Chronische Niereninsuffizienz

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Kindernetzwerk e.V.
für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit
chronischen Krankheiten und Behinderungen
Krankheitsübersicht
Chronische
Niereninsuffizienz
KINDERNETZWERK
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Kindernetzwerk e.V. lediglich einen ersten Überblick über die Erkrankung, die
Behinderung oder das entsprechende Schlagwort.
Alle Informationen werden nach bestem Wissen – mit tatkräftiger Unterstützung
unseres pädiatrischen Beraterkreises und wissenschaftlichen Fachbeirats – aus
diversen Quellen ( Fachbücher, Fachartikel, Kindernetzwerk-Archiv sowie aus dem
Internet ) zusammengestellt.
Bei der Krankheitsübersicht wird darauf geachtet, dass die Informationen verständlich
und gut leserlich geschrieben sind. Wir möchten Eltern, Betroffenen und
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besser zu verstehen.
Wir streben einen möglichst hohen Grad an Aktualität an, können aber wegen des
rapiden medizinischen Fortschrittes nicht in jedem Fall garantieren, stets den
allerneusten Stand des Wissens komplett abzubilden. Gerade deshalb empfehlen wir,
sich immer an einer der zuständigen Selbsthilfegruppen zu wenden (siehe beiligende
Adressen) um dort weiteres aktuelles Material anzufordern und individuelle Beratung
einzuholen!
Die Krankheitsübersicht ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Eine
Weitergabe an Dritte ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Die
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Materialien stellen keine Bewertung von Seiten des Kindernetzwerks dar, sondern
dienen der übersichtlichen Zusammenfassung vorhandener Informationsmaterialien
in kompakter Form.
Bei einem Teil der Krankheitsbildern liegen beim Kindernetzwerk noch umfassendere
Informationen (Infopakete) vor. Näheres erfahren sie über die Geschäftsstelle.
Aufgrund der Seltenheit vieler Erkrankungen ist es nicht möglich, bei allen
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Chronische Niereninsuffizienz
Chronisches Nierenversagen
Zusammengestellt für das Kindernetzwerk von:
Prof. Dr. med. Ulrich Wemmer, Darmstadt
September 2006
Kurzbeschreibung
Bei einer chronischen Niereninsuffizienz besteht eine dauerhafte Schädigung des
Nierengewebes mit Einschränkung der Funktion von Nierenkörperchen und
Harnkanälchen.
Sind nur die Nierenkörperchen betroffen werden Blut und Einweiß im Urin ausgeschieden,
bei erkrankten Harnkanälchen sind Salze und Zucker im Urin nachweisbar, die Harnmenge
ist erhöht.
Mit abnehmender Nierenleistung kommt es im Blut zum Anstieg der harnpflichtigen
Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Kalium) und zur Übersäuerung.
Ist die Nierenleistung unter 10 % der Norm gesunken, lässt sich vorübergehend durch eine
Blutwäsche (Dialyse) oder dauerhaft durch eine Nierentransplantation eine
Wiederherstellung des Patienten erreichen.
Symptome/Formen/Krankheitsverlauf
Funktion der Nieren
Normalerweise hat jeder Mensch zwei Nieren (links und rechts neben der LendenWirbelsäule), die den Salz- und Wasserhaushalt regulieren und nicht mehr benötigte
Abbauprodukte des Körpers mit dem Urin ausscheiden.
Die Nieren enthalten mehrere Millionen Arbeitseinheiten, die Nephrone genannt werden.
Diese wiederum bestehen aus
•
Nierenkörperchen (Glomeruli), die das Blut filtrieren und aus
•
Harnkanälchen (Tubuli), die den Harn konzentrieren.
Der Harn gelangt über das Nierenbecken in die Harnleiter und durch diesen in die Blase, er
wird durch die Harnröhre entleert.
In den Nieren werden folgende Hormone produziert:
•
Erythropoetin: Hormon, das die Bildung von roten Blutkörperchen im
Knochenmark veranlasst.
•
Calcitriol: Vitamin D- Hormon, welches den Kalzium/Phosphat- Stoffwechsel regelt
und auf die Immunabwehr wirkt.
•
Renin: Hormon für die Blutdruckregulation
Außerdem reguliert die Niere den Abbau und die Ausscheidung von Wachstumshormon,
Nebenschilddrüsenhormon und anderen Hormonen. Während der kindlichen Entwicklung
wachsen die Nieren kontinuierlich.
2
Symptome bei Niereninsuffizienz
Der Beginn kann symptomlos bleiben, mit zunehmender Funktionseinschränkung
kommt es zu einer
•
Gestörten Regulation des Wasserhaushalts mit
•
Vermehrter oder verringerter Urinausscheidung
•
Bei Säuglingen mit angeborener Niereninsuffizienz bestehen die Symptome
Erbrechen, Nahrungsverweigerung und Entwicklungsrückstand, die Austrocknung
kann ein Versagen des Kreislaufs zur Folge haben.
Bei weiter fortschreitender Einschränkung der Nierenleistung bestehen
•
Störungen des Allgemeinbefindens, Abnahme der körperlichen
Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche.
•
Wassereinlagerung (Ödeme), morgens im Bereich der Augenlider, abends an Füßen
und Unterschenkeln mit Gewichtszunahme
•
Wasser kann sich in der Lunge ansammeln(Lungenödem) und Atemnot
verursachen.
•
Blutarmut (Anämie) durch Mangel an Erythropoetin
•
Störung des Knochenstoffwechsels: Fehlen von aktivem Vitamin D,
Überproduktion von Nebenschilddrüsen-Hormon
•
Störung des Mineral- und Wasserhaushalts
•
Übersäuerung des Blutes (Azidose)
•
Bluthochdruck, Herz- und Gefäßschädigung
•
verzögertes Wachstum und verspätete Pubertät
Ursachen des gestörten Wachstums und der verzögerten Pubertät
•
Unzureichende oder unangemessene Zufuhr von Kalorien, Eiweiß, Salz
•
Ungenügende Produktion von Schilddrüsenhormon
•
Ungenügendes Ansprechen auf Wachstumshormon, obwohl dies in
ausreichender Menge gebildet wird
•
Verspätete Bildung von Sexualhormonen
Ursachen der chronischen Niereninsuffizienz
•
Polyzystische Nierenerkrankung(Zystennieren)
Angeborene zystische Veränderungen beider Nieren, 9 % der Patienten entwickeln im Laufe
der Zeit eine chronische Niereninsuffizienz
Bei dominanter Vererbung sind Vater oder Mutter ebenfalls betroffen, die Niereninsuffizienz
kann schon im Kindesalter einsetzen, meist aber erst im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.
Symptome sind Vergrößerung der Nieren, Bauchschmerzen, Ausscheidung von Eiweiß im
Urin. Die Häufigkeit beträgt 1: 1000 Neugeborene
Bei rezessiver Vererbung sind die Eltern gesund, das Kind wird mit einer chronischen
Niereninsuffizienz geboren und kann ohne Behandlung nicht überleben. Die Nieren sind
erheblich vergrößert, die Harnmenge ist gering.
•
Stoffwechselerkrankungen:
Zystinurie mit Bildung von Nierensteinen
Vorgeburtliche Störungen der Nierenentwicklung
•
Harnabflussstörungen sind meist angeboren und können im gesamten Harntrakt auftreten,
es handelt sich um Verengungen oder Klappen.
Die Harnwege oberhalb des Hindernisses weiten sich auf, die Erweiterung des
Nierenbeckens wird Hydronephrose genannt, die Erweiterung der Harnleiter Hydroureter.
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Schon intrauterin kann eine schwere Schädigung der reifenden Nieren auftreten, die nach
derGeburt zur Niereninsuffizienz führt.
•
die Nieren können angeboren zu klein sein (Hypoplasie) oder sogar ganz fehlen (Aplasie).
Fehlt nur eine Niere, wird die Funktion vom verbleibenden Organ übernommen.
•
Ein Harnstau in der Frühphase der Nierenentwicklung führt zu einer Dysplasie des
Nierengewebes, diese wird dann funktionsuntüchtig. In der Spätphase der
Nierenentwicklung sind die Folgen des Harnstaus weniger ausgeprägt und eine Restfunktion
bleibt erhalten.
•
Erworbene Nierenkrankheiten
Glomerulonephritis nach Streptokokken-Infektion: 1-4 Wochen nach der Infektion kommt
es zu Fieber, Schmerzen in den Nierenlagern, Ödemen im Bereich der Augenlider,
Kopfschmerzen und Ausscheidung roter Blutkörperchen. Meist heilt diese Form allmählich
aus, kann aber zur Niereninsuffizienz mit Bluthochdruck führen. Besonders die „rapid
progressive“ Form hat eine ungünstige Prognose. Die chronische Glomerulonephritis führt
bei 25 % der Patienten zur chronischen Niereninsuffizienz.
•
Idiopathische Glomerulonephritis(IgA-Nephropathie)
Die Entstehung der Erkrankung ist ungeklärt. Bei 20 % der Patienten kommt es zu einer
chronischen Glomerulonephritis mit fortschreitender Niereninsuffizienz.
•
Nephrotisches Syndrom: Ödeme generalisiert, gesichtsbetont, Ausscheidung von Eiweiß
im Urin, Verringerung von Albumin im Blut. Die Erkrankung rezidiviert in einem Teil der Fälle
und ohne entsprechende Therapie bleibt die Nierenfunktion eingeschränkt
•
Chronische Harnwegsinfektionen führen in 17 % zur chronischen Niereninsuffizienz, meist
erst im Erwachsenenalter.
•
•
Systemische Nierenerkrankungen
Morbus Schoenlein-Henoch: Es handelt sich um eine entzündliche Erkrankung der
Blutgefäße, die bei 20-100 % der Patienten mit einer Nierenbeteiligung einhergeht.
Es resultiert bei 20 % der Patienten im Kindesalter eine eingeschränkte Nierenfunktion. Bei
schweren Verläufen entwickelt die Hälfte der Patienten eine terminale Niereninsuffizienz.
Systemischer Lupus erythematodes: Autoimmunerkrankung mit GlomerulusSchädigung, bei 40 % der Patienten kommt es in wenigen Jahren zu einer
Niereninsuffizienz.
Diabetische Nierenbeteiligung
15-30 Jahre nach Beginn eines Diabetes mellitus kann es zu einer dialysepflichtigen
chronischen Niereninsuffizienz kommen.
Diagnostik bei Nierenerkrankungen
➢
➢
➢
➢
➢
Anamnese während der Schwangerschaft, Geburtslänge und-gewicht
Verlauf der Wachstumskurve und der statomotorischen Entwicklung
Anamnese der Ernährung und evtl. eingenommener Medikamente
Messung des Blutdrucks
Urinuntersuchung auf Eiweiß, Erythrozyten, Leukozyten, pH-Wert
Die verringerte Ausscheidung von Kreatinin, Harnstoff, Phosphat und Kalium bewirkt einen
Anstieg im Blut und wird als Rückstau (Retention) bezeichnet.
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Anhand dieser Werte lässt sich die chronische Niereninsuffizienz in vier Stadien einteilen.
Stadium I
Volle Kompensation: die Retentionswerte von Harnstoff sind im Normbereich, die
Kreatininclearance ist erniedrigt, milder Bluthochdruck
Stadium II
Kompensierte Retention: Erhöhung der Rententionswerte, Bluthochdruck, Azidose, Anämie
durch Mangel an Erythropoetin und Knochenmark-Depression, die Überlebenszeit der
Erythrozyten ist verkürzt.
Stadium III
Dekompensierte Retention: Es kommt zur Urämie mit erheblich erhöhtem Kreatinin,
Harnstoff und Kalium. Typischer Mundgeruch, Starke Azidose
Stadium IV
Terminale Niereninsuffizienz: Völliges Nierenversagen, nur durch Dialyse kann der Patient
gerettet werden.
•
•
•
•
Bestimmung der Konzentrationsfähigkeit der Nieren, das spezifische
Gewicht des Urins sollte bei Diabetes insipidus nach Gabe von Minirin ansteigen.
Ultraschall- Untersuchung (Sonographie) der Nieren zur Bestimmung von
Lage und Größe der Nieren, der Struktur des Nierengewebes und der
harnableitenden Hohlräume (Nierenbecken, Harnleiter, Blase).
Bei chronischen Verläufen sind die Nieren verkleinert
Nierenszintigraphie zur Bestimmung der Nierenperfusion und Nierenfunktion
Zur genauen Diagnose sollte eine Nierenpunktion (Nierenbiopsie) mit
histologischer Untersuchung und Klassifizierung vorgenommen werden
Häufigkeit
Von einer chronischen Niereninsuffizienz sind in Deutschland etwa
60.000 Menschen betroffen, darunter befinden sich 650 Kinder.
Jedes Jahr erkranken etwa 100-200 Kinder neu an einer chronischen Niereninsuffizienz.
Verwandte Krankheiten/Differenzial-Diagnose
Alport-Syndrom (Familiäre Nephritis)
X-chromosomal- dominant vererbte Erkrankung der Nieren mit zunehmender
Niereninsuffizienz, Ausscheidung von Erythrozyten. Zusätzlich besteht bei der Hälfte der
Betroffenen eine Hochton-Schwerhörigkeit. Beginn der Symptomatik mit etwa 6 Jahren,
endgültiges Nierenversagen mit 30 Jahren.
Hämolytisch- urämisches Syndrom (HUS)
Säuglinge und Kleinkinder können nach einem Infekt des Darmes oder der Lunge plötzlich
nur noch wenig oder keinen Urin mehr ausscheiden, der Blutdruck steigt, es entwickeln sich
Ödeme und eine Herzinsuffizienz. Durch den frühzeitigen Einsatz der Dialyse konnte die
Sterblichkeit an dieser Erkrankung von 80 % auf 5 % gesenkt werden.
De Toni- Debré- Fanconi- Syndrom
Funktionsstörung der Tubuli mit Fieberschüben, Polydipsie, Polyurie und schwerer
Gedeihstörung als Frühsymptome im Säuglingsalter, später kommt es zu ausgeprägten
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Knochenverformungen. Ursache ist der Verlust von Aminosäuren, Phosphat, Glukose und
Bikarbonat, außerdem gehen Natrium, Kalium und Kalzium verloren.
Standardtherapie
Ernährung
Spezielle Nahrung für nierenkranke Kinder bedeutet, dass bestimmte Nahrungsmittel nur
noch in kleinen Mengen oder gar nicht mehr gegessen werden sollten, da die Nieren den
Mineralhaushalt nicht mehr regulieren und Eiweiß und Abbauprodukte des Stoffwechsels
nicht ausscheiden können.
Bei Kaliumerhöhung sollten Tomaten, Orangen, Kartoffeln, Nüsse und Schokolade
vermieden werden. Mit Reis, Nudeln, Kopfsalat, Gurke, Mischbrot u. a. werden nur geringe
Mengen an Kalium zugeführt.
Bei erhöhten Phosphatwerten sind z.B. Milch und Milchprodukte, Fleisch, Schokolade und
Kakao nicht erlaubt. Durch Phosphatbinder lässt sich eine Reduzierung des Phosphats im
Blut erreichen.
Bei erhöhtem Blutdruck ist die Vermeidung von Kochsalz angezeigt, manchmal besteht ein
Salzverlust über die Nieren, dann muss Kochsalz zugeführt werden.
Bei Austrocknung durch Erbrechen und Durchfall ist der Flüssigkeitsersatz wichtig, trinkt
der Patient nicht ausreichend, kann die Ernährung über eine Magensonde erfolgen oder
über eine Infusion.
Bei Ödemen sind harntreibende Medikamente zur Ausscheidung von Salz und Wasser
erforderlich, auch gegen die Blutdruckerhöhung stehen wirksame Medikamente zur
Verfügung.
Gentechnisch hergestelltes Erythropoetin (EPO) muss zur Anregung der Blutbildung
einmal wöchentlich unter die Haut gespritzt werden.
Wenn ein Eisenmangel besteht, sollten entsprechende Eisenpräparate eingenommen
werden.
Medikamente müssen je nach Nierenleistung in der Dosis reduziert werden
Behandlung mit Wachstumshormon
Da niereninsuffiziente Kinder nicht mehr auf eigenes Wachstumshormon und IGF-I
ansprechen und damit zu klein bleiben, lässt sich mit biosynthetisch hergestelltem
menschlichem Wachstumshormon das verzögerte Längenwachstum ausgleichen.
Die Therapie muss über 5-8 Jahre fortgesetzt werden, dadurch kann ein durchschnittlicher
Größengewinn von 10,5 cm bei Jungen und bei Mädchen von 7,0 cm erzielt werden.
Zugelassen ist biosynthetisches Wachstumshormon bei einer um mindestens 50 %
eingeschränkten Nierenleistung, es kann dann vom Arzt verschrieben werden.
Dialyseverfahren
Ist die Nierenleistung unter 10 % der Norm abgesunken, muss der Organismus über eine
Blutwäsche (Dialyse) entgiftet werden.
•
Bei der Hämodialyse wird der Patient dreimal wöchentlich für jeweils fünf Stunden an eine
Dialysemaschine angeschlossen. Vorher muss ein Zugang zu den Blutgefäßen am Unterarm
angelegt werden, dieser wird als Fistel oder Shunt bezeichnet.
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•
Die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) erfordert die Einbringung eines Katheters in die
Bauchhöhle, über diesen Zugang wird Dialyseflüssigkeit in die Bauchhöhle geleitet.
Dialyseflüssigkeit wird 4-5mal täglich erneuert und entgiftet über den Kontakt mit dem
Bauchfell den Organismus.
Nierentransplantation
Eine Niere kann aus Verstorbenen entnommen werden, wenn er zu Lebzeiten eine
Einverständniserklärung unterschrieben hat (Spenderausweis) oder wenn die Angehörigen
nach dem Tode einer Organspende zugestimmt haben.
Die Zuteilung der Nieren von Verstorbenen erfolgt nach den strengen Vergaberichtlinien über
die Transplantationszentrale in Leiden/Holland ( Eurotransplant ist ein Zusammenschluss der
Beneluxstaaten, Österreichs und Deutschlands).
Die Zuteilung erfolgt nach den Kriterien Blutgruppe, Dialysedauer und
Gewebeübereinstimmung, letztere entscheidet über die Akzeptanz oder Abstoßung der
Niere.
Bei der Lebendspende wird die Niere eines Elternteils oder nahen Verwandten verwendet,
wenn die Gewebeübereinstimmung vorliegt. In Deutschland erhalten etwa 30 % der Kinder
und Jugendlichen Transplantate von Lebendspendern.
Eine Transplantatniere wird an die großen Beckengefäße angeschlossen, der Harnleiter in
die Harnblase geleitet. Eigene Nieren verbleiben im Körper.
Nach Nierenersatztherapie(Transplantation) muss der Empfänger lebenslang Medikamente
einnehmen, die eine Abstoßungsreaktion verhindern, dazu gehören z.B. Kortison,
Cyclosporin und Tacrolismus. Damit lässt sich eine Verminderung der körpereigenen Abwehr
erzielen.
Nieren von Verstorbenen haben zu 50 % eine Chance, noch 10-12 Jahre zu arbeiten, Nieren
von Lebendspendern sogar 14-16 Jahre.
Nach der Transplantation kann die Therapie mit Wachstumshormon beendet werden.
Impfungen sind wie bei gesunden Kindern durchzuführen. Sport ist möglich, wenn keine
Verletzungsgefahr besteht.
Prognose
Die Prognose ist abhängig von der rechtzeitigen Diagnose und Therapie, bei einem Teil der
Patienten gelingt es nicht, die zugrunde liegende Erkrankung erfolgreich zu therapieren.
Deren Leben kann nur durch Dialyse und eine Nieren- Transplantation erhalten werden.
Je kürzer die Dialyse umso besser ist die Prognose.
Beratung der Familien
Die Niereninsuffizienz führt nicht zu einer Beeinträchtigung der Intelligenz oder der geistigseelischen Entwicklung.
Das körperliche Gedeihen kann verlangsamt sein ebenso die Leistungsfähigkeit. Längere
Krankenhausaufenthalte können sehr belastend sein für Kind und Eltern.
Die Betreuung sollte nur in spezialisierten Nierenzentren für Kinder und Jugendliche
erfolgen. Die Eltern werden bei Dialyse über die Pflege des Shunts aufgeklärt und über den
erforderlichen Zeitaufwand.
Eine große Rolle spielt die psychosoziale Begleitung der Eltern unter Einbeziehung von
Geschwistern und Lehrern und die Vermittlung von Selbsthilfe und Lösungshilfe bei
sozialrechtlichen Problemen
.
BUNDESVERBÄNDE
Bei folgenden BUNDESWEITEN ANLAUFSTELLEN können Sie
Informationsmaterial anfordern. Fragen Sie dort auch nach Ansprechpartnern des
jeweiligen Verbandes in der Umgebung Ihres Wohnortes! Falls vorhanden, sind
auch Auslandsadressen mit aufgelistet. Bitte haben Sie dafür Verständnis, daß wir
in Bereichen, in denen bereits bundesweite Ansprechpartner existieren, primär
diesen Initiativen den Versand von Informationsmaterial und die Vermittlung
spezieller Hilfen überlassen. Bei zusätzlichen Fragen können Sie sich natürlich
jederzeit wieder an das Kindernetzwerk wenden!
Bundesverband Kleinwüchsige Menschen
Hilfsfonds Dialyseferien e.V.
und ihre Familien e.V. (BKMF)
Frau Stefanie Beushausen
Leinestr. 2
Ellernstr. 17
28199 Bremen
Tel.: 04 21/33 61 69-0
Fax: 04 21/33 61 69 18
37197 Hattorf
Tel.: 0 55 84/94 28 07 Fr. Beushausen
Tel.: 0 30/34 74 54 66 Fr. Carola Qual/ stellv. Vorsitz.
e-mail: [email protected]; [email protected]
Internet: www.bkmf.de; www.bkmf-jugend.de;
www.bkmf-netzwerkberuf.de
Ansprechpartner/innen: Geschäftsführer: Jérôme Ries
Bürozeiten: Mo,Di,Do,Fr 9.30-16.30 Uhr
MITGLIED IM KINDERNETZWERK
e-mail: [email protected];
[email protected]; [email protected]
Internet: www.hilfsfonds-dialyseferien.bv-niere.de
Ansprechpartner/innen: Vorsitz.: Stefanie
Beushausen, stellv. Vorsitz.: Carola Qual
Die Bezuschussung verlangt einige Vorbedingungen:
Der Antragsteller muss seit mindestens sechs Monaten
Mitglied in einem Verein sein, welcher Mitglied im
HILFSFONDS DIALYSEFERIEN e.V. ist und der dem BN
e. V. (Bundesverband Niere e. V.) angehört.
Außerdem besteht Zuschussberechtigung nur für
Personen mit ständigem Wohnsitz in Deutschland. Die
Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden.
Die Antragstellung erfolgt immer über den örtlichen
(Landes-) Verein und wird dort auf sachliche Richtigkeit
geprüft.
Gefördert werden jährlich maximal 21 Tage, die Höhe des
Zuschusses errechnet sich aus der Anzahl der Tage,
multipliziert mit einem festen Tagessatz.
Bundesverband Niere e.V.
VENK
Bundesgeschäftsstelle
Verein der Eltern von Nierenkranken Kindern
Weberstr. 2
Ackerstrasse 8
55130 Mainz
Tel.: 0 61 31/8 51 52
Fax: 0 61 31/83 51 98
CH- 8610 Uster
Tel.: 0041 1941 7619
e-mail: [email protected]
Internet: www.bundesverband-niere.de
Ansprechpartner/innen: Christian Frenzel
Bürozeiten: Mo-Do 8-12, 13-16, Fr 8-12, 13-14 Uhr
Ansprechpartner/innen: Esther Ammann
ANGEBOTE:
- Zeitschrift "Der Nierenpatient"
- Lexikon für Patienten mit Nierenversagen
- Verzeichnis der Dialyse-Einrichtungen
- Infos zur Nierentransplantation
und weitere Info-Faltblätter
Verein für
The Poycystic Kidney Disease
nierenkranke Kinder
Charity
Rebweg 11
PO Box 141
CH-8174 Stadel
Tel.: 0041 1858 3660
Fax: 0041 1858 3661
GB-DL14 6ZD Bishop Auckland
Tel.: 0044 1388 6650 04
e-mail: [email protected]
Internet: www.kidskidneycare.org
e-mail: [email protected]
Internet: www.pkdcharity.co.uk
National Kidney
National Kidney Cancer
Federation
Association (NKCA)
6 Stanley Street
1234 Sherman Avenue, Suite 203
GB-S81 7HX Worksop
Tel.: 0044 1909 4877 95
Fax: 0044 1909 4817 23
U.S.A.- Evanston, IL 60202-1375
Tel.: 001 8473 3210 51
Tel.: 001 8008 5091 32
Fax: 001 8473 3229 78
e-mail: [email protected]
Internet: www.kidney.org.uk
e-mail: [email protected]
Internet: www.ncka.org
PKR (Polycystic Kidney Research)
American Association
Foundation
of Kidney Patients
4901 Main Street /Suite 200
100 South Ashley Drive, Suite 280
U.S.A.- Kansas City, MO 64112-2634
Tel.: 001 8169 3126 00
Tel.: 001 8007 5328 73
Fax: 001 8169 3186 55
U.S.A.- Tampa, FL 33602
Tel.: 001 8132 2370 99
Tel.: 001 8007 4922 57
Fax: 001 8132 2300 01
e-mail: [email protected]
Internet: www.kumc.edu/pkrf
e-mail: [email protected]
Internet: www.aakp.org
American Kidney Fund
IGA Nephropathy
Incorporation
Support Network
6110 Executive Boulevard, Suite 1010
400 B Main Rd
U.S.A.- Rockville, MD 20852
Tel.: 0 01/3 01/8 81-30 52
Fax: 0 01/3 01/8 81-08 98
U.S.A.- Gill MA 01376
Tel.: 001 4138 6386 63
e-mail: [email protected]
Internet: www.arbon.com/kidney
Anlaufstelle in Amerika für:
- Nierenerkrankungen
Hereditary Nephritis
Internetseite
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1390 W 6690 S, # 202 H
unabhängige Erwachsene von morgen werden
U.S.A.- Murray, UT 84123
Tel.: 001 8012 6259 01
Internet: www.kidskidneycare.org
Internet: www.cc.utah.edu/~cla6202/HNF.htm
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