Etopophos® 100 mg/1000 mg Pulver zur Herstellung einer

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Fachinformation
Etopophos® 100 mg/1000 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Etopophos®
100 mg, Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Etopophos® 1000 mg, Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Etoposidphosphat
Etopophos 100 mg:
1 Durchstechflasche mit 446,3 mg Pulver
zur Herstellung einer Infusionslösung enthält
113,6 mg Etoposidphosphat (entsprechend
100 mg Etoposid)
Etopophos 1000 mg:
1 Durchstechflasche mit 4.463 mg Pulver
zur Herstellung einer Infusionslösung enthält
1.136 mg Etoposidphosphat (entsprechend
1.000 mg Etoposid)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Etopophos ist in Kombination mit anderen
antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln
bei der Behandlung folgender bösartiger
Neubildungen angezeigt:
– Kleinzelliges Bronchialkarzinom;
– Palliative Therapie des fortgeschrittenen
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms bei
Patienten in gutem Allgemeinzustand
(Karnofsky-Index > 80 %);
– Reinduktionstherapie bei Morbus Hodgkin
nach Versagen von Standardtherapien
(nicht vollständiges Ansprechen auf bzw.
Wiederauftreten nach Standardtherapien);
– Non-Hodgkin-Lymphome von intermediärem und hohem Malignitätsgrad;
– Remissionsinduktion bei akuter myeloischer Leukämie im Kindesalter;
– Reinduktionstherapie nach Versagen
(nicht vollständiges Ansprechen bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien bei akuter myeloischer
Leukämie im Erwachsenenalter;
– Hodentumoren;
– Chorionkarzinom der Frau mit mittlerem
oder hohem Risiko nach dem Prognoseschema der WHO.
In der Monotherapie ist Etopophos bei der
palliativen systemischen Behandlung fortgeschrittener Ovarialkarzinome nach Versagen von Platin-haltigen Standardtherapien angezeigt.
September 2015
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene und Kinder erhalten Etopophos
im Bereich folgender Dosierungen:
– Täglich 56,8 – 113,6 mg Etoposidphosphat/m2 Körperoberfläche (entsprechend
50 – 100 mg Etoposid/m2 Körperoberfläche) an den Tagen 1 bis 5; oder
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– 136,2 – 170,4 mg Etoposidphosphat/m2
Körperoberfläche (entsprechend
120 – 150 mg Etoposid/m2 Körperoberfläche) an den Tagen 1, 3 und 5.
Das Therapieintervall beträgt in Abhängigkeit von der Erholung der hämatologischen
Parameter (Leukozyten, Thrombozyten)
3 – 4 Wochen (siehe Abschnitt 4.3)
Die exakte Dosierung von Etoposidphosphat in Kombination mit anderen Zytostatika ist entsprechend der Dosierungsempfehlungen der in der Behandlung der jeweiligen Erkrankung bewährten Therapieprotokolle zu wählen. Es wird darauf hingewiesen, dass in Therapieprotokollen im Allgemeinen die Dosierung von Etoposid angegeben wird. 50 mg Etoposid entsprechen
56,8 mg Etoposidphosphat.
Die myelosuppressiven Effekte anderer im
Rahmen einer Polychemotherapie eingesetzten Substanzen oder einer vorangegangenen Radio- bzw. Chemotherapie sind
zu berücksichtigen; gegebenenfalls ist die
Dosierung von Etoposidphosphat anzupassen.
Dosierungsanpassung
Die Dosierung von Etopophos sollte so angepasst werden, dass myelosuppressive
Wirkungen anderer Arzneimittel einer Polychemotherapie oder eine vorausgehende
Radio- oder Chemotherapie, die die Knochenmarkreserve beeinträchtigt haben kann,
mit einbezogen werden.
Patienten sollten keinen neuen Behandlungszyklus mit Etopophos beginnen, wenn
die Neutrophilenzahl unter 1.500 Zellen/
mm3 oder die Thrombozytenzahl unter
100.000 Zellen/mm3 liegen, wenn dies
nicht durch maligne Erkrankung verursacht
wird.
Die auf die initiale Dosis folgenden Dosen
sollten angepasst werden bei einer Neutrophilenzahl unter 500 Zellen/mm3 an
mehr als 5 Tagen oder wenn gleichzeitig
Fieber oder eine Infektionen auftreten, ebenso bei einer Thrombozytenzahl von unter
25.000 Zellen/mm3, wenn andere Toxizitäten der Grade 3 – 4-Toxizitäten auftreten
oder die renale Clearance unter 50 ml/min
beträgt.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Anfangsdosis basierend
auf der gemessenen Creatinin-Clearance
folgendermaßen angepasst werden:
Gemessene
Dosis
Creatinin-Clearance Etoposidphosphat
> 50 ml/min
100 % der Dosis
15 – 50 ml/min
75 % der Dosis
Die weitere Dosierung sollte auf Verträglichkeit beim Patienten und klinischer Wirksamkeit basieren. Für Patienten mit einer
Creatinin-Clearance < 15 ml/min liegen
keine Daten vor. Bei diesen Patienten sind
weitere Dosisreduktionen in Erwägung zu
ziehen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Etopophos sind bei Kindern nicht systematisch
untersucht worden.
Art der Anwendung
Hinweis:
Etopophos ist für die zentrale Zytostatikaherstellung durch pharmazeutisches Personal zur Anwendung im o. a. Dosierungsbereich bestimmt. Die Wirksamkeit und
Unbedenklichkeit von Etoposidphosphat in
höheren als in der Dosierungsanleitung angegebenen Dosierungen (insbesondere
sog. Hochdosis-Therapien) sind nicht belegt und müssen gegenwärtig auf die Anwendung im Rahmen von klinischen Studien beschränkt bleiben.
Etopophos wird als langsame intravenöse
Infusion angewendet. ETOPOPHOS DARF
NICHT ALS SCHNELLE INTRAVENÖSE
INJEKTION GEGEBEN WERDEN.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Nach schneller intravenöser Gabe wurde
über Hypotonie berichtet. Daher wird empfohlen, die Etopophos-Infusionslösung über
einen Zeitraum von 30 – 60 Minuten zu infundieren. Abhängig von der Toleranz des
Patienten kann auch eine längere Infusionszeit erforderlich sein. Wie bei anderen
potenziell toxischen Substanzen ist bei der
Zubereitung und im Umgang mit der Etopophos-Infusionslösung Vorsicht geboten.
Versehentlicher Kontakt mit der EtopophosInfusionslösung kann Hautreaktionen zur
Folge haben. Es wird empfohlen, Handschuhe zu tragen. Wenn es zu Haut- oder
Schleimhautkontakt mit der Etopophos-Lösung kommt, ist die betroffene Stelle sofort
gründlich mit Wasser und Seife zu waschen.
Nach vorgeschriebener Auflösung kann
Etopophos in Abhängigkeit von der Verdünnung und dem zu verabreichenden Volumen sowie der Toleranz durch den Patienten über 30 Minuten bis 2 Stunden intravenös infundiert werden.
Andere Anwendungen sind zu vermeiden.
Vor der Infusion soll die Venengängigkeit
durch Verabreichung von 5 – 10 ml physiologischer Kochsalzlösung geprüft werden,
um eine extravasale Verabreichung von
Etoposidphosphat zu vermeiden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Therapie bestimmt der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung des
Krankheitsbildes, des angewendeten Therapieprotokolls und der individuellen Therapiesituation. Bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver Erkrankung und/oder
beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Etopophos abgesetzt
werden.
Die Anwendung von Etopophos erfolgt in
sogenannten Therapiekursen. Zwischen dem
letzten Tag eines Therapiekurses und dem
ersten eines neuen Therapiekurses sollten
je nach Therapieschema behandlungsfreie
Intervalle eingeschoben werden, bis sich
das Blutbild wieder erholt hat (siehe Abschnitt 4.3).
Hinweise zur Zubereitung des Arzneimittels
vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 Gegenanzeigen
Etopophos ist kontraindiziert bei Patienten
mit bekannter Überempfindlichkeit gegen
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den Wirkstoff Etoposidphosphat bzw. Etoposid, Podophyllotoxin, PodophyllotoxinDerivate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile sowie bei
schweren Leber- und/oder Nierenschäden.
Patienten, die mit Etoposid behandelt werden und immunsupprimiert sind, dürfen
nicht mit Gelbfieberimpfstoff oder anderen
Lebendimpfstoffen geimpft werden (siehe
Abschnitt 4.5).
Etopophos darf nicht intrapleural, intraperitoneal, intralumbal oder intrathekal verabreicht werden.
Relative Gegenanzeigen: Herzinfarktgefahr,
verringerte Knochenmarkreserve.
Therapiekurse mit Etopophos sollten im Allgemeinen nur bei normaler Funktion von
Leber und Nieren durchgeführt werden. Bei
gestörter Funktion von Leber oder Nieren
sollte nur dann mit Etopophos behandelt
werden, wenn die Störung auf das Grundleiden zurückzuführen ist.
Außerdem sollten Therapiekurse mit Etoposidphosphat nur bei normaler Funktion des
peripheren Nervensystems durchgeführt
werden.
Das Blutbild (Thrombozytenzahl, Hämoglobinwert, Leukozytenzahl und Differentialblutbild) sollte vor Behandlungsbeginn sowie vor jedem Therapiekurs untersucht werden.
Kommt es in Folge der antineoplastischen
Therapie zu einer Neutropenie (< 500 Zellen/μl), Leukopenie (< 1.000/μl) und/oder
Thrombopenie (< 50.000/μl), sollte die
Behandlung mit Etoposidphosphat unterbrochen und erst nach Erholung des Blutbildes (Neutrophile > 2.000/μl, Leukozyten
> 4.000/μl, Thrombozyten > 100.000/μl)
fortgeführt werden. Nach Behandlung mit
Etoposid wurde über Myelosuppression mit
Todesfolge berichtet.
Es liegen keine Erfahrungen in der Behandlung von Patienten mit verminderter Aktivität der alkalischen Phosphatase vor, jedoch
ist eine verminderte Wirksamkeit von Etoposidphosphat bei diesen Patienten nicht
auszuschließen. Anstelle von Etoposidphosphat sollte die Anwendung von Etoposid
erwogen werden.
Bei Patienten mit niedrigen SerumalbuminWerten kann das Risiko von Etoposid-assoziierten Nebenwirkungen erhöht sein.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung mit Etopophos darf nur
durch Ärzte, die in der Tumorbehandlung mit
chemotherapeutischen Wirkstoffen erfahren
sind, erfolgen. Während der Infusion von
Etopophos können Reaktionen am Verabreichungsort auftreten. Wegen des Risikos
der Extravasation wird empfohlen, den Verabreichungsort genau auf eventuelle Infiltration während der Infusion hin zu beobachten. Zurzeit gibt es keine spezielle Behandlung der Reaktionen durch Extravasation.
Es kann zu schwerer Myelosuppression mit
daraus resultierender Infektion oder Blutung kommen.
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Nach der Anwendung von Etoposid wurde
über Myelosuppression mit tödlichem Ausgang berichtet. Patienten, die mit Etopophos
behandelt werden, müssen sowohl während als auch nach der Behandlung engmaschig auf Anzeichen einer Myelosuppression überwacht werden. Eine dosislimitierende Knochenmarkdepression ist die
signifikanteste mit einer Etopophos-Behandlung assoziierte Toxizität. Folgende Untersuchungen sollten zu Therapiebeginn und
vor jeder nachfolgenden Dosis von Etopophos durchgeführt werden: Thrombozytenzahl, Hämoglobin, Leukozytenzahl und Differentialblutbild. Bei vorausgegangener
Radio- oder Chemotherapie ist vor dem
Behandlungsbeginn mit Etoposidphosphat
ein angemessenes Zeitintervall zur Erholung des Knochenmarks einzuplanen.
Etopophos sollte nicht bei Patienten angewendet werden, deren Neutrophilenzahl
unter 1.500 Zellen/mm3 oder deren Thrombozytenzahl unter 100.000 Zellen/mm3 liegt,
wenn dies nicht durch maligne Erkrankung
verursacht wird.
Die auf die initiale Dosis folgenden Dosen
sollten angepasst werden bei einer Neutrophilenzahl unter 500 Zellen/mm3 an mehr als
5 Tagen oder wenn gleichzeitig Fieber oder
eine Infektion auftreten, ebenso bei einer
Thrombozytenzahl von unter 25.000 Zellen/mm3, wenn andere Toxizitäten der Grade 3 oder 4 auftreten oder die renale Clearance unter 50 ml/min beträgt. Die Dosierung
sollte so angepasst werden, dass myelosuppressive Wirkungen anderer Arzneimittel einer Polychemotherapie oder eine vorausgehende Radio- oder Chemotherapie,
die die Knochenmarkreserve beeinträchtigt
haben kann, mit einbezogen werden.
Bei Patienten, die mit Etoposid-haltigen
Chemotherapien behandelt wurden wurde
akute Leukämie mit oder ohne myelodysplastisches Syndrom berichtet.
Weder das kumulative Risiko noch die prädisponierenden Faktoren für Entwicklung
einer sekundären Leukämie sind bekannt.
Sowohl dem Therapieplan als auch der
kumulierten Dosis von Etoposid wird dabei
eine Rolle zugeschrieben, dieses ist jedoch
nicht eindeutig geklärt.
Bei Patienten, die Epipodophyllotoxine erhielten, wurde in einigen Fällen einer sekundären Leukämie eine 11q23-Chromosomenanomalie beobachtet. Diese Anomalie
wurde auch bei Patienten beobachtet, die
nach Chemotherapieregimen ohne Epipodophyllotoxine eine sekundäre Leukämie
entwickelten und bei de novo aufgetretener
Leukämie. Ein anderes Charakteristikum,
das mit sekundärer Leukämie bei Patienten, die Epipodophyllotoxine erhielten, in
Zusammenhang gebracht wurde, scheint
eine kurze Latenzzeit mit einer durchschnittlichen medianen Zeitdauer bis zum Einsetzen der Leukämie von ungefähr 32 Monaten zu sein.
Ärzte müssen bei der Behandlung mit Etopophos mit einem möglichen Auftreten
einer anaphylaktischen Reaktion rechnen,
die sich in Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, Bronchospasmus, Dyspnoe und Blutdruckabfall manifestieren und tödlich verlaufen kann. Die Behandlung erfolgt symp-
tomatisch. Das Arzneimittel ist sofort abzusetzen und nach Ermessen des Arztes
sind Sympathomimetika, Corticosteroide,
Antihistaminika oder Plasmaersatzmittel zu
verabreichen
Etopophos sollte nur als langsame intravenöse Infusion (üblicherweise über einen
Zeitraum von 30 – 60 Minuten) angewendet
werden, da bei schneller intravenöser Infusion Hypotonie als mögliche Nebenwirkung
auftreten kann.
Wenn die Anwendung von Etopophos für
eine Chemotherapie in Betracht gezogen
wird, muss der Arzt in jedem Fall die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit des Arzneimittels gegenüber dem Risiko von Nebenwirkungen abwägen. Die meisten solcher Nebenwirkungen sind reversibel, wenn
sie frühzeitig erkannt werden. Wenn schwere
Nebenwirkungen auftreten, muss die Dosis
des Arzneimittels reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden und geeignete
korrektive Maßnahmen nach klinischer Einschätzung des behandelnden Arztes eingeleitet werden. Eine Wiederaufnahme der
Behandlung mit Etopophos sollte mit Vorsicht erfolgen, wobei die Notwendigkeit der
Anwendung des Arzneimittels überdacht
und genau auf mögliches Wiederauftreten
von Toxizitäten geachtet werden sollte.
Bei Patienten mit niedrigem Serumalbuminspiegel kann das Risiko für Etoposid-bedingte Toxizitäten erhöht sein. Vor Therapiebeginn, während der Therapie und vor
jedem Behandlungskurs sollten das Blutbild
(Leukozyten, Thrombozyten und Hämoglobin), die Leber- und Nierenfunktion überprüft und die neurologischen Funktionen
untersucht werden. Therapiekurse mit Etopophos sollten im Allgemeinen nur bei normaler Funktion von Leber, Nieren und peripherem Nervensystem durchgeführt werden.
Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörung sollten wegen des Risikos
einer Akkumulation Leber- und Nierenwerte
regelmäßig überwacht werden.
Außerdem sollten Therapiekurse mit Etopophos nur bei normaler Funktion des peripheren Nervensystems durchgeführt werden.
Vor der Anwendung von Etopophos sollten
bakterielle Infektionen unter Kontrolle gebracht worden sein.
Angesichts des mutagenen Potenzials von
Etoposid müssen sowohl männliche als
auch weibliche Patienten während und bis
zu sechs Monate nach der Behandlung eine
zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode anwenden. Wenn Kinderwunsch nach
Abschluss der Behandlung besteht, wird
eine genetische Beratung empfohlen. Da
eine Behandlung mit Etoposid die Fertilität
bei Männern irreversibel beeinträchtigen
kann, sollten männliche Patienten die Möglichkeit einer Spermakonservierung zum
Zweck einer späteren Vaterschaft in Betracht ziehen (siehe Abschnitt 4.6).
Etoposidphosphat wird nach intravenöser
Gabe im Plasma schnell und vollständig in
Etoposid umgewandelt.
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Wegen der Möglichkeit von anaphylaktoiden Reaktionen, die schon bei der initialen
Dosis während oder direkt nach der Infusion auftreten können, sollten die Patienten
während der Verabreichung von Etopophos
unter sorgfältiger Beobachtung gehalten
werden. Bei einem Auftreten von anaphylaktoiden Reaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, Bronchospasmus, Dyspnoe und Blutdruckabfall ist die Infusion
sofort abzusetzen und Sympathomimetika,
Corticosteroide, Antihistaminika oder Plasmaersatzmittel zu verabreichen.
Neben Überempfindlichkeitsreaktionen auf
Etoposid (Häufigkeit 0,7 – 2 %) ist auch eine
Verursachung solcher Reaktionen durch
Dextran möglich (Häufigkeit ohne HaptenProphylaxe laut Literatur ca. 0,2 – 1 %,
schwerwiegende Dextran-induzierte anaphylaktoide Reaktionen ca. 0,1 – 0,2 %).
Um das Auftreten von schwerwiegenden
Dextran-induzierten anaphylaktoiden Reaktionen zu verhindern, wird beim Einsatz von
Dextran als Plasmaexpander in der Literatur die Vorinjektion von monovalenten Haptenen (Dextran 1) empfohlen.
Beim Umgang mit Etopophos sollten – wie
bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen – entsprechende Vorsichtsmaßnahmen
beachtet werden. Das Merkblatt „Sichere
Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege ist zu beachten.
Die Aktivität der alkalischen Phosphatase
sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert
werden.
Es muss sichergestellt sein, dass eine
schwere Infektion oder Blutungsepisode
rasch und wirksam behandelt werden kann.
Ein Tumor-Lyse-Syndrom (manchmal tödlich) wurde mit der Verabreichung von Etoposid im Zusammenhang mit anderen
Chemotherapeutika berichtet. Eine engmaschige Überwachung von Patienten hinsichtlich der Erkennung von Frühzeichen
eines Tumor-Lyse-Syndroms ist daher notwendig. Dies betrifft insbesondere Patienten mit Risikofaktoren wie einer großen
Chemotherapie-sensitiven Tumormasse
und einer renalen Insuffizienz. Eine adäquate
Präventionstherapie sollte also bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Ausbildung
eines Tumor-Lyse-Syndroms in Betracht gezogen werden.
Etopophos enthält Natrium, aber weniger
als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Infusion.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Sicherheit und Wirksamkeit von Etopophos
wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht
systematisch untersucht.
September 2015
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Etopophos darf bei der Verabreichung nicht
mit anderen Arzneimitteln gemischt werden
(siehe auch Abschnitt 6.2 „Inkompatibilitäten“).
Da Etoposidphosphat nach intravenöser
Gabe im Plasma schnell und vollständig in
Etoposid umgewandelt wird, sollten auch
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Angaben für die Anwendung von Etoposid
beachtet werden.
Auswirkungen von anderen Arzneimitteln
auf Etopophos
Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen
Verabreichung von Etopophos zusammen
mit Substanzen, die die Phosphatase-Aktivität hemmen (z. B. Calcitonin, Calcitriol,
Edetinsäure und deren Salze, Etidronsäure
und deren Salze, Isofluran, Levamisol). Bei
gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel
mit Etoposidphosphat ist eine verminderte
Wirksamkeit von Etoposidphosphat nicht
auszuschließen. Anstelle von Etoposidphosphat sollte die Anwendung von Etoposid
erwogen werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Phenytoin
kann durch CYP3A-Induktion die Ausscheidung von Etoposid verstärken und zu einer
verminderten Wirksamkeit führen.
Auch andere Antiepileptika die CYP3A induzieren, könnten zu einer erhöhten Clearance und somit einer verminderten Wirksamkeit von Etopophos führen.
Eine gleichzeitige Anwendung von Etoposid und Cisplatin führt zu einer verringerten
Gesamtkörperclearance von Etoposid. Bei
Kindern kann dies zu einem Anstieg der
Serumwerte des Leberenzyms Alanin-Aminotransferase (ALT/SGPT) führen.
In vitro beträgt die Plasmaproteinbindung
97 %. Phenylbutazon, Natriumsalicylat und
Acetylsalicylsäure können Etoposid aus der
Plasmaproteinbindung verdrängen.
Die gleichzeitige Gabe von oralem Etoposid
und hoch dosiertem Ciclosporin (in Konzentrationen > 2.000 ng/ml) erhöht den
Etoposid-Gehalt (AUC) um 80 % und vermindert die Gesamt-Clearance von Etoposid
um 38 %.
Für Etoposid ist bekannt, dass durch eine
zusätzliche Verabreichung von knochenmarkhemmend wirkenden Substanzen –
wie z. B. N-Lost, Cyclophosphamid, BCNU,
CCNU, 5-FU, Vinblastin, Adriamycin, Cisplatin u. a. – die Wirkung von Etoposid und/
oder der zusätzlich verordneten Arzneimittel auf das Knochenmark verstärkt werden
kann.
Auswirkungen von Etopophos auf andere
Arzneimittel
Das Risiko einer tödlichen systemischen
Impfreaktion bei der Anwendung von Gelbfieberimpfstoff ist erhöht, da die normalen
Immunabwehrmechanismen und die Immunantwort mit Antikörpern durch Etoposid unterdrückt bzw. vermindert sein können. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen bei immunsupprimierten Patienten ist
kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Die gleichzeitige Anwendung von Etopophos
mit Lebendimpfstoffen bei immunsupprimierten Patienten kann zu schweren Infektionen führen. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen sollte vermieden und erforderlichenfalls der Rat eines Spezialisten eingeholt werden.
Die gleichzeitige Gabe von Antiepileptika
und Etopophos kann, aufgrund der pharmakokinetischen Interaktionen der beiden
Arzneimittel, zu einer verminderten Kontrolle der Krampfanfälle führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Warfarin
kann der INR (International Normalized Ratio)-Wert ansteigen da Etoposid Cumarine
aus ihrer Eiweißbindung verdrängen und
damit die antikoagulative Wirkung verstärken kann. Der INR-Wert sollte daher engmaschig überwacht werden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass
eine vorherige oder gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel mit ähnlicher
myelosuppressiver Wirkung wie Etoposid/
Etoposidphosphat additive oder synergetische Wirkungen hervorruft (siehe Abschnitt 4.4).
In präklinischen Untersuchungen wurde
zwischen Anthracyclinen und Etoposid eine
Kreuzresistenz beobachtet.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Fertilität
Wenn Kinderwunsch nach Abschluss der
Behandlung besteht, wird eine genetische
Beratung empfohlen.
Da eine Behandlung mit Etoposid die Fertilität bei Männern herabsetzen kann, sollten
männliche Patienten die Möglichkeit einer
Spermakonservierung in Betracht ziehen
(siehe auch Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung“).
Schwangerschaft
Anwendung von Etopophos in der Schwangerschaft kann zu einer Schädigung des
Fötus führen. Etopophos sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet
werden.
Etopophos hat sich bei Mäusen und Ratten
als teratogen gezeigt. Es liegen keine adäquaten, kontrollierten Studien bei Schwangeren vor. Frauen im gebärfähigen Alter
sollten darauf hingewiesen werden, nicht
schwanger zu werden. Wenn dieses Arzneimittel während einer Schwangerschaft verwendet wird oder wenn die Patientin während der Behandlungszyklen schwanger
werden sollte, muss sie über die möglichen
Risiken der Behandlung für das Kind medizinisch aufgeklärt werden.
Angesichts des mutagenen Potenzials von
Etoposid müssen sowohl männliche als
auch weibliche Patienten während und bis
zu sechs Monate nach der Behandlung
eine zuverlässige Empfängnisverhütungsmethode anwenden. Wenn Kinderwunsch
nach Abschluss der Behandlung besteht,
wird eine genetische Beratung empfohlen.
Da eine Behandlung mit Etoposid die Fertilität bei Männern irreversibel beeinträchtigen kann, sollten männliche Patienten die
Möglichkeit einer Spermakonservierung zum
Zweck einer späteren Vaterschaft in Betracht ziehen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Etoposid in die
Muttermilch übertritt. Jedoch werden viele
Arzneimittel in Muttermilch ausgeschieden
und aufgrund der möglichen schweren Nebenwirkungen, die beim Säugling auftreten
könnten, darf während der Behandlung mit
Etopophos nicht gestillt werden.
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4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien mit Etopophos zu
den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen durchgeführt. Bei der Behandlung mit Etopophos kann es jedoch zu
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie zu akuten Überempfindlichkeitsreaktionen mit Blutdruckabfall kommen und damit zu einer Beeinträchtigung
der Fahrtüchtigkeit und der Bedienung von
Maschinen kommen.
4.8 Nebenwirkungen
Da Etoposidphosphat nach i. v. Gabe im
Plasma schnell und vollständig in die aktive
Substanz Etoposid umgewandelt wird, sind
für Etoposid beobachtete Nebenwirkungen
auch bei Etoposidphosphat zu erwarten.
In der Tabelle auf Seite 5 werden die Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der
Etoposid/Etoposidphosphat-Therapie kategorisiert nach Systemorganklasse und
Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben sind folgendermaßen definiert: sehr
häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10),
gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) und selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000).
In den nachfolgenden Abschnitten stammen
die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen aus Studien zur Etoposid- bzw.
Etoposidphosphat-Monotherapie.
Hämatologische Toxizität
Nach Anwendung von Etoposid wurde
Myelosuppression mit letalem Ausgang berichtet. Myelosuppression ist meistens Dosis-limitierend. Die Erholung des Knochenmarks ist üblicherweise nach 20 Tagen abgeschlossen und die Etoposid-Wirkung auf
das Knochenmark ist nicht kumulativ.
Eine schwerwiegende Knochenmarkhemmung kann Infektionen oder Blutungen
nach sich ziehen.
Granulozyten- und Thrombozytennadir werden etwa am Tag 10 – 14 nach Anwendung
von Etoposid oder Etoposidphosphat erreicht, abhängig von Anwendungsart und
Behandlungsplan. Bei intravenöser Anwendung werden die Tiefpunkte tendenziell früher erreicht als bei oraler Anwendung.
Leukopenie und schwere Leukopenie
(weniger als 1.000 Zellen/mm3) wurden mit
Etoposid bei 60 – 91 % und mit Etoposidphosphat bei 7 – 17 % beobachtet. Thrombozytopenie und schwere Thrombozytopenie (weniger als 50.000 Thrombozyten/
mm3) wurden mit Etoposid bei 28 – 41 %
und mit Etoposidphosphat bei 4 – 20 % beobachtet. Berichte über Fieber und Infektionen wurden ebenfalls sehr häufig bei
Patienten mit Neutropenie berichtet, die mit
Etoposid oder Etoposidphosphat behandelt wurden.
Es wurde über das Auftreten einer akuten
Leukämie (mit oder ohne präleukämische
Phase) als Spätfolge nach einer Behandlung mit Etoposid, insbesondere in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Arzneimitteln, berichtet. Das Risiko
sekundärer Leukämie bei Patienten mit
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Keimzelltumoren nach der Behandlung mit
Etoposid liegt bei etwa 1 %. Diese Leukämie zeichnet sich durch eine relativ kurze
Latenzzeit (im Durchschnitt 32 Monate),
einen monozytischen oder myelomonozytären FAB-Untertyp, Chromosomenabnormitäten bei 11q23 in etwa 50 % der Fälle,
und gutes Ansprechen auf Chemotherapie
aus. Eine gesamte kumulative Dosis (Etoposid > 2 g/m2) geht mit erhöhtem Risiko
einher.
Gastrointestinale Toxizität
Die häufigsten gastrointestinalen Toxizitäten sind Übelkeit und Erbrechen. Sie treten
bei 31 – 43 % der Patienten, die intravenös
mit Etoposid behandelt wurden, auf und
können üblicherweise mit antiemetischer
Therapie kontrolliert werden. Anorexie wurde bei 10 – 13 % der Patienten und Stomatitis bei 1 – 6 % der Patienten, die intravenös
mit Etoposid behandelt wurden, berichtet.
Diarrhö wurde bei 1 – 13 % dieser Patienten
berichtet.
Alopezie
Reversible Alopezie, manchmal mit Verlust
der gesamten Körperbehaarung, wurde bei
bis zu 66 % der mit Etoposid und bei bis zu
44 % der mit Etoposidphosphat behandelten Patienten beobachtet.
Blutdruckveränderungen
Hypotonie
Bei schneller intravenöser Verabreichung
von Etoposid/Etoposidphosphat wurde
eine vorübergehende Hypotonie beobachtet, die nicht mit kardialer Toxizität oder
EKG-Veränderungen einherging. Üblicherweise spricht die Hypotonie auf die Beendigung der Etoposid-Infusion und/oder auf
eine andere angemessene unterstützende
Behandlung an. Bei Wiederaufnahme der
Infusion sollte eine langsamere Infusionsgeschwindigkeit gewählt werden.
Eine verzögerte Hypotonie wurde nicht beobachtet.
Hypertonie
In klinischen Studien mit Etoposid-/Etoposidphosphat-haltigen Arzneimitteln wurden
Episoden von Hypertonie berichtet. Beim
Auftreten einer klinisch signifikanten Hypertonie unter Etoposid/Etoposidphosphat sollte eine angemessene unterstützende Behandlung eingeleitet werden.
Allergische Reaktionen
Über das Auftreten von anaphylaktischen
bzw. anaphylaktoiden Reaktionen während
oder unmittelbar nach der intravenösen Anwendung von Etoposid/Etoposidphosphat
wurde berichtet. Welche Rolle die Konzentration oder Infusionsgeschwindigkeit bei der
Entwicklung anaphylaktoider Reaktionen
spielt, ist ungewiss. Der Blutdruck normalisiert sich üblicherweise innerhalb weniger
Stunden nach Beendigung der Infusion.
Anaphylaktoide Reaktionen können auch
bei der ersten Dosis auftreten.
Über akut letale Reaktionen im Zusammenhang mit Bronchospasmus wurde bei Etoposid/Etoposidphosphat berichtet. Über
Gesichtsrötung wurden bei 2 % und Haut-
auschlag bei 3 % der mit Etoposid/Etoposidphosphat behandelten Patienten berichtet.
Anaphylaktoide Reaktionen mit Apnoe (mit
spontan wieder einsetzender Atmung nach
Absetzen der Infusion) und Blutdruckanstieg
wurden beobachtet. Der Blutdruck normalisiert sich in der Regel innerhalb weniger
Stunden nach Beendigung der Infusion.
Bei Kindern, die Infusionen mit höherer
Konzentration als empfohlen erhielten, wurden anaphylaktoide Reaktionen häufiger
(> 2 %) beobachtet.
Es ist nicht erwiesen, dass die Konzentration oder Infusionsdauer eine Rolle spielt.
Metabolische Komplikationen
Über Tumor-Lyse-Syndrom (manchmal tödlich) wurde nach Anwendung von Etoposid/
Etoposidphosphat in Kombination mit anderen Chemotherapeutika berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
BfArM anzuzeigen (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3,
D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de).
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung kann innerhalb von
1 – 2 Wochen zu einer schweren Myelosuppression führen. Gesamtdosen von 2,4 g/m2
bis 3,5 g/m2 Etoposid/Etoposidphosphat,
die intravenös über drei Tage verabreicht
wurden, führten zu schwerer Mukositis und
Myelotoxizität.
Metabolische Azidose und Fälle schwerer
Lebertoxizität wurden bei Patienten berichtet, die intravenös höhere Etoposid-Dosen
als empfohlen erhalten hatten.
Behandlung von Intoxikationen und Nebenwirkungen
Es gibt kein spezifisches Antidot. Die Behandlung erfolgt deswegen symptomatisch
und unterstützend, wobei die Patienten
eingehend überwacht werden sollten.
Knochenmarksuppression:
Wirksame Substanzen zum Schutz des Knochenmarks sind nicht bekannt. Eine Knochenmarktransplantation könnte eine wirksame Maßnahme sein. Die symptomatische
Therapie sollte Transfusion der fehlenden
Blutbestandteile sowie Infektionsprophylaxe und -therapie umfassen.
Übelkeit, Erbrechen:
Diese Nebenwirkungen können durch Antiemetika kontrolliert werden.
Allergische Reaktionen:
Etoposidphosphat absetzen, Gabe von
Corticosteroiden, Sympathomimetika, Antihistaminika, evtl. Plasmaexpander.
Bronchospasmus:
Gabe von Aminophyllin, Corticosteroiden.
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Etopophos® 100 mg/1000 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Systemorganklasse
Häufigkeit
Nebenwirkung
Infektionen und parasitäre
Erkrankungen
Häufig
Schwere Infektionen (z. B. Pneumonie, Sepsis)
Gutartige, bösartige und
unspezifische Neubildungen
(einschl. Zysten und Polypen)
Häufig
Akute Leukämie
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystem1
Sehr häufig
Myelosuppression1, Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie
Herzerkrankungen
Häufig
Herzinfarkt, Arrhythmie
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig
(bei intravenöser Gabe
von Etoposidphosphat)
Anaphylaktoide Reaktionen2
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie,
Bronchospasmus3, Schwitzen, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg bzw. -abfall, Bewusstlosigkeit oder Hautrötungen4
Selten
(bei oraler Gabe von
Etoposid)
Anaphylaktoide Reaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie,
Bronchospasmus3, Schwitzen, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckanstieg bzw. -abfall, Bewusstlosigkeit oder Hautrötungen4
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Häufigkeit nicht bekannt Tumor-Lyse-Syndrom5
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig
Schwindel
Gelegentlich
periphere Neuropathie
Selten
Krampfanfälle6, Optikusneuritis, vorübergehender, zentral bedingter Sehverlust, Neurotoxizitäten (z. B. Somnolenz, Müdigkeit), zentralnervöse
Störungen, Verwirrtheit, Hyperkinesie, Akinesie
Gefäßerkrankungen
Häufig
vorübergehende systolische Hypotonie (insbesondere bei zu schneller
intravenöser Infusion), Hypertonie
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und Mediastinums
Häufig
vorübergehende Dyspnoe
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich
Hämoptyse
Selten
Lungenfibrose, interstitielle Pneumonie
Sehr häufig
Bauchschmerzen, Obstipation, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit
Häufig
Mukositis (einschließlich Stomatitis und Ösophagitis), Durchfall
Selten
Dysphagie, Dysgeusie
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig
Hepatotoxizität
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig
Alopezie, Pigmentierung
Häufig
Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus
Selten
Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse7, entzündliche,
juckende Hautrötung und Dermatitis im Bestrahlungsfeld nach Strahlentherapie und nachfolgender Behandlung mit Etoposid
Sehr häufig
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am Verabreichungsort
Untersuchungen
1
2
3
September 2015
4
5
6
7
8
Asthenie, Unwohlsein, Schüttelfrost, Fieber
Häufig
Extravasation8, Phlebitis im Bereich der Injektionsstelle8, Schwindel, Kopfschmerzen
Gelegentlich
Brustschmerzen
Häufig
Starke Erhöhung (> 5-facher oberer Normwert) der AST (SGOT), der alkalischen Phosphatase oder des Bilirubins
Gelegentlich
Starke Erhöhung der Harnsäurewerte in Folge eines raschen Kernzerfalls,
der durch Gabe von Allopurinol behandelt werden kann. Dies ist besonders
bei Patienten mit Gicht in der Krankenvorgeschichte zu berücksichtigen.
Myelosuppression mit letalem Ausgang wurde berichtet.
bei intravenöser Gabe von Etoposidphosphat; Anaphylaktische Reaktionen können tödlich verlaufen.
auch mit letalem Ausgang
Diese Reaktionen normalisierten sich meist nach Absetzen der Infusion bzw. Einnahme und Einleitung entsprechender Behandlungsmaßnahmen
(Adrenalin, Antihistaminika, Glucocorticoide, Plasmaexpander); jedoch sind Todesfälle aufgetreten. Der Blutdruck normalisierte sich meist innerhalb weniger Stunden nach Absetzen der Infusion.
Anaphylaktoide Reaktionen können während oder unmittelbar nach der ersten Verabreichung von Etoposidphosphat bzw. Etoposid auftreten.
Sie können sich äußern als Gesichts- oder Zungenödem, Husten, Schwitzen, Zyanose, Enge im Rachen, Laryngospasmus, Rückenschmerzen,
Bewusstlosigkeit. Über Apnoe wurde berichtet, ebenso über Hautrötung, Urtikaria und/oder Juckreiz. Bei experimentell erhöhter Dosierung
wurde über generalisierten juckenden erythematösen makulopapulösen Ausschlag, als Zeichen einer Perivaskulitis, berichtet.
manchmal mit letalem Ausgang bei Anwendung in Kombination mit anderen Chemotherapeutika
Krampfanfälle sind manchmal mit allergischen Reaktionen verbunden.
auch mit letalem Ausgang
bei intravenöser Gabe von Etoposidphosphat; nach Markteinführung berichtete Komplikationen zu Extravasation beinhalteten lokale Weichteiltoxizität, Schwellung, Schmerzen, Cellulite und Nekrose einschließlich Hautnekrose.
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5
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Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Hypotonie:
Etoposidphosphat absetzen, evtl. VolumenAuffüllung oder andere den Kreislauf unterstützende Maßnahmen; bei erneuter Verabreichung langsam infundieren.
Anstieg von Harnsäure im Blut:
Behandlung mit Allopurinol möglich.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische und immunmodulierende Mittel/Podophyllotoxin-Derivate, ATC-Code:
L01CB01
Etoposidphosphat wird in vivo schnell und
vollständig durch Dephosphorylierung in
die aktive Substanz Etoposid umgewandelt. Da Etoposidphosphat und Etoposid
bioäquivalent sind, können die folgenden
Aussagen Etoposid betreffend auf Etoposidphosphat übertragen werden:
Etoposid wirkt antineoplastisch und zytozid.
Seine zytozide Wirkung beruht auf DNSEinzel- und -Doppelstrangbrüchen durch
Interaktionen mit dem DNS-Reparaturenzym Topoisomerase II und/oder intrazellulärer Bildung freier Radikale. Etoposid wirkt
Zellzyklusphasen-sensitiv und in hohen
Konzentrationen auch auf ruhende Zellen
zytozid.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Applikation wird Etoposidphosphat im Plasma schnell und vollständig in die aktive Substanz Etoposid umgewandelt.
In zwei randomisierten Crossover-Studien
an Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen wurden die pharmakokinetischen Parameter AUC und Cmax von Etoposid nach intravenöser Infusion mit denen
von Etoposidphosphat in äquimolarer Dosierung verglichen. In der ersten Studie mit
41 auswertbaren Patienten betrugen nach
jeweils 3,5-stündiger Infusion die mittleren
AUC-Werte (± SD) 168,3 ± 48,2 μg · h/ml
und 156,7 ± 43,4 μg · h/ml für eine äquimolare Dosis von jeweils 150 mg/m² Etoposidphosphat und Etoposid. Die entsprechenden Cmax-Werte waren 20,0 ± 3,7 μg/ml für
Etoposidphosphat und 19,6 ± 4,2 μg/ml
für Etoposid. Die Bioäquivalenz der beiden
Substanzen ergibt sich aus den ermittelten
Bioverfügbarkeiten von Etoposid aus Etoposidphosphat im Vergleich zu Etoposid mit
107 % (90 %-Konfidenzintervall 105 – 110 %)
für die AUC und mit 103 % (90 %-Konfidenzintervall 99 – 106 %) für Cmax.
In einer zweiten Studie wurden 29 auswertbare Patienten mit einer äquimolaren Dosis
von 90, 100 und 110 mg/m² Etoposidphosphat und Etoposid in einer 60-minütigen
Kurzzeitinfusion behandelt. Die mittleren, auf
100 mg/m² normalisierten Werte, für die
AUC (± SD) betrugen 96,1 ± 22,6 μg · h/ml
und 86,5 ± 25,8 μg · h/ml. Als entsprechende Cmax-Werte (± SD) ergaben sich ebenfalls nach Normierung auf 100 mg/m²
20,1 ± 4,1 μg/ml und 19,0 ± 5,1 μg/ml für
Etoposidphosphat und Etoposid. Die Bioäquivalenz ergibt sich aus dem Vergleich der
Bioverfügbarkeiten von Etoposid aus Etoposidphosphat im Vergleich zu Etoposid mit
6
113 % (90 %-Konfidenzintervall 107 – 119 %)
für die AUC und mit 107 % (90 %-Konfidenzintervall 101 – 113 %) für Cmax. Zusätzlich fanden sich in der letzten Studie keine
signifikanten Unterschiede der pharmakodynamischen Parameter (hämatologische
Toxizität) nach Behandlung mit Etoposidphosphat und Etoposid. Nach der Gabe
von Etoposidphosphat waren die mittleren
Nadirwerte (als prozentuale Abnahme vom
Ausgangswert ± SD) für die Leukozyten
67,3 ± 14,2 %, für die Granulozyten 81,0
± 16,5 %, für den Hämoglobinwert 21,4
± 9,9 % und für die Thrombozyten 44,1
± 20,7 %. Die entsprechenden Werte für Etoposid sind für die Leukozyten 67,2 ± 17,0 %,
für die Granulozyten 84,1 ± 14,6 %, für den
Hämoglobinwert 22,6 ± 9,8 % und für die
Thrombozyten 46,4 ± 21,9 %.
Da Etoposidphosphat und Etoposid bioäquivalent sind, können die folgenden Aussagen Etoposid betreffend auf Etoposidphosphat übertragen werden:
Die Kinetik von Etoposid wird im Menschen
meist nach einem offenen Zweikammermodell erster Ordnung beschrieben.
Die Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve (AUC) steigt nach i. v. Verabreichung
linear mit der verabreichten Etoposid-Dosis
an.
Der Etoposid-Plasmaspiegel verläuft nach
i. v. Infusion (0,5 – 3 Stunden) dosisunabhängig biphasisch exponentiell mit einer schnellen Dispositionsphase von 0,5 – 2 Stunden
und einer terminalen Halbwertszeit von
8 ± 4 Stunden.
In der Dispositionsphase beträgt das Verteilungsvolumen 27,8 l und im steady state
18,4 – 25,2 l.
Die Plasma-Clearance von Etoposid beträgt
47,1 – 50,7 ml/min, die renale Clearance ca.
1/3 der Plasma-Clearance (13,5 – 16,3 ml/
min) und die Proteinbindung 97 %.
Bei Kindern wird ein umgekehrter Bezug
zwischen Plasmaalbuminspiegel und der
renalen Clearance von Etoposid beobachtet.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberund/oder Nierenfunktion wird eine verlangsamte Plasma-Clearance, eine erhöhte AUC
und ein höheres Verteilungsvolumen im
steady state, im Vergleich zu Patienten mit
normaler Leber- und Nierenfunktion gefunden. Der Einfluss einer Nierenerkrankung
auf die Plasma-Clearance bei Kindern ist
nicht bekannt.
Bei Kindern werden ca. 55 % der verabreichten Dosis innerhalb 24 Stunden im Urin
als Etoposid ausgeschieden.
Neben unverändertem Etoposid werden im
Plasma geringfügige Konzentrationen eines
cis-Laktons und des trans- und cis-Isomers
der 4’-Desmethylepipodophyllinsäure-9(4,6-O-ethyliden-β-d-Glucopyranosid) gefunden.
Die Liquorspiegel weisen erhebliche individuelle Schwankungen auf. Sie betragen
0 – 14,3 % des korrespondierenden Plasmaspiegels.
In Hirntumoren oder Hirnmetastasen beträgt die Etoposid-Konzentration 7 – 26 %
des maximalen Plasmaspiegels. Die 24- und
48-Stunden-Urin-Recovery beträgt nach i. v.
Infusion 20 – 55 % bzw. 30 – 47 % der verabreichten Dosis.
Neben unverändertem Etoposid werden
5 – 20 % Etoposid gebunden an Glucuronsäure oder als Sulfat sowie das cis- und
trans-Isomer der Hydroxysäure als Metabolite gefunden.
Über die Faeces werden nach i. v. Gabe
1,5 – 16 % der verabreichten Dosis eliminiert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Hinweis:
In Untersuchungen an Nagern und Hunden
zeigte Etoposidphosphat gleichartige toxikologische Eigenschaften wie Etoposid.
Akute und subchronische Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität wurden nach i. v. Einzelgabe an Mäusen, Ratten und Hunden durchgeführt. Bei Mäusen
lag die LD50 bei 441,3 mg/m2, die minimal
toxische Dosis betrug bei Ratten 36,9 mg/
m2 und bei Hunden 19,6 mg/m2.
Bei Untersuchungen an Nagern (Ratten
und Mäusen) zur Einmal- und Mehrfachgabe
bis zu einem Monat zeigte sich eine Knochenmarkdepression, Lymphozyten-Verminderung, periphere Nervendegeneration,
Enteropathie, Atrophie von Hoden, Prostata und Samenbläschen und akute Lungenentzündung. Mit Ausnahme der verzögert
auftretenden neurologischen und testikulären Veränderungen waren alle Erscheinungen reversibel.
Im Rahmen von Untersuchungen an Hunden nach Einmal- und kurzfristiger Mehrfachgabe wurden folgende Veränderungen
gesehen, die mit dem Arzneimittel in Zusammenhang gebracht wurden: toxische
Enteropathie, Knochenmarkdepression und/
oder Verarmung an Lymphozyten. Alle mit
dem Arzneimittel in Zusammenhang gebrachten klinischen und anatomisch-pathologischen Veränderungen waren reversibel.
Mutagenität/Kanzerogenität
Obwohl Etoposidphosphat sowohl im Ames/
Salmonella-typhimurium-Test als auch im
E.-coli-Mutationstest keine mutagenen Eigenschaften zeigte, wirkte Etoposidphosphat im Ames-Revers-Mutationstest in Salmonella typhimurium mutagen, wenn mit
alkalischer Phosphatase inkubiert wurde.
Dieses Enzym wandelt Etoposidphosphat
in Etoposid um.
Etoposid wirkt in Säugetierzellen mutagen.
Für Etoposidphosphat sind vergleichbare
mutagene Eigenschaften zu erwarten.
Die kanzerogenen Eigenschaften von Etoposidphosphat sind nicht untersucht worden. Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften ist anzunehmen, dass Etoposidphosphat kanzerogen wirkt.
Reproduktionstoxizität
Für Etoposid konnte gezeigt werden, dass
es in Mäusen und Ratten teratogen und
embryotoxisch wirkt. Daher ist anzunehmen,
dass Etoposidphosphat vergleichbare Effekte zeigt.
Männliche Ratten und Mäuse zeigten Testisatrophie und Spermatogenesestörungen
nach einmaliger und mehrmaliger Gabe von
Etoposidphosphat.
Bei Frauen, die wegen trophoblastischer
Tumoren mit Etoposid behandelt wurden,
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Fachinformation
Etopophos® 100 mg/1000 mg
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
sind zum Teil irreversible Ovardysfunktionen beschrieben worden.
Lokale Verträglichkeit
In einer Untersuchung zur lokalen Verträglichkeit nach Einmalgabe erfolgte die Verabreichung entweder intravenös, intraarteriell oder paravenös in einer Dosierung von
20 mg/ml (als Etoposid-Äquivalent); dies
entspricht der höchsten verabreichten klinischen Dosis. Etoposidphosphat führte zu
einer vorübergehenden und im Allgemeinen
gering bis mäßig ausgeprägten lokalen Irritation.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumcitrat
Dextran 40
6.2 Inkompatibilitäten
Etopophos darf bei der Verabreichung nicht
mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Etopophos darf nicht mit gepufferten Lösungen mit einem pH ≥ 8 verdünnt werden,
da es in diesem Milieu ausfällt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Etopophos 100 mg
Etopophos 1000 mg
3 Jahre
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).
Durchstechflasche mit Pulver im Umkarton
aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Zur Haltbarkeit der zubereiteten Lösung
siehe Abschnitt 6.6.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Etopophos 100 mg:
1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
10 Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Etopophos 1000 mg:
1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
10 Durchstechflaschen mit Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Beseitigung
September 2015
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial (z. B. Spritzen, Behälter oder saugfähige Materialien) ist entsprechend den
nationalen Anforderungen zu beseitigen.
Zubereitung und Handhabung der
Infusionslösung
Allgemeine Hinweise:
Etopophos sollte nur von Ärzten oder medizinischem Fachpersonal verabreicht werden, das über Erfahrung im Umgang mit
Zytostatika verfügt.
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Die Aktivität der alkalischen Phosphatase
sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Schwangeres Personal ist vom Umgang
mit Zytostatika auszuschließen. Das Merkblatt „Sichere Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.
Wie bei allen anderen potentiell erbgutschädigenden und zytotoxischen Substanzen ist auch beim Umgang mit Etopophos
äußerste Vorsicht geboten (Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, ggf. Schutzmaske
tragen.). Kontakt mit Haut und Schleimhäuten ist zu vermeiden.
Sollte Etopophos mit der Haut in Berührung
kommen, waschen Sie diese umgehend mit
Wasser und Seife gründlich ab. Bei Kontakt
mit dem Auge oder mit Schleimhäuten spülen Sie diese sorgfältig mit Wasser ab.
Zubereitung und Handhabung der Infusionslösung:
Etopophos ist für die zentrale Zytostatikaherstellung durch pharmazeutisches Personal bestimmt. Alle Arbeitsvorgänge sind
unter Laminar-Air-Flow-Bedingungen vorzunehmen. Die Zubereitung der Lösungen
sollte unter aseptischen Bedingungen erfolgen. Der Stopfen der Durchstechflasche
sollte nur einmal durchstochen werden unter Verwendung eines sterilen Überleitungsbestecks oder eines anderen Hilfsmittels
für die Entnahme. Sofern Spikes für die
Entnahme verwendet werden, sollen diese
mit einem Partikelfilter versehen sein oder
es muss durch andere Maßnahmen (z. B.
Inline-Filter) sichergestellt werden, dass nur
partikelfreie Lösungen verwendet werden.
Der Inhalt einer Durchstechflasche mit Etopophos 100 mg ist mit 10 ml Wasser für
Injektionszwecke bzw. Etopophos 1000 mg
mit 100 ml Wasser für Injektionszwecke,
des weiteren mit 5 %-iger Glucoselösung
oder 0,9 %-iger Natriumchloridlösung aufzulösen bis zu einer Konzentration von
11,4 mg/ml Etoposidphosphat (entsprechend 10 mg/ml Etoposid). Die so zubereitete Stammlösung kann ohne weitere Verdünnung verabreicht werden oder bis zu
einer Konzentration von 0,114 mg/ml Etoposidphosphat (entsprechend 0,1 mg/ml
Etoposid) mit 5 %-iger Glucoselösung oder
0,9 %-iger Natriumchloridlösung weiter verdünnt werden.
Die Stammlösung sollte unter aseptischen
Bedingungen gemäß der ärztlichen Verordnung entnommen und in die Infusionsflaschen bzw. Spritzen für die einzelnen Patienten eingebracht werden. Dabei sollte
eine maßgenaue Entnahme gewährleistet
sein. Die Stammlösung sollte so schnell wie
möglich verbraucht werden. Sie kann bei
kontrollierter Raumtemperatur von 15 – 30 °C
unter Laminar-Air-Flow-Bedingungen maximal 24 Stunden aufbewahrt werden, bei
Temperaturen von +2 – 8 °C (Kühlschrank)
ist sie bis zu 7 Tage chemisch-physikalisch
stabil. Danach sollten eventuelle Reste verworfen werden.
Nach vorgeschriebener Auflösung und/
oder Verdünnung sind EtoposidphosphatLösungen sofort zu verabreichen. Bei Aufbewahrung in Glas- oder Plastikbehältnis-
sen sind die Lösungen bei Temperaturen
von 15 – 30 °C bis zu 24 Stunden, bei Temperaturen von + 2 – 8 °C (Kühlschrank) bis
zu 7 Tage chemisch-physikalisch stabil.
Nur klare Lösungen verwenden. Trübe oder
verfärbte Lösungen sind zu verwerfen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Arnulfstraße 29
80636 München
Tel.: 089/121 42-0
Fax: 089/121 42-392
Postanschrift: 80632 München
Medical Information
Telefon: 0800 0752002
E-Mail: [email protected]
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Etopophos 100 mg:
Etopophos 1000 mg:
35021.00.00
35021.02.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Etopophos 100 mg:
Datum der Erteilung der Zulassung:
03. Dezember 1996
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 24. Mai 2005
Etopophos 1000 mg:
Datum der Erteilung der Zulassung:
03. März 1998
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 24. Mai 2005
10. STAND DER INFORMATION
September 2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
Fachinfo-Service
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt
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