Bioinformatische Identifizierung von Methanogenen

Werbung
Themenvorschlag Masterarbeit Bioinformatik
Prof. Sonja Prohaska (Informatik) zusammen mit Prof. Gunhild Layer (Biochemie)
Bioinformatische Identifizierung von Methanogenen-spezifischen Enzymen
Die biologische Methanbildung (Methanogenese) spielt eine wichtige Rolle im
globalen biogeochemischen Kohlenstoffkreislauf und ist darüber hinaus aus
klimatischer Sicht von Bedeutung, da Methan ein effektives Treibhausgas darstellt,
dessen vermehrte Produktion zur globalen Erwärmung beiträgt. Die biologische
Methanbildung ist ausschließlich auf die Stoffwechselaktivität bestimmter
Mikroorganismen zurückzuführen, der sogenannten Methanogenen, die zur Domäne
der Archaea gehören. Obwohl die Methanogenese in den verschiedenen
Untergruppen der Methanbildner unterschiedlich ablaufen kann, ist stets das Enzym
Methyl-Coenzym M Reduktase (MCR) für den letzten Schritt der Methanbildung
verantwortlich. Dieses nur in Methanogenen vorkommende Enzym enthält einen
einzigartigen Cofaktor: das Nickel-haltige Tetrapyrrol Cofaktor F 430. Die Biosynthese
von Cofaktor F430 ist bisher nur teilweise verstanden. Einige Intermediate sowie
Enzyme des Biosynthesewegs sind noch unbekannt. Es kann allerdings davon
ausgegangen werden, dass diese Enzyme ausschließlich in methanogenen Archaea
zu finden sind.
Im Rahmen einer Masterarbeit sollen, mit bioinformatischen Methoden, von mehr als
120 bisher sequenzierten Genome von Archaean, Gene identifiziert werden, die nur
in Methanogenen vorkommen. Hierfür müssen orthologe Gene identifiziert und
Genphylogenien rekonstruiert werden. Zusätzlich sollen evolutionäre Änderungen
der genomische Organisation von bekannten Genen, die in der Methanogenese eine
Rolle spielen, untersucht werden, da funktionell zusammengehörige Gene oft in
Clustern vorliegen. Potentiell Methanogenen-spezifische Enzyme sollen durch
sequenz- und strukturbasierte Homologiesuche auf ihre mögliche Fähigkeit, relevant
Schritte in der Biosynthese des Cofaktor F 430 durchführen zu können, untersucht
werden.
Das Ziel ist, die fehlenden, enzymatischen Komponenten der Biosynthese des
Cofaktors F430, und damit der Methanogenese in Archaean, bioinformatisch zu
identifizieren, und für eine funktionelle Charakterisierung im Labor vorzubereiten.
Herunterladen