Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Abteilung für Angewandte Mathematik Prof. Dr. Patrick Dondl Dr. Keith Anguige Sommersemester 2017 Numerik 2 Blatt 2 Abgabe: 24. Mai 2017 Polynominterpolation Aufgabe 9 (Präsenzaufgabe). (1) Sei f ∈ C 2 ([a, b]) mit der Eigenschaft f (a) = f (b) und f 0 (a) = f 0 (b) = 0. Geben Sie 00 eine optimale untere Schranke für die Anzahl Qn der Nullstellen von f an. (2) Für Stützstellen x0 , . . . , xn , sei w(x) = j=0 (x − xj ) das Stützstellenpolynom und Li , i = 0, 1, . . . , n , das i-te Lagrange-Basispolynom. Zeigen Sie, dass gilt Li (x) = w(x) . (x − xi )w0 (xi ) Aufgabe 10 (4 Punkte). Beweisen Sie folgende Eigenschaften der für t ∈ [−1, 1] durch Tn (t) = cos(n arccos t) definierten Tschebyscheff-Polynome: (1) Es gilt maxt∈[−1,1] |Tn (t)| = 1 (2) Mit T0 (t) = 1 und T1 (t) = t gilt Tn+1 (t) = 2tTn (t) − Tn−1 (t) für alle t ∈ [−1, 1]. Insbesondere gilt Tn ∈ Pn |[−1,1] . (3) Für n ≥ 1 folgt Tn (t) = 2n−1 tn + qn−1 (t) mit qn−1 ∈ Pn−1 |[−1,1] . (4) Für n ≥ 1 hat Tn die Nullstellen tj = cos((j + 1/2)π/n), j = 0, 1, . . . , n − 1, und die n + 1 Extremstellen sj = cos(jπ/n), j = 0, 1, . . . , n, mit Tn (sj ) = ±1. Aufgabe 11 (4 Punkte). Für n + 1 Stützstellen und -werte (x0 , y0 ), . . . , (xn , yn ) und 0 ≤ j ≤ n sowie 0 ≤ i ≤ n − j sei pi,j ∈ Pj festgelegt durch pi,j (xk ) = yk , k = i, i + 1, . . . , i + j. Die Zahlen yi,j seien definiert durch yi,0 = yi , i = 0, 1, . . . , n, und yi,j = yi+1,j−1 − yi,j−1 xi+j − xi für 1 ≤ j ≤ n und 0 ≤ i ≤ n − j. (1) Zeigen Sie, dass pi,j (x) = yi,j xj + ri,j (x) mit einem Polynom ri,j ∈ Pj−1 für j ≥ 1 und i = 0, 1, . . . , n − j gilt. (2) Zeigen Sie, dass für qj (x) = p0,j (x) − p0,j−1 (x), wobei p0,−1 = 0 sei, die Darstellung Q qj (x) = y0,j j−1 i=0 (x − xi ) gilt. P Q (3) Folgern Sie, dass p0,n (x) = nj=0 y0,j j−1 i=0 (x − xi ) gilt. 1 2 Aufgabe 12 (4 Punkte). Es seien a ≤ x0 < x1 . . . < xn ≤ b gegebene Stützstellen und (v0 , v1 , . . . , vn ) Polynome vom maximalen Grad n. (1) Zeigen Sie, dass die durch Vij = vi (xj ), i, j = 0, 1, . . . , n, definierte Matrix V ∈ Pn R(n+1)×(n+1) genau dann regulär ist, wenn aus i=0 αi vi (x) = 0 für alle x ∈ [a, b] folgt, dass αi = 0 für i = 0, 1, . . . , n gilt. (2) Zeigen Sie, dass im Fall der Monome vi (x) = xi , i = 0, 1, . . . , n gilt Y (xj − xi ). det V = 0≤i<j≤n Aufgabe 13 (4 Punkte). Seien x0 < x1 . . . < xn und l ∈ N. Für x ∈ R und 0 ≤ j ≤ n definiere n (x − xj )l Y x − xi l+1 Hj,l (x) = . l! xj − xi i=0 i6=j Zeigen Sie, dass für die Ableitungen von Hj,l die Identitäten und 0 ≤ m ≤ n gelten. dk H (x ) dxk j,l m = δkl δjm für 0 ≤ k ≤ l