Weitere Informationen: Homepage der AGES Durch einen Befall mit Rübenzystennematoden können erhebliche Ertragseinbußen entstehen. Diese können bei ungünstigen Bedingungen, wie hoher Ausgangsbesatz, früher Befall und schlechte Wasserversorgung bei einer anfälligen Sorte bis zu 50 Prozent betragen. http://www.ages.at/ages/landwirtschaftlichesachgebiete/pflanzengesundheit/nematoden/ Probennahme für Bodenuntersuchungen Nach der Rübenernte bis vor dem Rübenanbau Mindestens 200 Einstiche pro ha Probennahmetiefe 0 bis 30 cm Daraus eine Mischprobe von 1 Liter herstellen Die Proben in einen neuen Gefrierbeutel füllen Proben gut leserlich und eindeutig zuordenbar beschriften Antragsformular lesbar ausgefüllt beilegen Ihre Ansprechpartner Probenlagerung und Transport Proben unbedingt vor dem Austrocknen schützen Proben kühl lagern und transportieren (unter 8° C, nicht einfrieren) Untersuchung im Labor Untersuchung auf Befall durch Ausschwämmen der Zysten Ermittlung der Anzahl von Eiern und Larven bezogen auf 100 ml Boden Übermittlung eines Untersuchungsbefundes Preis für die Laboruntersuchung 2015 € 56,93 + 20% Mwst. pro Hektar Frau Ines Gabl BSc und Herr Hermann Hausdorf Tel.: 050 555 33315 Aquarelle: Peter Paul Kohlhaas Schadbilder: Ing. Josef Rieppl, AGES Mikroskopische Bilder: Ines Gabl, AGES Kontakt: AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Geschäftsfeld Ernährungssicherung Abteilung für Pflanzengesundheit im Feld- und Gartenbau Spargelfeldstraße 191, 1220 Wien E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Maßnahmen Biologie Symptome Schäden Untersuchung Sortenwahl Verwendung nur von Original-Saatgut. Bei Verdacht bzw. Befall sollten nur nematodentolerante bzw. resistente Sorten angebaut werden – die Schadschwelle liegt bei 500 Eier/Larven pro 100 ml Boden. Zwischenfrüchte Anbau nematodenresistenter Ölrettich- oder Senfsorten können zur Reduktion der Nematodenpopulation eingesetzt werden. Bei hohen Bodentemperaturen und sehr guter Durchwurzelung kann die Nematodenpopulation signifikant reduziert werden. Daraus kann einen Gewinn in der Zuckerproduktion von bis zu 25 Prozent resultieren. Die Rübenzystennematoden werden, wie die Kartoffelzystennematoden, zur Familie der Heteroderidae gezählt. Rübenzystennematoden leben im Boden und können in ihrer Dauerform, den mit Eiern bzw. Larven gefüllten Zysten, auch ohne Wirtspflanzen jahrelang überleben. Reife Zysten sind mit bis zu 500 Larven gefüllt, die sich so lange im Ruhezustand befinden, bis sie durch äußere Einflüsse (im Wesentlichen klimatisch bedingt) sowie Wirtspflanzen zum Schlüpfen aktiviert werden. Die Larven wandern zu jungen, wachsenden Wurzeln, dringen in das Pflanzengewebe ein und entwickeln sich zu Männchen und Weibchen. Während die Männchen wurmförmig und beweglich sind, sind die Weibchen zitronenförmig und sitzen außen an den Wurzeln fest und bilden die so genannte Zyste. Sie treten besonders auf mittelschweren Böden und bei zu häufigem Anbau von Rüben und Kreuzblütlern (z.B. Raps) auf. Pro Jahr sind mehrere Generationen möglich. • Welkende Rüben Pflanzen welken nesterweise im Bestand trotz ausreichender Wasserversorgung. Zu Befallsbeginn können sich die Pflanzen bei kühleren Temperaturen scheinbar erholen. • Zysten Fruchtfolge Rübenzystennematoden sind typische Fruchtfolgeschädlinge. Ein Fruchtwechsel (nur alle 4 Jahre Zuckerrüben) ist wesentlich. Der Anbau von Nichtwirtspflanzen, wie Mais (nicht bei Problemen mit der Späten Rübenfäule Rhizoctonia solani), Roggen und anderes Getreide, Luzerne, Zichorie, Lein, Zwiebel, Kartoffel, Mohn, Erbse, Klee, Sonnenblume, Hanf, … sind in der Fruchtfolge empfehlenswert. An den Seitenwurzeln können kleine, ca. stecknadelkopfgroße, zitronenförmige Zysten, die zu Beginn weiß, später braun gefärbt sind, zu sehen sein. Betriebshygiene Bei Nematodenbefall im Betrieb kommt der Reinigung von Bearbeitungsgeräten, Fußbekleidung und Fahrzeugen große Bedeutung zu, um eine Verschleppung der Zysten mit Erde auf weitere Flächen zu verhindern. Abfallerde soll auf keinen Fall auf Ackerflächen oder auf Mist ausgebracht werden (Gefahr einer Nematodenverschleppung mit der Mistausbringung). Auch die Verschleppung von befallenen Pflanzen ist zu vermeiden. • Wirtspflanzen: vor allem Kreuzblütler (Brassicaceae) und Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae), z.B. Zucker- und Futterrübe, Spinat, Mangold, Raps – besonders auch Ausfallraps, Rübsen, alle Kohlarten, Rettich, Radieschen sowie zahlreiche Unkräuter, wie z.B. Melde-Arten, Gänsefuß-Arten, Ackersenf, Hirtentäschel, Vogelmiere usw. Bärtigkeit Verstärkte Ausbildung von Seitenwurzeln als Reaktion auf den Nematodenbefall. Achtung: Verwechslungsgefahr mit Rizomania!