DIALYSE: WENIGER KOSTEN, MEHR KOOPERATION, BESSERE BEHANDLUNG Positive Entwicklungen zeichnen sich in der Dialyse im deutschsprachigen Raum ab. In Mannheim informierten Fachleute beim Nephrologischen Jahresgespräch der Deutschen Dialysegesellschaft niedergelassener Ärzte über neue Tendenzen: Der Vorsitzende der Gesellschaft, Dr. Werner Kleophas, diskutierte mit Repräsentanten der anderen Ärztegruppierungen - KfH, PHV, KV -, mit Sprechern der Patienten und der Gesetzlichen Krankenversicherung; alle Beteiligten zeigten, daß sie aufeinander zugehen und über Kooperationsmodelle nachdenken. Die neue gesetzliche Situation fördert (auch finanziell) neue Strukturen der Zusammenarbeit, um die Wege zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu vereinfachen. In Mannheim war nicht mehr davon die Rede, daß wegen der reduzierten Kosten-Erstattungen die Behandlung schlechter werden muß. Im Gegenteil: Noch bevor das Gesetz Qualitätssicherung zwingend vorschreibt, ist sie bei einem großen Teil der Dialysezentren bereits eingeführt. Das Kernstück dieser Sicherung besteht im sogenannten Benchmarking; es bedeutet: Der Dialysearzt liefert die Daten seiner Behandlung und Ergebnisse (jedes einzelnen Patienten) an eine Zentrale - anonymisiert und standardisiert. Der zentrale Rechner vergleicht die Ergebnisse, und der Arzt kann seine Therapiequalität objektiv mit den Ergebnissen der Kollegen vergleichen. Die niedergelassenen Nephrologen (DDNÄ), das KfH, die PHV und Fresenius betreiben je einen Zentralrechner für ihr BenchmarkingSystem. In allen vier Gruppen wurde bereits im ersten Jahr offensichtlich: Die meisten Ärzte mit unterdurchschnittlichen Behandlungsergebnissen haben sich an die höheren Qualitätskriterien angepaßt. Das heißt: Tendenziell können die Dialysen besser werden. In diesem Zusammenhang steht: Fast fünf Prozent der etwa 1170 Dialysezentren in Deutschland bieten inzwischen ihren Patienten an, nachts im Schlaf zu dialysieren - annähernd acht Stunden. Dies ist die beste aller Dialyseformen mit der höchsten Lebensqualität und Lebensdauer für die Betroffenen. Wie Dr. Karla Schmaltz während des Symposiums berichtette, ist nur eine andere Behandlungsform etwa gleichwertig: die tägliche HeimHämodialyse. Bei beiden Verfahren entstehen einerseits Mehrkosten, doch der Patient ist in guter Verfassung, und sein Medikamentenkonsum sinkt ... p. 155 J nephrol Team 4-2003