Volker Trommsdorff Innovationsmarketing Erfolgsfaktor für den Mittelstand Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 1 Gliederung TOP 1 Was ist und welchen Stellenwert hat Innovationsmarketing? TOP 2 Was hat der Mittelstand mit Innovation und Zukunft zu tun? TOP 3 Was wird falsch oder richtig gemacht? - Erfolgsfaktoren des Innovationsmarketing Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 2 Der Marketingbegriff: falsch und richtig verstanden Falsches / verzerrtes Verständnis 1 2 3 4 Richtiges Verständnis Vertriebs-/Verkaufsfunktion Werbung Selbstloses Dienen oder hemmungsloses Verführen Schnelles Geld Kurzfristige Gewinnmaximierung Orientierung am anonymen Massenmarkt Oberstes Führungsprinzip Querfunktion Anpassung an Kundennutzen und seine aktive Beeinflussung Kundenbindung, Geschäftsbeziehung Langfristiges Marktkapital Kundenorientierung Segmentierung Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 3 Marketing muss als Querfunktion alle Unternehmensfunktionen prägen F&E Beschaffung Produktion Vertrieb Führung Marketing Controlling Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 4 Von der Produktion zum Verkauf – das war gestern Ursprung 1 Traditionell 2 Produktion 1 Modern Fokus 3 4 3 Kundenbedürfnisse Ergebnis Promotion/ Werbung Produkt 2 Markt Marketing Verkauf 4 Integriertes Marketing Kundenzufriedenheit Quelle: Ph. Kotler, Marketing Management, Analysis, Planning, Implementation and Control, Englewood Cliffs N.J., 7. ed. 1991, S. 17. Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 5 Wertschöpfung über Kundenbedürfnisse und Kundenzufriedenheit – das ist heute Ursprung 1 Traditionell 2 Produktion 1 Modern Fokus 3 4 3 Kundenbedürfnisse Ergebnis Promotion/ Werbung Produkt 2 Markt Marketing Verkauf 4 Integriertes Marketing Kundenzufriedenheit Quelle: Ph. Kotler, Marketing Management, Analysis, Planning, Implementation and Control, Englewood Cliffs N.J., 7. ed. 1991, S. 17. Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 6 Marketing muss den Wettbewerbsvorteil definieren und sichern: Der Competitive Innovation Advantage (CIA) Kundenproblem/ Innovationspotential Mitbewerber Kunde CIA Kundenproblem/ Innovationspotential Stärken/ Schwächen Wir Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 7 Der CIA (Competitive Innovation Advantage) hat fünf Bedingungen - alle müssen erfüllt sein Verantwortlich: 1 Eine im Wettbewerb überlegene Leistung, … 2 die ein für Kunden wichtiges Nutzenmerkmal betrifft, ... 3 das vom Kunden auch so wahrgenommen wird, ... Werbung/Vertrieb 4 von der Konkurrenz nicht leicht eingeholt werden kann ... Recht/Marke/CRM 5 und von Umfeldeinflüssen nicht untergraben wird “Radar” Technik Marktforschung Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 8 Zwei Erfindungen aus dem 19. Jahrhundert – mit CIA? Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 9 Die Waschmaschine für Menschen – mit CIA? Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 10 Marktsegmentierung bedeutet Gruppierung von Zielkunden so, dass nach kaufrelevanten Merkmalen intern homogene, extern heterogene, stabile und für Marketingmaßnahmen relevante Zielgruppen (Segmente) entstehen, die (sämtlich oder teilweise) fokussiert bedient / beeinflusst werden z.B. Merkmal „Technikkompetenz“ 5 Segmente Tx 29 Zielkunden Zielkunde x Kx z.B. Merkmal „Kaufkraft“ Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 11 Im B2B-Marketing muss man den CIA der Kunden im Auge haben mitdenken Mitbewerber des Kunden Kunde des Kunden CIA des Kunden Kunde Mitbewerber CIA Wir Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 12 Der fünf Bedingungen des CIA werden oft nicht erfüllt Fünf Bedingungen Eine im Wettbewerb überlegene Leistung, … die ein für Kunden wichtiges Nutzenmerkmal betrifft, ... das vom Kunden auch so wahrgenommen wird, ... von der Konkurrenz nicht leicht eingeholt werden kann ... Häufige Fehler • Unternehmen definieren ihre CIAs nicht • Keine Konzentration auf wenige deutliche CIAs • Produktvorteile werden nicht in CIAs übersetzt • Die und von Umfeldeinflüssen nicht untergraben wird Dynamik der CIAs wird verkannt Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 13 Gliederung TOP 1 Was ist und welchen Stellenwert hat Innovationsmarketing? TOP 2 Was hat der Mittelstand mit Innovation und Zukunft zu tun? TOP 3 Was wird falsch oder richtig gemacht? - Erfolgsfaktoren des Innovationsmarketing Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 14 Der Innovationsdruck kommt von allen Seiten Wettbewerbsvorteile schaffen durch eigene Leistungsinnovationen Kundenentwicklungen Umfeldentwicklungen • • • • Neue Technologien Steuerliche und rechtliche Änderungen Soziodemographische Entwicklungen Mobilitäts- und Standortentwicklungen • • • • Wichtige Zielgruppen schrumpfen Neue Bedürfnisse, Polarisierung Erschwerte Kommunikation Zunehmende Verhandlungsmacht Innovationsdruck • • • • Zunehmender internationaler Wettbewerb Neuer Wettbewerb durch e-commerce Härteres Wettbewerberverhalten Professionelleres Management beim Wettbewerb Wettbewerbsentwicklungen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 15 Innovation bedeutet aus betriebswirtschaftlicher Sicht: • subjektiv (für das Unternehmen bzw. seine Kunden) und relativ neu • technisch-wirtschaftlich riskant, aber besonders sozialtechnisch-kommunikativ • „technology-push“ oder „market-pull“ – push besonders Marketing-kritisch • komplex-dynamischer Prozess ohne einfache Entscheidungsregeln • läuft aber in typischen Phasen ab, die spezifische Managementaufgaben erfordern: 1 Innovationsphasen Problemerkenntnis 2 3 Ideenfindung 4 Selektion Bewertung 5 Strategische Entwicklung 6 Operative Entwicklung Einführung Durchsetzung Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 16 Marktinformation Marktanalyse 1 Innovationsphasen Technikinformation Marktkreativität 2 Problemerkenntnis Technische Analyse Akzeptanzabschätzung 3 Ideenfindung Technische Kreativität GO or NO? 4 Selektion Bewertung Technische Machbarkeit GO or NO? Positionierungsanalyse 5 Strategische Entwicklung F&EControlling GO or NO? Markttests Marktbearbeitung + Feedback 6 Operative Entwicklung Technischer Funktionstest GO or NO? Koste nverla uf Immer wieder und so früh wie möglich die Go/No-Entscheidung treffen (Weiterführen des Projekts oder sofortiger Abbruch) Einführung Durchsetzung Technisches Feedback GO or NO? Kostenverlauf Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 17 neu Marktinnovation Radikale Innovation z.B. Aspirin zur HerzKreislauf-Prophylaxe z.B. gentechnische Lebensverlängerung und -verbesserung Marginale Innovation Technische Innovation alt Zweck, Markt, Funktion, Kundenbedürfnis Innovation hat zwei Dimensionen: 1) Neuartigkeit von Markt = Zweck = Funktion = Kundenbedürfnis 2) Neuartigkeit von Technik = Mittel = Produkt = Anbieterfähigkeit z.B. Aspirin mit Vitamin C alt z.B. elektromagnetische Behandlung von Kopfschmerzen neu Mittel, Produkt, Fähigkeit, Technik Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 18 neu alt Zweck, Markt, Funktion, Kundenbedürfnis Anderes Beispiel – auch im Handel gibt es diverse Innovationsgrade Marktinnovation Radikale Innovation z.B. Convenience Stores z.B. automatische Kühlschrankfüllung = Marktentwicklung = Diversifikation Marginale Innovation Technische Innovation z.B. Verkäufertraining z.B. elektronisch-flexible Preisauszeichnung =Marktdurchdringung = Produktentwicklung alt neu Mittel, Produkt, Fähigkeit, Technik Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 19 Nicht Technik in Marketing übersetzen, sondern Marketing in Technik! Beispiel: Mobiltelefon Hygienefaktoren und unwirksame Faktoren Design Gewicht Sprachqualität Stand-by-Zeit Gesprächszeit Handlichkeit Antenne Funktionen WAP-tauglich Prestige Kaufabsicht Display Infrarot-Schnittstelle Art des Akkus Alltagstauglichkeit Ladezeit Menüführung Technikfaktoren Positionierung Ziel Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 20 Over-engineering/Under-marketing: Innovationsdefizit Kundenorientierung Beispiele „Over-engineering“ Wirtschaftswoche 13.11.2006 Merkmale des „Over-engineering“ • Höchster Stellenwert von „Perfektion“ technischer Funktionen „Verkünstelung der Ingenieure“ • lange Entwicklungszeiten und hohe Entwicklungs- und Vertriebskosten • „Qualität“, die für Kunden nicht immer sichtbar ist und nur teilweise nützt entsprechend überhöhter Preis • Kunde ist nicht bereit für unsichtbare / unerhebliche Neuerungen zu zahlen • over-engineering = under-marketing 1-Liter-Auto von VW für mehr als 20.000, wenn es je serienmäßig gebaut würde Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 21 Wie misst man Kundenorientierung? - ein Checklisten-Beispiel vergeben Sie je Aussage Punkte von 1 (trifft voll zu) bis 5 (trifft gar nicht zu) Aufgaben und Arbeitsplätze sind nach Funktionsbereichen getrennt Unter Service wird im wesentlichen der technische Kundendienst verstanden Für Fehler treten wir nur ein, wenn der Kunde alle seine Obliegenheiten beachtet/befolgt hat Bei Maßnahmen zum Kostensparen werden alle Bereiche gleichmäßig herangezogen Führungskräfte besuchen kaum Kunden, es sei denn, bestimmte VIPs in Ausnahmefällen Kunden werden nicht nach Zufriedenheit gefragt Wir wollen keine „schlafenden Kunden“ wecken Wir legen uns beim Service nicht fest, damit uns Kunden nicht zur Rechenschaft ziehen Wenn die Kunden sich nicht beschweren, gehen wir davon aus, daß sie zufrieden sind Mitarbeiter halten sich auch bei dringenden Kundenproblemen an die Organisationsregeln Kommunikation-, Führungs-, Organisations- Trainings nur für Führungskräfte und Verkäufer Das Management bezieht Informationen in der Regel aus Berichten/Statistiken/Präsentationen Gesamt: 12-21 Punkte: Wenig kundenorientiert 22-31 Punkte: Kundenservice als nicht zu vermeidende Pflicht 32-41 Punkte: Relativ starke Beachtung von Kundenzufriedenheit 42-51 Punkte: Kundenzufriedenheit als - verbesserbarer - Erfolgsfaktor 52-60 Punkte: Kundenzufriedenheit hat höchste Priorität Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 22 Innovationsmarketing im Mittelstand hat Nachholbedarf Chancen durch Innovation wahrnehmen und Risiken begrenzen • In den 80er und 90er Jahren lag der Schwerpunkt bei Prozessinnovationen: Kosteneffizienz • Leistungsinnovationen für mehr Wertschöpfung (Kundennutzen) wurden vernachlässigt • Der Mittelstand muss Innovationen bringen statt nur über Preis und Kosten zu konkurrieren • Die Preis-Mengen-Strategie ist leicht angreifbar • Die Präferenzstrategie ist sicherer, ertragreicher, dauerhafter, auch und gerade in Nischen, • aber sie stellt hohe Anforderungen an gute Ideen und professionelles Marketing Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 23 Mittelstandsmarketing muss die Zukunft im Auge haben • Innovations-strategisches Handeln erfordert Zukunftsorientierung • Wir können die Zukunft nicht wissen, aber wir können uns in Zukünfte hineindenken • Nicht auf Prognosen vertrauen, sondern die Zukunft analysieren und beeinflussen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 24 „Selbstverständliche“ Annahmen bewirken Fehlprognosen Auto Telefon Computer Um 1900: Weltmarkt an Autos maximal 100.000 für mehr gibt es nicht genug Chauffeure. Der Bürgermeister von Seattle sagte Ende des 19. Jahrhunderts, er könne sich vorstellen, dass in 100 Jahren jede Stadt in den USA ein Telefon besitze. 1980 (!) war der IBMVorstand der Meinung, der PC würde sich nicht als Massenprodukt durchsetzen („selbstverständlich” ist der Fahrer ein Chauffeur, der natürlich Ingenieur ist) („selbstverständlich“ kann alles, was zu rechnen ist, zentral gerechnet werden) („selbstverständlich“ war damit der Fernsprechbedarf der USA total befriedigt) Fehlprognosen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 25 Die „Thomas W. Lawson“ 1902 bis 1907 Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 26 Mittelstandsmarketing muss die Zukunft im Auge haben • Innovations-strategisches Handeln erfordert Zukunftsorientierung • Wir können die Zukunft nicht wissen, aber wir können uns in Zukünfte hineindenken • Nicht auf Prognosen vertrauen, sondern die Zukunft analysieren und beeinflussen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 27 Innovationsprognosen sind trügerisch. Zukunftsmanagement erfordert Analyse und Kommunikation! Dilemma Auswege • Mechanische Prognosen versagen mangels Vergangenheitsdaten • Kommunikative Zukunftsanalysen wie Szenariotechnik • Kausale Prognosen versagen mangels Theoriefundament • Zielkunden kommunikativ einbeziehen • Begeisternde Überzeugung kommunizieren (self fulfilling prophecy) • Befragungs-Prognosen versagen mangels Gültigkeit der Antworten Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 28 Mittelstandsmarketing muss die Zukunft im Auge haben • Innovations-strategisches Handeln erfordert Zukunftsorientierung • Wir können die Zukunft nicht wissen, aber wir können uns in Zukünfte hineindenken • Nicht auf Prognosen vertrauen, sondern die Zukunft analysieren und beeinflussen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 29 Innovationsprognosen sind trügerisch. Zukunftsmanagement erfordert Analyse und Kommunikation! Dilemma Auswege • Mechanische Prognosen versagen mangels Vergangenheitsdaten • Kommunikative Zukunftsanalysen wie Szenariotechnik • Kausale Prognosen versagen mangels Theoriefundament • Zielkunden kommunikativ einbeziehen • Befragungs-Prognosen versagen mangels Gültigkeit der Antworten • Begeisternde Überzeugung kommunizieren (self fulfilling prophecy) Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 30 Gliederung TOP 1 Was ist und welchen Stellenwert hat Innovationsmarketing? TOP 2 Was hat der Mittelstand mit Innovation und Zukunft zu tun? TOP 3 Was wird falsch, was richtig gemacht? - Erfolgsfaktoren des Innovationsmarketing Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 31 Innovations-Selektion – nur 0,6% aller Innovationsideen werden erfolgreich Innovationsmarketing zeigt, wie mehr dabei herauskommt 1919 Innovationsideen 1550 eliminiert (ca. 80%) 369 Rohprojekte 193 eliminiert (ca. 52%) 176 Produkte 124 eliminiert (ca. 70%) 52 Noch im Markt Resultat Verlustbringer Mittelmäßig Erfolgreich 24 17 11 Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 32 Fehlender CIA erklärt 4 von 5 Flops Misserfolgsfaktoren „Elektronische Mausefalle“ 28% Me-too-Produkt 24% Technische Schwächen 15% Wettbewerbs-Schwächen 13% Preiseinbruch im Markt 13% Umfeldprobleme 7% 80% ohne CIA Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 33 Der Neuigkeitsgrad bestimmt die Ähnlichkeit zu bestehenden Schemata - zu kleine und zu große Schritte führen zu Flops - Neuigkeitsgrad gering mittel hoch (kontinuierlich) (dynamisch kontinuierlich) (diskontinuierlich) Innovationen innerhalb bestehender Kategorien, hohe Ähnlichkeit Innovation innerhalb bestehender Kategorien, geringe Ähnlichkeit Innovationen, die keinem adäquaten Schema zugeordnet werden können Ähnlichkeit zu bestehenden Wissensstrukturen Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 34 Produktinnovations-Erfolgsfaktoren nach drei Jahrzehnten Forschung Extern •... Unternehmensebene • • • • Vom Unternehmen steuerbar Top-Management-Involvement Projektchampion, Promotor Projekt/Programm-Fit Integration F&E/Produktion/ Marketing • Technologiemanagement Projektebene •... • CIA, Kundennutzen • Erfahrungen/Synergien F&E/ Produktion • Projektmanagement • Kundenanalyse /-integration • Qualität des Marketing • Markteinführungszeitpunkt • Marktgröße ProduktInnovationsErfolgsfaktoren • Marktwachstum • Wettbewerb Vom Unternehmen nicht/kaum zu beeinflussen • Umfeldfaktoren Extern Quelle: Synopse von vier Metaanalysen von Erfolgsfaktorenstudien (Lilien & Yoon 1989, Kotzbauer 1992, Montoya-Weiss & Calantone 1994, Ernst 2001) Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 35 Was oft falsch gemacht wird Typische Innovations-Fehler • Produktdenken (Angebot) statt Nutzendenken (Nachfrage) • Kundenwünsche als bekannt vorausgesetzt ... oder naive Innovationsmarktforschung • Marktsegmente/Wettbewerber falsch definiert • Technologischen Anschluß verpaßt • Entwicklungszeit unterschätzt (Wettbewerb ist dann schon da) • Unkenntnis der Innovations-Erfolgsfaktoren • Führungs- und Kommunikationsprobleme Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 36 Die Zehn Gebote des Innovationsmuffels 1 GEBOT mißtraue allen Ideen, die von unten kommen 2 GEBOT bestehe immer auf Genehmigung der oberen Ebenen 3 GEBOT fördere Kritik an neuen Ideen 4 GEBOT sei sparsam mit Lob von Initiativen 5 GEBOT bestrafe jeden Fehler 6 GEBOT bestrafe das Aufdecken von Schwächen 7 GEBOT kontrolliere alles 8 GEBOT reorganisiere überraschend 9 GEBOT beantworte nur wohlbegründete Informationswünsche 10 GEBOT zeige, daß du als Führungskraft schon alles weißt Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 37 Die Zehn Gebote des Innovators 1 GEBOT sei immer bereit, dich feuern zu lassen 2 GEBOT umgehe alles, was deine Vision behindert 3 GEBOT setze dich über deine Stellenbeschreibung hinweg 4 GEBOT suche dir Mitarbeiter, die dich dabei unterstützen 5 GEBOT stütze Personalentscheidungen auf dein Gefühl 6 GEBOT arbeite im Untergrund, Publicity löst Immunreaktionen aus 7 GEBOT setze nie auf ein Rennen, an dem du nicht beteiligt bist 8 GEBOT bitte eher um Vergebung als um Erlaubnis 9 GEBOT bleibe deinen Zielen treu, aber sei realistisch 10 GEBOT erkenne deine Promotoren an Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 38 Bloß nichts verändern! Ich bin nicht sicher, ob der Chef das gut findet... Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt! Dazu haben wir nicht genug Leute. Daran sind schon andere vor uns gescheitert... Das dauert viel zu lange. Zu teuer! Dafür haben wir nicht die nötige Ausstattung. Das ist zu kompliziert für uns. Das ist nicht unsere Aufgabe. Unmöglich! Dafür haben wir kein Budget. Drüber müssen wir nochmal gründlich nachdenken Das wird sowieso nichts. Das haben wir doch noch nie gemacht! Das ist gegen unsere Das haben wir Tradition. doch schon probiert! Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 39 Literaturempfehlungen • Hauschildt, J., Salomo, S., Innovationsmanagement, 3. Aufl. München, 2006 • Simon, H., Hidden Champions des 21. Jahrhunderts – Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer, Frankfurt a.M., New York 2007 •Trommsdorff, V., Steinhoff, F., Innovationsmarketing, München, 2007 Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 40 Visitenkarte Prof. Dr. Volker Trommsdorff Technische Universität Berlin Lehrstuhl Marketing trommsdorff + drüner Rosenstraße 18 10178 Berlin www.td-berlin.com [email protected] www.marketing-trommsdorff.de Professor Dr. Volker Trommsdorff, TU Berlin, Lehrstuhl Marketing, trommsdorff+drüner, innovation + marketing consultants, Februar 2009, Chart 41