnern sowie
Unsicherheiten in marktlichen Beziehungen
Vertragspartner bleiben
autonom
Koordinationsmechanismen und Spezifitätsgrad
-
Verringerung von Abhängigkeiten
Integrationslösung = hierarchische
Koordination
Alle Funktionen monoton steigend (aber
unterschiedlich steil
Je spezifischer die Investition, desto höher
die Transaktionskosten (TAK)
S1: Marktl. Koord. am kleinsten
S2: Zw.betriebl. Koop. am kleinsten
S3: Hierarch. Koord. am kleinsten
Koordinationsmechanismen, Spezifität und Unsicherheit
Unsicherheit kommt hinzu
 z.B. Marktlösung bietet sich bei geringer
Unsicherheit und Spezifitätsgrad an
 z.B. Hierarchie bei hoher Unsicherheit
und hohem Spezifitätsgrad
Informationstechnologien und Transaktionskosten
TAK sinken durch Infotechnologie (Bsp)
Zwischenbetriebliche Koorperation
hat zugenommen, S2 verschiebt
sich nach rechts
Vorher im Betrieb gelöstes erfolgt
jetzt über zw.betriebl. Koop.
Wirkung der Infotechnologie bei
zw.betriebl. Koop. größer als bei
hierarchischer Koordination
Zwischenbetriebliche Kooperationsformen
Distributoren = Händler
2. Beziehung zw. Hersteller und Händler =
„Franchising“ (Geber und Nehmer) z.B.
McDonalds
3. Akteure, die nicht in unmittelbarer
Beziehung stehen (horizontale Beziehung)
 Unverbundenheit = laterale Kooperation
„Joint Venture“: von 2 Unternehmen
gegründet, gegenseitige Ausbeutung
möglich, Risiko aber eingeschränkt, weil sie
gemeinsames Interesse haben
Fazit
-
Transaktionskostenansatz kann Existenz von Unternehmen erklären
1. Erklärungsansatz: TAK- Vorteile gegenüber der Marktlösung, Einsparung von TAK (Coase)
2. Erklärungsansatz: Verhinderung von Unterinvestitions- bzw. Hold Up- Problemen,
Sicherung von Quasi- Renten (Williamson)
2.3 Theorie der Verfügungsrechte
Ausgangspunkt
Wert eines Guts ergibt sich nicht aus technischen oder physischen Eigenschaften, sondern aus den
Verfügungsrechten, die mit dem Gut verbunden sind (= Bündel von Eigentumsrechten bestimmt
Wert eines Guts)
Verfügungsrechte = Eigentumsrechte = Property Rights
1) Nutzungsrecht
2) Recht auf Nutzungsertrag
3) Recht auf Veränderung des Guts
4) Verkaufsrecht
Beispiel: Besitzer eines Hauses hat Anspruch auf 1), 2) Miete, 3) bauen, 4) verkaufen; Mieter:
1)nutzen, ≠2)muss Miete zahlen, ≠3)darf nicht einfach etwas ändern, ≠4) ist nur eingemietet
Begriff: externe Effekte (Externalitäten)
Liegen vor, wenn Produktions- oder Nutzenfunktion eines Akteurs durch die Aktivität eines anderen
Akteurs beeinflusst wird und diese Beeinflussung nicht über Preismechanismus entgolten wird
Unterscheidung und Konsequenz
- Positive externe Effekte: Empfänger der Nutzensteigerung zahlen nicht dafür (soziale
Erträge), z.B. öffentliche Güter, innere Sicherheit
- Negative externe Effekte: Verursacher der Nutzenminderung zahlen nicht dafür, z.B.
Umweltverschmutzung
- Folge: ineffiziente Faktorallokation, ineffiziente Marktergebnisse
Verfügungsrechte und externe Effekte
- Annahme Neoklassik: Für alle Güter existier Preis, Kosten und Vorteile aus Produktion und
Konsum betreffen nur die beteiligten Akteure, Auswirkungen auf Dritte ausgeschlossen
- Problem: System aus Verfügungsrechte ist so unvollständig spezifiziert, dass hinsichtlich der
betrachteten Aktivitäten das Ausschlussprinzip versagt (fehlende Märkte für Externalitäten)
 Neoklassisches Marktmodell kann nicht mehr durchgesetzt werden
- Konsequenz: Marktteilnehmer berücksichtigt bei externen Effekten nicht alle anfallenden
Kosten und Nutzen, die mit seiner Entscheidung verbunden sind
- Folge: Private Kosten und Nutzen des Handelns differieren von den sich gesellschaftlich
ergebenden Kosten und Nutzen
Konsequenzen negativer externer Effekte
Verursacher neg. ext. Effekte erhöht bei unbeteiligten Marktakteuren die sozialen Grenzkosten (C‘)
Beispiel Umwelt-/ Luftverschmutung:
P1 (Preiskurve)  Preisnehmer
GG  Preis = GK (Qp)  soz. GK > priv. GK
Gesellschaftlich wünschenswerte Menge an
Umweltverschmutzung  Qs
Zielsetzung: soz., priv. GK sollten
zusammenfallen; Situation, dass Verursacher
zur Verantwortung gezogen werden
Internalisierung externer Effekte durch
- Staatliche Interventionen, z.B. Gesetze (Umweltgesetze), Steuern
- Marktliche Instrumente: Preise für Aktivitäten, die mit externen Kosten verbunden sind
- Verhandlung zwischen den Akteuren
Coase- Theorem
Private Verhandlungen führen unabhängig von der Verteilung der Verfügungsrechte immer dann zu
einer Pareto- effizienten Allokation von Ressourcen, wenn die Verfügungsrechte eindeutig
zugewiesen und handelbar sind und die mit den Verhandlungen verbundenen Transaktionskosten
hinreichend klein sind
Beispiel Luftverschmutzung:
1.
2.
2 Parteien: Produzent (=
Schadensverursacher) und Geschädigte
1. Produzent hat Recht auf UWV,
Produzent im Vorteil
2. saubere Luft  Geschädigter hat Recht
drauf
Internalisierung negativer externer Effekte
Ziel: Verursacher neg. Externalitäten soll externe Kosten in sein Entscheidungskalkül einbeziehen
(z.B. Umweltverschmutzung)
-
Mit Produktion ist Nutzen und Schaden Verbunden
S = Ausmaß der Schädigung
S‘ = optimaler Grad der Umweltverschmutzung
SQ = aktuelle Verschmutzung (maximal mögliches Niveau)
x = Beitrag pro vermiedene Einheit Umweltverschmutzung  positiv, ab SQ würde Nutzen
negativ
Sx = Bestimmter Beitrag  Beitrag x ist immer kleiner als Schaden (gut für Produzent),
x immer größer als Grenznutzen (Vorteil für Geschädigten)
Sx kennzeichnet noch nicht ganz optimal  weitere Verhandlungen bis Sx = S‘  dann ist die
Transaktion vollkommen internalisiert (Laissez- faire- Regelung)
Verursacher Prinzip: Ausgangspunkt wäre im Ursprung  Verhandlungen, danach würde
man Umweltverschmutzung erhöhen
Bedingungen für die Lösung des Problems negativer Externalitäten
- Verfügungsrechte müssen durch den Staat eindeutig vorgegeben (def.) und handelbar sein
- Wenn Rechtssystem fehlt, das vertragliche Vereinbarungen auch durchsetzt, dann wird es
kaum zu Verhandlungen kommen
- Kosten, die mit Verhandlungen verbunden sind, müssen hinreichend klein sein
 Verhandlungen können externe Effekte nicht immer internalisieren
These
Unternehmen entstehen zur Ausnutzung positiver externer Effekte bzw. zur Sicherung sozialer
Erträge
Ansatz von Alchian und Demsetz
- Teamproduktion zwischen zwei Akteuren i und j
- Produktionsfunktion: π (ei, ej)  e = Arbeitseinsatz, π = Output
- π beobachtbar, ei und ej nicht kontrahierbar (keinen Vertrag abschließen)
- beide müssen sich anstrengen, damit π überhaupt zustande kommt
- Nichtseparabilitätsbedingung: „partielle Ableitung  Vorteil der Teamarbeit gegeben
Dilemma
- Jedes Teammitglied übt mit seinem Arbeitseinsatz positive Externalitäten auf ein anderes
Teammitglied aus; Sicherung dieser sozialen Erträge ist kollektiv rational (abstrakte Erläut.)
- Individuell rational ist Free Riding
- = Eigene Leistung zurückfahren, in der Hoffnung, dass Andere arbeiten  „ Teamarbeit“
Beispiel:
a, k = positive konstante
1) nach ei, ej ableiten  a bleibt übrig
2) konvexe Funktion  mit zunehmender
Arbeit steigt Leid  überproportionaler
Zusammenhang, je größer k, desto größer
„Arbeitskosten
 Nutzenfkt. = Prodfkt. (Lohn) – Arbeitsanstrengung
/2, weil es 2 Teammitglieder sind
 Nutzenfunktion maximieren, dann nach ei, ej
diffenrenzieren/ ableiten
 nach ei, ej auflösen, dann eines in anderer Fkt. ersetzen
- Je größer a, desto größer die Anstrengung
- Je größer k, desto weniger strengen sich
Akteure an
 optimaler Arbeitseinsatz: Orientierung an
individuellem Interesse
Free Riding ist individuell rational
- Trittbrettfahreranreiz: Beide machen es, deswegen keine effiziente Lösung
- Trittbrettfahrer profitier unmittelbar durch das eingesparte Arbeitsleid
- Verringerter Teamoutput wird aufgrund von Profit Sharing nur zur Hälfte getragen
Bezugnahme auf positive externe Effekte
soziale Erträge aus Teamarbeit = sozialer Arbeitseinsatz – individueller Arbeitseinsatz
-
Sicherung der sozialen Erträge zunächst nicht erreichbar
Lösung: Alchian- Demsetz- Unternehmer:
- Dritter Akteur erwirbt von i und j quasi sämtliche Verfügungsrechte über die Teamproduktion
und spezialisiert sich auf die Überwachung des Teams (= Unternehmer)
- Teammitglieder i und j werden zu abhängig Beschäftigten und erhalten ein festes
Kontrakteinkommen
- Kontrollanreiz des Überwachers (Unternehmers) ergibt sich durch den Erhalt des
Residualeinkommens
- Unternehmer erhält den Rest des Teamoutputs
Überwacher erhält ein ganzes Bündel an Verfügungsrechten (= Unternehmerrechte):
1. Recht auf das Residualeinkommen
2. Kontrollrecht
3. Recht zum Vertragsabschluss mit allen Teammitgliedern (Teamzusammenstellung)
4. Veräußerungsrecht der Rechte 1. – 3.
Implikationen:
- 1. und 4. Bewirken Kontroll- und Disziplinierungsanreize für den Überwacher (Anreiz, dass er
seinen Aufgaben nachkommt)
- 2. und 3.: Überwacher hat Sanktionsmöglichkeiten (bei Fehlverhalten, z.B. Entlassung)
Gründung einer Unternehmung
 Unternehmen entstehen zur Sicherung sozialer Erträge aus Teamarbeit, d.h. zur
Ausnutzung der Marktschwäche positive externe Effekte
 Gründung einer Unternehmung lohnt sich, wenn die erreichbaren sozialen Erträge größer
sind als die internen Kontrollkosten
Koordinationsprobleme
Koordinationssituation:
A und B als Produzenten haben Wahl zwischen zwei
technischen Standards
Endprodukte müssen zusammen nachgefragt werden
Erforderlich daher: A und B müssen den gleichen Standard
wählen
Abstimmungsproblem: Mehrdeutigkeit
Lösung: a) Schlichter, b) Selbstkoordinator
Produzenten kommen zusammen wenn sie den gleichen Standard
haben: einer muss wechseln, weil sie erst unterschiedliche haben
Fazit
-
Unternehmen entstehen, weil durch das Zusammenwirken verschiedener Einzelakteure
Verbundvorteile realisierbar sind, die sich über eine reine Marktlösung nicht sichern lassen
Typen von Verbundvorteilen: Kooperationsvorteile in Form von sozialen Erträgen,
Koordinationsvorteile
Erforderlich: Gegenüberstellung der erzielbaren Vorteile und der internen Kosten der
Unternehmenslösung
2.4 Prinzipal- Agent- Theorie
Hidden Information = verdeckte Info
Hidden Action = verdeckte Handlung
Adverse Selektion = Negative Auslese
Moral Hazard = moralisches Risiko
 weiterer Ansatz, um Organisation zu
erklären
Prinzipal: Hat immer Nachteil (Info) =
z.B. Käufer
Agent: Hat mehr Informationen = z.B.
Verkäufer bei asymmetrischen
Probleme
Informationen
1) Beschreibungsproblem
- Prinzipal kann nicht feststellen, welcher Zustand eingetreten ist
- Hidden Information: Informationsdefizit des Prinzipals über exogene Parameter bzw. den
exogen gegebenen Typ des Agents
- Beispiel: Market for Lemons
 Qualitätsunsicherheit
2) Unterscheidungsproblem
- Prinzipal kann den eingetretenen Zustand feststellen, weiß aber nicht, ob Handlung des
Agents oder exogene Ursachen dafür verantwortlich sind
- Hidden Action: Informationsdefizit des Prinzipals bezieht sich auf endogene Handlungen des
Agents
 Handlung des Agents nicht beobachtbar
Konsequenzen
- Für bestimmte Ansprüche bzw. Güter existieren keine Märkte (Missing Markets)
- Pareto- effiziente Ressourcenallokation ist nicht gewährleistet (Wohlfahrtsverlust)
- Wohlfahrtsverlust aufgrund des Ressourcenverbrauchs, der für eine Informationsaufdeckung
aufgewendet werden muss
 Nicht alle Transaktionen realisierbar  keine effiziente Situation
Hidden Action
- Eine Marktseite (A) führt nach Vertragsabschluss eine ineffiziente Handlung aus, die die
andere Seite (P) nicht oder nur schlecht beobachten kann, ohne die vollen Konsequenzen
dafür zu tragen zu müssen  nur realisierbar, weil Prinzipal nicht beobachten kann
- A verfügt über einen diskretionären Handlungsspielraum (Freiheiten Handlungen zu
realisieren (nicht beobachtbar)
- Folge: Moral Hazard (nachvertragliches opportunistisches Verhalten)
- Beispiele: Verhalten des Versicherungsnehmers nach Abschluss eine Versicherungsvertrags
(Versicherungsbetrug), mangelhafter Arbeitseinsatz des Arbeitsnehmers (Shrinking)
A hat private Informationen im Hinblick auf eigene Handlungen, von denen P keine Kenntnis besitzt:
π = Output, high and low
 tauchen mit unterschiedlichen
Wahrscheinlichkeiten auf (p und q)
 p sollte > q sein, dann ist
Wahrscheinlichkeit für einen hohen
Output größer
Rückschlussproblem
- P kann anhand der Realisation von π nicht auf eH oder eL schließen
- πH und πL sind sowohl bei eH und eL möglich
 Nicht- Existenz anstrengungsabhängiger Verträge (Missing Markets)
 hoher/ tiefer Output bei eH oder eL möglich  erw. Ertrag höher bei großer Anstrengung
Zielkonflikt
Erwarteter Ertrag bei großem Arbeitseinsatz > erwarteter Ertrag bei geringem Arbeitseinsatz
Annahme (Effizienzbedingung)
-
zusätzlich erwarteter Ertrag der Mehranstrengung muss mindestens so groß sein wie die
zusätzlichen Kosten (Arbeitsleid „c“ jeweils abziehen)
Um den Interessenkonflikt zu lösen, könnte P dem A einen Anreiz zur Mehranstrengung
setzen, indem er einen ergebnisabhängigen Entlohnungsvertrag vorgibt
Prinzipal: Kostenparameter, Agent: Ertragsparameter  fällt aus Gleichung raus
A arbeitet in Ps Interesse (viel Arbeitseinsatz: Anreiz z.B. hoher Lohn durch Lohnvertrag)
Lohn hängt von π ab (hoher Lohn bei hohem π)
Bonusvertrag
-
-
A = risikoavers (scheu)
Risikoneutralität: nur erwartete
Ergebnisse betrachten
Risikoavers: Streuung, Agent
würde z.B. Lohn mit wenige
Streuung wählen (Fixlohn)
LL- Annahme: Löhne dürfen
nicht negativ sein
Indifferenz I entspricht „=“
A ist es egal, was gewählt wird
Erwartetes Nettoergebnis = Lohn – Arbeitsleid
GK müssen = Grenzertrag sein
Am Ende: optimales Ergebnis für
Arbeitsbedingungen
Agent akzeptiert bei
Entschädigung mit hohem Lohn
und für entgangene Alternative
X1: Partizipationsbedingung ohne bL,
- hoher Lohn reicht aus, um
Bedingung zu erfüllen
- Rente R = 0 (Agent springt noch
nicht ab
X2:Agent würde keine Rente erzielen
(er lehnt ab), bL > 0
ASIV = Asymmetrische Informationsverteilung
X1: Agent muss für u und hohen Arbeitseinsatz
entschädigt werden
 kann niedrigen Arbeitseinsatz ≠ wählen, weil
er beobachtet wird
X2: Prinzipal muss etwas dafür zahlen, wenn er
sein Informationsdefizit beseitigen will
 damit A hohen Arbeitseinsatz wählt
Bonusvertrag vs. Fixlohn bei ASIV
Anreize zur Mehranstrengung können nur durch Bonusvertrag gesetzt werden, nicht mithilfe Fixlohn
e = Arbeitseinsatz
1) bL – C(eL) < bH – C(eH)
 bei hohem Einsatz
Weiteres Problem der Anreizsetzung: A ist typischerweise risikoavers
- Risikoavers = Abneigung gegen unsicheres Ergebnis
- A ist durch Bonusvertrag an unsicherem Ergebnis beteiligt
 Erleidet Disnutzen
 = Wohlfahrtverlust in Form einer Risikoprämie, die ohne ASIV vermieden werden könnte
- Effiziente Risikoteilung: risikoneutraler P trägt gesamtes Ergebnisrisiko und versichert A über
ergebnisunabhängigen Lohn gegen sämtliche Einkommensschwankungen
- Folge Fixlohn: keine Leistungsanreize für A (Wahl von eL)
- Hohe Bonusdifferenz würde hohe Leistungsanreize setzen
 Führt aber zu Wohlfahrtsverlusten durch ineffiziente Risikoallokation
Fazit: Hidden Action
- Erfolgsabhängige Entlohnung als Maßnahme des Prinzipals zum Abbau seines
Informationsdefizits (Agent zum Anstrengen bewegen)
- Aber auch Effizienzverluste in Form von Risikoprämien
- Durchschnittlich höhere Lohnkosten für Prinzipal, weil erwarteter Lohn des Agenten höher ist
als Fixlohn bei symm. Info
- Risikoübertragung auf Agenten ist aus Anreizgründen unvermeidbar
Hidden Information
- A hat private Informationen (Charakter, Entscheidungen), von denen P nichts weiß
- Folge: Adverse Selektion (Negative Auslese)
- Beispiel: Qualität von Gebrauchtwagen (es geht so lange, bis nur noch schlechte Autos übrig
sind  Lemon Markets)
- Marktfehler, Marktversagen: Nicht für jede Qualitätsklasse existiert Markt (Missing Markets)
- Folge: Wohlfahrtsverluste aufgrund pareto- ineffizienter Allokation der unterschiedlichen
Qualitäten
Wer hat Interesse an einer Verringerung des Informationsdefizits?
- P als schlechter informierte Marktseite
- A als besser informierte Seite, sofern er hohe Qualitäten hat
- Lösungsmaßnahmen:
 Signaling durch die besser informierte Marktseite
 Screening: Generierung von Selbstselektion durch die schlechter informierte Marktseite
Signaling
- Signale müssen glaubhaft sein (nachprüfbar, kostenintensiv)
- Signaling Costs- Bedingungen:
 Für Agenten hoher Qualität, geringe Kosten (damit es sich lohnt)
 Für Agenten geringer Qualität, Kosten hoch, sodass sie auf Signalisierung verzichten
- Separating Equilibrium: Signal liefert trennscharfe Info über unbekannte Qualität
- Beispiele: Garantien, Zertifikate
Screening
Besser informierte Agenten sollen mithilfe einer Selbstselektion dazu gebracht werden, private Infos
aufzudecken (z.B. Einstellungstests)
tH = hohes Talent
tL = niedriges Talent
Arbeitseinsatz = endogene Größe
Talent = exogene Größe
-
Maßnahmen S. 93
Von der Wahl des Entlohnungvertrags schließt der Prinzipal auf die unbeobachtbaren Charakteristika
der Agenten zurück
-
-
Linearer Zusammenhang
zwischen W (rot) und π
W (blau) undabhängig
Hohe Bindungsneigung:
Interesse an langem
Arbeitsverhältnis
S. 94
Fazit: Hidden Information
- Effizienzverluste durch Investitionen, um Informationen aufzudecken
- Signaling: Kosten der Signalisierung
- Screening: Kosten der Informationsbeschaffung
- Beide Kostenarten würden in der neoklassischen Modellwelt einen unnötigen
Ressourcenverbrauch darstellen
2.5 Fazit
Marktfehler resultieren aus den Annahmen
- Steigende Skalenerträge und Monopolmacht
- Positive Informationskosten (Transaktionskosten)
- Externe Effekte (Es geht um Ausnutzung, nicht um Kompensation)
- Asymmetrische Informationsverteilung mit Adverse Selektion- und Moral Hazard- Problem
Konsequenzen aus Marktfehlern
- Marktergebnisse sind ≠ Pareto- effizient bzw. ≠ stabil (Ressourcenallokation ≠ effizient)
- Märkte versagen eventuell vollständig oder entstehen erst gar nicht
- Anreiz zur Bildung von Institutionen (Unternehmen und andere Organisationen), um
Marktfehler zu kompensieren bzw. auszunutzen
Unternehmen entstehen, wenn die Umgehung des Marktes folgendes gewährleistet
- Ausnutzung von Skalenvorteilen
- Einsparung von Transaktionskosten (reduzieren)
- Sicherung von Quasi- Renten
- Sicherung von Kooperations- und Koordinationserträgen
- Verringerung der Probleme aus asymmetrischer Informationsverteilung
Aber: Unternehmen haben auch eigene interne Probleme
- Interne Transaktionskosten
- Hold Up- Problem
- Kooperations- und Koordinationsprobleme
- Hidden Action- und Hidden Information- Probleme
3. Grundformen hierarchischer Koordination
3.1 Aufgabenverteilung
Aufgabenanalyse
- Zerlegung der Gesamtaufgabe in abgrenzbare Teilaufgaben anhand bestimmter Kriterien
 Verrichtung
 Objekt (Welche Endleistung?)
 Arbeitsmittel
 Rang der Aufgabe
 Phase des Entscheidungsprozesses
Aufgabensynthese
- Zusammenfassung der bei der Aufgabenanalyse gewonnenen Teilaufgaben zu sinnvollen
Aufgabenkomplexen mit dem Ziel der Übertragung auf organisatorische Einheiten
Horizontale Differenzierung
 qualitativ gleichwertige Teilaufgaben
Vertikale Differenzierung
 unterschiedliche Teilaufgaben
Dekomposition der organisatorischen Wertschöpfung
- Von Inputfaktoren über n Aktivitäten zu Outputfaktoren
- Sukzessive Strukturierung in Wertschöpfungsprozesse und Zerlegung in kleinere Einheiten
(einzelne Geschäftsprozesse)  sinnvoll zusammennehmen
- Schrittweise Geschäftsprozesse in Unteraktivitäten zerlegen
- Beispiel: Auftrag bearbeiten  annehmen  prüfen (Vollständig, Bonität, Lieferfähigkeit
prüfen) fakturieren
Horizontale Differenzierung von Stellen
- Funktionsorientiert
 Homogene Aufgaben = Spezialist für
bestimmte Tätigkeit
 Interpersonell unterschiedliche
Abhängigkeiten
- Prozessorientiert
 Heterogene Aufgaben = breites
Aufgabenspektrum
 Von sich selbst abhängig
Funktionsorientierte vs. prozessorientierte Stellenbildung
Pro funktionsorientiert
Contra funktionsorientiert
- Ausnutzung komparativer Vorteile
- Erhöhte Kosten der Infoübermittlung
(Spezialisierung)
- Erhöhte Abstimmungskosten
- Reduzierte Personalkosten
- Reduzierte Flexibilität (z.B. Verkäufer
- Ausnutzung steigender Skalenerträge
Krank, kein Ersatz)
(Hohe Produktivität)
- Erschwerte Anreizgestaltung
- Monotonie am Arbeitsplatz
 Contra prozessorientiert
 Pro prozessorientiert
Trade- Off
- Funktionsorientierte Stellenbildung: reduzierte Produktionskosten, höhere koordinationsund Motivationskosten
- Vor- und Nachteile zusammengefasst
- Vorteile = Produktionskosten
- Nachteile = Koord.- und Motivationskosten
- GK = Aufsummierung (rot, blau)
- Minimum GK: Optimaler Grad der
Spezialisierung
3.2 Verteilung von Entscheidungsrechten
Vertikale Differenzierung
Welche Entscheidungskompetenzen sollen dem einzelnen Stelleninhaber für Erledigung seiner
Arbeitsaufgabe übertragen werden?
Instanz
Instanz
Wenig Entscheidungskompetenzen
Zentralisierung vs. Dezentralisierung
Vorteile Entscheidungsdezentralisierung
- Bessere Nutzung des lokalen
spezifischen Wissens
- Freisetzung von Managementkapaziäten
= Entlastung
- Verbesserte Motivation der Mitarbeiter
 Nachteile Zentralisierung
-
Nachteile Entscheidungsdezentralisierung
- Erhöhtes moralisches Risiko
- Erhöhte Kosten durch vernachlässigte
Interdependenzen
- Schlechte Nutzung von zentralen Infos
 Vorteile Zentralisierung
Zentralisierung: Entscheidung auf Ebenen der Instanzen
Dezentralisierung: Mitarbeiterentscheidungskompetenzen
Trade- Off
- Dezentralisierung: reduziert Koordinationskosten,
höhere Motivationskosten
- Vorteile = Koordinationskosten
- Nachteile = Motivationskosten
- Minimum TAK: optimale Menge
Arbeitsaufgabe eines Mitarbeiters
A: spez. Job, wenig
Entscheidungskompetenzen, Monotonie, keine
Variationsmöglichkeiten
B: wenige Entscheidungskompetenzen, aber
abwechslungsreich
C: wenig abwechslungsreich, aber
Entscheidungskompetenzen
D: abwechslungsreich,
Entscheidungskompetenzen
3.3 Verteilung von Weisungsrechten
Einliniensystem
Jede nachgeordnete organisatorische Einheit hat nur eine übergeordnete Instanz, die ihr gegenüber
weisungsbefugt ist
- Immer nur einen unmittelbar vorgesetzten
-
Möglichkeit der Kommunikation zwischen verschiedenen
Bereichen (Infofluss ermöglicht Zusammenarbeit)
Mehrliniensystem
Mehrere Vorgesetzte als untergeordnete Ebene
Hier: jeder hat 3 Vorgesetzte
Einlinien- vs. Mehrliniensystem
Relative Vorteile Einliniensystem
- Reduzierte Abstimmungskosten durch
eindeutige Unterstellungsbeziehungen
- Erleichterte Anreizgestaltung
 Nachteile Mehrliniensystem
Relative Nachteile Einliniensystem
- Erhöhte Kosten der Infoübermittlung
- Reduzierte Ausnutzung komparativer
Vorteile
 Vorteile Mehrliniensystem
Stabliniensystem
Stabstellen unterstützen Instanzen im Einliniensystem bei der Vorbereitung und Kontrolle von
Entscheidungen
- Oben: Instanzen
- Unten: Ausführungsstellen
- Dreiecke: Stabstellen
- Funktion Stabstelle: Entlastung
- Es kann auf unterschiedlichen
Ebenen Stabstellen geben
Vorteile
- Fachliche Entlastung und qualifizierte
Unterstützung von Instanzen
- Verbesserung des Wissensstands im
Unternehmen
Nachteile
- Diskretionärer Handlungsspielraum
aufgrund informationeller
Abhängigkeiten der Instanzen
- Unverantwortete Expertenmacht der
Stäbe
- Frustration der Stäbe (Arbeit für den
Papierkorb)
Gliederungstiefe (= Anzahl der Hierarchie) und Leitungsspanne (= Kontrollspanne)
-
Oben: Nur eine GT unterhalb der
Instanz
Links: zwei GTs
Rechts: vier GTs
Je größer die Leitungsspanne, desto
weniger Hierarchieebenen
3.4 Standardisierung
- Instrumente der vertikalen Koordination: von höher geordneter Ebene betriebliche
Anweisung
- Standardisierung = unpersönlich
- Arbeitsprozesse (Programm) und Arbeitsergebnisse (Plan) standardisieren
- = Konkretisierung der Arbeitsaufgabe durch eine generelle Verhaltensvorschrift
- Substitutionsprinzip der Organisation
 Fallweise Regeln, d.h. Einzelfallanweisungen eines vorgesetzten, sollen durch generelle
Regeln ersetzt werden
- Ziele
 Verringerung des personenbezogenen Koordinationsaufwands
 Eingrenzung diskretionärer Handlungsspielräume für Organisationsmitglieder
- Aufgaben, die sich permanent ändern  keine Standardisierung möglich
Programm
Generelle, organisatorische Regel, die das
Verhalten eines Organisationsmitglieds im
Vorhinein für bestimmte Situationen festlegt
- Handlungsvorschrift
- Verfahrensrichtlinie
-
-
Plan
Zielvorgaben, die für eine bestimmte Periode
das Verhalten von Organisationsmitgliedern
steuern soll
Unterschiede zum Programm:
- Geltungsdauer der Vorschrift
- Entscheidungsautonomie
Ablaufprogrammierung: wenig
Entscheidungskompetenzen, z.B.
Fließbandarbeit
Werteorientierung: wenig Standardisierung,
eigene Arbeit
Möglichkeiten und Grenzen der Standardisierung
Vorteile
Gefahren
- Freisetzung von
- Reduzierte Anpassungsfähigkeit
Managementkapazitäten
- Hohe Kosten der Standardisierung
- Reduzierte Verhaltensunsicherheit
- Ideologiegesteuertes Group- Think
- Einfachere Gesamtkoordination
(Werteorientierung)
4. Organisationsstrukturen
4.1 Funktionsbereichsorganisation
-
-
1. Ebene = Chef
Produktion, Marketing &
Vertrieb: starke Abhängigkeit
voneinander
Sekundäre Funktionsbereiche:
unterstützende Funktion
Differenzierung innerhalb der Funktionsbereiche
-
Produktion: 2. Ebene
Verrichtungsprinzip: Werkstattfertigung
Objektprinzip: Fokus auf Objekt, das
bearbeitet wird (Fließbandarbeit)
Grün: 3. Ebene
Diskussion der Funktionsbereichsorganisation
Vorteile
- Ausnutzung von Synergien und
steigenden Skalenerträgen z.B.
Mengenrabatte
- Reduzierte Personalkosten (wenn es
Spezialisten hat
- Einfache Übermittlung fachspezifischen
Wissens
Produktionskostenvorteile
Nachteile
- Hohe abteilungsübergreifende
Abstimmungskosten (Koordination
aufwendig)
- Erschwerte Anreizgestaltung
- Hohe Kosten bei der Übermittlung
prozessspezifischen Wissens
Transaktionskostennachteile
Entscheidungsdezentralisierung
- Vielfältige Interdependenzen (gegenseitige Abhängigkeiten) zwischen den einzelnen
Funktionsbereichen und daraus resultierende eingeschränkte Erfolgszurechnungen machen
eine Dezentralisierung von Entscheidungsrechten problematisch
 Abhängigkeit zwischen Bereichen schränkt Dezentralisierung ein
Geeignetheit der Funktionsbereichsorganisation
- Kleinere Unternehmen mit geringer Anzahl an Produkten (heterogenes Leistungsprogramm)
- Unternehmen mit stabilen Umweltbedingungen (bei Änderungen funktionieren sie nicht)
- Unternehmen mit Massenproduktion (homogenes Leistungsprogramm)
4.2 Geschäftsprozessorganisation
-
Keine Funktionsaufteilung, nur
Geschäftsprozesse
Primäre Geschäftsprozesse: Externer
Kundenkontakt
Sekundäre Geschäftsprozesse: Interner
Kundenkontakt (Kundenbeziehung)
Ausgestaltung der Position des Prozessmanagers
-
Hängt davon ab, wie komplex Prozesse
sind
Wenig komplexe Prozesse: kann von
einem Prozessmanager erledigt werden
Komplexe Prozesse: Prozess weiter
unterteilen, Manager hat „case- team“
Diskussion der Geschäftsprozessorganisation
Vorteile
- Nutzung prozessspezifischen Wissens
- Geringe Abstimmungskosten zwischen
den organisatorischen Einheiten
- Erhöhte Flexibilität der
Organisationsstruktur
- Einfache Anreizgestaltung
Nachteile
- Erhöhte Personalkosten
- Geringe Ausnutzung steigender
Skalenerträge
Entscheidungsdezentralisierung
- Abgeschlossenen Prozesse bzw. Prozessabschnitte ermöglichen eine weitreichende
Entscheidungsdezentralisierung
Geeignetheit der Geschäftsprozesse
- Unternehmen, die mit komplexen und dynamischen Umweltbedingungen konfrontiert sind
- Unternehmen, die Nichtroutine- Technologien einsetzen
- Unternehmen, die besonders kundenorientierte Produkte oder Dienstleistungen anbieten
4.3 Geschäftsbereichsorganisation
-
Geschäftsbereich = nach
Objektprinzip geordnet
Formen der Geschäftsbereichsorganisation (GBO)
1) Produktgruppen (Unterschiedliche
Produktgruppen der GBO)
2) Welche Produkte können mit einer
einheitlichen Fertigungstechnologie hergestellt
werden?
1) Nach Regionen geordnet
2) Bei Banken/ Versicherungen
Wo liegt größte Heterogenität? Größte
Unterschiede?
Diskussion der Geschäftsbereichsorganisation (nach Objektprinzip gegliedert)
Vorteile
Nachteile
- Nutzung des lokalen Wissens in den
- Keine durchgehende Nutzung der
Geschäftsbereichen
Vorteile einer prozessorientieren
- Reduzierter Koordinationsbedarf
Gestaltung
zwischen den Geschäftsbereichen
- Erhöhte Personalkosten (= Generalisten,
- Erhöhte Flexibilität der
≠ Spezialisten)
Organisationsstruktur
- Geringe Ausnutzung steigender
- Einfache Anreizgestaltung
Skalenerträge
Arten von Geschäftsbereichen
Je weiter rechts, desto mehr hat ein
Arbeiter zu sagen
Profit Center:
- Kosten- und Ertragsverantwortung
Cost Center:
- Einhaltung von Kosten
(bestimmtes Budget)
Investment Center:
- Gewinnverantwortung
(Investitionsentscheidung)
Gruppierung von Geschäftsbereichen in Unternehmensbereiche
Entscheidungsdezentralisierung
- Aufteilung in weitgehend autonome Geschäftsbereiche ermöglicht eine weitreichende
Entscheidungsdezentralisierung
Geeignetheit der Geschäftsbereichsorganisation
- Unternehmen, die mit komplexen und dynamischen Umweltbedingungen konfrontiert sind
- Unternehmen, die Nicht- Routine Technologien einsetzen
- Unternehmen, die besonders kundenorientierte Produkte oder Dienstleistungen anbieten
4.4 Mischformen
Formen der organisatorischen Differenzierung bei simultaner Anwendung von Verrichtungs- und
Objektprinzip
3 Formen:
1) Stabsprinzip
2) Matrixprinzip
3) Ausgliederungsprinzip
Stabsprinzip:
- Nach Funktionsprinzip weiter
gliedern
- Stabstellen = Informationsstellen
- Prozessexperten, die
Funktionsexperten in
Entscheidungen unterstützen
-
-
Hierarchisch gleichgestellte
Einheiten geschaffen
Entscheidungsverantwortung für
Prozesse
Abstimmungskosten höher, da
man kooperieren muss
Fokus liegt auf Prozess
Modulare Organisation
Strukturen zwischen Geschäfts- und Funktionsbereichsorganisation (S. 153)
Funktionsmanagement
Produktmanagement
- Geschäftsbereichsorganisation mit
- Funktionsbereichsorganisation mit
funktionsorientierten zentralen
produktspezifischen zentralen
Stabsabteilungen
Stabstellen
- Geschäftsbereichsorganisation mit
- Funktionsbereichsorganisation mit
weisungsberechtigten bzw. autonomen
Produktausschuss
funktionsorientierten Zentralbereichen
- Matrixorganisation mit
- Matrixorganisation mit Geschäfts- und
produktspezifischen Einheiten und
Funktionsbereichen
Funktionsbereichen
4.5 Konzern- Organisation
Konzern
- Verbund mehrerer rechtlich- selbstständiger Unternehmen unter einer gemeinsamen
Leitung
Organisatorische Einheiten
- Muttergesellschaft (Konzernzentrale, Holding- Gesellschaft) als Spitzeneinheit
- Mehrere rechtlich und organisatorisch selbstständige Tochterunternehmen, an denen
Muttergesellschaft eine Kapitalbeteiligung hält
Wirtschaftliche Abhängigkeit
- Grad der wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Muttergesellschaft kommt durch das
Ausmaß an übertragbarer Entscheidungsautonomie für die Tochtergesellschaften zum
Ausdruck, d.h. durch die Wahl einer bestimmten Form der Konzernorganisation
Stammhauskonzern mit Geschäftsbereichsstruktur
- Stammhaus
 Reine Geschäftsbereichsorganisation
 Rechtlich abhängige Produktgruppen
(gelb)
 Dominiert
- L- u. R, VT:
 Rechtlich selbstständige
Tochtergesellschaften
Stammhauskonzern mit Funktionsbereichsstruktur
-
-
Stammhaus hat Defizite im Vertrieb,
deshalb rechtlich selbstständige
Tochtergesellschaft
Stammhaus dominierende Rolle
Holding- Organisation
- Holding- Gesellschaft
 Erlaubt mehr rechtliche
Selbstständigkeit für
Tochtergesellschaft
- Wirtschaftliche Abhängigkeit
 Entsendung eigener
Mitglieder von Holding in
Tochtergesellschaft
 Übernehmen dann leitende
Position (Doppelmandat)
-
Tochtergesellschaften haben
größtmögliche rechtliche Freiheit
Finanzholding =
„Verwaltungsgesellschaft“
 Portfolio von
Finanzbeteiligung wird
verwaltet
 Es geht nur um Geld/ Rendite
 Auch wenn Ziele erreicht
wurden, wird
Tochtergesellschaft behalten
Konzern- Organisation und Entscheidungsrechte
- Differenzierte Ausprägung der Entscheidungsautonomie
- Im Einzelfall kann Grad der Autonomie, den Zentrale ihren Unternehmensbereichen
einräumt bei rechtlich selbst- und unselbstständigen Bereichen auch gleich sein
Rechtlich selbstständige vs. Rechtlich unselbstständige Unternehmensbereiche
Vorteile der Konzern- Organisation
Nachteile der Konzern- Organisation
- Vereinigung der Vorteile kleiner,
- Widerstände der rechtlich
mittelständischer Betriebe mit den
selbstständigen Tochtergesellschaften
Vorteilen großer Unternehmen (große
gegen die Maßnahmen der
haben Marktmacht, kleine sollen
Konzernleitung denkbar (mit
rechtlich selbstständig werden)
einheitlicher Leitung ≠einverstanden)
- Große strategische und strukturelle
Flexibilität aufgrund der rechtlichen
Selbstständigkeit
- Ausnutzung von Steuervorteilen
(„Versteuerung in Steueroase“)
-
Beispiele: Blatt
4.6 Structure follows strategy
-
-
-
Link zwischen
Organisationsstruktur und strategie
Diversifikation: Ausdehnung des
Produktprogramms
Divisionalisierung: Divisionale
(Geschäftsbereichs-) Organisation
anführen
Gemeinsamkeit: auf verwendete
Produktionstechnologie
zurückgreifen
…, aber auch: Structure follows fashion
- Divisionale Organisation einführen, weil es Andere auch tun („fashion“)
 Verspricht aber ≠ Erfolg
- Anteil der Unternehmen, die Diversifiziert sind (schwarz)
- Immer nur 200 größte Unternehmen im Land
- Zusammenhand Diversifikation und Divisionalisierung: positiver Verlauf/ Trend
- Anteil Divisionalisierter Unternehmen größer als Anteil der Diversifizierten
5.Rekrutierung von Mitarbeitern
Festlegung von Einstellungsstandards
- Kosteneffektivste Arbeit = niedrigstes Verhältnis von Lohn zu produzierter Menge
- preisgünstigste Arbeit =/= kosteneffektivste Arbeit
- Kosten / BIP, je niedriger, desto besser
Auswahl passender Mitarbeiter
- Aussortierung durch Zertifikate (=Bedingung: hoher Informationsgehalt, Adverse Selektion lösbar)
- Probezeiten (= Varianten; Befristete Verträge, Temporäragenturen)
- hohes Lohnangebot (= adverse Selektion, nicht geeignet)
- Einstellungstests (=Nach Vorauswahl geeignet für weitere Sortierung, Lohnt sich wenn; Testkosten
gering / Test genau / eine grosse Zahl von Bewerbern abgelehnt wird)
- Lohnabstände (=niedrige Löhne in und hohe Löhne nach Probezeit
Abwerbungssstrategie
+ bei ungewöhnlichen Fähigkeiten, die zum Unternehmen passen
+ höhere Sicherheit, da schon positiv selektioniert
- aktueller AG hat Informationsvorteil  Gefahr des Winner’s Curse
6.Motivation und Personalführung
Menschenbilder:
- rational/ökonomisch - sozial
-selbst verwirklichend
-komplex
Managementansätze
- Scientific Management: Produktivitätsmaxim. durch optimalen Einsatz von Mensch & Maschine
(Trennung von manuellen und dispositiven Tätigkeiten / Arbeitsteilung, Spezialisierung)
Eignung + Arbeitsbedingung  Leistung
-Human Relations-Ansatz: Erhöhung der Arbeitsproduktivität (besonders durch Arbeitszufriedenheit)
soziale Beziehung & soziale Bedingung  Zufriedenheit  Leistung
-Humanistischer Ansatz: Motivation erfolgt primär intrinsisch und weniger materiell
(AN erbringt hohe Leistung bei Bedürfnis zur Selbstverwirklichung)
Personalführung
Wollen + Können + Dürfen  Leistungsverhalten  Unternehmenserfolg
Motivationstheorien
- Bedürfnispyramide (Maslov): SV, Anerkennung, soz. Bedürfnisse, Sicherheit, physiolog. Bedürfnisse
(Bedürfnis bleibt verhaltensbestimmend, solange nicht vollständig befriedigt)
- Theorie X: kaum Ambitionen, ungern arbeiten, Verantwortung vermeiden
Theorie Y: eigenständig & kreativ, gerne arbeiten, Verantwortung übernehmen
-Zwei-Faktoren-Theorie: Motivatoren (Zufriedenheit) & Hygienefaktoren (Unzufriedenheit verhind.)
Führungsstile
Führungstheorien
1) Eigenschaftstheorie: Führungseigenschaft (confidence, targeted, intelligence)  Führungserfolg
2) Verhaltenstheorie: Führungsverhalten  Führungserfolg
1) - Eigenschaften angeboren / nicht erlernbar
- Ziel: Führungskräfteauswahl
2) - nicht angeboten / erlernbar
- Ziel: Führungskräfteentwicklung
Verhaltensgitter
3) Situationstheorie: Führungsstil  Führungssituation  Führungserfolg
Reifegradtheorie: Führungsstil abhängig vom Reifegrad der Mitarbeiter
- Arbeitsreife (Können):
Qualifikation, Wissen, Erfahrung, Fähigkeiten
- psych. Reife (Wollen):
Motivation, Leistungsorientierung, Selbstvertrauen, Verantwortung
7.Lohnsysteme
variable Entlohnung wenn; einfach messbar / eindeutige Zuordnung
Leistungsmessung und Leistungsbewertung
Objektiv:
Output (=Umsatz)
Subjektiv:
Output (=Kundenzufriedenheit)
Input (=Zeit)
Input (=Qualifikation
Pay for performance
1) a) Fixlohn / Zeitlohn: Lohnsatz/Zeiteinheit (Qualifikation) x Zeiteinheit
Anwendung: nicht objektiv messbar / unregelmässig, ohne Einfluss auf Output, hohe
Qualitätsanforderungen, mehrere Teilaufgaben
+ konstant / planbar
- kein Anreiz zur Steigerung
+ Fokus auf Qualität
- Erhöhte Stückkosten bei Minderleistung
+ keine Überbeanspruchung - Benachteiligung leistungsstärkerer Mitarbeiter
von Ressourcen
+ geringer Verwaltungsaufwand
b )Fixlohn mit Zulage: Lohnsatz/Zeiteinheit (Qualifikation) x Zeiteinheit + Zulage
2) Stücklohn / Akkordlohn: erbrachte Stückleistung des MA (Anforderung x Stückzahl)
3) Prämienlohn: Abhängig von Anforderungen & Leistung (Grundlohn + Prämie x Leistungsindikator)
Mengenprämie / Nutzungsprämie / Qualitätsprämie / Ersparnisprämie
4)Provision: Vergütung auf Grundlage des erzielten Umsatzes (Grundlohn + Umsatzanteil x Faktor)
Provision vs. Stücklohn:
Gemeinsamkeit: Entlohnung unmittelbar auf Outputhöhe bezogen
Unterschied:
Provision flexibler (Wertunterschiede berücksichtig)
5) Bonuszahlung:
- geringe Anreize, wenn Schwellenwert zu hoch
- AN haben Anreiz, Leistungsmass zu manipulieren
6) Senioritätslöhne: Lohn zu Beginn unterhalb, später oberhalb der Produktivität
+ Entlassungsdrohung als Disziplinierung
- Pfandverlust bei Konkurs/feindl. Übernahme
+ keine Outputmessung erforderlich
- Entlassungsanreiz ab t0
+Vermeidung von Fehlanreizen bei LeistungsEinstiegslohn für gute AN zu gering
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