Übersicht über Diagnoseinstrumente

Werbung
Inventare
DIE MEISTEN INVENTARE DIENEN NUR ZUR ERFASSUNG DER SYMPTOMATIK, GIBT MAN AN, ANHAND DIESER DIE
DIAGNOSE ZU STELLEN, GIBT DAS DICKEN PUNKTABZUG!
JEDE ABKÜRZUNG UNBEDINGT VORHER ERLÄUTERN. JEDE!
-
-
-
-
-
-
-
-
Allgemeine Psychopathologie
o Symptom Checkliste 90-R SCL-90-R: Breite Erfassung der Symptomatik
o Brief Symptom Inventory BSI: Kurzform der SCL mit 53 statt 90 Items
o Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse I SKID-I: Diagnostik von
folgender Störungsgruppen: Angst, Affektiv, Psychotisch, Substanzen, Somatoforme,
Essen, Anpassung
o Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen DIPS: Diagnostik bzw.
Einschätzung aller DSV-IV-TR-Achsen
Depressionen
o Beck-Depressionsinventar BDI: Erfassung der Schwere der Symptomatik
o Allgemeine Depressionsskala ADS: Erfassung der Schwere der Symptomatik
Essstörungen
o Eating Disorder Inventory EDI-II: Eingangsdiagnostik, Erfassung der Symptomatik
o Fragebogen zum Essverhalten FEV
Zwangshandlungen und Zwangsgedanken
o Hamburger Zwangsinventar (Kurzform) HZI(-K): Erfassung von Denk- und
Handlungszwängen
Persönlichkeitsstörungen
o Internationale Diagnosen-Checkliste für Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10 und
DSM-IV IDCL-P
Borderline:
o Borderline-Persönlichkeits-Inventar BPI: Diagnose
Substanzmissbrauch/-abhängigkeit (Alkohol)
o Münchner Alkoholismus-Test 2 MALT2 : „Grobdiagnostik“
Panikstörung/Agoraphobie
o Agoraphobic Cognitions Questionnaire ACQ: FB zu angstbezogenen Kognitionen
o Body Sensations Questionnaier BSQ: FB zu Angst vor körperlichen Symptomen
o Mobilitätsinventar MI: Erfassung von Vermeidungsverhalten bezogen auf
Agoraphobie
 Zusammengefasst im: Fragebogen zu körperbezogenen Ängsten, Kognitionen und
Vermeidung AKV: Erfassung von Symptomatik, Schweregrad und syndromspezifische
Diagnostik (v.a. für Panikstörung und Agoraphobie)
Sozialphobie
o Libowitz Soziale Angst Skala LSAS: Erfassung angstauslösender Situationen
o Fragebogen sozialphobische Einstellungen SPE
Spezifische Phobie
o Fear Survey Schedule III FSS III: Erfassung der Symptomatik
Generalisierte Angststörung
o Penn State Worry Questionnaire PSWQ: Erfassung der Symptomatik
Somatoformes Schmerzsyndrom
o Multidimensional Pain Inventory MPI-D: Erfassung der Symptomatik
Somatisierungssyndrom
o Screening für somatoforme Störungen SOMS
PTBS
o Impact of Event Scale-Revised IES-R: Diagnose
Diagnosekriterien
PTBS
A-Kriterium: Ereignis
1. Objektiv:
Die Person erlebte, beobachtete oder war mit einem oder mehreren Ereignissen konfrontiert, die
tatsächlichen oder drohenden Tod oder ernsthafte Verletzung oder eine Gefahr der körperlichen
Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhalteten.
2. Subjektiv
Die Reaktion der Person umfasste intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen.
B-Kriterium: Intrusionen (mindestens eine)
Das Ereignis wird beharrlich auf mindestens eine der folgenden Weisen wiedererlebt
1. Wiederkehrende und eindringliche belastende Erinnerungen an das Ereignis, die Bilder,
Gedanken oder Wahrnehmungen umfassen können
2. Wiederkehrende, belastende Träume von dem Ereignis
3. Handeln oder Fühlen, als ob das traumatische Ereignis wiederkehrt (blablabla)
4. Intensive psychische Belastung bei Konfrontation mit internalen oder externalen
Hinweisreizen, die einen Aspekt des traumatischen Ereignisses symbolisieren oder an
Aspekte erinnern
5. Körperliche Reaktionen bei siehe 4.
C-Kriterium: Vermeidung (mindestens drei)
aktiv
1. Gedanken, Gefühle Gespräche
2. Aktivitäten, Orte, oder Menschen die Erinnerungen hervorrufen
3. Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern
passiv
4. Deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten
5. Gefühl des Losgelöstheit und Fremdheit von anderen
6. Eingeschränkte Bandbreite des Affekts
7. Gefühl einer eingeschränkten Zukunft
D-Kriterium: Übererregung (mindestens zwei)
1. Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen
2. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
3. Konzentrationsschwierigkeiten
4. Übermäßige Wachsamkeit
5. Übertriebene Schreckreaktionen
E-Kriterium: Zeit
- Dauert länger als einen Monat an
F-Kriterium: Funktionsbeeinträchtigung
- Verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen,
beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
AKUTE BELASTUNGSSTÖRUNG
-
Dauert mindestens zwei Tage, höchstens vier Wochen
Tritt innerhalb von vier Wochen nach traumatischem Ereignis auf
Kriterien ähnlich PTBS + während/nach Ereignis mindestens drei dissoziative Symptome
o Subjektives Gefühl von emotionaler Taubheit, Losgelöst sein, Fehlen emotionaler
Reaktionsfähigkeit
o Beeinträchtigung der bewussten Wahrnehmung
o Derealisationserleben
o Depersonalisationserleben
o Dissoziative Amnesie
PANIKSTÖRUNGEN
A-Kriterium (beide)
A. Wiederkehrende unerwartete Panikattacken
B. Bei mind. 1 Attacke folgt mindestens 1 Monat mit mindestens einem der folgenden
a. Anhaltende Erwartungsangst über weitere Panikattacken
b. Sorgen über Bedeutung und Implikationen der Attacken
c. Deutlich Verhaltensänderung infolge der Attacken
B-Kriterium
- Mit Agoraphobie (Angst vor Orten, an denen eine Flucht schwierig/peinlich ist bzw. an denen
eine Attacke möglich ist + Vermeidung dieser Orte)
- Ohne Agoraphobie
C-Kriterium
- Gehen nicht auf direkte körperliche Wirkung einer Substanz oder eines medizinischen
Krankheitsfaktors zurück
D-Kriterium
- Wird nicht besser durch andere psychische Störung erklärt
AGORAPHOBIE
OHNE PANIKSTÖRUNG IN DER VORGESCHICHTE
A. Agoraphobie liegt vor
B. Kriterien für Panikstörung waren nie erfüllt
C. Geht nicht auf Substanzwirkung/medizinischen Krankheitsfaktor zurück bzw. ist falls doch,
deutlich ausgeprägter als normalerweise zu erwarten
SPEZIFISCHE PHOBIE
A. Ausgeprägte anhaltende Angst, übertrieben und unbegründet, durch Vorhandensein oder
Erwartung eines spezifischen Objekts
B. Konfrontation mit phobischem Reiz löst fast immer unmittelbar Angstreaktion hervor
C. Person erkennt, dass Angst übertrieben/unbegründet ist
D. Situationen werden vermieden/nur unter starker Angst/Unbehagen ertragen
E. Einschränkung in Lebensführung/Leiden
F. Unter 18: Dauer mindestens 6 Monate
G. Angst, Panikattacken oder Vermeidungsverhalten nicht durch andere Störung erklärbar
SOZIALE PHOBIE
A. Ausgeprägte und anhaltende Angst vor einer oder mehreren sozialen oder
Leistungssituationen. Befürchtung, gedemütigt zu werden oder sich peinlich zu verhalten
B. Konfrontation ruft fast immer unmittelbare Angstreaktion hervor, die Erscheinungsbild
einer Panikattacke annehmen kann
C. Einsicht, dass Angst übertrieben und unvernünftig ist
D. Situationen werden vermieden oder unter intensiver Angst ertragen
E. Einschränkung in Lebensführung/Leiden
F. Nicht durch Substanz/medizinischen Krankheitsfaktor verursacht; Kann nicht besser
durch eine andere Achse I-Störung erklärt werden
G. Eventuell vorliegende andere psychische Störungen/medizinische Krankheitsfaktoren
stehen nicht in Zusammenhang mit der Angst (z.B. Anorexie + Angst vor Essverhalten)
GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG (GAS)
Übermäßige und unkontrollierte Angst und Sorge (furchtsame Erwartung) bezüglich mehrerer
Ereignisse oder Tätigkeiten
- Mindestens 6 Monate an der Mehrzahl der Tage
- Symptome (mindestens drei, bei Kindern eins)
o Ruhelosigkeit oder ständiges Auf-dem-Sprung-Sein
o Leichte Ermüdbarkeit
o Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
o Reizbarkeit
o Muskelspannung
o Schlafstörungen
- Ängste und Sorgen sind nicht auf Merkmale einer anderen Achse I-Störung beschränkt
- Angst und Sorgen treten nicht ausschließlich im Verlauf einer PTBS, Affektiven, psychotischen
oder tiefgreifenden Entwicklungs-störung auf
- Geht nicht auf Substanzwirkung/medizinischen Krankheitsfaktor zurück
SUBSTANZMISSBRAUCH
Unangepasstes Muster für Substanzgebrauch, das in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigung
/ Leiden führt (mindestens ein Kriterium innerhalb von 12 Monaten)
1. Wiederholtes Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen
2. Wiederholte körperliche Gefährdung
3. Wiederholte Probleme mit dem Gesetz
4. Fortgesetzter Gebrauch trotz ständig wiederholter Probleme (z.B. Familienstreit)
5. Keine Abhängigkeit
SUBSTANZABHÄNGIGKEIT
1. Toleranz (Dosissteigerung / verminderte Wirkung bei gleicher Dosis)
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Entzugssymptome (Entzugssymptome / Gebrauch um diese zu vermeiden)
Häufige Einnahme in größeren Mengen oder längeren Zeiträumen
Anhaltender Wunsch/erfolglose Versuche, den Gebrauch zu verringern/kontrollieren
Hoher Zeitbedarf für Beschaffung
Aufgabe/Einschränkung wichtiger Aktivitäten
Fortgesetzter Gebrauch trotz Kenntnis der negativen Auswirkungen
SCHIZOPHRENIE
A-Kriterium: Charakteristische Symptome (mindestens 2 für mindestens einen Monat)
→ Nur ein Kriterium, wenn Wahn bizarr oder Halluzinationen aus kommentierender Stimme oder
Dialog bestehen
1. Wahn
2. Halluzinationen
3. Desorganisierte Sprechweise (häufiges Entgleisen, Zerfahrenheit)
4. Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten
5. Negativsymptomatik (Affektverflachung, Alogie oder Willensschwäche)
B-Kriterium: Soziale/berufliche Leistungseinbußen
C-Kriterium: Dauer:
- Floride Symptome (A-Kriterium) mindestens 1 Monat (oder weniger, wenn erfolgreich
behandelt)
- Prodromale und residuale Perioden können nur Negativsymptomatik beeinhalten
- A-Symptome können sich jedoch abgeschwächt manifestieren (seltsame Überzeugungen,
ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse)
D-Kriterium: Ausschluss einer schizoaffektiven oder affektiven Störung
- Darf nicht gleichzeitig auftreten
- Falls affektive Episode, muss deren Gesamtdauer im Verhältnis zur floriden/residualen Phase
kurz gewesen sein
E-Kriterium: Ausschluss Substanzeinfluss/medizinische Krankheitsfaktoren
F-Kriterium: Beziehung zu einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung
- Bei autistischer/tiefgreifender Entwicklungsstörung Diagnose nur, wenn mindestens 1 Monat
(oder weniger, wenn erfolgreich behandelt) ausgeprägte Wahnphänomene/Halluzinationen
ANOREXIA NERVOSA
A. Weigerung, das Minimum des für Alter und Körpergröße normale Gewicht zu halten
B. Ausgeprägte Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden (trotz
bestehendem Untergewicht)
C. Störung der Wahrnehmung der eigenen Figur oder des Körpergewichts, übertriebener
Einfluss des Körpergewichts oder der Figur auf Selbstbewertung oder Leugnen des
Schweregrads des gegenwärtigen geringen Körpergewichts
D. Amenorrhoe
- Restriktiver Typus
- Binge-Eating/Purging Typus
BULIMIA NERVOSA
A. Wiederholte Episoden von „Fressattacken“
B. Wiederholte Anwendung von unangemessenen, einer Gewichtszunahme gegensteuernden
Maßnahmen
C. A & B mind. 3 Monate im Durchschnitt mindestens 2-mal pro Woche
D. Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung
E. Tritt nicht ausschließlich im Verlauf von Episoden einer Anorexie auf
- Purging Typus
- Nicht-Purging-Typus
BINGE EATING (FORSCHUNGSKRITERIEN)
A. Wiederholte Episoden von „Fressanfällen“
B. A tritt gemeinsam auf mit mindestens einem der folgenden
1. Wesentlich schneller essen als normal
2. Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
3. Essen großer Nahrungsmengen, wenn man sich körperlich nicht hungrig fühlt
4. Alleine essen aus Verlegenheit über die Menge, die man isst
5. Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiertheit oder Schuldgefühle nach A
C. Deutliches Leiden
D. A im Durchschnitt an mindestens 2 Tagen in der Woche für 6 Monate
E. Keine unangemessenen kompensatorischen Verhaltensweisen, nicht ausschließlich im
Verlauf von Anorexie/Bulimie
BIPOLARE STÖRUNG
A. Phase ungewöhnlicher, anhaltender, überschwänglicher und gereizter Stimmung über
mindestens eine Woche
B. Deutliche Beeinträchtigung, Hospitalisierung o.ä. nötig
C. Nicht durch Substanz/Krankheit verursacht
D. Kriterien (mindestens drei, bei gereizter Stimmung vier)
1. Übergroßes Selbstbewusstsein / „Größenwahn“
2. Geringes Schlafbedürfnis
3. Vermehrte Gesprächigkeit oder Rededrang
4. Gedankenrasen, Gedankenflug
5. Leicht ablenkbar
6. Steigerung zielgerichteter Aktivitäten oder psychomotorische Unruhe
7. Exzessive Beschäftigung mit angenehmen Tätigkeiten die wahrscheinlich unangenehme
Folgen haben
ZWANGSSTÖRUNG
A-Kriterium: Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
- Zwangsgedanken sind
-
1. … wiederkehrende und anhaltende Gedanken/Impulse/Vorstellungen, die zeitweise als
aufdringlich/unangemessen empfunden werden und ausgeprägte Angst/Unbehagen
hervorrufen
2. …keine übertriebenen Sorgen über reale Probleme
3. …werden versucht zu ignorieren, unterdrücken oder zu neutralisieren
4. Einsicht, dass Zwangsgedanken Produkte des eigenen Geistes sind
Zwangshandlungen sind
1. …wiederholte Verhaltensichweisen/gedankliche Handlungen, die als erzwungene
Reaktion auf Zwangsgedanken oder streng zu befolgende Regeln erlebt werden
2. …dienen dazu, Unwohlsein zu verhindern/reduzieren oder gefürchteten Ereignissen
vorzubeugen
B-Kriterium
- Irgendwann gab es mal die Erkenntnis, dass Zwangshandlungen/-gedanken übertrieben oder
unbegründet sind (bei Kindern gilt das nicht)
C-Kriterium
- Verursachen erhebliche Belastung, sind zeitaufwändig oder
- beeinträchtigen Tagesroutine oder übliche Aktivitäten/Beziehungen
D-Kriterium
- Bei komorbider Achse I-Störung beschränken sich Zwangsgedanken/-handlungen nicht nur
auf diese
E-Kriterium: Geht nicht auf Substanzwirkung/medizinischen Krankheitsfaktor zurück
Organismusvariable: Aufgrund der Lerngeschichte/Krankheitserfahrung/Lebensgeschichte/in
Kindheit und Jugend erworbenen Grundannahmen/… wird die Situation als
lebensbedrohlich/bedrohlich für xy bewertet
Zum Tragen kommt hier eine grundlegende kognitive Verzerrung in der IV/verzerrte Verarbeitung
aufgrund der Grundannahmen „xyz“
Remotional : [Emotion], dass irgendwas passiert / vor irgendwas
Herunterladen