Flores lavandulae - Stadt

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Flores lavandulae
Lavendel, Echter
Pflanze: Lavandula angustifolia Mill. syn. L. officinalis Chaix.
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Der Echte Lavendel ist ein bis zu 60 cm hoch wachsender, winterharter Halbstrauch
mit stark verzweigten Ästen und aufrechten Zweigen. Die Blätter besitzen eine
schmal-lanzettliche Form, wobei die unteren weiß-filzig behaart, die oberen graugrün erscheinen. Die violetten Blüten sitzen am Ende von 10 bis 15 cm langen,
behaarten Stielen in ährenähnlichen Schein-quirlen.
Die im Mittelmeerraum beheimatete Pflanze wächst nur in höheren Lagen. In
tieferen Gebieten kommt es zur Hybridisierung des Echten Lavendels mit L. latifolia
Medik., dem Großen Speik zu Lavandula × intermedia Emeric. ex Loisel., dem
Lavandin.
Medizinisch verwendet werden die kurz vor dem Aufblühen geernteten Blüten samt
Blütenkelche und das daraus gewonnene ätherische Öl.
Herkunft:
Der Lavendel ist im Mittelmeer beheimatet. Die Droge wird aus Frankreich, Spanien und Südosteuropa
importiert.
Anwendung:
Innerlich eingenommen werden Zubereitungen aus Echten Lavendelblüten oder Lavendelöl bei nervös
bedingten Unruhezuständen und Einschlafstörungen empfohlen. Vor allem Linalool und Linalylacetat wird eine
beruhigende Wirkung zugesprochen, Linalool besitzt zusätzlich eine hemmende Wirkung auf das Wachstum
einiger Bakterien und Pilze. Die Droge wird auch zur Behandlung funktioneller Oberbauch-beschwerden und
nervösem Reizmagen, beim Roemheld-Syndrom, ein durch Blähungen im Ober-bauch gekennzeichneter
Symptomenkomplex, der sich auch in Herz-Kreislaufbeschwerden äußern kann, eingesetzt. Eine Kombination
mit anderen sedativ und blähungstreibend wirkenden Pflanzen kann sinnvoll sein.
Spiköl wird wegen des hohen Cineolgehaltes zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie z.B.
Bronchitiden verwendet.
Eine große Rolle spielt das Echte Lavendelöl in der Aromatherapie, Spiköl und Lavandinöl werden dagegen vor
allem in der Kosmetik- und Parfümindustrie eingesetzt. Kräuterkissen mit Lavendelblüten sollen bei
Einschlafstörungen helfen.
Äußerlich als Bad angewandt eigenen sich Lavendel-blüten zur Therapie nervös bedingter Kreislaufbeschwerden. Einreibemittel mit Lavendelblüten sollen bei rheumatischen Beschwerden schmerzstillend wirken.
Die Wirksamkeit bei diesen Anwendungs-gebieten ist jedoch nicht eindeutig belegt.
Lavendelblüten oder -blätter werden vor allem in der mediterranen Küche als Gewürz von süßen und salzigen
Speisen eingesetzt und sind z.B. Bestandteil der Kräuter der Provence. Lavendelkissen zwischen die Wäsche
gelegt sollen vor Mottenfraß schützen.
Dosierung:
Tee:
1 bis 2 Teelöffel Lavendelblüten werden mit ca. 150 ml heißem Wasser übergossen und nach 10 Minuten
abgeseiht. Mehrmals täglich, besonders am Abend vor dem Schlafengehen eine Tasse frisch bereiteten Tee
trinken.
Lavendelöl:
1 bis 4 Tropfen (entsprechend 20 bis 80 mg) als Einzeldosis z.B. auf einem Stück Würfelzucker einnehmen.
Badtherapie
20g bis 100g Lavendelblüten werden mit 2 l Wasser kurz aufgekocht, nach 10 Minuten gibt man das abgeseihte
Konzentrat in 20 l Wasser.
© 2008: Stadt-Apotheke Bargteheide
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