Unscharfe Mengen Prof. Dr. Gerhard Goos Fakultät für Informatik Universität Karlsruhe Einführung und Übersicht Sommersemester 2002 c Gerhard Goos 2002 http://i44www.info.uni-karlsruhe.de/∼i44www/lehre/unscharf.html Grundbegriffe Unscharfe Regelung I: Grundbegriffe Unscharfe Mengenoperationen Unscharfe Relationen Binäre unscharfe Relationen I Definition: (Definitions-, Wertebereich) eine binäre unscharfe Relation auf Sei R ) und der Wertebereich ran(R ) sind U = X × Y. Der Definitionsbereich dom(R wie folgt definiert: µdom(R) (x) = sup µR(x, y) ≡ [R ↓ X ] y µran(R) (y) = sup µR(x, y) ≡ [R ↓ Y ] x Komposition, Erweiterungsprinzip Definition: (inverse Relation) −1 : Y × X → [0, 1] mit Die unscharfe Relation R µR−1 (y, x) := µR(x, y) :X ×Y nennt man die zu R → [0, 1] inverse Relation. Schreibweise: X , Y ) :≡ R : X × Y → [0, 1] R( Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 92 Binäre unscharfe Relationen II Binäre unscharfe Relationen III Folgerungen (für Max-Min-Komposition): X , X ) und S( X,X) gegeben: R( Definitionen: (Die unscharfen Verallgemeinerungen sind auch hier keineswegs eindeutig!) und S symmetrisch und R ◦S =S ◦R • R X , X ) heißt: Die Relation R( (a) symmetrisch: (b) antisymmetrisch: (c) (d) (e) (f) ist reflexiv ⇒ R ◦S ⊇S ⊆R ◦ R) • R (damit: R und S reflexiv ⇒ R ◦S reflexiv. • R µR(x1, x2) = µR(x2, x1). x1 = x2 ⇒ [µR(x1, x2) = µR(x2, x1)] ∨ [µR(x1, x2) = µR(x2, x1) = 0]. µR(x, x) = 1. µR(x, x) ≥ . µR(x, x) ≥ µR(x, x ) und µR(x, x) ≥ µR(x , x). µR(x1, x2) ≥ c(µR(x1, x), µR(x, x2)) reflexiv: -reflexiv: schwach reflexiv: max-c-transitiv: max x∈X ⊇R ◦R (d.h. R ) ◦S ist symmetrisch.(damit: R m = R ◦R m−1 ist symmetrisch) ⇒ R ist symmetrisch und max-min-transitiv • R ist schwach reflexiv. ⇒ R ist reflexiv und max-min-transitiv • R ◦R = R. ⇒ R und S sind max-min-transitiv und R ◦S =S ◦R • R ◦S ist max-min-transitiv. ⇒ R Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 93 Prof. Dr. Gerhard Goos Binäre unscharfe Relationen IV Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 94 Binäre unscharfe Relationen V Eigenschaften binärer unscharfer Relationen: (Gültigkeit abhängig von der konkreten Wahl der Kompositionsoperatoren) gegeben: X , Y) R( U(Z , W ) Y, Z) S( T (Y , Z ) (1) Assoziativität: Konklusion: Komposition unscharfer Relationen Wählt man für Komposition und S eine beliebige t-Norm c, erfüllt die daraus abgeleitete von R -cKomposition max ◦ (S ◦ U) = (R ◦ S) ◦U R (2) Distributivität über Mengen-Vereinigung: ◦ (S ∪T ) = (R ◦ S) ∪ (R ◦T ) R µR c S(x, z) = (3) schwache Distributivität über Mengen-Schnitt: max c(µR(x, y), µS(y, z)) y∈Y nur (1) Assoziativität, (2) Distributivität und (4) Monotonie. ◦ (S ∩T ) ⊆ (R ◦ S) ∩ (R ◦T ) R (4) Monotonie: ◦S ⊆R ◦T S ⊆ T ⇒ R (5) Symmetrie: ◦R −1 ist eine schwach reflexive und symmetrische Relation auf X × X . R Mit Max-Min-Komposition ist (1)-(5) immer erfüllt. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 95 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 96 Erweiterungsprinzip I Erweiterungsprinzip II Betrachtet man f als (n + 1)-stellige unscharfe Relation F F : X1 × · · · × Xn × Y → {0, 1} als Verbund A =A ∗ ... ∗ A , so gilt mit Max-Min-Komposition: und A n 1 sei: X := X1 × · · · × Xn und x := (x1, . . . , xn ) Motivation für das Erweiterungsprinzip (extension principle, L.A. Zadeh): gegeben: µA◦F(y) = = X = X1 × · · · × X n f:X →Y = i ⊆ Xi A gesucht: n) := f(A 1, . . . , A B Erweiterungsprinzip: µB(y) := = sup y=f(x1 ,...,xn ) 0 [min [µA1 (x1), . . . , µAn (xn)]] max [min [µA(x), µF(x, y)]] x∈X [min [min [µA (x1), . . . , µA (xn)], µF(x, y)]] max x∈X 1 max x∈X ,µF (x,y)=1 y=f(x1 ,...,xn ) 0 n min [µA (x1), . . . , µA (xn)]] [ 1 n (falls ¬∃x : µF(x, y) = 1) max [min [µA (x1), . . . , µA (xn)]] 0 1 n (falls y nicht im Bild von f) = µf( (y) A1 ,..., An ) (falls y nicht im Bild von f) Das Erweiterungsprinzip ist somit ein Spezialfall der allgemeinen Max-Min-Komposition. Beachte: Auf das Erweiterungsprinzip wird oft auch in allgemeineren Zusammenhängen verwiesen. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 97 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Komposition 98 Unscharfe Arithmetik: Vorbemerkung Unscharfe Arithmetik mit den vier Grundoperationen ⊕, , , : ist eine Anwendung des Erweiterungsprinzips auf ein- und zweistellige Funktionen. Unscharfe Arithmetik In der praktischen Anwendung kommt unscharfe Arithmetik selten vor. := Sie wird hier als Beispiel behandelt, wie man generell mit Funktionen B f(A1, . . . , An) umgeht, und, wie man die dabei auftretenden Effizienzprobleme reduzieren kann. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 99 Unscharfe Zahlen Wiederholung: Erweiterungsprinzip Wiederholung: X = X1 × · · · × X n gegeben: Definition: (Konvexität) heißt konvex genau dann, wenn jeder ihrer α-Schnitte Sei U = IRn . Eine unscharfe Menge M eine konvexe Menge ist. i ⊆ Xi A n) := f(A 1, . . . , A B gesucht: oder: ∀r, s ∈ IRn , ∀λ ∈ [0, 1] : µM(λr + (1 − λ)s) ≥ min[µM(r), µM(s)] Erweiterungsprinzip: Definition: (Unscharfe Zahl) heißt unscharfe Zahl genau dann, wenn gilt: Eine unscharfe Menge A 1. U = IR ist konvex 2. A 3. ∃1x : µA(x) = 1 ⇔ |A1| = 1 µB(y) := sup y=f(x1 ,...,xn ) 0 (falls y nicht im Bild von f) gegeben: 1 und A 2, Funktion ∗ : IR2 → IR unscharfe Zahlen A := A 1 A 2. B gesucht: 1 ∀y ∈ IR : Erweiterungsprinzip: µB(y) = µA1A2 (y) = unscharfe Zahl IR unscharfes Intervall Prof. Dr. Gerhard Goos [min [µA1 (x1), . . . , µAn (xn)]] Anwendung: Operation auf unscharfen Zahlen: Definition: (Unscharfes Intervall) heißt unscharfes Intervall genau dann, wenn gilt: Eine unscharfe Menge A 1. U = IR ist konvex 2. A 3. ∃x : µA(x) = 1 ⇔ |A1| ≥ 1 1 f:X →Y sup y=x1 ∗x2 [min [µA1 (x1), µA2 (x2)]] IR Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 100 Prof. Dr. Gerhard Goos B =A 1 A2 als Max-Min-Komposition Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 101 Beispiel Addition, Subtraktion (1) Beachte: ⊕B =C A 2 r ∗ s : algebraische Operation ∗ auf IR . S : unscharfe Operation auf F (IR)2. R : Verbund von R ⊂ IR und S ⊂ IR ∗S R ↑ IR × IR ] ⊂ IR2 ∗S = [R ↑ IR × IR ] ∩ [S R A 2 B 4 7 9 11 C 14 15 18 22 , die die Operation ∗ auf IR2 beMit einer ternären “unscharfe” Relation P schreibt, µP (x, y, z) = 1 0 falls x ∗ y = z, sonst. (2) A =0 A gilt: = A A B 1 2 ) ◦ P. = (A1 ∗ A 2 -A -11 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 102 -8 Prof. Dr. Gerhard Goos 0 -3 A 3 8 11 Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 103 Beispiel Multiplikation, Inverse Unscharfe Arithmetik – Intervallarithmetik Definition: (Intervallarithmetik) wird definiert durch (3) B =C A A 1 mit Intervallen I1, I2 auf IR und algebraischer Operation ∗. C B 3 4 5 I1 I2 := {x1 ∗ x2 | x1 ∈ I1, x2 ∈ I2} 7 15 , B unscharfe Zahlen/Intervalle mit stetiger ZugehörigkeitsfunkSatz: Seien A tion und beschränktem Träger. Dann gilt mit α ∈ (0, 1] 28 B = (A B) A α α α. und B ist nach Voraussetzung ein abgeschlossenes Intervall. Beweis: Jeder α-Schnitt von A α α B y∈A α, x2 ∈ B α : x 1 ∗ x2 = y ⇔ ∃ x1 ∈ A (µA(x1), µB(x2)) ≥ α ⇔ (4) max min =C A : (A) x1 ,x2 : x1 ∗x2 =y ⇔ C -A -12 -8 -6 -2 -1 ⇒ Unscharfe Arithmetik entspricht Intervallarithmetik auf α-Schnitten! A 6 8 B) α y ∈ (A Bemerkung: Der Satz läßt sich auf beliebige Funktionen verallgemeinern, 12 (Kruse,Gebhardt,Klawonn 1993). Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 104 Prof. Dr. Gerhard Goos Wann ist Ergebnis T = R S unscharfe Zahl? Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 105 Steigende/fallende Bereiche Beweis über zwei Lemmata: und S unscharfe Zahlen, µR und µS stetig, und ∗ eine stetige, steigende, binäre Operation Seien R auf IR: Definition: (steigende (fallende) Operation) Eine binäre Operation ∗ auf IR heißt steigend (fallend), falls gilt: (<) [x1 > y1 und x2 > y2] ⇒ x1 ∗ x2 > y1 ∗ y2. Notation: • F (IR) bezeichne die Menge aller unscharfen Zahlen. • ⊕, , , . . . bezeichne die unscharfen Erweiterungen der auf IR definierten algebraischen Operationen +, ·, −, . . . auf F (IR). Theorem: [Dubois & Prade] und S unscharfe Zahlen mit stetigen und surjektiven Zugehörigkeitsfunktione Sind R µR und µS, und ist ∗ eine stetige, steigende (fallende) binäre Operation auf S ebenfalls eine unscharfe Zahl mit stetiger und surjektiver ZuIR, so ist R gehörigkeitsfunktion µRS. und s = S : Beachte: Wenn das Theorem anwendbar ist, so gilt es auch für scharfe Zahlen r = R Lemma 1: Seien [lR , rR ] und [lS , rS ] zwei Intervalle im nicht-fallenden (nicht-steigenden) Bereich von µR bzw. µS mit ∀x ∈ [lR , rR ], ∀y ∈ [lS , rS ] : µR (x) = µS (y) = ω. Dann gilt: ∀z ∈ [lR ∗ lS , rR ∗ rS ] : µRS (z) = ω. ⇒ Bestimmung des Ergebnisses µRS für nicht-fallende (bzw. nicht-steigende) Bereiche von µR und µS möglich. Lemma 2: Seien µR und µS nicht-fallend auf (−∞, r] bzw. (−∞, s] und nicht-steigend auf [r, ∞) bzw. [s, ∞), das heißt: µR (r) = µS (s) = 1. = IR ∪ {−∞, ∞} und µR(IR ) = µS(IR ) = [0, 1]. Sei außerdem IR Dann gilt: ∀z ∈ inf x,y (x ∗ y), sup (x ∗ y) x,y ∃(xR , yS ) : [xR ≤ r ∧ yS ≤ s] ∨ [xR ≥ r ∧ yS ≥ s], S = T = r ∗ s. R µRS(xR ∗ yS) = µR(xR) = µS(yS) = µRS(z). 1 und R 2 zurückführbar, wenn 1 S 2 S ⇒ Bestimmung von µRS ist auf die Bestimmung von R 1, S 2, S 1 die nicht-fallenden, R 2 die nicht-steigenden Bereiche von µR und µS darstellen. R Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 106 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 107 Positive / negative unscharfe Zahlen, unäre Operationen Definition: (positive/negative unscharfe Zahl) (>) heißt positiv (negativ), falls ∀x < 0 : µR(x) = 0. Notationen: Eine unscharfe Zahl R < 0, bzw. R >0 R |S ∈ F (IR), S > 0}, F (IR+ ) := {S − F (IR ) := {S | S ∈ F (IR), S < 0}, x=−y sup x=1/y [µR(y)] = µR( x1 ).] 1 ∈ ∈ 1 nicht konvex. Beachte: R / F (IR), da R / F (IR±) ⇒ R (λ ∈ IR\{0}) zu R : (3) skalares Vielfaches λR x µλR(x) = sup [µR(y)] = µR( λ ). x=λ·y Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik max − min-Komposition sehr aufwendig. Abhilfe: 1 Berechnung über α-Schnitte? 2 Partitionierung der µ-Funktionen in steigende/fallende Bereiche, Anwendung von Folie 107; 3 LR-Funktionen als µ-Funktionen und (näherungsweises) Rechnen damit; 4 Abtastung: Diskretisierung der µ-Funktionen und Berechnung des Resultats aus einer endlichen Menge von Meßpunkten (unvermeidlich, wenn µFunktionen durch diskrete Meßwerte gegeben). 5 Polygonverfahren: Interpolation zwischen exakt berechneten Stützstellen. Unscharfe unäre Operatoren: µR(x) = sup [µR(y)] = µR(−x). µR1 (x) = B =A ⊕ (B) . Subtraktion ebenfalls o.k., wenn definiert durch A Aber Berechnung der ∈ R / F (IR±): unscharfe Null 1 zu R : (2) inverser Wert R Unscharfe Addition liefert nach Satz von Dubois & Prade wieder unscharfe Zahlen. B ∈ IR± o.k. Division definiert durch A = Multiplikation und Division mit A, :B 1 A (B) . F (IR± ) := F (IR+ ) ∪ F (IR− ). zu R : (1) negativer Wert R Unscharfe Arithmetik: Übersicht I 108 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 109 Unscharfe Arithmetik: Eigenschaften Schwache Distributivität Satz: Seien der binäre Operator ∗ auf IR und der entsprechende Operator auf F (IR) gegeben: Satz: (schwache Distributivität von über ⊕) eine positive oder negative unscharfe Zahl und sind S sowie T beide negative Ist R oder beide positive unscharfe Zahlen, so gilt: (1) ∗ ist kommutativ ⇒ ist kommutativ, da (2) ∗ ist assoziativ ⇒ ist assoziativ, da (S ⊕T ) = (R S) ⊕ (R T ). R min (x, y) = min (y, x) und T beliebige Vorzeichen, so gilt nur: Besitzen S (S ⊕ (R ⊕ T) ⊆ (R S) T). R sup [min [ sup [min [µR (x), µS (y)]], µT (z)]] u=v∗z v=x∗y = ... = sup [min [µR(x), u=x∗v Über IN gelten die Sätze nicht: Beispiel: (Multiplikation unscharfer Zahlen über IN) sup [min [µS (y), µT (z)]]]] Sei v=y∗z (3) ist distributiv über ∪: (S ∪T ) = (R S) ∪ (R T ) R da: = = = 0.3/1 + 1/2 + 0.4/3 und S = 0.7/2 + 1/3 + 0.2/4 R Dann gilt mit µRS(z) = sup [min [µR (x), max [µS (v), µT (v)]]] min [0.3, 0.7]/2 + min [0.3, 1]/3 + max [min [0.3, 0.2], min [1, 0.7]]/4 + max [min [1, 1], min [0.4, 0.7]]/6 + min [1, 0.2]/8 + min [0.4, 1]/9 + min [0.4, 0.2]/12 = 0.3/2 + 0.3/3 + 0.7/4 + 1/6 +0.2/8 + 0.4/9 + 0.2/12 ... max [sup[min [µR (x), µS (z)]],sup[min [µR (y), µT (z)]]] u=y∗z Beachte: (3 ) ist nicht distributiv über ∩. S nicht konvex. ⇒ R ∪ ist nicht distributiv über . Prof. Dr. Gerhard Goos : = S R u=x∗v u=x∗z sup [min [µR (x), µS (y)]] z=x·y Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 110 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 111 Unscharfe Arithmetik I: Partitionierung Unscharfe Arithmetik: Folgen der Zerlegung =A B mit: Bestimme C • ∗ ist beliebige 2-stellige, steigende (fallende), scharfe Operation. B sind beliebige unscharfe Mengen über dem Definitionsbereich von ∗. • A, Es gilt: := (a) Sei a = H(A) , sowie max [µA(x)], b = H(B) x µA (x) = min [µA(x), min (a, b)] µB (x) = min [µB(x), min (a, b)]. (Erweiterung auf n-stellige Operation kanonisch) Beachte: (Zerlegung) kann als Vereinigung von unscharfen Mengen C i Jede stückweise stetige unscharfe Menge C Ci B zugrundeliegende MaxDann gewährleistet die der Berechnung von A Min-Komposition: B =A B . A i i gilt: dargestellt werden, wobei für alle C i ist konvex - C - Es gibt ein Intervall Ii = [li , ri ], in dem µCi nur monoton steigend, nur monoton fallend oder nur konstant ist, / Ii gilt µCi (x) = 0. und ∀x ∈ (b) Distributivität: A B i j j i = i,j B ) (A i j Mit (a) und (b) ergibt sich folgender Algorithmus zur Berechnung von =A B : C Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 112 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Arithmetik mit Partitionierung: Algorithmus Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik Unscharfe Arithmetik mit Partitionierung: Beispiel B =C : Algorithmus zur Berechnung von A (1) Bestimme h := H(B)] sowie: min [H(A), min [µA(x), h], min [µB(x), h]. A : µA (x) := : µB (x) := B und B in A i bzw. B j. (2) Zerlege A i 113 2 ∪ A 3 ∪ A 4 =B 1 ∪ B 2 ∪ B 3 =A 1 ∪ A B A 1, A 2, A 3} 1, B 2} NFA = {A NFB = {B 2, A 4} 2, B 3} NSA = {A NSB = {B = ij = j) i ⊕ B C C (A ⊕B =C A Beispiel: i,j j 1 (3) Bilde zwei Mengen NFA und NSA: i±1 steigend}, (A i−1 oder A i+1) i | A i ist steigend ∨ konstant mit A i±1 ≡ A NFA = {A i±1 fallend}. i | A i ist fallend ∨ konstant mit A NSA = {A A2 B2 A i,j B A3 A1 B1 A4 5 B3 10 15 20 1 Bilde analog NFB und NSB . C 11 i, B j) aus NFA × NFB bzw. NSA × NSB: (4) Bestimme für alle Paare (A 5 i B j. ij := A C C 31 C 21 10 C 32 15 20 1 (Lemma 1 und Lemma 2, Folie 107, anwendbar. Unstetigkeitsstellen werden dabei als steigend oder als fallend angesehen.) (5) Bestimme das Gesamtergebnis: ij = C C C 12 5 C 22 10 1 C 42 15 C 43 20 C i,j C 23 i, B j) erhält man mit erhöhtem Aufwand das gleiche ij für alle Paare (A Beachte: Bestimmt man C 5 10 15 20 Ergebnis. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 114 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 115 Unscharfe Arithmetik II: LR-Arithmetik LR-Arithmetik II Beispiel: (2) LR-Arithmetik: L(x) = Definition: (LR-Funktion) Eine Funktion f : IR → [0, 1] mit (1) f(x) = f(−x) (2) f(0) = 1 (3) f streng monoton fallend in IR+ = (m, α, β) Mit S LR gilt: µS(x) = heißt LR-Funktion. Definition: (LR-Darstellung einer unscharfen Zahl) besitzt eine LR-Darstellung genau dann, wenn es zwei Eine unscharfe Zahl S LR-Funktionen L und R sowie Skalare α > 0, β > 0 und m gibt, so daß für x ≤ m L m−x α µS(x) = für x > m. R x−m β Man bezeichnet m als den Mittelwert, α und β als linke bzw. rechte Spreizung . von S Notation: S = (m, α, β)LR. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 116 Notation: Prof. Dr. Gerhard Goos m−x n−y =ω=L α γ sind x und y eindeutig festgelegt: L x = m − αL−1(ω), Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 117 (a) LR-Addition: (m, α, β)LR ⊕ (n, γ, δ)LR = (m + n, α + γ, β + δ)LR Zusatz: Mit L = (αL−1 + γL R = (βR−1 + δR −1 −1 ) , (m, α, β)LR ⊕ (n, γ, δ)L R = (m + n, 1, 1)L R (b) LR-Subtraktion z = x + y = m + n − (α + γ)L−1(ω) m+n−z = ω. L α+γ und analog z − (m + n) R = ω. β+δ Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik −1 −1 ) und gilt: y = n − γL−1(ω) Also gilt Prof. Dr. Gerhard Goos (m, m, α, β)LR. LR-Arithmetik: Addition, Subtraktion Für die Addition: Betrachtung der monoton steigenden Bereiche von µR und µS: Sei ω ∈ [0, 1]. Mit x−5 1 = (x−5) für x > 5 R 3 1+2 3 I= = (m, α, β)LR und S = (n, γ, δ)LR. gegeben: unscharfe Zahlen R 1 = L 5−x 2 für x ≤ 5 2 5−x 1+ 2 Definition: (LR-Darstellung eines unscharfen Intervalls) Eine unscharfes Intervall I besitzt eine LR-Darstellung genau dann, wenn es zwei LR-Funktionen L und R sowie Skalare α > 0, β > 0, m und m gibt, so daß m−x für x < m L α 1 µR(x) = für m ≤ x ≤ m R x−m für x > m. β LR-Arithmetik III 1 1 , α = 2, β = 3, m = 5 , R(x) = 1 + x2 1 + 2|x| Es gilt: (m, α, β)LR = (−m, β, α)RL. Damit: (m, α, β)LR (n, γ, δ)RL = (m − n, α + δ, β + γ)LR. 118 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 119 LR-Arithmetik: Multiplikation LR-Arithmetik: Division (c) LR-Multiplikation ω wie bei Addition festlegen. Dann gilt 2 z = x · y = m · n − (mγ + nα)L−1(ω) + αγ L−1(ω) Mit Annahme: α, γ hinreichend klein oder ω ≈ 1: S 1 =R R : S (d.h., steile Flanken bzw. hohe Zugehörigkeitswerte) ⇒ Approximation: gilt: (m, α, β)LR : (n, γ, δ)RL z = x · y ≈ m · n − (mγ + nα)L−1(ω) L mn − z mγ + nα ≈ω (analog: R z − mn mδ + nβ = (m, α, β)LR (n, γ, δ)RL1 1 δ γ ≈ (m, α, β)LR ( , 2 , 2 )LR n n n m mδ + nα mγ + nβ ≈ ( , , )LR n n2 n2 ≈ω) Beachte: S ist nur unter der Voraussetzung R, S ∈ F (IR±) eine unscharfe Zahl. T = R > 0, S > 0: R (m, α, β)LR (n, γ, δ)LR ≈ (mn, mγ + nα, mδ + nβ)LR andere Fälle analog Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 120 Prof. Dr. Gerhard Goos LR-Arithmetik: scharfe Operanden Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 121 Unscharfe Arithmetik III: Abtastung Übereinkunft: Die Spreizung α = 0 beschreibt eine unendlich steile Flanke, d.h. eine scharfe Grenze. = (m, 0, 0) Damit:∀L, ∀R : M LR = 1/m = m S =T R ⇒ LR-Arithmetik für scharfe Zahlen: (m, 0, 0)LR ⊕ (n, 0, 0)L R (m, 0, 0)LR (n, 0, 0)L R (m, 0, 0)LR (n, 0, 0)L R (m, 0, 0)LR : (n, 0, 0)L R = = = = Grundidee: (m + n, 0, 0)L R (m − n, 0, 0)L R (mn, 0, 0)L R (m/n, 0, 0)L R 1. unterteile den betrachteten Ausschnitt von IR mit n (zumeist äquidistante) Stützpunkten X = x1, . . . , xn ⇒ skalare Multiplikation: 2. ∀x ∈ X: setze µT (x) := 0. ∀λ > 0 : λ (m, α, β)LR = (λ, 0, 0)LR (m, α, β)LR = (λm, λα, λβ)LR ∀λ < 0 : λ (m, α, β)LR = (λ, 0, 0)LR (m, α, β)LR = (λm, −λβ, −λα)RL Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 3. ∀(xR, xS) ∈ X × X mit xR ∈ R0 und xS ∈ S0: bestimme das x ∈ X mit minimalem Abstand zu xR ∗ xS und setze µT (x) := 122 Prof. Dr. Gerhard Goos max {µT (x), min {µR(xR), µS(xS)}}. Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 123 Unscharfe Arithmetik IV: Polygonverfahren Unscharfe Arithmetik: Beispiele Grundidee: und S durch die Stützpunkte (x , y ) bzw. (x , y ) Seien unscharfe Zahlen R Ri Ri Sj Sj zweier Polygone beschrieben. Beispiele für Multiplikation mit Abtastung, Polygonverfahren und LR-Arithmetik; δ bezeichnet den Abstand zwischen benachbarten Abtastpunkten. Abtastung, δ = 0.05 / Polygon / LR Die Menge T = {x ∈ IR | ∃k, l : x = xRk ∗ xSl } -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 umfaßt die x-Koordinaten der Stützpunkte ∗R . (xTk , yTk ) des Ergebnisses T = R Sei außerdem Px := {(k, l) | xSk ∗ xRl = x}. Setze nun yx := max [min [ySk, yRl]]. (k,l)∈Px Bilde die konvexe Hülle aller Punkte (xTr , yxTr ). Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 124 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik Unscharfe Operationen: Vergleich (2) LR-Arithmetik: - nur in Spezialfällen anwendbar (Anforderungen an L und R, Bedingungen für Multiplikation) - einfach und schnell - Probleme bei Multiplikation/Division (3) Abtast-Verfahren: - viele “häßliche” Einbrüche - beste und allgemeinste Annäherung an exaktes Ergebnis - algorithmisch einfach - Aufwand: O(n2). (n: Anzahl der Abtaststellen) (4) Polygon-Ansatz - einfache, aber glatte Annäherung - für Dreiecke und Trapeze vollkommen ausreichend - algorithmisch einfach unsortiert) - Aufwand: O(n · m), (C B ) (n, m: Anzahl der Stützstellen von A, Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Arithmetik 126 Relationengleichungen 125 Relationengleichungen – Motivation I Relationengleichungen – Motivation II Gegeben: Konsistente (!), natürlichsprachliche Regeln : IF x is A THEN y is B , Q i i i Komposition unscharfer Relationen ≡ Komposition unscharfer (System-) Abhängigkeiten deren Prädikate mit Hilfe unscharfer Mengen beschrieben sind, d.h. : [A → B ] Q i i i (i = 1, . . . , n). sind unscharfe Relationen: U × U → [0, 1] ⇒ Q i A B Beispiel: Balancieren eines Stabes auf einem Wagen • direkte Frage: Bestimme die Eigenschaften des Gesamtsystems, wenn alle Teilsysteme vorgegeben sind. 1 : Winkel positiv → Wagen nach links (negative Kraft) Q 2 : Winkel um Null → Wagen halten (keine Kraft) Q 3 : Winkel negativ → Q Wagen nach rechts (positive Kraft) • inverse Frage: Bestimme Einzelsysteme, wenn angestrebte Gesamteigenschaften sowie bestimmte Einzelsysteme vorgegeben sind. Auswertung: für den Winkel Gegeben: Meßwert A Gesucht: Kraft B ◦Q = A Verfahren: Komposition B ⇒ im Fall endlicher Universen Untersuchung unscharfer Relationengleichungen. , so daß Gesucht: Unscharfe Relation Q ◦Q =B A i i (i = 1, . . . , n) repräsentiert die Regeln ⇒ Q Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 127 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Relationengleichungen I Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 128 Unscharfe Relationengleichungen: Allgemeine Lösung Zunächst einfacher Fall: gegeben: : A UA → [0, 1] : B UB → [0, 1] Q : UA × UB → [0, 1] Satz ◦Q =B lösbar A bzw. Betrachtung von Gleichung mit einer Unbekannten: gesucht: B eine Lösung, Matrizenprodukt Eigenschaften des α-Operators: (α1) ∀a, b, c ∈ [0, 1] : a α (b, c) = (a α b, a α c) (α2) ∀a, b ∈ [0, 1] : (a, a α b) = (a, b) (α3) ∀a, b ∈ [0, 1] : a α (a, b) = a α b min gesucht: (2) A ⇒ keine, eine oder mehrere Lösungen, Herleitung? keine, eine oder mehrere Lösungen, Herleitung? Prof. Dr. Gerhard Goos max min max min Beweis: einfaches Einsetzen, Fallunterscheidung gesucht: (3) Q ⇒ ◦ (A α B) =B A (Q α B) ◦ Q = B Definition: (α-Operator) Der Operator α ist eine zweistellige Abbildung α : [0, 1] × [0, 1] → [0, 1] mit: 1 falls a ≤ b a α b := b sonst ◦Q =B A als (1) ⇒ ⇒ (Transposition von (2)) Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 129 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 130 α-Komposition, Gödel-Relation Unscharfe Relationengleichungen: Existenzsatz Definition: (α-Komposition) und Q unscharfe Relationen auf U × U bzw. U × U . Dann heißt die Seien P x y y z αQ auf U × U mit unscharfe Relation P x z µP α Q(x, z) := min [µP(x, y) α µQ(y, z)] y∈Uy ⊆ U und B ⊆ U gegeben. A ◦Q = B ist genau dann lösbar, Satz 1: Seien A A B wenn und Q . die α-Komposition von P max µA(x) ≥ ymax µB(y) . ∈U x∈ U A Spezialfälle: (1) |Uy | = 1 : auf Ux mit der unscharfen Menge B auf Uz ist die Die α-Komposition der unscharfen Menge A αB auf Ux × Uz mit unscharfe Relation A µA α B(x, z) := µA(x) α µB(z). B ∗ := A αB ⊆U ×U Q A B ist die größte aller möglichen Lösungen: :A ◦Q =B ⇒ Q ⊆Q ∗. ∀Q und B . Sie heißt Gödel-Relation zwischne A (2) |Uz| = 1 : auf Ux × Uy mit der unscharfen Menge B auf Uy Die α-Komposition der unscharfen Relation Q αB auf Ux mit: ist die unscharfe Menge Q µQ α B(x) := Prof. Dr. Gerhard Goos min [µQ(x, y) α µB(y)] y∈UB Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 131 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen Relationengleichungen Beweis Existenzsatz A◦Q = B 1 A, Q bekannt ’Matrixmultiplikation’ Q e r s v K 0.7 0.3 0.5 0.6 L 0.2 0.1 0.2 0.9 M 0.4 0.7 0.8 0.2 A N e r s v K 0.3 ⇒ B= 0.4 0.7 0.8 0.4 L 0.4 M 0.8 2 Q, B bekannt Wir zeigen die Äquivalenz folgender Aussagen durch Ringschluß: ◦Q =B ist lösbar. (i) A µA(x) ≥ µB(y) (ii) max x∈U A max y∈U B ∗ := A αB ist Lösung. (iii) Q (i) ⇒ (ii) durch ¬(ii) ⇒ ¬(i): ∃y ∈ UB : µB (y) > ⊆ UA × UB : µA◦Q(y) = ⇒ ∀Q ’Stellgröße’ B, Q wie vorher ⇒ K L M Amin1 Amin2 A Amax 0.4 0 0.3 0.4 0 0.4 0.4 0.4 0.8 0.8 0.8 1 r Q2 e K 1 1 1 1 L M 0.4 0.7 A A < µB(y) (ii) ⇒ (iii): max min µA(x), µA α B(x, y) x∈U = max min µA(x), µA(x) α µB(y) x∈U = max min µA(x), µB(y) x∈U = min max µA(x), µB(y) x∈U µA◦Q∗ (y) = ’Regelbasis’ r s v Q1 e K 0.7 0.3 0.5 0.6 L 0.2 0.1 0.2 0.9 M 0.4 0.7 0.8 0.2 max µA(x) x∈U max min µA(x), µQ(x, y) x∈U ⇒ Q=∅ 3 A, B bekannt A, B wie vorher ⇒ 132 s v 1 1 1 1 1 0.4 A A A A = µB(y) (iii) ⇒ (i): klar. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 133 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 134 Beweis Existenzsatz II Beispiel gegeben: = [0.1 0.9 0.8 0.1], A = [0.8 0.7] B gesucht: ◦Q ∧ Q ∗ maximal ∗ : A ∗ = B Q ∗ ist maximal. noch zu zeigen: Q Lösbarkeit: 0.9 = mit µQ (x0, y0) > µQ∗ (x0, y0) für ein x0, y0. Annahme: Es ex. eine Lösung Q αB folgt daraus µA(x0) > µB(y0) (sonst wäre µQ (x0, y0) > 1) und damit µQ (x0, y0) > ∗ = A Mit Q µQ∗ (x0, y0) = µB(y0). Also gilt Matrixschreibweise: [ai ] ◦ [qij ] = [bj ] √ q12 q22 = [0.8 0.7] q32 q42 falls ai ≤ bj 1 ∀(i, j) : qij := bj sonst. q11 q [0.1 0.9 0.8 0.1] ◦ 21 q31 q41 max min[µQ (x, y0), µA(x)] ≥ min[µQ (x0, y0), µA(x0)] > µB(y0) x∈U max µA(x) ≥ max µB(y) = 0.8 A die Gleichung löst. im Widerspruch zur Annahme, daß Q ∗ := A αB Q ⇔ ⇒ Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 135 Prof. Dr. Gerhard Goos Systeme unscharfer Relationengleichungen 1 1 0.8 0.7 ∗ = Q 1 0.7 1 1 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 136 Lösung von Relationengleichungssystemen bisher: eine Gleichung: gegeben: : A : B UA | A ◦Q = B } der Lösungen der i-ten Gleichung. Satz 2: Sei Qi die Menge {Q i i Dann ist → [0, 1] → [0, 1] gesucht: : UA × UB → [0, 1], Q so daß: ◦Q A = B UB ∗ := Q UA ◦Q = P gesucht: : Q so daß: ◦Q P Prof. Dr. Gerhard Goos 1 A 2 A ... n A = ◦ Q UA × UB = 1 B 2 B ... n B i=1 αB ) (A i i =B i} = ∅. | ∀i : A i ◦ Q Q := {Q i = 1, . . . , n → [0, 1], n Beweis: Voraussetzung: Lösung existiert, d.h.: → [0, 1], UB in Matrixschreibweise: i=1 ∗ = Q i die größte Lösung des Gesamtsystems, falls eine Lösung existiert. nun: System unscharfer Relationengleichungen: gegeben: i : A i : B n ∈ Q eine solche Lösung. Sei Q i = 1, . . . , n =B i ◦ Q i ⇒ ∀i : A ∗ (Satz 1) ⇒ ∀i : Q ⊆ Qi ∗ = Q ⊆ ∗ Q ⇒ Q =R i i Monotonie der Max-Min-Komposition: i = A i ◦ Q i ⊆ A i ◦ Q ∗ ⊆ A i ◦ Q ∗ = B ∀i : B i → [0, 1], i ◦ ⇒ ∀i : A R Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 137 ∗ Q i sowie Q ⊆Q ∗ =B Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 138 Beispiel Beispiel: Fortsetzung 0.1 0.9 0.8 0.1 0.4 0.7 1 0.3 0.5 0.2 0.5 0.6 ◦ 0.1 0 0 0 q11 q21 q31 q41 q12 0.8 0.7 q22 0.7 0.7 = q32 0.5 0.5 0 0.1 q42 1 bik falls aij ≤ bik sonst. gegeben: 1 A 2 A 3 A 4 A = = = = 1 B 2 B 3 B 4 B [0.1 0.9 0.8 0.1], [0.4 0.7 1 0.3], [0.5 0.2 0.5 0.6], [0.1 0 0 0], ∗ = A i α B i = [aij] α [bik] gilt mit [q∗i jk ] = Q i = [0.8 0.7], = [0.7 0.7], = [0.5 0.5], = [0 0.1]. q∗i jk = aij α bik = ∗ ergeben sich zu ⇒ die Q i gesucht: : ∀i ∈ {1, . . . 4} : A =B i i ◦ Q Q Matrixschreibweise: ◦Q = P 1 A 2 A 3 A 4 A ◦Q= 1 B 2 B 3 B 4 B ∗ = Q 1 =R ∗ = Q 3 Bestimmung der maximalen Lösung: ∗: Q ∗ = A i α B i (1) Bestimmung der Q i i ∗ ∗ ∗ (2) Bestimmung von Q : Q = Qi 1 1 0.8 0.7 ∗ = , Q 2 1 0.7 1 1 1 1 1 1 ∗ , Q4 = 1 1 0.5 0.5 1 1 0.7 1 0 1 1 1 1 1 0.7 1 1 1 1 1 0 1 0.8 0.7 ∗ = Q i 0.7 0.7 0.5 0.5 i ∗ = ⇒ Q ? ∗ Lösung: ∀i : A ∗ = i ◦ Q (3) Test, ob Q Bi i , gilt Q ◦Q ∗ = R ∗ ∈ Q = Da P ∅. Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 139 Unscharfe Relationengleichungen: Minimale Lösungen Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 140 Unscharfe Relationengleichungen: Beispiel Fortsetzung ∈ Q = {Q |P ◦Q = R} . Dann gilt: Satz 3 Sei Q (Fortsetzung von Folie 139) 0.1 0.4 0.5 0.1 ⊆Q ⊆ Q ∗ ⇒ Q ∈ Q. Q Beweis: (Monotonie der Max-Min-Komposition) =P ◦Q ⊆P ◦Q ⊆ P ◦Q ∗ = R R ⇒ Prof. Dr. Gerhard Goos 0.9 0.8 0.1 0.7 1 0.3 ◦ 0.2 0.5 0.6 0 0 0 q11 q21 q31 q41 q12 q22 = q32 q42 0.8 0.7 0.5 0 0.7 0.7 0.5 0.1 Betrachte 2 weitere Lösungen, etwa: 0 0.5 0.8 0.3 = = Q und Q 0.5 0.7 0 0 Um alle Lösungen aus Q angeben zu können: Bestimmung der Menge Q∗ ⊆ Q der minimalen Elemente ∈ Q ∃Q ∈Q :Q ⊆Q . ∀Q ∗ ∗ ∗ ~ Q* 0 0.1 0.8 0.7 0.2 0.5 0.5 0 Beobachtungen: und Q ⊆ Q ⊆ Q (1) Q ~ Q = Q ist Lösung: ∪Q (2) auch Q Q ~1 Q* ~2 Q* 0 0.1 0 0.5 0 0.5 0.8 0.7 0.8 0.7 0.8 0.3 = ∪ Q = 0.5 0.7 0.2 0.5 0.5 0.7 0.5 0 0.5 0 0 0 ~3 Q* Prof. Dr. Gerhard Goos ⊂ Q , Q ⊂ Q ∗ ⇒ Satz 3 anwendbar. beachte: Q Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 141 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 142 Minimale Lösungen: Konstruktion, n = 1 Unscharfe Relationengleichungen: alle Lösungen Vorgehensweise: ◦ Q = B lösbar, d. h. A α B ist größte Lösung. Für alle y ∈ U sei Sei A B X(y) := {x ∈ UA | µA(x) ≥ µB(y) > 0}. (1) Aufspaltung in unabhängige Teilprobleme: Lösungsforderung: ∀y ∈ UB : | ∀i : A ◦Q =B } Q = {Q i i Sie wird für vorgegebenes y mit µB(y) > 0 minimal erreicht, wenn für genau ein x ∈ X(y) gilt ∗: (2) falls Teilprobleme lösbar (max µA (x) ≥ max µB (y)), Bestimmung von Q i ∗ = Q i i Q∗i = i max (min[µA(x), µQ(x, y)]) = µB(y). x∈ U A µQ∗ ((x, y)) = µB(y) ∧ ∀x = x : µQ∗ ((x , y)) = 0. αB ) (A i i Für µB(y) = 0 gibt es nur die minimale Lösung µQ∗ ((x, y)) = 0 für alle x. Insgesamt gibt es [1, |X(y)|] Lösungen zu vorgegebenem y. max ◦Q ∗ = R (3) falls P ⇒ Lösungsmenge Q ist leer, Ende Jede minimale Lösung Q∗ setzt sich aus je einem Vektor für jedes y ∈ UB mit obiger Eigenschaft zusammen. Es gibt daher |Q∗| = [1, |X(y)|] (4) Bestimmung der minimalen Lösungen Q∗. Dann gilt: y∈UB | ∃Q ∈Q :Q ⊆Q ⊆Q ∗} Q = {Q ∗ ∗ ∗ max minimale Lösungen. Aber wie bestimmt man Q∗? Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 143 Fortsetzung des Beispiels von Folie 136 q11 q21 A ◦ Q = [0.1 0.9 0.8 0.1] ◦ q31 q41 q12 1 1 q22 0.8 0.7 ∗ = = [0.8 0.7] = B, Q 1 0.7 q32 q42 1 1 Aufteilung in |UB | = 2 unabhängige Gleichungen: q11 q21 [0.1 0.9 0.8 0.1] ◦ = 0.8 j=1: q31 q41 q12 q22 [0.1 0.9 0.8 0.1] ◦ = 0.7 j=2: q32 q42 Für j = 1, 2 sind die Mengen Ij der signifikanten“ Indizes i ∈ {1, 2, 3, 4} mit ai ≥ bj : ” 0 0 j = 1 : I1 = {2, 3} ∗ ∗ Notation: I = ∗ ∗ j = 2 : I2 = {2, 3} 0 0 ⇒ es gibt |I1| · |I2| = 4 minimale Lösungen: 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0.8 0.7 0.8 0 0 0.7 0 , , , Q∗ = 0.8 0.7 0.8 0 0 0.7 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 144 Minimale Lösungen: Konstruktion, n > 1 Minimale Lösungen: Beispiel Prof. Dr. Gerhard Goos Prof. Dr. Gerhard Goos ◦Q = R in der Form Satz 4 Gegeben sei P ∗. Die Mengen Lösung Q A 1 A 2 ... A n ◦Q = B 1 B2 ... Bn mit maximaler |A ◦Q =B und Q minimal} Qi∗ := {Q ∗ ∗ ∗ i i ◦Q =B . Dann gilt: Die Menge seien die minimalen Lösungen von A i i = Q∪ := {Q i i ∈ Qi ∧ Q ⊆Q ∗} i | Q Q ∗ ∗ ∗ (i) enthält ausschließlich Lösungen |P ◦Q = R} Q ∪ ⊆ Q = {Q (ii) ist Obermenge aller minimalen Lösungen |P ◦Q =R und Q minimal} Q∪ ⊇ Q ∗ = { Q ∗ ∗ 145 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 146 Beweis von Satz 4 Nicht alle Vereinigungen minimaler Lösungen sind Lösungen ∈ Q∪ beliebig: (i) Q∪ ⊆ Q: Sei Q ∗, ⊆Q Q ⇒ = i ∈ Qi : Q ∀i ∃Q ∗ ∗ ◦Q =B löst P ◦Q = Vorsicht: Nicht jede Vereinigung minimaler Lösungen von A i i R: i Q ∗ i ∈ Q1 , Q ⊆ Q ∗ ∈ Q2 : Q ∪Q Beispiel: ∃Q ∗ ∗ ⇒ ⊆Q ∗ i ⊆ Q ∀i : Q ∗ ⇒ i = A i ◦ Q i i ⊆ A i ◦ Q ⊆A i ◦ Q ∗ = B ∀i : B ∗ ⇒ =R ◦Q P 0.8 1 0.1 0.3 = ◦Q 0.7 0.2 maximale Lösung: 1 ∗ = 0.7 , Q ∗ = ∗ = 0.7 Q ⇒ Q 1 2 0.7 0.2 0.2 ∗ 0 minimale Lösungen: I1 = , I2 = . ∗ ∗ 0.7 0 0 ⇒ Q1∗ = , , Q2∗ = 0 0.7 0.2 0 0 0 = ∗ ⇒ Q ∪ ⊆ Q = 0.7 0.2 0.7 ∗ ∈ Q mit Q ∗ ∈ (ii) Q∗ ⊆ Q∪ : Annahme: Es gibt ein minimales Q / Q∪: ⇒ i ◦ Q i ∗ = B ∀i : A ⇒ i ∈ Qi : Q ∗ ⊆ Q ∗ i ⊆ Q ∀i ∃Q ∗ ∗ ∗ ⇒ i ∗ Q∗ ⊆ Q i i / Q∪ . Fall 1: Q ∗ = Q∗ : Widerspruch zur Annahme Q∗ ∈ i i ∗: Widerspruch zur Annahme der Minimalität. Q Fall 2: Q ∗ = i Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 147 Prof. Dr. Gerhard Goos ◦Q =B , die P ◦Q = Vorsicht: Nicht jede Vereinigung minimaler Lösungen von A i i R löst, ist minimal: ◦Q = R P ∪Q ∈ ∈ Q1 , Q ∈ Q2 : Q Beispiel: ∃Q / Q∗ ∗ ∗ 0.8 1 0.1 0.7 = ◦Q maximale Lösung: ∗ = 0.7 , Q ∗ = Q 1 2 0.7 ∗ 0 minimale Lösungen: I1 = , I2 = . ∗ ∗ ⇒ Q1∗ = { Q2∗ = { 1 1 0.7 0.7 ∗ = ⇒ Q Prof. Dr. Gerhard Goos ⇔ i α B i); ∗ := (A (1) Q 1 A 2 A ... An ◦Q= 1 B 2 B ... Bn i 0.7 0.7 dann Q∗ := ∅; Ende; ∗ = R wenn P ◦ Q (2) L := {1}; bestimme Q1∗ ; (3) für i = 2 bis n: (3.1) bestimme Qi∗ 0 , } 0.7 0 } 0.7 0 0.7 Q∪ = { , } 0.7 0.7 0.7 0 ⊂ 0.7 0.7 ⇒ 148 Algorithmus zur Bestimmung von Q∗ Nicht alle Vereinigungen minimaler Lösungen sind minimal Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 0.7 0 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen L∪{i} (3.2) Q∪ | Q ∪Q ∈ QL ∧ Q ∈ Qi }; := {Q ∗ ∗ L := L ∪ {i}; i := i + 1; ∗} |Q ⊆ Q (3.3) QL∪ := QL∪ \{Q mit P ◦Q = R ) (Entfernung aller Q ∗ | Q ∗ minimal in QL } (3.4) QL∗ := {Q ∪ (4) Q∗ := QL∗ 149 Prof. Dr. Gerhard Goos (Auswahl der minimalen Lösungen) Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 150 Anwenden des Algorithmus am Beispiel I Anwenden des Algorithmus am Beispiel II (2) i = 1; Bestimmung von Q1∗ : Für k = 1, 2 Bestimmung der Mengen Kk (1) der “signifikanten” Indizes j ∈ {1, 2, 3} mit a1j ≥ b1k: ∗: (1) Bestimmung von Q K1(1) = {2, 3} , K2(1) = {2, 3}. 0 0 Notation: K(1) = ∗ ∗ ∗ ∗ 0.1 0.9 0.8 0.8 0.7 ◦Q = 0.6 0.7 0.1 ◦ Q = 0.6 0.7 = R : P 0 0.1 0.1 0 0 ∗ = A i α B i = [aij] α [bik] gilt mit [q∗i jk ] = Q i q∗i jk = aij α bik = ⇒ 1 bik ⇒ 2 · 2 = 4 minimale Lösungen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 } Q1∗ = { 0.8 0.7 , 0.8 0 , 0 0.7 , 0 0 0 0 0.7 0.8 0 0.8 0.7 falls aij ≤ bik sonst. 1 1 1 1 0 1 ∗ = 0.8 0.7 , Q ∗ = 0.6 1 , Q ∗ = 1 1 Q 1 2 3 1 0.7 1 1 1 1 ⇒ ∗ = Q i (3) i = 2: (3.1) Bestimmung von Q2∗ : 0 1 ∗ = 0.6 0.7 Q i 1 0.7 ⇒ 2 · 1 = 2 minimale Lösungen gilt Q∗ = ∅ ◦Q ∗ = R ⇒ mit P Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 151 Prof. Dr. Gerhard Goos Anwenden des Algorithmus am Beispiel III {1,2} 0 0 0.6 0 0 0.7 , 0.6 0.7 } ={ 0 0 0 0 Q2∗ Prof. Dr. Gerhard Goos (3.2) Q∪ ∗ 0 K(2) = ∗ ∗ 0 0 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 152 Anwenden des Algorithmus am Beispiel IV ∪Q ∈ Q∗{1} ∧ Q ∈ Q2 }: | Q := {Q ∗ (3) i = 3: {1,2} { {1,2} (3.3) Q∪ Q∪ := 0.6 0 0 0 0.6 0.8 0.7 , 0.8 0.7 , 0.8 0 0 0 0 0 0.6 0 0 0 0.6 0 0.7 , 0.6 0.7 , 0 0.8 0 0.8 0 0.8 0 0.7 , 0.7 0 0.7 , 0.7 (3.1) Bestimmung von Q3∗ : 0 0 0.8 0.7 , 0 0.7 0 0 0.6 0.7 } 0.8 0.7 (3.2) {1,2,3} Q∪ (3.3) {1,2,3} Q∪ ∪Q ∈ | Q := {Q {1,2} Q∗ ∈ Q3 }: ∧ Q ∗ {1,2,3} Q∪ |Q ⊆ Q ∗ }: := Q∪ \{Q {1,2} {1,2} 0 0 0 0 := { 0.6 0.7 , 0.6 0.7 } 0.8 0 0.8 0.7 {1,2,3} (3.4) Q∗ ∗ | Q ∗ minimal in Q{1,2} := {Q ∪ }: 0 0.1 := { 0.6 0.7 } 0.8 0 ⊆ Q ∗ }: |Q {1,2,3} Q∪ 0 0.1 := { 0.6 0.7 } 0.8 0 {1,2,3} 0 0.1 = { 0.6 0.7 } 0.8 0 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen 154 ∗ | Q ∗ minimal in Q∪ := {Q {1,2,3} }: Q∗ {1,2,3} 0 0 = { 0.6 0.7 } 0.8 0 Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen := {1,2,3} Q∪ \{Q (4) Q∗ := QL∗ = Q∗ {1,2} Q∗ Prof. Dr. Gerhard Goos 0 0.1 = { 0 0 } 0 0 Q∪ {1,2} Q3∗ (3.4) Q∗ ∗ ∗ K(3) = ∗ 0 ⇒ nur 1 minimale Lösung, da b31 = 0 ∗ 0 153 Prof. Dr. Gerhard Goos Lösbarkeit Bedeutung für regelbasiertes Schließen Diskussion bzgl. Lösbarkeit: • problemlos: geringe Überlappungen der linguistischen Terme ⇒ “unscharfe Konsistenz” der Regeln • evtl. problematisch: große Überlappungen der Prämissen-Terme ⇒ “unscharfe Inkonsistenz” der Regeln Extremfall: widersprüchliche Regeln • große Überlappungen der Prämissen lassen sich durch Überlappungen der Konsequenzen ausgleichen Faustregel: “Benachbarte Konklusionen sollten sich mindestens ebenso stark überlappen wie die zugehörigen Prämissen”. i αB )⊆B , (A i i j d.h., die Antwort wird höchstens spezifischer als erwartet. Im Extremfall widersprüchlicher Regeln gilt ◦Q ∗ ≡ 0, was zweifelsohne zu spezifisch ist. A j Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen Unscharfe Maße THEN y is B IF x is A i i , so daß Gesucht: Unscharfe Relation Q ◦Q =B A i i (i = 1, . . . , n) Ergebnis: Wenn eine Lösung existiert, dann gibt es i.a. eine Lösungsmenge Q mit ∗ ∈ Q; • einer maximalen Lösung Q • einer Menge Q∗ ⊆ Q minimaler Lösungen. Folge: • Entscheidung für eine Lösung abhängig von der Semantik (Possibilitäts-, Evidenztheorie) • Lösbarkeit als Anforderung bei der Definition der Regeln denkbar (implizite Forderung an Konsistenz der Regeln); schwierig bei vielen Regeln und mehrdimensionalen Problemen Mit Satz 1 gilt immer: ◦Q ∗ = A ◦ A j j Gegeben: Regeln 155 Prof. Dr. Gerhard Goos Unscharfe Mengen, SS2003: Relationengleichungen Possibilität und Evidenz 156 Unscharfes Schließen Unscharfe Regelung II Lernende unscharfe Regler Ähnlichkeit, Ballungsanalyse unscharfe Entscheidungsfindung