Plauen: Im Ballsaal rockt Karl Marx - Vogtland

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Plauen: Im Ballsaal rockt Karl Marx
Nur noch viereinhalb
Wochen bis zur Premiere des Marx-Musicals in Plauen: Unter Leitung von "Prinz"
Tobias Künzel und Steffen Lukas probte am Dienstag erstmals die beteiligte Band
gemeinsam im Theater. Von Manuel Igl Plauen - Die Uhr tickt und die Zeit scheint immer
schneller zu laufen. In wenigen Wochen beginnt die Uraufführung von "Comeback! Das
Karl-Marx-Musical" am Vogtlandtheater in Plauen. Am Dienstag dieser Woche fand am Plauener
Theater die erste Bandprobe statt. So wie der Titel geeignet ist, Aufsehen zu erregen, so
aufsehenerregend ist auch die musikalische Konstellation, die ja bekanntlich das Fundament
eines Musicals ausmacht. Mit Tobias Künzel, Frontsänger der "Prinzen" und verantwortlich für
einige ihrer im Radio bekannten Hits, und Steffen Lukas, Radiomoderator und in diversen
Musikprojekten aktiv, sitzen zwei alte Vertraute des Showgeschäfts am Tisch. Zusammen mit
Autor Max Reeg aus Leipzig haben sie das Marx-Musical entwickelt. Schon leicht ergraut, aber
noch immer mit Herzblut dabei, so sitzen Künzel und Lukas an einem Tisch und geben
Instruktionen an die Musiker weiter. Diese sind Künzel zufolge eine Wunschbesetzung: "Wir
haben uns Top-Musiker zusammengesucht." Mindestens so vielfältig wie die Assoziationen, die
potenziell bei den Besuchern mit Karl Marx verknüpft sein könnten, sind auch die Einflüsse und
Hintergründe der einzelnen Bandmitglieder. Und so wird bei der ersten gemeinsamen Probe
schnell klar, dass die Kompositionen des Musicals live stark vom individuellen Stil der einzelnen
Musiker geprägt sein werden. Geschrieben und vorweg aufgenommen haben die Songs Tobias
Künzel und Christian Sorge, der bei der "Comeback!"-Combo die Leadgitarre bedient. Letzteren
verbindet schon seit den 80er Jahren eine musikalische Bekanntschaft mit Künzel. Während
damals Sorges Punkband "Blamage" gemeinsam mit Künzels Band "Süd-Rock" auftrat,
musizieren beide heute zusammen bei "Final Stap", die am 27. Oktober ein Gastspiel im
Vogtlandtheater geben werden. Musikalischer Leiter des Projekts ist Ludger Nowak, der am
Theater Plauen-Zwickau bereits bei den Publikumserfolgen "Wie im Himmel" und Richard
O'Brien's "The Rocky Horror Show" die musikalische Leitung übernommen hatte. Ebenfalls
schon an der "Rocky Horror Show" mitgewirkt hat Gitarrist Max Solo, der ursprünglich aus
Russland stammt und derzeit in Berlin als Gitarrenlehrer arbeitet. Als "Wunschkandidaten" fürs
Schlagzeug bezeichnet Künzel Christian Grochau. Seit Jahren bei der experimentellen
Popgruppe "Polarkreis 18" aktiv, ist Grochau gerade am Projekt "Woods Of Birnam" beteiligt. In
der Besetzung fast identisch mit "Polarkreis 18", gestaltete "Woods Of Birnam" die Musik für
die Hamlet-Neuinszenierung am Dresdner Staatsschauspiel. Eine Leidenschaft für Hamlet - das
verbinde alle Bandmitglieder, erklärt Künzel augenzwinkernd. Eine Leidenschaft für
Theatermusik und Rock'n'Roll offensichtlich auch. Und ein Mitglied des Plauener
Philharmonieorchesters komplettiert die Band am Viersaiter - Thomas Böttcher, der im
Orchesterensemble Kontrabass spielt und dessen Herz, wie Tobias Künzel betont, für den
Rock'n'Roll schlägt. Viel musikalische Erfahrung und viel Herzblut, das versprechen die
Musikerbiografien aller Beteiligten. Künzel bestätigt dies und lobt sowohl Kreativität als auch
Professionalität seiner Musiker: "Du musst einerseits frei im Kopf sein und dich andererseits der
Inszenierung unterordnen." Kompliziert und zugleich spannend sei dies: "Die Gitarrensoli
werden bei jeder Vorstellung anders sein, auch die Breaks am Schlagzeug." Ob das treibende
und offensive "Krise nervt" oder das eher morbide und drohende "Komm, schlag ein": Auch die
Liederauswahl verspricht Abwechslung. Für die kommenden viereinhalb Wochen haben Künzel,
Lukas und ihre Mitmusiker noch so allerhand vor: In der nächsten Woche werden erstmals
Bläser zur Probe dazustoßen, in der Woche darauf schließlich auch die Schauspieler.
2013-10-04

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