Propädeutikum Mathematik Jürgen Grahl, WS 2010/11 Kapitel 1: Mathematische Symbole Variablen Pflicht Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Grundgesamtheit für das neubezeichnete Objekt benennen Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Grundgesamtheit für das neubezeichnete Objekt benennen Beispiel: Gut: Eine natürliche Zahl r heißt Teiler einer natürlichen Zahl n, wenn es eine natürliche Zahl s gibt mit rs = n. Schlecht: r heißt Teiler von n, wenn es ein s gibt mit rs = n. Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Grundgesamtheit für das neubezeichnete Objekt benennen Beispiel: Gut: Eine natürliche Zahl r heißt Teiler einer natürlichen Zahl n, wenn es eine natürliche Zahl s gibt mit rs = n. Schlecht: r heißt Teiler von n, wenn es ein s gibt mit rs = n. Kür Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Grundgesamtheit für das neubezeichnete Objekt benennen Beispiel: Gut: Eine natürliche Zahl r heißt Teiler einer natürlichen Zahl n, wenn es eine natürliche Zahl s gibt mit rs = n. Schlecht: r heißt Teiler von n, wenn es ein s gibt mit rs = n. Kür suggestive Bezeichnungen wählen, übliche Konventionen einhalten natürliche Zahlen: k, l, m, n, reelle Zahlen: x, y , komplexe Zahlen: z, Funktionen: f , g , h, Winkel: griechische Kleinbuchstaben . . . ). Variablen Pflicht Bezeichnungskollisionen vermeiden! Grundgesamtheit für das neubezeichnete Objekt benennen Beispiel: Gut: Eine natürliche Zahl r heißt Teiler einer natürlichen Zahl n, wenn es eine natürliche Zahl s gibt mit rs = n. Schlecht: r heißt Teiler von n, wenn es ein s gibt mit rs = n. Kür suggestive Bezeichnungen wählen, übliche Konventionen einhalten natürliche Zahlen: k, l, m, n, reelle Zahlen: x, y , komplexe Zahlen: z, Funktionen: f , g , h, Winkel: griechische Kleinbuchstaben . . . ). schon global“ vergebene Symbole vermeiden ” Ein Winkel sollte nicht π heißen, eine Zahlvariable nicht i (imaginäre Einheit) oder e (Eulersche Zahl). Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Beim Umgang mit Variablen (und anderen Symbolen) in mathematischen Texten sollte man immer auf Folgendes achten / sich fragen: Sensibilität für neu auftauchende / unbekannte Variablen - deren Auftreten sollte auffallen und nicht kritiklos hingenommen werden. (Negativbeispiel: Eulers Gottesbeweis) Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Beim Umgang mit Variablen (und anderen Symbolen) in mathematischen Texten sollte man immer auf Folgendes achten / sich fragen: Sensibilität für neu auftauchende / unbekannte Variablen - deren Auftreten sollte auffallen und nicht kritiklos hingenommen werden. (Negativbeispiel: Eulers Gottesbeweis) Ist die Variable wohlerklärt? Wo und wie? Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Beim Umgang mit Variablen (und anderen Symbolen) in mathematischen Texten sollte man immer auf Folgendes achten / sich fragen: Sensibilität für neu auftauchende / unbekannte Variablen - deren Auftreten sollte auffallen und nicht kritiklos hingenommen werden. (Negativbeispiel: Eulers Gottesbeweis) Ist die Variable wohlerklärt? Wo und wie? In wohldurchdachten mathematischen Texten sollten eigentlich keine unerklärten Symbole vorkommen. Jedes Symbol wird (gewöhnlich im Rahmen einer Definition oder durch Quantoren) erklärt. Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Beim Umgang mit Variablen (und anderen Symbolen) in mathematischen Texten sollte man immer auf Folgendes achten / sich fragen: Sensibilität für neu auftauchende / unbekannte Variablen - deren Auftreten sollte auffallen und nicht kritiklos hingenommen werden. (Negativbeispiel: Eulers Gottesbeweis) Ist die Variable wohlerklärt? Wo und wie? In wohldurchdachten mathematischen Texten sollten eigentlich keine unerklärten Symbole vorkommen. Jedes Symbol wird (gewöhnlich im Rahmen einer Definition oder durch Quantoren) erklärt. Tipp. Beim Auftreten eines vermeintlich unbekannten Symbols sollte man den vorangehenden Text durchforsten, ob es nicht doch früher schon erklärt wurde. Variablen Gewöhnlich ist der Wirkungsbereich“ einer Variablen eingegrenzt: er ” beschränkt sich ab Deklaration der Variablen meist auf einen Satz und den zugehörigen Beweis, auf ein Beispiel oder längstens auf einen Abschnitt. Beim Umgang mit Variablen (und anderen Symbolen) in mathematischen Texten sollte man immer auf Folgendes achten / sich fragen: Sensibilität für neu auftauchende / unbekannte Variablen - deren Auftreten sollte auffallen und nicht kritiklos hingenommen werden. (Negativbeispiel: Eulers Gottesbeweis) Ist die Variable wohlerklärt? Wo und wie? In wohldurchdachten mathematischen Texten sollten eigentlich keine unerklärten Symbole vorkommen. Jedes Symbol wird (gewöhnlich im Rahmen einer Definition oder durch Quantoren) erklärt. Tipp. Beim Auftreten eines vermeintlich unbekannten Symbols sollte man den vorangehenden Text durchforsten, ob es nicht doch früher schon erklärt wurde. Aus welcher Grundgesamtheit stammt die Variable? Variablen Aufgabe. Was ist an den folgenden Formulierungen zu beanstanden / suboptimal? Man berechne in einem rechtwinkligen Dreieck jeweils die dritte Seite. a) a = 3, b = 4 b) a = 3, c = 8 c) b = 1, c = 2 Variablen Aufgabe. Was ist an den folgenden Formulierungen zu beanstanden / suboptimal? Man berechne in einem rechtwinkligen Dreieck jeweils die dritte Seite. a) a = 3, b = 4 b) a = 3, c = 8 c) b = 1, c = 2 Wir betrachten im Rn die Punkte A, B, C , . . . , Z . Variablen Aufgabe. Was ist an den folgenden Formulierungen zu beanstanden / suboptimal? Man berechne in einem rechtwinkligen Dreieck jeweils die dritte Seite. a) a = 3, b = 4 b) a = 3, c = 8 c) b = 1, c = 2 Wir betrachten im Rn die Punkte A, B, C , . . . , Z . Wir stellen n durch seine Primfaktorzerlegung n = p1 p2 · · · pn dar. Funktionen / Abbildungen Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches (ii) und die Angabe einer Zuordnungsvorschrift. Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches (ii) und die Angabe einer Zuordnungsvorschrift. Es muss also klar sein, was in die Funktion hineingesteckt werden darf“ ” (Definitionsbereich), Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches (ii) und die Angabe einer Zuordnungsvorschrift. Es muss also klar sein, was in die Funktion hineingesteckt werden darf“ ” (Definitionsbereich), was prinzipiell herauskommen kann“ (Zielbereich) und ” Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches (ii) und die Angabe einer Zuordnungsvorschrift. Es muss also klar sein, was in die Funktion hineingesteckt werden darf“ ” (Definitionsbereich), was prinzipiell herauskommen kann“ (Zielbereich) und ” wie die Ausgabe aus der Eingabe erzeugt wird“ ” (Zuordnungsvorschrift). Funktionen / Abbildungen Eine Funktion (= Abbildung) ist festgelegt durch (i) die Angabe ihres Definitions- und Zielbereiches (ii) und die Angabe einer Zuordnungsvorschrift. Es muss also klar sein, was in die Funktion hineingesteckt werden darf“ ” (Definitionsbereich), was prinzipiell herauskommen kann“ (Zielbereich) und ” wie die Ausgabe aus der Eingabe erzeugt wird“ ” (Zuordnungsvorschrift). Mit f (x) wird dann der Funktionswert der Funktion f an der Stelle (oder für das Argument x“) bezeichnet. ” Funktionen Beispiel: Die Verdoppelungsfunktion“ sei erklärt durch ” f : R → R, x 7→ f (x) := 2x. Funktionen Beispiel: Die Verdoppelungsfunktion“ sei erklärt durch ” f : R → R, x 7→ f (x) := 2x. Die zu erklärende Funktion wird mit einem Symbol bezeichnet (hier f ), Funktionen Beispiel: Die Verdoppelungsfunktion“ sei erklärt durch ” f : R → R, x 7→ f (x) := 2x. Die zu erklärende Funktion wird mit einem Symbol bezeichnet (hier f ), Definitions- und Zielbereich werden angegeben (hier beide Male R) Funktionen Beispiel: Die Verdoppelungsfunktion“ sei erklärt durch ” f : R → R, x 7→ f (x) := 2x. Die zu erklärende Funktion wird mit einem Symbol bezeichnet (hier f ), Definitions- und Zielbereich werden angegeben (hier beide Male R) es wird die Zuordnungsvorschrift angegeben ( x 7→ f (x) := 2x“). ” Funktionen - Deklaration (Kurzform) Im mathematischen Alltag werden Funktionen gerne auch verkürzt erklärt. Man muss sich dann den Rest selbständig dazu denken. Funktionen - Deklaration (Kurzform) Im mathematischen Alltag werden Funktionen gerne auch verkürzt erklärt. Man muss sich dann den Rest selbständig dazu denken. Beispiele: Wir erklären die Verdoppelungsfunktion f durch f (x) := 2x für x ∈ R. Funktionen - Deklaration (Kurzform) Im mathematischen Alltag werden Funktionen gerne auch verkürzt erklärt. Man muss sich dann den Rest selbständig dazu denken. Beispiele: Wir erklären die Verdoppelungsfunktion f durch f (x) := 2x für x ∈ R. f (x) := 2x, x ∈ R. Funktionen - Deklaration (Kurzform) Im mathematischen Alltag werden Funktionen gerne auch verkürzt erklärt. Man muss sich dann den Rest selbständig dazu denken. Beispiele: Wir erklären die Verdoppelungsfunktion f durch f (x) := 2x für x ∈ R. f (x) := 2x, x ∈ R. Tipp. Formulierungen der Art die Verdoppelungsfunktion f (x) := 2x“ ” sollte man vermeiden - hier werden Funktion und Funktionswert verwechselt. Funktionen - Deklaration (Kurzform) Im mathematischen Alltag werden Funktionen gerne auch verkürzt erklärt. Man muss sich dann den Rest selbständig dazu denken. Beispiele: Wir erklären die Verdoppelungsfunktion f durch f (x) := 2x für x ∈ R. f (x) := 2x, x ∈ R. Tipp. Formulierungen der Art die Verdoppelungsfunktion f (x) := 2x“ ” sollte man vermeiden - hier werden Funktion und Funktionswert verwechselt. Warnung. Der mit f (x) bezeichnete Funktionswert von f an der Stelle x darf nicht mit der Funktion selbst verwechselt werden! Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Zu einer Funktion f : X −→ Y und einer Teilmenge A ⊆ X kann man die Restriktion von f auf A definieren: f |A : A −→ Y , f |A (x) := f (x) für alle x ∈ A. Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Zu einer Funktion f : X −→ Y und einer Teilmenge A ⊆ X kann man die Restriktion von f auf A definieren: f |A : A −→ Y , f |A (x) := f (x) für alle x ∈ A. Warnung: Beim Übergang von f zur Restriktion f |A können sich die Eigenschaften der Funktion gravierend ändern. Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Zu einer Funktion f : X −→ Y und einer Teilmenge A ⊆ X kann man die Restriktion von f auf A definieren: f |A : A −→ Y , f |A (x) := f (x) für alle x ∈ A. Warnung: Beim Übergang von f zur Restriktion f |A können sich die Eigenschaften der Funktion gravierend ändern. Beispiel: Es sei f : R −→ [0; ∞[ definiert durch f (x) := x 2 für alle x ∈ R. Dann ist f surjektiv, aber nicht injektiv. Jedoch ist die Restriktion f |[1;∞[ : [1; ∞[−→ [0; ∞[ injektiv, aber nicht surjektiv. Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Zu einer Funktion f : X −→ Y und einer Teilmenge A ⊆ X kann man die Restriktion von f auf A definieren: f |A : A −→ Y , f |A (x) := f (x) für alle x ∈ A. Warnung: Beim Übergang von f zur Restriktion f |A können sich die Eigenschaften der Funktion gravierend ändern. Beispiel: Es sei f : R −→ [0; ∞[ definiert durch f (x) := x 2 für alle x ∈ R. Dann ist f surjektiv, aber nicht injektiv. Jedoch ist die Restriktion f |[1;∞[ : [1; ∞[−→ [0; ∞[ injektiv, aber nicht surjektiv. Betrags- und Wurzelfunktion sind Beispiele für Funktionen, bei denen das obengenannte Konzept nicht vollständig greift. √ Die Funktionswerte werden mit |x| bzw. x bezeichnet. Aber wie gibt man die jeweilige Funktion selbst an? Funktionen - Wichtige Beispiele identische Funktion id (auch Identität oder identische Abbildung genannt) auf einer Menge A. id : A → A, x 7→ id(x) := x. Zu einer Funktion f : X −→ Y und einer Teilmenge A ⊆ X kann man die Restriktion von f auf A definieren: f |A : A −→ Y , f |A (x) := f (x) für alle x ∈ A. Warnung: Beim Übergang von f zur Restriktion f |A können sich die Eigenschaften der Funktion gravierend ändern. Beispiel: Es sei f : R −→ [0; ∞[ definiert durch f (x) := x 2 für alle x ∈ R. Dann ist f surjektiv, aber nicht injektiv. Jedoch ist die Restriktion f |[1;∞[ : [1; ∞[−→ [0; ∞[ injektiv, aber nicht surjektiv. Betrags- und Wurzelfunktion sind Beispiele für Funktionen, bei denen das obengenannte Konzept nicht vollständig greift. √ Die Funktionswerte werden mit |x| bzw. x bezeichnet. Aber wie gibt man die jeweilige Funktion selbst an? Antwort: Punktnotation“: Man bezeichnet √ die Betragsfunktion mit ” | · | bzw. die Quadratwurzelfunktion mit ·. Funktionen - abschnittsweise Definition Bei konkret vorgegebenen Funktionen wird manchmal die Abbildungsvorschrift abschnittsweise angegeben. So wird die Betragsfunktion | · | : R → R erklärt durch ( x für x ≥ 0, |x| := −x für x < 0. Funktionen - abschnittsweise Definition Bei konkret vorgegebenen Funktionen wird manchmal die Abbildungsvorschrift abschnittsweise angegeben. So wird die Betragsfunktion | · | : R → R erklärt durch ( x für x ≥ 0, |x| := −x für x < 0. Warnung. Folgende Formulierungen sind unschön: ( ( x für x ≥ 0, x für x ≥ 0, |x| := |x| := −x sonst, −x für x ≤ 0, Funktionen - abschnittsweise Definition Bei konkret vorgegebenen Funktionen wird manchmal die Abbildungsvorschrift abschnittsweise angegeben. So wird die Betragsfunktion | · | : R → R erklärt durch ( x für x ≥ 0, |x| := −x für x < 0. Warnung. Folgende Formulierungen sind unschön: ( ( x für x ≥ 0, x für x ≥ 0, |x| := |x| := −x sonst, −x für x ≤ 0, Im ersten Fall ist evtl unklar, was mit sonst“ gemeint sein soll. im ” zweiten Fall wird der Fall x = 0 zweimal berücksichtigt - es stellt sich die Frage nach der Wohldefiniertheit von f (0). Funktionen - abschnittsweise Definition Bei konkret vorgegebenen Funktionen wird manchmal die Abbildungsvorschrift abschnittsweise angegeben. So wird die Betragsfunktion | · | : R → R erklärt durch ( x für x ≥ 0, |x| := −x für x < 0. Warnung. Folgende Formulierungen sind unschön: ( ( x für x ≥ 0, x für x ≥ 0, |x| := |x| := −x sonst, −x für x ≤ 0, Im ersten Fall ist evtl unklar, was mit sonst“ gemeint sein soll. im ” zweiten Fall wird der Fall x = 0 zweimal berücksichtigt - es stellt sich die Frage nach der Wohldefiniertheit von f (0). Tipp. Fallunterscheidungen immer vollständig und ohne Überlappung durchführen. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Beispiele: In folgenden Fällen sind die Kompositionen g ◦ f nicht erklärt / sinnlos: Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Beispiele: In folgenden Fällen sind die Kompositionen g ◦ f nicht erklärt / sinnlos: f : R −→ R, x 7→ f (x) := 5x 2 −1, g : [0; ∞[−→ R, x 7→ g (x) := √ x. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Beispiele: In folgenden Fällen sind die Kompositionen g ◦ f nicht erklärt / sinnlos: f : R −→ R, x 7→ f (x) := 5x 2 −1, g : [0; ∞[−→ R, x 7→ g (x) := Problem: Wurzel aus negativen Zahlen nicht erklärt. √ x. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Beispiele: In folgenden Fällen sind die Kompositionen g ◦ f nicht erklärt / sinnlos: f : R −→ R, x 7→ f (x) := 5x 2 −1, g : [0; ∞[−→ R, x 7→ g (x) := Problem: Wurzel aus negativen Zahlen nicht erklärt. f : (x, y ) 7→ (x 2 , 2y ), g (v ) := 1 v √ x. Funktionen - Wohldefiniertheit Bei der Deklaration von Funktionen (und anderen mathematischen Größen) stellt sich oft das Problem der Wohldefiniertheit: Komposition g ◦ f von Funktionen f : A −→ Bf und g : Bg −→ C ist nur definiert, wenn Bf = Bg , wenn also Definitions- und Zielbereich von f und g zueinander passen. Bei vollständiger Angabe der Funktionen mit Definitions- und Zielbereich fallen diesbezügliche Fehler leicht auf - nicht aber, wenn man Definitions- und Zielbereich weglässt. Beispiele: In folgenden Fällen sind die Kompositionen g ◦ f nicht erklärt / sinnlos: f : R −→ R, x 7→ f (x) := 5x 2 −1, g : [0; ∞[−→ R, x 7→ g (x) := Problem: Wurzel aus negativen Zahlen nicht erklärt. 1 v Problem: Division durch Vektoren im R2 nicht erklärt f : (x, y ) 7→ (x 2 , 2y ), g (v ) := √ x. Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Beispiele: S : Menschheit −→ N, p 7→ S(p) := Schuhgröße von p. Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Beispiele: S : Menschheit −→ N, p 7→ S(p) := Schuhgröße von p. Problem: Schuhgröße abhängig von Wahl des rechten oder linken Fusses? Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Beispiele: S : Menschheit −→ N, p 7→ S(p) := Schuhgröße von p. Problem: Schuhgröße abhängig von Wahl des rechten oder linken Fusses? Die Argumentfunktion arg, die jedem Punkt (im R2 ) auf der Kreislinie vom Radius 1 um 0 den Winkel zur positiven reellen Achse zuordnet arg : (cos t, sin t) 7→ t Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Beispiele: S : Menschheit −→ N, p 7→ S(p) := Schuhgröße von p. Problem: Schuhgröße abhängig von Wahl des rechten oder linken Fusses? Die Argumentfunktion arg, die jedem Punkt (im R2 ) auf der Kreislinie vom Radius 1 um 0 den Winkel zur positiven reellen Achse zuordnet arg : (cos t, sin t) 7→ t Problem: t nur bis auf Vielfache von 2π eindeutig bestimmt, d.h. Wohldefiniertheit nur, wenn man zusätzlich t ∈ [0; 2π[ verlangt. Funktionen - Wohldefiniertheit Es ist a priori nicht klar, ob die Funktionsvorschrift eindeutig ist. Beispiele: S : Menschheit −→ N, p 7→ S(p) := Schuhgröße von p. Problem: Schuhgröße abhängig von Wahl des rechten oder linken Fusses? Die Argumentfunktion arg, die jedem Punkt (im R2 ) auf der Kreislinie vom Radius 1 um 0 den Winkel zur positiven reellen Achse zuordnet arg : (cos t, sin t) 7→ t Problem: t nur bis auf Vielfache von 2π eindeutig bestimmt, d.h. Wohldefiniertheit nur, wenn man zusätzlich t ∈ [0; 2π[ verlangt. Addition und Multiplikation in Restklassenringen Z/qZ werden über Repräsentanten erklärt. Problem: Unabhängigkeit von Wahl der Repräsentanten? Details: Lineare Algebra Summenzeichen u.ä. Summenzeichen u.ä. Beispiel. Ein Polynom p vom Grad n (für ein beliebige natürliche Zahl n) hat die allgemeine Form p(x) = an x n + · · · + a2 x 2 + a1 x + a0 . Summenzeichen u.ä. Beispiel. Ein Polynom p vom Grad n (für ein beliebige natürliche Zahl n) hat die allgemeine Form p(x) = an x n + · · · + a2 x 2 + a1 x + a0 . Dies schreibt man mit Hilfe des Summenzeichens Σ kurz n X p(x) = ak x k . k=0 Summenzeichen u.ä. Beispiel. Ein Polynom p vom Grad n (für ein beliebige natürliche Zahl n) hat die allgemeine Form p(x) = an x n + · · · + a2 x 2 + a1 x + a0 . Dies schreibt man mit Hilfe des Summenzeichens Σ kurz n X p(x) = ak x k . k=0 Exakt definiert man dabei eine Summe 0 X k=0 ak := a0 und Pn n+1 X k=0 k=0 ak ak := rekursiv: Man setzt n X k=0 ak + an+1 . Summenzeichen u.ä. Beispiel. Ein Polynom p vom Grad n (für ein beliebige natürliche Zahl n) hat die allgemeine Form p(x) = an x n + · · · + a2 x 2 + a1 x + a0 . Dies schreibt man mit Hilfe des Summenzeichens Σ kurz n X p(x) = ak x k . k=0 Exakt definiert man dabei eine Summe 0 X ak := a0 Pn n+1 X und k=0 k=0 ak ak := k=0 rekursiv: Man setzt n X ak + an+1 . k=0 Nach demselben Prinzip Q erklärt man allgemeine Produkte von Zahlen mit dem Produktzeichen sowieTDurchschnitte bzw. Vereinigungen von S Teilmengen einer Menge mit bzw. : n Y k=1 ak , n \ k=1 Ak , n [ k=1 Ak . Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Unterscheide: In obiger Summe ist k eine gebundene Variable (außerhalb der Summe unsichtbar), n hingegen eine freie Variable. Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Unterscheide: In obiger Summe ist k eine gebundene Variable (außerhalb der Summe unsichtbar), n hingegen eine freie Variable. Statt k kann auch ein anderes (noch nicht vergebenes) Symbol Pn verwendet werden, d.h. µ=0 aµ bedeutet dasselbe. Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Unterscheide: In obiger Summe ist k eine gebundene Variable (außerhalb der Summe unsichtbar), n hingegen eine freie Variable. Statt k kann auch ein anderes (noch nicht vergebenes) Symbol Pn verwendet werden, d.h. µ=0 aµ bedeutet dasselbe. Für den Summationsindex müssen die untere und die obere Grenze angegeben werden (hier 0 bzw. n). Schreibweisen wie X ak k sollten vermieden oder nur dann benutzt werden, wenn völlig eindeutig ist, was gemeint ist. Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Unterscheide: In obiger Summe ist k eine gebundene Variable (außerhalb der Summe unsichtbar), n hingegen eine freie Variable. Statt k kann auch ein anderes (noch nicht vergebenes) Symbol Pn verwendet werden, d.h. µ=0 aµ bedeutet dasselbe. Für den Summationsindex müssen die untere und die obere Grenze angegeben werden (hier 0 bzw. n). Schreibweisen wie X ak k sollten vermieden oder nur dann benutzt werden, wenn völlig eindeutig ist, was gemeint ist. Die Anzahl der Summanden erhält man als obere Grenze minus ” untere Grenze plus eins “. Summenzeichen u.ä. In der Summe n X ak k=0 nennt man k die Laufvariable oder den Summationsindex. Unterscheide: In obiger Summe ist k eine gebundene Variable (außerhalb der Summe unsichtbar), n hingegen eine freie Variable. Statt k kann auch ein anderes (noch nicht vergebenes) Symbol Pn verwendet werden, d.h. µ=0 aµ bedeutet dasselbe. Für den Summationsindex müssen die untere und die obere Grenze angegeben werden (hier 0 bzw. n). Schreibweisen wie X ak k sollten vermieden oder nur dann benutzt werden, wenn völlig eindeutig ist, was gemeint ist. Die Anzahl der Summanden erhält man als obere Grenze minus ” untere Grenze plus eins “. P∞ k Unendliche Summen“ (besser: Reihen) wie k=0 x : Nichttriviales ” Problem der Analysis Summenzeichen - Indexverschiebung Beispiel. Ersetzen wir in der Summe 9 X an n=3 den Index n durch m = n + 2, so erhalten wir 11 X am−2 m=5 was dieselbe Summe bezeichnet. Tipp. Verbindung zwischen neuem und altem Index durch eine Gleichung darstellen und dies nach beiden Indizes auflösen, um die neuen Grenzen und die Ersetzungsregel zu bestimmen. - Summationsgrenzen und Index verschieben sich gegenläufig. Summenzeichen u.ä. Man definiert m−1 X ak := 0, k=m (leere Summe bzw. leeres Produkt). m−1 Y k=m ak := 1 Summenzeichen u.ä. Man definiert m−1 X k=m ak := 0, m−1 Y ak := 1 k=m (leere Summe bzw. leeres Produkt). S0 Die leere Vereinigung ist die leere Menge: k=1 Ak = ∅; ein leerer Durchschnitt (von 0 Mengen) ist hingegen i.Allg. nicht definiert; er würde auf die nicht existente Allmenge führen. Summenzeichen u.ä. Man definiert m−1 X ak := 0, k=m m−1 Y ak := 1 k=m (leere Summe bzw. leeres Produkt). S0 Die leere Vereinigung ist die leere Menge: k=1 Ak = ∅; ein leerer Durchschnitt (von 0 Mengen) ist hingegen i.Allg. nicht definiert; er würde auf die nicht existente Allmenge führen. Manchmal wird der Bereich für die Laufvariable durch eine Ungleichung, mit einer Einschränkung oder durch Aufzählung angegeben: 5 X k=1 k gerade ak , X 2≤k≤8 bk , X k∈{1,3,5} ak . Summenzeichen u.ä. Man definiert m−1 X ak := 0, k=m m−1 Y ak := 1 k=m (leere Summe bzw. leeres Produkt). S0 Die leere Vereinigung ist die leere Menge: k=1 Ak = ∅; ein leerer Durchschnitt (von 0 Mengen) ist hingegen i.Allg. nicht definiert; er würde auf die nicht existente Allmenge führen. Manchmal wird der Bereich für die Laufvariable durch eine Ungleichung, mit einer Einschränkung oder durch Aufzählung angegeben: 5 X ak , k=1 k gerade X 2≤k≤8 bk , X k∈{1,3,5} Nützlich sind mitunter Teleskopsummen: Z.B. ist n X k=0 (ak+1 − ak ) = an+1 − a0 ak . Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X k=1 p2k−1 = 9 X j=−n+1 p−1−2j Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X k=1 p2k−1 = 9 X j=−n+1 p−1−2j Richtig: n X k=1 p2k−1 = −1 X j=−n p−1−2j Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X p2k−1 = 9 X p−1−2j j=−n+1 k=1 n Y j=1 c3j−1 = n−1 Y i=0 c3j+2 , Richtig: n X k=1 p2k−1 = −1 X j=−n p−1−2j Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X p2k−1 = 9 X p−1−2j Richtig: j=−n+1 k=1 n Y j=1 c3j−1 = n−1 Y i=0 c3j+2 , n X p2k−1 = k=1 Richtig: n Y j=1 c3j−1 = −1 X p−1−2j j=−n n−1 Y j=0 c3j+2 , Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X p2k−1 = 9 X p−1−2j Richtig: j=−n+1 k=1 n Y j=1 c3j−1 = n−1 Y n X p2k−1 = k=1 c3j+2 , n Y Richtig: c3j−1 = j=1 i=0 n X ν=0 k 2ν = 2n X r =0 kr − n X s=0 k 2s+1 . −1 X p−1−2j j=−n n−1 Y j=0 c3j+2 , Summenzeichen u.ä. Aufgabe. Welche der folgenden Gleichungen sind falsch? Wie muss man ggf. die rechte Seite korrigieren? n X p2k−1 = 9 X p−1−2j Richtig: j=−n+1 k=1 n Y j=1 c3j−1 = n−1 Y n X p2k−1 = k=1 c3j+2 , n Y Richtig: c3j−1 = j=1 i=0 n X k 2ν = ν=0 2n X kr − r =0 n X k 2s+1 . s=0 Richtig: n X ν=0 k 2ν = 2n X r =0 kr − n−1 X s=0 k 2s+1 . −1 X p−1−2j j=−n n−1 Y j=0 c3j+2 , Logik Fallstrick Gleichungsketten Fallstrick Gleichungsketten Werden Ketten von Gleichungen (oder Ungleichungen) untereinander geschrieben, so bedeutet das, dass die untere Gleichung (bzw. Ungleichung) aus der oberen folgt. Fallstrick Gleichungsketten Werden Ketten von Gleichungen (oder Ungleichungen) untereinander geschrieben, so bedeutet das, dass die untere Gleichung (bzw. Ungleichung) aus der oberen folgt. Beispiel. Lösung von 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 in der Form 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 r + 3r 2 + 3r + 1 = 0 (r + 1)3 = 0 r +1 = 0 r = −1 | + r3 − r − 4 3 √ |3 |−1 Fallstrick Gleichungsketten Werden Ketten von Gleichungen (oder Ungleichungen) untereinander geschrieben, so bedeutet das, dass die untere Gleichung (bzw. Ungleichung) aus der oberen folgt. Beispiel. Lösung von 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 in der Form 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 r + 3r 2 + 3r + 1 = 0 (r + 1)3 = 0 r +1 = 0 r = −1 | + r3 − r − 4 3 √ |3 |−1 Gezeigt wird also 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 ⇒ r = −1. Damit haben wir 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 nicht gelöst, sondern nur gezeigt: Wenn es eine Lösung gibt, dann ist es r = −1. Fallstrick Gleichungsketten Uns fehlt noch der Schluss von unten nach oben“. Tatsächlich impliziert ” in unserem Beispiel die untere Gleichung auch jeweils die obere. Wenn wir also zeigen wollen, dass r = −1 die (einzige) Lösung von 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 ist, so hätten wir ⇐⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ 3r 2 + 4r + 5 = r + 3r 2 + 3r + 1 = (r + 1)3 = r +1 = r = 3 schreiben müssen. −r 3 + r + 4 0 0 0 −1 | + r3 − r − 4 √ |3 |−1 Fallstrick Gleichungsketten Uns fehlt noch der Schluss von unten nach oben“. Tatsächlich impliziert ” in unserem Beispiel die untere Gleichung auch jeweils die obere. Wenn wir also zeigen wollen, dass r = −1 die (einzige) Lösung von 3r 2 + 4r + 5 = −r 3 + r + 4 ist, so hätten wir ⇐⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ ⇐⇒ 3r 2 + 4r + 5 = r + 3r 2 + 3r + 1 = (r + 1)3 = r +1 = r = 3 −r 3 + r + 4 0 0 0 −1 | + r3 − r − 4 √ |3 |−1 schreiben müssen. Fazit 1. Schlüsse von unten nach oben sollten unbedingt vermieden werden. Fazit 2. Der saubere Aufschrieb einer Lösung sollte nicht aussehen wie die Lösungsfindung auf Schmierpapier. Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis Aufgabe: Man zeige die für alle natürlichen Zahlen n gültige Formel n X k=0 k(k + 1) = n(n + 1)(n + 2) . 3 Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis Aufgabe: Man zeige die für alle natürlichen Zahlen n gültige Formel n X k=0 k(k + 1) = n(n + 1)(n + 2) . 3 Eine typische Übungsblatt-Lösung könnte so aussehen: Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis Induktionsanfang (n = 0): 0 X k(k + 1) = 0 = k=0 0(0 + 1)(0 + 2) 3 w.A. Induktionsschritt (n → n + 1): n+1 X k(k + 1) = (n + 1)[(n + 1) + 1][(n + 1) + 2] 3 k(k + 1) + (n + 1)(n + 2) = (n + 1)(n + 2)(n + 3) 3 n(n + 1)(n + 2) + n2 + 3n + 2 3 = k=0 n X k=0 1 3 (n + 3n2 + 2n) + n2 + 3n + 2 3 3n2 + 2n + 3n2 + 9n 0 = (n2 + 3n + 2)(n + 3) 3 1 3 (n + 6n2 + 11n + 6) 3 6n2 + 11n = 0 = w.A. Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis Induktionsanfang (n = 0): 0 X k(k + 1) = 0 = k=0 0(0 + 1)(0 + 2) 3 w.A. Induktionsschritt (n → n + 1): n+1 X k(k + 1) = (n + 1)[(n + 1) + 1][(n + 1) + 2] 3 k(k + 1) + (n + 1)(n + 2) = (n + 1)(n + 2)(n + 3) 3 n(n + 1)(n + 2) 2 + n + 3n + 2 3 = 1 3 2 2 (n + 3n + 2n) + n + 3n + 2 3 = k=0 n X k=0 2 2 (n2 + 3n + 2)(n + 3) 3 1 3 2 (n + 6n + 11n + 6) 3 2 3n + 2n + 3n + 9n = 6n + 11n 0 = 0 w.A. Kritik: Logische Struktur bleibt unklar. Bestenfalls könnte man sie so (hinein-)interpretieren, dass von oben nach unten geschlossen werden soll. Aus der zu beweisenden Identität wurde also 0 = 0 gefolgert. Damit ist nichts bewiesen! Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis — verbessert Korrekte Lösung: Induktionsverankerung: Für n = 0 gilt wie behauptet 0 X k(k + 1) = 0 = k=0 0(0 + 1)(0 + 2) . 3 Induktionsschritt: Die behauptete Formel sei für eine natürliche Zahl n gültig. Dann folgt n+1 X k(k + 1) Abspalten des letzten Gliedes = k=0 n X k(k + 1) + (n + 1)(n + 2) k=0 Induktionsvoraussetzung = = n(n + 1)(n + 2) + (n + 1)(n + 2) 3 (n + 1)(n + 2)(n + 3) . 3 Also gilt die Formel auch für n + 1. Kraft vollständiger Induktion ist die Behauptung damit für alle natürlichen Zahlen n bewiesen. Gleichungsketten in einem Induktionsbeweis — verbessert Korrekte Lösung: Induktionsverankerung: Für n = 0 gilt wie behauptet 0 X k(k + 1) = 0 = k=0 0(0 + 1)(0 + 2) . 3 Induktionsschritt: Die behauptete Formel sei für eine natürliche Zahl n gültig(Nicht: für alle n ∈ N). Dann folgt n+1 X k(k + 1) Abspalten des letzten Gliedes = k=0 n X k(k + 1) + (n + 1)(n + 2) k=0 Induktionsvoraussetzung = = n(n + 1)(n + 2) + (n + 1)(n + 2) 3 (n + 1)(n + 2)(n + 3) . 3 Also gilt die Formel auch für n + 1. Kraft vollständiger Induktion ist die Behauptung damit für alle natürlichen Zahlen n bewiesen. Freie und gebundene Variablen Freie und gebundene Variablen Aufgabe: Was passt an folgenden Definitionen nicht? Es seien a1 , a2 , . . . reelle Zahlen. Wir setzen sn := k X n=1 an . Freie und gebundene Variablen Aufgabe: Was passt an folgenden Definitionen nicht? Es seien a1 , a2 , . . . reelle Zahlen. Wir setzen sn := k X an . n=1 Korrektur: Gemeint ist wohl: k X sk := an oder n=1 sn := n X k=1 ak . Freie und gebundene Variablen Aufgabe: Was passt an folgenden Definitionen nicht? Es seien a1 , a2 , . . . reelle Zahlen. Wir setzen sn := k X an . n=1 Korrektur: Gemeint ist wohl: k X sk := an oder n=1 sn := n X ak . k=1 Es sei f : [a; b] −→ R eine stetige Funktion. Diese ist bekanntlich“ ” (Riemann-)integrierbar. Wir setzen Z b F (x) := f (x) dx für alle x ∈ [a; b]. a Der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung besagt dann F0 = f . Freie und gebundene Variablen Aufgabe: Was passt an folgenden Definitionen nicht? Es seien a1 , a2 , . . . reelle Zahlen. Wir setzen sn := k X an . n=1 Korrektur: Gemeint ist wohl: k X sk := an oder n=1 sn := n X ak . k=1 Es sei f : [a; b] −→ R eine stetige Funktion. Diese ist bekanntlich“ ” (Riemann-)integrierbar. Wir setzen Z b F (x) := f (x) dx für alle x ∈ [a; b]. a Der Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung besagt dann F0 = f . Korrektur: Gemeint ist wohl Z x F (x) := f (t) dt für alle x ∈ [a; b]. a Freie und gebundene Variablen In beiden Fällen werden freie und gebundene (d.h. nach außen unsichtbare“) Variablen verwechselt. ” Freie und gebundene Variablen In beiden Fällen werden freie und gebundene (d.h. nach außen unsichtbare“) Variablen verwechselt. ” gebundene Variablen: an Quantoren oder andere Operatoren“ ” gebundene Variablen, Laufvariablen bei Summation, Integration, Grenzwertbildung usw. Freie und gebundene Variablen In beiden Fällen werden freie und gebundene (d.h. nach außen unsichtbare“) Variablen verwechselt. ” gebundene Variablen: an Quantoren oder andere Operatoren“ ” gebundene Variablen, Laufvariablen bei Summation, Integration, Grenzwertbildung usw. freie Variablen: nicht-gebundene Variablen. Diese müssen vor ihrer ersten Benutzung eingeführt werden - siehe Kapitel 1. Freie und gebundene Variablen In beiden Fällen werden freie und gebundene (d.h. nach außen unsichtbare“) Variablen verwechselt. ” gebundene Variablen: an Quantoren oder andere Operatoren“ ” gebundene Variablen, Laufvariablen bei Summation, Integration, Grenzwertbildung usw. freie Variablen: nicht-gebundene Variablen. Diese müssen vor ihrer ersten Benutzung eingeführt werden - siehe Kapitel 1. Rb Beispiel: In a f (x) dx sind a, b, f freie Variable, x eine gebundene Variable. Freie und gebundene Variablen In beiden Fällen werden freie und gebundene (d.h. nach außen unsichtbare“) Variablen verwechselt. ” gebundene Variablen: an Quantoren oder andere Operatoren“ ” gebundene Variablen, Laufvariablen bei Summation, Integration, Grenzwertbildung usw. freie Variablen: nicht-gebundene Variablen. Diese müssen vor ihrer ersten Benutzung eingeführt werden - siehe Kapitel 1. Rb Beispiel: In a f (x) dx sind a, b, f freie Variable, x eine gebundene Variable. Gebundene Variablen kann man nach Belieben in andere (nicht als freie Variable vorkommende!) umbenennen: Z.B. ist Z b Z f (x) dx = a b f (t) dt. a Bei freien Variablen ist dies nicht möglich. Quantoren Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Schreibweise: A(x1 , . . . , xn ) Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Schreibweise: A(x1 , . . . , xn ) √ Beispiel. A(n):= n ist eine natürliche Zahl“: A(2) ist wahr, A( 2) ist ” falsch. Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Schreibweise: A(x1 , . . . , xn ) √ Beispiel. A(n):= n ist eine natürliche Zahl“: A(2) ist wahr, A( 2) ist ” falsch. Ist A eine Aussagenform auf einer Grundgesamtheit M, so schreiben wir die Aussage A(x) ist wahr für alle x ∈ M“ kurz in der Form ” ∀x∈M A(x). Wir nennen ∀ den Allquantor. Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Schreibweise: A(x1 , . . . , xn ) √ Beispiel. A(n):= n ist eine natürliche Zahl“: A(2) ist wahr, A( 2) ist ” falsch. Ist A eine Aussagenform auf einer Grundgesamtheit M, so schreiben wir die Aussage A(x) ist wahr für alle x ∈ M“ kurz in der Form ” ∀x∈M A(x). Wir nennen ∀ den Allquantor. Für die Aussage A(x) ist wahr für mindestens ein x ∈ M“ schreiben wir ” ∃x∈M A(x). Wir nennen ∃ den Existenzquantor. Quantoren Prädikate sind Aussageformen mit einer oder mehreren freien Variablen, die erst einen Wahrheitswert erhalten, wenn man für (jede) dieser Variablen einen Wert einsetzt. Schreibweise: A(x1 , . . . , xn ) √ Beispiel. A(n):= n ist eine natürliche Zahl“: A(2) ist wahr, A( 2) ist ” falsch. Ist A eine Aussagenform auf einer Grundgesamtheit M, so schreiben wir die Aussage A(x) ist wahr für alle x ∈ M“ kurz in der Form ” ∀x∈M A(x). Wir nennen ∀ den Allquantor. Für die Aussage A(x) ist wahr für mindestens ein x ∈ M“ schreiben wir ” ∃x∈M A(x). Wir nennen ∃ den Existenzquantor. All- und Existenzquantor beziehen sich auf eine Variable und ein Prädikat, das von dieser freien Variablen abhängt. Der Quantor bindet dann diese freie Variable: Aus dem Prädikat A(x) mit der freien Variablen x wird eine Aussage ∀x∈M A(x) (ohne freie Variable!) Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= Prädikat A(n) mit freier Variabler n . Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= . Prädikat A(n) mit freier Variabler n Sprachlich gleichwertige Formulierungen für die Allaussage ∀x∈M A(x) sind Für jedes x in M gilt A(x) Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= . Prädikat A(n) mit freier Variabler n Sprachlich gleichwertige Formulierungen für die Allaussage ∀x∈M A(x) sind Für jedes x in M gilt A(x) Sei x ∈ M beliebig. Dann gilt A(x). Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= . Prädikat A(n) mit freier Variabler n Sprachlich gleichwertige Formulierungen für die Allaussage ∀x∈M A(x) sind Für jedes x in M gilt A(x) Sei x ∈ M beliebig. Dann gilt A(x). Für ein beliebiges Element x von M gilt A(x). Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= . Prädikat A(n) mit freier Variabler n Sprachlich gleichwertige Formulierungen für die Allaussage ∀x∈M A(x) sind Für jedes x in M gilt A(x) Sei x ∈ M beliebig. Dann gilt A(x). Für ein beliebiges Element x von M gilt A(x). Ist x ∈ M, dann gilt A(x). Quantoren Beispiel. Die Summenformel für die ersten n natürlichen Zahlen lautet ∀n∈N n X k=1 | n(n + 1) 2 {z } k= . Prädikat A(n) mit freier Variabler n Sprachlich gleichwertige Formulierungen für die Allaussage ∀x∈M A(x) sind Für jedes x in M gilt A(x) Sei x ∈ M beliebig. Dann gilt A(x). Für ein beliebiges Element x von M gilt A(x). Ist x ∈ M, dann gilt A(x). Jedes Element x aus M erfüllt A(x). Vertauschung zweier gleichartiger Quantoren Folgen in einer Aussage mehrere Allquantoren aufeinander, so kann man diese vertauschen: Die Aussagen ∀x∈M ∀y ∈N A(x, y ) sind äquivalent. und ∀y ∈N ∀x∈M A(x, y ) Vertauschung zweier gleichartiger Quantoren Folgen in einer Aussage mehrere Allquantoren aufeinander, so kann man diese vertauschen: Die Aussagen ∀x∈M ∀y ∈N A(x, y ) und ∀y ∈N ∀x∈M A(x, y ) sind äquivalent. Daher schreibt man oft kurz ∀x∈M,y ∈N A(x, y ). Vertauschung zweier gleichartiger Quantoren Folgen in einer Aussage mehrere Allquantoren aufeinander, so kann man diese vertauschen: Die Aussagen ∀x∈M ∀y ∈N A(x, y ) und ∀y ∈N ∀x∈M A(x, y ) sind äquivalent. Daher schreibt man oft kurz ∀x∈M,y ∈N A(x, y ). Ebenso kann man zwei aufeinanderfolgende Existenzquantoren vertauschen: Die Aussagen ∃x∈M ∃y ∈N A(x, y ) und ∃y ∈N ∃x∈M A(x, y ) sind äquivalent. Daher schreibt man oft kurz ∃x∈M,y ∈N A(x, y ). Nichtvertauschbarkeit von Existenz- und Allquantor Warnung: Das Vertauschen von All- und Existenzquantoren ist nicht zulässig. Nichtvertauschbarkeit von Existenz- und Allquantor Warnung: Das Vertauschen von All- und Existenzquantoren ist nicht zulässig. Beispiel: Es sei M die Menge aller Männer und F die Menge aller Frauen. Es sei B(m, f ) := m hat eine Beziehung mit f “. ” Was bedeuten dann 1 ∀m∈M ∃f ∈F B(m, f ) ? Nichtvertauschbarkeit von Existenz- und Allquantor Warnung: Das Vertauschen von All- und Existenzquantoren ist nicht zulässig. Beispiel: Es sei M die Menge aller Männer und F die Menge aller Frauen. Es sei B(m, f ) := m hat eine Beziehung mit f “. ” Was bedeuten dann 1 ∀m∈M ∃f ∈F B(m, f ) ? 2 ∃f ∈F ∀m∈M B(m, f ) ? Existenz- und Eindeutigkeitsaussagen Eine Existenzaussage ∃x∈M A(x) ist wahr, wenn mindestens ein x ∈ M existiert, so dass A(x) wahr ist. Wenn man ausdrücken will, dass genau ein solches x existiert, so verwendet man den Existenz- und Eindeutigkeitsquantor ∃!x∈M A(x) oder ∃1x∈M A(x). . Beweistechnik bei Allaussagen Den Beweis einer Allaussage ∀x∈M A(x) beginnt man gewöhnlich mit Es sei x ∈ M beliebig. Wir zeigen, dass A(x) gilt. Dann folgt der Beweis von A(x) und man erspart sich dabei das Mitschleppen“ des Allquantors durch den Beweis. ” Beweistechnik bei Allaussagen Den Beweis einer Allaussage ∀x∈M A(x) beginnt man gewöhnlich mit Es sei x ∈ M beliebig. Wir zeigen, dass A(x) gilt. Dann folgt der Beweis von A(x) und man erspart sich dabei das Mitschleppen“ des Allquantors durch den Beweis. ” Tipp. Um eine Allaussage zu widerlegen, genügt ein einziges Gegenbeispiel. Beweistechnik bei Allaussagen Den Beweis einer Allaussage ∀x∈M A(x) beginnt man gewöhnlich mit Es sei x ∈ M beliebig. Wir zeigen, dass A(x) gilt. Dann folgt der Beweis von A(x) und man erspart sich dabei das Mitschleppen“ des Allquantors durch den Beweis. ” Tipp. Um eine Allaussage zu widerlegen, genügt ein einziges Gegenbeispiel. Beispiel. Behauptung: Alle ungeraden Zahlen sind Primzahlen. Beweistechnik bei Allaussagen Den Beweis einer Allaussage ∀x∈M A(x) beginnt man gewöhnlich mit Es sei x ∈ M beliebig. Wir zeigen, dass A(x) gilt. Dann folgt der Beweis von A(x) und man erspart sich dabei das Mitschleppen“ des Allquantors durch den Beweis. ” Tipp. Um eine Allaussage zu widerlegen, genügt ein einziges Gegenbeispiel. Beispiel. Behauptung: Alle ungeraden Zahlen sind Primzahlen. Beweis, dass die Behauptung falsch ist: 9 = 3 · 3 ist eine ungerade Zahl, die keine Primzahl ist. Beweistechnik bei Existenz- und Eindeutigkeitsaussagen Den Beweis einer Existenzaussage ∃x∈M A(x) führt man gewöhnlich dadurch, dass man ein geeignetex x ∈ M vom ” Himmel fallen lässt“ und nachweist, dass es die gewünschten Eigenschaften hat, d.h. dass A(x) wahr ist. Beweistechnik bei Existenz- und Eindeutigkeitsaussagen Den Beweis einer Existenzaussage ∃x∈M A(x) führt man gewöhnlich dadurch, dass man ein geeignetex x ∈ M vom ” Himmel fallen lässt“ und nachweist, dass es die gewünschten Eigenschaften hat, d.h. dass A(x) wahr ist. Beim Beweis einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage ∃!x∈M A(x) geht man zunächst wie bei der Existenzaussage vor und lässt ein x ∈ M mit A(x) = w vom Himmel fallen. Anschließend muss man noch zeigen, dass kein anderes Element in M ebenfalls die Eigenschaft A aufweist. Das erledigt man dadurch, dass man die Existenz eines x 0 ∈ M mit A(x 0 ) = w annimmt und folgert, dass x = x 0 gelten muss. Beweistechnik bei Existenz- und Eindeutigkeitsaussagen Den Beweis einer Existenzaussage ∃x∈M A(x) führt man gewöhnlich dadurch, dass man ein geeignetex x ∈ M vom ” Himmel fallen lässt“ und nachweist, dass es die gewünschten Eigenschaften hat, d.h. dass A(x) wahr ist. Beim Beweis einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage ∃!x∈M A(x) geht man zunächst wie bei der Existenzaussage vor und lässt ein x ∈ M mit A(x) = w vom Himmel fallen. Anschließend muss man noch zeigen, dass kein anderes Element in M ebenfalls die Eigenschaft A aufweist. Das erledigt man dadurch, dass man die Existenz eines x 0 ∈ M mit A(x 0 ) = w annimmt und folgert, dass x = x 0 gelten muss. Tipp: Man zerlege den Beweis einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage immer in einen Existenzbeweis und einen Eindeutigkeitsbeweis. Verneinung von Quantoren Die Verneinung einer Existenzausage ist eine Allaussage und umgekehrt. ¬∀x∈M A(x) ⇔ ∃x∈M ¬A(x) ¬∃x∈M A(x) ⇔ ∀x∈M ¬A(x) Verneinung von Quantoren Die Verneinung einer Existenzausage ist eine Allaussage und umgekehrt. ¬∀x∈M A(x) ⇔ ∃x∈M ¬A(x) ¬∃x∈M A(x) ⇔ ∀x∈M ¬A(x) Beim Vorbeiziehen“ einer Negation an einem Quantor wird also aus ” einem Existenz- ein Allquantor und umgekehrt. Verneinung von Quantoren Die Verneinung einer Existenzausage ist eine Allaussage und umgekehrt. ¬∀x∈M A(x) ⇔ ∃x∈M ¬A(x) ¬∃x∈M A(x) ⇔ ∀x∈M ¬A(x) Beim Vorbeiziehen“ einer Negation an einem Quantor wird also aus ” einem Existenz- ein Allquantor und umgekehrt. Vorsicht: Die Verneinung einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage ist keine Allaussage. Verneinung von Quantoren Die Verneinung einer Existenzausage ist eine Allaussage und umgekehrt. ¬∀x∈M A(x) ⇔ ∃x∈M ¬A(x) ¬∃x∈M A(x) ⇔ ∀x∈M ¬A(x) Beim Vorbeiziehen“ einer Negation an einem Quantor wird also aus ” einem Existenz- ein Allquantor und umgekehrt. Vorsicht: Die Verneinung einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage ist keine Allaussage. Aufgabe. Wie lautet die Negation der folgenden Aussagen? In jeder Galaxie gibt es einen Planeten, auf dem es in jedem Land eine Stadt gibt, deren sämtliche Bewohner mindestens einmal eine Analysis-Vorlesung oder eine Lineare-Algebra-Vorlesung besucht haben. Verneinung von Quantoren Die Verneinung einer Existenzausage ist eine Allaussage und umgekehrt. ¬∀x∈M A(x) ⇔ ∃x∈M ¬A(x) ¬∃x∈M A(x) ⇔ ∀x∈M ¬A(x) Beim Vorbeiziehen“ einer Negation an einem Quantor wird also aus ” einem Existenz- ein Allquantor und umgekehrt. Vorsicht: Die Verneinung einer Existenz- und Eindeutigkeitsaussage ist keine Allaussage. Aufgabe. Wie lautet die Negation der folgenden Aussagen? In jeder Galaxie gibt es einen Planeten, auf dem es in jedem Land eine Stadt gibt, deren sämtliche Bewohner mindestens einmal eine Analysis-Vorlesung oder eine Lineare-Algebra-Vorlesung besucht haben. Wenn zwei Ebenen einen gemeinsamen Punkt besitzen, dann sind sie nicht parallel.