Dr. Tilman Fey: Medizinische Aspekte zur Demenz bei geistiger

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LWL-Klinik Münster
Fachtagung der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft e.V.
Medizinische Aspekte zur
Demenz bei geistiger
Behinderung
Dr. med. Tilman Fey
Kassel, 10. November 2015
LWL-Klinik Münster
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Spezialbereiche zur Behandlung von psychischen
störungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
Verteilung in Deutschland
36 Kliniken
Stand 11/2015
Quelle: BDK, Arbeitskreis
Geistige Behinderung
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Anzahl und Altersstruktur erwachsener Menschen
mit geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Anzahl und Altersstruktur erwachsener Menschen
mit geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Anzahl und Altersstruktur erwachsener Menschen
mit geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Anzahl und Altersstruktur erwachsener Menschen
mit geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Zunahme um den
Faktor x8 in 30 Jahren!
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Geschätzte Anzahl pflegebedürftiger Menschen mit geistiger Behinderung
in Westfalen Lippe
Zunahme um den
Faktor x10 in 30 Jahren!
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Altersabhängige Prävalenz der Demenzerkrankungen
Ziegler U, Doblhammer G: Prevalence and incidence of dementia in Germany - a study based on data
from the public sick funds in 2002. Gesundheitswesen 2009; 71: 281-290.
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Demenz bei geistiger Behinderung
Demenzielle Symptome finden sich bei
Menschen mit Down-Syndrom
Bei 42% der 50-60jährigen und
Bei 56% der über 60jährigen (Haveman, 1997)
100% aller über 40jährigen mit DS weisen
(histo-)morphologische Zeichen der
Alzheimerdemenz auf (Haveman, 1997)
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Häufigkeit dementieller Syndrome bei Down-Syndrom
Nach Zigman WB, Schupf N, Devenney DA et al. (2004) Incidence and prevalence of
dementia in elderly adults with mental retardation without Down syndrome
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Häufigkeit dementieller Syndrome bei Down-Syndrom
Aus: Dementia and People with Intellectual Disabilities. Guidance on their
Assessment, Diagnosis, Interventions and Support, Hrsg.: The British Psychological
Society, 2015, S. 11
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Geschätzte Anzahl und Altersstruktur von dementiell Erkrankten mit
geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Geschätzte Anzahl und Altersstruktur von dementiell Erkrankten mit
geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Geschätzte Anzahl und Altersstruktur von dementiell Erkrankten mit
geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Geschätzte Anzahl und Altersstruktur von dementiell Erkrankten mit
geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Zunahme um den
Faktor x23 in 30 Jahren!
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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Geschätzte Anzahl und Altersstruktur von dementiell Erkrankten mit
geistiger Behinderung in Westfalen Lippe
Zunahme der Anzahl von 50 auf 747,
also um den Faktor x15 in 30 Jahren!
Aus Dieckmann F., Giovis Ch., Schäper S., Schüller S., Greving H.:
Forschungsprojekt: “Lebensqualität inklusiv(e): Innovative Konzepte unterstützten
Wohnens älter werdender Menschen mit Behinderung”. Hrsg. Katholische
Hochschule NRW Abt. Münster in Koop. Landschaftsverband Westfalen-Lippe
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1.
Warum die deutliche Zunahme dementiell
Erkrankter mit geistiger Behinderung?
2.
3.
Zunahme um den
Faktor x15 in 30 Jahren!
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Was ist Demenz?
•
Nachdem die geistige Entwicklung zunächst unbeeinträchtigt
verlaufen ist (oder durch cerebrale Schädigung bis zum 18.
Lebensjahr auf einem definierten Niveau fortdauernd beeinträchtigt
geblieben ist),
kommt es im (fortgeschrittenen) Erwachsenenalter bzw. im Alter
zu einem zunehmenden Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit.
Demenz ist ein Oberbegriff (Demenz-Syndrom). Es gibt
verschiedene Demenz-Formen bzw. Ursachen.
Die häufigste Form/Ursache ist die Alzheimer-Krankheit bzw.
Demenz vom Alzheimer-Typ.
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Symptome von Demenzen
Beeinträchtigungen des Gedächtnisses
Beeinträchtigungen anderer geistiger („kortikaler“)
Funktionen
Sprache
Rechnen
Räumliche Orientierung
Signalerkennung/-verarbeitung, Informationsverarbeitung
Abstrakt-logisches Denken, Urteilsvermögen usw.
Beeinträchtigung der Aktivitäten des täglichen Lebens
(ADL)
Veränderungen von Gefühlsleben und Sozialverhalten
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Alzheimerdemenz
Definition nach DSM-IV
Gedächtnisstörung
Plus mindestens eines der Symptome: Aphasie, Apraxie,
Agnosie, Störungen der Exekutivfunktionen
Bedeutsame Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen
Schleichender Beginn, konstantes Vorliegen, progredienter
Verlauf
Ausschluss relevanter anderer zerebraler, extracerebraler,
substanzinduzierter oder psychiatrischer Erkrankungen
Dauer: >6 Monate
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Gedächtnis
episodisch
(Ereignisse)
semantisch
(Wissenssystem)
deklarativ (explizit)
prozedual
(Fertigkeiten)
Priming
nicht deklarativ (implizit)
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Bildzeitung, 31.1.2012
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Warum die hohe Demenzrate bei Trisomie 21?
► Überexpression des APP durch Lokalisation des Gens auf dem
Chromosom 21
Dorn Th, Martin P. (Hrsg.): Demenz bei Menschen mit geistiger oder
mehrfacher Behinderung. 8. Jahrgang, Supp 1, 2012, Edition Bentheim,
ISSN 1614-6751, S. 26
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Alois Alzheimer
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• * 1864 in Marktbreit; † 1915 in Breslau
• war ein deutscher Psychiater und
Neuropathologe
• beschrieb als erster eine Demenzerkrankung,
die nach ihm bis heute Alzheimersche
Krankheit genannt wird
• Auguste Deter
• 51-jährig bei ihr von A. Alzheimer die „Krankheit
des Vergessens“ beschrieben
• Später bei mikroskopischen Untersuchung des
Gehirns flächenweise zu Grunde gegangene
Nervenzellen und Eiweißablagerungen (sog.
Plaques) in der gesamten Hirnrinde gefunden
• Am 3. November 1906 stellte Alzheimer auf einer
Fachtagung in Tübingen das später nach ihm
benannte Krankheitsbild als eigenständige
Krankheit vor
Alzheimerdemenz
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“Neurofibrilläre
Tangles”
“Amyloid
Plaques”
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Alzheimerdemenz
Stadien nach Braak
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Alzheimerdemenz
Amyloidablagerung und klinische Symptome
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“red flags”: Mögliche Frühwarnzeichen
Es werden immer wieder dieselben Fragen gestellt
Rückzug von gewohnten Aktivitäten, Aufgabe von Hobbies
Bezeichnung von alltäglichen Dingen gelingt schlechter
Dinge werden an ungewöhnliche Orte verlegt (Aschenbecher im
Gefrierfach, Schuhe im Wohnzimmerschrank)
Orientierungsprobleme an fremden Orten oder nachts zuhause
Probleme bei gewohnten Handlungsabläufen, z. B. beim Schuhe
Zubinden
Fehlleistungen, wenn mehrere Anforderungen gleichzeitig
bestehen („Multitasking-Aufgaben“)
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“red flags”
Spezifische Frühwarnzeichen
bei Geistiger Behinderung
?
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Klassifikation der geistigen Behinderung nach ICD-10
Klassifikation nach ICD-10
ICD-10-Nr.
IQ-Werte
Anteil
Leichte Intelligenzminderung
F 70
IQ 50-69
80%
Mittelschwere Intelligenzminderung
F 71
IQ 35-49
12%
Schwere Intelligenzminderung
F 72
IQ 20-34
7%
Schwerste Intelligenzminderung
F 73
IQ < 20
< 1%
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Ursachen geistiger Behinderung
Schwere geistige
Behinderung
Leichte geistige
Behinderung
m : w 1,5-1,8 : 1
m : w 2-5 : 1
Pränatale Ursachen
55%
23%
Chromosomal
29%
4%
6%
1%
12%
10%
8%
8%
Perinatale Ursachen
15%
18%
Postnatale Ursachen
11%
2%
1%
2%
18%
55%
4%
29%
14%
26%
Monogen
Mißbildungen
Exogen
Psychosen
Unbekannte Ursachen
Familiär
Sporadisch
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Häufig auftretendes auffälliges Verhalten
bei geistiger Behinderung









Rückzugstendenzen (z.B. kommunikative Abkapselung, apathisches Verhalten)
Stereotypien, Autostimulation (z.B. rhythmisches Schaukeln, langanhaltendes lautes
Schreien)
Autoaggressionen (z.B. sich Finger in die Augen drücken, sich blutig kratzen)
Fremdaggression (z.B. andere schlagen, kratzen. Gegenstände zerstören)
Hyperaktivität (ständiges Hin- u. Herrennen. Gegenstände vom Tisch reißen,
Unfähigkeit still zu sitzen)
Zwangsartige, wiederholende Handlungsrituale
Kontaktdistanzprobleme (z.B. ständig andere umarmen, küssen, an sich drücken)
Dissoziales Verhalten (z.B. Zündeln, Diebstähle)
Sexuelle Auffälligkeiten (z.B. Exibitionismus, öffentliches Onanieren, sexuelle
Übergriffe auf den Partner)
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Verhaltensphänotypen ausgewählter
genetischer determinierter Syndrome
•
Down-Syndrom
unfolgsam, stur, unaufmerksam,
überaktiv, widersprechend, depressiv
•
Fragiles-X-Syndrom
sozial ängstlich, scheu, blickmeidend,
perseverierend, autistisch, unaufmerksam,
überaktiv, traurig, verstimmt
•
Prader-Willi-Syndrom
Hyperphagie, Zwangssymptome,
Hautzupfen, Wutausbrüche, labil,
perseverierend, stur, hyperaktiv
•
Smith-Magenis-Syndrom
unaufmerksam, hyperaktiv, aggressiv,
aufmerksamkeitssuchend, selbstverletzend,
Stereotypien, Schlafstörungen,
Selbstumarmungen
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Hierarchie psychiatrischer Diagnostik
bei Menschen mit Intelligenzminderung
Alltagsverhalten (z.B. Pat. schlägt sich auf die Augen und Ohren,
kaum Blickkontakt, schreit, versteckt sich)
Symptom-Ebene (z.B. optische oder akustische Halluzinationen,
Verfolgungswahn)
Syndrom-Ebene (z.B. paranoid-halluzinatorisches Syndrom)
Nosologie-Ebene (z.B. Schizophrenie, ICD-Diagnose)
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Zur Diagnostik von Verhaltensauffälligkeiten
•
•
•
•
Baseline exaggeration: Das Hinzutreten einer psychischen Störung
(z.B. Depression) verstärkt vorbestehende Verhaltensauffälligkeiten
Diagnostic overshadowing: Zuschreiben des psychopathologischen
Verhaltens zur geistigen Behinderung
Underreporting: Verminderte Introspektionsfähigkeit,
Sprachverständnis und Ausdrucksvermögen bedingen eine verminderte
Mitteilung bzw. diagnostische Wahrnehmung psychopathologischer
Erlebnisweisen
Overreporting: Verhaltensbesonderheiten werden als Symptom einer
psychischen Störung gewertet
Folge: Eingeschränkte Anwendbarkeit der üblichen diagnostischen
Regeln bei operationalisierter Diagnostik
(z. B. nach ICD-10, DSM-IV)
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“red flags” einer Demenz
Mögliche Frühwarnzeichen
bei Geistiger Behinderung
Sehr unterschiedliche und unspezifische Symptome, z.B.
Rückzug, Apathie
Hilflosigkeit, Anhänglichkeit
Irritierbarkeit, Ängste
Lustlosigkeit, Verweigerung
Gereiztheit, aggressive Reaktionen
...
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“red flags”
Mögliche Frühsymptome einer Demenz bei Menschen
mit Geistiger Behinderung
Aus Dorn Th, Martin P. (Hrsg.): Demenz bei Menschen mit geistiger oder mehrfacher
Behinderung. 8. Jahrgang, Supp 1, 2012, Edition Bentheim, ISSN 1614-6751, S. 17
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Demenz-Diagnostik
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Bestandteile der Diagnostik bei Demenz
bei geistiger Behinderung
Eigenanamnese
Fremdanamnese !!!
Patientenbeobachtung / psychopathologischer Befund
Psychometrische Testverfahren
Bildgebung des Gehirns
Laborchemische Untersuchungen: Blut, (Liquor?)
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Beispiele Testdiagnostischer Instrumente bei geistiger
Behinderung
Fremdbeurteilungsskalen zur Demenzdiagnostik
Dementia Questionnaire for Mentally Retarded Persons (DMR), als
revidierte Version: Dementia Questionnaire for People with
Learning Disabilities (DLD) (Evenhuis 1990, Evenhuis 2007)
Dementia Scale for Down Syndrom (DSDS) (Gedye 1995)
Dementia Screening Questionnaire for Individuals with Intellectual
Disabilities (DSQIID) (Deb et al., 2007)
Adaptive Behaviour Dementia Questionnaire – ABDQ (Prasher 2004)
Neuropsychologisches Assessement
Neuropsychological Assessment of Dementia in Adults with
Intellectual Disabilities (NAID) (Crayton 1998, Adams und Oliver 2006)
CAMCOG-DS (Ball et al. 2006).
Severe Impairment Battery (SIB) (Saxton et al. 1993)
Nach: Dementia and People with Intellectual Disabilities . Guidance on their
Assessment, Diagnosis, Interventions and Support, Hrsg: The British Psychological
Society, 2015, S. 24-35
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Dementia Questionnaire for Mentally Retarded Persons (DMR)©
H.M. Evenhuis (1990 u. 2007), Hooge Burch, Institute for Mentally Retarded People
Fremdbeobachtungskalen
Angaben durch Betreuer(in), Familienangehörige etc.
Insgesamt 40 Items
Zutreffen eines spezifischen Sachverhaltes wird abgefragt
(ja, nein, manchmal)
Items zu 8 Kategorien (3 kognitive, 5 soziale Fähigkkeiten)
Kurzzeitgedächtnis
Langzeitgedächtnis
Örtliche und zeitliche Orientierung
Sprache
Praktische Fähigkeiten
Affekt
Aktivität und Interesse
Verhaltensstörungen
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„Erlanger Modell“
Entwicklung eines Screening-Fragebogens zur Erkennung einer dementiellen Entwicklung
bei Menschen mit geistiger Behinderung
nach Dr. Andreas Ackermann, Forschungsgruppe Prävention & Demenz,Institut für
Psychogerontologie, Universität Erlangen-Nürnberg
Die Entwicklung innerhalb der letzten 6 Monate:
Was hat sich verbessert / verschlechtert / ist gleichgeblieben?
• Kleiden?
• Handarbeit / Koordination
• Einkaufengehen / außer Haus Dinge erledigen
• Sprachliche Fähigkeiten / Kommunikation
• Zeitliche Orientierung
• Fähigkeiten zur Unterstützung bei Hausarbeiten oder Essenzubereitung
• Fähigkeiten zum Decken oder Abräumen des Geschirrs
• Erledigung einfacher Aufgaben
• Eigeninitiative (bei Hobbies etc.)
• Ausdauer / Beharrlichkeit in der Ausübung von Aktivitäten
• Umgang mit persönlichen Gegenständen (Pflege von Eigentum)
• Kooperationsfähigkeit / Ausführung von Anweisungen
• Soziale Aktivitäten / Gruppenaktivitäten
• Selbständiges Handeln
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Checkliste zur Erfassung von
Dementiellen Entwicklungen
bei Menschen mit
Intelligenzminderung
(CEDIM)
Schanze C. 2012 (modifiziert nach
Whitwham et al. 2010)
Die Checkliste kann bezogen werden
über die Geschäftsstelle der BAG unter
Erika.Weidmann(ät)gz-kernen.de
Aus Dorn Th, Martin P. (Hrsg.):
Demenz bei Menschen mit geistiger
oder mehrfacher Behinderung. 8.
Jahrgang, Supp 1, 2. Auflage 2012,
Edition Bentheim, ISSN 1614-6751
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Computertomographie
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Computertomographie
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Kernspintomographie
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Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Quelle: Nuklearmedizin der Uni Frankfurt,
Dr. Gorriz.
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Amyloid-PET
80J., gesund
80J., DAT
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Lumbalpunktion
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Wertigkeit spezieller Demenzparameter im Liquor
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Demenz-Therapie
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Alzheimerdemenz
Symptomentwicklung
Ausprägung der
Symptomatik
Kognitive
Beeinträchtigung
Verhaltensstörungen
Depressives Syndrom
Mobilitätseinschränkung
Zeit
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Nichtmedikamentöse Interventionen bei Demenz
Erinnerungstherapie, Selbsterhaltungstherapie
(„Gedächtnistraining“), kognitive Stimulation
Milieugestaltung
(integrative) Validation
Psychoedukation Bezugspersonen
...
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Alzheimerdemenz
Risikofaktoren
Zeit
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Alzheimerdemenz
Vorbeugung - medizinisch
• Blutdruck einstellen
• Ggf. Zuckerkrankheit einstellen
• Gewichtsreduktion
• Cholesterinwerte einstellen (Sport, Fettsenkende Med.)
• Körperliche Aktivität, Sport
• Nikotin ˃
Einsatz von Antidementiva nach Demenzstadium
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Nach S3-Leitlinie Demenzen (11/2009)
Demenzerkrankungen - Zielsymptome
Schematische Darstellung der Behandlung von Demenzen mit Empfehlungsgraden (A,B,C) nach der S3-Leitlinie „Demenzen“ der Fachgesellschaften
DGPPN und DGN, November 2009. Aus: „Meet the expert“ der Firma Lundbeck – „Diagnose Alzheimer-Demenz: Ändert sich etwas für den Patienten?
Das Recht auf frühe Diagnose und Therapie“ am 23.09.2010 in Mannheim (Hering Schuppener Healthcare)
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Anwendung von Cholinesterasehemmer und Memantin
bei Alzheimerdemenz und Down-Syndrom?
Keine spezifischen Zulassungsstudien
Studien mit größerer Fallzahl und
Evidensnachweis liegen nur für eine
der 3 Cholinesterasehemmer vor
In Fachliteratur (Übersichtsarbeiten,
Fallbeschreibungen) Einsatz allgemein
positiv bewertet
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Therapieansätze in klinischer Erprobung bei DAT
x
x
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Prof. Dr. Hans Förstl
Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie der TU München:
„Meiner Schätzung nach werden wir erst so
um 2030 über Verfahren verfügen, die
frühzeitig, beim noch symptomfreien
Menschen, angewandt werden können, um
die Manifestation einer Demenz
hinauszuschieben.“
2.2.2012
LWL-Klinik Münster
Fachtagung der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft e.V.
Medizinische Aspekte zur
Demenz bei geistiger
Behinderung
Dr. med. Tilman Fey
Kassel, 10. November 2015
Vielen Dank!
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