Psychotherapie bei Angststörungen im Kindesalter

Werbung
§ 04.01.13
Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit
psychischen Störungen
Workshop
3D Tagung
Tina In-Albon
Universität Basel
Stressexperiment
§  Reaktionen
§  Körper
§  Gedanken
§  Gefühl
§  Verhalten
§  Erregungskurve
§  4-Komponenten
§ Gedanke
n
§ Gefühle
§ Verhalten
§ Körper
Psychotherapie bei Angststörungen
im Kindesalter
§ 1
§ 04.01.13
Grundprinzipien der Verhaltenstherapie
§  Verhaltenstherapie orientiert sich an der empirischen
Psychologie
§  Verhaltenstherapie ist problemorientiert
§  Verhaltenstherapie setzt an den prädisponierenden,
auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen
an
§  Verhaltenstherapie ist zielorientiert
§  Verhaltenstherapie ist handlungsorientiert
§  Verhaltenstherapie ist nicht auf das therapeutische Setting
begrenzt
§  Verhaltenstherapie ist transparent
§  Verhaltenstherapie soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein
§  Verhaltenstherapie bemüht sich um ständige
Weiterentwicklung
Diagnostik
§  Vor Beginn der Therapie
§  Was ist die primäre Störung?
§  Zusätzliche Störungen?
§  Interviews, Fragebogen
§  Medizinische Differentialdiagnose
Komponenten der kognitiven Verhaltenstherapie
§  Informationsvermittlung (Psychoedukation)
§  Kognitive Interventionen
§  Konfrontation
§  Rückfallprophylaxe
§  Zusatzkomponenten:
§  Entspannung
§  Psychopharmaka
§  Soziale Kompetenzen
§ 2
§ 04.01.13
Psychoedukation
Ziele:
§  Prinzip der Verhaltenstherapie: Patienten zum Experten
seiner Störung machen
§  Entkatastrophisieren
§  Normal vs. Pathologisch
§  Aha-Erlebnis; ich bin nicht der/die Einzige mit diesem
Problem; jetzt weiss ich, was ich habe
§  Aufbau eines Störungs- und Behandlungskonzept ->
Akzeptanz
Materialien
Was ist Angst?- Bücher als Hilfen:
§ 
§ 
„Selina Pumpernickel und die Katze Flora“
§ 
„Kirsten Boie erzählt vom Angsthaben“
§  CD:
Jacob der Angstbändiger von Erika Mexer-Glitza.
Geschichten gegen Kinderängste
§  Filme: Ice Age 2
Gefühle- Gedanken
§ 3
§ 04.01.13
Selbstwirksamkeit
§  Selbstwirksamkeitssteigerung
§  „Ich kann das!
§  „Schritt für Schritt!
§  „Ich bleibe ruhig und konzentriert. Ich probiere einen
anderen Weg.
Selbstwirksamkeitsüberzeugung stärken!
Gegen die Angst kämpfen...
Starke Modelle
§ 4
§ 04.01.13
Monstersprays und anderes
Übung macht den Meister!
Die Wirkung der Habituation
Angst
1
2
3
4
Zeit
Exposition in vivo
Schneider. TrennungsAngstprogramm Für Familien
§ 5
§ 04.01.13
Emotionsregulation
„Jeder kann wütend werden, das ist einfach.
Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im
richtigen Mass, zur richtigen Zeit, zum
richtigen Zweck und auf die richtige Art, das
ist schwer.“
Aristoteles
Warum sind Gefühle wichtig?
§  Gefühle teilen uns mit, dass etwas passiert
§  Gefühle teilen anderen etwas mit und beeinflussen sie
§  Gefühle veranlassen uns, aktiv zu handeln
§  Welche Gefühle gibt es?
Folie 21
Gefühle, Gedanken, Verhalten
Folie 22
§ 6
§ 04.01.13
Kinder mit Angststörungen
§  Mangelndes Emotionsverständnis
§  Eingeschränkter mimischer Emotionsausdruck
§  Eingeschränkte Fähigkeit, den mimischen
Emotionsausdruck anderer Personen zu interpretieren
§  Unsicherheit bei der Interpretation von Emotionen
anderer Personen
§  Selektive Aufmerksamkeit für bedrohliche emotionale
Informationen
§  Geringe Zuversicht in ihre Fähigkeiten Emotionen zu
regulieren
§  Vermeidungsverhalten
In: In-Albon (2011). Suveg & Zeman (2004), Suveg et al., (2010), Melfsen et al., (2000)
Kinder mit expansiven Störungen
§  Emotionsausdruck häufig feindselig
§  Stärkere Veränderungen im Emotionsausdruck
§  Mangel an Empathie
§  ER-Defizite und aggressives Verhalten
(Bowie, 2010; Eisenberg et
al., 2001)
§  Kinder mit ADHS
§  Erhöhte emotionale Reaktivität, geringe Kapazität zur
zielführenden Regulation
§  Reizbarkeit, Feindseligkeit, emotionale Labilität und
Inflexibilität
§  ER Defizite können Ursache oder Folge einer ADHS
(Wahlstedt
et al., 2008)
z.B. Casey (1996), Dodge & Schwartz (1997)
Verschiedene Störungsbereiche
§  Kinder mit depressiven Störungen
§  Eingeschränkter Emotionsausdruck
§  Kinder mit „Loss of Control“ während Essen
§  Verwendung mehr maladaptiver Strategien im Umgang mit
negativen Emotionen (aggressives Verhalten, Aufgeben,
Rückzug, Selbstabwertung)
§  Kinder von Eltern mit psychischen Störungen (Affektive
Störungen der Mutter, invalidierendes Verhalten) (Goodman,
2007)
z.B. Czaja et al. (2009), Casey (1996)
§ 7
§ 04.01.13
Emotionen
§  Warum sind Gefühle wichtig?
§  Gefühle teilen uns mit, dass etwas passiert
§  Gefühle teilen anderen etwas mit und beeinflussen sie
§  Gefühle veranlassen uns, aktiv zu handeln
Hallo, wie geht es dir?
§  Gefühle- ein Memo-Spiel
§  Schulung des Wahrnehmungsvermögens
§  Veranschaulichung verschiedener Ausdrucksmöglichkeiten für
Gefühle
§  Gefühls-Pantomime
§  Schulung von Mimik und Gestik
§  Gefühle bewusst wahrnehmen und zum Ausdruck bringen
§  Gefühls-Gegensätze
§  Gefühls-Geschichten
§  Hineindenken und einfühlen in Gefühlssituationen
§  Aufgabe: Bildergeschichte entwickeln
§  Rollenspiele: „Was ist passiert, dass sich das Kind so fühlt?“
§  Erzählen, Malen, Vertonen: „Ich fühle mich ..., weil ...“
Reichling & Wolters, Verlag an der Ruhr
Hallo, wie geht es dir?
§  Spiegel Gesichter
§  Gesichtsausdrücke fotografieren
§  Gefühlsuhr basteln
§  Gefühlscollagen
§ 8
§ 04.01.13
Gefühle als Handlungsimpuls
Gefühl
Handlung
§  Angst
§  Flucht
§  Wut
§  Aggression
§  Trauer
§  Rückzug
§  Ekel
§  Ausspeien
§  Scham
§  Verstecken
§  Schuld
§  Ungeschehen machen
§  Neid
§  Zerstörung
§  Eifersucht
§  Zugehörigkeit
definieren
§  Glück
Folie 29
§  Ich will mehr!
Interventionen mit Teilbereich zur Förderung
emotionaler Kompetenz
§  Faustlos (Cierpka & Schick, 2004) www.faustlos.de
§  Prävention von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten
§  Kindergarten und Grundschule
§  Emotionsvokabular, -verständis und –regulation
§  Empathie
§  Impulskontrolle
§  Umgang mit Ärger und Wut
§  Fit und Stark fürs Leben (Burow et al., 1998)
§  Grundschulkinder
§  Allgemeine Lebenskompetenz (Umgang mit Stress, Umgang
mit neg. Emotionen, Problemlösen, Körperbewusstsein,
Selbstwahrnehmung)
Folie 30
Gefühlsbesinnung
§  Ziele:
§  Verknüpfung von Gefühls- und Körperwahrnehmung
§  Förderung Gefühlswahrnehmung
§  Erweiterung der emotionalen Ausdrucksfähigkeit
§  Kurzentspannung
§  Dauer: ca. 15 Minuten
§  Durchführung: Augen schliessen, in dich hinein hören. Wo
in deinem Körper spürst du das momentane (angenehme
oder unangenehme) Gefühl. Lege deine Hand auf die Stelle,
lass das Gefühl ausbreiten und wieder kleiner werden.
Welche Farben und Formen hängen damit zusammen?
Welche körperlichen Empfindungen? Wie sieht das Bild aus?
Nachher sollst du das Bild zeichnen )nicht dominante Hand)
§  Bild beschreiben lassen und Gefühlszustände assoziieren
§ 9
§ 04.01.13
Übertriebene Emotionen: Cola-Flasche
§  Ziel: Lernen Ressourcen für und nicht gegen sich
einzusetzen
§  Vorgehen: 3 Cola Flaschen.
§  1. Flasche kräftig schütteln: Das Kind bitten, diese zu öffnen
resp. überreden
§  2. Flasche auch kräftig schütteln. Die Flasche öffnen lassen,
ohne dass der Inhalt herausspritzt.
§  3. Flasche nicht schütteln. Flasche öffnen lassen.
§  Erklärung: Kind reagiert wie Cola-Flasche, manchmal zu
starkes Durchschütteln von Gefühlen. Lernen, sich nicht
wie eine Cola-Flasche zu verhalten. Ziel, Gedanken zu
kontrollieren, so dass weniger Druck entsteht
Beaulieu (2010). Impact-Techniken für die Psychotherapie.
Psychoedukation Emotionen
§  Welche Gefühle gibt es? Wozu?
§  Was ist XX für ein Gefühl? Welche Funktion könnte
das Gefühl XY haben? Welchen Handlungsimpuls?
§  Wann hat man so ein Gefühl? Was ist eine typische
Situation für das Gefühl XY?
§  Was denkt man in solch einer Situation?
§  Woran erkennt man das jemand anders XY ist?
§  Was ist der typische Gesichtsausdruck wenn man XY
ist?
§  Wie fühlt sich das im Körper an?
§  Wie wird das Gefühl stärker oder schwächer?
§  Welche Gefühle hast Du wie häufig?
Förderung der Emotionswahrnehmung
§  In Alltagsberichten erfragen
§  In Geschichten
§  Musik, Filme
§  Emotionen raten, malen
§  Reflektion von sozialen Problemen im Alltag
§  Spiele zum Emotionen erkennen und sozialen
Problemlösen
§  Emotionsdiagramme
§ 10
§ 04.01.13
Soziales Kompetenztraining
§  Regeln für selbstsicheres Mitteilen von Gefühlen:
§  „ICH“ gebrauchen
§  Das Gefühl beim Namen nennen
§  Das Gefühl begründen- mit konkretem Beispiel
§  Übereinstimmung von Gesagtem und Körpersprache
§  Forderungen äussern:
§  Ich-Form
§  Forderung direkt formulieren
§  Forderung konkret und klar formulieren
Verhaltenstraining in der Grundschule:
Ein Präventionsprogramm zur Förderung
emotionaler und sozialer Kompetenzen
Petermann, Koglin, Natzke & von Marées (2007)
Ziele des Verhaltenstrainings
1. Förderung der Emotionalen Kompetenz
§  Die Kinder lernen
§  Gefühle bei sich und anderen zu erkennen und zu
verstehen.
§  angemessen mit diesen Gefühlen umzugehen.
§ 11
§ 04.01.13
Ziele des Verhaltenstrainings
2. Förderung der Sozialen Kompetenz
§  Die Kinder lernen
§  positive Verhaltensweisen in Konfliktsituationen
(u.a. Wutkontrolle).
Ziele des Verhaltenstrainings
3. Förderung der Moralischen Entwicklung
§  Die Kinder lernen
§  Regeln zu verstehen, zu akzeptieren und umzusetzen.
§  gerechten Umgang miteinander zu pflegen.
§  eigenes Fehlverhalten einzugestehen.
§  zu helfen, wenn andere Kinder Hilfe benötigen.
Trainingsstruktur
§  Die drei Kompetenzbereiche bauen aufeinander auf
§  26 Trainingseinheiten
§  2 Einheiten pro Woche
§  1 Einheit = 45-90 Min.
§  Innerhalb eines Schulhalbjahres
§  Materialien
§  Hörspiel
§  DVD mit Arbeitsblättern
§ 12
§ 04.01.13
Trainingsaufbau
1. Hörspiel „Abenteuer auf Duesternbrook“
§  Rahmengeschichte
§  eingangs jeder Trainingseinheit
§  Einführung ins jeweilige Thema
§  Schafft ruhige Lernatmosphäre
§  Hält Trainingsmotivation aufrecht
§  Leitfiguren
§  Vier Freunde unterschiedlicher kultureller und sozialer
Herkunft
Trainingsaufbau
2. Arbeitsblätter
a) Fragen zum Hörspiel
Thema emotionale Kompetenz:
Gefühle und Verhalten
2. Arbeitsblätter
b) Arbeitskärtchen
§ 13
§ 04.01.13
Gefühlskegel
Gefühlslevels
Thema emotionale Kompetenz
2. Arbeitsblätter
c) Strategieplan
§  zur Wutkontrolle
§ 14
§ 04.01.13
Wutstarter
Wutstopper
Wutrakete
§ 15
§ 04.01.13
Woran ich merke, dass ich wütend bin und
auf Level gelb komme!
§  Wie fühlt sich mein Gesicht an, wenn ich wütend bin?
§  Was mache ich mit den Händen, wenn ich wütend bin?
§  Wie hört sich meine Stimme an, wenn ich wütend bin?
§  Wie ändert sich meine Atmung, wenn ich wütend bin?
§  Wie ändert sich mein Herzschlag, wenn ich wütend bin?
Problemlösung
2. Arbeitsblätter
c) Strategieplan
§  zur Problemlösung
§  PIP-Plan
Soziale Kompetenz: Eigenverantwortung
2. Arbeitsblätter
c) Strategieplan
§  zu Fehlverhalten
§  Methode der 4 E‘s
§ 16
§ 04.01.13
Soziale Kompetenz
3. Rollenspiele
§  Training der Strategien
§  Verfestigung erwünschter, angemessener Verhaltensweisen
§  Anwendung im geschützten Rahmen
§  Abbau von Hemmschwellen
Handlungskonsequenzen erkennen
Eigen- und Sozialverantwortung
4. Rapsong
§  Ausdenken von Textzeilen
zum Thema Fairness
§  Zivilcourage=
Mut im täglichen Leben, sich für jemanden einsetzen, der
Hilfe braucht.
§ 17
§ 04.01.13
Problemtopf
Görlitz, 2004
Problemlösungsschritte I
1.  Stopp, was ist das Problem?
1.  Was genau ist da Problem?
2.  Wann, wo tritt es auf?
3.  Wie fühle ich mich dabei?
2.  Welche Lösungen gibt es?
1.  Was kann ich tun?
2.  Fallen mir noch andere Möglichkeiten ein?
3.  Entscheidung: Was ist die beste Lösung?
1.  Kann ich es selber, soll ich jemand um Hilfe bitten?
2.  Kann ich die Situation aktiv verändern oder ist es besser,
mich abzulenken, zu entspannen?
3.  Welche Gefühle werden bei mir und bei anderen
ausgelöst?
Problemlösungsschritte II
4. Handeln: Jetzt geht es los!
§  Was ist zu tun?
§  Welche Schwierigkeiten können dabei entstehen?
§  Wie kann ich mögliche Schwierigkeiten und Hindernisse
überwinden?
5. Bewertung: Hat die Lösung funktioniert?
§  Wie geht es mir jetzt?
§  Ist das Ziel erreicht?
§  Ist das Problem, soweit es die Situation erlaubt, gelöst?
§ 18
§ 04.01.13
Entspannung für Kinder
1.  Informationsvermittlung. Zweck und Nutzen der
Entspannung- Reduktion der Körperanspannung als
Gefühl der Ruhe, Wohlbefinden. Verbesserung der
körperlichen Symptome (Schlafen, Konzentration)
2.  Identifikation von Anspannung vs. Entspannung
3.  Progressive Muskelentspannung. 3-4 Bereiche wie Hände,
Beine, Bauch, Arme. Einsatz von Vorstellungsskripts
§  Anspannung der Muskeln
§  Wahrnehmung
§  Entspannung
4.  Umsetzung in Alltagssituationen
Progressive Muskelentspannung für Kinder
§  Armübung: stell dir vor, du drückst einen nassen
Schwamm aus
§  Stirnübung: runzle die Stirn, wie wenn du über
etwas angesprengt nachdenkst
§  Schulterübung: ziehe die Schultern hoch, als ob du
mit den Achseln zucken würdest, nach dem Motto:
„Ich weiss es nicht!“
§  Kapitän Nemo Geschichten
§  Schildkröte-Phantasie Geschichte
Petermann (2010);
Speck (2004, 2005)
Anleitung zur PMR
§  Das Kind soll sich gemütlich hinsetzten oder hinlegen und die Augen
schliessen. Zunächst soll das Kind tief einatmen und dabei versuchen den
Bauch aufzublähen. Dann soll es langsam ausatmen. Das Kind soll sich dabei
ruhig und entspannt fühlen.
§  Für die Anspannung soll das Kind seine Hand fünf Sekunden fest zu einer
Faust zusammendrücken. Als Hilfe kann dem Kind gesagt werden, dass es
die Hand anspannen soll, wie wenn es einen Schwamm ausdrücken würde.
Danach soll das Kind die Hand für ca. 30 Sekunden wieder entspannen. Es
soll dabei auf den Unterschied zwischen der An- und Entspannung achten. Es
soll das warme Gefühl in seiner Hand spüren. Weitere bevorzugte
Muskelpartien sind die Augenbrauen, die Schultern, der Rumpf, die Beine
und der Fuss.
§  Jede Muskelgruppe kann etwa drei bis viermal wiederholt werden.
§  Es ist besser, wenn nicht zu viele Muskelpartien auf einmal eingeführt
werden. Es wird vorgeschlagen je nach Alter, pro Sitzung zwei bis vier
Partien vorzustellen.
§  Die Übungen können auch in Geschichten verpackt werden.
§  Um die Übungen auch für zu Hause zugänglich zu machen, empfiehlt es sich
die Übungen auf Tonband oder CD aufzunehmen und dem Kind mitzugeben.
§ 19
§ 04.01.13
Prävention im Alltag I
§  Mutiges Verhalten fördern
- Loben
- Belohnen (z.B. gemeinsames Spiel, kleines Geschenk,
kein Abwaschdienst)
§  Ängstliches Verhalten unterbinden
- Keine Aufmerksamkeit
- Erklärung, warum keine Aufmerksamkeit
- Aufzeigen, was das Kind tun kann, um Aufmerksamkeit
zu bekommen
- Lob, wenn unerwünschtes Verhalten nicht gezeigt wird
Prävention im Alltag II
§  Der Angst ins Auge schauen
§ 
Ängste des Kindes ernst nehmen
§ 
Mit Kind über Ängste sprechen
§ 
helfen eigene Lösungsmöglichkeiten zu finden
§ 
Vermeidungsverhalten nicht unterstützen
§  Entspannungsübungen
§  Muskelentspannung
§  Phantasiereise
§  Geschichten zum Thema Angst: „Jakob der
Angstbändiger
§  Jacob der Angstbändiger von Erika Mexer-Glitza.
Geschichten gegen Kinderängste
Prävention durch Information über Angst
Interaktive Broschüre
§ Was ist Angst?
§ Was sind Angststörungen?
§ Umgang mit Angst
Schneider & Borer (2007).
Karger
§ 20
§ 04.01.13
Primäre Prävention durch Information
§ Angst kennt jeder!
§ Jeder hat von Zeit
zu Zeit Angst.
§ Wovor Kinder alles
Angst haben können.
Schneider & Borer (2007).
Basel: Karger
Präventionsprogramm „LARS & LISA (Pösel
et al., 2004)
§  „LARS & LISA“:
Lust an realistischer Sicht und Leichtigkeit im sozialen
Alltag
Durchführung
§  10 Wochen à 2 Schulstunden
§  2 Trainer
§  Empfohlen: geschlechtshomogene Gruppen
§  5 Schwerpunkte:
§  Formulierung persönlicher Ziele
§  Zusammenhang zwischen Kognitionen, Emotionen und
Verhalten („Magische Spirale“), Runtermacher
§  Exploration und Veränderung dysfunktionaler Kognitionen
(Vorbereiten der Reaktion sowie Evaluation und Selektion
der Reaktion), Realitätscheck, Aufsteller
§  Selbstsicherheitstraining
§  Training sozialer Kompetenzen (Kontaktaufnahme und aufrechterhaltung)
§ 21
§ 04.01.13
Attributionen
§  Internal: ich mache alles falsch!
§  External: die Aufgabe war sehr schwierig!
§  Global: ich bin dumm!
§  Spezifisch: Ich bin halt in Mathe nicht so gut.
§  Stabil: ich mache immer alles falsch!
§  Instabil: ich war in diesem Test nicht so gut.
„Runterzieher
1.  Forderungs-Runterzieher
1.  Ich muss...
2.  Verallgemeinerungs-Runterzieher
1.  Ich werde nie....
2.  Keiner wird mich jemals...
3.  Katastrophen-Runterzieher
1.  Es ist schrecklich, wenn mich nicht alle super finden!
2.  Wenn ich nicht mind. eine 6 bekomme, ist das schlimm
4.  Mücke-Elefant-Runterzieher
1.  Wenn ich das nicht schaffe, bin ich ein totaler Versager
GO! Ein Programm für Gesundheit
und Optimismus
§  Vorbeugung von Angst und Depression im Jugendalter
§  Altersgruppe: 14-18 Jahre
§  8 Sitzungen (a 90 Minuten)
§  Umfangreiche Evaluation des
Programms
Ziel: Primärprävention von
Angststörungen und Depression
Junge, Neumer, Manz & Margraf (2002). Gesundheit und
Optimismus (GO!). Weinheim: Beltz PVU
§ 22
§ 04.01.13
GO!
Übersicht über das Programm
§  Einführung
§  Gedanken, Gefühle, Verhalten
§  Angst I
§  Angst II
§  Depression
§  Selbstsicherheit (soziale Kompetenz)
§  Stressbewältigung
§  Zusammenfassung und Abschluss
GO!
Methodik
§  Interaktive Wissensvermittlung
§  Verhaltensexperimente
§  Selbsterfahrungsübungen
§  Rollenspiele
§  Schriftliche Arbeitsmaterialien
§  Hausaufgaben
§  Vertiefende Wissensmaterialien für das Selbststudium
FRIENDS (FREUNDE)
§  Primärprävention der Angst
§  Kinderversion: 7-11 Jahre
§  12 Kindersitzungen, 4 Elternsitzungen
§  Jugendversion: 12-16 Jahre
§  Umfangreiche Evaluation des Programms
Barrett, Lowry-Webster, & Turner (2000). FRIENDS program for children:
Brisbane: Australian Academic Press.
§ 23
§ 04.01.13
FREUNDE
Inhalte der Sitzungen I
§  Kindersitzungen
§  Somatische Anzeichen von Angst erkennen
§  Angsterzeugende Gedanken identifizieren und infrage
stellen
§  Bewältigungsstrategien
§  Auffrischsitzungen
§  Zusätzliche Gelegenheit, um Fähigkeiten zu üben und sie im
Alltag einzusetzen
FREUNDE
Inhalte der Sitzungen II
§  Elternsitzungen
§  Allgemeine Psychoedukation
§  Umgang mit eigenen Angstsymptomen
§  Strategien der Verstärkung
§  Kurzes Training in Kommunikations- und
Problemlösefähigkeiten
Stresspräventionstraining (Klein-Hessling &
Lohaus)
§  Stresswaage
§  „Ich bin stolz - Rundblitz (positive Selbstinstruktion)
§  Die Kinder nennen alle etwas, auf das sie stolz sind und
erhalten Beifall durch die Gruppe
§  An eigene Stärken zu denken, wird als Bewältigungsstrategie besprochen
§  „Indianerschrei als kurze, wenig aufwendige Atemübung zur Stressreduktionlautloser Schrei!
§ 24
§ 04.01.13
Zeitmanagement
§  Unterbrechungen vermeiden
§  Nie mehrere Ziele gleichzeitig erreichen wollen
§  Wichtiges und unwichtiges gewichten, Prioritäten setzen
§  Checklisten, Merkzettel, To do- Listen
§  Die eigene Energie gut einteilen
§  Pausen machen
Beyer & Lohaus (2006).
Stressbewältigung
„SNAKE
§ 
Stressbewältigung im Jugendalter
§ 
§ 
SNAKE= Stress Nicht Als Katastrophe Erleben
5 Schritte gegen Stress:
1.  Was ist das Problem?
2.  Welche Lösungen gibt es?
3.  Was ist die beste Lösung?
4.  Jetzt geht es los!
5.  Hat es funktioniert?
www.snake-training.de
Triple P: theoretischen Grundlagen
§  Modelle sozialer Lerntheorie
§  Operante Lernprinzipien
§  Erwerb sozialer Kompetenzen
§  Sozial-kognitive Lerntheorie von Bandura
§  Entwicklungspsychopathologische Ergebnisse zu Risikound Schutzfaktoren
§ 25
§ 04.01.13
Interventionsebenen
5
VFT
4
Elterntraining
3
2
1
Information / Kurzberatung
für spezifische
Erziehungsprobleme
Breitgestreute Information über Erziehung
Broschüre „Positive Erziehung
Positiver Erziehungsstil (1)
§  Grenzen setzen
§  Angemessenes/erwünschtes Verhalten des Kindes loben
§  Auf unerwünschtes/unangemessenes Verhalten sofort,
konsistent und entschlossen reagieren
§  Unangemessenes Verhalten dem Kind erklären
§  Alternatives Verhalten erklären
§  Auf unangemessenes Verhalten folgen natürliche,
logische, Konsequenzen, Auszeit
§ 26
§ 04.01.13
Positiver Erziehungsstil (2)
§  Ruhig bleiben, wenn Kind unangemessenes Verhalten
zeigt
§  Ruhig, aber eindeutig mit Kind sprechen
§  Um Problemverhalten vorzubeugen, sicherstellen, dass
Kind ausreichend interessante und attraktive Aktivitäten
zur Verfügung hat
§  Regeln mit dem Kind diskutieren, im ihm Chance zu
geben, an Familienregeln mitzuwirken
Positiver Erziehungsstil:
Aufbau erwünschten Verhaltens
§  Zeit, um sich dem Kind zu widmen
§  Aufmerksamkeit auf erwünschtes Verhalten richten und
loben
§  Häufiger, angemessener Körperkontakt
§  Mit dem Kind unterhalten
§  Instruktions-/Modellernen
§  Ermuntern von Unabhängigkeit durch „fragen, sagen,
tun“
§  Interessantes Spielumfeld ermöglichen
Suizidalität Warnsignale
§  Äussern Suizidgedanken
§  Niedergeschlagenheit, Interessenslosigkeit
§  Gereizt, aggressiv, Wutanfälle
§  Schulverweigerung
§  Beschäftigung mit dem Tod
§  Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsabfall
§  Rückzug
§  Verschenken persönlicher Gegenstände
§  Häufung von Unfällen, risikoreiches Verhalten
§  Regeln persönlicher Angelegenheiten
§  Vernachlässigung Erscheinungsbild
§ 27
§ 04.01.13
Suizidprävention- Was wünschen sich
Jugendliche?
§  Gleichaltrige, Freunde
§  Informationen (TV)
§  Angehen von Bullying, Mobbing
§  Ansprechperson in Schule
§  Barrieren:
§  Schweigepflicht gegenüber Eltern
§  Stigmatisierung
§  Angst vor Hospitalisation
§  Unterschätzung des Problems
Cigularov et al., 2008; Fortune
et al., 2008
Nürnberger Bündnis gegen
Depression (2001)
1.  Schulung von Primärversorgern, Hausärzten
2.  Öffentlichkeitsarbeit
§ 
Depression hat viele Gesichter
§ 
Depression kann jede/n treffen
§ 
Depression ist behandelbar
3.  Schulung von Multiplikatoren, Zielgruppen (Gatekeeper:
Lehrpersonen, Medienleute)
4.  Angebote für Betroffene
und Angehörige
Hegerl et al., 2006
Anlaufstellen
§  Fakultät für Psychologie der Universität Basel,
Universitäre Psychologische Dienste
§  Zentrum für Psychotherapie
§  Diagnostik
§  Psychotherapie
§  www.psychotherapie.unibas.ch
§  ZEPD (Zentrum für Entwicklungs- und
Persönlichkeitsdiagnostik)
§  Entwicklungs- und Förderdiagnostik
§  Eignungsabklärungen
§  Schulpsychologische Dienste
§  Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (BL: KJPD; BS:
KJPK)
§ 28
§ 04.01.13
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Psychische Gesundheit Zug § 29
Herunterladen