Welche Informationen ­brauchen wir für die ­genetische Beratung? Ihre Praxis Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne. Wenn Sie eine genetische Beratung wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf und vereinbaren einen ­Termin. Bitte bringen Sie einen Überweisungsschein zum Beratungsgespräch mit. Genetische Beratung Erblicher Darmkrebs – HNPCC Damit wir Ihnen bei dem Beratungsgespräch bereits eine korrekte Einschätzung hinsichtlich des Vorliegens eines erblichen Tumordispositionssyndroms geben ­können, wäre es sehr wichtig, wenn wir von Ihnen möglichst vollständig folgende Informationen von allen an Krebs erkrankten Familienmitgliedern schon vor der Beratung erhalten könnten: Alter der Erkrankten, Alter bei Diagnosestellung, betroffene/s Organ/e, genauer Typ der Krebserkrankung, ggf. Ergebnis einer genetischen Untersuchung, alle verfügbaren Krankenunterlagen. Patienten­information Wer sein Risiko kennt, kann individuell vorsorgen! © amedes 10/2013 | Nachdruck verboten | SAP-Nr. 209180 Die Genetische Beratung ist eine Kassenleistung. Humangenetische Leistungen belasten das ­Budget des überweisenden Arztes nicht. Ein Service der Für Nachbestellungen dieser Broschüren wenden Sie sich bitte an [email protected]. Weitere Informationen finden Sie unter www.amedes-group.com. Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, in der mitteleuropäischen Bevölkerung erkrankt etwa jede 14. Person im Laufe des Lebens an Dickdarmkrebs. Meistens tritt die Erkrankung als Einzelfall in der Familie auf. Bei etwa 5 % aller Dickdarmkrebserkrankungen entsteht die Erkrankung jedoch im Rahmen von erblichen Tumordis­posi­tionssyndromen. Das erbliche kolorektale Karzinom ohne Polyposis (HNPCC/Lynch-Syndrom) stellt die häufigste erb­liche Darmkrebsform dar. Beim HNPCC (Lynch-Syndrom) besteht neben dem Risiko für Dickdarmkrebs, der möglicherweise auch an mehreren Stellen gleichzeitig oder wiederholt auftreten kann, auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Tumoren in anderen Organen (Dünndarm, Magen, Gebärmutter, Eierstöcke, Bauchspeicheldrüse, Gallenwege, ableitende H ­ arnwege, Gehirn oder Haut). Folgende Befunde können hinweisend auf ein HNPCC (Lynch-Syndrom) sein: QQ In Ihrer Familie ist Dickdarmkrebs vor dem 50. Lebensjahr aufgetreten. QQ Dickdarmkrebs ist an mehreren Darmregionen ­auf­getreten. QQ Mehrere Familienangehörige sind an ­Dickdarmkrebs erkrankt. QQ In der Familie sind (ggf. zusätzlich zu D ­ ickdarmkrebs) ­weitere Krebserkrankungen an folgenden Organen aufgetreten: Dünndarm, Magen, Gebärmutter (nicht: Gebärmutterhals), Eierstöcke, Bauchspeichel­ drüse, ­Gallenwege, ableitende H ­ arnwege, Gehirn oder Talg­drüsen (Haut). QQ In Ihrer Familie wurde bei mind. einer Person vor dem 40. Lebensjahr ein Darmpolyp (Adenom) gefunden. Genetische Beratung Die genetische Untersuchung Wenn Sie befürchten, dass bei Ihnen oder in Ihrer Familie eine erbliche Veranlagung für Darmkrebs vorliegt, sollten Sie einen Termin für eine genetische Beratung vereinbaren. In dem ausführlichen Gespräch wird zunächst ein Stammbaum erstellt und geklärt, ob in Ihrer Familie Anhaltspunkte für eine erbliche Tumor­erkrankung vorliegen. Anhand d ­ ieser Informationen kann Ihr persönliches Erkrankungsrisi­ko abgeschätzt werden. Weiterhin wird besprochen, ob die Durchführung einer weiterführenden molekular­ genetischen Untersuchung hinsichtlich des Vorliegens eines HNPCC (Lynch-Syndrom) sinnvoll ist. Sie selber entscheiden nach dem Beratungsgespräch, ob eine solche Unter­suchung durchgeführt wird. Aus Ihrer Familien-geschichte ergeben sich auch möglicherweise bereits Empfehlungen in Form eines individu­ ellen Früherkennungsprogrammes für Sie. Alle diese Gesichtspunkte werden Ihnen im Beratungsgespräch erläutert und anschließend in einem ausführlichen Brief, der auch alle Inhalte des Beratungs­ gespräches nochmals für Sie zusammenfasst, schriftlich mitgeteilt. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Gene entdeckt, die bei Patienten mit einem HNPCC (Lynch-­Syndrom) eine Veränderung aufweisen. In Familien mit Verdacht auf ein HNPCC (LynchSyndrom) besteht die Möglichkeit, durch genetische Untersuchungen die zugrunde liegende Veränderung zu identifizieren. Bei gesunden Ver­wandten kann dann festgestellt werden, ob sie die Veranlagung geerbt haben und somit ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs oder weitere HNPCC-assoziierte Krebs­erkran­ kungen besteht. In dem Fall können gezielte Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen veranlasst werden, um die Erkrankung in einem sehr frühen und damit heilbaren Stadium zu entdecken. gesunder Dickdarm Dickdarm mit Polypen Darmkrebs ist im frühen Stadium heilbar! Hierfür müssen die Risiko­personen identifiziert werden und benötigen individualisierte engmaschige Früherkennungsuntersuchungen!