© Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Untersuchungen über die Entwicklung des Mesoderms und den Bau des Ruderschwanzes bei den Ascidienlarven. Von Philipp Heiiiemaim aus Flensburg. dem zoologischen (Aus Institut der Universität Eostock.) Mit Tafel I— IV. Die embryonale Entwicklung der As ci dien zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Zoologen in Anspruch genommen. die hat schon seit der Aufmerksamkeit der Die vielen Kontroversen, die über und Ausbildung des Mesoderms und über den feineren Bau des Schwanzanhanges der Larve herrschen, haben mich verandie Entstehung laßt, auf Vorschlag meines hochverehrten Lehrers, fessor Dr. Seeliger, nähere Das Material für meine anzustellen. des Herrn Pro- Untersuchungen über diese Verhältnisse Arbeit, auf das ich unten noch Embryonen und Larven von Ciona intestinalis, Clavelina lepadiformis und Molgula nana, die von Herrn Professor Dr. Seeliger gesammelt und auf die verschie- näher zurückkommen werde , lieferten die densten Arten vortrefflich konserviert waren. genehme Pflicht, wenn Ich erfülle nur eine an- ich an dieser Stelle Gelegenheit nehme, Herrn Seeliger meinen ergebensten Dank auszusprechen, als auch für die gütige Überlassung des wertvollen Materials und der einschlägigen Literatur, sowie für die Liebenswürdigkeit, mit der Herr Professor Dr. Seeliger mich durch seinen Kat bei der Ausführung meiner Untersuchungen nach jeder Richtung hin unterstützte. Die mir zur Verfügung gestellten Czo/^-Embryonen wurden von Herrn Professor Dr. Seeliger im Mai und Juni 1894 in Triest gezüchtet. Die Entwicklung der Eier ging in den kalten Kellerräumen Professor Dr. sowohl für die Anregung zu vorliegender Arbeit, der zoologischen Station viel langsamer vor sich als in den zeitweilig auf über 20° erwärmten Laboratoriumsräumen. In diesen waren beispielsweise in etwa 11 Stunden nach der künstlichen Befruc htung Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. LXXIX. Bd. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 2 freischwimmende Larven ausgebildet, während in einer Parallelzucht im Keller erst nach 20 24 Stunden das Larvenstadium bereits — Von Zeit zu Zeit wurde ein Teil der Embryonen den Aquarien entnommen, in Alkohol-Essigsäure, Platin- Osmium-Pikrin, erreicht war. Formol, Sublimat, Pikrin-Essigsäure oder Platin-Chrom-Osmiumsäure fixiert und in 95%igem Alkohol aufbewahrt. Die den Abbildungen der Mesodermbildung von Ciona (Taf. Fig. I, 1—13) zugrunde liegenden Präparate waren und Essigsäure konserviert, es erwies sich diese bei intestinalis in Alkohol- den jungen Individuen gewählte Methode als eine glückliche. in Zu Totalpräparaten freischwimmender Larven verwandte ich die Das Osmium Platin-Osmium-Pikrin oder Formol fixierten Tiere. hatte auf die Individuen so vorzüglich eingewirkt, daß die Konturen der Muskelzellen und die Fibrillen derselben, ohne jede Nachfärbung klar hervortraten. Auch für Schnittpräparate verwendete ich das eben erwähnte Material. Ebenso entstammen Clavelina lepadiformis in die dem meisten Embryonen Triester Hafen, Pantano bei Messina gesammelt. und Larven der andrer Teil wurde im Glase gezüchtet, entnommen, in Alkohol oder Sie sind teils direkt den Peribranchialräumen teils ein Pikrin-Schwefelsäure konserviert und in 95 %igem Alkohol aufbewahrt worden. Die Totalpräparate, fertigte, waren mit der die ich von freischwimmenden Larven zuletzt sich für Schnittpräparate die erwähnten Flüssigkeit fixiert, an- während andre Konservierungsmethode als am günstigsten erwies. Wenn Embryonen und Larven von Ciona intestinalis und Clavelina lepadiformis erst fixiert wurden, nachdem sie dem Muttertier entnommen waren, so ist bei Molgula nana, die bei Bergen in Norwegen gefunden wurde, eine andre Methode eingeschlagen worden. Die jungen Tiere blieben im Kloakenraum und wurden mit dem Muttertier zusammen in 96° Alkohol aufbewahrt, ohne daß irgend eine andre Fixierungsflüssigkeit in Gebrauch genommen wurde. Diese Art der Konservierungsmethode erwähnt Seeliger (14) schon am Eingang seiner Arbeit über die Entwicklung der sozialen Ascidien, indem er sagt: »Mir scheint die einfache Behandlung mit absolutem die Alkohol die einfachste Konservierungsmethode zu sein.« Das zeigte Weise, so die so gewonnene Material histologischen ließ nichts zu Einzelheiten in wünschen übrig und geradezu hervorragender daß diese Fixierungsmethode sehr zu empfehlen ist. Ob © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des diese einfache Art jedoch am Mesoderms usw. Platze bei d. Ascidienlarven. wenn man das ist, längere Zeit aufbewahren will, scheint mir 3 Material sehr fraglich. Die unter das Mikrotom kommenden Objekte wurden in Paraffin und ungefähr 6 Stunden im Ofen gelassen, im flüssigen schwacher Vergrößerung orientiert und schließlich im So konnte genau die Schnitterstarrten Paraffin noch kontrolliert. richtung festgestellt werden, so daß nur gut orientierte Präparate meinen Zeichnungen zugrunde liegen. eingebettet Paraffin bei muß Bei Anfertigung der Präparate recht gewissenhaft zu allem die bei der Zartheit der Objekte Werke gegangen werden, und möchte Anwendung von Nelkenöl empfehlen, bevor endgültig im Balsam die Schnittpräparate der Schnitte jungen Embryonen vom absoluten Alkohol in wasserfreies Xvlol über, so Entoderm- oder Mesodermzellen Vorgang beim Ektoderm. die Führte ich nämlich werden. eingeschlossen ich vor Um trat ein; sehr oft eine Dissoziation seltener beobachtete ich diesem Überstände aus dem der diesen Wege zu gehen, setzte ich an Stelle des Xylols Nelkenöl, was den erwünschten Erfolg hatte; die Zellen blieben aneinander gelagert, keine Zwischenräume mehr wahrzunehmen. bei dem und es waren Das Entstehen derselben zuerst erwähnten Verfahren führe ich auf zu starke Diffu- sionsströmung zurück. Die besten Tinktionen erhielt ich mittels Doppelfärbung ües DELAFiELüschen Hämatoxylin und Alaunkarmin oder Methylenblau und Hämatoxylin nach Heidenhain. Auch nahm ich Doppelfärbungen mit Hämatoxylin und Orange vor, wodurch jedoch keine besseren Kesultate erzielt Anwendung wurden als mit den eben erwähnten Methoden. der Hämatoxylin-Alaunkarminfärbung wurden die Bei Ob- jekte zuerst in toto mit Alaunkarmin oder Boraxkarmin vorgefärbt und dann Schnittserien hergestellt, die in alter schwacher Delafield- scher Hämatoxylinlösung stark überfärbt wurden. die Objekte etwa eine Stunde lang überschüssige Farbe in 70%igem in die salzsauren Alkohol ausgezogen, die Schnitte in schwach ammoniakhaltigem und Hierauf wurden Leitungswasser gestellt, 70% igen so allmählich durch die höheren Alkohole Alkohol neutralisiert und das Vorharz in Kanadabalsam gebracht. Die mit Hämatoxylin nach Heidenhain gefärbten Präparate ließen auf Querschnitten die Fibrillen als stark lichtbrechende Punkte erkennen, was jedoch auch fast in demselben Maße mit der DelaFiELDSchen Hämatoxylinlösung erreicht wurde. Um bei den Totalpräparaten der freischwimmenden Larven 1* die © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 4 Konturen und Fibrillen der Muskelzellen des Sehwanzanhanges zur Ansicht zu bringen, färbte ich die Objekte fertigte mit Methylenblau und Im Glycerin wurde das Me- Glycerinpräparate davon an. thylenblau allmählich ausgezogen, und in einem gewissen Zeitabschnitt konnte man und die Zellkonturen die Fibrillen deutlich hervortreten sehen und so mit Bestimmtheit die Form der Muskelzellen und die Kichtung der Fibrillen feststellen. Durch dieselbe Methode erhielt ich auch vorzügliche Kernfärbungen im Ektoderm, nach denen die Fig. 74, 75 und 76 gezeichnet sind. In der nachfolgenden Darstellung Der derten Abschnitten behandelt. der Stoff in zwei geson- ist erste wird uns die Entwicklung des Mesoderms und einen kurzen darauf bezüglichen Literaturauszug vorführen, während der zweite Teil den Schwanzanhang schwimmenden Larve und handeln darüber die erschienenen der Arbeiten frei- be- soll. !. Die Entwicklung des Mesoderms. Die Angaben der Autoren in bezug auf die Entstehung des Mesoderms zeigen sich sehr widersprechend. Abgesehen von den Arbeiten M. Milne - Edwards (l) 1 P. J. van Beneden (2) und , Krohn (3) (mir nicht zugänglich gewesen), der Keimblätter nur wenig berühren, ist welche die Entstehung wohl A. Kowalevsky (4) der erste, der uns Genaueres über die* embryonalen Ascidien mitteilt. Zustände der Er hebt hervor, daß zur Zeit der Schließung des Blastoporus aus der eingestülpten Schicht ein Zellstrang, die spätere Chorda, entsteht, und daß am hinteren Ende des Embryo zwischen diesem Zellstrang und der äußeren Epithelschicht sich eine unregelmäßige Anhäufung von Zellen vorfindet, die ebenfalls vom Entoderm gebildet werden. Gleichzeitig mit dieser Teilung des Entoderms schließen sich die ektodermalen Wülste Bald nach der Publikation zum Nervenrohr. dieser Untersuchungen unternahm El. Metschnikoff (5) die Prüfung der Angaben Kowalevskys. In bezug auf die Entstehung des Muskelsystems und der Chorda stimmt er mit Kowalevsky überein, doch schreibt er dem Nervensystem einen entodermalen Ursprung zu. In den Jahren 1869 und 1870 trat Kupffer (6 und 7) mit seiner Ansicht über die Entstehung des mittleren Blattes bei Ascidia canina 1 Die den Autoren beigefügten Zahlen beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderins usw. bei d. Ascidienlarven. Er Giona intestinalis) hervor. fest, stellt abweichend von levsky, daß bei der Darmeinstülpung' kein Nach Kowa- Doppelsack einfacher daß vielmehr schon vorher innere Zellen vorhanden gebildet wird, sind. 5 der Einstülpung haben wir also nicht zwei Blätter, son- den beiden primären Keimblättern schon dern es liegen zwischen Zellen, die sich an dem Aufbau der zwischen Ectoderm und EntoJetzt beginnen die derni später auftretenden Organe beteiligen. Zellen der einschichtigen Darmwand sich zu teilen, so daß die Wand aus mehreren Zellenlagen zusammengesetzt des Darmsackes,« sagt Kupffer, ist. stimmt, die Zellen zu liefern, die später Leibeshöhle zwischen Darmsack »Die äußerste Schicht ohne Zweifel mit dazu be- »ist die geräumig gewordene und Oberhaut und aus anfüllen, denen das Herz und die Blutelemente entstehen. « Es wird also das mittlere Keimblatt nach Kupffer während zweier verschiedener Entwicklungsstadien gebildet: 1) schon vor der Darmeinstülpung direkt Furchungskugeln und aus gewissen Gastrula durch Teilung der den M. Ganin (8) hält die 2) nach der Entstehung Urdarm begrenzenden der Zellen. von Kowalevsky mitgeteilten Befunde über die embryonale Entwicklung der einfachen Ascidien für durchaus falsch und versteigt sich zu folgender ungerechtfertigten Kritik: »Viele Beobachtungen von einfachen Ascidien Kowalevsky sind nicht richtig über die Entwicklung der und existieren ihm beschriebenen embryonalen Vorgänge Demgegenüber hält Kowalevsky (9) die meisten von nicht.« im Jahre 1871 seine fünf Jahre früher gemachten Angaben als richtig aufrecht und schließt den Hauptpunkten den Ansichten Kupffers und 11) an. Nach diesen beiden Autoren wird das Nervensystem vom Ectoderm gebildet, während das Mesoderm entodermaler Herkunft ist, und zwar liegt das mittlere Blatt zwischen Chorda und Entoderm einerseits und Ectoderm anderseits. sich in Die Ansicht Kowalevskys, daß das ganze (6, 7 zentrale Nerven- system nur aus dem oberen Blatte stammt, kann Metschnikoff nicht teilen, er schreibt vielmehr dem Nervensystem sowohl (10) einen ectodermalen als auch einen entodermalen Ursprung zu. in demselben Jahre erschien eine Arbeit über die EmbryoAscidien von Alfred Giard (11), der Kowalevskys und Kupffers Ansichten teilt. Nach Schluß des Blastoporus bemerkte Noch logie der er ventral wurden. vom Nervensystem Jederseits zwei längliche Zellen, die zur Chorda von dieser entstehen etwas später zwei Zell- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann. 6 komplexe, die nur das mittlere Blatt darstellen und den Ursprung der Muskelzellen des Schwanzanhanges bilden. Im Jahre 1881 veröffentlichte dann Edouard van Bexeden (13) im Zoologischen Anzeiger eine vorläufige Mitteilung, in welcher er angibt, daß die Mesodermanlage im vorderen Körperabschnitt aus zwei Zellenlagen besteht und durch seitliche Divertikel, die sich vom Urdarm abfalten, gebildet wird, während sie in der hinteren Region des Embryo nur einreihig ist. Letztere stellt den Ursprung für die Muskelzellen des Schwanzanhanges dar, erstere verliert im Laufe der Entwicklung ihren epithelialen Charakter und wird zu Blutelementen, Bindegewebe usw. Dieser Ansicht des belgischen Forschers konnte sich Seeliger (14) auf Grund seiner eingehenden Untersuchungen über die Entwicklung der sozialen Ascidien nicht anschließen: es war ihm nicht möglich, diese seitlichen Darmausstülpungen an seiner Clavelina festzustellen. Auch schon im Jahre 1882 erwähnt er die seitlichen Mesodermstreifen, ohne von dem van BENEDExschen Divertikel zu sprechen. Nach Seeliger hängt das Auftreten des Mesoderms eng mit der Bildung der Chorda und des Nervenrohres zusammen. Er sagt: »In Fig. 25 (Taf. III) zeigt der optische Querschnitt das innere Blatt kontinuierlich geschlossen. Sobald nun in der Medianlinie die Nerven- rinne sich bildet, werden die darunter liegenden oben als Chordazellen bezeichneten Entodermzellen übrigen beiderseits herausgerissen aus dem Zusammenhang der und ventralwärts vorgeschoben. So erscheint also die Chorda auf dem Querschnitt (Fig. 89, Taf. VIII) von beiden Seiten und ventral von einem einschichtigen Kranz von Entodermzellen eingeschlossen, der nur dorsal offen Stelle aber wird durch Ner^enrohr geschlossen. die Diese offene und später durch das Medullarplatte Die beiden die Chorda den Zellstreifen werden zum Mesoderm und ist. seitlich begrenzen- im hinteren Körperabschnitt die Schwanzmuskulatur, im vorderen die freien Mesodermzellen. « Die Mesodermstreifen der letzteren Körperregion bleiben im liefern Gegensatz zu den Zellen des hinteren Teiles nicht einschichtig; es findet vielmehr eine rege Zellteilung statt, wodurch das Mesoderm einen mehrschichtigen Charakter annimmt. denen Zellenkomplex löst durchwandert die ganze primäre Leibeshöhle, zellen, die Von diesem so entstan- sich eine große Anzahl Zellen wo los und die einen zu Blut- andern zu Bindegewebszellen, Muskelfäden oder Pigment- zellen werden. Die zu Muskelzellen des Schwanzanhanges sieh aus- bildenden Mesodermzellen des caudalen Abschnittes bleiben zeit ihres © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 7 Lebens einschichtig und lassen auch keine Vermehrung der Zellen erkennen. Zwei Jahre später traten Edouaed van Beneden und Chaeles (16) mit der Abhandlung »Recherches sur la morphologie des Tuniciers« hervor, durch welche sie die vorläufige Mitteilung van BeSchon auf dem nedens (13) weiter ausführten und begründeten. Gastrulastadium unterscheiden diese Forscher im Entoderm zwei Julin Abschnitte, da ihnen auffiel, daß die Zellen in der Blastoporusregion kleiner sind, als die in der Tiefe liegenden (vgl. Planche VII, Fig. le). Aus den kleinen Zellen geht die Chorda und das Mesoderm hervor, und zwar sind Nervenrohr die Anlagen paarig, was auch vom ectodermalen Erst nach Schluß des Blastoporus gilt. tritt eine äußere Sonderung der Chorda und der Mesodermanlage vom Entoderm Die Chorda, bildet das die eine leicht dorsalwärts gekrümmte ein. Platte darstellt, Dach des Darmes, der nach beiden Seiten Falten ausstülpt, vom Mesoderm begrenzt werden. Diese Falten haben van Beneden und Julin jedoch nur auf ganz jungen Stadien im vorderen Abschnitt des Embryo beobachtet; später verschwinden sie, und das die ursprünglich in zwei Schichten angeordnete Mesoderm besteht nun- mehr im vorderen Teil des Körpers aus mehreren Reihen unregelmäßig gelagerter Zellen, die zwischen Entoderm und Ectoderm eingekeilt liegen. Mesoderm aus Im caudalen Abschnitt einer einfachen des Individuums besteht das Lage größerer, in drei Längsreihen angeordneter Zellen, die später zu Muskelzellen des Schwanzanhanges umgebildet werden. L. Chabey (17) schließt sich der Auffassung der Autoren, welche Mesodermanlage als Abkömmlinge des Entoderms betrachten, an. Indem sich das eingestülpte Blatt in vier Gruppen teilt, entsteht die Chorda und bald darauf das Mesoderm. »Peu apres l'inChabey, »ou peut-etre simultanement survient celle du mesoderme, celui-ci est compose comme Kowalevsky l'a le premier reconnu de trois rudiments differents: deux bandelettes laterales et une bandelette mediane ventrale.« zuerst die dividualisation de la chorde«, sagt — Die Jahre 1887 1891 bringen uns die ausführlichen Untersuchungen M. von Davidoffs (18 und 19). Er zerlegt den jungen Embryo in einen vorderen epibolischen und in einen hinteren pseudembolischen Über das erste Auftreten der Mesodermdaß diese lediglich aus dem invaginierten Entoderm Abschnitt. zellen teilt er mit, der pseudembolischen Körperregion des Embryos hervorgehen. entsteht das Mesoderm aus paarigen, bilateralen Anlagen; »Hier im vorderen : © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 8 kommt epibolischen Teil hingegen viel später und auch nicht mehr Weise zur Differenzierung.« Diese beiden Arten der Mesodermbildung trennt Davidoff scharf voneinander und bezeichnet das Mesoderm des hinteren pseudembolischen Teiles als axiales oder in es bilateraler gastrales, das des vorderen epibolischen als prägastrales oder sekun- Der gastrale Teil des mittleren Blattes teilt sich in das somatische Mesoderm und in das des Schwanzanhanges, das caudale. däres. Aus letzterem geht die Caudalmuskulatur hervor, dem prägastralen Mesoderm Form einer Tabelle hat Davidoff mit während das Körpermesenchym die ersteres In liefert. Mesodermentwicklung wie folgt zusammengestellt Embryo epiboliscke Region pseudembolische Region I I I prägastrales I Mesoderm - gastrales Mesoderm somatisches caudales Mesoderm - Caudalmuskeln v Körpermesenchym In derselben Arbeit gibt Davidoff eine genauere Untersuchung über die Entwicklung des Mesoderms bei Clavelina Rissoana und kommt dem Resultat, daß sie ebenso vor sich geht wie bei Er kann die Angaben van Benedens und Julins, daß das Mesoderm zuerst in Form zweier Cölomdivertikel auftritt, nicht bestätigen; er schließt sich vielmehr der Ansicht Seeligees an, in- zu Distaplia. dem er sagt: »Die Mesodermzellen tragen niemals zur Begrenzung Darmhöhle, der resp. ihrer Divertikel bei, sondern liegen immer zwischen den beiden primären Keimblättern.« Die Arbeit W. Salenskys soma (20) über die Entwicklung der Pyro- bringt dieselbe Ansicht, wie sie van Beneden und Julin von der Mesodermentwicklung bei Clavelina haben. Er sagt: »Die erste Differenzierung der Keimblätter zeigt sich in der Scheidung der Zellen des Keimes in zwei Keimblätter: ein Ectoderm und ein Mesoentoderm, von denen das in letztere sich weiter in ein mehrschichtiges Mesoderm Entoderm differenziert. Das Mesoderm Form von zwei typischen Cölomsäcken auf.« und ein einschichtiges tritt Diese heiPyrosoma beobachteten Darmdivertikel konnte Salensky (21 und 22) jedoch nicht bei und Didemnum niveum den Embryonen von Biplosoma Listeri feststellen. Bei diesen Synascidien »fehlen © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des die Höhlen den Mesodermplatten, so daß bei d. Ascidienlarven. 9 keineswegs Mesoderm- sie säcke genannt werden können«. Daß bei Clavelina keine Cölomdivertikel auftreten, ist wohl durch Untersuchungen Seeligers und Davidoffs die tibereinstimmenden Inwieweit jedoch die Angaben Salenskys über Pijroerwiesen. soma zutreffend sind, läßt sich wohl nicht ohne weiteres feststellen, und würde eine Nachuntersuchung dieses Materials wohl erst definitiv eine Entscheidung bringen. Ganz andre Resultate, wie die bisherigen Forschungen über die Entstehung des mittleren Keimblattes ergeben haben, (23) mit in seiner Arbeit über: intestinalis W. C. Castle »The Early Embryology of Ciona Nach ihm entstehen Flemming«. teilt die Muskelzellen der Larve aus einem ectodermalen Zellenring, der den Blastoporus umgibt die und gleichzeitig Das Mesenchym und das Nervenrohr bildet. Chorda stammen aus einem andern Zellenring, einem Teil des primären Entoderms, der unter dem inneren Rande des Urmundes liegt. Aus der angeführten Literatur ist wohl ersichtlich, daß die meisten Autoren dem Mesoderm einen entodermalen Ursprung zuschreiben, wenn auch über die Art der Entstehung aus schiedene Ansichten herrschen. seiner Untersuchungen an aus d. h. dem Ectoderm Nur Castle dem Entoderm, Neues über läßt auf Grund das Mesoderm des hin- die Muskulatur des künftigen Schwanzanhanges, entstehen. Bei diesen zahlreichen Kontroversen absolut (23) Ciona intestinalis das Mesoderm des vor- deren Körperabschnittes aus teren Abschnittes, diesem Keimblatt ver- die ist es ausgeschlossen, etwas Entwicklung des Mesoderms zu sagen, und meine eignen Untersuchungen haben nur zwischen dieser oder jener Ansicht zu entscheiden. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Embryo- nen der Ciona ich die intestinalis und der Molgula nana. Zunächst werde Mesodermentwicklung bei Ciona intestinalis besprechen und daran anschließend meine bei der Untersuchung der Molgula nana gewonnenen Anschauungen vortragen. 1. Ciona intestinalis. (Taf. I, Fig. 1—13.) Die ersten Entwicklungsvorgänge der Ascidien sind zur Genüge von Kowalevskt (4), Seeliger (14), van Beneden und Julin (16), und Castle (23) klar gelegt. Von einem echten embolischen Gastrulationsakt kann auch bei Ciona intestinalis keine Davidoff (19) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemaim, 10 Bede sein, da nur geringe Spuren einer Furchungshöhle zwischen der späteren Ectoderm- und Entodermschicht beobachtet werden können Castle (siehe X, Fig. 65, 66, 67). Dieses hat Seeliger (14) aus»Die Entwicklung der sozialen Asci- PI. führlich in seiner Arbeit über kommt zu dem besprochen; er dien« daß die Gastrula Eesultate, durch einen Prozeß zustande kommt, der zwischen Invagination und Umwachsung die Mitte hält. Ein typischer Gastrulationsprozeß, wie ihn Kowalevsky (4) bei Phallusia mamillata festgestellt hat, kann Auch Davidoff bei Ciona intestinalis nicht beobachtet werden. und van Beneden und Julin stimmen (38) beiden letztgenannten Autoren äußern sich: ou dorsale par l'endoderme la gastrula, dermique de haut en bas est la alors le atteint et bord de l'orifice La en avant. eile s'est dorsale de la larve. face de plus en plus, Cette cavite est dirigee, chez d'arriere devenue plus mince; gagne bientöt »La face endodermique s'approfondissant de la gastrula. devient l'archenteron (19) Die überein. puis eile devient concave et la depres- s'aplatit d'abord; sion delimitee darin calotte ecto- etendue ensurface; Le bord de d'invagination eile la calotte qui n'est autre que , le blastopore.« Kupffer blätter bei Beginn dem wie »Es sind folgt: der Einstülpung nicht zwei Blätter vorhanden, Darm Oberhaut und Keim- Gastrulationsakt drei er äußert sich darüber sondern die an der Bildung der zwischen Zellen zwischen ihnen, es liegen kann schon vor will (7) gesehen haben, entstehenden Organe sich beteiligen.« ich nicht bestätigen, Dieses denn nach der Einstülpung kann man bei nur ein einschichtiges Ectoderm und Entoderm während zwischen diesen beiden Blättern keine Mesodermzellen wahrzunehmen sind. Die Schließung des die ganze dorsale Fläche des Embryo einnehmenden Blastoporus erfolgt von vorn nach hinten, so daß schließ- Ciona intestinalis unterscheiden, lich der Urmund eine kleine Öffnung was durch meine am hinteren Körperende darstellt, Fig. 1 veranschaulicht wird; es wachsen Seitenränder der Gastrula einander entgegen (Fig. der Medianebene vereinigen (Fig. tion ist der Embryo in 1). Von salen Teil jetzt des 4). sich Form angenommen hat große Veränderung in dem dor- eine ovale an beginnt eine Embryo bis sie sich in Schon während der Gastruladie Länge gewachsen, so daß derselbe noch vor beendetem Blastoporusschluß (Fig. 5), die beiden abzuspielen. In dieser Körperregion bilden sich die wichtigsten Organe, nämlich die Chorda, derm und das Nervenrohr. das Meso- Wir werden sehen, daß aus den dorsal © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des bei d. Ascidienlarven. 11 rix bezeichnet habe das Nervenrohr entsteht, während aus den dem Nervenrohr gelegenen Ectodermzellen (Fig. 1), Mesoderms usw. anliegenden die , ich das Entodermzellen schon mit Mesoderm und Chorda ihren die Diese eben erwähnten Organe gehen aus paarigen Ursprung nehmen. Das Mesoderm behält diesen Charakter, indem Anlagen hervor. zwei seitliche Mesodermstreifen bildet (Fig. 4). es dem Nerven- Bei system und der Chorda dagegen vereinigen sich die Doppelanlagen (Fig. 5) zu einheitlichen Gebilden (Fig. 8), und zwar geht die Ver- einigung dieser beiden Organanlagen gleichzeitig vor sich. wie es Castle (23) gefunden; glaube, ich in seiner Fig. 91 dargestellt hat, Ein Bild habe ich nie daß bei dem dieser Zeichnung zugrunde liegenden Individuum eine Anomalie vorliegt, indem die Nervenanlage in ihrer Entwicklung zurückgeblieben die Bildung habe, indem er sagt: zwei seitlich ist. Organe genau dieser dorsalen Davidoff so, (19) schildert wie ich es gesehen »Die Rückenorgane der Ascidien entstehen aus symmetrischen, anfangs durch die ganze Breite des Blasto- porus voneinander entfernten Anlagen, welche in der dorsalen Median- immer näher aneinander rücken und vorn linie zuerst, später in der ganzen Medianlinie des Rückens zur Vereinigung kommen.« Nachdem ich nun den allgemein bekannten Vorgängen bis zur Schließung des Urmundes kurz Erwähnung getan habe, wende ich mich zu der mir gestellten Aufgabe, die Bildung des mittleren Blattes zu untersuchen. Die erste Entstehung des Mesoderms ist schon bei Embryonen zu beobachten, bei denen der Blastoporus noch nicht vollständig geschlossen muß ich ist. Was Seeliger den Ursprung der Mesodermzellen anlangt, so (14) recht geben, wenn er sagt: »Die beiden die Chorda begrenzenden entodermalen Zellstreifen werden zum Mesoderm und liefern im hinteren Köperabschnitt die Schwanzmuskulatur, im vorderen die freien daß die seitlich Mesodermzellen.« Dieser Angabe Seeligers, gelegenen Zellen des primären Entoderms sich zu Mesodermzellen umwandeln, kann Davidoff Nach ihm entstehen zwar die nicht beistimmen. Mesodermzellen aus jedoch nicht durch Umwandlung, sondern der Mesodermmutterzelle (19) (Gonade), dem Entoderm, durch Abschnürung von deren einer Teil Mesodermzelle während der andre Teil Entodermzelle bleibt. Ich kann mich der Ansicht Davidoffs in dieser Hinsicht nicht anschließen, indem ich der Meinung bin, daß das Mesoderm direkt aus den Entodermzellen entsteht, die unter dem Nervenrohr und den sich daran an- wird, schließenden Ectodermzellen liegen. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heineniann, 12 Meine Fig. 2 stellen Querschnitte einer Serie eines etwas jünger dar, das nung 2 —6 ist dem ist wie das Stadiums Die Zeich- in Fig. 1 abgebildete. vorderen Ende des Embryo entnommen, und zwar Wir können hier nur Ectoderm im Innern liegenden Entodermzellen sind nach außen vollständig von den Ectodermzellen abgeschlossen. Zwischen den regelmäßig mit Dotterschollen angefüllten Ectoderm- ist es der vierte Schnitt der Serie. und Entoderm unterscheiden; und Entodermzellen läßt die sich kein histologischer Unterschied andre Differenzierung, indem plasmareicher sie den Zellen (np) bilden und weniger sind Diese sich stärker färben- Dotterschollen enthalten als die übrigen. das vorderste Ende der Nervenplatte, aus der im Laufe der Entwicklung das Nervenrohr gebildet wird. dem nächsten unter fest- nur zeigen die vier dorsal gelegenen Ectodermzellen eine stellen, Schnitt bemerkt Schon auf man jedoch auch im Entoderm den Nervenzellen gelegene Elemente, die direkt denselben histo- logischen Charakter zeigen wie die Zellen des Nervensystems (Fig. was geführt hat (Metschnikoff [5]). Diese Zellen stellen nur die erste Anlage des Mesoderms dar und lassen sich in der Serie äußersten Ende des Embryo bis zum Meine Fig. 4 und 5 zeigen verfolgen. daß die Mesodermzellen mit zur Begrenzung des Darmes deutlich, beitragen (was nach Davidoff [19] nicht der Fall sein soll), niemals besondere Divertikel desselben bilden, wie es von neden und Julin (16) hervorgehoben wird: »A droite de la notocorde Fentoderme se constitue de petites cellules 3), zu falschen Deutungen über den Ursprung des Nervensystems oft contribuent a delimiter la et ä gauche cellules. Ces cavite archenterique qui se pro- longe h droite et a gauche en deux diverticules lateraux. tions laterales de jedoch van Be- Fentoderme constituent les Ces por- ebranches de la partie Auch Salensky (20) will bei Fyrosoma diese Divertikel gesehen haben, während er bei Dvpfosoma IAsteri und bei Didemnum niveum nur solide Mesodermanlagen feststellen konnte. Diese von van Beneden und Julin (16) und Salensky (20) im vorderen Teile des Embryo angetroffenen Darmausstülpungen, die an die Entwicklung des mittleren Blattes des Amphioxus erinnern, hat Seeliger (14) nicht nachweisen können. Auch Giard (12) (zitiert nach Seeliger 14) hat derartige Gebilde nicht erwähnt. Im Ananterieure schluß du mesoblaste.« daran schreibt Lühonephria lauten in Seeliger (14): Bezug auf die »Giards Mitteilungen über Mesodermbildung leider nur sehr kurz, aber das Eine scheint mir doch aus ihnen mit Sicherheit ersichtlich zu sein, daß die seitlichen Mesodermstreifen nur einschich- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodernis usw. bei d. Ascidienlarven. 13 und daß dieselben somit keine Darmdivertikel einschließen, welche als Enterocöl irgendwie gedeutet werden könnten.« Hier will ich nicht unterlassen, zu erwähnen, daß ich bei einigen tig* sind, am Urdarm meiner Präparate bemerkte, daß schienen, aufzutreten sobald ich eigenartige Ausstülpungen Vorharz Xylol benutzt als hatte. Diese Ausstülpungen waren jedoch Kunstprodukte, Lückenräume die infolge zu starker zwischen Mesoderm- und Entodermzellen Diffusionsströrnung entstanden waren, denn bei Anwendung von , Nelkenöl (statt Xylol) trat eine Dissoziation der den den Zellen nicht Salensky es ein. Leider haben unterlassen, ihre Darm umgeben- van Beneden und Julin sowie Methode anzugeben, man woraus eventuell folgern könnte, daß auch die von diesen Autoren als Divertikel bezeichneten Ausstülpungen Kunstprodukte Eine vollständig isoliert sind. dastehende Schilderung über die Ent- stehung des Mesoderms hat Castle (23) vor einigen Jahren veröffent- Das Mesoderm des vorderen Abschnittes läßt er gleich den früheren Autoren aus dem Entoderm entstehen, und stimme auch ich mit ihm in diesem Punkte überein. Dagegen schreibt er dem hinteren licht. Teile des Mesoderms, der künftigen Muskulatur des Schwanzanhanges, ectodermalen einen longitudinal Ursprung fundament, which is of the derived from a a (neuro muscular) ring of margin of the blastopore. part »The nervous System and the zu. musculature of the larva are This ring of primary ectoderm. trunk mesoderm) cells common encircling the must be regarded as a The chorda and mesenchyme (or are derived from another ring of cells lying just within the margin of the blastopore. This ring of garded as a part of the primary entoderm. cells is to The mesoderm be reof As- therefore derived in part from the primary ectoderm, and cidiens is in part from the primary entoderm.« sich cells Ich glaube, daß Castle (23) durch das auffallend ähnliche Verhalten der Mutterzellen für das Nervensystem und das Mesoderm gegenüber den Farbstoffen hat dazu verleiten lassen, diesen beiden Anlagen denselben Ursprung zu geben, in welchen Fehler auch Metschnikoff (5) verfiel. Metsch- nikoff ließ das Nervenrohr aus dem Entoderm entstehen, sah jedoch ein und gab in einer brieflichen Mitteilung an bald seinen Irrtum Kowalevsky (9) diesem Forscher aus dem oberen Blatte sich bilden recht, ließe. wenn er das Nervenrohr Nie habe ich beobachten können, daß Zellen des Ectoderms sich über den Rand des Blastoporus hineinstülpten, einzukeilen, und um sich dann zwischen Ectoderm und Entoderm hier das mittlere Blatt des hinteren Körperabschnittes © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 14 Nach meinen Beobachtungen geht die Differenzierung der zum Mesoderm werdenden Zellen an Ort und Stelle vor sich. Ich muß mich daher den älteren Autoren wie Kowalevsky (9), Seeliger (14), van Beneden und Julin (16) und Davidoff (19) anschließen, wenn sie behaupten, daß das Mesoderm sowohl im vorderen wie auch im hinteren Körperabschnitt aus dem Entoderm abzuleiten ist. Auf einem etwas älteren Stadium, bei dem der Blastop orus vollzu bilden. ständig geschlossen und ist, die Nervenrinne sich zu bilden beginnt, obenerwähnten Abschnitte beiden treten die des Blattes mittleren indem die Zellen des vorderen Körperabschnittes in rege Teilung eintreten und drei Lagen kleiner Zellen bilden, die sich später aus dem Verbände loslösen und zu freien Mesodermzellen werden, während die Mesodermzellen der hinteren noch deutlicher hervor, Körperregion eine einfache Schicht großer, in drei Längsreihen angeordneter Zellen darstellen, aus denen die Muskulatur des Larven- schwanzes hervorgeht. Meine Fig. 7, 7 a, 8 und 9 führen uns einige Querschnitte eines solchen Stadiums vor; nur auf einem Schnitt konnte ich noch ein Darmlumen wahrnehmen Es wird (Fig. 8). also Urdarm allmählich infolge der Zellvermehrung verdrängt. Fig. la ist der zehnte Schnitt der eben erwähnten Serie. beiden Seiten des Embryos sehen wir eine Gruppe kleiner, der An sich stark färbender Zellen, die stellenweise in drei Schichten angeordnet sind. Nach vorn nimmt die Mächtigkeit der Mesodermstreifen ab; sie werden zwei- und schließlich einschichtig (Fig. 7). Auch nach hinten geht die Mesodermanlage kontinuierlich in die einschichtige Schwanzmuskulatur über. Diesen Ubergang zeigen uns die Fig. 8 und 9. Direkt unter der Nervenanlage zwischen Chorda und Ectoderm sehen wir in Fig. 8 eine große, mit sm bezeichnete Zelle liegen, während ventralwärts noch ein zweischichtiger Strang zu beobachten ist, der uns die letzten Ausläufer des Mesoderms des vorderen Abschnittes wiedergibt. Schon auf dem nächsten Schnitt hat schichtigkeit verloren, einschichtiges und es liegt Mehr- sich hier die an beiden Seiten der Chorda ein aus drei Zellreihen bestehendes Blatt, deren zellige Elemente später zu den Muskelzellen des Schwanzanhanges werden. Diese Befunde stimmen mit den Aufzeichnungen Seeligers ein, wenn zusammen, er sagt: die (14) über- »Ein jeder Streifen setzt sich aus drei Zellreihen nach hinten zu kontinuirlich in die seitlichen Muskel- bänder des Schwanzes übergehen.« Aus dem hervor, hier über die Mesodermentwicklung Gesagten geht also und Seeligers (14) zu (9) daß die Angaben Kowalevskys © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesodemis usw. bei Unters, über die Entwickl. des Die Eecht bestehen. direkt unter seitlich, d. Ascidienlarven. 15 dem Nervenrohi und dem Ectoderm gelegenen Entodermzellen werden zu den Zellen des mittBlattes, was im Widerspruch mit den Ausführungen Davi- leren doffs steht, (19) hervorgehen eine Entodermzelle d. h. zur Mesodermzelle. wird produkt nach welchem das Mesoderm aus Mesodermgonaden soll, Darindivertikel, wie sie und sich, teilt das andre bleibt vax Bexedex und Julix (16) Teil- ein Entodermzelle. gesehen haben, konnte ich nie beobachten, wohl aber trugen die Mesodermanlagen zur Begrenzung seitlichen Urdarmes des bei. den Angaben Mit Castles (23) sind meine Untersuchungen betreffs des Mesoderms des vorderen Körperabschnittes wohl in Einklang zu bringen, doch kann das Mesoderm des ich seine über Mitteilungen, aus dem Ectoderm Es hinteren entstehen soll, nicht bestätigen. Thema mir hier noch gestattet, etwas von meinem sei um schweifen, gemachten Abschnittes welchen das mittlere Blatt dieser Körperregion nach abzu- mit einigen Worten die Bildung der Chorda und des Nervenrohres klarzulegen. Chorda. Daß die Chorda entodermalen Ursprungs sind sich alle Autoren klar. Sobald die Gastrulation ist, darüber vollendet beginnt auch schon der sich über den ganzen Bücken des ist, Embryos ausbreitende Blastoporus sich von vorn nach hinten zu schließen, in- dem einander entgegenwachsen. die Seitenränder meine Fig. 5 klargelegt; hier Chorda noch nicht miteinander Dies wird durch haben sich die Doppelanlagen der vereinigt. Links in der Zeichnung sehen wir drei Chordazellen, von denen die eine im Begriff zu teilen, während rechts nur zwei derartige zur Entodermzellen liegen. ist, sich Chorda werdende Gleichzeitig mit der Schließung des Blasto- porus vereinigen sich nun auch die Doppelanlagen zu einem einheitlichen Gebilde, dessen längliche Zellen regelmäßig aneinander gereiht stehen (Fig. 8). Daß wie Palisaden die Chordazellen bei jüngeren Lumen zwischen sich frei lassen, wie es yax Bexedex und Jultx (16) wahrgenommen haben, kann ich nicht bestätigen. Stadien ein In späteren Entwicklungsstadien verschieben zellen untereinander (Fig. 36), und stellen der schließlich ein zunächst einen einschichtiger, sich die Chorda- Doppelstrang dar im Querschnitt rund- licher (Fig. 39) Strang wird, dessen Zellen geldrollenartig angeordnet sind (Fig. 38). Dieser kurze Hinweis auf die Art der Entstehung der Chorda möge genügen. Im zweiten Teil meiner Arbeit, der den Schwanz- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 16 anhang der Ciona werde ich auf intestinalis behandelt, die weitere Entwicklung dieses Zellstranges, der zu einer homogenen Achse wird, eingehen. Nervenrohr. sich, Bei der Schließung des Blastoporus vereinigen wie ich dies eben erwähnte, gleichzeitig mit den Chordazellen die Ectodermz eilen der beiden seitlichen Anlagen (Fig. 5 und 4) und bilden nach Schwund des Urmundes eine über die ganze Länge des Embryorückens verlaufende Platte. Diese Zellen des äußeren Blattes sind plasmareicher als die andern Elemente und führen nur noch wenige Dotterschollen zellen angeht, so Was (Fig. 1). kann das Schicksal dieser Ectoderm- auf Grund meiner Untersuchungen an- ich geben, daß diese Zellen später als Nervenrohr sich einsenken, weshalb ich ihnen hier schon die Bezeichnung Nervenzellen gebe. Schon Kowalevsky (9) erkannte, daß das ganze Nervensystem unmittelbar aus dem oberen Blatte stammt, welche Ansicht auch von den späteren Autoren geteilt wird. Während levsky (9) der der Bildung Urmund als Nervenrohres des enger bleibt bestehen, Spalt er nach Kowa- äußert sich »Während der Schließung der Rückenrinne ist die Einstülpungsöffnung von oben gar nicht mehr zu beobachten, und man kann nur deren Rest an optischen Längsschnitten als eine feine Spalte darüber: sehen, vermittels deren das sich schließende Nervenrohr mit der Darmhöhle kommuniziert.« Dieser Auffassung kann ich nicht beistimmen, ich muß mich vielmehr den Beobachtungen Seeligees (14) und Davidoffs (19) anschließen, die festgestellt haben, daß der Urdarm vollständig abgeschnürt ist, bevor das Nervenrohr aus der dorsalen Ectodermplatte gebildet wird. teils Die Nervenplatte, die also aus allen medianen Zellen des Rückendes oberen Blattes besteht (Fig. 2 und 3), bildet im Laufe der Entwicklung durch Hebung der äußeren Randzellen, die dann die Medullarwülste darstellen, eine Nervenrinne, und zwar entsteht diese Nervenrinne auf der ganzen Länge des Rückens. beginnt am hintersten Ende, so daß Einstülpung bemerken kann (Fig. man 8 und Die Rinnenbildung in dieser 9), die Region eine tiefe nach dem Vorderende des Körpers zu immer seichter wird (Fig. la) und füglich als Nervenplatte ausläuft (Fig. 7). Die Nervenrinne schließt sich zum Nerven- und dieses tritt, der Beschaffenheit der Nervenrinne entsprechend, zuerst im hinteren Körperabschnitt des Embryos auf; dadurch erhält rohr, die (Fig. Nervenanlage 10—13). das Aussehen einer vorn abgeschrägten Röhre Sobald die Nervenzellen zu einem Rohr zusammen- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. Nur am getreten sind, überwächst das Ectoderm die Nervenanlage. vordersten Ende bleibt das Nervenrohr längere Zeit durch den Neuro- porus nach außen zu geöffnet. Uber Rohr die Art schließt, und Weise, Endlich schließt sich auch dieser. wie sich die Nervenplatte zu einem Im Nach- sind verschiedene Meinungen laut geworden. folgenden will ich die Ansicht Davidoffs betreffs (19) dieser Frage »Die obere Kante der Medullarwülste wird aber wörtlich anführen: von Zellen eingenommen, die durch ihren indifferenten Charakter stets noch zu den Ectodermzellen zu rechnen fortgeschritten Dann ist. sieht queren Reihe von einer Vorher wird dies nicht sind. wie später, wenn die Differenzierung der nervösen Zellen so deutlich aus 17 man vorn vier die Nervenplatte wie früher zusammengesetzt; Zellen schließen sich seitlich je eine Ectodermzelle an, von den lateralen Zellen der Nervenplatte liegen seitlich Fig. 63), (Taf. XXII, weiter hinten aber durch die Erhebung der Medullarwülste allmählich eine dorsale Stellung zu ihnen gewinnen lateralen diesen welche vorn noch Rand kommen der Nervenplatte zu liegen Schnitte weiter nach hinten (Fig. 65) haben sich und so über den Zwei (Fig. 64). die Medullarwülste noch mehr erhoben und sind in Fig. 66 auch schon nahe aneinander In Fig 67 gerückt. endlich letzten Figuren zeigen , ist der Verschluß Diese erfolgt. drei daß die ursprünglich an der Kante der MeMe- dullarwülste gelegenen Ectodermzellen mit in den Bereich des dullarrohres hineingezogen worden sind, daß die Wandung so des letzteren nicht, wie zu erwarten war, aus Zellen besteht. Das Dach des Nervenrohres wird eben durch erwähnten ,Kantenzellen' gebildet, vier, welche sondern aus auch sechs noch jetzt die den histologischen Charakter der Ectodermzellen bewahrt haben und sich von den übrigen Zellen der Rohrwand wesentlich unterscheiden. dem nächst hinteren Schnitt, selbst in Fig. 68, sind sie ebenfalls zu Auf sehen, Fig 69 sind noch Andeutungen von ihnen vorhanden. Weiter hinten aber scheint die Beteiligung der Kantenzellen an der Bildung des Medullarrohres nicht mehr stattzufinden, denn letzteres wird immer nur von vier Zellen gebildet, welche auch nur selten noch ein zwischen sich nehmen erkennen lassen (Taf. XXII, Fig. 70, 60, 61). Lumen Sehr des Nervenrohres die Beschaffenheit echter Nervenzellen an und sind dann nur ihrer Lage nach von den bald die ,Dachzellen' übrigen Zellen zu unterscheiden.« Nach Davidoff rinne infolge kommt Salensky Zeitschrift f. (19) vollzieht sich also der Verschluß der Nerven- Auftretens zweier Deckzellen. (21) Zu gleichem Resultat bei der von ihm untersuchten Diplosoma Listen, wissensch, Zoologie. LXXIX. Bd. 2 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 18 indem beim Schluß der Nervenrinne er Deckzelle derartige eine konstatieren kann, die er mit den beiden Dachzellen der Distaplia Denselben Befund kann Salensky magnilarva homologisiert. jedoch nicht bei Didemnum niveum (22) Hier erwähnt feststellen. er keine Deckzellen, sondern läßt das Nervenrohr einfach durch Einstülpung der Rückenplatte lenskys muß Entwicklung Davidoff beistimmen, ich auffallend so ich Ansicht Sa- habe niemals derartige zurückgebliebene Deckzellen, in der wie sie vorgefunden. (12) angibt, Meine Fig. 10 Dieser letzten entstehen. — 13 die Rückenregion stellen Querschnitte durch Embryo dar, bei welchem die Nervenrinne zur Hälfte geschlossen Im vorderen Körperabschnitt setzt sich das Nervensystem aus be- eines ist. deutend mehr Zellen zusammen, wie im hinteren. Ich fand vorn meist sechs Zellen, doch konnte ich die Beobachtung machen, daß hier und da auch sieben die alle die bis acht diesen Nervenzellen auf einem Querschnitt auftraten, Zellen hinteren Abschnitt setzt Zellen zusammen, sich aufwiesen. Im das Nervenrohr immer nur aus vier Differenzierung eigne und diese liegen ineinander gekeilt, daß das so Lumen, das im vorderen Teile deutlich zu erkennen ist (Fig. 12), hier was auch schon von Davidoff (19) festgestellt wurde. Ich kann mich der Äußerung Seeligers (14) anschließen, wenn er sagt: »Im vordersten Teile ist die sich einsenkende Medullarplatte um vieles breiter als im hinteren, und so vollständig schwindet (Fig. 13), erscheint also auch später das Nervenrohr nach vorn zu verbreitert und bedeutend angeschwollen.« Die Fig. 10 zeigt uns den vordersten Teil Wir haben der denen nur noch hier sechs große plasmareiche Zellen, in das Plasma Nervenanlage. tritt in der des Kernes stark hervor und bildet eine Sternform. Zwar vereinzelt Dotterschollen auftreten Nervenzellen, die in : der Mitte liegen, weiter vorgeschritten, als in den die am Rande Umgebung ist in den Dotterresorption etwas auftretenden, doch habe ich nie einen so auffallenden Unterschied in histologischer Beziehung zwischen den Kantenzellen (Davidoff liegenden Nervenzellen beobachten Distaplia magnilarva beschrieben hat. platte sind sehr wohl als [19]) können, und den wie es in der Mitte Davidoff bei Die Randzellen der Nerven- Nervenzellen zu erkennen und deutlich vom Ectoderm abgegrenzt. Etwas weiter hinten hat sich schon eine Nervenrinne es treten die Medullarwülste stark hervor (Fig. 11). sich die Medullarwülste in der Mittellinie zu gebildet; In Fig. 12 haben einem Rohr vereinigt. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodenus usw. bei d. Ascidienlarven. 19 von denen die beiden mit x bezeichneten Zellen den Dachzellen Davidoffs (19) entsprechen. Dieses Kohr wird von sechs Zellen gebildet, Recht deutlich geht jedoch aus meiner Zeichnung hervor, daß diese Zellen dieselbe Differenzierung aufweisen, wie die vier in der Tiefe Diese dorsal gelegenen Zellen sind also hier sehr wohl liegenden. schon und Nervenzellen anzusprechen, als Grund es liegt kein vor, Über dem Nervenrohr ihnen eine gesonderte Stellung einzuräumen. hat sich das Ectoderm noch nicht geschlossen; die Nervenplatte bildet sich also erst vollständig zu einem Rohre um, und dann die Zellen des ectodermalen Hautepithels die Mittellinie vor. Nach wo hinten zu und imsre die Zahl der Nervenzellen ab, auf, die dicht so Lumen mehr einander gelagert sind, daß in ihrer Mitte kein an- zu er- ist. Wie wir eben die Nervenrohrbildung im hinteren Abschnitt des Embryos besprochen haben, genau so wiederholt sie sich bei etwas älteren Individuen im vorderen, bis schließlich über die ganze Rohr hinwegzieht, das fläche ein hinten nach vorn vor sich; (14) Blastoporus in dorso ventraler Rücken- Richtung abge- Es geht also die Entstehung des Nervenrohres von flacht erscheint. ligee rücken sie sich vereinigen. nimmt Fig. 13 weist nur noch vier derartige Zellen kennen erst von der Seite her gegen anschließen, in dieser Hinsicht wenn rückt die Bildung sagt: er des kann ich mich See- dem Verschluß »Mit Nervenrohres in der des dorsalen Medianlinie nach vorn zu immer mehr vor, so daß im hinteren Körperteil bereits Rohr vorhanden ein vollständig geschlossenes ist, im Vorderteil noch eine weite muldenförmige Vertiefung sprechenden Ectodermpartie zu erkennen ist. Wir während der finden dieselben Vorgänge bei der Nervenrohrbildung im vorderen Körperteile Embryonen, wie Wie ent- älterer in der hinteren Leibesregion jüngerer Stadien.« bereits erwähnt, besteht das Nervensystem vorn aus sechs während hinten stets nur vier derartige Elemente der Entwicklung vermehren sich die Nervenzellen der vorderen Region, und es geht aus ihnen die Sinnesblase, Flimmergrube und das Rumpfgangiion hervor; die Zellen des hinteren Körperteils, der durch Längsstreckung zum Schwanzanhang wird, behalten ihre Vierzahl bei und bilden zwischen Ectoderm, Muskelzellen und Chorda an der dorsalen Seite des Ruderorgans liegend, bis acht Zellen, auftreten. Im Laufe das Nervenrohr desselben (siehe IL Teil meiner Arbeit). Nachdem bei ich im vorstehenden die Entstehung der Dorsalorgane Ciona klargelegt zu haben glaube, schreite ich jetzt 2* zur Be- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 20 Molgula nana beobachteten Vorgänge Schreibung der von mir an Wir werden erfahren, daß nana im Molgula wesentlichen mit der Ciona intestinalis betreffs des hierin die Ursprungs des Mesoderms. übereinstimmt. Molgula nana, 2. (Taf. II u. III, Fig. I, Schon die ersten Stadien bis 14—35.) zur Gastrulation zeigen uns die- selben Vorgänge, wie ich sie bei Ciona intestinalis beschrieben habe. Die langgestreckten Entodermzellen werden von den kubischen Ectodermzellen kalottenförmig umgeben, ohne daß zwischen ihnen eine Furchungshöhle zu bemerken ist. Es kann lation nicht durch Einstülpung zustande Urdarm ger (14) in also kommen, und genau derselben Weise gebildet, bei Clavelina lepadiformis auch hier die Gastrues wird der wie dieser von Seeli- und von mir bei Ciona intestinalis wurde. festgestellt Die noch vor vollendeter Gastrulation von Kupffer (7) zwischen Ectoderm und Entoderm beobachteten Zellen, die er als mittleres Blatt deutet, konnte ich bei Molgula nicht wahrnehmen, es besteht Embryo nach beendeter Gastrulation nur aus zwei dem Ectoderm und dem Entoderm. Bald nach dem Auftreten des Gastrulastadiums beginnt auch der vielmehr der Keimblättern: Urmund, der zu schließen, wie ich es bei kommt auch Lippe zustande In der wir Ciona intestinalis Weise auseinandergesetzt Die Verlagerung des Blastoporus nach dem hinteren Körper- habe. ende die ganze Dorsalseite einnimmt, sich in derselben in hier durch das schnellere Wachstum der vorderen (Fig. 14). Umgebung des Blastoporus und im Urdarm bemerken meiner Fig. 14 verschiedenartig gestaltete Zellen liegen, deren Plasma ein starkes Netzwerk darstellt, und die einen deutlich hervortretenden, wandständigen Kern haben. Diese Zellen wurden schon von Seeliger (Testazellen) Davidoff (Abortiveier) und Salensky (Kalymmocyten) beobachtet. Man findet sie auch nach Schluß des Blastoporus im Urdarm (Fig. 22 und 24). Das Auftreten an dieser Stelle ist wohl leicht zu erklären, da die Testazellen zwischen Eihülle und Embryo gelagert sind und bei Bildung der Gastrula leicht in den Urdarm gelangen, um dann durch Schluß der Blastoporusränder von der Außenwelt abgeschnitten zu werden. Hier im Urdarm gehen diese Zellen ihrem Untergang entgegen, indem sie, wie Davidoff , beobachtete, den Entodermzellen zur Nahrung dienen. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des Im engen Zusammenhang bei Ascidienlarven. d. des mit der Schließung 21 Blastoporus auch bei Molgula nana die Entwicklung des Mesoderms. steht hier entsteht das mittlere Blatt direkt aus derm teilt (vier) Teile: Chorda, sich, wie wir es bei Ciona feststellen Mesoderm (zwei) Auch Das Ento- dem Entoderm. konnten, in drei und sekundäres Entoderm. Die erste Anlage der Mesodermzellen bemerken wir auf einem Stadium, dessen Blastoporus noch nicht ganz geschlossen ist, und dem in Fig. 14 gezeichneten Embryo entspricht. Die Schnitte 15—18 liegen vor dem Blastoporus, die Schnitte 19 und 20 haben den Blastoporus in der Mitte bzw. dem hinteren Teile getroffen. Auf dem Schnitt 15 können wir nur zwei Keimblätter beobachten; in der Mitte die großen Entoderm zellen, umgeben vom Ectoderm, das ungefähr deren dorsale Zellen wie bei Ciona intestinalis eine eigenartige Differenzierung aufweisen, was sich durch den ganzen Diese Zellen bilden die Nervenplatte, die läßt. zum Nervenrohr Embryo verfolgen durch Einstülpung Der Schnitt 16 ist der siebente der Serie, er das vorderste Ende des Urdarmes. Die mit m% bezeichnete trifft wird. Zelle stellt uns die erste Mesodermzelle dar. Einige Schnitte weiter nach hinten sehen wir an derselben Stelle eine in Teilung begriffene Mesodermzelle, und zwar teilt sich die Zelle radial, eine tangentiale Stellung einnimmt. die Mesodermzellen sich Im indem Schnitt 18 an der Bildung des die Spindel sehen wir, wie Urdarmes beteiligen, ohne daß irgendwie von Divertikel im Sinne ^on van Beneden und Julin Rede die (16) sein könnte. Diese von mir als Mesodermzellen bezeichneten im Entoderm liegenden Elemente unterscheiden sich in Weise von den übrigen Entoderm» zellen. Die Zellen sind sowohl im Entoderm als auch im Mesoderm gleichmäßig mit Dotterschollen erfüllt, und auch die Kerne zeigen keine Merkmale, die uns veranlassen könnten, die Zellen verschiedenen Keimblättern angehören zu lassen. Betrachten wir jedoch ein histologischer Hinsicht in keiner etwas weiter entwickeltes Stadium, so wird es klar werden, daß die 16 18 mit nix bezeichneten Zellen diejenigen Entodermzellen — in Fig. sind, aus denen das mittlere Blatt des vorderen Körperabschnittes hervorgeht. Die Fig. 25—27 führen uns Schnitte vor aus der vorderen Kör- perregion eines Embryo, bei ist, und das Nervenrohr an der Stelle, wo zeichneten Zellen dem sich der Blastoporus schon geschlossen zu bilden beginnt. Hier liegen genau mz wir im vorigen Stadium die großen mit vorfanden, zahlreiche Teilung aus diesen hervorgegangen sind. kleine Daß Zellen, die diese sich be- durch deutlich © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 22 vom abhebenden kleinen Zellen Entoderni darstellen, darüber der Fig. 25, derm kann wohl kein Zweifel Auf dem sein. welcher der vordersten Region angehört, einschichtig; bis (Fig. 26), mittlere Keimblatt das Schnitt das Meso- weiter nach hinten wird es jedoch zweischichtig schließlich es ist Mächtigkeit von drei Zellenlagen eine Nach hinten zu nimmt dann wieder das Mesoderm kontinuierlich ab und wird endlich wieder einschichtig. Das Verhalten des Mesoderms im vorderen Körperabschnitt gleicht mithin aufweist (Fig. 27). dem bei Ciona intestinalis, nur besteht der folgende Unterschied. Während sich nämlich die Mesodermelemente der Ciona durch Plasmareichtum und wenig Dotterschollen vom Entoderm untervollständig können wir bei den Mesodermzellen der Molgula nur eine scheiden, geringere Größe, gegenüber den Entodermzellen Differenz in der Beschaffenheit des Zellplasmas wir jetzt zur Schreiten hinteren Körperabschnitt. entstehen, wie erwähnt, Betrachtung war des nicht zu erkennen. mittleren Blattes Nach der Abhandlung von Castle die zu Muskelzellen eine feststejlen; im (25) werdenden Mesoderm- Region ebenso wie das Nervenrohr aus dem Ectoderm, indem das obere Blatt von hinten in das Innere eindringt. Diese Entstehung der Schwanzmuskel zellen kann ich auch bei Molgula zellen dieser nicht auffinden. Wohl bemerkte ich bei einigen Individuen, hinten her die Ectodermzellen über den griffen (Fig. 20), ich daß von Rand des Entoderms hinweg- konnte jedoch nie feststellen, daß diese, nach meiner Ansicht zum Nervenrohr werdenden Zellen des oberen Blattes, als Mesoderm mit mz in die Tiefe rückten. Die von mir in Fig. 19 und 20 bezeichneten Zellen halte ich für die Entodermzellen, die zu den späteren Muskeln des Ruderorgans werden. Im Gegensatz zu den Mesodermzellen beginnen die Zellen des der vorderen Leibesregion mittleren Blattes frühzeitig histologisch zu differenzieren (Fig. im hinteren Teile sich 21—24). Diese Differen- zierung macht sich durch Schwinden der Dotterschollen und durch Auftreten von körnigem Plasma in der Umgebung des Kernes be- Der Umstand, daß die Bildung des Protoplasmas immer in der Umgebung des Kernes auftritt, könnte uns dazu bestimmen, dem Kern bei diesem Akt eine gewisse Rolle beizumessen. Doch merkbar. am Kern wahrimmer fast kugelrund vor, was wohl darauf schließen läßt, daß der Kern für die Dotterresorption keine hervorragende Bedeutung hat. Infolge dieser Veränderung sehen wir eine große Ähnlichkeit konnte ich keinerlei amöboide Formveränderungen nehmen; ich fand ihn vielmehr © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodernis usw. bei Ascidienlarven. d. 23 Mesoderms mit denen des Nervenrohres, was auch wohl Castle (23) veranlaßt hat, den Zellen einen gemeinsamen Ur- der Zellen des Daß sprung zu geben. diese durchaus nicht beweisend ist histologische für Übereinstimmung jedoch eine Entstehung aus Anlage, zeigen deutlich meine Fig. 21 — 24, dem Entoderm entstammen, genau Umgebung des Kernes aufweisen, wie bei gemeinsamer denen Zellen, die zweifellos dieselbe Differenzierung in der ich dies bei der Nerven- Daraus geht deutlich hervor, anlage beobachten konnte. Umwandlung daß die der plasmaarmen, dotterreichen Zellen in plasmareiche aber dotterarme an Ort und Stelle vor sich geht, und zwar schreitet der Prozeß von hinten nach vorn vor, Zeichnungen 21 — 24 Auf einem etwas Zellen des mittleren älteren Stadium im Blattes die Differenzierung der tritt hinteren Abschnitt noch deutlicher 28—30 entstammen einem Embryo, Die Fig. hervor. was nach Betrachtung meiner wohl keiner näheren Erörterung mehr bedarf. rohr in der hinteren Hälfte bereits geschlossen noch als Platte offen liegt, tende Umbildung. drei plasmareiche dessen Nervender vorderen in und zeigen uns die allmählich In Fig. 30 sieht trifft man vorn weiter Zellen; Elemente, und endlich ist, fortschrei- an jeder Seite der Chorda liegen noch dotterreichere man, wie dieses Fig. 29 und 28 beleuch- im vordersten Körperabschnitt die Entoderm ähnlichen plasmaarmen Mesodermzellen, die mit den Schwanzmuskelzellen kontinuierlich verbunden sind. In gleicher Weise konnte ich dieses bei Cionä ten, intestinalis verfolgen. Bei Molgula nana unterscheidet sich das Mesoderm im vorderen und hinteren Embryonalabschnitt nicht nur dadurch, daß es vorn mehrschichtig, hinten einschichtig ist, sondern überdies zeigt Zellkörper. es hinten die oben erwähnte Eigentümlichkeit der Bei Giema ließ sich das letztere nicht nachweisen, und erst später differenzieren sich die Schwanzmuskelzellen in einer vom vorderen Mesoderm abweichenden Weise. In allen wesentlichen Zügen stimmt aber derms bei Molgula nana mit der bei Ciona seitlich die Bildung des Meso- intestinalis überein. Die gelegenen Entodermzellen wandeln sich direkt zu Zellen des mittleren Blattes um und treten vorn in Gruppen zusammen, die aus mehreren Schichten bestehen, während in der hinteren Leibesregion das Mesoderm einschichtig bleibt. Wie ich bei Ciona intestinalis im Anschluß an bildung die Chorda und das Nervenrohr kurz ich auch die die Mesoderm- behandelt habe, will Entwicklung der erwähnten Organe der Molgula nana hier berücksichtigen. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 24 Philipp Heineinann, Chorda, Dieses Gebilde gelegene dorsal entsteht Molgula nana aus zwei seitlichen Entodermanlagen auch bei nachdem sie sich in der Mittellinie vereinigt haben, das Dach des Urdarmes Dieser Strang wird dann zweischichtig (Fig. 59) bilden (Fig. 18). und schließlich durch Verschiebung der Zellen einschichtig (Fig. 61), , die, Nach- wie ich dieses auch bei Ciona intestinalis beschrieben habe. dem sich der Schwanzanhang vollständig ausgebildet hat, beginnen die Zellen in einen gallertartigen Strang überzugehen, der von einer Zellenscheide umschlossen vorstellt (vgl. II. Teil Hand Nervenrohr. seitlichen ist und das Stützorgan des Ruderscbwanzes meiner Arbeit). in Hand mit der Vereinigung der beiden Chordaanlagen geht die Bildung der Rückenplatte, und zwar treffen beide gleichzeitig in der Mitte konnte ich bei Ciona hervorheben, daß ich Denselben Befund zusammen. und da mußte einen Vorgang, wie ihn Castle (23) intestinalis feststellen, ich schon in seiner Fig. 91 wiedergibt, nicht bestätigen konnte. Nach Schluß des Blastoporus nimmt Rückenfläche ein und 32) , scheiden hinten vorn besteht sie immer nur aus die Nervenplatte die ganze aus sechs bis acht Zellen (Fig. 31 vier (Fig. 35). Diese Zellen unter- durch ihre Differenzierung und Form von den Ecto- sich dermzellen. : Sogenannte Randzellen, die noch die Struktur der Ecto- dermzellen haben sollen, wie es Davidoff nicht aufgefallen; das über diese Zellen sind mir (19) beschreibt, bei der Besprechung der auch bei Molgula voll und ganz zu. Durch Einstülpung der Medullarplatte entsteht eine Rinne, die sich nach vorn zu allmählich abflacht. Die Rinnenbildung beginnt hinten und schreitet nach vorn zu vor, und in der gleichen Weise vollzieht sich die Umbildung zum Nervenrohr. Dieses wird uns durch meine Fig. 31—35 veranschaulicht, die uns Schnitte eines Stadiums Ciona Gesagte vorführen, auf trifft dem der vordere Fig. 31 besteht die acht, Teil der Rinne noch offen Nervenanlage aus sieben Zellen, die alle den Charakter der Nervenzellen zeigen von dem Ectoderm abheben. in Fig. und ist. In 32 aus sich schar Die mittleren Zellen zeigen zwar eine am Rande liegenden, doch kann ich nicht den Unterschied zwischen diesen Elementen wahrnehmen, wie ihn Davidoff (19) hervorhebt. Diese beiden Zeichnungen (31 und 32) sind den Fig. 10 und 11 der Ciona intestinalis vorgeschrittenere Differenzierung als die gleichzustellen. In Fig. 33, sich die Medullarwülste dar, dessen Wandungen die vereinigt dem und Schnitt 12 entspricht, stellen ein deutliches haben Rohr aus vier großen in der Tiefe liegenden und © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodernis usw. bei d. Ascidiertlarven. 25 Decke bildenden kleinen Zellen zusammengesetzt sind. Diese beiden kleinen Zellen sind den Dachzellen Davidoffs (19) zu zwei die homologisieren, zeigen jedoch dieselbe Differenzierung wie die übrigen Nervenzellen, indem die Dotterschollen fast vollständig verzehrt sind und sich in der Umgebung des Kernes körniges Plasma angesammelt weisen also nicht mehr den Charakter des Ectoderms auf hat; sie und müssen daher jetzt schon als Nervenzellen gedeutet werden. Die Ectodermzellen haben sich noch nicht miteinander vereinigt; erst in Fig. das 34 berühren sich die Zellen des Hautepithels und schließen nur hier Dieses tritt noch aus vier Zellen noch deutlicher in Fig. bestehende Kohr vollends ab. 35 (vgl. Lumen mehr weist die Nervenanlage kein Fig. 13) auf, aus vier keilförmig ineinander greifenden Zellen, dorso ventraler Richtung etwas abgeflacht Oval ist hervor. sie besteht Hier vielmehr deren Anlage in und im Querschnitt ein darstellt. Aus dem Gesagten geht Nervenzellen werdenden auftritt, hervor, daß die Differenzierung der zu Ectodermzellen vor Beginn der Einfaltung und daher eine Verschiedenheit der das Nervenrohr bilden(19) bei Bistaplia magmlarva beobach- den Zellen, wie es Davidoff tete, nicht wahrgenommen werden kann. So wie sich hinten die Nervenrinne zu einem Rohr umbildet, geschieht das auch im vorderen Teil, so daß die Rückenregion von einem Rohr eingenommen wird, dessen Lumen vorn ist, am weitesten während im hinteren Abschnitt das Lumen allmählich schwindet. Aus diesem einfachen Rohr geht das Nervensystem bei der ausgebildeten hervor, das Larve aus drei Teilen besteht: Sinnesblase und Flimmergrube, Rumpfganglion und Nervenstrang, der an der Dorsalseite des Schwanzanhanges des Rohr darstellt (siehe ein aus vier Zellen sich II. zusammensetzen- Teil meiner Arbeit). In bezug auf die Bildung der Chorda und des Nervenrohrs sehen wir also auch bei Molgukt nana dieselben Vorgänge, wie ich sie bei Ciona intestinalis hervorhob; die Chorda entsteht durch Abschnürung von Entoderm aus der dorsalen Wand des Urdarmes, das Nervensystem dagegen aus dem Ectoderm durch Einstülpung. II. Der Schwanzanhang der freischwimmenden Larve. Der nun folgende zweite Teil meiner Untersuchungen beschäftigt dem Ruderapparat der freien Larve und seinen Organen. Bevor ich jedoch zu meinen eignen Untersuchungen übergehe, will sich mit © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 26 ich einen Überblick über die bisher erschienenen wichtigsten Arbeiten geben, die auf diesen Schwanzanhang näher eingehen. Zuerst waren es Milne (2), die dieses durch die Edwards Organ kurz beschrieben. und (1) P. J. van Beneden Ihre Aufzeichnungen Untersuchungen Kowalevskys bedeutend (4) wurden erweitert. Schwanzanhang der Ascidienembryonen aus Epithelialschicht, Achsenstrang und einer zwischen diesen beiden Gebilden liegenden Muskelschicht. Aus den Zellen des Achsenstranges, der von der Nervenblase bis zum Ende des Schwanzes reicht, entsteht die Chorda und die Chordascheide. Uber die Entstehung dieser beiden Gebilde schreibt Kowalevsky: »Zwischen je zwei Nachbar- Nach ihm zellen der besteht anfangs erscheint in der Mitte ein fast punktartiges lichtbrechendes Körperchen, welches die aus Zellsubstanz nachdem der Mitte ist, schmilzt sie verdrängt. ist, Endlich, daß der zentrale zusammen und es ent- der Mitte des einfachen Zellstranges ein Strang von fester Gallertsubstanz, der als Skelett des Schwanzes anzusehen Plasma der Zellen wird ganz an die Stranges angewachsen diese Substanz schon so Teil der Zellen ausgepreßt steht in des stark mehr und mehr anwächst und Scheide dar, die Peripherie gedrückt die schließlich aus einer ist. Das und stellt Reihe von Kernen und Menge Protoplasma besteht.« Metschnikoff (5) fügt den von Kowalevsky (4) beschriebenen Organen noch ein Nervensystem hinzu, das aus dem großen Hirnganglion entspringen soll, nach hinten schmäler wird und in das Abweichend von den Resultaten Innere des Schwanzes eindringt. Kowalevskys (4) hat Metschnikoff (5) in der Chordascheide keine Kerne konstatieren können. Durch die Beobachtungen Kupffers (6 und 7) und Dönitz' (24) werden die bisherigen Befunde im wesentlichen um nichts erweitert. Kupffer will bei der von ihm untersuchten Larve eine Muskelschicht gesehen haben, die aus zwei Zellenlagen bestehen soll, während Dönitz den Achsenstrang nicht als Chorda bezeichnet wissen will. In seiner Arbeit über »Neue Tatsachen aus der Entwicklungsgeschichte der Ascidien« teilt Ganin (8) über die Entstehung der einer unbedeutenden Chorda folgendes mit: »Die sehr charakteristischen, großen Zellen des Laiwenschwanzes (Chorda dorsalis) entstehen, nach der Abson- derung der Hautschicht aus den großen Zellen der Embryonalanlage. Die Zellen der Chorda dorsalis existieren nur kurze sie zusammen, und ein Zentralkanal.« es entsteht an ihrer Stelle Zeit, dann fließen im Larvenschwanze © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderras usw. bei Ein Jahr später macht Kowalevsky 27 über die Entwicklung (9) Nach ihm der Chorda wichtige Mitteilungen. Ascidienlarven. d. entsteht die Chorda aus mehreren Zellreihen, die sich im Laufe der Entwicklung so zwi- schen einander einschieben, daß schließlich nur eine Zellreihe vor- Das Schwinden der Kerne in den Chordazellen, wie es von Metschnikoff (5) beobachtet wurde, kann Kowalevsky nicht handen ist. da bestätigen, noch er dieselben in der Chordascheide hat auftreten Die Zellen des an der ventralen Seite des Schwanzanhanges sehen. liegenden Entodermstreifens verlieren ihren Zusammenhang, schwimmen die Larve frei zu werden beginnt, in die hintere sobald Region des Individuums gedrängt und gehen dort in Blutkörper über. Der der erste, Muskelschicht spricht, von Fibrillen an der der Chorda anliegenden ist Kupffer (11), indem er sagt: »Die Fibrillen dem Moment der äußersten Längsfaserschicht des Markes treten des Todes bestimmter hervor.« Weiter erwähnt er nichts über die Muskelzellen, doch nach seiner Zeichnung 9, in XXVII, kann man Taf. dieselben als spindelförmig bezeichnen. Nach GIiaed (12) anhaug verlängern. soll sich das Nervenrohr nicht in den Schwanz- Derselbe Autor beschäftigt sich im Jahre 1874 ausgiebig mit der Es wird hervor- Strahlung des Flossensaumes bei Ascidienlarven. gehoben, daß die Strahlen der Schwanzflosse in frappanter Weise an diejenigen baren der Strahlen Embryonen der Fische erinnern. Diese stark sichtLängsachse, am fallen im rechten Winkel zur Schwanzende divergieren sie schnell und werden schließlich parallel der Achse. Eine eigenartige Beschreibung des Schwanzanhanges von Botryllus violaceus gibt H. Reichert (25). Nach ihm besteht das Ruder- organ aus drei Teilen: Die cellulose Schicht, der Achsenstrang und kontraktile Schicht. Der Achsenstrang, der durch die ganze Länge des Schwanzes zieht, reicht nicht in den Körperabschnitt hinein und ist von der kontraktilen Schicht umgeben, die aus acht die Zellreihen zusammengesetzt ist. Infolge leichter Pressung mit Deckglas konnte Reichert die kontraktile Schicht bänder auflösen, (vgl. dem Längs- longitudinale Zellreihen vorhanden waren (vgl. auch war es ihm möglich einzelne Muskelzellen zu Die einTaf. IV, Fig. 6 und Taf. V, Fig. 9 und 10). Taf. IV, Fig. 6) isolieren als in so viele ; zelnen Zellkörper sind nicht spindelförmig, sondern stellen Rechtecke dar. Fibrillen hat können; er Reichert an den Muskelzellen schreibt die kontraktilen nicht nachweisen Eigenschaften dieser Zellen- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 28 dem Protoplasma zu. Ferner meint Reichert, daß Kowa(4 und 9) und Kupffer (6, 7 und 11) die kontraktile Schicht elemente levsky für das Epithel des die Schwanzes gehalten haben, doch bin ich geneigt, Schicht Reicherts mit der kontraktile Kowalevsky und von Kupffer beobachteten spindelförmigen Zellschicht zu identifizieren und anzunehmen, daß Reichert das Ectodermepithel übersehen hat. Dasselbe das Nervenrohr und für den Entodermstreifen, deren gilt für Vorhandensein Reichert ebenfalls an seinem Objekte nicht hat stellen Seeliger und Kupffer (14) (6, 7 kann im Jahre 1884 den von Kowalevsky (4 und 9) und 11) beobachteten Aufbau des Schwanzanhanges Aus der Arbeit ersehen bestätigen. charakterisiert Form ihrer zelligen Jeder Streifen zusammengesetzt, Zellreihen Nervenrohr, ventral der Entodermstreifen Lage und den Verlauf der an quergestreiften Fibrillen wie folgt: sowohl an der der Chorda als ist den die Ectoderm und Chorda einnehmen, zwischen Elemente aus zwei seitlich von der Chorda verlaufenden ist, einschichtigen Streifen besteht. verlaufenden daß die Schwanzmuskulatur, wir, die durch die langgezogene sechseckige die fest- können. aus drei ganzen längs Raum während dorsal das Seeliger beschreibt liegt. den Muskelzellen auftretenden »Eine jede Muskelzelle scheidet auch an der dem Hautepithel zuge- kehrten Seite, außer den die das Nervenrohr und den Entodermfortsatz begrenzenden Zellen an der diesen Gebilden zugewendeten Fläche Fibrillen aus. der Zellen, Die Fibrillen verlaufen nicht der Längsrichtung in sondern kreuzen diese unter einem spitzen Winkel und verstreichen parallel zur Zellgrenze.« In der gleichzeitig mit ebenerwähnter Abhandlung erschienenen Ascidien von van Bene- Arbeit über das Zentralnervensystem der den und Julin wird (26) auch Schwanzanhanges eingegangen. belgischen Forscher Claveli?ia-EmbYjo , einen auf zellen gezeichnet sind, fibrillen kurz auf die durch Querschnitt dem einzelnen Teile des XVII geben den Schwanz In Fig. 10, Taf. jederseits von der diese eines Chorda drei Muskel- die alle an ihrer ganzen Peripherie Muskel- ausgeschieden haben, was also in Widerspruch mit den Be- obachtungen Seeligers (14) wie wir gesehen haben, an steht, der, den Flächen, mit denen die drei Muskelzellen eines jeden Bandes zusammenstoßen, keine Fibrillen (14) Die oben erwähnte REiciiERTsche im Jahre 1890 erschienenen Im antraf. Aufzeichnungen mit denen Seeligers übrigen stimmen die überein. (25) Arbeit rindet Untersuchungen Lahilles durch die (27) keine © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodernis usw. bei Bestätigung. Nach ihm treten auch bei Botrylliis der Chorda drei Muskelzellen auf, seits Ascidienlarven. 29 smaragdus jeder- ferner ein Nervenrohr ein Entodermfortsatz, welche Gebilde alle sind, d. und vom Ectoderm eingerahmt wie dies schon von früheren Autoren bei den einfachen AsciEs ist wohl dadurch erwiesen, daß die An- dien gefunden wurde. gaben Reicherts (25) nicht zutreffend sind, und daß Botryllus in bezug auf die den Schwanzauhang zusammensetzenden Organe nicht eine so gesonderte Stellung einnimmt, wie es nach der Darstellung Reicherts hat sich (25) Die Vermutung Seeligers (14) Lahilles Untersuchungen (27) als gerechtfertigt möchte. erscheinen durch die erwiesen, denn er sagt: »Ich zweifle durchaus nicht, daß die Larven der zusammengesetzten Ascidien einfacher organisiert sein werden, aber manches in Reicherts Darstellung scheint mir denn doch Tatbestande nicht zu entsprechen dem und auf eine ungünstige Konser- vierung seiner Objekte schließen zu lassen.« Nachdem ich durch Vorstehendes den wesentlichen Inhalt der Schwanzanhang der Ascidienlarven wende ich mich jetzt zu meinen eignen Be- über den wichtigsten Arbeiten vorausgeschickt habe, obachtungen, und möchte ich gleich hier bemerken, daß meine Unter- suchungen an mehreren Species vorgenommen wurden und zwar an Ciona intestinalis, Clavelina lepadiformis und Molgula nana. Ich werde jede Form einzeln besprechen und, um allzuvielen Wiederholungen aus dem Wege zu gehen, die den Schwanzanhang aufbauenden Organe gesondert behandeln. Ein Vergleich der von mir bearbeiteten Organe soll an passender Stelle während der Beschreibung eingeschaltet werden. 1. Ciona intestinalis. (Taf. III, Fig. Wie wir schon in dem 36-50.) Abschnitt, der die Mesodermbildung von Ciona intestinalis behandelt, sahen, beginnt zur Zeit der Schließung des Blastoporus und der Bildung des Nervenrohres der Embryo in Länge zu wachsen, um dann durch Verjüngung des hinteren Körperabschnittes eine birnförmige Gestalt anzunehmen (Fig. 36). Dieses verjüngte hintere Ende des Körpers zieht sich nun in die Länge und wird so zum Schwanzanhange des Tieres. Den vorderen Abschnitt nennen wir von jetzt an kurz Körper des Embryo, da aus ihm die Organe des ausgebildeten Individuums hervorgehen, während der Schwanzanhang der freien Larve als Fortbewegungsorgan dient. Reichert (29) bezeichnet diesen hinteren Teil als Fortsatz des Körpers, die © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 30 Philipp Heineinanu, Dieser Körperfortsatz umwächst nun den vorderen Teil des Embryo, Ectoderm des Körpers an und schließt sich eng an das um einer rings liegt oft in den Körper verlaufenden Kinne, wodurch die Orien- tierung dieser Objekte sehr erschwert wird. In den meisten einmal um Fällen beobachtete ich, den Körper herum angetroffen, bei denen er 5 doch habe ich auch Individuen reichte, /4 msi\ daß der Anhang nur den vorderen Teil des Tieres um- faßte. Im weiteren Entwicklungsgange nimmt der Rumpfab schnitt des Embryo eine längliche Form an, dies ist das Stadium kurz vor dem Ausschlüpfen. Nach der Zerreißung des Follikels, die nach Seeliger (14) durch kräftige, rasch aufeinander folgende Kontraktionen des Körperfortsatzes hervorgerufen wird, anhang und wir haben nicht Gelegenheit diesen die freie streckt sich der Larve vor uns. Ich Schwanz- selbst hatte Vorgang zu beobachten, da mir kein leben- des Material zur Verfügung stand. Erwähnt wurde schon, daß der Schwanzanhang bei den einzel- nen Embryonen nicht dieselbe Länge aufweist, was natürlich auch bei zur Geltung kommt. Das VerLänge des Körpers zu der des Schwanzanhanges konnte mehrerer Messungen als 1 3 /2 feststellen. Die Form des der freischwimmenden Larve hältnis der ich infolge freien i : Ruderorgans bezeichnet Alles dieses sind früheren Forschern wie man am besten als lanzettförmig. Erscheinungen, die schon zur Genüge von Kowalevsky, Kupffer, Seeliger usw. klar gelegt sind; daher beschränke ich mich auf diese einfache Beschrei- bung meiner Beobachtungen. Über den anatomischen Bau des Larvenschwanzes der Ciona testinalis organ hat, kann vom ich folgendes angeben: Cellulosemantel, der hier umgeben. In der in- Zu äußerst wird das Ruderdie Form eines Flossensaumes zentralen Achse des Schwanzanhanges liegt an deren Seiten, rechts und links, je ein Muskelband während dorsal und ventral von dem Achsenstrange das die Chorda, verläuft, Nervenrohr resp. der Entodermfortsatz sich finden. Eingeschlossen sind alle diese Organe von einem einschichtigen Ectoderm. In fol- gendem werde ich nun zur genaueren Untersuchung der einzelnen den Schwanzanhang ausmachenden Bestandteile schreiten. Der Cellulosemantel. Der Cellulosemantel zieht besitzt eine lanzettförmige Gestalt. sowohl den Körper als Er über- auch den Schwanzanhang der Larve, © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 31 immer kontinuierlich ineinander über. Dies wurde schon von Reichert (25) bei Botryllus violaceus festgestellt, während Milne Edwaeds (1) bei Amarouque prolifere eine tiefe Einkerbung an der Stelle des Überganges beobachtet hat. Nur äußerst selten konnte ich eine Einkerbung feststellen; war eine solche vorhanden, so trat sie jedoch nicht in dem Maße auf, wie Milne Edwards (1) dies gezeichnet hat. und zwar gehen beide Meine Fig. 43 Mantelabschnitte stellt fast uns einen Querschnitt durch den mittleren Abschnitt des Ruderorgans dar, wodurch die am besten vor Augen geführt Form der Cellulosehülle Die ausgezogenen Enden liegen wird. an der Seite des Nervenrohres resp. des Entodermstreifens, während Muskelbändern anliegende Celluloseschicht nur sehr wenig- die den entwickelt Wir sehen ist. bläschenförmige in der Zellen mit homogenen Cellulosesubstanz große, wandständigem Kern auftreten. Diese bläschenförmigen Zellen konnte ich auch an Totalpräparaten wahr- nehmen; sie treten liier sehr deutlich hervor, da sie die Tinktions- mittel bedeutend intensiver konnte ich feststellen, aufnehmen Auch als die Cellulosesubstanz. wie dieses schon Seeliger (14) bei Clavelina lepadiformis beobachtete, daß die Zellen meist in den ausgezogenen Enden über dem Nervenrohr und dem Entoderm liegen; seitlich von den Muskelbändern sah ich nur selten derartige Zellenelemente liegen. Das Auftreten dieser bläschenförmigen Zellen im Cellulosemantel verneint Reichert (25), indem er sagt: »In der Substanz der Flosse kommen an keiner Stelle, auch nicht im Bereiche des Flossenanhanges, Ob ganze Zellkörper oder Teile derselben vor.« Reichert übersehen sind, kann diese Zellen von ich mit Bestimmtheit nicht feststellen, da mir kein Material von Botryllus zur Verfügung stand. Da jedoch an allen drei Arten, die ich untersuchte, solche Zellen im Cellulosemantel auftreten, und da die Arbeit Reiche rts in vielen Punkten an Genauigkeit zu wünschen übrig läßt, so Reichert ist wohl anzunehmen, daß die fraglichen Zellen übersehen hat. In der Cellulosesubstanz sieht man, vor allem am Schwanzende, Reichert (25) sehr treffend mit den Strahlen der Schwanzflosse eines homocerken Fisches vergleicht. Genau wie Reichert (25) und Seeliger (14) diese Strahlung bei Botryllus resp. Clavelina und Perophora beobachtet haben, verläuft eine feine Strahlung auftreten, sie bei Ciona die intestinalis. Die mit aov bezeichneten, dem Cellulosemantel Zellen stellen den Rest der Testazellen dar, deren angeordnet ist, und deren Kerne oft aufsitzenden Plasma netzförmig sehr deutlich hervortreten. Diese © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 32 Philipp Heinemann, Beobachtung nieine in soweit mir bekannt, in der Literatur nur findet, den Angaben Oskar Hertwigs (28) Bestätigung. eine Er sagt: »Bei einer eben ausgeschlüpften Larve, an der der Schwanz noch erhalten fällt es auf, ist, spärlich vertreten sind , daß die gelben Testazellen meist nur äußerst und daß die noch vorhandenen den feinen hyalinen Saum, der das ganze Tier umgibt, indem sind, Larven in äußerlich aufgelagert stets gleichsam an ihm anzukleben scheinen. sie Erzeugt Zellen finden. man Larven mit einer größeren Anzahl bei gelber Zellen (Testazellen) einen Strudel unter dem Deckglas, gelingt es nicht selten einige der adhärenten Zellen Wenn men.« Bei mehreren diesem Stadium konnte ich nur zwei oder drei anhaftende ich nun auch nicht dies so ge- hinwegzuschwem- von Hertwig angewandte doch möglich die Angaben Experiment gebraucht habe, so ist es mir dieses Autors zu bestätigen, da ich sowohl Individuen vorfand, die besaßen und wieder solche, an denen ich keine diese Testazellen derartigen Zellenelemente feststellen Bei letzteren Tieren konnte. werden die Testazellen sich wahrscheinlich bei den Ruderschlägen, infolge der Reibung mit dem Wasser, von dem Schwanzanhange gelöst haben. Der Flossensaum dient wohl einzig und allein dazu, um der Larve eine bessere Fortbewegung zu ermöglichen, da durch das Auftreten dieses Gebildes das nung erhält, Ruderorgan eine größere Flächenausdeh- was natürlich bei seinen Schlägen von Wichtigkeit ist. Das Ectoderm. Betrachten wir zunächst das Ectoderm bei einem Individuum, das eine birnförmige Gestalt hat, bei Schwanzanhanges zu beobachten schnitt, solchen Fig. 37 Embryo Zellenlage, die einen ist. Querschnitt dem also die erste Fig. 36 durch uns einen Längs- hintere Ende eines Das Ectoderm besteht aus einer einschichtigen dem Nervenrohr, den beiden Muskelbändern und dem dar. zweireihigen Entodermfortsatz eng aufliegt. noch verhältnismäßig dick ist, vorn geht das Ectoderm des in das des stellt das Anlage des Körpers über Diese Zellenschicht, die besteht aus kubischen Zellen. Nach birnförmigen Fortsatzes kontinuierlich (Fig. 36), dessen Zellen jedoch höher sind, gegen die also das ectodermale Hautepithel des Schwanzanhanges abgeflacht erscheint. Dieser Gegensatz zwischen dem Ectoderm des vorderen und dem des hinteren Körperabschnittes tritt noch in weit größerem Maße hervor, wenn der Schwanzanhang seine volle Ausbildung erreicht hat. Ein Blick auf Fig. 40 und Fig. 42 und 43 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. bei Unters, über die Entwickl. des zeigt am uns deutlichsten diese Unterschiede. d. Ascidienlarven. 33 Das Ectoderm der Körperregion läßt noch ein typisches Epithel von kubischen Zellen während das Ectoderm des Schwanzanhanges ein welchem man deutliche Kerne wahrnehmen kann. Das Ectoderm ist mithin im Laufe der Entwicklung im Fortbewegungsorgan stark abgeflacht, und zwar bemerkt man, wie Seeerkennen (Fig. 40), Plattenepithel darstellt, in die Zellen in dem dem Nervenrohr und dem dem Entodermfortsatz anliegenden Teil liger schon bei Clavelina beobachtete, daß (14) höher sind, wie die Zellen des ectodermalen Abschnittes, Muskelsträngen angrenzen. dem zuführen sein, likel ausgesetzt letztgenannter Abschnitt des Ectoderms im Fol- ist. Wie schon oben Stadien dies ist eng den die Dies dürfte wohl auf den Druck zurück- an erwähnt, schließt sich das Ectoderm bei jungen Nervenrohr, Muskelplatten und Entodermfortsatz; auch noch beim vollständig ausgebildeten Anhang der Fall, Zwischenraum zwischen Nervenrohr und Ectoderm bzw. Entoderm und Ectoderm zu erkennen, der dadurch entsteht, daß die Muskelzellen sich sehr stark entwickeln, während das Nervennur ein kleiner ist rohr sich infolge des Längenwachstums des Schwanzes verdünnt, und die Zellen des Zusammenhang aus ihrem werden. Entoderms sich sogar, wie wir später sehen werden, loslösen und zu amöbenartigen Gebilden Diese langgestreckten, durch den ganzen Schwanzanhang Lückenräume stehen mit der primären Leibeshöhle in Die hier und da an Querals Blutbahnen. schnitten zu beobachtenden Spalten zwischen Ectoderm und Muskelsträngen sind Kunstprodukte, die durch Einwirkungen der Konserziehenden Verbindung und dienen vierungsflüssigkeit entstanden sind. Fig. 44 weist nicht auf, es liegt vielmehr das Bei Clavelina hat Seeliger »Das (14) ectodermale Hautepithel z. B. diese Spalträume Ectoderm den Muskelzellen eng an. dasselbe beobachtet, er äußert darüber: zieht sich zu einem äußerst feinen Plattenepithel aus, das im lebenden Objekt der Muskelschicht ziemlich dicht anliegt, reihe aber, die über nicht dem Nervenrohr und der entodermalen die Höhe der Muskelzellen erreichen, Zell- einen kleinen Spalt freiläßt, der nach vorn zu in die primäre Leibeshöhle An konserviertem Material wurden diese Spaltenräume weiter, und an Querschnitten erscheint das Hautepithel alldes Tieres übergeht. mehr oder minder weit abgehoben. Nach vorn geht das ectodermale Hautepithel des Ruderorgans seitig Körpers über; hinten bildet es den Abschluß der Chorda, in das des indem es die Spitze derselben mit einer kalottenförmigen Zelle umgibt. Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. LXXIX. Bd. 3 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 34 Das Entoderm. Schon Kowalevsky Körpers schon daß beobachtete, (9) den Schwanzanhang hineinreicht. in des öftern und auch bestätigt, ich Entoderm des das Diese Ansicht wurde kann mich auf Grund meiner Untersuchungen dieser Tatsache anschließen. Die Entodermzellen nebeneinander und des' stellen Ruderorgans einen durch wegungsorgans ziehenden Streifen Seite, ist vom Ectoderm, den dar. liegen in Dieser liegt an der ventralen ventralen Zellen der Muskelbänder und der Chorda begrenzt und steht bei jungen Stadien mit des Körpers in Verbindung, schnittserie festgestellt indem det später, was leicht bei werden kann. sich das zwei Reihen ganze Länge des Be- die Dieser dem Entoderm Verfolgung einer Quer- Zusammenhang schwin- Entoderm des Rumpfes beim Eintritt in den Schwanzanhang an dieser Stelle abschnürt. Sobald der Embryo die Eihülle gesprengt hat und zur freien bemerken wir die schon von Kowalevsky (9) beschriebene Umbildung der Entodermzellen. Es lösen sich nämlich die Zellen aus ihrem Zusammenhange los, runden sich ab und nehmen eine amöbenartige Gestalt an, so daß sie den freien Mesodermzellen Larve geworden ist, des Larvenkörpers gleichen. dermstreifen durch Man könnte Umbildung der sagen, daß aus einzelnen dem Ento- Zellenelemente ein Mesodermstreifen wird. gewordenen Zellen zeigen meist eine birnförmige Geam einen Ende sind sie zugespitzt, am andern erweitert. Der Diese stalt; frei Kern liegt in dem breiten Teil der Zelle, ist verhältnismäßig groß und besitzt einen deutlichen Nucleolus (Fig. 42). Die Zellen selbst bestehen aus einem feinkörnigen Protoplasma. Kowalevsky (9) beschreibt, daß bei der freischwimmenden Larve umgewandelten Entodermzellen des Schwanzanhanges nacheinander aus dem Ruderorgan in den hinteren Abschnitt des Rumpfes wandern und dort in Blutkörperchen übergehen. Wenn Kowalevsky einen die gelinden Druck auf die freischwimmende Larve ausübte, bemerkte wie die im hinteren Körperabschnitt angesammelten Zellen in den Schwanzanhang zurückgingen. Dieses wollte mir zwar nicht gelingen, doch nehme ich an, daß Kowalevsky dieses Experiment an lebendem er, Material ausgeführt hat und daß, wie wohl leicht begreiflich, bei konservierten Individuen ein derartiger Versuch nicht gelingt. einen Vergleich älterer Angaben Kowalevskys Durch Larven mit jüngeren kann ich jedoch die bestätigen. Bei einer älteren Larve bemerkte © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 35 im hinteren Körperabschnitt eine bedeutend größere AnAuch zahl von amöbenartig gestalteten Zellen, wie bei jüngeren. konnte ich feststellen, daß bei älteren Larven die Entodermzellen des Bewegungsorgans viel spärlicher waren und nicht mehr so regelich nämlich mäßig gelagert erschienen, wie es bei jüngeren Stadien der Fall war. Sahen wir, daß bei jungen Individuen die Entodermzellen einen ununterbrochenen Zellstreifen von zwei nebeneinander liegenden Zellen repräsentierten, so müssen wir bei der freien Larve die Wahrnehmung machen, daß dieser Zusammenhang vollends aufgehoben man besten beobachtet dies auf Querschnitten. ist. Am So zeigt die Fig. 42 44 nur eine, im jugendlichen Stadium drei umgebildete Entodermzellen nebeneinander, die Fig. während an der Fig. 43 an der Stelle, die von den Entodermzellen eingenommen war, überhaupt keine Zellen zu beobachten sind; es müssen mithin die Entodermzellen in WanderungHierfür spricht wohl auch die begriffen sein. dermzellen in solche mit amöboider Gestalt, annehmen, um Umwandlung der Ento- welche Form sie wohl nach Art einer Amöbe sich vorwärts zu bewegen und vom Schwanzanhang in den hinteren Körperabschnitt übersiedeln zu können. Das Nervenrohr. Die Entstehung und Bildung des Nervenrohres habe ich aus- im ersten Teil meiner Arbeit behandelt, daher will ich jetzt gleich zur Beschreibung des Nervensystems der freischwimmenden führlich Larve schreiten. Bei Betrachtung einer geschwänzten Larve fällt daß das Nervensystem aus drei Abschnitten zusammengesetzt Der vordere Abschnitt entwickelt zunächst die Sinnesblase, aus deren vorderem Teil bei älteren Larven die Flimmergrube entsteht. auf, ist. In der Verlängerung der Sinnesblase nach hinten zu finden wir das Kumpfganglion und das Nervenrohr. blase mit Flimmergrube Die beiden ersten Teile (Sinnes- und Rumpfganglion) liegen in der dorsalen während das Nervenrohr den Raum einnimmt, der zwischen der Chorda, den beiden dorsalen Muskelzellreihen und dem ectodermalen Plattenepithel bis zum Ende des Schwanzanhanges zieht. Der Schwanzabschnitt ist um 90° gedreht, so daß er dorsal Seite des Körpers, links zu liegen kommt. Die Sinnesblase umfangreiche Rumpfganglion fort, setzt sich das mehrschichtig in das ziemlich ist (Fig. 40) und kontinuierlich in das Nervenrohr übergeht. Bei jungen Individuen schichtige stellt das hintere Nervenrohr Röhre mit deutlichem Lumen dar. Die Zahl 3* eine der ein- diese © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 36 Röhre bildenden Zellen Ende oft sechs solcher Im Laufe Meist treten im Quer- ziemlich konstant. ist doch konnte ich im vorderen schnitt vier Nervenzellen auf (Fig. 13), Zellenelemente beobachten (Fig. 11). der Entwicklung bildet sich jedoch, wie schon oben erwähnt, das Rumpfganglion aus, indem eine Vermehrung der NervenFig. zellen eintritt. 40 und Fig. 41 zeigen uns Querschnitte durch den dorsalen Teil des hinteren Körperabschnittes einer freischwim- menden Larve; ganglions, Übergang die es geht die Fig. 40 durch die Fig. 41 das Ende durch in das Nervenrohr. Recht deutlich keit des Rumpfganglions hervor. dicht übereinander immer tritt des kurz Rumpfvor dem die Mehrschichtig- Die Anlage besteht aus mehrfach liegenden Nervenzellen, mit starkem Nucleolus besitzen. Mitte desselben die einen großen Kern Die Decke des Rumpfganglions ist und wird von vier nebeneinander liegenden Zellen Auf der ganzen Serie ließ sich ein ziemlich großes Lumen wahrnehmen, das bald rund bald etwas schlitzförmig erschien und einschichtig gebildet. Die Anzahl der Zellen eine Fortsetzung des Nervenrohres darstellt. des Rumpfganglions lich das in die nehmen nach dem Körperende zu Ganglion nur noch einschichtig ist ab, bis schließ- und ohne scharfe Grenze Ventralwand des hinteren Nervenrohres übergeht. schnitt durch diese Körperregion ist in Fig. 41 Dach wird auch während hier noch die Basis nicht Ein Quer- wiedergegeben. Das von vier abgeflachten Zellen gebildet, mehr vielschichtig ist, sondern ebenfalls aus vier Zellen besteht, die aber bedeutend höher sind als die Dachzellen. Verfolgen wir nun die Schnittserie weiter, so sehen wir, daß dieser Schnitt das Ende des Rumpfganglions repräsentiert, und daß die Zahl immer mehr abnimmt, bis schließlich die Zahl vier der Nervenzellen erreicht ist; es geht also, wie erwähnt, das in das Rumpfganglion allmählich Nervenrohr des Schwanzanhanges über. Fast durch die ganze Länge des Ruderorgans Nervenrohr ein Lumen wahrnehmen, das jedoch kann man im hinten bedeutend Auch kann man beobachten, daß das Lumen um so feiner wird, je näher man dem Schwanzende kommt, bis es schließlich überhaupt nicht mehr wahrzunehmen ist. Es keilen sich die Nervenzellen im äußersten Schwanzfeiner ist, wie das im Bereich des Rumpfganglions. ende so ineinander ein, daß das Lumen vollständig verdrängt wird. Die Muskulatur. Das bryonen erste Auftreten konstatieren, von Muskelzellen läßt sich schon bei deren hinteres Ende sich eben Em- birnförmig © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des auszuziehen beginnt. hintere Fig. 36 Körperregion eines Mesoderms usw. stellt bei Ascidienlarven. d. uns einen Längsschnitt durch die Stadiums solchen Jederseits dar. mehrschichtigen Chorda liegen ungefähr acht kubische dank ihrer intensiven Färbung deutlich hervortreten. tümliche Verhalten zum 37 Farbstoff wird durch das Zellen, der die Dieses eigen- Schwinden der Dottersehollen bedingt, welche die Zellen im Laufe ihrer Entwicklung als Nährstoffe verwandt haben. worden und färben Die Zellen sind plasmareicher ge- sich daher stärker als die Zellen des Ectoderms, des Entoderms und der Chorda, die fast noch prall mit Dotterkörper- Vor allem chen angefüllt sind. die Chorda umgebenden Zellen Umgebung der Kerne dieser man keine Dotterschollen mehr, in der sieht und nur noch vereinzelt am Rande der Zellen treten diese auf. Diese Zellen repräsentieren die späteren Muskelzellen des Schwanzanhanges. Am Grunde der Chorda zwischen den beiden letzten Muskelzellen erblickt man vier Zellen, die uns das Ende des Xervenrokres dar- stellen; diese vier Zellen lassen jedoch kein Lumen mehr zwischen sich frei. Betrachten wir einen durch eben besprochenes Stadium gelegten mit dem daß jederseits der Chorda so sehen wir, Querschnitt (Fig. 50), Muskelzellen liegen, die dorsal an drei das Xervenrohr stoßen, ventral Entodermfortsatz in Berührung treten, während außen das Ectoderm diesen Zellen eng aufliegt. Aus diesem eben beschriebenen birnförmigen Embryo nun durch Wachstum des hinteren Körperabschnittes die bildet sich geschwänzte Über die Entstehung des Ruderorgans schreibt Seeliger (14): Längenwachstum des Schwanzteiles dürfte nur durch eine Streckung sämtlicher Hinterleibszellen zustande kommen, bis endlich der plumpe zweite Leibesabschnitt (Fig. 34) in das langgestreckte schmale Ruderorgan umgewandelt ist.« Diesen Ausführungen Seehofers kann ich mich voll und ganz anschließen. Wie ich schon oben erwähnte, liegen bei einem Embryo von birnförmiger Gestalt an jeder Larve. »Das Seite der Chorda ungefähr acht Muskelzellen (Fig. 36). Diese Zahl fand ich bei einer freischwimmenden Larve im Schwanzanhang wieder. Ich skizzierte nämlich eine Querschnittserie des ganzen Schwanz- anhanges und konnte ebenfalls nur acht langgestreckte Muskelzellen feststellen, indem ich die Kerne, die in einem Muskelstrange hinter- einander liegen, zählte. festzustellen, Auf Längsschnitten war dies nicht möglich da ich nicht genügend ausgestreckte Larven vorfand. Auch Totalpräparate von freischwimmenden Larven, die mit Methylenblau gefärbt waren und in Glycerin betrachtet wurden, ließen die © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heineinann. 38 Zellgrenzen der Muskelzellen und vor allem man hervortreten, daß konnte. Kerne so die Zahl derselben mit Leichtigkeit deutlich bestimmen Die Muskelzellen nehmen also in dem Maße an Länge wie der hintere Teil des Körpers sich lange, spindelförmige Gestalt eine die streckt, schließlich angenommen haben. Hierdurch Angabe Seeligers, daß das Euderorgan findet also die zu, sie bis durch sich Körperabschnittes Streckung sämtlicher Zellen des hinteren bildet, eine Bestätigung. Eine Betrachtung der Fig. 36, 38 und 46 zeigt uns auch die verschiedenen Formen der Muskelzellen auf den verschiedenen Entwicklungsstufen. Fig. 36 auf welchem uns ein Stadium dar, stellt der Schwanzanhang auszuwachsen beginnt; Muskelzellen noch dicker wie lang sind. wir sehen, daß hier die Bei einem etwas weiter entwickelten Stadium (Fig. 38) hat die Länge der Zellen jedoch be- deutend zugenommen, bis schließlich im ausgebildeten Schwanz jede Muskelzelle eine langgestreckte Spindel darstellt (Fig. 46). Bei der freischwimmenden, ausgebildeten Larve finden wir also langgestreckte, sechseckige, spindelförmige Muskelzellen vor (Fig. 46), die sich ineinander keilen. Teile des Jederseits der Schwanzanhanges Chorda liegen im mittleren drei solcher Zellen nebeneinander (Fig. 43), daß die Muskelzellen nach den beiden Enden der Chorda zu an Zahl abnehmen (Fig. 42 und Fig. 44), bis schließlich die Chorda überhaupt nicht mehr von Muskelzellen umgeben ist jedoch beobachtete ich, Im Schwanzende wird (Fig. 45). Chorda dann vom Ectoderm die abgeschlossen, während im Körperabschnitt das Chordaende nur von der Chordascheide umgeben Hier will ich nicht unerwähnt lassen, ist. daß die Abnahme der Muskelzellen rechts nicht immer gleichmäßig vor sich geht. und der links Chorda Ich stieß auf Individuen, bei denen ich auf Querschnitten an der einen Seite zwei, auf der andern Seite Muskelzellen konstatieren mußte. drei denn meistens selten vor, gleichzeitig sieht man auf Dieses kommt jedoch beiden Seiten der Chorda den Fortfall einer Muskelzelle, und zwar schwindet immer zuerst die mittlere. Abnahme Diese der die Chorda umgebenden Muskelzellen beginnt vorn in den meisten Fällen neben dem Teil der Chorda, der in den Kumpfabschnitt des Tieres hineinragt, doch kann man auch hier und da im freien Schwanzende in unmittelbarer Nähe des Körpers nur zwei seitliche Muskelzellen beobachten. Was den histologischen Bau dieser spindelförmigen Muskelzellen haben wir anbetrifft, so menten zu tun. es Das Plasma mit plasmareichen, quergestreiften Elezieht in Strängen durch die Zellen und © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. dadurch ein deutliches Netzwerk bildet bei d. Ascidienlarven. 39 Die scharf kontu- (Fig. 43). runden Kerne liegen in der Mitte der Zellkörper und besitzen rierten auffallende Größe. oft eine Sie zeigen deutlich die Struktur ruhender Kerne und einen großen, stark hervortretenden Nucleolus. Charakteristisch für die Muskelzellen ist das Auftreten von Fibrillen an der Peripherie des Muskelbandes. Über den Bau und den Verlauf der Fibrillen finden wir in der Der erste, der diese Muskelelemente beobachtete, ist Kupffer(II), doch läßt er sich über den Literatur die verschiedensten Angaben. feineren Bau nicht näher aus, sondern Reichert er statieren; macht nur die Mitteilung, daß im Moment des Todes bestimmter hervortreten. die Fibrillen (25) kann bei Botryttus schreibt vielmehr viölaceus keine Fibrillen dem Protoplasma Eigenschaften dieser Zellenelemente die kon- kontraktilen zu. (14) und van Benedens und habe ich schon oben Bericht erstattet. Die Angaben gehen insofern auseinander, als Seeliger bei jungen, freischwimmenden Larven an den Seiten, mit welchen die drei Muskelzellen Über Julins die Ansichten Seeligers (26) zusammenstoßen, keine Fibrillen beobachtet hat, während van Be- neden und Julin solche feststellen mußten. Bei Appmdieularia flabellum konnte Retzius die der (29) die Fibrillen, Längsachse des Schwanzanhanges parallel angeordnet sind, aus zwei nebeneinander liegenden Fibrillen zusammengesetzt nach- weisen, da er in der Längsrichtung der Fäserchen eine helle Linie wahrnahm. Der Angabe van Benedens und Julins, daß jede Muskelzelle in ihrem ganzen Umkreis Fibrillen besitzt, kann ich nicht beistimmen, ich muß mich vielmehr der Ansicht Seeligers an den Seiten der drei Muskelzellen, Fibrillen fehlen. wo (14) anschließen, daß diese zusammenstoßen, die Ein Querschnitt durch den Schwanzanhang, wie er am Anordnung der und den dem Ectoderm zugewandten Flächen, wie auch an den dem Nervenrohr und dem Entoderm anliegenden Seiten Fibrillen ausgeschieden haben. Es besitzt also das Muskelband im ganzen Umkreis Fibrillen, nur die Zwischenwände desselben sind von solchen in Fig. 43 dargestellt Fibrillen. Gebilden Wir zeigt deutlichsten die frei. Meine Fig. 46 soll ist, sehen, daß die Muskelzellen an den der Chorda zeigt uns ein Stück des caudalen Abschnittes und den Verlauf der Muskelfibrillen klarlegen. Linie ab dargestellte Teil führt uns Der die Richtung rechts von der der Fibrillen bei © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 40 hoher Einstellung vor Augen, Muskelzellenflächen, die wie es Seeliger (14) sind also es dem Ectoderm dies anliegen. die Fibrillen der Die Fibrillen laufen, schon bei Clavelina lepadiformis beobachtete, parallel der Zellgrenze, nicht genau in der Längsrichtung der Zellen, wie es bei den kontraktilen Elementen der Appendicularien der Fall Die der Chorda anliegenden Fibrillen, die wir bei ist. Ein- tiefer stellung sehen, stellt uns der linke Abschnitt der Zeichnung dar, und zwar kreuzen diese Fibrillen diejenigen der äußeren Schicht. Es gelang mir nicht bei den Fibrillen (Fig. 47) der Fibrillen zurückführen, die Feinheit die Zusammen- Dies möchte ich jedoch auf setzung aus zwei Streifen zu erkennen. denn bei Clavelina lepadi- formis wie auch bei Molgula nana, bei denen die Fibrillen stärker entwickelt sind, fand ich, wie ich hier voraussendend bemerken will, in der Fibrillen (Fig. 58 und 72) der Längsrichtung der hellen Achsenstreifen, flabellwm beobachtet wurde. intestinalis schon einen feinen, von Retzius bei Appendicidaria Es läge kein Grund vor, bei Ciona etwas andres anzunehmen, nur reichten meine optischen Hilfsmittel nicht aus, diese Zusammensetzung der Fibrillen wahrzu- nehmen. Uber das erste Auftreten der Fibrillen Muskelzellen vermag Seeliger nichts (14) an den spindelförmigen Genaues anzugeben. Er beobachtete zuweilen bei verhältnismäßig jungen Individuen schon Kontraktionen des Ruderorgans, während dies bei manchen älteren Larven nicht zu konstatieren war. Dies läßt wohl darauf schließen, daß die Ausscheidung der Fibrillen von Seiten der Muskelzellen bei den einzelnen Individuen während verschiedener Entwicklungsstadien Auch erfolgt. ich beobachtete eine große Variabilität in den Zeitpunkt des ersten Auftretens der Fibrillen. Fibrillen erst bezug auf Konstant traten dann auf, wenn der Schwanzanhang vollständig aus- gebildet war. Die Chorda. Im ersten Teil meiner Arbeit Chorda entodermalen Ursprungs Embryo reihig. ist. erwähnte ich schon, daß die Sie zeigt bei einem birnförmigen eine längsgestreckte Gestalt (Fig. 36) und ist zunächst zwei- Die Zellen sind ineinander gekeilt, sehr dotterreich und be- sitzen einen deutlichen Keru, der meist an dem zugespitzten inneren Ende die einer jeden Chordazelle liegt; vorderste und hinterste Chordazelle bilden einen kalottenförmigen Abschluß. Die Zellen dieses zweireihigen Stranges schieben sich beim © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des Längenwachstum des Schwanzes ineinander, bei d. Ascidienlarven. 41 bis sie schließlich eine Zellenreihe darstellen, deren Elemente geldrollenartig angeordnet sind Unter Berücksichtigung der Fig. 39, die einen Querschnitt (Fig. 38). durch eben erwähntes Stadium repräsentiert, läßt sich die Chordazellen eine scheibenförmige Gestalt und daß die Kerne sitzen, der Mitte liegen. in daß feststellen, und geringe Dicke be- Im Laufe der Ent- wicklung wird jedoch infolge der Längsstreckung des Schwanzanhanges aus der flachen Zelle eine langgestreckte, zylinderförmige, die meistens so lang ist, wie der Durchmesser der Scheibe (Fig. 48). Ebenso wie wir bei der Längsstreckung der Muskelzellen des Schwanzanhanges keine Vermehrung der Zellen beobachten konnten, sehen wir dies auch bei den Chordaelementen. in zwei Reihen, dann werden die scheibenförmigen Zellen Diese Umwandlung erfolgt sie einreihig, langgestreckte, nur aus Zunächst liegen und sie nehmen Form an. schließlich zylindrische dem Grunde, weil die Chorda Längenwachstums des Schwanzanhanges einen größeren Raum einnehmen muß. Dieselbe Ansicht vertritt Seeliger (14), indem er sagt: »Wenn im weiteren Wachstum der Schwanz sich in infolge des die Länge zieht, verlieren einzelnen die Chordazellen um deutendes an ihrem Umfang, gewinnen aber an Dicke (Fig. diesem und Sinne schreitet 42), bis sie endlich ihre Formveränderung weiter vor Be- ein 37). In (Fig. 41 ebenso breit als hoch erscheinen, ja schließ- lich sogar die Dicke der Scheibe ihren Durchmesser übertrifft (Fig. Auf diese Weise erklärt es sich, 45). daß eine Längsstreckung des Schwanz- anhanges möglich wird, ohne daß gleichzeitig die Zahl derselben um ein Merkliches vergrößert würde.« Sobald die Streckung des Schwanzanhanges abgeschlossen ist, auch die Bildung der eigentlichen Chordasubstanz, die Ko- beginnt walevsky (4) als »Skelett des Schwanzes« bezeichnet. An den Zell- grenzen, mit denen die zylinderförmigen Zellen zusammenstoßen, be- merken wir ein Auseinderweichen der Zellgrenzen, und es entstehen Vacuolen, die mit einer wasserhellen Substanz angefüllt sind. Zu- nächst stellen diese Vacuolen einen feinen Schlitz dar, der allmählich umfangreicher (Fig. 48). wird und halbmondförmige eine Genau erkennt man in dem Gestalt annimmt feinkörnigen Protoplasma noch die Kerne. Die Umbildung des Plasmas schreitet nun immer weiter vorwärts, bis die Vacuolen so an Umfang zugenommen haben, daß einander überfließen (Fig. 49). scheint sie in- Auf dem optischen Längsschnitt er- nun das Plasma wie eine Wellenlinie, die an Höhe immer © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 42 Philipp Heinemann, mehr abnimmt das Plasma vollständig Schließlich wird (Fig. 50). wandständig, doch sind immer noch die Kerne deutlich zu erkennen. Am man diese Wandständigkeit des Plasma auf 44 zeigt uns nur eine ganz dünne Plasmaschicht, Von dem Plasma ziehen noch einige der ein großer Kern liegt. besten Querschnitten. in sieht Fig. feine Plasmastränge durch die gallertartige Chorda, die auch mit der dann stellt die Chorda einen durch und durch homogenen Zylinder dar, der von einer feinkörnigen Protoplasmaschicht umgeben ist. Der Behauptung Metschmkoffs (5), daß hier die Kerne fehlen, kann ich mich nicht anschließen. Ich fand überall in dem peripheren Plasma Kerne, so daß wohl die Annahme gerechtZeit verloren gehen; daß die diesem Forscher zur Verfügung stehenden fertigt erscheint, Objekte infolge einer ungünstigen Konservierungsmethode nicht histologischen Details erkennen zurückbleibende Chordazellstrange lichen Diese von ließen. alle dem ursprüng- Plasmaschicht bildet die Chordascheide. Die Vacuolen entstehen zuerst im mittleren Teile des Schwanzanhanges und schreiten von da nach vorn und hinten es vor, ausgebildet ist, während an den beiden Enden An noch nicht miteinander vereinigt haben. genen Stranges nehmen Endzellen. faserig So kommt fort. daß in der Mitte die homogene Chorda schon vollständig und alle Diese bleiben bildet ein Zellen zeit ihres Netzwerk teil, die homo- mit Ausnahme der beiden Lebens bestehen; (Fig. Vacuolen sich der Bildung des 40 und Plasma ihr ist 45). Schon bei der Besprechung der Muskulatur hob ich hervor, daß die Muskelzellen nicht ganz bis an die beiden Enden der Chorda Das im Körper liegende freie Chordaende ist nur von der Chordasciieide umgeben, während die äußerste Spitze der Chorda im Schwanzende vom Ectoderm ab- reichen, diese also nicht umgreifen können. geschlossen wird. Das vordere Ende der Chorda bis in die Region des Darmes, durch den treffen müssen hinteren (Fig. reicht so Körperabschnitt 40 und ziemlich weit nach vorn daß wir auf einem Querschnitt die Chorda und den Darm 41). Diese von mir beobachtete Bildung der Chorda bei Ciona intestinalis ligers stimmt mit den Untersuchungen (14) vollständig überein. Kowalevskys (Seeliger konnte bei (4) und See- Claveli7ia das Zusammenfließen der Vacuolen zu einem kontinuierlichen, homogenen Achsenzylinder in keinem Falle beobachten, wohl aber bei Peropliora Listeri, bei der die Entwicklung der Chorda weiter vorschreitet und © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 43 im Endstadium eine homogene Masse, den axialen Teil des Ruderorgans einnimmt.) Diese beiden Autoren sprechen auch von einem zuerst zweischichtigen Chordastrang, der einschichtig wird und dann im axialen Teil durch Verschmelzung der immer größer werdenden die von dem wandständigen Vacuolen die homogene Chorda bildet, Protoplasma, der Chordascheide, umgeben wörtlich: Kowalevsky ist. »Das Plasma der Zellen wird ganz an drückt und stellt Scheide dar, die die (4) sagt die Peripherie ge- schließlich aus einer Eeihe von Kernen und einer unbedeutenden Menge Protoplasma besteht.« Hiermit habe ich die Besprechung der den Schwanzanhang der Ciona intestinalis aufbauenden Organe beendet und wende mich nun zu Clavelina lepadiformis, und um auch hier die Verhältnisse zu schildern Ruderorgane dieser beiden Individuen miteinan- gleichzeitig die der zu vergleichen. 2. Clavelina lepadiformis. (Taf. IV, Fig. Schon Seeliger (14) hat 51—58.) im Jahre 1884 in seiner Arbeit »Die Entwicklungsgeschichte der sozialen Ascidien« eine ausführliche Schilderung des Schwanzanhanges der Clavelina lepadiformis veröffentlicht. Da jedoch seitdem Arbeiten erschienen, die in einigen Punkten nicht mit den Resultaten für angebracht, unterziehen. Da nun meine Seeligers decken, einzelnen Seeligers übereinstimmen, so hielt ich es auch diese Form noch einmal einer Untersuchung zu Organe so Ergebnisse sich vollständig mit denen werde ich des in nachfolgender Beschreibung der Schwanzanhanges auf einige Zeichnungen Seeligers hinweisen, deren nochmalige Aufzeichnung nur eine Wiederholung bedeuten würde. Der Schwanzanhang der Clavelina lepadiformis entwickelt sich intestinalis. Das hintere Ende des Embryo, der während der Schließung des Blastoporus eine Eiforni angenommen hat, verjüngt sich allmählich, und das jugendgenau so wie das Ruderorgan der Ciona liche Individuum erhält die bekannte typische birnförmige Gestalt. wachsen und Längsachse da verhindert, um den Körper herum. Der so entstandene Schwanzanhang reicht wie bei Ciona intestinalis oft mehr als einmal um den Jetzt beginnt das zugespitzte Ende in die Länge zu legt sich, die Eihülle eine Streckung in der Richtung der abgerundeten Körper und liegt nicht selten in einer rings Körper verlaufenden Rinne. Ausbildung erreicht, so Hat der Schwanzanhang um seine sprengt er den Follikel, und der den volle Embryo « © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 44 Philipp Heinemann. Die Länge des Schwanzanhanges wird zur freien Larve. einzelnen Larven ziemlich unterschiedlich, und Beobachtung Seeligees anhang tibertrifft wenn (14) anschließen, um den Vorderkörper kann er sagt: bei ist ich den mich der »Der Schwanz- das zwei- bis dreifache an Länge. Die Organe, die wir bei Ciona vorfanden, treten uns Zum Zwecke ebenso bei intestinalis Clavelina Bewegung der besseren entgegen. auch hier der schon bei tritt Ciona intestinalis beobachtete Flossensaum im Schwanzanhange lepadiformis auf, der in den Cellulose- mantel des Körperabschnittes übergeht. Der Cellulosemantel. Der Cellulosemantel des Kuderschwanzes stellt einen Flossensaum dar, der am äußersten Ende die Form einer Lanzettspitze hat, nach vorn aber sich verdickt und in den Cellulosemantel des Körpers tibergeht. An der Ubergangsstelle sehen wir kerbung, die ja auch bei Ciona immer intestinalis hier eine kleine Ein- und da bemerkt wurde, doch konnten beide Abschnitte auch ganz allmählich ineinander was bei Clavelina leimdiformis tibergehen, An einem Querschnitt durch anhanges läßt sich [14] Taf. V, am besten seine Form beobachten Den Flossensaum Fig. 52). gendermaßen: »Der Cellulosemantel tungen hin seitlich komprimierten, gleichmäßig, und in nie der Fall ist. den mittleren Teil des Schwanz- so schildert es Seeliger Seeliger bildet sich nicht kommt (siehe (14) fol- nach allen Rich- zur Ausbildung eines der Medianebene langgestreckten Ruder- organs. « »Das Auftreten der Hautepithelzellen zur Bildung des Mantels nicht auf der ganzen Oberfläche des Schwanzes in gleicher erfolgt Weise. In der Medianebene Region der seitlichen ist es außerordentlich bedeutend, in der Muskelbänder nur sehr spärlich.« Diese Mitteilung Seeligers (14) muß ich bestätigen, denn sowohl als auch an Totalpräparaten konnte ich die Form des Flossensaumes, wie auch die Anordnung seiner zelligen Elemente an Schnitt- Die aus dem feststellen, genau so, wie Seeliger dieses schildert. Mesoderm ausgewanderten Zellen erschienen, wie bei Ciona inteerfüllt. Der stinalis^ bläschenförmig und mit homogenem Plasma Kern der Zelle tritt stark hervor und ist immer wandständig. Die von Oskar Hertwig (28) beobachteten Testazellen, die noch vereinzelt dem Cellulosemantel anhaften, finden wir auch bei Clave- lina lepadiformis. Sie zeigen denselben Bau, wie ich es schon bei © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Ciona intestinalis hervorhob. Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. Diese Zellenelemente sind jedoch nicht freischwimmenden Larve wahrzunehmen, da bei jeder 45 schon sie sich bald nach der Sprengung* des Follikels infolge mechanischer Einflüsse vom Cellulosemantel loslösen. In der homogenen Masse des Flossensaumes sieht am hinteren Ende man vor allem eine sich stärker als die Cellulosesubstanz färbende Streifung auftreten, die Seeliger (14) in seiner Fig. 49, Taf. V, wieder- Diese gibt. des Viertel Streifung bemerkt man Schwanzanhanges. ausschließlich fast Was man nun könnte im letzten als Grund dieser eigenartigen Bildung anführen? Ich daß das Auftreten dieser Strahlen nur dazu glaube, um dem Ende dermalen des Flossensaumes, das weit über das Hautepithels hinausreicht, Widerstandsfähigkeit zu geben. Der gewisse eine mittlere Lokomotionsorgans erfahren durch die dient, Ende des Festigkeit ecto- und und vordere Teil des der Achse liegenden Or- in gane einen genügenden Halt, während das äußere Ende des Schwanz- anhanges einer solchen axialen Stütze ganz entbehrt, und diese wird durch das Auftreten der Streifung ersetzt. Erklärlich ist es auch, daß die Strahlung bereits im hinteren Bereich der axial gelegenen Organe auftritt. zu und Teil. ist Das äußerste Ende dieser Achse läuft nämlich spitz mehr so widerstandsfähig wie der mittlere mithin nicht Dieses über das Auftreten der Streifung Gesagte von Ciona intestinalis, gilt natürlich auch bei der wir ja die gleichen Gebilde vorfanden. Uber die Entstehung der Strahlen läßt sich Seeliger (14) folgendermaßen aus: »Was nun den Ursprung der Streifung anbelangt, so kann ich nur Reichert (25) beistimmen, wenn er sagt, daß die Regelmäßigkeit und Beständigkeit der Erscheinung unzweifelhaft beweise, die daß von einer zufälligen Faltenbildung Rede sein könne. Auch mir scheinen in Anordnung einer Substanz hinzuweisen, lenartige der Flosse nicht die Bilder auf eine strahdie sich entweder chemisch oder vielleicht auch nur durch eine festere Konsistenz von der übrigen Cellulosesubstanz des Mantels unterscheidet.« letztere der Fall, so wäre meine Annahme, daß Ist das die Streifung zur Festigung des Flossensaumes dient, voll und ganz gerechfertigt, da durch eine festere Konsistenz der Cellulosemasse dem Flossensaum auch eine bedeutende Widerstandsfähigkeit verliehen wird. Das Ectoderm. Was stinalis ich bei der Beschreibung des Ectoderms der Ciona inte- gesagt habe, trifft ebenso bei Clavelina lepadiformis zu. Bei © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 46 jugendlichen Individuen ist das Ectoderm ungefähr kubisch (Fig. 51). Beginnt nun die Bildung des Schwanzanhanges, so werden die Zellen immer flacher (Fig. 53), bis sie schließlich organ ein Plattenepithel darstellen, beim ausgebildeten Ruder- das aber an der dorsalen und ventralen Seite eine größere Dicke aufweist (Fig. 56). Auch die Ectodermzellen des Körperabschnittes, die in kontinuierZusammenhang mit dem ectodermalen Plattenepithel des Schwanzanhanges stehen, erleiden infolge des Wachstums des Embryo lichem eine Abflachung, jedoch nur in geringem Maße, so daß diese Zellen ihre kubische anhanges fortsatz Form bewahren liegt (Fig. 55). bei jungen Tieren und den beiden Muskelbändern ausgebildeten Larve bemerkt man Das Ectoderm des Schwanz- dem Nervenrohr, dem Entodermdicht auf (Fig. 52). Bei der jedoch, daß die Muskelzellen das Nervenrohr und den Entodermfortsatz an Dicke bedeutend übertreffen, wodurch Hohlräume über dem Nervenrohr und dem Entoderm zurückbleiben, die mit der primären Leibeshöhle in Kommunikation stehen. Diese beiden Spalten ziehen sich durch den ganzen Schwanzanhang hindurch und stellen die Blutbahnen dar (Fig. 56). Das Entoderm. Da Embryo der Schwanzanhang nur das langgestreckte hintere Ende des darstellt, so ist auch wohl anzunehmen, daß im Ruderorgan Entodermzellen vorhanden sind. Ein Blick auf einen Querschnitt durch den Schwanzteil eines jungen Embryo bestätigt diese Annahme. Fig. 52 stellt einen solchen Querschnitt dar; der Chorda sieht sammenhang mit an der ventralen Seite man zwei Zellen nebeneinander liegen, dem Entoderm des Vorderabschnittes die im Zu- stehen. Im Laufe der Entwicklung wird jedoch der zweireihige Entodermstreifen des Schwanzanhanges von dem Entoderm des Körpers getrennt, und nun beginnt eine eigentliche Umwandlung der Entodermzellen des Ruderorgans. Diese Zellen treten, was bereits bei Ciona intestinalis werden konnte, aus ihrem Zusammenhang heraus, runden ab und nehmen eine amöbenartige Gestalt an (Fig. 56). Hier konstatiert sich kann ich nur das über diese Zellen schon bei Ciona Gesagte wieder- daß diese umgebildeten Entoderm- holen, indem ich der Meinung zellen den Schwanzanhang vermittels amöboider Bewegung verlassen, um sich bin, im hinteren Körperabschnitt anzusammeln. Die Zellen selbst bestehen aus einem feinkörnigen Protoplasma mit ziemlich großem Kern. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 47 Das Nervenrohr. Die drei Teile, die das Nervensystem der Ciona intestinalis aus- Der machten, finden wir bei Clavelina lepadiformis ebenfalls vor. Vorderabschnitt des embryonalen Nervenrohres grube Während und Sinnesblase. die schnitte miteinander ganglion fort, das endlich ein in Sinnesorgane von ihr verlaufende Verbindung und setzen sich in in das Rumpf- das Nervenrohr des freien Larven- An dem Rumpfganglion kann man Decke und Flimmer- Hinten stehen beide Ab- den Kiemendarm. in schwanzes ausläuft. schichtige seitlich sich in die letztere (Auge und Otolith) enthält, öffnet sich die Flimmergrube vorn teilt eine ein- mehrschichtige Basis unterscheiden, die eine verhältnismäßig großes Lumen umgeben. Nach dem Ende des Ganglions zu nehmen auch an der Basis die Zellen ab, bis sie schließlich auch hier nur eine Zellenlage ausmachen. In Fig. 55 sehen wir die Übergangsstelle des Runipfganglions in das Caudalrohr dargestellt, sowohl das Dach, wie auch die Basis werden von je drei Zellen gebildet. Schon einige Schnitte weiter nach hinten stoßen wir auf das Nervenrohr des Schwanzanhanges, das zwischen Ectoderm und den dorsalen Zellen der Muskelbänder der Chorda anliegt und aus vier Hier will ich noch bemerken, daß Zellen besteht (Fig. 56). man bei Verfolgung einer Querschnittserie durch das Ruderorgan die Beobach- daß dieses sich um seine Achse gedreht hat, wodurch natürlich auch eine Lageveränderung des Nervenrohres hervorgerufen wird. »Fast ausnahmsHierüber schreibt Seeliger (14) tung machen kann, : los wächst dabei (beim Längenwachstum des Schwanzes) das Hinter- ende des Schwanzes und 39), nicht am Vorderteil des Embryo ohne gleichzeitig eine Drehung rechts vorbei (Fig. 38 um seine Achse aus- Dabei wird der dorsale, durch den Verlauf des Nerven- zuführen. rohres bestimmte Teil nach links gedreht (Fig. 39 Im Schwanzanhang besteht das Nervenrohr und 40).« im Querschnitt aus Dieses Zellen, die ein deutliches Lumen begrenzen (Fig. 57). Lumen nimmt nach dem Schwanzende zu ab, bis es schließlich voll- vier ständig verschwindet, liegen. so daß dort alle vier Zellen eng aneinander Die Nervenzellen selbst sind keilförmig, besitzen ein fein- körniges Protoplasma und große deutliche Kerne. Die Muskulatur. Auch hier bei Clavelina lepadiformis will ich die Entwicklung der Schwanzmuskelzellen von ihrem ersten Auftreten an verfolgen. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heineinann, 48 Schon bei jugendlichen Stadien, welche die bekannte typische birnangenommen haben, liegen an jeder Seite der Chorda drei Zellreihen. Fig. 52 stellt uns einen Querschnitt, Fig. 51 einen förmige Gestalt Längsschnitt Embryo dar. durch den hinteren Körperabschnitt Ebenso wie bei Ciona intestinalis des betreffenden sehen wir, daß jede der drei seitlichen Zellreihen aus etwa sieben bis acht hintereinander Die Gestalt dieser Zellen liegenden Zellen besteht. verlieren sie ist kubisch, doch bald diese Form, denn es beginnt der Embryo seinen hinteren Körperteil immer mehr zu strecken und in das definitive Euderorgan umzuwandeln. Wir erfuhren schon oben muskulatur der Ciona der Besprechung der Schwanz- bei intestinalis, daß Seeliger (14) der Ansicht sei, daß bei Clavelina lepadiformis das Längenwachstum des Schwanzes durch Längsstreckung der einzelnen Zellen zustande aber eine Zellenteilung nicht stattfindet. kommt, daß Dies stimmte mit den Be- funden, die ich an Ciona intestinalis beobachtet hatte, überein, und auch durch meine Untersuchungen am selben Material, das der Arbeit kann ich diesen Befund bestätigen. In Fig. 51 sind die die Chorda begrenzenden Zellen noch höher als lang; in Fig. 53 haben sie jedoch bedeutend an Höhe abgenommen, sind dafür aber in die Länge gewachsen. Betrachten wir schließlich das Endstadium der Entwicklung (siehe Seeliger [14] Taf. V, Fig. 50), Seeligers zugrunde so sehen wir, Gestalt liegt, daß die Muskelzellen eine langgestreckte sechseckige angenommen haben. Zählt man die in einer Reihe hintereinander liegenden Zellen, sei es in Totalpräparaten, serie, so blieben sei es kommt man zu dem ist, wie werden konnte. sie durch Skizzier ung einer Querschnitt- Resultat, daß die Zellzahl dieselbe ge- schon bei ganz jugendlichen Individuen festgestellt Dies spricht wohl klar und deutlich für die unum- stößliche Richtigkeit der Mitteilung Seeligers (14), daß ein Zuwachs der Muskelzellen im Schwanzanhang der Clavelina lepadiformis nicht wahrzunehmen ist. Das Wachstum der Muskelzellen hält also mit dem Längenwachstum des Körperfortsatzes gleichen Schritt, so daß von einer Teilung dieser zelligen Elemente keine Rede sein kann. Auf einen Vergleich der Fig. 51, 53 und der Fig. 50 (siehe Seeliger [14] Taf. V) mit den Fig. 36, 38 und 46 hier noch näher einzugehen, wäre nach dem Gesagten überflüssig, da ja ein Blick auf diese Figuren uns deutlich intestinalis zeigt, daß die Verhältnisse bei Ciona und Clavelina lepadiformis dieselben Kehren wir jetzt zu sind. den ausgebildeten Muskelzellen und ihren © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des feineren Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. 49 Ich habe diese Zellen bereits als langgestreckte, Bau zurück. die an beiden Seiten der Chorda und dorsal am Nervenrohr, ventral am Entodermfortsatz anIn der Mitte des Körperfortsatzes bemerken wir an jeder stoßen. Seite drei Muskelzellen (Fig. 56), während nach dem Ende des Buderorgans zu und im Körper selbst die Zahl zunächst auf zwei sinkt (Fig. 55 und 57), bis schließlich die Chorda an ihren äußersten Enden überhaupt nicht mehr von Muskelzellen umgeben ist. Im ausgebildeten Zustande liegt das Plasma mehr wandständig, und durch die innere homogene Substanz ziehen Plasmafäden, die sechseckige Gebilde beschrieben, liegen In der Mitte der Muskelzelle liegt ein großer Netz darstellen. ein Kern mit deutlichem Nucleolus. zellen Fibrillen abgesondert, auf, welchen mit die An der Peripherie haben die Muskel- doch treten diese nie an den Zellseiten Muskelzellen einer Platte aneinanderstoßen, vielmehr nur an der Peripherie des Muskelbandes. Ich verweise nur auf meine Fig. 56, die nach einem Objekt entworfen mit Fibrillen ließ. aller welches die ist, nur wünschenswerten Deutlichkeit hervortreten Also auch bei Clavelina lepadiformis bestätigt sich die Angabe von van Bexedens und Julins (26) nicht, daß die Muskelzellen in ihrem ganzen Umkreise Fibrillen absondern, es muß vielmehr die und ganz aufrecht erhalten werden, wenn jede Muskelzelle scheidet sowohl an der der Chorda er sagt: »Eine als auch an der dem Hautepithel zugekehrten Seite, außerdem die das Nervenrohr und den Entodermfortsatz begrenzenden Zellen an Angabe Seeligers (14) voll der diesen Gebilden zugewendeten Fläche Fibrillen aus.« Erst in nachdem alten Larven, die sich eben festgesetzt haben, oder, umhergeschwärmt haben, zur Festsetzung und wir erhalten dann Bilder, wie van Bexeden und Julin (26) sie gezeichnet haben. Schon bei Ciona intestinalis sahen wir, daß die Fibrillen parallel reif sie eine Zeitlang sind, beginnt Dissociation der Muskelzellen, zur Zellgrenze ohne Unterbrechung durch die Muskelzellen ziehen, Auch bei Clavelina lepaund ein Vergleich meiner Fig. 46 mit der von Seeliger (14) wiedergegebenen Fig. 50, Taf. V, kann jedes Wort ersparen. Es streichen die Fibrillen parallel den Zellgrenzen und wie ich dies in Fig. 46 abgebildet habe. diformis ist dies der Fall, , zwar kreuzen die Fibrillen der äußeren diejenigen der inneren Schicht des quergestreiften Muskelbandes. In den Fibrillen habe ich sehr klar bei 1375 facher Vergrößerung einen feinen hellen Mittelstreifen gesehen, der darauf schließen läßt, daß jede Fibrille aus Zeitschrift f. zwei nebeneinander Avissensch. Zoologie. LXXIX. Bd. liegenden Primitivfibrillen 4 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann. 50 Dieses hat schon Retziüs (29) bei Appendicularia besteht (Fig. 58). während flabellum festgestellt, mensetzung (Fig. 47), einer was Es aus Fibrille zweien konstatieren nicht Zusamkonnte ich jedoch auf die Feinheit des Materials zurückführte. Dasselbe, was Ciona ich bei Ciona intestinalis die ich über das habe, intestinalis gesagt erste Auftreten gilt läßt sich dieses auch hier nicht der Fibrillen bei auch für Clavelina lepadiformis. genau feststellen, da in der Aus- bildung der Muskelzellen zu große Schwankungen und individuelle Verschiedenheiten herrschen. Die Chorda. Es der bleibt Clavelina mir nur noch von den Organen des Schwanzanhanges lepadiformis sprechung übrig. Entwicklung der die Die Chorda Chorda das erste Organ, ist zur Be- das nach dem Es stellt frühzeitig einen Doppelund zwar keilen sich die Zellen ineinander Das Nervenrohr, die beiden Muskelplatten und der Ento- Schluß des Blastoporus entsteht. strang von Zellen dar, (Fig. 51). umrahmen gleichsam dermfortsatz die Chorda (Fig. 52). Beginnt jetzt der hintere Körperabschnitt in die Länge zu wachsen, so sehen wir, wie aus dem zweireihigen Strange allmählich ein einreihiger wird indem (Fig. 53), sich einander einschieben. Zellen von beiden Seiten her zwischen- die Die einzelnen Chordazellen haben dann eine (Fig. 54) bei denen der Kern nun aber bei dem immer weiter fortschreitenden Wachstum des Schwanzanhanges den Baum ausfüllen scheibenförmige Gestalt ziemlich der Mitte in zu können, angenommen liegt. muß entweder Chordazellen stattfinden. , Um eine Teilung oder eine Längsstreckung der Das letztere geschieht in Wirklichkeit, wir bemerken dann auch bald, und daß die scheibenförmigen Chorda- an Dicke zunehmen. Der Anfang der Bildung der eigentlichen Chorda, d. h. die Umwandlung der Chordazellen in den homogenen Achsenstrang, tritt bei Clavelina lepadiformis sehr spät ein, und zwar erst kurz bevor zellen der Embryo die Eihülle Die sprengt. Vacuolenbildung in dem Zellenstrang habe ich sowohl an Totalpräparaten als auch an Längsschnitten verfolgen können. Bei weise ich auf die von Seeliger Taf. V, dieser (14) meiner Beschreibung ver- gegebene Abbildung Fig. 49, da diese mit meinen Befunden vollständig übereinstimmt, und eine von mir wiederzugebende Zeichnung meiner Präparate nur das gleiche Bild auf das Papier werfen könnte. Vacuolen beginnt im Schwanzanhang in Die Bildung der dem dem Körper zunächst © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des ende zu immer mehr ab, bis sie zuletzt 51 vollständig verschwinden. bei Ciona intestinalis die zwischen den auftretenden Vacuolen einen gewissen flössen diese Ascidienlarven. d. Die Vacuolen nehmen also nach dem Schwanz- liegenden Abschnitt. Nachdem Mesoderms usw. bei zusammen und Chordazellen Umfang angenommen bildeten einen durch die hatten, ganze Länge des Schwanzanhanges ziehenden homogenen, gallertartigen Achsenstrang. Auch bei Clavelina bemerkte und ich hier daß da, zwei nebeneinander liegende Vacuolen miteinander verschmolzen, doch nie habe auch nicht bei alten freischwimmenden Larven, die Beob- ich, achtung machen können, Stab daß alle Vacuolen Vacuolenbildung bei Clavelina lepadiformis einem homogenen zu Oben erwähnte hatten. vereinigt sich schon, ich sehr erst spät daß die auftritt, und glaube ich, daß die kurze Zeit der freischwimmenden Lebensweise der Lar^e nicht genügt, um die Ausbildung des Achsenstranges zum Abschluß zu bringen. Dieses deckt sich mit den Befunden Seeligers (14), der an einer Stelle sagt: »In Fig. 49 Abschn. B sind die Vacuolen sehr groß geworden, und die eigentliche Zellsubstanz erscheint zu dünnen, schwach gekrümmten Scheiben reduziert, die in den Kern tragen und zur Längsrichtung des Schwanzes ihrer Mitte Damit ist der Höhepunkt der Chordaim Larvenschwanze der Clavelina erreicht, und es leitet nahezu senkrecht stehen. organisation sich die jetzt Rückbildung derselben homogenen Achsenzylinder habe ich Einen ein. in kontinuierlichen keinem Falle beobachten können.« Am vom Ectoderm umwährend das vordere Ende frei in den Körper hineinragt und meist bis in die Region des Darmes reicht, so daß man auf einem äußersten Ende wird die Chorda noch schlossen, Querschnitt durch den hinteren Körperabschnitt menden Larve Chorda und Darm gleichzeitig freischwim- einer durchschneiden muß (Fig. 55). Aus dem über die Organe des Schwanzanhanges der Clavelina alle Organe des Aufbau zeigen, wie diejenigen der Ciona intestinalis, nur erreichte die Chorda nicht dieselbe Entwicklungsstufe. Diese Befunde ließen nun auch die Vermutung gerechtfertigt erscheinen, daß auch die Organe des Schwanz- lepadiformis Gesagten geht wohl klar hervor, daß Körperfortsatzes dieses Individuums den gleichen anhanges der Jlolgula nana, zu deren Besprechung ich jetzt übergehen werde, denselben Bau zeigen, angetroffen haben. daß die wie wir es bei Ciona und Clavelina bemerken, Hier will ich jedoch voraussendend Verhältnisse bei Molgula nana etwas andre 4* sind. Wir © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemaim. 52 werden sehen, daß sowohl in bezug auf die Muskelzellen bezug auf die Chorda Verschiedenheiten bestehen. als auch in Molgula nana. 3. 59—76.) (Taf. IV, Fig. Bevor ich zur Beschreibung der Organe des Schwanzanhanges der Molgida nana muß schreite, ich zunächst einige wenige Worte über die früheren Arbeiten vorausschicken, die von der Gattung Molgula spehandeln. ziell Lacaze-Duthiers (30) teilt mit, daß aus dem Ei der Molgula tubidosa nicht eine sich lebhaft bewegende, steht, geschwänzte Larve ent- ungeschwänztes Individuum, sondern ein amöbenartiges, nach Sprengung der Eikapsel auf den Boden Lacaze-Duthiers hebt hervor: heftet. aujourd'hui que »II und fällt reste das sich dort an- donc acquis des corps de la jeune Molgule, souple et contractile, le modifiant lentement ses formes par des mouvements ameboides, jouit jamais de cette de cette activite agilite, si premiers moments de la vie des autres Ascidies remarquable ne des dont l'embryogenie a ete etudiee.« Hancock dagegen bezweifelt, daß die Molgula (31) tubidosa, die der Gegenstand der Untersuchungen Lacaze-Duthiees' war, zu der Gattung Molgula zu rechnen ist und beschreibt nach unzweideutige Molgula, die er bei der er als eine seiner im Kloakenraum geschwänzte Larven beobachtet Den Angaben Lacaze-Duthiers' stimmt Kupffer auch er hat bei Meinung Molgula completa bezeichnet, Molgula simplex keine hat. (11) bei, geschwänzten mit denn einer Der Embryo Lacaze-Duthiers an- Skelettachse ausgestatteten Larven beobachten können. zeigte sich jedoch nicht amöbenartig, gibt, sondern es entwickelten sich eine ausgewachsene A sei die in besitzt. wie es der Eihülle alle Organe, die Nur im Hinterteil des Körpers bemerkte Kupffer einen mesodermalen Zellenhaufen, Blutkörper und Herz entstehen läßt. aus dem er Diese Anhäufung von Zellen im hinteren Körperabschnitt erinnert an den Zellenhaufen, den wir auch bei eben festgesetzten Larven beobachten können. Die Molgulidenembryonen, die mir zur Verfügung standen, waren ebenfalls geschwänzte Individuen, wie Hancock (31) sie beschreibt, und auch ich fand alle Stadien vom Ei bis zur geschwänzten Larve im Kloakenraum einer alten Molgula nana vor. Aus dem Gesagten geht wohl hervor, daß die Gattung Molgula eine eigenartige Ausnahme unter den einfachen A sei dien aufweist, indem die Entwick- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des 'Mesoderms usw. bei d. 53 Ascidienlarven. lung bei einigen Arten direkt und ohne Larvenmetamorphose verläuft, während bei andern Formen eine geschwänzte Larve auftritt. Lacaze-Düthiers (32 und 33) hat auf Grund derselben Beobachtungen eine Spaltung der Gattung Molgulß vorgenommen, in solche, die kein freischwimmendes Larvenstadium besitzen, und solche, die während Entwicklung geschwänzte Larven aufweisen. ihrer Aminella, letztere Molgula genannt. Erstere hat er Diese systematische Teilung ist jedoch unhaltbar, da beide Familien dieselbe Organisation zeigen. Bei der Molgula nana sehen wir genau so wie bei Ciona intesti- und Clavelina lepadiformis den Schwanzanhaug aus dem hinteren Das hintere Ende wächst Abschnitt des ovalen Embryo entstehen. nalis Länge, verjüngt in die Da nun Gestalt. und der sich, und es entsteht die typische birnförmige Embryo noch immer in der Eikapsel steckt, Streckung dieses hinteren Endes noch fortdauert, so krümmt die und wächst um den vorderen Abschnitt herum, Länge erreicht hat. Es kann vorkommen, daß der Schwanzanhang sich mehr als sich der Hinterkörper bis er seine vollständige einmal um daß die 2y2 -, den Rumpfteil herumlegt. relative oft 3y2 mal Hieraus schon geht Länge des Schwanzes sehr wechselnd so lang wie der Körper ist, hervor, er ist oft selbst. Aus der näheren Betrachtung des Schwanzanhanges geht nun hervor, daß intestinalis er alle Einzelheiten aufweist, schon bei Ciona die uns und Clavelina lepadiformis begegneten. Der Cellnlosemantel. Der Cellulosemantel überzieht die als homogene ganze freischwimmende Larve und schlossene Hülle dar. stellt Im Rumpfabschnitt gallertartige Substanz vollständig eine bildet er eine ge- ziemlich dünne Lage und grenzt sich durch eine seichte Einschnürung von der Celluloseschicht des Schwanzanhanges ab. Diese letztere einem umfangreichen Flossensaum geworden, der nach ende zu spitz ausläuft. Fig. zu 64 zeigt uns die Gestalt des Flossen- saumes eines Embryo, der noch im Follikel einer ist dem Schwanz- freischwimmenden Larve. Wir sehen liegt, also, Fig. 68 die bei daß der Cellulose- mantel des Schwanzanhanges schon auf Embryonalstadien die flossenförmige Gestalt angenommen hat. In der homogenen Cellulosesubstanz treffen wir auch die schon bei Ciona intestinalis und Clavelina lepadiformis besprochenen, bläschenförmigen Zellen mit ihrem deutlich hervortretenden Kern an, deren Vorhandensein ja Reichert (25), wie oben erwähnt, leugnet. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 54 Auch bei Molgula nana weist das saumes eine Strahlung Fische erinnert. Aufgabe Ich die an auf, schreibe Ende des Flossen- die Flossenstrahlen ebenfalls dem Schwanzende zu, hinterste eine hier dieser homocerker Strahlung die größere Festigkeit zu geben, wie ich es bei der Besprechung des Flossensaumes der Clavelina lepadiformis näher ausgeführt habe. Es bliebe mir nur noch übrig, tun, die hier waren diese der Testazellen und da dem Flossensaum zelligen aufsitzen. Erwähnung zu Bei Molgula nana Elemente noch recht zahlreich zu beobachten, da ich ja die geschwänzten Larven dem Kloakenraum und der Schwanzanhang hatte, also nicht in entnommen Funktion getreten war. Die anhaftenden Zellen konnten daher noch nicht abgescheuert werden. Meine oben ausgesprochene Vermutung, daß sich die Testazellen infolge der mechanischen Einwirkung mantel abtrennen, bestätigt sich verschieden, das Plasma ist also. des Wassers vom Celluiose- Die Form der Zellen ist netzartig angeordnet, wie dieses ja sehr meine Fig. 68 deutlich zeigt. Das Ectoderm. Bei Betrachtung der Fig. 60, 61, 63 und 68 wird klar, daß im Ectoderm des Schwanzanhanges der Molgula nana dieselbe Umwandlung vor sich geht, wie wir dies bei Ciona intestinalis und Clavelina lepadiformis feststellen konnten. Fig. 60 stellt einen Querschnitt durch den hinteren Abschnitt eines birnförmigen Individuums dar; die Zellen des Ectoderms zeigen meist eine kubische Gestalt. Bei einem etwas älteren Stadium sind die Ectodermzellen schon ein wenig abgeflacht (Fig. 61), bis sie schließlich an den Seiten der Muskel- als platte Zellen erscheinen, während die dem Nervenrohr und dem Entodermfortsatz anliegenden Ectodermzellen noch eine gewisse Dicke aufweisen (Fig. 63 und 68). Bis zum Stadium der Fig. 63 liegt das Ectoderm dem Nervenrohr, den beiden Muskelbändern und dem Entodermfortsatz eng an. Im bänder Laufe der weiteren Entwicklung entsteht jedoch Ectoderm und Nervenrohr als sowohl zwischen auch beim Entodermfortsatz ein kleiner dadurch zustande kommt, daß die Muskelzellen das Nervenrohr bzw. den Entodermfortsatz an Dicke übertreffen (Fig. 68). Diese beiden durch die ganze Länge des Tieres ziehenden Spalten, welche Spalt, der die Blutbahnen des Schwanzanhanges repräsentieren, stehen mit der primären Leibeshöhle des Rumpfes in Verbindung. Beim vollständig ausgebildeten Schwanzanhang der Molgida nana « © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des beobachtete ich sowohl in bei d. Ascidienlarven. dem dem Nervenrohr 55 auch in dem dem als benachbarten Ectodermabschnitt eigenartige Kernbildungen, Entoderm und zwar lagen immer zwei ein Stück zeigt uns bis drei Kerne nebeneinander. Entodermteiles. dieses Es Fig. 74 einem Präparat ist entnommen, das mit Methylenblau stark überfärbt wurde, alsdann so lange in salzsaurem Alkohol blieb, bis der Flossensaum und das Plasma des Ectoderms fast vollständig entfärbt waren, und so die Kerne mit ihren histologischen Details stark hervortraten. Im Ectoderm der Appendicularien sind ähnliche Kerne schon von älteren Autoren beschrieben worden. Besonders eingehend erwähnte sie zuerst Klaatsch (34). Er beschreibt unregelmäßig gein den Zellen der Oikoblastenzone, den zelligen Elementen, die sich an der Bildung des Gehäuses in d. h. und zwar nur Kerne, staltete Klaatsch beteiligen. an der Gehäusebildung gar beteiligt sind, findet »An den sagt darüber folgendes: man in nicht, Teilen, oder in nur untergeordnetem die Maße den Zellen rundliche, relativ große Kerne. Ihr Chromatin färbt sich nicht sehr intensiv. In den verschiedensten Abstufungen begegnen uns dann Kerne, welche eine unregelmäßige Gestalt darbieten, sich in die Länge strecken oder Fortsatzbildungen Dabei verändert sich die Beschaffenheit des Chromatins. Die Kerne werden stärker lichtbrechend und färben sich viel intensiver. zeigen. Umwandlungen der Kerne, wie Ahnliche Klaatsch es bei konnte ich im Ectoderm des Oikopleura cophocera beschrieben hat, Schwanzanhanges der Mölgula nana beobachten. Hinsichtlich der verschiedenen Gestalten der Kerne des Ectoderms verweise ich auf meine Fig. 75 a in Fig. — h. Die ursprünglichste Form 75 a wiedergegebene, starkes Chromatingerüst Von Nucleolus. gestellten Kerne dieser Der Kern und einen großen, ovalen abzuleiten, Form wohl zweifellos die ist zeigt eine ovale Gestalt, ein sind intensiv sich wohl indem nach der einen in die Seite jedoch eine Einschnürung vor sich gegangen Typen e ) f, g und Kernformen In liegen Welche Form (Fig. 75 b, c, der Fig. 75 entstanden sind. im ectodermalen eigentlich vorherrscht, Epithel läßt sich dar- Seite hin sich der Kern Länge gestreckt hat färbenden übrigen die d), nach der andern ist, und so die Diese verschiedenen bunt durcheinander. schwer sagen. Sehr häufig fand ich die langgestreckten Kerne, die bald unverzweigt, bald verzweigt waren wiesen. Am und dann die verschiedenartigsten Fortsätze auf- seltensten trat die Hufeisenform (Fig. 75 e) auf. IndenKernen selbst, vor allem in den langgestreckten (Fig. 75 ö, c, d), bemerkt man eine oder mehrere große Vacuolen. Jeder Kern besitzt © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 56 ein dichtes Chromatingerüst und ein oder zwei Kernkörperchen, und zwar liegen diese meist im breitesten Teile des Kerns. Gelegentlich fehlen sie aber auch und dann findet sich eine größere Anzahl kleinerer Nucleoli (Fig. 75 e und f). Umgeben ist jeder Kern von einer achromatischen Membran, die auch die äußersten und zartesten Fortsätze des Kerns tiberzieht. Schon oben erwähnte durch Querschnitten daß ich, nebeneinander liegen, und so fast kommt immer zwei den Schwanzanhang einer Kerne bis drei denn auch, es daß freien wir auf dem Larve Nervenrohr und dem Entodermfortsatz gegenüber im Ectoderm meist zwei bis drei Querschnitte dieser in Fig. 74 dargestellten Ectoderm- Die Querschnitte der Kerne bieten auch die ver- kerne vorfinden. schiedensten Formen dar. Vergleicht man diese den an Totalpräparaten hervortretenden Bildern man Querschnitte (Fig. 74), mit wird so zu der Überzeugung kommen, daß die Fortsätze in verschiedenen Ebenen und daß auftreten Von ich bei Ciona intestinalis nehmen können. Kerne ist. und Clavelina lejpacliformis nichts wahr- Hier traten meist runde, höchstens etwas längliche Fortsätze oder Umformungen wie ich dies von den Ectodermzellen des Schwanzanhanges der Molgula Das Verzweigung eine reiche jedoch nie derartige die auf, zeigten, die solchen Formveränderungen der Kerne des Ectoderms habe nana beschrieben habe. Ende des Ectoderms hintere In Fig. 76 calottenförmig das Chordaende. schnitt dieser Region Schwanzanhanges dargestellt. verdickt ist ist ein und umgibt optischer Längs- Nach vorn geht das Ectoderm des in das des Körpers über, jedoch nur wenig abgeflacht erscheinen und deren zellige Elemente ihre kubische Gestalt ziemlich bewahrt haben. Das Entoderin. An der ventralen Seite des birnförmig ausgezogenen Körper- abschnittes eines jungen Molgula-EmhYyo liegen zwischen den Muskel'die ganze Länge des Schwanzanhanges hindurchziehen und vorn in das Entoderm des Körperabschnittes übergehen. Sie sind noch prall mit Dotterschollen angefüllt und zeigen dieselben histologischen Details, wie das Ectoderm und die Chorda, während die Muskelanlage und das NeiTenrohr bändern zwei entodermale Zellreihen, die durch schon plasmareicher geworden Bei einem Embryo, halbes Mal um bei sind. dem der Schwanzanhang schon ein den Körper herumreichte, bildeten die Entodermzellen © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des noch iniroer einen Mesoderms usw. zusammenhängenden bei d. Ascidienlarven. Streifen, 57 der noch aus zwei Jedoch schon auf einem etwas älteren Zellenreihen besteht (Fig. 63). tritt eine Umwandlung dieser Zellen ein. Sie runden sich nehmen amöboide Form an und bleiben infolgedessen nicht mehr im Zusammenhang, so daß wir bei dem vollständig ausgebildeten Schwanz eigentlich nicht mehr von einem Entodermfortsatz reden können, da Stadium ab, an der Stelle des früheren Fortsatzes Und auch nur einzelne Zellen mehr lange im Ruderorgan, diese bleiben nicht liegen. sie wan- um dern allmählich in den hinteren Teil des Körperabschnittes über, dort mit den freien Dem Entoderm also dasselbe Mesodermzellen Blutkörperchen die des Schwanzanhanges der Molgula Schicksal, Clarelina lepadiformis , wie das der Ciona zu bilden. nana widerfährt und der intestinalis bei denen ebenfalls der Entodermstreifen in verschiedenartig geformte Zellkörper aufgelöst wird, die den Schwanz- um im hinteren Ende des Körpers anzuhäufen. Diese schon von Kowalevsky (9) im Jahre 1871 gemachte Beobanhang verlassen, sich achtung findet also bei allen drei von mir untersuchten Species eine Bestätigung. Als ich bei Molgula nana mittlere Zellreihe der beiden drängte sich mir der die Beobachtung machte, daß die Muskelbänder sich allmählich rückbildet, Gedanke auf: Sollte die Umbildung der Ento- dermzellen nicht auch als Beginn der Degeneration des Ruderorgans anzusehen sein? erfahren, Wie wir durch Kupffer (7) und Seeliger beginnt gleich nach der Festsetzung der Larve die (14) Ein- ziehung des Schwanzanhanges, der sich im hinteren Körperabschnitt spiralig aufrollt. Es unterliegt daher wohl keinem Zweifel, daß die Loslösung der Entodermzellen aus ihrem Verbände und ihre Übersiedelung in den Körperabschnitt als Vorläufer des Degenerations- prozesses des Ruderorgans angesehen werden können. Früher glaubte man, daß die Zellen des eingezogenen Schwanzanhanges sich allmählich von dem entstandenen Zellenhaufen loslösten und als freie Mesodermzellen in den Blutkreislauf einbezogen würden. Seeliger und Kowalevsky (36) haben jedoch später erkannt, daß die zelligen Elemente des Bewegungsorgans einer fettigen Degeneration anheimfallen. Das Servenrolir. Ich habe die Bildung des Nervenrohres verfolgt, wo es ein geschlossenes Ende des Körpers Rohr setzt es sich aus bis darstellt. zu In dem Stadium dem vorderen ungefähr sechs Zellen zusammen, © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 58 während weiter nach hinten nur rohres zusammentreten. nun vier Zellen zur Bildung des Nerven- Im Laufe der Entwicklung vermehren sich die Zellen des vorderen Körperabschnittes Sinnesblase. und bilden die primäre Diese spaltet sich durch Längsteilung in die Flimmer- grube und definitive larvale Sinnesblase, in der die Sinnesorgane zur Ausbildung gelangen. Wir können am Nervensystem beim also aus- gewachsenen Embryo drei Abschnitte unterscheiden, die Sinnesblase mit der Flimmergrube, das Rumpfganglion und das Nervenrohr, das bis in die äußerste Spitze des ganglion, Schwanzanhanges das ein verhältnismäßig großes schichtig (Fig. 67), und zwar wird reicht. Lumen Das Rumpf- besitzt, mehr- ist Decke meist aus vier Zellen während der ventrale Abschnitt die gebildet, die in einer Schicht liegen, mehrere Zellschichten aufweist. Nach hinten geht das Rumpfganglion kontinuierlich in das Ner- Hier sehen wir immer nur vier immer enger werdende Lumen umgeben (Fig. 68), Zellen sich so ineinander keilen, daß auch das venrohr des Schwanzanhanges über. Zellen das nach hinten bis schließlich die Lumen verschwindet, Periphere Nerven, wie bei der Kupffer (11) sie in dem Caudalabschnitt Larve von Ascidia mentula im Momente des Todes feststellte, habe ich nicht beobachten können, da mir lebendes Material nicht zur Verfügung stand. Während der sich bildende Schwanzanhang um den Körper des Embryos sich herumlegt, führt er eine Drehung um seine Achse nach links aus, wie ich dies bei den beiden andern von mir untersuchten Formen ebenfalls feststellen konnte. dann natürlich nicht mehr liegt geführten Medianebene, sondern Das Nervenrohr des Schwanzes durch den Rumpfab schnitt in der um fast Alles dies über das Nervensystem entspricht in jeder Hinsicht 90° aus dieser verschoben. der Molgula nana dem oben über Ciona Gesagte intestinalis und Clavelina lepadiformis Mitgeteilten. Die Muskulatur. Die Untersuchungen über die Muskelanlage der Ciona intesti- und Clavelina lepadiformis haben gezeigt, daß an jeder Seite der Chorda zwei Muskelstreifen verlaufen, die aus drei nebeneinander liegenden Zellenreihen bestehen. Die Muskelzellen nahmen während nalis des Wachstums des Schwanzes erhielten aber fast spindelförmige Gestalt. Die nicht schließlich eine lange sechseckige, an Zahl zu, quergestreiften Muskeln produzierten an ihrer inneren und äußeren © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. bei d. Ascidienlarven. Fläche parallel den Zellgrenzen verlaufende Fibrillen, so daß 59 die Fibrillen der inneren und äußeren Schicht sich unter einem spitzen Winkel kreuzten, was aus meiner kennen Fig. Nur bei jugendlichen Individuen dem Stadium, wo der Schwanzanhang herumgeht — zu deutlich er- der Molgula nana, etwa bis ein halbes Mal genau läßt sich das Stadium nicht den einzelnen Individuen bei 46 recht ist. variiert — ist die um zu, den Körper feststellen, da es Entwicklung des Muskelsystems des Schwanzanhanges identisch mit dem der vorher An besprochenen Formen. schnitt sind. drei Muskelzellen muß Hier mittlere Zelle in sie jeder Seite der Chorda treten im Quer- auf (Fig. 60), die schon noch mehr einen entodermalen Charakter die Muskelzellen einen ähnlichen Pizon liegt (35) in seiner Fig. der große, ungefähr gleich darauf aufmerksam groß machen, daß die der Entwicklung etwas zurückgeblieben ist, indem ich Bau wie trägt. Im übrigen eine Eizelle, wie es zeigen schon Im Zentrum Kern mit deutlichem Nucleolus, 71 für Botryllus dargestellt hat. bläschenförmige umgeben vom körnigen Protoplasma, dem wieder peripher die Dotterschollen aufliegen. Auch die Zellen des Nervenrohres sind sehr plasmareich, wodurch diese beiden Gebilde sich deutlich vom Ectoderm, Entoderm und der Chorda abheben, in denen die Dotterschollen noch in großer Menge auftreten und gleichmäßig im Protoplasma verteilt liegen. Der Unterschied in der Größe der Kerne ist oft sehr charakteristisch. Die Kerne der Muskelzellen sind häufig sehr bedeutend größer als die der andern Gewebe. Der oben erwähnte Unterschied der mittleren Muskelzelle von verliert sich mit der Zeit und auf einem Stadium, bei dem das Kuderorgan schon zur Hälfte um den Körper reicht, ist eigentlich keine Verschiedenheit im Bau der einzelnen Muskelzellen zu bemerken. Fig. 63 führt uns einen Querschnitt durch den Schwanzanhang eines solchen Stadiums vor Augen. Jederseits der Chorda den beiden äußeren liegen drei vollständig intakte Zellen, an deren Peripherie aber noch aufgetreten sind. Diese werden erst im weiteren Wachstums des Schwanzanhanges gebildet. Die Anordnung der Muskelzellen ist dieselbe wie bei Ciona und Clavelina. Am Vorderende der Chorda bemerken wir überhaupt keine Muskelzellen, erst weiter hinten treten sie auf, und zwar erst eine an jeder Seite, "dann zwei (Fig. 67) und, nachdem die Chorda in den Schwanzanhang eingetreten ist, jederseits drei Muskelzellen (Fig. 68). Im mittleren Teile des Schwanzanhanges liegen immer keine Fibrillen Verlaufe des ' © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 60 am drei Zellreihen, 69 und (Fig. 70). Hinterende sowie vorn nur zwei und endlich eine Nicht immer nimmt die Zahl der Muskelzellen und links in gleicher Weise ah man kann vielmehr an Querschnitten die Beobachtung machen, daß an der einen Seite zwei, an rechts ; der andern drei Muskelzellen liegen. Im ausgebildeten Schwanzanhang liegen sechs bis sieben Zellen in einer Reihe hintereinander. Diese Zahl finden wir auch schon bei jugendlichen Stadien (Fig. so keine 59), Zunahme der Muskelzellen daß ich auch bei Molgida nana kann, weil nur eine während der Bildung des Ich verweise auf meine Fig. 59, 61 konstatieren allmähliche Streckung der Muskelzellen Schwanzanhanges stattfindet. und 71, welche die successive Streckung der Muskelzellen veranschaulichen und nach dem bisher Gesagten einer weiteren Erläuterung nicht bedürfen. Die beiden dorsalen und ventralen Zellreihen der Muskelbänder, von denen jetzt überhaupt nur die Rede sein wird, aus spindelförmigen, menten. nicht Die Ecken, vor allem die dem Ectoderm zugekehrten, sind etwas abgerundet oft bestehen sondern aus lauggestreckten rechteckigen Ele- (Fig. 73). Die Länge der Zellen ist bei ver- schiedenen Larven verschieden, da ja auch die Länge des Schwanz- anhanges individuellen Schwankungen unterworfen ist. Jedoch auch die Zellen desselben Tieres zeigen eine ungleiche Größe, daß die Zellen, die dem Körperabschnitt ich, am und so fand nächsten liegen, meist etwas kürzer sind, als die des mittleren Teiles des Schwanzes. Recht eigenartig zeigt sich der histologische Bau der ausgebildeten Muskelzellen. In der Mitte liegt der große bläschenförmige Kern mit einem deutlichen Chromatingerüst und eiuem großen Kernkörperchen. Um den Kern herum bildet das Protoplasma eine dichte, kör- Enden der Zelle zu abnimmt (Fig. 68 das Protoplasma mehr und mehr seinen fein- nige Masse, die nach den beiden und 73). Hier verliert körnigen Bau und erscheint als eine die sich in flüssige, durchsichtige Substanz, nichtbegrenzten Vacuolen vorfindet. des Kernes bleibt natürlich In der Umgebung Plasma bestehen, ebenso sehen wir an den Rändern der Zellen noch einen Plasmasaum zurückbleiben, von dem feine Fäden ausgehen, welche die verflüssigte Plasmamasse durchkreuzen und dadurch ein Netzwerk darstellen. Das das körnige körnige Protoplasma ordnet sich also teilweise wandständig an, weise wird es in Netzform zusammengedrängt. die Fig. 68 in und 73 die Am Anordnung des Protoplasmas der Fig. 68 sind die Muskelzellen in der teil- besten machen deutlich. Rechts Mitte getroffen, wir © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des bei d. Ascidienlarven. 61 den den Kern und die ihn umgebende körnige Plasmaschicht vor; links ist das Ende der Muskelzellen durchschnitten, und wir sehen Iii] das wandständige Plasma, von dem Form aus feine Fäden in eines Die Fig. 73 führt uns einen Netzwerkes die Vacuolen durchziehen. zu dessen Verständnis ich nichts Näheres hinzu- Längsschnitt vor, zufügen brauche. nana In Hinsicht der Fibrillen zeigt die Muskulatur der Molgula ganz andre Bilder als Ciona intestinalis und Clavelina lepacliformis. daß die Fibrillen bei diesen beiden Individuen über das ganze Muskelblatt hinwegzogen, so müssen wir bei Molgula nana die Wahrnehmung machen, daß jede Zellenreihe ihre gesonderten Sahen wir, Fibrillen besitzt, die spiralig Fibrillen der äußeren spitzen um dieselbe herumlaufen, Schicht diejenigen Winkel zu kreuzen scheinen. inneren der Meine Fig. 71 äußeren Fläche zur Ansicht gebracht werden, die ventral hinten nach dorsal vorn streichen, während der Abbildung Fläche vorführt, die die eine inneren der Fibrillen um die Zellenreihe Auftreten solcher auf sich windenden ganzen der Querschnitten deutlich zu erkennen alle von der Muskelzellen indem sie Eine Folge der spi- Fibrillen ist der Peripherie (Fig. 66, ist vom die rechte Seite entgegengesetzte Eichtung aufweisen, von ventral vorn nach dorsal hinten verlaufen. einem zeigt links wodurch die Fi- Strich a b die Muskelzellen bei hoher Einstellung, brillen der ralig daß die so unter natürlich Zelle, das was auf 68 usw.). Diese Tatsachen stimmen also nicht mit meinen Beobachtungen überein, die ich bei den Jetzt Larven der Ciona und Clavelina machte. habe ich nur noch über den feineren Bau der Fibrillen Worte zu sagen. Betrachtet man die Fibrillen, die übrigens bei Molgula nana sehr stark entwickelt sind und bei schwächerem System schon beobachtet werden können, mit Vis Olimmersion und einige so läßt sich mit Leichtigkeit cular III, daß durch die feststellen, ganze Länge der Fibrillen ein heller Streifen zieht, mutung nahelegt, daß die (Fig. 72), Fibrille der die Ver- aus zweien zusammengesetzt ist wie ich es ja auch bei Clavelina lepacliformis konstatierte (Fig. 58). gula Über das erste Auftreten der Fibrillen läßt sich auch bei Molnana nichts Bestimmtes angeben; dieses ist eben bei den ein- zelnen Individuen verschieden, bald treten auf. Bis zu halbes Mal dem Stadium, um bei dem sie früher, bald der Schwanzanhang den Körper herumgeht, habe Muskelzellen Fibrillen feststellen können (Fig. ich 63). niemals später nur ein an den Mithin wird die © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 62 Philipp Heineinann, kontraktile Substanz erst in der zweiten Hälfte der Entwicklung des Ruderorgans von den Muskelzellen ausgeschieden und auch während dieser Periode zu verschiedenen Zeiten. Lenken wir unsre Aufmerksamkeit auf die mittlere Zell- jetzt reihe des Muskelstranges, die wir in einem Stadium sie verließen, noch ein gleiches Aussehen zeigte, wie die beiden sprochenen (Fig. 63). schon wo be- Allmählich beginnen jedoch die mittleren Zellen von der sich zurückzubilden, eine Eigentümlichkeit, in der Literatur der bisher beschriebenen Ascidien, soweit mir bekannt, kein Ana- logon beobachtet ist. Ein genauer Zeitpunkt über den Beginn der Rückbildung läßt sich nicht angeben, da hierin gar keine Konstanz zu beobachten der ist. Bei dem einen Individuum beginnt die Rückbildung mittleren Muskelzelle früher, bei einem der Schwanzanhang noch aufgerollt anstatt der Muskelzelle eine ist, so nicht unerwähnt lassen, wenn dünne Schicht Sarkoplasma und Fibrillen Hier will ich jedoch daß ich vereinzelt geschwänzte Larven an- bei denen die mittlere Zelle noch den äußeren Kontur aufwies. An ich etwas daß bei einer freien Larve der Chorda aufgelagert erscheinen (Fig. 68). traf, andern wieder In den meisten Fällen beginnt die Rückbildung schon, später. der nun suchen. die Hand meiner Abbildungen 63, 64, 65, In Fig. 63 fanden wir die Zellen der mittleren Reihe den andern Muskelzellen noch vollständig gleichgebildet. in Fig. 66 und 68 will Rückbildung der mittleren Muskelzelle klarzumachen Auch auf dem 64 gezeichneten Stadium haben wir noch eine intakte Zelle mit körnigem Protoplasma und selbst erscheint einem deutlichen jedoch etwas abgeflacht. plasma sich aufzulösen. An Jetzt Kern; beginnt Rückbildung Zelle der Basis besitzt die Zelle noch Plasmaschicht, in der der Kern eingebettet liegt (Fig. 65). schreitet die die das Proto- vor, die Membran Immer eine weiter schwindet, und wir sehen an der Chorda nur noch eine Schicht von Sarkoplasma, von der feine Plasmafäden ausgehen, die bis an das Ectoderm reichen (Fig. 66). Alles dieses sind Vorgänge, die sich meistens in der letzten Zeit des embryonalen Lebens abspielen. den auch die Plasmafäden, die Sobald der Embryo bis frei wird, schwin- an das Ectoderm reichen, und wir bemerken an Stelle der ursprünglichen mittleren Zelle nur noch eine dünne Protoplasmalage, die der Chorda eng aufliegt und an der Basis Fibrillen zeigt (Fig. 68). Infolge der Rückbildung der mittleren Muskelzellreihe wird im Schwanzanhang der Molgula nana noch eine dritte und vierte Blutbahn geschaffen, die ebenso wie die über dem Nervenrohr und dem © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des bei d. Ascidienlarven. 63 Entodermfortsatz verlaufenden Blutbahnen mit der primären Leibeshöhle des Rumpfes in Verbindung treten. Was nun mittleren Muskelzelle die Fibrillen der so anbetrifft, Die mittlere Muskelzelle erreicht läßt sich darüber folgendes sagen: nach meinen Beobachtungen nie die Vollkommenheit der beiden seitlich begrenzenden. Sie entwickelt nur an der sie Chorda an- der Es war mir nicht mög- liegenden Seite Fibrillen (Fig. 64, 65 usw.). auch bei den stärksten Vergrößerungen weder an Querschnitten lich, noch an Längsschnitten an den dem Ectoderm und den den beiden seitlichen Muskelzellen angrenzenden Flächen Fibrillen nachzuweisen. Sollten da doch Fibrillen sein, nicht kontinuierlich auftreten wahrzunehmen bin ich so und der Ansicht, daß daß so fein sein müssen, diese sie nicht sind. Bei Betrachtung eines Längsschnittes durch den Schwanzanhang bemerkt man bei hoher Einstellung überhaupt keine Fibrillen an der mittleren Zelle (Fig. 71 links), während Fibrillen sichtbar werden, die der bei tiefer Chorda anliegen. Einstellung Längsachse des Schwanzanhanges parallel, Fibrillen der die Es laufen diese und wie die Fibrillen der beiden seitlichen Muskelreihen, schräg nicht, (Fig. 71 rechts). Oben erwähnte ich schon, daß ich geneigt sei, die Umbildung amöboide Gebilde als was natürlich auch für und Clavelina lepadiformis gilt. der Entodermzellen des Schwanzanhanges in Vorläufer der Metamorphose anzusehen, Verhältnisse bei Ciona Hier bei Molgida nana intestinalis kommt nun noch leren Muskelzelle hinzu, was wohl auch des Schwanzanhanges anzusehen Zum die die Rückbildung der mitt- als verfrühte Degeneration ist. Schluß der Betrachtung der Muskulatur von Molgula nana möchte ich noch die Frage aufwerfen: Worin findet die frühzeitige Rückbildung der mittleren Muskelzelle ihre Begründung? dieses latur Ich glaube im folgenden beantworten zu können: Wenn sich die Muskudes Schwanzanhanges der Molgida nana hauptsächlich durch frühe Rückbildung der mittleren Zelle von den übrigen hier betrachteten Formen auszeichnet, so ist dieser Unterschied wohl mit der Lebensweise der Larve in Zusammenhang zu bringen. der Molgida nana höhle und braucht daher Ruderorgan. Zeit ein Die Larve verläßt erst kurz vor ihrer Festsetzung die Kloaken- den Schwanzanhang Man kann annehmen, daß freischwimmend gewesen ist, Ruderschwanz nicht angelegt fast gar nicht als das Larvenstadium vor langer denn sonst würde wohl überhaupt Im Laufe der Zeit hat jedoch sein. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heineinann, 64 Larve die freischwimmende Lebensweise aufgegeben, so daß jetzt das Fortbewegungsorgan überflüssig ist, was die allmähliche Rückdie bildung, die uns schon durch die mittlere Muskelzelle angedeutet Daß herbeiführen muß. den Muskelzellen zeigt, diese Kückbildung sich wohl ist leicht erklärlich, ist, gerade zuerst an da diese vollständig außer Funktion gesetzt sind, und das Nichtbrauchen eines Organs bedeutet für dieses einen Kückgang. Oben erwähnte ich schon, daß der durch die Eückbildung der Raum zwischen Ectoderm und den mittleren Muskelzelle entstandene beiden seitlichen Zellen des Muskelbandes zur Blutbahn würde. Es könnte natürlich auch die Ansicht eine gewisse Berechtigung haben, dem Nervenrohr und dem Lage sind, den ausgebildeten Schwanzanhang genügend zu ernähren, und daher schafft sich das Individuum Bat und bildet neue Blutbahnen. Aus demselben Grunde wandeln die drei besprochenen Formen auch vielleicht nur den Entodermfortsatz um, damit die Blutbahn erweitert wird und dem sehr schwer zu ernährenden Schwanzanhang die Nahrung besser zugeführt werden kann. daß die beiden Blutbahnen, Entodermfortsatz liegen, die über nicht in der Die Chorda. Schwanzanhanges wird ebenso wie bei allen andern Ascidienlarven von der Chorda eingenommen, die beim ausgebildeten Individuum in die Leibeshöhle frei hineinragt und ungefähr Die Achse bis zur des Höhe des Darmes reicht. In ihren ersten Entstehungsphasen gleicht sie vollständig der Chordaanlage der beiden oben wähnten Formen, während die Bildung des von mir er- homogenen Achsenstranges eine ganz andre Pachtung einschlägt. Bei jugendlichen Embryonen die ist Chorda im Querschnitt aus mehreren Zellen zusammengesetzt, wie dies Fig. 60 zeigt. Im Längs- schnitt (Fig. 59) bilden die Chordazellen einen Strang, der aus zwei Reihen von Zellen gebildet erscheint, die sich mit ihren Enden keilförmig ineinander schieben. die Länge streckt, Wenn der stumpfe Schwanzteil sich in verschieben sich die Zellen, bis sie geldrollenförmig in einer einzigen Reihe hintereinander liegen (Fig. 61). Oft findet man noch schließlich angeordnet Zwischenstadien, indem auf einem Längsschnitt durch den Schwanzanhang eines jungen Indivi- duums auf einer Strecke beobachtet werden kann, keilung noch nicht schon die während in geldrollenförmige Anordnung einem andern Teile die Ein- zum Abschluß gekommen ist. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des bei d. Ascidienlarven. 65 Chorda vollständig identisch mit der Entwicklung des Achsenstranges der Ciona intestinalis und Clavelina lepadiformis. Wie wir sahen, traten im weiteren Laufe der Bis hierher ist die Bildung der Entwicklung bei den beiden genannten Individuen zuletzt an der Grenze je zweier aufeinander folgender Chordazellen, nachdem diese an Länge zugenommen hatten, Vacuolen auf, die mit einer Gallerte Die Vacuolen nahmen allmählich angefüllt waren. so an Umfang daß die einander benachbarten miteinander verschmolzen, wo- zu, durch bei Ciona intestinalis ein homogener zylindrischer Strang ent- von den an die stand, der Wand gedrängten ursprünglichen Chorda- umgeben zellen als Chordascheide Bei Clavelina lepadiformis wird. gingen nur wenige Vacuolen ineinander über, so daß ein durch die Länge des Schwanzanhanges ziehender homogener Strang nicht ent- steht. Ganz anders gestaltet sich jedoch die Umwandlung der Chordahomogenen Gallertsubstanz bei Molgula nana. Nachdem sich der Schwanzanhang in die Länge gestreckt hat, wird der Zellenstrang der Chorda wieder mehrreihig, und es beginnt jetzt in der zellen zu der Mittellinie des Stranges, Umwandlung eine da wo die einzelnen Zellen zusammenstoßen, der Protoplasmasubstanz in eine elastische homo- gene und resistente Masse Diese wird immer größer, und (Fig. 67). die vorher keilförmigen Zellen des Chordastranges haben jetzt eine abgeflachte Gestalt den (Fig. 65, angenommen und 66 usw.). Es also ist sind zur Chordascheide gewor- gleichsam ein langer der mit einer homogenen entstanden, derartigen Zylinder sehen wir in Substanz der Fig. 73, erfüllt die Zylinder ist. Einen einen Teil eines Längsschnittes durch den Körperfortsatz der Molgula nana darstellt, wiedergegeben; jederseits liegen drei Zellen, die einen stark hervortretenden Kern aufweisen, und zwar liegen die Kerne einander gegenüber, was Bau hätte, nicht der Fall sein könnte, Es ist von mehreren Zellen bedeckt. der homogene schwankt zwischen vier und sieben Es müssen als Stadien, Kern- also, Strang im Umkreis Dies bestätigt sich bei Betrachtung Die Zahl der Zellen von Querschnitten. ist Chorda denselben die wie ich ihn bei Ciona intestinalis und Clavelina lepadi- formis beobachtet habe. größer wenn (Fig. ist sehr 67 und da die Zahl der Zellen in verschieden, sie 68). der Chordascheide in jüngeren und Zellteilungen stattgefunden haben, was bei Ciona die der scheibenförmigen Chordazellen und Clavelina nicht der Fall war. Nach beiden Enden Zeitschrift f. wissensch. Zoologie. läuft die LXXIX. Bd. Chorda spitz zu, und vorn und 5 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 66 hinten bildet eine Zelle den Abschluß, ohne sich an der Bildung der homogenen Zentralmasse zu beteiligen. Aus der Beschreibung, die ich im vorstehenden über den Schwanzanhang der Ciona intestinalis der Clavelina lepadiformis und der Molgula nana gegeben habe, ersieht man, daß die Ruderorgane dieser , drei Arten aus gleichen Teilen aufgebaut sind, wenn auch bei den einzelnen Organen in histologischer Hinsicht kleine Abweichungen zu verzeichnen waren. In allen drei Fällen besteht der Körper- vom Nervenrohr, den dem Entodermfortsatz und dem Ectoderm und dem Flossensaum, der dem Anhang das Aussehen fortsatz aus der zentral gelegenen Chorda, die beiden Muskelbändern, umgeben ist, eines Ruderorgans gibt. Rostock, im Oktober 1903. Literaturverzeichnis, 1. Edwards, Observations M. 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Salensky, Zur Entwicklungsgeschichte 1890—1891. Über die Entwicklung von Diplosoma 21. Zoologischen Station zu Neapel. Über 22. W. 25. Museum XXVII. No. Ibid. 1895. Bd. XI. S. 488 intestinalis Flemming. of Comparative Zoölogy at Harvard College. 7. die sogenannte 1845. van Beneden et ses 27. Mittheilungen aus der 368—474. The Early Embryology of Ciona of the W. Dömitz, Über Berlin. 26. S. January 1896. Chorda der Ascidienlarven und die vermeintliche Verwandtschaft von Wirbellosen und Wirbelthieren. Archiv für Anatomie, Physiologie und Medicin. 1870. H. Eeichert, Zur Anatomie des Schwanzes der Ascidienlarven. Physikalische Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Vol. 24. Biologisches 1895. E. Castle, Bulletin Listeri. Bd. XI. Entwicklung von Didemnum niveum. die bis 630. 23. der Pyrosoma. Bd. X. Centralblatt. et Julin, Le Systeme nerveux central des Ascidies adultes rapports avec celui des larves urodeles. Archive de Biologie. Tome V. 1884. 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Association francaise pour l'avanceinent des sciences Congres de Lille Au 1874. secretariat de l'association. Erklärung der Abbildungen. Für alle Figuren gültige Bezeichnungen: aov, Abortiveier (Testazellen) hang; Chorda; ch, d, np, Nervenplatte; Darm; Ectoderm nr, Nervenrohr; nm, ect, Entoderm; en, Nervenrinne; nz, Nervenzellen; Entodermfortsatz des Schwanzanhanges fmz, freie Mesodermzellen; enf, ; h, m, Mesodermzellen noch im Zusammen- Blastoporus; bl, hinten; rg, t, Cellulosemantel; tz, mdw, Medullarwulst Rumpfganglion; sm, Schwanzmuskel; ud, Zellen des Mantels; Urdarmhöhle; vorn. Sämtliche Figuren wurden mit dem ZEissschen Zeichenapparate entworfen. Mit Ausnahme der Fig. 40 45, bei deren Untersuchungen ein SEiBERTSches Mikroskop benutzt wurde, sind alle Abbildungen unter Hinzuziehung eines ZEissschen Mikroskops entstanden. Die Tubuslänge betrug 17 mm. Bei jeder Figur — ist die Vergrößerung, unter welcher das Präparat gezeichnet ist, angegeben. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Mesoderms usw. Unters, über die Entwickl. des Die histologischen Details sind mit Oc. Ölimmersion III, 69 bei d. Ascidienlarven. 1/18, Vergrößerung 1335 kontrolliert. Bei den Fig. 1 —35 ist der Follikel fortgelassen, wo abgewandt dem Beschauer liegt. Tafel Die noch ge- dieses sonst schehen ist, habe ich es jedesmal erwähnt. Die Zeichnungen sind so orientiert, daß die dorsale Seite Fig. 1 — 13 beziehen sich auf I. Embryonen der Ciona intestinalis. Embryo mit eben geschlosFig. 1. senem Blastoporus. Oc. I, Ölimmersion 1/18, Vergr. 605. Schnittdicke 7y2 Querschnitte durch einen Embryo mit nahezu geschlossenem Fig. 2—6. Medianer Sagittalschnitt durch einen Blastoporus, etwas jünger als das in Fig. 1 dargestellte Stadium. Fig. 2 4 zeigen uns den vierten, sechsten und achten Schnitt der Serie, — die alle vom Blastoporus aus nach vorn liegen. größerung 605. Fig. Oc. I, Ölimmersion 7—9. Schnittdicke Oc. I, 71/2 Ende des Embryo. Querschnitt durch das hinterste 6. Ver- 1/18, ^. Schnittdicke 1/18, Vergr. 605. mersion 1/18, Vergr. 605. Fig. 7y2 Querschnitt, durch den Blastoporus gehend, neunter Schnitt. 5. Ölimmersion Fig. Schnittdicke Oc. I. Ölim- 7y2 Querschnitte aus einer Serie durch ein Stadium mit vollständig geschlossenem Blastoporus; etwas älter wie der in Fig. 1 wiedergegebene Embryo. Beginn des Schlusses der Nervenrinne. Querschnitt durch das vordere Ende, Schnitt 7. Oc. I, ölimmerFig. 7. sion 1/18, Vergr. 605. dicke 7^0 Fig. t Oc. I, Ölimmersion 1/18, Vergr. 605. Schnitt- /Lt. Querschnitt durch das hintere Ende, Schnitt 13; 8. Oc. 9. I, sion 1/18, Vergr. 605. Fig. 10 Darmlumen noch Ölimmersion 1/18, Vergr. 605. Schnittdicke 7 i/o Querschnitt durch das hintere Ende, Schnitt 14. Oc. vorhanden. Fig. Schnittdicke 7 1/2 u. Schnitt 10 der Serie. Fig. la. — 13. Ölimmer- I, ^ Schnittdicke 7 1/2 Schnitte durch den dorsalen Teil eines Embryo mit zur Hälfte geschlossener Medullarrinne, zur Demonstrierung der Bildung des Nervenrohres. Oc. I, Ölimmersion Fig. 11 der 9., Fig. 14. Schnittdicke 1/18, Vergr. 605. Schnitt, 7. Medianer Sagittalschnitt durch einen Embryo von Molgula nana mit noch offenem Blastoporus. Oc. Obj. F, Vergr. 385. I, Tafel —20. Schnittdicke 10 fx. II. Embryo von Molgula nana. Alle Figuren (Fig. 15—26) gehören zu einem Fig. 15 Fig. 10 ist der 71/2 Fig. 12 der 11., Fig. 13 der 14. Querschnitte aus einer Serie eines Embryo von dem Stadium der Fig. 14. Fig. 15—18. Vergr. 385. dem Diese Schnitte liegen vor Schnittdicke 10 li. Fig. 15 ist Blastoporus. Oc. I, der fünfte, Fig. 16 der Obj. F, siebente, Fig. 17 der neunte, Fig. 18 der elfte Schnitt der Serie. Fig. 19. Vergr. 385. Fig. 20. Querschnitt durch die Mitte Schnittdicke 10 Querschnitt Obj. F, Vergr. 385. it. durch des Blastoporus. Oc I, Obj. F, Schnitt 14. das Schnittdicke 10 u. t hintere Ende des Blastoporus. Schnitt 14. Oc. I, © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, 70 Fig. 21 — 24. Querschnitte durch das hintere Ende eines Embryo, etwas wie der in Fig. 14 abgebildete. älter Der Schnitt Fig. 21. Schnittdicke 10 Blastoporus. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. Der Querschnitt geht durch den Blastoporus. Fig. 22. Schnittdicke 10 Vergr. 385. dem vor liegt [x. Oc. Obj. F, I, u. t Diese Schnitte liegen hinter Fig. 23 u. 24. Schnittdicke 10 Vergr. 385. Fig. 25 u. 26. Oc. I, Obj. F, Embryo mit vollstän- und zur Hälfte geschlossener Nervenrinne. Oc. Schnittdicke 7 1/2 Fig. 25 ist der Tafel 27—30 Blastoporus. Querschnitte einer Serie durch einen dig geschlossenem Blastoporus Obj. F, Vergr. 385. dem <u. 9., I, Fig. 26 der 13. Schnitt. III. uns den 15., 17., 18 und 30. Schnitt dar desselben Präparates, das den Fig. 25 u. 26 zugrunde liegt. Fig. 31 35. Querschnitte durch den dorsalen Teil eines Embryo mit zur Hälfte geschlossenem Blastoporus. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. Schnittdicke 10 u. Fig. stellen — k Fig. 36 — 50 Frontalschnitt durch das hintere Fig. 36. bryo. Der beziehen sich auf Embryonen und Larven der Giona intestinalis. Follikel ist fortgelassen. Oc. II, Querschnitt durch das hintere Fig. 37. Der Schnittdicke 7y2 Follikel der Fig. 36. nicht ist Ende Em- birnförmigen eines Obj. F, Vergr. 485. Schnittdicke l^fe eines Embryo des Stadiums Ende gezeichnet. Oc. II, Obj. V, Vergr. 485. Stück eines Längsschnittes durch den Schwanzanhang parallel zum Fig. 38. Nervenrohr eines Embryo mit etwas ausgebildetem Schwanz. Oc. II, Obj. F, Schnittdicke 7 1/2 Vergr. 485. Fig. 39. bryo. Oc. III, f*- Em- Querschnitt durch den Schwanzanhang eines ebenso alten Obj. F, Vergr. 860. Schnittdicke 71/2 ^ Querschnitte durch die Eückenregion des hinteren Teiles des Fig. 40, 41. Körperabschnittes einer freischwimmenden Larve. Der Cellulosemantel ist weg- gelassen. Fig. 40. Der Querschnitt geht durch Obj. VV2, Vergr. 886. Fig. 41. Obj. Vy2 die Mitte des Rumpfganglions. Oc. III, Schnittdicke 10 Der Querschnitt trifft das Ende des Eumpfganglions. Oc. III, Vergr. 886. Schnittdicke 10 u. Fig. 42 45. Querschnitte durch den Schwanzanhang einer freien Larve. , t — Fig. 42. Querschnitt durch den Larvenschwanz in unmittelbarer Nähe des Körperabschnittes. größerung 886, Der Cellulosesaum ist weggelassen. Oc. IH, Obj. VV2> Ver- Schnittdicke 10 u. t Fig. 43. selben Larve. Querschnitt durch die mittlere Region des Schwanzanhanges derOc. Fig. 44 u. 45. III, Obj. Vy2 die eine Hälfte wiedergegeben. Obj. Vy2 , Vergr. 886. Fig. 46. , Vergr. 886. Schnittdicke 10 u. t Querschnitte durch das Schwanzende. Der Cellulosemantel ist Bei Fig. 44 fortgelassen. ist nur Oc. III, Schnittdicke 10 Die Schwanzmuskulatur mit ihren Fibrillen. Die rechte Hälfte zeigt die Fibrillen der äußeren Muskelfläche, die linke die Fibrillen der inneren Schicht. präparat. Der Flossensaum ist fortgelassen. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385, Total- © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Unters, über die Entwickl. des Mesodemis usw. bei Oc. Oc. III, Der Bildung der Chorda zu zeigen. die Celluloseniantel ist fortgelassen. Optischer Längsschnitt durch ein Schwanzstück einer etwas älte- Fig. 49. Der Flossensaum ren Larve. Totalpräparat. Totalpräparat. Obj. F, Vergr. 385. I, Oliromersion 1 18, Vergr. 1335. Optischer Längsschnitt durch einen Teil des Larvenschwanzes, Fig. 48. um 71 Schwanzmnskulatur von der Fläche gesehen, bei Fibrillen der Fig. 47. starker Vergrößerung. Ascidienlarven. d. ist nicht wiedergegeben. Oc. Obj. F, Vergr. 385, I, Totalpräparat. des Euderorgans Eine Partie Fig. 50. noch älteren Larve. optischer Längsschnitt als Celluloseschicht nicht gezeichnet. Oc. einer Ob]. F, Vergr. 355. I, Totalpräparat. Tafel IV. 51 — 58 Fig. beziehen sich auf Embryonen und Larven der Clavelina lepadif ormis. Frontalschnitt durch das hintere Fig. 51. likel ist fortgelassen. Oc. I, I, eines Embryo. Der Fol- Schnittdicke 5 u. Ende Der das Stadium der Fig. 51. als Ende Obj. F, Vergr. 385. Querschnitt durch das hintere Fig. 52. etwas älter Oc. eines birnförmigen Embryo, Follikel ist nicht wiedergegeben. Schnittdicke 5 u. Obj. F, Vergr. 385. { Ein zum Nervenrohr parallel laufender Längsschnitt des Schwanzeines Embryo mit etwas ausgebildetem Schwanz. Oc. I, Obj. F, Fig. 53. anhanges Schnittdicke 5 Vergr. 385. Oc. Obj. F, Vergr. 385. I, Schnittdicke 5 Fig. 57. Embryo. dorsalen Teil ist Mitte Fig. 59 Der ist eines alten Obj. F, Vergr. 885. Ende des Schwanzanhanges fortgelassen. Oc. III, eines Obj. F, Vergr. 885. Fibrillen der Muskulatur in der Flächenansicht. — 76 alten Schnitt- Oc. III, Obj. F, beziehen sich auf Embryonen und Larven der nana. Frontalschnitt durch das birnförmig ausgezogene Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. Der Querschnitt durch diesen Körperteil. Ende eines Schnittdicke Em- 7y2 (*• Follikel ist fortgelassen. Schnittdicke Längsschnitt parallel 7y2 u. zum Nervenrohr des Schwanzanhanges Embryo mit etwas ausgebildetem Euderorgan. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. eines Schnitt- fj. Fig. 62. I, III, Totalpräparat. Obj. F, Vergr. 385. Fig. 61. Oc. Oc. «. Follikel ist fortgelassen. Fig. 60. dicke 5 u. 1 Mo lg icla Fig. 59. I, freischwimmenden [x. Vergr. 1335. Oc. einer Celluloseniantel ist fortge- des Schwanzanhanges nicht gezeichnet. Querschnitt durch das Der Flossensaum Fig. 58. bryo. Der Schnittdicke 5 Querschnitt durch die Der Celluloseniantel Embryo. den Obj. F, Vergr. 885. I, Fig. 56. dicke 5 durch Höhe des Eumpfganglionendes. Larve, in der Oc. Schnittdicke 5 a. Querschnitt Fig. 55. lassen. fu. Querschnitt durch den Schwanzanhang eines ebenso alten Embryo. Fig. 54. Querschnitt durch den Schwanzanhang eines solchen Stadiums. Obj. F, Vergr. 385. Schnittdicke 5 u. t Fig. 63. Querschnitt durch die Mitte des Schwanzanhanges eines Stadiums, — © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Philipp Heinemann, Unters, über die Entwickl. des Mesoderms usw. 72 dessen Schwanz ein halbes Mal um den Körper herum reicht. Der sich bildende Flossensaum ist fortgelassen. Oc. III, Obj. F, Vergr. 860. Schnittdicke 10 /x. Querschnitt durch die mittlere Region des Körperfortsatzes eines Fig. 64. Embryo mit vollständig ausgebildetem Schwanz. Oc. III, Obj. F, Vergr. 860. Schnittdicke 5 fx. die Mitte des Schwanzanhanges eines etwas Embryo, wie der der vorigen Zeichnung zugrunde liegende. Der Cellu- Querschnitt durch Fig. 65. älteren losemantel ist fortgelassen. Larve. Der Flossensaum dicke 5 ist Oc. III, Obj. F, Vergr. 860. Schnitt- Querschnitt durch die Rückenregion des hinteren Rumpfabschnit- 7y2 Festsetzung der die Cellulosemantel, Ectoderm und Ganglions. Oc. Obj. F, Vergr. 860. III, Querschnitt durch Fig. 68. dicke nicht gezeichnet. die Mitte des trifft epithel sind weggelassen. Larve, Schnittdicke l 1^ Obj. F, Vergr. 860. III, fx. Fig. 67. er tes; Oc. Querschnitt durch den mittleren Teil des Euderorgans einer freien Fig. 66. des Schwanzanhanges einer freien Mitte die nahe Oc. III, ist. Darm- Schnittdicke 5 Obj. F, Schnitt- Vergr. 860. 1". Fig. 69, 70. Cellulosemantel Querschnitte durch ist fortgelassen. Oc. Ende des Schwanzanhanges. das III, Teil eines Längsschnittes durch den Fig. 71. Der Schnittdicke 5 Obj. F, Vergr. 860. Schwanzanhang fx. einer frei- schwimmenden Larve. Links von der Linie ab der Verlauf der Fibrillen der dem Ectoderm anliegenden Schicht der Muskelzellen, rechts die Fibrillen der der Chorda zugewandten Fläche. Der Flossensaum ist nicht wiedergegeben. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. rat. Oc. III, Schnittdicke 5 u. t Fibrillen der Muskulatur des Fig. 72. Ölimmersion Schwanzanhanges im Flächenpräpa- 1/18, Vergr. 1335. Schnittdicke 5 /u. zum Nervenrohr. Längsschnitt durch den Schwanzanhang parallel Fig. 73. Der Flossensaum ist fortgelassen. Oc. I, Obj. F, Vergr. 385. Flächenansicht eines Teils des Fig. 74. Schnittdicke 5 derms des Schwanzanhanges von der dorsalen Seite gesehen. Vergr. 385. fx. dem Nervenrohr anliegenden EctoOc. I, Obj. F, Totalpräparat. Fig. 75 a h. Einige Zellen des Schwanzectoderms bei starker Vergröße- Ölimmersion 1/18, Vergr. 1335. Totalpräparat. Fig. 76. Optischer Längsschnitt des Ectodermendes des Schwanzanhanges. Oc. III, Ölimmersion 1/18, Vergr. 1335. Totalpräparat. rung. Oc. III, © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at Taf.L ect mz an Lith. 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