DIAGNOSTIK + THERAPIE REPRODUKTIONSMEDIZIN Endometriale Rezeptivität – molekulare und klinische Aspekte H. Fluhr, J. Spratte, M. Zygmunt Die Implantation des Embryos im Endometrium ist ein komplexer, störanfälliger Prozess, der sowohl für die Etablierung der Schwangerschaft als auch für mögliche Schwangerschaftskomplikationen maßgeblich ist. Störungen dieses Vorgangs können nicht nur zu Implantationsversagen oder Fehlgeburten, sondern auch, wie epidemiologische Daten zeigen, zu Erkrankungen im späteren Schwangerschaftsverlauf führen wie Präeklampsie und Plazentainsuffizienz. Grundlage für einen erfolgreichen embryo-maternalen Dialog während der Implantation ist das rezeptive Endometrium auf der einen Seite und der Trophoblast auf der anderen. Das menschliche Endometrium besteht aus einer basalen Schicht (Stratum basale) und einer oberflächlichen Schicht (Stratum functionale), die wiederum in eine lumennahe „Zona spongiosa“ und eine lumenferne „Zona compacta“ unterteilt werden kann. Das Stratum functionale wird am Ende des Zyklus im Rahmen der Menstruation abgestoßen, während das Stratum basale als Ausgangspunkt für die Regeneration des Endometriums im Folgezyklus dient. Das luminale und glanduläre Epithel bildet die Oberfläche des Endometriums, wobei im Gegensatz zu den meisten Epithelzellen anderer Organe die uterinen Epithelien mesenchymalen Ursprungs sind. Endometriale Stromazellen und verschiedene Immunzellen bilden das darunterliegende Stroma, wobei im Hinblick auf die endometriale Immunologie „natürliche Killer-Zellen“ (NK-Zellen) eine besondere Rolle zu spielen scheinen. Unter dem Einfluss des von den heranwachsenden Follikeln produzierten Östradiols in der ersten Zyklushälfte kommt es zur Proliferation des Endometriums (Proliferationsphase), welches bis zur Zyklusmitte eine Dicke von mindestens 5 mm erreicht. Postovulatorisch erfolgt die sekretorische Transformation (Sekretions- 226 FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 3 phase) unter dem Einfluss von Progesteron aus dem Corpus luteum. Hierbei beginnen sich die Drüsenschläuche zu schlängeln und vermehrt in das uterine Lumen zu sezernieren. Im endometrialen Stroma kommt es zu einer Ödembildung, zur Ausbildung von Spiralarterien und zu einer starken Zunahme von dezidualen NK-Zellen. Morphologisch und funktionell beginnt der Differenzierungsprozess der endometrialen Stromazellen, der als Dezidualisierung bezeichnet wird. Findet in dieser Phase keine Implantation statt, so degeneriert das Corpus luteum aufgrund der fehlenden Stimulation durch humanes Choriongonadotropin (hCG), das vom Trophoblasten sezerniert wird. Der konsekutive Abfall des Progesteronspiegels führt zu prämenstruellem Gewebeumbau und schließlich zur Abstoßung des Gewebes während der Menstruation. Wachstumsfaktoren und Zytokine steuern das Endometrium Neben den beiden klassischen Steroidhormonen Östradiol und Progesteron spielen lokal produzierte und agierende Wachstumsfaktoren und Zytokine eine entscheidende Rolle für die Proliferation und Differenzierung des Endometriums im Zyklusverlauf. Eine besondere Rolle scheinen hierbei die Mitglieder der endometrialen „insulin-like growth factor“(IGF)-Familie zu spielen (9). Während IGF-I eine Funktion in der Vermittlung östrogener Signale im Hinblick auf die Proliferation zugeschrieben wird, scheint IGF-II Bedeutung für die Differenzierung im sekretorischen Endometrium und der frühen Dezidua zu haben. Die Wirkung der IGFs wird durch verschiedene Bindungsproteine reguliert, wobei „insulin-like growth factor binding protein-1“ (IGFBP-1) im Endometrium von entscheidender Bedeutung ist. IGFBP-1 zeigt einen eindeutigen zyklusabhängigen Verlauf mit einem Sekretionsmaximum im Endometrium der Lutealphase und der frühen Dezidua (12). Neben seiner regulatorischen Wirkung auf die lokale Bioverfügbarkeit von IGF-I und -II sind für dieses Molekül direkte Effekte auf das Implantationsgeschehen beschrieben worden. Ebenfalls relevant für die endometriale Physiologie scheinen Mitglieder der sogenannten Interleukin(IL)6-Familie zu sein. Für die zugehörigen Zytokine IL-6, IL-11 und „leukemia inhibitory factor“ (LIF) sind zahlreiche Effekte auf die endometriale Differenzierung und auch auf den Implantationsvorgang bekannt. Immunregulatorische Faktoren wie IL-15 oder auch die beiden Chemokine IL-8 und „monocyte chemoattractant protein-1“ (MCP-1) finden sich ebenfalls im Endometrium und sind für die Steuerung des Immunmilieus am Implantationsort wichtig. Bemerkenswert ist, dass nahezu alle im Endometrium exprimierten Wachstumsfaktoren und Zytokine zyklusabhängige Expressionsmuster aufwei- % % 30 80 40 0 Abortrisiko Schwangerschaftsrate 60 0 6 7 8 9 10 Tag der Implantation 11 12 Abb. 1: Nur innerhalb eines sehr engen Zeitfensters zwischen den Tagen 8 und 10 nach Ovulation besitzt das Endometrium seine volle Rezeptivität. Das Risiko eines Aborts steigt bei einer verspäteten Implantation stark an. Abbildung modifiziert nach Wilcox et al. 1999. sen und sich somit den einzelnen Zyklusphasen individuelle Zytokinprofile zuordnen lassen (15). Der Begriff „Dezidualisierung“ leitet sich von dem lateinischen Verb „decidere, fallen“ ab und wurde im 19. Jahrhundert von Thomas Huxley geprägt. Nach seiner Systematik können Säuger in „Deciduata“ und „Adeciduata“ eingeteilt werden, abhängig davon, ob bei der Geburt die uterine Mukosa abgestoßen wird oder nicht. Im Unterschied zu vielen anderen Spezies erfolgt die Dezidualisierung des endometrialen Stromas beim Menschen primär unabhängig von der Anwesenheit eines implantierenden Embryos. sung des Dezidualisierungsprozesses. Die Beobachtung einer verminderten endometrialen Prolaktin-Produktion bei Patientinnen mit ungeklärter Infertilität und wiederholten Fehlgeburten spricht zudem für eine Bedeutung dieses Faktors für die Implantation. Wie bereits oben ausgeführt, spielt IGFBP-1 sowohl bei der Regulation lokal exprimierter Wachstumsfaktoren als auch während des Implantationsvorgangs eine Rolle. Möglicherweise ist IGFBP-1 an der zeitlichen Determinierung endometrialer Rezeptivität beteiligt, da sein Anstieg in der zweiten Hälfte der sekretorischen Phase mit dem Schluss des sogenannten Implantationsfensters zusammenfällt und Effekte auf die Migration und Invasion von Trophoblasten für IGFBP-1 beschrieben wurden. Dezidualisierung beschreibt einen morphologischen und funktionellen Differenzierungsprozess der endometrialen Stromazellen, der in der Mitte der sekretorischen Phase beginnt (2). Wichtige Sekretionsprodukte und zugleich Markermoleküle des dezidualisierten Stromas sind Prolaktin und IGFBP-1. Obwohl die Rolle des dezidualen Prolaktins nicht endgültig geklärt ist, sprechen zahlreiche Beobachtungen für eine lokale immunmodulatorische Bedeutung sowie eine autoregulatorische Beeinflus- Der Begriff Implantationsfenster beschreibt die Beobachtung einer zeitlich sehr streng regulierten endometrialen Rezeptivität in der zweiten Zyklushälfte. In einer wegweisenden Arbeit konnten Wilcox und Kollegen 1999 zeigen, dass bei den meisten erfolgreichen Schwangerschaften der Embryo zwischen acht und zehn Tage nach der Ovulation implantiert und ein späterer Implantationszeitpunkt mit einem höheren Abortrisiko behaftet ist (16) (s. Abb. 1). Eine genauere Charakterisierung der mole- Die Dezidualisierung ist Voraussetzung für die Implantation kular- und zellbiologischen Vorgänge in diesem definierten Zeitfenster ist daher von großem wissenschaftlichem Interesse und kann die Grundlage für diagnostische und therapeutische Entwicklungen hinsichtlich Implantationsstörungen und ihrer Folgen sein. Mit dem embryo-maternalen Dialog beginnt die Schwangerschaft Die Implantation des Embryos beim Menschen ist offensichtlich ein sehr kritisches Ereignis, da über ein Drittel der Frühschwangerschaften als Abort endet, wobei allerdings die Mehrzahl klinisch inapparent verläuft. Eine erfolgreiche Implantation setzt einen koordinierten und synchronen Ablauf von embryonaler Entwicklung einerseits und endometrialer Differenzierung andererseits voraus. Beim Menschen tritt die Morula etwa 72–96 Stunden nach der Ovulation und Fertilisation in das Cavum uteri ein und entwickelt sich dort weiter zur Blastozyste. Nach einem etwa zweitägigen Aufenthalt, der als Präimplantationsphase bezeichnet wird, beginnt nach dem „Schlüpfen“ der Blastozyste („hatching“) der eigentliche Implantationsprozess durch die Kontaktaufnahme von Trophoblastzellen mit dem maternalen Endometrium (s. Abb. 2 auf S. 228). Bereits während der Präimplantationsphase FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 3 DIAGNOSTIK + THERAPIE Implantationsfenster 227 DIAGNOSTIK + THERAPIE Blastozyste Trophoblast Embryoblast IGF-I, -II IL-6, LIF IL-8, MCP-1 PRL IGFBP-1 Epithelzellen hCG IGF-I IL-1a, b MMPs FasL, TRAIL Stromazellen NK-Zellen Endometrium Abb. 2: Die implantierende Blastozyste und das sekretorische Endometrium kommunizieren bereits in der Präimplantationsphase mittels verschiedener Mediatoren (vereinfachte Darstellung). Diese Kommunikation spielt für das Gelingen der nachfolgenden Implantation eine entscheidende Rolle. wird die Blastozyste von Uterussekret umspült, was eine erste Kontaktaufnahme mit dem Endometrium durch lösliche Substanzen ermöglicht (embryo-maternaler Dialog) (10). Eines der ersten von der Blastozyste produzierten Hormone ist das hCG, das nach erfolgreicher Implantation in den mütterlichen Kreislauf gelangt und für den Erhalt des Corpus luteum am Ende des ovariellen Zyklus verantwortlich ist. Neben dieser klassischen gonadalen Funktion von hCG konnten in den vergangenen Jahren zusätzliche direkte Effekte am menschlichen Endometrium im Zellkulturmodell in vitro und mittels intrauteriner Mikrodialyse in vivo gezeigt werden (4, 5, 13). In der Zusammenschau der Ergebnisse scheint hCG ein frühes Signalmolekül des implantierenden Embryos zu sein, das Einfluss auf das Zytokinmilieu am Implantationsort, die endometriale Differenzierung und auch den Implantationsprozess selbst zu haben scheint. IL-1a und -1b wurden als zwei weitere embryonal sezernierte Faktoren 228 lich streng regulierten Invasivität der frühen Plazenta ist allerdings auch aus tumorbiologischer Sicht von großem Interesse, was an dieser Stelle nur angedeutet sei. Embryo-maternaler Dialog FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 3 beschrieben, die Einfluss auf die endometriale Physiologie während der Implantation haben. Der nachfolgende Implantationsvorgang lässt sich klassisch in drei Stadien unterteilen: Apposition, Adhäsion und Invasion. Zelluläre apikale Protrusionen des endometrialen Epithels, die Pinopodien, ermöglichen eine enge Kontaktaufnahme von Blastozyste und Endometrium während der Apposition. Im Anschluss folgt eine feste Anbindung, die Adhäsion, wobei Adhäsionsmoleküle aus der Familie der Integrine eine essenzielle Rolle zu spielen scheinen. Nachfolgend beginnen die Trophoblasten in das mütterliche Endometrium zu invadieren und penetrieren hierbei zunächst die Epithelschicht, um dann mit dem dezidual umgewandelten Stroma in Kontakt zu treten. Wesentlich beteiligt an diesem Invasionsprozess sind Enzyme zum Abbau von extrazellulärer Matrix (Matrixmetalloproteinasen, MMPs) sowie die in einem fein abgestimmten Gleichgewicht hierzu stehenden Inhibitoren „tissue inhibitors of metalloproteinases“ (TIMPs) (10). Das Verständnis der zeitlich und räum- Interessanterweise exprimiert der invadierende Trophoblast auch Moleküle, die klassischerweise in ihren Zielgeweben programmierten Zelltod (Apoptose) induzieren. Allerdings konnte gezeigt werden, dass zwei dieser Liganden, Fas-Ligand und „tumor necrosis factor related apoptosis inducing ligand“ (TRAIL) im Endometrium trotz vorhandener Rezeptoren primär keine Apoptose auslösen. Vielmehr scheinen diese typischen „Todessignale“ an der fetomaternalen Kontaktzone regulatorische Effekte auf das Zytokinmilieu zu haben. In der Gegenwart von inflammatorischen Mediatoren wie Tumornekrose-Faktora (TNF-a) und Interferon-γ (IFN-γ) kommt es jedoch zu einer Sensibilisierung des endometrialen Stromas gegenüber Fas-Ligand und zur Induktion von Apoptose. Diese zellbiologischen Beobachtungen könnten einen möglichen Pathomechanismus für Implantationsstörungen mit nachfolgendem Implantationsversagen oder Abort beschreiben (6). Lässt sich endometriale Rezeptivität klinisch beurteilen? Trotz zahlreicher Fortschritte im Bereich der assistierten Reproduktion in den vergangenen Jahren sind die Schwangerschaftsraten immer noch unbefriedigend. Während hinsichtlich ovarieller Stimulationsprotokolle, Techniken der In-vitro-Fertilisation und auch der Kryokonservierung große Fortschritte zu verzeichnen sind, ist die Implantation des Embryos als „black box“ der Reproduktionsmedizin zu betrachten. Trotz eines wachsenden Verständnisses der Physiologie und Pathophysiologie endometrialer Rezeptivität durch Untersuchungen in vitro sind die Möglichkeiten einer klinischen Beurteilung des Endometriums und seiner Rezeptivität rar. In der klinischen Praxis hat sich die vaginalsonographische Beurteilung des Endometriums anhand der Parameter Endometriumdicke und Echomuster durchgesetzt. Hierbei korreliert die sonographisch gemessene Dicke des Endometriums jedoch nur sehr bedingt mit der Schwangerschaftsrate im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung. Allerdings scheint eine Endometriumdicke unter sechs Millimeter in der Zyklusmitte auf eine niedrigere Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Implantation hinzuweisen. Prognostisch von größerem Wert scheint das endometriale Echomuster zu sein. Hierbei wird ein dreischichtiges Echomuster zur Zyklusmitte und ein hyperechogenes und homogenes Schallmuster in der Sekretionsphase als ideal betrachtet. Ehemals als Goldstandard der endometrialen Diagnostik wurde die Endometriumbiopsie betrachtet. In Anbetracht der fehlenden funktionellen Beurteilbarkeit des Gewebes sowie der sehr heterogenen Endometriumentwicklung in verschiedenen Menstruationszyklen ist diese Untersuchungstechnik in den Hintergrund getreten. Untersuchungen von Faktoren im peripheren Blut oder die direkte Analyse von Uterussekret sind berichtet worden, die Effektivität und klinische Umsetzbarkeit dieser Verfahren steht allerdings noch nicht fest. Kann endometriale Rezeptivität beeinflusst werden? Neben indirekten Ursachen für eine eingeschränkte endometriale Rezeptivität wie beispielsweise Myome, Hydrosalpingen, Endometriose oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), die eine entsprechende Therapie erfordern, ist eine unmittelbare Beeinflussung des Endometriums immer noch schwierig. Der im Rahmen der ovariellen Stimulation beobachteten endometrialen Dysfunktion kann teilweise durch ei- DIAGNOSTIK + THERAPIE ne Änderung des Stimulationsprotokolls begegnet werden. So kann beispielsweise die unter Clomifen-Stimulation beobachtete verzögerte endometriale Differenzierung durch den Einsatz einer niedrig dosierten Gonadotropin-Stimulation umgangen werden. Therapieansätze für die unter hochdosierter Gonadotropin-Stimulation beobachteten endometrialen Reifungsstörungen gibt es allerdings bislang nicht. Für die Behandlung einer Lutealphaseninsuffizienz stellen Gestagene die Therapie der Wahl dar. Auch für die Lutealphasensubstitution nach Embryo-Transfer in einem In-vitro-Fertilisations(IVF)-Behandlungszyklus eignen sich Gestagene, wobei auch für hCG implantationsfördernde Effekte beschrieben sind. Die Überlegenheit einer Substanz ist in diesem Kontext allerdings nicht abschließend geklärt (1, 3). Interessant könnte in Zukunft der Einsatz von Heparin beziehungsweise niedermolekularen Heparinen zur Beeinflussung der endometrialen Rezeptivität und der Implantation werden (14). Die Beobachtung der Wirksamkeit von Heparin bei Patientinnen mit habituellen Aborten ohne vorliegende Gerinnungsstörung spricht für weitere Wirkmechanismen von Heparinen, die über ihre klassische Wirkung als Antikoagulans hinausgehen. In-vitro-Untersuchungen in einem Zellkulturmodell zeigen eine Beeinflussung der endometrialen Dezidualisierung und belegen die anti-inflammatorische Wirkung von unfraktioniertem Heparin und niedermolekularen Heparinen (7). Prospektive, randomisierte Studien fehlen allerdings bislang, um eine Wirksamkeit von Heparinen als Therapieoption bei Implantationsstörungen zu belegen. Auch für den Einsatz von Azetylsalizylsäure (ASS), Kortikosteroiden oder einer Immuntherapie ließ sich bisher keine Verbesserung der Implantationsraten im Rahmen der Kinderwunsch-Therapie nachweisen (8, 11). 230 FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 3 Systematische klinische Studien sind hier ebenfalls dringend nötig, um eine mögliche Effektivität dieser Substanzen zu prüfen. Fazit Endometriale Rezeptivität ist unabdingbar für eine erfolgreiche Implantation, die wiederum die Grundlage einer Schwangerschaft darstellt und deren Pathologien ihren Ursprung teilweise in Implantationsstörungen haben. Die Differenzierung des Endometriums in der zweiten Zyklushälfte ist ein komplexes zell- und molekularbiologisches Geschehen, dessen Feinabstimmung für seine Rezeptivität verantwortlich ist. Ein besseres Verständnis der endometrialen Physiologie und Pathophysiologie wird dazu beitragen, neue Ansatzpunkte für die Diagnostik und Therapie von Implantationsstörungen aufzuzeigen. Dies ist nicht nur aus reproduktionsmedizinischer Sicht von Interesse, sondern stellt auch die Basis für den Geburtshelfer für eine neue Sichtweise auf Pathologien in der Schwangerschaft (Aborte, Präeklampsie, Wachstumsretardierung) dar. Literatur 1. Devoto L, Kohen P, Munoz A et al.: Human corpus luteum physiology and the luteal-phase dysfunction associated with ovarian stimulation. Reprod Biomed Online 18 (2009) Suppl 2, 19–24. 2. Dunn CL, Kelly RW, Critchley HO: Decidualization of the human endometrial stromal cell: an enigmatic transformation. Reprod Biomed Online 7 (2003) 151–161. 3. Fatemi HM, Popovic-Todorovic B, Papanikolaou E et al.: An update of luteal phase support in stimulated IVF cycles. Hum Reprod Update 13 (2007) 581–590. 4. 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