Hochschule Darmstadt Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften Prof. Dr. Fritz Bierbaum Übungsaufgaben zu Numerische Mathematik I, Kapitel 4, Wintersemester 2010 / 2011 Seite 1 von 3 Übungsaufgabe 1: Gewöhnliches Iterationsverfahren für lineare Gleichungssysteme Gegeben ist die lineare Fixpunktfunktion g ( x) = B ⋅ x + c mit 0.5 − 0.5 − 0.2 1 B = 0.1 − 0.3 0 und c = − 2 . 0.1 − 3 0 0.6 a. Man bestimme den Fixpunkt x̂ von g (x) . (Die Lösung von A ⋅ x = b ist sehr einfach mit MATLAB errechenbar: x=A\b). b. Man bestimme ρ ( J g ( xˆ )) und stelle fest, ob der Fixpunkt x̂ anziehend oder abstoßend ist. Man bestimme J g (xˆ ) in den verschiedenen Normen und vergleiche die Werte mit ρ ( J g ( xˆ )) . c. Ausgehend von x (0) 0 = 0 führe man 2 Schritte des gewöhnlichen Iterationsverfahrens 0 durch. d. Ausgehend von x (0) 0 = 0 führe man 2 Schritte des Einzelschrittverfahrens 0 (Einzelschrittvariante des gewöhnlichen Iterationsverfahrens) durch. e. Für den Startwert x (0) 0 = 0 schätze man mit Hilfe der a-priori-Abschätzung ab, wie 0 viele Schritte (k) des gewöhnlichen Iterationsverfahrens mindestens nötig sind, damit der Fehler x ( k ) − xˆ ≤ 10 −10 . 1 f. Man zeige, dass die a-posteriori-Abschätzung für k = 1 und k = 2 in der Spaltensummennorm erfüllt ist. Hochschule Darmstadt Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften Prof. Dr. Fritz Bierbaum Übungsaufgaben zu Numerische Mathematik I, Kapitel 4, Wintersemester 2010 / 2011 Seite 2 von 3 Übungsaufgabe 2: JACOBI-Verfahren für lineare Gleichungssysteme (Erweiterung der Aufgabe 6 der Klausur vom 05. 02. 2009). Hilfreiche MATLAB-functions finden Sie im Zipp-Archiv „Lineare Gleichungssysteme“. 10 1 0 − 9 Das lineare Gleichungssystem 5 10 − 1 ⋅ x = − 6 soll iterativ mit dem JACOBI 0 5 10 10 Verfahren gelöst werden. a. Man beweise, dass das JACOBI-Verfahren für beliebige Startvektoren konvergiert. b. Ausgehend von x (0) = (1,1,1) T führe man drei Iterationsschritte des JACOBI-Verfahrens durch. c. Man bestimme die Iterationsmatrix B J des JACOBI-Verfahrens und ρ ( B J ) = max(abs(eig ( B J ))) , B J 1 , B J 2 , B J F und B J ∞ . Ergibt sich ein Widerspruch zur Konvergenzaussage von Aufgabenteil a? d. Man schätze ab, wie oft iteriert werden muss, damit für das JACOBI-Verfahren der Fehler in der Betragssummennorm kleiner als 10 −10 ist. e. Man bestimme das exakte Resultat (MATLAB: x = A\b). f. Man zeige, dass die a-posteriori-Abschätzung für k = 1 und k = 2 in der Maximumnorm erfüllt ist. Übungsaufgabe 3: GAUSS-SEIDEL-Verfahren für lineare Gleichungssysteme (Erweiterung der Aufgabe 6 der Klausur vom 05. 02. 2009) Hilfreiche MATLAB-functions finden Sie im Zipp-Archiv „Lineare Gleichungssysteme“. 10 1 0 − 9 Das lineare Gleichungssystem 5 10 − 1 ⋅ x = − 6 soll iterativ mit dem 0 5 10 10 GAUSS-SEIDEL-Verfahren gelöst werden. a. Man beweise, dass das GAUSS-SEIDEL-Verfahren für beliebige Startvektoren konvergiert. b. Ausgehend von x (0) = (1,1,1) T führe man drei Iterationsschritte des GAUSS-SEIDELVerfahrens durch. Man vergleiche die Zahlen mit denen von Übungsaufgabe 2, Teil b. c. Mit Hilfe von MATLAB bestimme man die Iterationsmatrix BGS des GAUSS-SEIDELVerfahrens und ρ ( BGS ) = max(abs (eig ( BLGS ))) , BGS 1 , BGS 2 , BGS F und BGS ∞ . Ergibt sich ein Widerspruch zur Konvergenzaussage von Aufgabenteil a? Man vergleiche die Zahlen mit denen von Übungsaufgabe 2, Teil c. d. Man schätze ab, wie oft iteriert werden muss, damit für das des GAUSS-SEIDEL-Verfahren der Fehler in einer geeigneten Norm kleiner als 10 −10 ist. e. Man zeige, dass die a-posteriori-Abschätzung für k = 1 und k = 2 in der Maximumnorm erfüllt ist. Hochschule Darmstadt Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften Prof. Dr. Fritz Bierbaum Übungsaufgaben zu Numerische Mathematik I, Kapitel 4, Wintersemester 2010 / 2011 Seite 3 von 3 Übungsaufgabe 4: Beispiele für Konvergenz bzw. Divergenz Mit Hilfe von MATLAB bestimme man für die Matrizen a. 1 A = −1 −2 2 b. A = − 2 −1 −2 1 −2 1 2 1 2 − 1 1 1 − 2 2 jeweils, ob das JACOBI-Verfahren oder das GAUSS-SEIDEL-Verfahren konvergieren. Hilfreiche MATLAB-functions finden Sie im Zipp-Archiv „Lineare Gleichungssysteme“. Übungsaufgabe 5: (L-R)-Zerlegung (Aufgabe 7 der Klausur vom 05. 02. 2009) 25 5 − 5 25 Das lineare Gleichungssystem A ⋅ x = b mit A = 5 19 5 und b = 29 ist mit Hilfe − 5 5 13 13 einer ( L ⋅ R) - Zerlegung zu lösen. a. Warum kann man schon vor Durchführung der ( L ⋅ R) - Zerlegung sicher sein, dass die ( L ⋅ R) - Zerlegung ohne Pivotsuche durchgeführt werden kann? b. Man führe die ( L ⋅ R) -Zerlegung ohne Pivotsuche durch. c. Mit Hilfe von L und R bestimme man die Lösung x von A ⋅ x = b . d. Die Matrix A ist symmetrisch. Kann man das an L und R erkennen? e. Kann man an Hand von L und R erkennen, dass A positiv definit ist?