- B. Braun Melsungen AG

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Welche Medikamente werde ich während
der Dialyse nehmen?
Avitum
Muss ich jetzt nach Beginn der
Dialysetherapie meine Medikamente
weiter einnehmen?
Die Dialyse kann einige Aufgaben der Nieren übernehmen. Sie
werden jedoch weiterhin die von Ihrem Arzt verschriebenen Tabletten
nehmen müssen. Bei einigen Medikamenten, die Sie vor Beginn der
Dialyse genommen haben, wird evt. die Dosis verringert, andere
werden vielleicht vollständig abgesetzt. Dafür können Ihnen neue
Medikamente verschrieben werden, während Sie auf die
Dialysetherapie eingestellt werden.
In dieser Broschüre erhalten Sie einige Informationen über die
häufigsten Medikamente, die von Dialysepatienten eingenommen
werden. Wir können hier allerdings nicht alle möglichen Medikamente
behandeln. Es ist dennoch wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Ihre
Pflegekraft fragen, auf welche Art und wann Sie die verschriebenen
Medikamente einnehmen sollen. .
Denken Sie daran, die Pflegekraft oder den Arzt sofort zu informieren,
wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die Tabletten nicht vertragen.
Blutdruckmedikamente
Leider tritt ein zu hoher Blutdruck häufig bei Dialysepatienten auf.
Das bedeutet, dass Ihnen der Arzt eines oder mehrere
unterschiedliche Blutdruckmedikamente verschreiben kann.
Bei einigen Patienten tritt während der Dialyse ein zu niedriger
Blutdruck auf. Das kann passieren, wenn Sie unmittelbar vor der
Dialyse Ihre Blutdruckmedikamente einnehmen. Nicht alle Patienten
sind davon betroffen, aber es ist wichtig, dass Sie darüber mit ihrer
Pflegekraft oder Ihrem Arzt sprechen. Von ihnen erfahren Sie, welche
Tabletten Sie vor der Dialyse einnehmen können.
Stellen Sie jedoch sicher, dass Sie Ihre Blutdrucktabletten zu allen
anderen Zeitpunkten einnehmen. Bluthochdruck kann zu
Herzerkrankungen führen.
EPO und Anämie
Nahezu alle Dialysepatienten leiden an einer Anämie, da die Nieren
nicht mehr in der Lage sind, das Hormon Erythropoetin (EPO) zu
produzieren. Dieses Hormon wirkt auf das Knochenmark und sorgt für
die Bildung roter Blutkörperchen und für einen normalen
Hämoglobinspiegel. Seit den 1980er Jahren sind wir jedoch in der
Lage, EPO-Injektionen zu verabreichen, mit denen sich die
Symptome, über die viele Patienten mit Anämie klagen, umkehren
lassen.
Eine Anämie verursacht die folgenden Symptome:
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Erschöpfung oder Müdigkeit
Mangel an Energie
Konzentrationsschwierigkeiten
Unfähigkeit, Sport zu treiben
Es gibt viele verschiedene Hersteller von EPO, doch die
Wirkungsweise von EPO ist immer dieselbe. Das Medikament wird
Ihnen während der Dialyse durch eine Injektion unter die Haut oder
intravenös verabreicht. Viele Patienten verabreichen sich ihr EPO
selbst zu Hause.
Die Dosis ist abhängig von Ihrem Hämoglobinwert. Dieser wird jeden
Monat überprüft und die EPO-Dosis entsprechend dem Ergebnis
angepasst.
Eisen
Zur Bildung von roten Blutkörperchen benötigen Sie nicht nur EPO,
sondern auch eine ausreichende Zufuhr von Eisen, um die roten
Blutkörperchen mit Hämoglobin zu versorgen. Die Ernährung liefert
eine gute Eisenzufuhr. Für Dialysepatienten ist dies jedoch häufig
nicht ausreichend, da durch den Dialyseprozess rote Blutkörperchen
verloren gehen.
Man kann Eisentabletten einnehmen, doch diese verursachen häufig
Magenschmerzen und Verstopfung. Aus diesem Grund erhalten viele
Menschen während der Dialyse intravenös Eisen verabreicht.
Die Eisenmenge, die Sie erhalten, hängt von Ihren
Hämoglobinwerten ab, die regelmäßig überprüft werden. Das Eisen
wird Ihnen während der Dialyse durch eine langsame Infusion
verabreicht, sodass Sie keine Injektionen erhalten müssen.
Phosphatbinder
Normal funktionierende Nieren helfen den Phosphatspiegel in Ihrem
Körper auf einem sicheren Niveau zu halten. Da Ihre Nieren nun
jedoch nicht mehr so arbeiten, wie sie sollten, ist es wichtig, den
Phosphatspiegel auf andere Weise zu regulieren. Phosphat ist in fast
allen Lebensmitteln vorhanden, in einigen jedoch mehr als in
anderen. Ihr Diätassistent wird diese Lebensmittel mit Ihnen
besprochen haben, und wir werden sie noch einmal in einer anderen
Broschüre behandeln. Der Diätassistent wird Ihnen erklären, mit
welchen Lebensmitteln Sie vorsichtig sein müssen, doch Sie werden
auch Phosphatbinder verschrieben bekommen.
Die Dialyse entfernt nur einen Teil des zusätzlichen Phosphats in
Ihrem Körper. Überschüssiges Phosphat kann in Kombination mit
Kalzium zu einer Verhärtung Ihrer Blutgefäße führen.
Es gibt verschiede Arten von Phosphatbindern, die häufigsten von
ihnen enthalten Kalzium. Egal, welche Art von Phosphatbindern Sie
einnehmen, es ist wichtig, dass Sie sie zu jeder Mahlzeit einnehmen,
damit sie das Phosphat aus der aufgenommenen Nahrung binden
und verhindern, dass es vom Körper absorbiert wird.
Aktives Vitamin D
Eine Niereninsuffizienz kann zu Knochenerkrankungen führen, bei
denen Sie Kalzium aus den Knochen verlieren. Die Knochen werden
weich. Ein Teil der Prävention besteht in der Kontrolle der
Phosphatspiegel. Dennoch ist auch das Vorhandensein von aktivem
Vitamin D wichtig, um ein Hormon namens Parathormon (PTH) zu
regulieren.
Hohe PTH-Spiegel können zu einer Entzündung der Knochen und
Muskeln und zu Kalziumverlust aus den Knochen führen sowie bei
einigen Menschen Juckreiz verursachen.
Eventuell müssen Sie Vitamin D in oraler Form einnehmen, um
diesen Risiken zu begegnen oder sie unter Kontrolle zu halten. Auch
wenn nicht allen Patienten Vitamin D verschrieben wird, sind doch
viele Patienten darauf angewiesen.
Vitamine und andere Ergänzungsmittel
Wenn Sie eine Dialyse erhalten, kann es Zeiten geben, in denen Sie
keinen Appetit haben und daher nicht so gut essen, wie Sie es gerne
täten. Leider können durch die Dialyse auch Vitamine verloren gehen.
Diese beiden Tatsachen können bedeuten, dass Sie
Vitaminpräparate oder andere Ergänzungsmittel einnehmen müssen.
Viele Ärzte verschreiben einen Vitamin B-Komplex, Vitamin C und
Folsäure, um den Vitaminbedarf der Patienten zu decken.
Der Diätassistent verschreibt Ihnen mitunter auch energiereiche
Trinknahrung, wenn Sie an Appetitmangel leiden.
Rezeptfreie Medikamente
Es stehen immer mehr rezeptfreie Medikamente zur Verfügung, die
Sie in Ihrer Apotheke kaufen können. Seien Sie vorsichtig mit dem
Kauf oder der Einnahme von Medikamenten, die Ihnen nicht von
Ihrem Arzt verschrieben wurden. Einige dieser Medikamente sind für
Patienten mit Nierenerkrankungen nicht geeignet, weil
 sie die Wirkung der von Ihrem Arzt verschriebenen
Medikamente beeinträchtigen können.
 sie die Absorption anderer Medikamente beeinflussen können.
 sie Ihre Niere weiter schädigen können.
 sie mit anderen Medikamenten reagieren und so bei Ihnen eine
Reaktion auslösen können.
Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich von Ihrem Arzt oder
Apotheker beraten lassen, bevor Sie etwas nehmen, dass Ihnen nicht
verschrieben wurde.
Heparin
Während der Dialyse erhalten Sie ein Medikament namens Heparin.
Dieses wird direkt in die Dialyseleitungen injiziert, um zu verhindern,
dass Ihr Blut gerinnt, während es durch die Blutschläuche und den
Dialysator fließt.
Es gibt zwei verschiedene Formen des Medikaments – Heparin oder
niedermolekulares Heparin. Sie bewirken beide dasselbe, sie
verhindern die Blutgerinnung, jedoch auf etwas unterschiedliche
Weise.
Heparin wird während der gesamten Dialysebehandlung durch die
Dialysemaschine als langsame Infusion verabreicht.
Niedermolekulares Heparin wird Ihnen im Gegensatz dazu als
Einzeldosis zu Beginn der Dialyse verabreicht.
Die Dosis des Medikaments ist bei jedem Patienten anders und kann
sich ändern, falls es bei Ihnen nach der Dialyse zu Blutergüssen
kommt oder der Dialysator verstopft.
Wie geht es weiter?
Nachdem Sie sich diese Broschüre nun durchgelesen haben, wird
Ihnen eine Pflegekraft oder ein Arzt alle weiteren Fragen
beantworten. Denken Sie daran, dass Sie jederzeit Fragen stellen
können.
Zu folgenden Themen gibt es weitere Broschüren zur späteren
Lektüre:
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Wie funktioniert Hämodialyse?
Hämodialyse – eine kurze Einführung
Pflege Ihres Gefäßzugangs
Flüssigkeitsmanagement
Die Dialysediät
In der Dialyse übliche Medikamente
Verbesserung Ihrer Unabhängigkeit
Transplantation
Wir hoffen, dass diese Informationen Ihnen helfen, sich an die Dialyse
zu gewöhnen und sich besser zu fühlen.
Denken Sie daran, dass Sie jederzeit Fragen zu Ihrer Behandlung
stellen können.
B. Braun Avitum AG | Schwarzenberger Weg 73-79 | 34212 Melsungen | Germany
Tel. +49 5661 71-2624 | Fax +49 5661 75-2624 | [email protected] | www.bbraun-dialysis.com
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