Proseminar Differentielle Psychologie, LV 200111 The Roots Of Creative Genius Nach Hans J. Eysenck „Genius“ Kapitel 7 Referat von: Jelena Markovic (0175089) und Thomas Block (0606792) INHALT 1. Grundlagen 2. Kreativität und Psychotizismus 3. Overinclusion und der Assoziationsgradient 4. Latente Inhibition und Psychotizismus 5. Kreativität und genetische Veranlagung 6. Neurophysiologie der Kreativität 7. Kortikales Arousal und Kreativität 8. Hemisphärische Lateralität GRUNDLAGEN Kreativität „Kreativität ist die Fähigkeit Werke zu schaffen, die sowohl neuartig, als auch angemessen sind“ (Handbook of Creativity) „...die Fähigkeit, produktiv zu denken und die Ergebnisse dieses Denkens (v.a. eine originelle Verarbeitung existierender Informationen) zu verwirklichen, etwa in Form einer Erfindung oder eines Kunstwerkes. Der kreative Mensch zeichnet sich durch weitgehende Selbstständigkeit und Weltoffenheit aus, desgleichen durch geistige Flexibilität, unkonventionellen Denkstil und hohe Frustrationstostoleranz. Die verschiedenen Stadien der Kreativität sind: Aufspüren von Problemen oder von Mängeln, Lücken und Unstimmigkeiten (z.B. in theoretischen oder praktischen Systemen); Definieren entsprechender Problem- und Fragestellungen; Formulieren von Hypothesen und Suche nach Lösungen (einschließlich Überprüfung auf Richtigkeit, Neuartigkeit, und Brauchbarkeit); Mitteile der gewonnenen Erkenntnisse sowie Fleiß und Energie, diese gegenüber bereits etablierten Vorstellungen durchzusetzten.“ (Meyers kleines Lexikon der Psychologie) Schizophrenie Endogene Psychosen, die durch eine Reihe charakteristischer tiefgreifender Störungen von Persönlichkeitsbereichen gekennzeichnet sind. 1. Störungen des Ich - Bewusstseins 2. Denkstörung 3. Störung des Gefühls 4. Wahrnehmungsstörungen Denkstörung Die logische Ordnung des Denkens ist aufgelöst, die Intelligenz jedoch nicht beeinträchtigt. Das Denken wird sprunghaft, zerfahren; Begriffsverschiebungen, Begriffsverschmelzungen und Wortneuschöpfungen treten auf. Wahrnehmungsstörungen Nebensächliches erscheint übergewichtig, oft bedrohlich auf die eigene Person bezogen. Eigene Gedanken werden oft als Stimmen gehört (akustische Halluzination). Auch andere Halluzinationen (z.B. Einbildung von Strahlen getroffen zu werden) und Wahnideen (Verfolgungs-, Größenwahn), auch Antriebsund Bewegungsstörungen wie Stupor (völlige bewegungslose Körperstarre) oder katatore Erregung (sinnloses Umsichschlagen, unwillkürlich steeotype Bewegungen) treten auf. Aus: Meyers kleines Lexikon, Psychologie Kreativität und Psychotizismus Zusammenhang zwischen P und Kreativität - als Merkmal - als Leistung Kausaltheorie der Verbindung von: - Kreativität und biologischen Mechanismen - genetischer Basis der Kreativität und kreativem Verhalten > Mehrere Richtungen der Theorieüberprüfung 1.Richtung > Untersuchung psychoseanfälliger Personen Heston (1966): untersuchte in Pflegefamilien großgezogene - Nachkommen schizophrener Mütter Die Hälfte davon zeigte psychosoziale Unfähigkeit Die andere Hälfte entwickelte sich zu ideenreichen erfolgreichen Erwachsenen mit künstlerischen Fähigkeiten Karlsson (1970): fand unter Verwandten schizophrener Personen mehr kreative Individuen McNeil (1971): untersuchte das Auftreten psychischer Krankheiten bei - höchst kreativen adoptierten Kindern und ihren biologischen Eltern Fand pos. signifikante Korrelation zw. Erkrankungen und dem Kreativitätsgrad der Kinder > Psychotizismus ohne Psychose ist das wesentliche Element bei der Umsetzung des Merkmals Kreativität von Potenzial in die Leistung 2. Richtung: Korrelation zw. P und Kreativität Kidner (1978): testete Studenten, Krankenschwestern und Lehrer mittels EPQ (beinhaltet eine P Skala) und: 1) acceptance of culture scale 2) „creativity“ und „originality“ Tests 3) 2 IQ Tests 4) education scale > Faktorenanalyse ergab 2 Faktoren: Originalität und Sozialisation > Korrelationen: P mit Kreativitätstests .16 bis .33, mit Kulturakzeptanz -.23 L mit Kreativitätstests -.18 bis -.30, mit Kulturakzeptanz .44 - Personen mit hohen P Werten originell und unsozial - Personen mit hohen L Werten weniger originell und sozial sind In einem anderen Experiment testete er noch zusätzlich mittels „adjective relevance test“ (Wörter zu Kategorien zuordnen) die Fähigkeit metaphorisch zu denken > assoziative Bearbeitung bei hohem P ungewöhnlich wie bei psychotischen Patienten Woody u. Claridge (1977): testeten 100 Oxford Studenten mittels EPQ und Wallach-Kogan Kreativitätstests in Bezug auf 2 Variablen: „originality“ und „fluency“ > r .6 bis .7 zw. P und Originalität negative Korrelation zw. L und Kreativität Merten (1992): testete normale, schizophrene und manisch-depresive Menschen auf Wortassoziativität in 4 Bedingungen: 1) free association 3) usual responses 2) individual response condition 4) response choice Ergebnisse: normale Menschen mit hohen P Werten geben mehr ungewöhnliche/originelle Antworten, ähnlich wie psychotische, können jedoch im Gegensatz zu psychotischen Angemessenheit beurteilen > sind sich bewusst individuellere Antworten zu geben als die Mehrheit Eysenck: Bildung von originellen Antworten ist mit der Relevanzkontrolle verbunden Mertens Modell aktiver Bestandteile seiner Hypothese: > Schizophrene Personen und die mit hohem P haben eine pathologisch schwachen Komparator, der Assoziationen durchlässt, die generell nicht akzeptabel sind Resultate einer Studie in der WA und Barron-Welsh Art Scale verwendet wurden: Schluss: Divergentes Denken und ungewöhnliche Antworten korrelieren mit P 3. Richtung: Korrelation zw. P und Kreativität höherer Ordnung Eysenck und Castle (1970): fanden, dass Kunststudenten introvertierter und neurotischer sind als Nicht-Kunststudenten - N in positiver Beziehung zur kreativen Arbeit in der Kunst aber in negativer Beziehung zur Arbeit in der Wissenschaft > emotionale Beteiligung - N nicht mit der Kreativität an sich verbunden sondern mit ihrer Richtung - I für hohe kreative Leistung charakteristisch Götz und Götz (1979): testeten 337 profesionelle Künstler - Fanden dass männliche Künstler introvertierter und neurotischer als nicht Künstler sind, bei Frauen hingegen gibt es keinen Unterschied > Begründung: extrovertierte Frauen trauen sich eher in der riskanten Kunstwelt Karriere zu machen Overinclusion und der Assoziationsgradient - Kreativität basiert auf einem flachen Assoziationsgradient und weitem Assoziationshorizont > Warum? - Die Antwort könnte in der Natur psychotischen Denkens sein Cameron (1947): erwähnt „Overinclusion“ > Übergeneralisation von Konzepten und Begriffen - Aufnahme irrelevanter Elemente in Konzepte - Unfähigkeit konzeptuale Grenzen aufrecht zu erhalten - Probleme werden zu umfangreich um sie lösen zu können Payne et al (1959): reformulierten Camerons Theorie - Bildung von Konzepten als Resultat diskriminativen Lernens - Inhibition ein aktiver Prozess > Unterdrückung irrelevanter Informationen - „Overinclusion“ als Störung dieses Prozesses - extremer Grad an Reizübergeneralisation - Bei normalen Menschen ein Filtermechanismus für Hemmung irrelevanter Reize zuständig um effiziente Informationsverarbeitung zu ermöglichen > Overinclusiveness als Störung des Filtermechanismus Rappaport (1945): wies auf 2 Typen formaler Denkstörung hin - Auflockerung der Konzeptspanne > schizophrene Menschen schließen Objekte in Gruppen ein, in die sie nicht genau hingehören - dieses Phänomen ist auch bei normalen Menschen beobachtbar und kann als Kreativitätsgrundlage gesehen werden - Overinclusion mit Sortierungstests gemessen > Aufgabe, Objekte zu dazugehörigen Gruppen zu sortieren die korrekt/sinnvoll sind McConaghy und Clancy (1976): untersuchte familiäre Übertragung der Overinclusion bei schizophrenen und nicht-schizophrenen Menschen und zeigte, dass sie mit der Kreativität verbunden ist. Latente Inhibition und Psychotizismus - 2 Konzepte der Rolle des Hemmstoffs von fernen Assoziationen, beide gleichermaßen mit Psychotizismus verbunden > Negatives Priming und latente Inhibition Konzept der latenten Inhibition : experimentelles Paradigma in der Erforschung der Selektivität der Informationsverarbeitung - angewandt für die Beurteilung von möglichen kreativen Störungen - Balance zw. Weiterverarbeitung aufgabenrelevanter und Hemmung aufgabenirrelevanter Stimuli > bei schizophrenen Personen die Hemmung gestört, verursacht Overinclusion - beim klassischen Konditionieren > wenn CS von UCS gefolgt, übernimmt initialisierende Eigenschaft der UCR > LI als Erhöhungsschwierigkeit dieser Eigenschaft bezeichnet Konzept des negativen Primings: - Stroop Farbenbenennungsaufgabe > Benennung der Farbe des grün geschriebenen Wortes ROT (verlangsamte Reaktion) - generelle Aussagen: vermittelnde und hemmende Prozesse an der selektiven Aufmerksamkeit auf relevanten Informationsinput beteiligt - Ausmaß an kognitiver Inhibition mit negativem Priming gemessen - flacher Assoziationsgradient bei kreativen Menschen ist das Resultat mangelnder kognitiver Inhibition - Das Fehlen des negativen Primings oder latenter Inhibition bei der Ausgrenzung des zerstreuten Assoziationisten (flacher Assoziationsgradient) trägt zu Symptomen psychotischer Kognition bei und sind das Hauptmerkmal der Kreativität > die fehlende Verbindung zw Psychopathologie und Genie - Kreativität die auf dem flachen Assoziationsgradient basiert reicht nicht alleine aus um kreative Leistung zu erzeugen, die Fähigkeit unbrauchbare Assoziationen aussondern zu können benötigt - Kognitive Inhibition ist bei kreativen Menschen vermindert, daher der Assoziationsgradient flach und Kriterien für die Relevanz niedriger > Overinclusion tritt auf Direkte Beweise der Theorie benötigt > basiert auf den Befunden über den Psychotizismus und seiner korrelativen Verbindung zur Kreativität. Kreativität und genetische Veranlagung Grundannahmen Eysencks Training hat kaum einen Einfluss auf kreative Leistungen Intelligenz als Bestandteil kreativen Genies ist in gewissen Maßen erblich Geschlechtsunterschiede sind von großer Bedeutung (kreative Genies sind fast ausschließlich Männer) Persönlichkeitsmerkmale, die in Zusammenhang mit kreativem Genie stehen, sind in hohem Maße durch genetische Faktoren bestimmt Stammbaumanalysen BRAMWELL (1948) wiederholte Galtons Studie zur Erblichkeit von Genialität in Bezug auf Kreativität Nur Richter häuften sich innerhalb von Familien „contrary to the assumptions of Galton [...] creative achievers did not usually have children who also achieved“ Waller (1993) schlussfolgert daraus, dass Erblichkeit nur eine untergeordnete Rolle in der Determination von Kreativität spielt Zwillingsstudien Um die Rolle von genetischen Faktoren im Zusammenhang mit Kreativität zu bestimmen, führt Eysenck mehrere Zwillingsstudien an. Nichols (1964) erforschte divergentes Denken in insg. 10 Studien an eineiigen und zweieiigen Zwillingen Korrelationen von .61 bei eineiigen und .50 bei zweieiigen Zwillingen Eysenck korrigiert den sys. Messfehler -> rund ein Viertel der phänotypischen Varianz lässt sich durch genetische Faktoren erklären Waller (1993) untersuchte 157 ein- und zweieiige, getrennt aufwachsende Zwillingspaare Signifikante Korrelationen bei den vermuteten Persönlichkeitsmerkmalen Korrelationen von .54 bei eineiigen Zwillingen -> schätzungsweise 54% phänotypischen Varianz kann durch die genetische Varianz erklärt werden Entgegen der Erwartungen Eysencks entspricht die Varianz bei zweieiigen Zwilligen -.06 Erklärung mit dem Konzept der „Emergenesis“: Genetische Varianz nicht additiv sondern synergetisch Menschliche Eigenschaften nicht durch einzelne Gene sondern durch Geneinheiten determiniert Genetik mit Lykken (1992) Genom = Sammlung aller in 46 Chromosomen gespeicherten Gene 75% der menschlichen Gene sind monomorph und bei allen Menschen gleich 25% der menschlichen Gene sind polymorph und verantwortlich für individuelle Unterschiede Ein Merkmal kann durch die Summe der Gene bestimmt werden -> Additives Modell (z.B. bei der Körpergröße) Ein Merkmal kann durch das Zusammenspiel der einzelnen Gene bestimmt werden -> Konfigurales Modell (z.B. bei der Augenfarbe) Polymorph und konfigural determinierte Merkmale werden nur von eineiigen, jedoch nicht von zweieiigen Zwillingen geteilt Konfigurale Vererbung wird „Emergenesis“ genannt „an emergent trait might be a property of a configuration of independent traits that are themselves in part genetically determined“ Schlussfolgerung: Galtons familiäre Anhäufungen müssen als umweltbedingte Einflüsse angesehen werden. Neurophysiologie der Kreativität Grundannahme Wenn genetische Einflüsse tatsächlich eine Rolle spielen, dann müssen physiologische bzw hormonelle sowie enzymische Strukturen und Substanzen eine vermittelnde Rolle zwischen der DNA und dem Verhalten einnehmen Laut Eysenck größtenteils spekulativer Exkurs Ansatz Wieder bei der Schizophrenie: Wenn Kreativität und Schizophrenie den gleichen Ursprung haben, kann die Suche nach den kog. Fehler und dessen neurophysiologische Ursachen Aufschluss über die Wurzeln kreativen Genies geben Der kognitive Fehler Nach GRAY (1991): Schwäche im Einfluss von bereits gesammelten Erinnerungen bzw von vorherigen Input auf die aktuelle Wahrnehmung Unfähigkeit für kog. Prozesse nur die Reize auszuwählen, die im Kontext vorangegangener Situationen relevant sind Nach PATTERSON (1987): Fehler im Automatismus, mit welchem frühere Erlebnisse wieder in Verbindung mit dem aktuellen Stimulus gesetzt werden GOUGH (1976): Die kreativsten Individuen sind nicht die mit den einzigartigen Antworten, sondern diese mit leicht weniger einzigartigen Assoziationen Kurvenlineare Regression vom Einfluss vergangener Erfahrungen auf Originalität Zu viel führt zu Starrheit, steifem Verhalten, Mangel an Flexibilität etc Zu wenig führt zu Abnormalitäten wie in Schizophrenie Automatische Prozesse, Aufmerksamkeit und Bewusstsein GRAY´s (1991) Konzeot der OVERATTENTION Eine Schwäche im automatischen Hemmungsprozess zuständig für die bewusste Aufmerksamkeit führt zum Eindringen von normalerweise nicht berücksichtigten Informationen ins Bewusstsein Störung kognitiver Leistungen Erinnert an OVERINCLUSION, UNDERATTENTION, UNDERINCLUSIVENESS Studie von DYKES und McGHIE (1976) 3 Testgruppen: 1. Hochkreative Erwachsene 2. Genauso intelligente nicht kreative Erwachsene 3. Nicht-paranoide, schizophrene Erwachsene Ergebnis: GR 1+3 beachteten ein breiteres Spektrum an verfügbaren Input als GR 2 Schädlicher Effekt bei GR3 GR1 fähig Input ohne Leistungsdefizit zu verarbeiten Neuronale (Dys-) Funktionen Dopamin-Schizophrenie-Hypothese nach GRAY (1991) Es besteht ein Zusammenhang zwischen den psychotischen Wirkungen und der Blockierung von Dopamin-Rezeptoren bei neuroleptischen Drogen Indirekte Dopaminagonisten wie Kokain steigern Psychotisches Verhalten Berichten zufolge besteht eine erhöte Anzahl von DopaminRezeptoren in den Gehirnen schizophrener Menschen TIERVERSUCHE zeigten, dass Phänomene wie die LATENTE INHIBITION und EXTINKTION durch Amphitamine ausgeschaltet und durch neuroleptische Dopamin-Rezeptor blockierende Drogen gesteigert werden GRAY (1991) fand heraus, dass Schädigungen im Gehirn die selben Effekte, wie Amphetaminbehandlungen haben können Unterbrechungen des Subiculo-Accumbens haben den selben Effekt Läsionen im Hippocampus führen ebenfalls zur Störung von LI, Extinktion etc Auf der Suche nach genetischen Determinanten von Dopaminlevels und einer Verbindung zu P NOBLE (1992) fand eine signifikante Verbindung zwischen dem polymorphen Dopaminrezeptor-Gen (DRD2) und Alkoholismus Eysenck sieht im Alkoholismus die Verbindung zum Psychotizismus Studie mit 2189 amerik. Individuen nach UHL (1993): Die meisten ernsten Fälle von Drogenmisbrauchenden haben eine drei mal so hohen Wahrscheinlichkeit, das DRD2-Gen aufzuweisen, wie nicht Drogenabhängige Ursache dafür im dopamergic reward system of the mesocortcoachic pathway --> Es besteht eine direkte Verbindung zwischen dem DRD2-Gen, Schizophrenie und Psychotizismus Mittels Single Positron Emission Tomography (SPET) wurden Dopamin-Bindungen in den Hirnfurchen gemessen Diese Messungen ergaben negative Korrelationen mit Psychotizismus in der linken (r=-0.75) und der rechten (r=-0.75) Basalen Ganglia Andere Persönlichkeitsmerkmale ergaben keine Korrelationen Dopamin scheint direkt an Psychotizismus gebunden zu sein Solomon et al. (1980) zeigten, dass Serotonin vermindernde Substanzen sich negativ auf LI auswirken It seems likely that dopaminergic over-activity and serotogenic under-activity jointly and severally constitute the basic causes of schizophreniform cognition Weitere Studien ergaben, dass „in humans, P is indeed related to functioning of the serotonin system“ Annahme einer kurvenlinearen Verbindung zwischen der DopaminSerotonin-Balance und kognitivem Verhalten Transmitter und Persönlichkeit Theorie nach STEIN (1978): Dopamin kontrolliert die Fähigkeit sich Neuem zu nähern und es zu erforschen Coccaro (1989) berichtet von starken Korrelationen zwischen Irritierbarkeit, aggressivem Verhalten (Anzeichen für hohe P-Werte) und Serotonin-Agonisten Cloninger und Zuckermann (1991) vermuten die Ursache für die Suche nach Neuem und sensationsgierigem Verhalten in der Dopaminkonzentration Kortikales Arousal und Kreativität "Arousal ist eine durch ankommende sensorische Impulse ausgelöste, auf den Bahnen der Formatio reticularis des Hirnstamms vermittelte, allgemeine Aktivierung des Cortex mit dem Effekt gesteigerter Aufmerksamkeit oder Wachheit." (nach Fröhlich, 1987) Die Hull‘sche Theorie (Hull, 1943) Hull postulierte ein „Verhaltensgesetz“, welches besagt, dass dominante Reaktionen auf bestimmte Reize durch einen DRIVE noch dominanter wird -> Ansteigen des Assoziationsgradienten Ein hohes Arousal bewirkt eine Aufmerksamkeitsbeschränkung und so ein Ansteigen des Assoziationsgradienten Niedrige kortikale Erregung ist mit ungerichteter Aufmerksamkeit, flachen Assoziationshierarchien und „primary process thought“ verbunden Beeinträchtigt ein hohes Arousal Kreativität? Maddi und Andrews (1966) Kreative Menschen sind ängstlicher als unkreative Kreative Menschen zeigen ein höhere Level von „resting arousals“ als nicht kreative Kreative Menschen Neigen zur Introversion Introversion ist verbunden mit hohen Levels von Arousal (Widerspruch!) Götz und Götz (1979) Künstler neigen zu hohen Neurotizismuswerten Erklärung von Martindale (1975): Niedriges Arousal nur während der Ausführung kreativer Aufgaben Vermutet, dass kreative Menschen variabler in ihren Arousals sind und extremere Schwankungen zeigen Bestätigt von Goodwin und Jamison (1990) Hoch-kreative Menschen neigen zwischen Stadien exzessiver Energie und exzessiver Apathie und Depression zu Schwanken Effekt des P? Conditions of low arousal give rise to creative ideas Auch Psychotizismus scheint klar mit niedrigem Arousal verbunden zu sein Physiologische Mediatoren: Dopamin und MAO (Monoamin Oxidase) Schizophrenie sind durch einene niedrigen Drive (Hull) charaterisiert ->widerlegt durch Eysenck -> Zusammenhang zwischen Arousal und Kreativität sehr wahrscheinlich aber bis jetzt noch nicht ausreichend belegt Hemisphärische Lateralität There has been a good deal of speculations linking righthemisphere functioning with creativity and giftedness generally. Methoden: EEG, bildgebende Verfahren 1995 noch nicht ausgereift genug Alle bisherigen Studien betreffend Kreativität von minderer Qualität Weniger direkte Methoden: Händigkeit, dichotisches Hören, Augenbewegungsmessungen, AIP ratio Positive Ergebnisse nur bei den letzten beiden Verfahren -> Dominanz der rechten Hemisphäre O‘Boyle und Benbow (1990) verglichen begabte mit durchschnittlich begabten Kindern in im dichotischen Hören Begabte hatten eine Tendenz zum rechtshemisphärischen Vorteil Katz (1986) fand rechtshemisphärische Dominanz bei Architekten und linkshemisphärische Dominanz bei Mathematikern und Wissenschaftlern Das Auftreten von links- oder rechtshemisphärischer Dominanz könnte von der Art der Kreativität abhängen Martindale (1984) ging der Frage nach, ob bei kreativen Menschen hemisphärische Asymmetrie bei der Inspirations- UND bei der Ausarbeitungsphase bzw bei kreativen UND nicht kreativen Prozessen gleich auftritt Rechtshemisphärische Akt. in beiden Phasen aber nicht bei nicht-kreativen Prozessen Zurück zur Schizophrenie Wenn hemisphärische Unterschiede mit Kreativität und Schizophrenie in Verbindung stehen würde, wäre das eine starke Verbindung zwischen Psychotizismus und Kreativität. Active Syndrome Erscheint in Verbindung mit Einbußen in den Funktionen der rechten und Unversehrtheit der linken Hemisphäre Passive-withdrawn syndrome Erscheint in Verbindung mit Einbußen in den Funktionen der linken und Unversehrtheit der rechten Hemisphäre >>> Kontrast zwischen den verschiedenen Typen der Schizophrenie Weitere Annahmen Die linke Hemisphäre ist für rationales Denken, die rechte für emotionale Entscheidungen zuständig Taggart, Kroeck und Escoffner (1991) Studie mit 284 weiblichen und 270 männlichen Studenten Korrelationen: Intuition: -.48 links, .42 rechts Fühlen: .50 links, -.42 rechts Urteilen: .45 links, -.44 rechts Nyborg (1991): Erforschte Persönlichkeit und Verhalten von berühmten Wissenschaftlern Besonderes Augenmerk: Personen sind nicht sehr interessiert an Frauen, heiraten spät, haben weniger Kinder, leben stabile, einsame Leben, neigen zur Androgynie (androgyn= griechisch für männlich und weiblich vereint) Entwickelte das General Trait CovarianceAndrogen/Estrogen Modell der Entwicklung Basiert auf der Annahme, dass Geschlechtsdrüsenhormone Effekte auf Körper und Gehirn haben Hormone sorgen dafür, dass aus einem geschlechtsneutralen Fötus ein Mann, eine Frau oder „irgendwas dazwischen“ wird Hormontypen Nach Nyborg A5 -> Mann mit hohem Testosteronspiegel A2 -> Mann mit niedrigem Testosteronspiegel E5 -> Frau mit hohem Östrogenspiegel E2 -> Frau mit niedrigem Östrogenspiegel Kreative Menschen häufen sich im A2 Bereich Nach Bem (1974) High Male Scales High Female Scales High Male and high Femal Scales -> Androgyn Low Scales -> Undifferentiert Kreative Menschen haben hohe Werte in beiden Skalen Der Einfluss von Medikamenten auf Kreativität Wenn P so stark mit Kreativität zusammenhängt, wirkt sich die medikamentöse Behandlung der P-Werte auch negativ auf die Kreativität aus? Durch den kurvenlinearen Verlauf kann es sogar zu Kreativitätssteigerungen kommen. Jamison (1993) berichtet von kreativen Individuen, die ihre Medikamentation aufgrund von einem Zusammenbruch ihrer Kreativität abbrachen Judd (1977) fand keinen Effekt von kurzzeitiger Lithiumbehandlung auf kreative Leistungen Schou (1979) 57% Kreativität stieg, 23% meldeten eine Leistungsmilderung, 17% stoppten den Lithiumkonsum VIELEN DANK FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT! Wir wünschen noch einen schönen und kreativen Montag!