Der Pfandbrief Themen für Privatanleger

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Der Pfandbrief
Themen für Privatanleger
Artikeldienst des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken vdp
Nachdruck honorarfrei
November 2006
1. BelWertV zementiert die Sicherheit des Pfandbriefs
Der Beleihungswert basiert auf einem Ertrags- und einem Sachwert
BaFin greift auf bewährte Regeln der Hypothekenbanken zurück
Bessere Transparenz der Wertentwicklung für alle Marktteilnehmer
2. Warum kostet kurzes Geld so viel wie langes Geld ?
Die Erwartungen der Marktteilnehmer sind entscheidend
Vertrauen in die Inflationsbekämpfung der Notenbanken
3. Festzinshypotheken stabilisieren die Immobilienmärkte
Und der Häuslebauer kann ruhig schlafen
Variable Zinsen sind eine Spekulation auf sinkende Zinsen
Bei steigenden Zinsen drohen aber höhere Belastungen
Redaktion: Bruno Hidding, 64380 Roßdorf, Bergweg 5, Telefon 06154-693867 – Fax 06154-693868
Herausgeber: Verband deutscher Pfandbriefbanken, 10117 Berlin, Tel. 030-20915330 –
www.pfandbrief.de
Nachdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten
Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für Schäden, die durch die Nutzung der Informationen dieses
Artikeldienstes verursacht werden. Die Beiträgen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und
stellen keine Anlageempfehlung und kein Angebot zum Erwerb oder Verkauf der besprochenen
Wertpapiere dar.
Der Pfandbrief
Themen für Privatanleger
Artikeldienst des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken vdp
November 2006
1. BelWertV zementiert die Sicherheit des Pfandbriefs
Der Beleihungswert basiert auf einem Ertrags- und einem Sachwert
BaFin greift auf bewährte Regeln der Hypothekenbanken zurück
Bessere Transparenz der Wertentwicklung für alle Marktteilnehmer
Wieso ist eigentlich der Pfandbrief als Anlagepapier so sicher, wie dies die im Verband
der Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Institute immer behaupten, fragen
sich viele Anleger. Wenn ich eine Unternehmensanleihe kaufe und das Unternehmen
geht pleite, wird meine Anleihe notleidend. Wieso sollte das bei einem Pfandbrief
grundlegend anders sein?
Der Pfandbriefbanker würde in diesem Zusammenhang auf drei Faktoren hinweisen.
Zum einen auf die Deckungsmasse an beliehenen Immobilien, der den emittierten
Pfandbriefen als Sicherungsstock gegenübersteht; ähnlich wie die in einem
Sondervermögen gehaltenen Wertpapiere bei einem Investmentfonds.
Ad zwei würde dann der Hinweis auf die sehr vorsichtige Ermittlung des
Beleihungswertes, aufgespalten in einen Ertragswert und einen Sachwert als
Kontrollwert von Immobilien kommen. Dieser ist soeben in der am 1. August 2006 in
Kraft
getretenen
Beleihungswertermittlungsverordnung
(BelWertV)
für
alle
Pfandbriefbanken erstmals gesetzlich geregelt worden. Damit wurde die Transparenz
der Wertermittlung für die Zwecke der Pfandbriefdeckung zum Vorteil aller
Marktteilnehmer wesentlich verbessert. Der Verband vdp definiert den Beleihungswert
als zeitraumbezogenen Sicherheitswert unabhängig vom Konjunkturverlauf. Das soll
heißen, dass in Immobilien-Boomphasen, annäherungsweise also zur Zeit, bei der
Berechnung des Beleihungswertes sicher Nachhaltigkeitsabschläge vorgenommen
würden.
Und dann käme ad drei vom Pfandbriefbanker noch der Hinweis, dass von diesem
Nachhaltigkeits-Beleihungswert nur bis zu 60 Prozent beliehen werden. Also eine starke
weitere Sicherheitsmarge die bewirken soll, dass die Summe der gewährten Darlehen
immer unter dem Wert der Immobilien-Sicherheiten liegt. Die Grafik veranschaulicht die
Zusammenhänge. Pfandbriefbanker sind stolz darauf, das es in 236 Jahren Pfandbrief
noch nie einen Ausfall gegeben hat. Hid.
(1800 Anschläge, ohne Grafik) Nachdruck honorarfrei
(Weitere Details vergl.
www.pfandbrief.de)
Immobilien-Banking
2006
des
vdp,
S.
41
ff.
oder
November 2006
2. Warum kostet kurzes Geld so viel wie langes Geld ?
Die Erwartungen der Marktteilnehmer sind entscheidend
Vertrauen in die Inflationsbekämpfung der Notenbanken
Die Kapitalmarktzinsen liegen derzeit fast in allen Laufzeiten auf dem gleichen Niveau
(vergl. Grafik). Das ist eine ungewöhnliche Situation; eine derart flache
Zinsstrukturkurve, wie die Kreditanalysten dies formulieren, ist eigentlich nicht normal.
Üblicherweise erhält der, der sich für längere Zeit von seinem Geld trennt, höhere
Zinsen als der, der sein Geld nur für eine kurze, und damit besser überschaubare Zeit
hergibt. Umgekehrt werfen dementsprechend normalerweise langlaufende Pfandbriefe
eine mehr oder weniger deutlich höhere Rendite ab als Kurzläufer von einem oder zwei
Jahren. Derzeit liegen jedoch die Pfandbriefrenditen von eins bis zu zehn Jahren auf
einem Niveau von knapp vier Prozent, bilden also fast eine Gerade. Woran liegt das und
welche Faktoren sind zu beachten?
0,7
Aktuelle
%
%-Punkte
Pfandbriefe (PEX-Renditen)
0,6
4,0
3,9
3,8
0,5
Bundesanleihen/ -obligationen
3,7
0,4
3,6
0,3
3,5
Renditedifferenz (linke Skala)
0,2
3,4
0,1
3,3
0,0
3,2
1J
2J
3J
4J
5J
6J
7J
8J
9J
10J
Quelle: Helaba Trust
Wenn Geldgeber für Zehnjahresgeld mit dem Einjahressatz von rd. 4 Prozent zufrieden
sind, signalisiert das Vertrauen. Nämlich Vertrauen darin, dass die Notenbanken
(Europäische Zentralbank und z.B. der US Federal Reserve Board) die
Inflationstendenzen mit Argusaugen beobachten und natürlich im Ansatz bekämpfen,
der Anleger folglich für eine längerfristige Geldhergabe keine zusätzliche
Inflationsentschädigung in seine Renditeüberlegungen einbauen muss. Die
vergleichsweise hohen Sätze bei den kurzen Laufzeiten signalisieren umgekehrt, dass
es die Marktteilnehmer überwiegend nicht ausschließen, dass die Notenbanken zur
Inflationsbekämpfung das kurze Geld doch noch einmal, oder evtl. auch zweimal,
verteuern werden.
In diesem Umfeld wälzen die Ökonomen eine ganze Reihe von Unsicherheits- bzw.
Einflussfaktoren in ihrem Kopf: Sind die Zinserhöhungen in den USA am Ende? – kühlt
die Konjunktur im Euroraum 2007 ab? – Wie wirkt die Mehrwertsteuererhöhung in
Deutschland auf die Nachfrage? – ist die EZB-Inflationsprognose für 2007 zu hoch? wie entwickeln sich die Ölpreise? – wie sind die verschiedenen geopolitischen Risken
einzuschätzen usw.. Entsprechend den Antworten auf diese Fragen müssen die
Marktteilnehmer – Geldgeber und Geldnehmer – entscheiden, wie sie agieren. Auf
Nummer sicher gehen oder spekulieren? Hid.
(2150 Zeichen ohne Grafik) Nachdruck honorarfrei
November 2006
3. Festzinshypotheken stabilisieren die Immobilienmärkte
Und der Häuslebauer kann ruhig schlafen
Variable Zinsen sind eine Spekulation auf sinkende Zinsen
Bei steigenden Zinsen drohen aber höhere Belastungen
Wenn die Zinsen steigen, ändert sich bei den meisten deutschen Hausbesitzern wenig.
Sie haben zur Absicherung eines guten Schlafes eine langjährige Festzinshypothek mit
bis zu 20 Jahren Laufzeit abgeschlossen, so dass sie zwischenzeitliche
Zinsbewegungen an den Märkten nicht besonders jucken. Für die gesamten deutschen
Immobilienmärkte generell bleiben steigende Zinsen ebenfalls erst einmal von relativ
geringem Einfluss, weil neben dem großen Block an Festzinskrediten lediglich die neuen
Kredite sukzessiv zu den höheren Zinsen abgeschlossen werden.
Die Grafik „Sensivität der durchschnittlichen Hypothekenzinszahlungen der Haushalte
auf eine Veränderung der Kurzfristzinsen“ (vergl. Immobilien-Banking 2006 des
Verbandes deutscher Pfandbriefbanken, S. 9., bzw. www.pfandbrief.de) zeigt klar, das
in Deutschland diese „Sensitivität“ – eben wegen des hohen Anteils an Festzinskrediten
– nahe Null liegt, während England unter den zehn untersuchten europäischen Ländern
einsam an der Spitze rangiert. Bei steigenden Zinsen und z.T. stark sinkenden
Hauspreisen wurden viele britische Häuslebauer „exekutiert“, es verblieb ihnen also nur
noch die Abtragung des Restes ihres Hausdarlehens, das Haus selbst hatte hingegen
schon neue Eigner.
Generell gilt, dass ein Festzinssystem sich stabilisierend auf die Immobilienpreise in
einem Land auswirkt. Der einzelne Häuslebauer sollte aus diesen Beobachtungen
jenseits aller volkswirtschaftlichen Erkenntnisse seine Schlüsse ziehen. Die
Festzinshypothek bietet eine feste Kalkulationsgrundlage, lässt ruhig schlafen und
verhindert unangenehme Überraschungen. Gerade vor dem Hintergrund der zur Zeit
noch historisch niedrigen Zinsen sollte die Entscheidung leicht fallen. Die Befürworter
variabler Zinsen, die die Mitglieder des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken auf
Wunsch natürlich auch bieten, werden dann schnell verstummen, wenn die Zinsen
einmal wieder steigen sollten. Hid.
( 1900 Zeichen, ohne Grafik)
Nachdruck honorarfrei
Belegexemplar erbeten
Redaktion: Bruno Hidding, 64380 Roßdorf, Bergweg 5, Telefon 06154-693867 – Fax 06154-693868
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www.pfandbrief.de
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Wertpapiere dar.
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