ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Cisplatine Hospira 50 mg/50 ml Onco-Tain Injektionslösung
Cisplatine Hospira 100 mg/100 ml Onco-Tain Injektionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Cisplatine Hospira 50 mg/50 ml Onco-Tain und Cisplatine Hospira 100 mg/100 ml Onco-Tain
enthalten beide den Wirkstoff Cisplatin in einer Konzentration von 50 mg/50 ml bzw. 100 mg/100 ml.
Sonstige Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede 50 ml Durchstechflasche enthält 450 mg Natriumchlorid entsprechend 177 mg (7,7 mmol)
Natrium.
Jede 100 ml Durchstechflasche enthält 900 mg Natriumchlorid entsprechend 354 mg (15,4 mmol)
Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Cisplatin ist – in Kombination mit anderen Therapieformen oder mit anderen Chemotherapeutika –
angezeigt zur palliativen Behandlung folgender Erkrankungen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
4.2
maligne epitheliale Hodentumoren
fortgeschrittene oder metastasierte Ovarialtumoren
fortgeschrittene oder metastasierte Tumoren im Kopf- und Halsbereich
fortgeschrittene oder metastasierte Harnblasentumoren
die verschiedenen Formen fortgeschrittener oder metastasierter Lungentumoren
Osteosarkome
Ösophagustumoren
Prostatatumoren
bestimmte maligne Tumoren bei Kindern, einschließlich Neuroblastome.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Anwendung von Cisplatin als Monotherapie:
Dosierung bei Erwachsenen und Kindern:
- entweder 50–120 mg/m² als intravenöse Einzeldosis mit Wiederholung in 3- bis 4wöchentlichen Zyklen
- oder 15–20 mg/m² intravenös pro Tag an fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit Wiederholung in
3- bis 4-wöchentlichen Zyklen.
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Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika:
Die Dosis von Cisplatin muss entsprechend angepasst werden.
Art der Anwendung
Die Lösung darf ausschließlich als intravenöse Infusion über eine Dauer von 6–8 Stunden verabreicht
werden.
Eine Urinproduktion von mindestens 100 ml/Stunde verringert die Nephrotoxizität von Cisplatin.
Vorsichtsmaßnahmen vor / bei der Handhabung bzw. vor / während der Anwendung des Arzneimittels
Prähydratation:
Acht bis zwölf Stunden vor der Anwendung von Cisplatin wird mit der Flüssigkeitszufuhr (1–2 Liter)
begonnen.
Eine entsprechende Hydratation sollte auch nach der Verabreichung von Cisplatine Hospira
durchgeführt werden.
Eigentliche Anwendung:
Bei der Verabreichung von Cisplatin dürfen keine aluminiumhaltigen Kanülen verwendet werden, da
sich sonst Ausfällungen bilden können. Es wird empfohlen, die Infusionsgeschwindigkeit zu
kontrollieren; diese darf nicht höher als 1 mg/min sein.
Das Arzneimittel wird verdünnt mit 2 Liter von 5% Glucose in einer drittel- oder halbisotone
Kochsalzlösung), die 37,5 g Mannitol enthält, und dann über einen Zeitraum von 6–8 Stunden
infundiert. Während der ersten 24 Stunden nach der Infusion müssen eine adäquate Hydratation und
eine Urinbilanzierung erfolgen.
Bei Anwendung von Cisplatin wurden Serumelektrolytverschiebungen (Mg, K, Na, Ca) einschließlich
einer symptomatischen Hypomagnesiämie beobachtet. Daher wird empfohlen, die
Serumkonzentrationen dieser Elektrolyte vor, während und nach jedem Behandlungszyklus zu
kontrollieren.
Neue Behandlungszyklen:
Ein neuer Zyklus mit Cisplatin darf erst begonnen werden:
- wenn der Serumkreatininspiegel unter 1,5 mg/dl und der Harnstoffspiegel unter 25 mg/dl liegt
- wenn das Blutbild ein akzeptables Niveau erreicht hat (Thrombozyten > 100.000/mm 3,
Leukozyten > 4.000/mm3)
- wenn durch audiometrische Untersuchung nachgewiesen wurde, dass das Hörvermögen im
Normbereich liegt.
Warnhinweis:
Bei der Handhabung der Cisplatin-Lösung müssen die für jedes potenziell toxische Arzneimittel
erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen eigehalten werden. Da bei einem unbeabsichtigten Kontakt mit
dem Arzneimittel Hautschäden möglich sind, wird das Tragen von Handschuhen empfohlen. Wenn die
Cisplatin-Lösung mit Haut oder Schleimhäuten in Kontakt gekommen ist, sollte die Haut bzw.
Schleimhaut ausgiebig mit Wasser und Seife gewaschen werden. Die genaue Einhaltung der
Vorschriften zur Handhabung von Zytostatika wird empfohlen.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile oder gegen andere platinhaltige Substanzen.
Die Anwendung von Cisplatin während der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert.
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Da Cisplatin nephro- und neurotoxisch (insbesondere ototoxisch) ist, ist die Anwendung
kontraindiziert bei Dehydratation, bei Immunsuppression infolge von Knochenmarkdepression sowie
bei vorbestehenden Nieren- und Gehörstörungen. Die toxischen Wirkungen können bei Vorliegen
entsprechender Vorerkrankungen kumulativ sein.
Die Durchführung einer Gelbfieberimpfung ist während der Behandlung kontraindiziert.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Cisplatin reagiert mit metallischem Aluminium; es bilden sich schwarze Platinausfällungen. Daher
dürfen keine aluminiumhaltigen Infusionsbestecke, Kanülen, Katheter und Spritzen verwendet
werden.
Die Anwendung von Cisplatin ist Klinikeinrichtungen vorbehalten, die über entsprechende
Behandlungserfahrungen verfügen. Cisplatin darf nur unter unmittelbarer Aufsicht eines Arztes
verabreicht werden, der auf die Anwendung von antineoplastischen Chemotherapeutika spezialisiert
ist. Voraussetzungen für die adäquate Überwachung und den günstigen Verlauf der Behandlung bzw.
eventueller Komplikationen sind eine korrekte Diagnosestellung und genau passende
Behandlungsbedingungen.
1. Nephrotoxizität: Cisplatin hat eine starke und kumulative Nephrotoxizität, die durch
Aminoglykosid-Antibiotika potenziert werden kann. Durch eine Urinausscheidung von mindestens
100 ml/h lassen sich nephrotoxische Wirkungen durch Cisplatin vermutlich einschränken. Dies
kann durch Prähydratation mit 2 Litern einer geeigneten intravenösen Lösung und entsprechende
Hydratation nach Cisplatin-Gabe (empfohlen werden 2500 ml/24 h) erreicht werden. Wenn selbst
durch intensive Hydratation keine anhaltend ausreichende Urinausscheidung zu erzielen ist,
können osmotische Diuretika (z. B. Mannitol) eingesetzt werden. Vor Beginn der Behandlung
sowie vor jedem neuen Zyklus müssen daher die Kreatinin-, Magnesium-, Natrium-, Kalium-,
Calcium- und Harnstoffspiegel sowie die Kreatinin-Clearance bestimmt werden.
2. Neuropathien: Es wurden Fälle von schwerwiegenden Neuropathien beschrieben, die zum Teil
irreversibel waren und sich mit Parästhesien, Areflexie, Ausfall des propriozeptiven Systems oder
Kribbelgefühl manifestierten. Ein Verlust der motorischen Funktionen wurde ebenfalls
beschrieben. Es sollte daher in regelmäßigen Abständen eine neurologische Untersuchung
durchgeführt werden.
3. Ototoxizität wird nach einer Einzeldosis Cisplatin 50 mg/m 2 bei 31% der Patienten beobachtet und
manifestiert sich mit Tinnitus und/oder Hörverlust im Bereich der hohen Frequenzen (4000–
8000 Hz) sowie gelegentlich auch Taubheit. Gelegentlich kommt es auch zu einer Abnahme der
Hörfähigkeit im Bereich der gesprochenen Sprache. Ototoxizität kann bei Behandlung von
Kindern mit Cisplatin besonders ausgeprägt sein. Ein Hörverlust kann sowohl einseitig als auch
beidseitig auftreten und tritt nach wiederholten Dosen zunehmend häufiger und stärker auf; jedoch
wurde nach der Initialdosis Cisplatin selten Taubheit beobachtet. Die Ototoxizität kann durch eine
vorausgegangene gleichzeitige Schädelbestrahlung verstärkt werden und ist abhängig vom
Cisplatin-Spitzenspiegel im Plasma. Ob die ototoxischen Wirkungen reversibel sind, ließ sich nicht
eindeutig feststellen. Da die Ototoxizität kumulativ ist, muss vor Beginn der Behandlung und vor
jeder weiteren Dosis eine Audiometrie durchgeführt werden. Auch eine vestibuläre Toxizität wurde
beschrieben (siehe Abschnitt 4.8).
4. Allergische Reaktionen: Gesichtsödem, Bronchokonstriktion, Tachykardie und Hypotonie können
innerhalb einer Minute nach der Verabreichung von Cisplatin auftreten. In diesem Fall muss die
Infusion sofort abgebrochen und eine geeignete symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Epinephrin, Steroide und Antihistaminika zeigten sich wirksam zur Behebung bzw. Linderung der
mit diesen Reaktionen verbundenen Symptome. Es wurden Kreuzallergien mit teilweise letal
verlaufenden Reaktionen zwischen allen Platinverbindungen beobachtet (siehe Abschnitt 4.8 &
4.3). Der Gummistopfen der Durchstechflasche enthält getrockneten Naturkautschuk (ein
Latexderivat), der Allergien verursachen kann.
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5. Leberfunktion und Blutbild müssen regelmäßig kontrolliert werden.
6. Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).
7. Kanzerogenes Potential: Beim Menschen wurde in seltenen Fällen das Auftreten akuter Leukämien
im zeitlichen Zusammenhang mit Cisplatin-Therapien beobachtet, die im Allgemeinen zusammen
mit weiteren leukämogenen Substanzen verabreicht wurden. Cisplatin ist für Bakterien mutagen
und verursacht Chromosomenaberrationen in tierischen Zellkulturen. Kanzerogenität ist möglich,
sie wird aber nicht bewiesen. Cisplatin wirkt bei Mäusen teratogen und embryotoxisch.
8. Reaktionen an der Verabreichungsstelle können während der Verabreichung von Cisplatin
auftreten. Aufgrund der Möglichkeit einer Extravasation wird empfohlen, die Verabreichungsstelle
während der Verabreichung von Cisplatin engmaschig auf das Auftreten von Infiltrationen hin zu
überwachen. Eine spezifische Behandlung bei Extravasation ist derzeit nicht bekannt.
Warnhinweis:
Dieses Zytostatikum weist eine stärkere Toxizität auf als üblicherweise bei einer antineoplastischen
Chemotherapie beobachtet wird. Es kann zu einer schwerwiegenden und vor allem kumulativen
Nephrotoxizität kommen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung erforderlich macht
(siehe Abschnitt 4.8 & 4.2).
Erbrechen und Übelkeit können in starker Form auftreten und eine adäquate antiemetische
Behandlung erfordern.
Eine genaue Überwachung des Patienten ist im Hinblick auf Ototoxizität, Knochenmarkdepression
und anaphylaktische Reaktionen erforderlich (siehe Abschnitt 4.8).
Kinder und Jugendliche
Störungen des Hörvermögens wurden unter Behandlung mit Cisplatin gemeldet. Ototoxizität kann bei
Kindern stärker ausgeprägt sein. Junges Alter, eine höhere kumulative Dosis der Chemotherapie,
ZNS-Tumoren, Niereninsuffizienz und gleichzeitige Bestrahlung des ZNS werden als Risikofaktoren
betrachtet. Fälle von Hörverlust mit verzögertem Eintritt wurden bei Kindern und Jugendlichen
berichtet. Eine langfristige audiometrische Nachbeobachtung mit jährlichen Hörtests und häufigeren
Tests, falls Hörverlust festgestellt wird, wird in dieser Patientengruppe empfohlen.
Zubereitung der intravenösen Lösung
Warnhinweis
Bei der Handhabung der Cisplatin-Lösung müssen die für jedes potenziell toxische Arzneimittel
erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen eigehalten werden. Da bei einem unbeabsichtigten Kontakt mit
dem Arzneimittel Hautschäden möglich sind, wird das Tragen von Handschuhen empfohlen. Wenn die
Cisplatin-Lösung mit Haut oder Schleimhäuten in Kontakt gekommen ist, sollte die Haut bzw.
Schleimhaut ausgiebig mit Wasser und Seife gewaschen werden.
Die Einhaltung geeigneter Vorgehensweisen für die Handhabung und Entsorgung von Zytostatika
wird empfohlen.
Vor der Anwendung am Patienten muss sichergestellt werden, dass die Lösung klar und frei von
Partikeln ist.
Dieses Arzneimittel enthält Natrium. Jede 50 ml Durchstechflasche enthält 7,7 mmol (oder 177 mg)
Natrium. Jede 100 ml Durchstechflasche enthält 15,4 mmol (oder 354 mg) Natrium. Wenn Sie eine
kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
- Kumulative
Nephrotoxizität
mit
anderen
nephrotoxischen
Arzneimitteln:
Bei gleichzeitiger Anwendung nephrotoxischer (z. B. Cephalosporine, Aminoglykoside,
Amphotericin B, Kontrastmittel) oder ototoxischer (z. B. Aminoglykoside) Arzneimittel werden
die toxischen Wirkungen von Cisplatin auf die Niere potenziert. Während und nach einer Therapie
mit Cisplatin ist Vorsicht geboten bei der Anwendung von Substanzen, die überwiegend renal
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eliminiert werden (z. B. Zytostatika wie Bleomycin und Methotrexat), da die renale Ausscheidung
verzögert ablaufen kann.
Die renale Toxizität von Ifosfamid kann verstärkt werden, wenn es zusammen mit Cisplatin
angewendet oder bei Patienten eingesetzt wird, die früher bereits Cisplatin erhalten haben.
In bestimmten Fällen wurde nach einer Behandlung mit Cisplatin in Kombination mit Bleomycin
und Etoposid ein Abfall des Lithiumspiegels beobachtet. Lithium-Spiegelkontrollen werden daher
empfohlen.
- Ototoxische Substanzen: Bei gleichzeitiger Anwendung ototoxischer Arzneimittel (z. B.
Aminoglykoside, Schleifendiuretika) werden die toxischen Wirkungen von Cisplatin auf die
Gehörfunktionen potenziert. Außer bei Patienten, die eine Cisplatin-Dosis über 60 mg/m2 erhalten
und dabei eine Urinausscheidung von weniger als 1000 ml/24 h haben, darf wegen der Gefahr
einer Schädigung der Harnorgane oder einer Ototoxizität keine forcierte Diurese mit
Schleifendiuretika durchgeführt werden.
Ifosfamid kann den durch Cisplatin verursachten Hörverlust verstärken.
- Abgeschwächte Lebendimpfstoffe: Die Gelbfieberimpfung ist aufgrund des Risikos letaler
systemischer Impfreaktionen streng kontraindiziert. In Anbetracht des Risikos einer generalisierten
Impferkrankung wird empfohlen, soweit möglich inaktivierte Impfstoffe zu verwenden.
- Bei gleichzeitiger Anwendung von oralen Antikoagulanzien empfiehlt sich die regelmäßige
Kontrolle der INR-Werte.
- Antihistaminika, Phenothiazine und andere: Bei gleichzeitiger Anwendung von Antihistaminika,
Buclizin, Cyclizin, Loxapin, Meclozin, Phenothiazinen, Thioxanthenen oder Trimethobenzamid
können ototoxische Symptome (wie z. B. Schwindelgefühl oder Tinnitus) maskiert werden.
- Bei einer Behandlung mit Cisplatin können die Serumspiegel von Antikonvulsiva auf ein
subtherapeutisches Niveau abfallen.
- In einer randomisierten Studie zur Behandlung von fortgeschrittenem Ovarialkarzinom wirkte sich
die gleichzeitige Behandlung mit Pyridoxin und Altretamin (Hexamethylmelamin) negativ auf die
therapeutische AnsprechZeit aus.
- Paclitaxel: Bei Anwendung von Cisplatin vor einer Paclitaxel-Infusion könnte die PaclitaxelClearance um 33% abnehmen und die Neurotoxizität entsprechend zunehmen.
Siehe Abschnitt 4.4.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Cisplatin kann bei Anwendung während der Schwangerschaft fetotoxisch sein.
Cisplatin ist mutagen für Bakterien und verursacht in tierischen Zellkulturen
Chromosomenaberrationen. Cisplatin wirkt bei Mäusen teratogen und embryotoxisch.
Das kanzerogene Potenzial von Cisplatin wurde bei Versuchstieren nachgewiesen.
Beim Menschen sind nach Anwendung von Cisplatin selten Fälle von akuter Leukämie aufgetreten,
die im Allgemeinen mit der Anwendung anderer Leukämien induzierender Pharmaka assoziiert waren.
Während und mindestens 6 Monate nach einer Behandlung mit Cisplatin müssen wirksame
Maßnahmen getroffen werden, um eine Fortpflanzung zu vermeiden. Dies gilt für Patienten beiderlei
Geschlechts.
Stillzeit:
Cisplatin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Patientinnen, die mit Cisplatin behandelt werden,
dürfen daher nicht stillen.
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Fertilität:
Für Patienten mit Kinderwunsch nach einer Behandlung mit Cisplatin wird eine genetische Beratung
empfohlen.
Da die Therapie mit Cisplatin eine irreversible Unfruchtbarkeit hervorrufen kann, wird Männern, die
zukünftig noch Kinder zeugen möchten, empfohlen sich vor Therapiebeginn über eine
Kryokonservierung ihres Spermas beraten zu lassen.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Maschinen
Bedienen von
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen durchgeführt. Jedoch können durch die Nebenwirkungen (wie
Nephrotoxizität) die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt
werden.
Das mögliche Auftreten von Zeichen einer Neurotoxizität (Abnahme des Hörvermögens,
Sehstörungen) oder einer Muskelschwäche infolge Hypomagnesiämie ist zu beachten.
4.8
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen können dosisabhängig und kumulativ sein.
Die am häufigsten (> 10 %) unter Cisplatin gemeldeten Nebenwirkungen betreffen das
hämatologische System (Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie), den Gastrointestinaltrakt
(Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), das Gehör (Hörstörungen), die Niere (Niereninsuffizienz,
Nephrotoxizität, Hyperurikämie) und Fieber.
Schwerwiegende toxische Wirkungen auf Niere, Knochenmark und Gehör wurden bei bis zu einem
Drittel der Patienten beschrieben, die eine einzige Dosis Cisplatin erhielten. Die Wirkungen sind
dosisabhängig und kumulativ. Ototoxizität kann bei Kindern besonders ausgeprägt sein.
Die Häufigkeitsangaben sind folgendermaßen definiert: sehr häufig ( 1/10); häufig ( 1/100, < 1/10);
gelegentlich ( 1/1.000, < 1/100); selten ( 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht
bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Tabelle: Nebenwirkungen (nach MedDRA), die während die klinische Erfahrung und nach der
Markteinführung beobachtet wurden
Systemorganklasse
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gutartige, bösartige und unspezifische
Neubildungen (einschl. Zysten und
Polypen)
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems
Erkrankungen des Immunsystems
Endokrine Erkrankungen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufigkeit
häufig
nicht
bekannt
selten
Bezeichnung nach MedDRA
Sepsis
Infektiona
sehr häufig
Knochenmarkdepression, Thrombozytopenie,
Leukopenie, Anämie
hämolytische Anämie mit positivem Coombs-Test,
Neutropenie
anaphylaktoideb Reaktion
nicht
bekannt
gelegentlic
h
nicht
bekannt
sehr häufig
akute Leukämie
Anstieg des Amylasespiegels im Blut, inadäquate ADHSekretion
Hyponatriämie
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Systemorganklasse
Erkrankungen des Nervensystems
Häufigkeit
gelegentlic
h
nicht
bekannt
selten
nicht
bekannt
Augenerkrankungen
nicht
bekannt
Erkrankungen des Ohrs und des
Labyrinths
gelegentlic
h
nicht
bekannt
häufig
selten
sehr selten
nicht
bekannt
nicht
bekannt
Herzerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Bezeichnung nach MedDRA
Hypomagnesiämie
Dehydratation, Hypokaliämie, Hypophosphatämie,
Hyperurikämie, Hypokalzämie, Tetanie
Krampfanfall, periphere Neuropathie,
Leukenzephalopathie, reversibles posteriores
Leukenzephalopathie-Syndrom
zerebrovaskuläres Ereignis, intrazerebrale Blutung,
ischämischer Schlaganfall, Ageusie, zerebrale Arteriitis,
Lhermitte-Zeichen, Myelopathie, autonome Neuropathie
Verschwommensehen, erworbene Farbenblindheit,
kortikale Blindheit, Optikusneuritis, Papillödem,
Retinapigmentierung
Ototoxizität
Tinnitus, Taubheit
Herzrhythmusstörung, Bradykardie, Tachykardie
Myokardinfarkt
Herzstillstand
kardiale Störungen
thrombozytäre Mikroangiopathie (hämolytischurämisches Syndrom), Raynaud-Phänomen
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
nicht
Lungenembolie
bekannt
selten
Stomatitis
nicht
Erbrechen, Übelkeit, Anorexie, Schluckauf, Diarrhö
bekannt
Leber- und Gallenerkrankungen
nicht
Anstieg der Leberenzymspiegel, Bilirubinanstieg im Blut
bekannt
Erkankungen der Haut und des
nicht
Exanthem, Alopezie
Unterhautzellgewebes
bekannt
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und
nicht
Muskelkrämpfe
Knochenerkrankungen
bekannt
Erkrankungen der Nieren und Harnwege nicht
akutes Nierenversagen, Niereninsuffizienzc, renal-tubuläre
bekannt
Störung
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
gelegentlic abnorme Spermatogenese
und der Brustdrüse
h
Allgemeine Erkrankungen und
nicht
Fieber (sehr häufig), Asthenie, Unwohlsein, Extravasation
Beschwerden am Verabreichungsort
bekannt
an der Verabreichungsstelle
a: Infektiöse Komplikationen führten bei einigen Patienten zum Tod.
b: Bei anaphylaktoiden Reaktionen beschriebene Symptome: Gesichtsödem, Hautrötung, pfeifende
Atmung, Bronchospasmus, Tachykardie und Hypotonie.
c: Anstieg von Harnstoff-/Kreatininspiegel und Harnsäurespiegel im Serum und/oder Abnahme der
Kreatininclearance wurden unter “Niereninsuffizienz/Nierenversagen” eingeordnet.
d: Infolge der Extravasation traten lokale toxische Wirkungen auf die Weichgewebe auf, wie z. B.
Zellulitis, Fibrose und Nekrose (häufig), Schmerzen (häufig), Ödem (häufig) und Erythem
(häufig).
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
- Hyperurikämie:
Eine Hyperurikämie kommt beinahe ebenso häufig vor wie die Erhöhung des Harnstoff- und
Kreatininspiegels und tritt insbesondere nach Verabreichung von Dosen über 50 mg/m² auf.
Maximale Harnsäurekonzentrationen im Serum werden meistens 3–5 Tage nach der Behandlung
beobachtet. Durch Behandlung mit Allopurinol lässt sich der Harnsäurespiegel wirksam senken.
- Hypomagnesiämie:
Der Magnesiumspiegel ist insbesondere bei Muskelbeschwerden zu kontrollieren.
Endokrine Erkrankungen:
- Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH).
Erkrankungen des Nervensystems:
- Neurotoxizität:
Bei bestimmten Patienten wurden neurotoxische Wirkungen – zumeist in Form peripherer
Neuropathien – beobachtet. Auch Geschmacksverlust und Sensibilitätsausfälle wurden
beschrieben. Cisplatin-bedingte Neuropathien können nach lang dauernder Behandlung (über 4–7
Monate) vorkommen. Plötzlich auftretende, kurz dauernde Muskelkrämpfe wurden meistens bei
Patienten mit fortgeschrittenen peripheren Neuropathien beobachtet, die kumulative und relativ
hohe Cisplatin-Dosen erhalten hatten. Allerdings wurden neurologische Symptome auch nach einer
einmaligen Gabe von Cisplatin beobachtet. Die Behandlung mit Cisplatin muss abgebrochen
werden, wenn bereits während des ersten Zyklus neurologische Symptome auftreten. Die periphere
Neuropathie kann in bestimmten Fällen möglicherweise reversibel verlaufen.
Nach der Verabreichung von Zytostatika (einschließlich Cisplatin) wurden in sehr seltenen Fällen
Veränderungen des Sehvermögens in unterschiedlicher Ausprägung beschrieben. Diese
Veränderungen sind jedoch glücklicherweise temporär und die betroffenen Patienten erlangten
nach Abbruch der Behandlung eine normale Sehfunktion zurück.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
- Ototoxizität:
Ototoxizität wurde bei mehr als 31% der mit einer Einzeldosis von 50 mg/m² Cisplatin behandelten
Patienten beobachtet: Tinnitus und/oder Hörverlust im Bereich der hohen Frequenzen (4.000–
8.000 Hz). Gelegentlich war die Fähigkeit, einer normalen Unterhaltung zu folgen, beeinträchtigt.
Die ototoxischen Wirkungen von Cisplatin können bei Kindern in besonders schwerer Form
auftreten. Ein Hörverlust kann einseitig oder beidseitig auftreten und wird tendenziell bei
wiederholter Verabreichung häufiger und schwerer. Die Reversibilität der ototoxischen Wirkungen
konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Kinder und Jugendliche
Fälle von Hörverlust mit verzögertem Einsetzen bei Kindern und Jugendlichen wurde berichtet
(siehe Abschnitt 4.4.).
Daher sind vor der Verabreichung von Cisplatin sowie vor jedem Fortsetzungszyklus strenge
audiometrische Kontrollen unerlässlich.
Herzerkrankungen:
- Kardiale Symptome.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
- Hämatologische Toxizität:
Eine Knochenmarkdepression wird bei 25–30% der mit Cisplatin behandelten Patienten
festgestellt. Die niedrigsten Thrombozyten- und Leukozytenzahlen werden 18–23 Tage
(Streubreite 7,5–45 Tage) nach der Verabreichung beobachtet. Die Erholung erfolgt bei den
meisten Patienten am 39. Tag (Streubreite 13.–62. Tag) nach der Verabreichung der Dosis.
Leukopenie und Thrombozytopenie sind nach Anwendung von höheren Dosen (> 50 mg/m²)
besonders ausgeprägt und verlaufen in der Regel bei denjenigen Patienten schwerer, die zuvor
bereits mit Zytostatika (insbesondere alkylierenden Substanzen) behandelt wurden. Die
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Erholungsdauer beträgt üblicherweise zwischen 21 und 45 Tagen. Es wird empfohlen, jede Woche
eine Blutbildkontrolle durchzuführen. Eine Anämie (Hämoglobinabfall > 2 g) kommt etwa in
gleicher Häufigkeit und zur gleichen Zeit vor wie die Leukopenie und Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
- Gastrointestinale Toxizität:
Starke Übelkeit und Erbrechen treten unter Behandlung mit Cisplatin bei ungefähr allen Patienten
auf und sind gelegentlich so schwerwiegend, dass die Arzneimittelgabe unterbrochen werden muss.
In den meisten Fällen treten die Symptome 1–4 Stunden, spätestens 24 Stunden nach der
Behandlung auf. Übelkeit in verschiedenen Schweregraden und Anorexie können sogar eine
Woche nach der Behandlung noch vorhanden sein. Übelkeit und Erbrechen scheinen weniger
ausgeprägt zu sein, wenn der Patient vor und nach der Verabreichung intravenös hydriert wird.
Daneben ist die Gabe von Antiemetika in den meisten Fällen wirksam. Auch Diarrhöen wurden
häufig beobachtet.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
- Nephrotoxizität:
Eine Niereninsuffizienz, die sowohl dosisabhängig als auch dosiskumulativ auftritt, stellt den
wesentlichen dosislimitierenden Toxizitätsfaktor dar. Nephrotoxische Wirkungen wurden bei 28–
36% der mit einer Einzeldosis von 50 mg/m² Cisplatin behandelten Patienten festgestellt. Sie treten
im Laufe der zweiten Woche nach der Verabreichung der Dosis auf und manifestieren sich mit
einem Anstieg der Harnstoff-, Kreatinin- und Harnsäurespiegel und/oder einer Abnahme der
Kreatinin-Clearance. Dauer und Ausprägung der nephrotoxischen Wirkungen nehmen mit der Zahl
der Cisplatin-Wiederholungszyklen zu. Vor jeder weiteren Verabreichung von Cisplatin muss sich
die Nierenfunktion normalisiert haben. Die Nierenfunktionsstörung hängt mit einer Schädigung der
Nierentubuli zusammen. Die Nephrotoxizität kann durch 6- bis 8-stündige intravenöse Hydratation
oder Gabe von Mannitol vermindert werden, ist jedoch trotz dieser Maßnahmen nicht
ausgeschlossen.
Leber- und Gallenerkrankungen:
- Erhöhung der Transaminase SGOT.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
- Anaphylaktische Reaktionen:
Derartige Reaktionen wurden bei mit Cisplatin vorbehandelten Patienten beobachtet; sie beinhalten
Gesichtsödeme, asthmatische Beschwerden, Tachykardie und Hypotonie und treten innerhalb der
ersten Minuten nach der Verabreichung auf. Alle diese Reaktionen können durch intravenöse Gabe
von Epinephrin, Kortikoiden oder Antihistaminika unter Kontrolle gebracht werden. Patienten
müssen unter Behandlung mit Cisplatin im Hinblick auf mögliche anaphylaktische Reaktionen sehr
genau überwacht werden und es müssen eine geeignete Ausrüstung und adäquate Arzneimittel zur
Verfügung stehen, um derartige Komplikationen behandeln zu können.
- Gelegentlich tritt Anorexie auf.
- Bei unbeabsichtigter Extravasation besteht die Gefahr von Gewebenekrosen.
- Schluckauf.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über
die Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte, Abteilung Vigilanz, EUROSTATION
II, Victor Hortaplein, 40/40, B-1060 BRUSSEL, Website: www.fagg-afmps.be, E-Mail:
[email protected] anzuzeigen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
4.9
Überdosierung
Vorsicht ist geboten, um eine Überdosierung aus Unachtsamkeit zu vermeiden.
Eine akute Überdosis Cisplatin kann zu Nieren- und Leberinsuffizienz, Taubheit, Okulotoxizität
(einschließlich Netzhautablösung) und relevanter Knochenmarkdepression sowie zu
therapieresistenter Übelkeit, Erbrechen und/oder Neuropathie führen.
Eine Überdosierung kann tödlich verlaufen.
Ein spezifisches Antidot für den Fall einer Cisplatin-Überdosierung gibt es nicht. Auch eine 4 Stunden
nach der Überdosierung eingeleitete Hämodialyse hat aufgrund der schnellen und starken
Proteinbindung von Cisplatin nur geringe Wirkung auf die Ausscheidung von Cisplatin.
Die Behandlung einer Überdosierung besteht in allgemeinen unterstutzende Maßnahmen.
Zur Prävention übermässiger toxischer Wirkungen müssen Blutbild und Nierenfunktion sorgfältig
überwacht und die jeweils erforderlichen Maßnahmen durch einen Facharzt getroffen werden.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere antineoplastische Mittel, Platinverbindungen; ATC-Code:
L01XA01
Cisplatin ist ein Antineoplastikum, das in Monotherapie oder in Kombination mit anderen
chemotherapeutischen Wirkstoffen gegen verschiedene Tumorarten beim Menschen wirksam ist
(Hodenkarzinom, Ovarialkarzinom, Harnblasenkarzinom). Cisplatin wird auch angewendet zur
palliativen Therapie von Tumoren im Kopf- und Halsbereich, bestimmten Lungentumoren,
Prostatatumoren, Osteosarkomen und bestimmten Tumoren (einschließlich Neuroblastomen) bei
Kindern. Cisplatin hemmt die DNA-Synthese durch Ausbildung von Quervernetzungen innerhalb von
und zwischen den DNA-Ketten und scheint in allen Stadien des Zellzyklus zu wirken.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach einmaliger intravenöser (i.v.) Anwendung reichert sich Cisplatin sowohl beim Menschen als
auch bei Versuchstieren in Leber, Nieren, Dickdarm und Jejunum an. Nach oraler Gabe ist Cisplatin
unwirksam; die Penetration in das Zentralnervensystem ist gering. Nach intravenöser Injektion von
radioaktivem Cisplatin nimmt die Radioaktivität im Plasma biphasisch ab. Die initiale Halbwertszeit
beträgt 25–49 Minuten, die Halbwertszeit nach der Verteilung zwischen 58 und 73 Stunden. Nach der
Verteilung sind mehr als 90% der Radioaktivität im Plasma proteingebunden. Cisplatin wird
größtenteils über die Nieren eliminiert. Die renale Ausscheidung ist allerdings unvollständig: während
der ersten fünf Tage nach einer Dosis werden nur 27–43% der Radioaktivität mit dem Urin
ausgeschieden.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht zutreffend.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
-
Mannitol
Natriumhydroxid
Salzsäure
Natriumchlorid
10/12
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
6.2
Wasser für Injektionszwecke
Inkompatibilitäten
Wenn Cisplatin in Kontakt mit Aluminium kommt, bilden sich Ausfällungen (siehe Abschnitt 4.2).
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. Den Inhalt vor Licht schützen.
Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung: Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort
verwendet werden, sofern die Verdünnung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen
Bedingungen stattgefunden hat. Wenn das Produkt nicht unmittelbar verbraucht wird, liegen die
Aufbewahrungszeiten und -bedingungen bis zum Gebrauch in der Verantwortung des Anwenders.
Die zubereitete Lösung darf nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es sonst zu Ausfällungen
kommen kann.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Injektionslösung.
Cisplatine Hospira 50 mg/50 ml Onco-Tain:
1 Injektionsflasche aus Glas mit 50 mg Cisplatin/50 ml, verschlossen mit Gummistopfen und
Aluminiumkappen.
Cisplatine Hospira 100 mg/100 ml Onco-Tain:
1 Injektionsflasche aus Glas mit 100 mg Cisplatin/100 ml, verschlossen mit Gummistopfen und
Aluminiumkappen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Das Arzneimittel wird verdünnt mit 2 Liter von 5% Glucose in einer drittel- oder halbisotone
Kochsalzllösung), die 37,5 g Mannitol enthält, und dann über einen Zeitraum von 6–8 Stunden
infundiert. Während der ersten 24 Stunden nach der Infusion müssen eine adäquate Hydratation und
Urinbilanzierung erfolgen.
Die zubereitete Injektionslösung muss klar und farblos sein.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Hospira Benelux BVBA
Noorderplaats 9
B-2000 Antwerpen
11/12
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
8.
ZULASSUNGSNUMMERN
Cisplatine Hospira 50 mg/50 ml Onco-Tain: BE 197486.
Cisplatine Hospira 100 mg/100 ml Onco-Tain: BE 197495.
Verschreibungspflichtig
9.
DATUM
DER
ZULASSUNG
ERTEILUNG
DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER
Datum der Erteilung der Zulassung:
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 06/02/2003
10.
STAND DER INFORMATION
06/2016
Das Zulassungsdatum: 03/2017
12/12
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