Springer-Lehrbuch S.Brandt · H.D. Dahmen Mechanik Eine Einführung in Experiment und Theorie Vierte Auflage mit 270 Abbildungen, 10 Tabellen, 52 Experimenten und 145 Aufgaben mit Hinweisen und Lösungen 123 Professor Dr. Siegmund Brandt e-mail: [email protected] Professor Dr. Hans Dieter Dahmen e-mail: [email protected] Fachbereich Physik Universität Siegen 57068 Siegen Deutschland Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-540-21666-9 4. Aufl. Springer Berlin Heidelberg New York ISBN 3-540-59319-5 3. Aufl. Springer Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2005 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Satz: Tilo Stroh, Universität Siegen unter Vewendung eines Springer LATEX-Makropakets Herstellung: LE-TEX Jelonek, Schmidt & Vöckler GbR, Leipzig Einbandgestaltung: design & production GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier 56/3144/YL - 5 4 3 2 1 0 Vorwort zur vierten Auflage Der vorliegende Band ist eine Einführung in die Mechanik, die die grundlegenden experimentellen Befunde und die theoretischen Methoden zur Beschreibung und zum Verständnis der physikalischen Vorgänge und ihrer Gesetzmäßigkeiten gleichgewichtig behandelt. Entsprechend dieser Zielsetzung ist der Band gemeinsam von einem experimentellen und einem theoretischen Physiker geschrieben worden. Der Inhalt dieses Bandes wird in einem Semester behandelt. Der Stoffumfang entspricht vier Vorlesungsstunden in der Woche und zusätzlich drei Ergänzungsstunden in kleinen Gruppen. Der Band wendet sich an Studenten der Physik, Mathematik und Chemie im Grundstudium. Experimente von grundsätzlicher oder beispielhafter Bedeutung werden besonders ausführlich und quantitativ beschrieben. Mit Hilfe von stroboskopischen Aufnahmen sind Bewegungsabläufe oft photographisch so dargestellt, daß der Leser quantitative Messungen an den Abbildungen nachvollziehen kann. Ergänzt wurde das Beispielmaterial in vielen Fällen durch Computerzeichnungen physikalischer Vorgänge, die ebenfalls streng quantitativ sind. Die theoretische Begriffsbildung geht nicht wesentlich über die der klassischen Anfängerausbildung hinaus, wird jedoch oft strenger gefaßt und vertieft. Eine knappe Darstellung wird durch konsequente Benutzung von Vektorschreibweise und gelegentlich der Tensorschreibweise erreicht. Die nötigen mathematischen Hilfsmittel werden in einem ausführlichen Anhang bereitgestellt und an vielen Beispielen veranschaulicht. Vorausgesetzt werden nur elementare Kenntnisse der Differential- und Integralrechnung. Für die vierte Auflage wurde die Mechanik sorgfältig durchgesehen und überarbeitet. Ein unabhängiger Band Elektrodynamik (ebenfalls in vierter Auflage) erscheint gleichzeitig. Wir danken Herrn T. Stroh herzlich für seine Hilfe beim Computersatz dieser Auflage. Siegen, Mai 2004 S. Brandt H. D. Dahmen Inhaltsverzeichnis 1 Kinematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Massenpunkt. Vektoren von Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Gleichförmig geradlinige Bewegung . . . 1.2.2 Gleichmäßig beschleunigte Bewegung . . 1.2.3 Gleichförmige Kreisbewegung . . . . . . 1.2.4 Superposition von Bewegungen . . . . . 1.3 Einheiten von Länge und Zeit. Dimensionen. Einheitensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.4 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . 1 4 4 4 6 8 . . . . . . . . 9 11 . . . . . . . . . . . . 2 Dynamik eines einzelnen Massenpunktes . . . . . . . . . . 2.1 Schwere Masse. Dichte . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 Kraft als Vektorgröße . . . . . . . . . . . . . . 2.2.2 Beispiele von Kräften, Gewicht, Reibungskraft, Federkraft. Reduzierung der Reibung durch Luftkissen . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Erstes Newtonsches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . 2.4 Zweites Newtonsches Gesetz. Träge Masse . . . . . . . 2.5 Drittes Newtonsches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . 2.6 Anwendungen: Federpendel. Mathematisches Pendel. Fall und Wurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.1 Federpendel (eindimensionaler harmonischer Oszillator) . . 2.6.2 Mathematisches Pendel . . . . . . . . . . . . . 2.6.3 Fall und Wurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.4 Wurf mit Reibung . . . . . . . . . . . . . . . . 2.7 Impuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.8 Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 13 15 15 . . . . 17 21 21 27 . 27 . . . . . . 28 33 36 38 41 42 VIII 2.9 2.10 2.11 2.12 2.13 2.14 2.15 2.16 2.17 2.18 2.19 Inhaltsverzeichnis Kraftfelder. Feldstärke. Gravitationsgesetz . . . . . . Potential. Potentielle Energie . . . . . . . . . . . . . Konservatives Kraftfeld als Gradient des Potentialfeldes Kinetische Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . Energieerhaltungssatz für konservative Kraftfelder . . Einheiten der Energie. Leistung und Wirkung . . . . . Drehimpuls und Drehmoment . . . . . . . . . . . . . Bewegung im Zentralfeld . . . . . . . . . . . . . . . Bewegung im zentralen Gravitationsfeld . . . . . . . Beschreibung der Planetenbewegung im Impulsraum . Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Dynamik mehrerer Massenpunkte . . . . . . . . 3.1 Impuls eines Systems zweier Massenpunkte. Schwerpunkt. Impulserhaltungssatz . . . . . . 3.2 Verallgemeinerung auf mehrere Massenpunkte. Schwerpunktsystem . . . . . . . . . . . . . . 3.3 Energieerhaltungssatz . . . . . . . . . . . . . 3.4 Drehimpuls. Drehimpulserhaltungssatz . . . . 3.5 Zweikörperproblem . . . . . . . . . . . . . . 3.5.1 Schwerpunkt- und Relativkoordinaten 3.5.2 Planetenbewegung . . . . . . . . . . 3.5.3 Elastischer Stoß . . . . . . . . . . . . 3.6 Mehrkörperproblem . . . . . . . . . . . . . . 3.6.1 Numerische Lösung . . . . . . . . . 3.6.2 Beispiele zum Dreikörperproblem . . 3.7 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 51 53 54 55 57 58 59 59 66 69 . . . . . . 73 . . . . . . 73 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 79 84 86 86 88 89 92 92 94 96 4 Starrer Körper. Feste Achsen . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Winkelgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Impuls. Zentripetalkraft . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Drehimpuls und Trägheitsmoment. Bewegungsgleichung 4.4 Bewegung im Schwerefeld. Physikalisches Pendel . . . 4.5 Steinerscher Satz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.6 Rotationsenergie. Energieerhaltung . . . . . . . . . . . 4.7 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 . . . . . . . 99 101 102 106 109 111 112 5 Inertialsysteme . . . . . . . . . . . . 5.1 Translationen . . . . . . . . . . 5.2 Rotation des Koordinatensystems 5.3 Galilei-Transformationen . . . . 5.4 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 117 121 123 127 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inhaltsverzeichnis 6 Nichtinertialsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Beschleunigtes Bezugssystem . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Zeitabhängige Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Gleichförmig rotierendes Bezugssystem. Zentrifugalkraft. Corioliskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX . . . 131 131 133 . . 135 143 7 Starrer Körper. Bewegliche Achsen . . . . . . . . . . . . . . 7.1 Die Freiheitsgrade des starren Körpers . . . . . . . . . . 7.2 Eulersches Theorem. Zeitableitung beliebiger Vektoren . . 7.3 Drehimpuls und Trägheitsmoment des starren Körpers bei Rotation um einen festen Punkt . . . . . . . . . . . . 7.4 Trägheitstensoren verschiedener Körper. Hauptträgheitsachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.5 Drehimpuls und Trägheitsmoment um feste Achsen . . . . 7.6 Trägheitsellipsoid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.7 Steinerscher Satz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.8 Bewegungsgleichungen des starren Körpers. Drehimpulserhaltungssatz. Eulersche Gleichungen . . . . 7.9 Kinetische Energie des starren Körpers. Translationsenergie. Rotationsenergie. Energieerhaltungssatz 7.10 Kräftefreier Kugelkreisel . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.11 Kräftefreie Rotation um eine Hauptträgheitsachse . . . . . 7.12 Kräftefreie Rotation um eine beliebige Achse. Poinsotsche Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.13 Symmetrischer Kreisel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.14 Kreisel unter der Einwirkung von Kräften. Larmor-Präzession . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.15 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2 Ungedämpfte Schwingung. Komplexe Schreibweise . . . 8.3 Phasenebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.4 Gedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5 Erzwungene Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.1 Erregter Oszillator. Schwingungsgleichung . . . . 8.5.2 Lösung der Schwingungsgleichung . . . . . . . . 8.5.3 Stationäre Schwingung . . . . . . . . . . . . . . 8.5.4 Energie- und Leistungsbilanz. Resonanz . . . . . 8.5.5 Einschwingvorgang . . . . . . . . . . . . . . . . 8.5.6 Grenzfall verschwindender Dämpfung. Schwebung 8.5.7 Resonanzkatastrophe . . . . . . . . . . . . . . . 148 148 151 152 157 161 162 164 165 168 171 172 178 180 184 186 189 189 190 192 194 201 201 204 206 209 215 217 219 X Inhaltsverzeichnis 8.6 8.7 Gekoppelte Oszillatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 232 9 Nichtlineare Dynamik. Deterministisches Chaos . . . . . . . 9.1 Duffing-Oszillator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2 Lineare Bewegungsgleichung. Stabilität. Fixpunkte . . . . 9.3 Nichtlineare Bewegungsgleichung. Linearisierung . . . . 9.4 Grenzmengen. Attraktoren. Poincaré-Darstellung . . . . . 9.5 Stabile und seltsame Attraktoren. Deterministisches Chaos 9.6 Feigenbaum-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.7 Hysterese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.8 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 233 239 249 254 258 260 263 268 10 Wellen auf ein- und zweidimensionalen Trägern 10.1 Longitudinale Wellen . . . . . . . . . . . . 10.2 Transversale Wellen . . . . . . . . . . . . . 10.3 Allgemeine Lösung der Wellengleichung . . 10.4 Harmonische Wellen . . . . . . . . . . . . 10.5 Superpositionsprinzip . . . . . . . . . . . . 10.6 Energiedichte und Energiestromdichte . . . 10.7 Reflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10.8 Stehende Wellen . . . . . . . . . . . . . . . 10.9 Laufende Welle auf eingespannter Saite . . . 10.10 Membranschwingungen . . . . . . . . . . . 10.11 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 270 273 276 277 280 281 284 291 296 299 303 11 Elastizität . . . . . . . . . . . . . . . . 11.1 Elastische Körper . . . . . . . . . 11.2 Dehnung . . . . . . . . . . . . . . 11.3 Dehnung und Querkontraktion . . 11.4 Spannungs- und Verzerrungstensor für den längsverzerrten Quader . . 11.5 Lokaler Verzerrungstensor . . . . . 11.6 Lokaler Spannungstensor . . . . . 11.7 Kraftdichte . . . . . . . . . . . . 11.8 Lokales Hookesches Gesetz . . . . 11.9 Scherung . . . . . . . . . . . . . 11.10 Torsion . . . . . . . . . . . . . . 11.11 Biegung . . . . . . . . . . . . . . 11.12 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 307 310 312 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 320 326 330 332 333 337 341 345 Inhaltsverzeichnis 12 Wellen in elastischen Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.1 Eulersche Bewegungsgleichung elastischer Medien . . . . 12.2 Zerlegung in Quell- und Wirbelfeld . . . . . . . . . . . . 12.3 Das Quellfeld. Longitudinalwellen im unendlich ausgedehnten Medium . . . . . . . . . . . 12.4 Das Wirbelfeld. Transversalwellen im unendlich ausgedehnten Medium . . . . . . . . . . . 12.5 Verzerrungs- und Spannungstensoren von Transversal- und Longitudinalwellen . . . . . . . . . 12.6 Reflexion und Brechung der Transversal- und Longitudinalwelle an der Oberfläche eines Mediums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12.7 Transversal- und Longitudinalwellen in einer Materialplatte 12.8 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Hydrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.1 Deformation eines Flüssigkeitselementes . . . . . . . 13.2 Rotations- und Verzerrungsgeschwindigkeitstensor . . 13.3 Kontinuitätsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4 Konservative äußere und innere Kräfte . . . . . . . . 13.5 Ideale Flüssigkeiten. Eulersche Bewegungsgleichung . 13.6 Hydrostatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.7 Gleichförmig rotierende, inkompressible, ideale Flüssigkeit im Schwerefeld . . . . . . . . . . . 13.8 Stationäre Strömung einer inkompressiblen Flüssigkeit. Bernoulli-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.9 Energiesatz für die nichtstationäre Strömung der idealen Flüssigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.10 Spannungstensor der Reibung einer zähen Flüssigkeit. Stokessches Reibungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . 13.11 Navier–Stokes-Gleichung. Ähnlichkeitsgesetze . . . . 13.12 Strömung durch Röhren. Hagen–Poiseuille-Gesetz . . 13.13 Reibungswiderstand einer Kugel in einer zähen Flüssigkeit. Stokessches Reibungsgesetz 13.14 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XI 349 349 351 352 355 357 359 364 367 . . . . . . . 372 372 374 378 379 382 383 . . 386 . . 390 . . 393 . . . . . . 396 400 402 . . . . 405 406 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408 408 409 409 409 Anhang A Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.1 Begriff des Vektors . . . . . . . . . . . . . . . . A.2 Vektoralgebra in koordinatenfreier Schreibweise . A.2.1 Multiplikation eines Vektors mit einer Zahl A.2.2 Addition und Subtraktion von Vektoren . XII Inhaltsverzeichnis . . . . . 411 412 413 414 416 . . . . . . . . . 416 419 422 422 423 424 425 427 428 431 B Tensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.1 Basistensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.2 Allgemeine Tensoren. Rechenregeln . . . . . . . . . . . B.3 Darstellung durch Links- und Rechtsvektoren . . . . . . . B.4 Produkt von Tensor und Vektor . . . . . . . . . . . . . . B.5 Produkt zweier Tensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . B.6 Vektorprodukt in Tensorschreibweise . . . . . . . . . . . B.7 Matrizenrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.8 Determinante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.9 Matrixinversion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.10 Zerlegung in symmetrische und antisymmetrische Tensoren B.11 Abbildungen durch einfache Tensoren . . . . . . . . . . . B.12 Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.13 Infinitesimale Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.14 Basiswechsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.15 Hauptachsentransformation . . . . . . . . . . . . . . . . B.16 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433 433 433 436 436 438 439 440 442 444 445 446 452 457 458 461 466 C Vektoranalysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C.1 Skalarfelder und Vektorfelder . . . . . . . . . . . C.2 Partielle Ableitungen. Richtungsableitung. Gradient C.3 Nabla-Operator in Kugel- und Zylinderkoordinaten C.4 Divergenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C.5 Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C.6 Laplace-Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . C.7 Totale Zeitableitung . . . . . . . . . . . . . . . . 468 468 470 477 478 481 484 485 A.3 A.4 A.5 A.6 A.2.3 Skalarprodukt . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2.4 Vektorprodukt . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2.5 Spatprodukt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A.2.6 Entwicklungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . Vektoralgebra in Koordinatenschreibweise . . . . . . . A.3.1 Einheitsvektor. Kartesisches Koordinatensystem. Vektorkomponenten . . . . . . . . . . . . . . A.3.2 Rechenregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . Differentiation eines Vektors nach einem Parameter . . . A.4.1 Vektor als Funktion eines Parameters. Ortsvektor A.4.2 Ableitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nichtkartesische Koordinatensysteme . . . . . . . . . . A.5.1 Kugelkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . A.5.2 Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . A.5.3 Ebene Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inhaltsverzeichnis C.8 Einfache Rechenregeln für den Nabla-Operator C.9 Linienintegral . . . . . . . . . . . . . . . . . C.10 Wegunabhängiges Linienintegral. Potentialfunktion eines Vektorfeldes . . . . . C.11 Oberflächenintegral . . . . . . . . . . . . . . C.12 Volumenintegral . . . . . . . . . . . . . . . . C.13 Integralsatz von Stokes . . . . . . . . . . . . C.14 Integralsatz von Gauß . . . . . . . . . . . . . C.15 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D Taylor-Reihen . . . . . . . . . . . . 486 487 . . . . . . . . . . . . 491 492 499 502 506 508 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 511 E Komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . F Die wichtigsten SI-Einheiten der Mechanik 514 . . . . . . . . . 520 . . . . . . . . . . . . 522 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 545 Hinweise und Lösungen zu den Aufgaben Sachverzeichnis XIII 1. Kinematik Als Kinematik bezeichnet man die reine Beschreibung von Bewegungsvorgängen. Man bemüht sich dabei nicht, die Ursachen der Bewegung zu untersuchen. Es handelt sich daher in der Kinematik eigentlich um rein mathematische Aufgabenstellungen. 1.1 Massenpunkt. Vektoren von Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung Inhalt: Ort eines Massenpunktes als zeitabhängiger Vektor. Geschwindigkeit und Beschleunigung sind die erste bzw. zweite Zeitableitung des Ortsvektors. Bezeichnungen: r(t) Ortsvektor, v(t) Geschwindigkeitsvektor, a(t) Beschleunigungsvektor, t Zeit. Wir wollen uns in diesem Abschnitt auf Bewegungen von Objekten beschränken, die durch Angabe eines einzigen Raumpunktes charakterisiert werden können. Ein solches Objekt nennen wir Massenpunkt, obwohl wir den Begriff der Masse noch nicht benötigen. Der Ort eines Massenpunktes ist durch seinen Ortsvektor r bestimmt. Das ist ein Vektor, der einen festen Punkt, den Aufpunkt, mit dem Ort des Massenpunktes verbindet. Als Aufpunkt wird oft der Ursprung eines Koordinatensystems gewählt, jedoch ist der Ortsvektor völlig unabhängig von einem bestimmten Koordinatensystem definiert. Es ist sinnvoll, allgemeine Beziehungen unabhängig vom Koordinatensystem zu formulieren und erst im Bedarfsfall ein an das jeweilige Problem angepaßtes Koordinatensystem zu wählen. Für einen bewegten Massenpunkt ist ein Ortsvektor von der Zeit abhängig und beschreibt die Bahnkurve des Massenpunktes r = r(t) . (1.1.1) Die Ableitung des Ortsvektors nach der Zeit ist ebenfalls ein Vektor, v(t) = Er heißt Geschwindigkeitsvektor. dr(t) = ṙ(t) dt . (1.1.2) 2 1. Kinematik (Die Kennzeichnung der zeitlichen Ableitung einer Größe durch einen darübergesetzten Punkt stammt von Newton, die Schreibweise d/dt von Leibniz. Beide haben die Infinitesimalrechnung unabhängig voneinander entwikkelt.) Die zeitliche Ableitung des Geschwindigkeitsvektors definieren wir als Beschleunigungsvektor a(t) = dv(t) d2 r(t) = r̈(t) = v̇(t) = dt dt2 . (1.1.3) Die Ableitung einer vektoriellen Funktion x(t) nach dem Parameter t ist im Abschn. A.4 behandelt. Wir veranschaulichen hier den Begriff des Geschwindigkeitsvektors noch einmal an Hand von Abb. 1.1. Ein Massenpunkt bewegt sich auf einer Bahnkurve. Dabei durchläuft er zur Zeit t = t 0 den Punkt x0 . Nach Ablauf von τ, 2τ, . . . , 4τ erreicht er die Punkte x1 , x2 , . . . , x4 . Der Geschwindigkeitsvektor zur Zeit t0 ist durch den Grenzwert (a) (b) (c) (d) Abb. 1.1 a–d. Zur Definition von Geschwindigkeit und Beschleunigung 1.1 Massenpunkt. Vektoren von Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung 3 x(t0 + ∆t) − x(t0 ) dx (t0 ) = lim ∆t→0 dt ∆t v0 = v(t0 ) = gegeben. In Abb. 1.1b sind eine Reihe von Differenzenquotienten x4 − x0 4τ x3 − x0 3τ , , ... wiedergegeben, die in Richtung der Sekanten x4 − x0 , x3 − x0 , . . . zeigen und schließlich auch der Differentialquotient v 0 , der Tangentenrichtung hat. In Abb. 1.1c sind die zu den Orten x0 , . . . , x4 bzw. t0 , . . . , t4 gehörenden Geschwindigkeitsvektoren v0 , . . . , v4 eingetragen. Trägt man die Geschwindigkeitsvektoren bezüglich eines gemeinsamen Ursprungs auf (Abb. 1.1d), so erhält man die Bahnkurve des Massenpunktes im Geschwindigkeitsraum. Hier kann man leicht wieder eine zeitliche Ableitung des Geschwindigkeitsvektors zu jeder Zeit bilden und so die Beschleunigungsvektoren a 0 , . . . , a4 (allgemein a(t)) gewinnen, die die momentane Änderung der Geschwindigkeitsvektoren angeben und Tangentialrichtung bezüglich der Bahnkurve im Geschwindigkeitsraum haben. Die Kenntnis der Geschwindigkeit erlaubt eine Vorhersage über die infinitesimale Ortsänderung: r(t + dt) = r(t) + dr(t) dt = r(t) + v(t) dt dt oder für die Ortsänderung über größere Zeiten, etwa zwischen t = t0 und t = t, t =t r(t) = r(t0 ) + t =t v(t ) dt . (1.1.4) 0 Ganz entsprechend der Herleitung von (1.1.4) kann man nun aus der Kenntnis der Beschleunigung die Geschwindigkeit vorhersagen, v(t + dt) = v(t) + v(t ) = v(t0 ) + dv(t) dt = v(t) + a(t) dt dt t =t t =t0 a(t ) dt , . (1.1.5) Einsetzen in (1.1.4) liefert r(t) = r(t0 ) + t =t = r(t0 ) + t =t 0 t =t t =t0 v(t ) dt v(t0 ) + = r(t0 ) + (t − t0 )v(t0 ) + t =t t =t0 t =t t =t0 a(t ) dt t =t t =t0 dt a(t ) dt dt . (1.1.6) 4 1. Kinematik Dieses Verfahren, den Ort eines Massenpunktes zu beliebiger Zeit aus den Anfangsbedingungen – Ort und Geschwindigkeit zur Zeit t0 – und der Kenntnis der Beschleunigung während des ganzen Zeitraumes zwischen t 0 und t vorherzusagen, ist eine typische Aufgabe der Mechanik. Die Tatsache, daß wir uns mit der Beziehung (1.1.6) begnügen und nicht noch höhere Ableitungen einbeziehen, liegt daran, daß man oft gerade ein Gesetz kennt, das die Beschleunigung als Funktion der Zeit angibt. 1.2 Anwendungen Inhalt: Die unbeschleunigte Bewegung verläuft geradlinig gleichförmig, die Bewegung mit konstanter Beschleunigung auf einer Parabelbahn. Die gleichförmige Bewegung auf einer Kreisbahn erfordert eine Zentripetalbeschleunigung konstanten Betrages auf den Kreismittelpunkt hin. Bezeichnungen: r, v, a Vektoren von Ort, Geschwindigkeit und Beschleunigung; t Zeit; ex , ey ortsfeste Basisvektoren; er , eϕ mitbewegte Basisvektoren; ϕ Azimutwinkel, ω Winkelgeschwindigkeit. 1.2.1 Gleichförmig geradlinige Bewegung Als einfachstes Beispiel betrachten wir den Fall einer Bewegung ohne Beschleunigung a(t) = 0 , v(t) = const = v0 . (1.2.1) Aus (1.1.4) erhalten wir r(t) = r(t0 ) + t =t t =t0 v0 dt = r(t0 ) + v0 (t − t0 ) . (1.2.2) Das gleiche Ergebnis lesen wir auch sofort aus (1.1.6) ab. Es ist in Abb. 1.2 graphisch dargestellt. Der Massenpunkt bewegt sich auf einer Geraden, die in Richtung v0 durch den Punkt r(t0 ) läuft. Die Bewegung erfolgt gleichförmig, d. h. in gleichen Zeitintervallen ∆t werden gleiche Strecken |∆r| zurückgelegt. 1.2.2 Gleichmäßig beschleunigte Bewegung Wir machen jetzt die Annahme, daß die Beschleunigung zwar nicht verschwindet, jedoch konstant bleibt a(t) = const = a0 Einsetzen in (1.1.6) ergibt . (1.2.3) 1.2 Anwendungen 5 Abb. 1.2. Gleichförmig geradlinige Bewegung r(t) = r(t0 ) + v(t0 )(t − t0 ) + a0 t =t t =t0 t =t t =t0 dt dt . Der letzte Term kann sehr einfach stufenweise integriert werden und liefert zunächst a0 Benutzen wir jetzt t =t t =t0 (t − t0 ) dt τ = t − t0 . mit dτ = dt als neue Integrationsvariable, so erhalten wir 1 t−t0 1 τ dτ = a0 τ 2 = a0 (t − t0 )2 . 0 2 2 τ =0 Damit wird die Bahnkurve eines gleichmäßig beschleunigten Massenpunktes durch 1 r(t) = r(t0 ) + v(t0 )(t − t0 ) + a0 (t − t0 )2 (1.2.4) 2 beschrieben. Sie ist in Abb. 1.3 dargestellt und kann als Überlagerung (Superposition) einer geradlinig gleichförmigen Bewegung in Richtung der Anfangsgeschwindigkeit v(t0 ), gegeben durch die beiden ersten Terme in (1.2.4), a0 τ =t−t0 6 1. Kinematik Abb. 1.3. Gleichmäßig beschleunigte Bewegung und einer geradlinig beschleunigten Bewegung in Richtung von a 0 aufgefaßt werden. Der Begriff Superposition besagt, daß der Ortsvektor der Gesamtbewegung des Massenpunktes zu jeder Zeit t die Vektorsumme der Ortsvektoren dieser beiden Einzelbewegungen zur Zeit t ist. 1.2.3 Gleichförmige Kreisbewegung Die gleichförmige Kreisbewegung eines Massenpunktes führt auf kinematische Gleichungen, die häufig Anwendung in vielen Teilgebieten der Physik, z. B. in der Schwingungslehre, finden. Sie wird daher sehr ausführlich behandelt. Zur Beschreibung der Bewegung wählen wir die ebenen Polarkoordinaten aus Abschn. A.5.3 mit dem Ursprung im Mittelpunkt des Kreises (Abb. A.19 und A.20). Das Basissystem ex , ey bezeichnen wir als ortsfest, während das Basissystem er , eϕ sich mit dem Massenpunkt mitbewegt. Die Kreisbewegung heißt gleichförmig, wenn ϕ linear mit der Zeit wächst, ϕ = ωt , ω = const . (1.2.5) (Der Nullpunkt der Zeitzählung wurde so gewählt, daß ϕ = 0 für t = 0.) Wegen dϕ ϕ̇ = =ω dt 1.2 Anwendungen 7 Abb. 1.4. Gleichförmige Kreisbewegung: Kreisbahn des Ortsvektors r (oben links), Zeitabhängigkeit seiner x-Komponente (darunter) bzw. y-Komponente (rechts daneben) und entsprechende Darstellungen für den Geschwindigkeitsvektor v und den Beschleunigungsvektor a. Für den gleichen festen Zeitpunkt sind die Vektoren als Pfeile und ihre Komponenten als gestrichelte Linien markiert heißt ω die Winkelgeschwindigkeit. Im mitbewegten Koordinatensystem ist der Ortsvektor r = r er (ϕ) , r = const . (1.2.6) Den Geschwindigkeitsvektor erhalten wir durch Ableitung nach der Zeit (unter Benutzung von (A.5.21)) dr(ϕ) dr(ϕ) dϕ dr(ϕ) d = =ω =ω [rer (ϕ)] dt dϕ dt dϕ dϕ der (ϕ) v = ωr = ωreϕ , dϕ v = , (1.2.7) 8 1. Kinematik v = ωr(− sin ωt ex + cos ωt ey ) . Die Geschwindigkeit steht also immer senkrecht auf dem Ortsvektor und hat den Betrag v = ωr. Die nochmalige Ableitung von (1.2.7) liefert den Beschleunigungsvektor dv(ϕ) deϕ (ϕ) deϕ (ϕ) dϕ = ωr = ωr = −ω 2 rer (ϕ) (1.2.8) dt dt dϕ dt a = −ω 2 r(cos ωt ex + sin ωt ey ) . a = Die Beschleunigung hat den Betrag |a| = rω 2 (1.2.9) und ist immer zum Kreismittelpunkt hin gerichtet. Sie heißt Zentripetalbeschleunigung. Abbildung 1.4 zeigt graphisch die Zeitabhängigkeit von Orts-, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektor und ihrer Komponenten. 1.2.4 Superposition von Bewegungen In der Gleichung (1.2.4) haben wir gesehen, daß eine Bewegung als Superposition anderer aufgefaßt werden kann. Insbesondere gilt das Superpositionsprinzip für die Komponenten xi (t), i = 1, 2, 3, der Zerlegung r(t) = x1 (t)e1 + x2 (t)e2 + x3 (t)e3 (1.2.10) des Ortsvektors mit orts- und zeitunabhängigen Basisvektoren e 1 , e2 , e3 . In diesem Fall sind die Komponenten vi des Geschwindigkeitsvektors v(t) = v1 (t)e1 + v2 (t)e2 + v3 (t)e3 die Zeitableitungen der Komponenten des Ortsvektors, vi (t) = dxi dt , i = 1, 2, 3 . (1.2.11) Ganz entsprechend gilt für die Komponenten ai der Beschleunigung a(t) = a1 (t)e1 + a2 (t)e2 + a3 (t)e3 (1.2.12) die Beziehung dvi d 2 xi . (1.2.13) = dt dt2 Wie Gleichung (1.2.7) für die Kreisbewegung zeigt, gilt dieser einfache Zusammenhang zwischen den Komponenten von Ort und Geschwindigkeit nicht bei Zerlegungen mit ortsabhängigen (und damit zeitabhängigen) Basisvektoren, wie z. B. er und eϕ . ai =