Kommunaler Index für Inklusion

Werbung
Inklusion –personenzentrierte Hilfen
und die Zukunft der Dienste für
Menschen mit Behinderungen
BWF-Jahrestagung
2011
Vortrag P.Gromann
Leitidee Inclusion
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Etablierung der Menschenrechte einzelner Personen Recht auf
Teilhabe im Alltagsleben, bei der Arbeit und Freizeit aber auch im
Kommunalen Handeln
Grundverständnis : Menschen sind eine unteilbare Vielfalt von
Individuen : Vielfalt steckt in jeder Person, die schon jetzt in
unterschiedlichen Zusammenhängen Kompetenzen, Bedarfe und
Stärken zeigen (deutsche und ausländische, behinderte und
nichtbehinderte Menschen, weibliche und männliche, reiche und arme
Menschen)
Kommunen und BWF /Ambulante Dienste stellen „Sprungbretter“ für
Teilhabe bereit
Inclusion umsetzen heißt dann konkret Diskriminierung in allen
Lebensfeldern und der Kommune „erkennenlernen“ und
nachhaltig dazu beizutragen, dass Diskriminierung und Barrieren der
Teilhabe verschwinden
Teilhabe
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Das Sozialgesetzbuch IX sichert eigentlich allen
Menschen mit Beeitnrächtigungen eine selbstbestimmte
Teilhabe zu
Dies bleibt jedoch im Rahmen der Rechtlichen und
finanzpolitischen Normen ein „abstraktes“ Zugeständnis.
Faktisch sind viele Menschen mit Beeinträchtigungen
ausgeschlossen, ein „ganz normales Leben“ zu führen.
Wichtig : das Maß der Teilhabe ist von subjektiven und
objektiven Bedingungen beeinflusst
Selbstbestimmtes Teilhaben
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Selbstbestimmung setzt Wahlmöglichkeiten voraus
Selbstbestimmung setzt Fertigkeiten voraus –
insbesondere die, die eigenen Rechte zu kennen, für
sie einzutreten. Mann und Frau muss mit Verwaltung
umgehen können und „Regie“ führen können
Wo das nicht vorhanden ist, da muss es zum
Teilhaben Assistenz geben.
Das Ausmaß der Assistenz ist folglich eine strukturelle
Bedingung von Teilhabe
Prüfstand : Welche Hilfen braucht selbstbestimmtes
Teilhaben ?
Strukturelle Bedingung von
Teilhabe : ein Ort zum Leben
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BWF : Lebensort mit Netzwerk
Teilhabeindikatoren im BWF :
Eigene Wahl
Atmosphäre – Respektiert werden
Sichere Strukturen – auch in Krisen
Handeln können – im Alltag selbstbestimmen
und im Miteinander abstimmen
Prinzipien von Assistenz und
Teilhabeplanung müssen allgemeine
Gültigkeit haben
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Lebensziele – nicht Trainingsziele
Dialogisches Planen und Bewerten von Asisstenz
und Hilfen
Berücksichtigung der Wechselwirkungen
Hilfen unabhängig von bestimten Wohn- und
Arbeitsorten
Kurz : all das was so schwer im Alltag umzusetzen
ist : Individuelle Teilhabe im Dialog planen,
koordinieren, umsetzen und auswerten.
Das Bedeutet :
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Dem Recht auf individuelle Teilhabe durch die
Art der Unterstützung Geltung zu verleihen
Vorrang von ambulanten Hilfen, keine
Begrenzung des Zeitumfangs von Begleitung
im BWF
Gleichstellung in der Beantragung von
Sachleistungen und persönlichen Budgets
Einfache Sprache, einfache und integrierte
Beantragung aller Hilfen
Zentrale Anforderung ist jedoch auch die
Öffnung des Gemeinwesens
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Menschen mit Beeinträchtigungen beschreiben
Vereinsamung , Isolation, Vergessenwerden und
Wegsehen ,Diskriminierung
Verweigerung von Rechten
Viel Hilfe „geht“ nur im Heim
Deshalb fordert Inclusion auch die
Veranwortungsübernahme von Kommunen
Wie kann das gehen – das beschreibt der
Kommunale Index für Inclusion
Kommunaler Index für Inclusion –
das ist :
Ein Fragenkatalog für die Planung und Umsetzung
inclusiver Werte
 Vorbild aus Suffolk (UK) : Inclusives Handeln soll in
allen kommunalen Bereichen umgesetzt werden
 Zentral ist dabei der Bezug auf die Leitidee
Inclusion
 Spannend für unser Thema wäre der Bezug auf
Betreutes Wohnen in Familien
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Arbeit mit dem Kommunalen Index
für Inclusion ist ein Prozess
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Mit folgenden Ziel-Dimensionen der Veränderung
Kultur : Werte und Leitideen / Grundhaltung des Respekts
und der Anerkennung, die Inclusion befördert
Strukturen : Arbeitsstrukturen und Führungs(bzw.Team)methoden, die die Leitidee Inclusion befördern
Praktiken : konkretes (Verwaltungs-)Handeln in der
kommunalen Praxis
Quelle : Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (Hrsg.), homepage
und Arbeitsbuch Kommunaler Index für Inklusion, Mai 2011
Beispiel aus dem Arbeitsbuch
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Aus 1. Kultur
1.9. Es wird alles getan, um diskriminierende Praktiken zu
beseitigen
Ist die Organisation/Einrichtung bestrebt, Diskriminierungen jeder
Art zu beseitigen ?....
Ist es für MitarbeiterInnen selbstverständlich, abwertende
Bezeichnungen zu vermeiden ?....
Werden stereotype Aufgaben, die evtl. als diskriminierend
empfunden werden, gerecht verteilt ? ( Z.B. das Müll wegbringen
)…
Ist MitarbeiterInnen bewusst, dass „Behinderung“ erst dann
entsteht wenn Menschen mit Beeinträchtigungen auf Ablehnung
und institutionelle Barrieren treffen ?
Beispiel aus dem Arbeitsbuch
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2.Strukturen
2.4 Vorgehensweisen und Strukturen sind
aufeinander abgestimmt
Fördern die bestehenden Strukturen eine Kultur
der Selbständigkeit ?....
Werden MitarbeiterInnen ermutigt, über die
Auswirkungen von politischen und
gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrem
Tätigkeitsbereich nachzudenken ?
Beispiel aus dem Arbeitsbuch
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3. Praktiken
3.2. In allen Praktiken zeigt sich ein Verständnis von
Vielfalt
Sind MitarbeiterInnen es gewohnt, mit Menschen mit
Beeinträchtigungen zusammenzuarbeiten ?
Zeigen MitarbeiterInnen , dass Sie andere Ansichten und
Lebensformen respektieren und schätzen ?
Ist es MitarbeiterInen bewußt, wie groß der körperliche
und mentale Aufwand für Menschen mit
Beeinträchtigungen ist und wie ermüdend es für Sie sein
kann, bestimmte Aufgaben zu erfüllen ?
Partizipation als Teilhabe und
Teilgabe
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Beteiligungs“kaskade“ von Menschen mit Beeinträchtigungen
Passive Inanspruchnahme von Beratung und kommunalen
Serviceleistungen
Sporadisches Engagement an eigenen Interessen im kommunalen Raum
oder in öffentlich geförderten Organisationen ( z.B. KiTa, Heime)
Regelmäßiges Engagement für die eigene Teilhabe im Alltag/Nahraum
Teilnahme an Bewohner- oder Nutzergremien auf kommunaler Ebene
Kontinuierliches Engagement in Vereinen, Initiativen,
Selbsthilfeorganisationen im Rahmen sozialer Räume ( etwa im Stadtteil
oder der Gemeinde)
Grundverständnis : Mangelnde Beteiligung ist dabei als soziales Problem
zu betrachten und nicht als personales ( Behinderung) kulturelles
(Sprache, Schicht) oder ethnisches Problem
Das „Quartier“ oder „individuelle Lebensraum“ wie die
Räume der Teilhabe an Arbeit stellen daher die
zentralen „Verortungen“ der Inclusion dar
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Die Qualität der öffentlichen Einrichtungen (und in unserem
Fall des BWF-Teams) kann so verstanden eine Ressource für
aktives Handeln aller Akteure sein
Öffentliche Finanzierung muss Partizipation verbindlich
einschließen
„Soziale Ausgrenzung ist ein Prozess, durch den bestimmte
Personen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und durch
ihre Armut bzw. wegen unzureichender Grundfertigkeiten oder
fehlender Angebot für lebenslanges Lernen oder aber infolge
von Diskriminierung an der vollwertigen Teilhabe gehindert
werden…… Sie haben kaum Zugang zu den Macht- und
Entscheidungsgremien und fühlen sich daher oft machtlos und
außerstande, auf die Entscheidungen, die sich auf ihr
tägliches Leben auswirken, Einfluss zu nehmen“ Quelle :
Europäische Kommission, Gemeinsamer Bericht über die Soziale
Eingliederung…. Brüssel 2003 S. 10
„kommunaler Inclusionsprozess“
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Lässt sich nur unter Beteiligung
( Mitverantworten, Mitdenken, Mitreden, Mitplanen, Mitentscheiden
und Mitgestalten)
aller Akteure gestalten
Und er zeigt sich an einer
„dialogischen Grundhaltung der Fachkräfte“
„Akzeptanz der Grundrechte“
„Demokratisierung des pädagogischen Alltags“
„Einrichtungskulturen“ des Sozialen
Konzepten und angewandten Methoden
Im Umgang mit Beschwerden und Anregungen
(Quelle : S. Wutzke, Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der
Heimerziehung – Erfahrungen aus einem Beteiligungsprojekt“
Philosophie der Teilhabe / Amyrta
Sen
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Teilhabe soll nicht nur aus materieller Gleichstellung
bestehen
Das sind wichtige Grundlagen – aber Teilhabe soll die
Freiheitsgrade erhöhen, sich zu beteiligen
Teilhabe ist eine handlungsorientierte Perspektive
Wir sollten Menschen mit Beeinträchtigen als
engagierte Gestalter ihres Lebens sehen und Ihnen
zutrauen, im Gemeinwesen ( gerade auch mit der Art,
wie ihre Hilfen organisiert sind ) einen wichtigen
Beitrag zu leisten
Teilhabe = Teilgabe
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