PDF 3 MB - Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle (Saale)

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Radiologische Veränderungen
bei Pleuraerkrankungen
Winfried Köpernik
Radiologische Praxis am Krankenhaus
„St. Elisabeth und St. Barbara“
Themen
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Radiologische Verfahren
Normalanatomie
Pneumothorax
Pleuraerguss, Pleuraempyem
Pleuraverdickungen, Pleuraplaques
Pleurale Tumoren
Interventionen an der Pleura
Radiologische Verfahren
• Konventionelles Röntgen
Durchleuchtung
• Sonographie
• Computertomographie
• Magnetresonanztomographie
über 100 Jahre Röntgen
Normalanatomie
Diederich,Wormanns
Radiologische Diagnostik der
Pleura (Radiologie up2date 2009)
HR-CT
Weichteilfenster
Pneumothorax
Typische projektionsradiographische Zeichen:
• sichtbare Pleuralinie
• vermehrte Transparenz lateral der kollabierten
Lunge
• fehlende Gefäßzeichnung lateral der kollabierten
Lunge
Pneumothorax
Indirekte Zeichen auf Liegeaufnahmen:
• auffällig scharfe Begrenzung von Herz,
Mediastinum, Zwerchfell
• vermehrte Transparenz
• „deep sulcus sign“
Pneumothorax
CT sensitivste Methode zum Nachweis oder
Ausschluss eines Pneumothorax
Besonderheiten:
• Fixierung der Lunge durch Adhäsionen
• Seropneumothorax
horizontale Begrenzung bei gleichzeitigem Vorliegen von
Pneumothorax und Erguss
• Pseudopneumothorax durch Hautfalten
Pleuraerguss
Pleuraerguss
Ursachen:
• Transsudat:
Herzinsuffizienz
(meist rechts oder rechts ausgeprägter)
Hypalbuminämie
• Exsudat:
Entzündung, Tumor
• Chylothorax: Lymphome, Trauma, iatrogen
• Hämatothorax: Trauma, Tumor, iatrogen
Pleuraerguss
Nachweis:
• MRT und CT: sehr sensitiv T2w MR-Sequenzen
ab 15 ml in der CT erkennbar
• Übersichtsaufnahmen:
seitliche Aufnahme im Stehen
p.a.-Aufnahme im Stehen
Liegeaufnahmen (a.-p.)
Seitenlage
ab 50-150 ml
ab 200-500 ml
oft erst ab 500-1000 ml
ab 5-15 ml
Pleuraerguss
Binnenstruktur, Differenzierung:
• Septierung:
Rö nicht erkennbar
CT und T1w MR-Sequenzen selten
besser in T2w MR-Sequenzen
Sonographie am sensitivsten
• Unterscheidung: Chylothorax (um 0 HE), ausgedehnt
Transsudat homogen und nahezu
wasseräquivalent (< 15 HE)
exsudativ, purulent (> 20 HE)
>30 HE vereinbar mit Hämatothorax
60-70 HE Koagel
Pleuraerguss
• „split pleura sign“
typisch für Exsudat oder Empyem
auch bei chronischen nicht infizierten Ergüssen
• Bildgebung nicht zuverlässig
bei Unterscheidung von Transsudat und Exsudat/Empyem
→ Diagnostische Aspiration
Pleuraerguss
• Interlobärerguss
partielle Verklebungen, flacher bikonvexer homogener
Schatten, auch zitronenförmig oder kugelrund
• abgekapselter Erguss
• subpulmonaler Erguss
• Zwerchfellinversion
Pleuraempyem
• für die Diagnose spricht das zeitlich versetzte
Auftreten oder die Größenzunahme des
Ergusses
(z.B. nach Pneumonie oder Thorakotomie)
• CT: kontrastmittelanreichernde Kapsel
(„split pleura sign“)
nicht spezifisch, kann auch fehlen
Intrapulmonal oder extrapulmonal?
• pulmonale Raumforderungen mit spitzem Winkel
zur Thoraxwand
• pleurale Raumforderungen mit stumpfem Winkel
zur Thoraxwand
• „incomplete border sign“
Pleuraverdickungen, - plaques
• benigne Pleuraverdickungen sparen meist die
mediastinale Pleura aus
(DD zum Pleuramesotheliom)
• Pleuraplaques –
Zeichen einer Asbestexposition
meldepflichtige Berufserkrankung
Hinweise auf eine pulmonale Mitbeteiligung
zellarmes hyalines Gewebe
Pleuraplaque mit dystropher Verkalkung
Pleurale Tumoren
• Pleuralipom
Strahlentransparenz im Röntgen
fettäquivalent in der CT
• Pseudotumor – Rundatelektase
• Fibröser Tumor der Pleura
(benignes Pleuramesotheliom, Pleurafibrom)
weichteildicht, kräftig vaskularisiert, scharf begrenzt
semimaligne lokal agressive Variante
Anteile einer mesenchymalen
spindelzelligen Tumorstruktur,
a.e. Anteile eines fibrösen Pleuratumors
Pleurale Tumoren
• Malignes Pleuramesotheliom
asbestassoziiert
Pleuraverdickung > 10mm
Lokalisation auch an der Pleura mediastinalis
Thoraxwandinfiltration, Metastasen
Schrumpfung des betroffenen Hemithorax
• Pleurakarzinose
Lungen-, Mamma-, Magen-, Ovarialkarzinom ..
malignes Lymphom
Assoziation mit Lymphangiosis carcinomatosa
Interventionen an der Pleura
• Zugangsweg
dorsal am Oberrand der Rippe,
ventral in der Mitte des Interkostalraums
• Drainagewahl und Verfahren nach Viskosität
des Ergusses und zugrundeliegender Klinik
Gefäß- und Nervenverlauf beachten
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