VL Produktentwicklung Hilfsstoffe, Enzyme

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PRODUKTENTWICKLUNG
11.2011
Funktionalität der Rohstoffe
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Technische Hilfsstoffe
Fraktioniermittel, Transporthilfen,
Oberflächenbehandlungsmittel,
Reaktionsbeeinflusser
Enzyme
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Technische Hilfsstoffe
Grauzone der Zusatzstoffe
Bei der Herstellung aus technologischen Gründen
verwendet
Technische Hilfsstoffe
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Weitgehend wieder entfernt
Nur Reste, die technisch unvermeidbar, unwirksam, gesundheitlich
unbedenklich, weder riechen noch schmecken
Grenze zw. Hilfsstoffen und Zusatzstoffen fließend
Ca. 300 (z.T. nicht genau bekannte) nicht zulassungsbedürftige
Stoffe
Fachleute schätzen Anwendung höher als mit
deklarationspflichtigen Zusatzstoffen
Fraktioniermittel
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Adsorbtionsmittel
Trägerstoffe
Vereinfachen Einsatz von Zusatzstoffen ohne
technologische Funktion zu beeinflussen
Bes. bei sehr niedrige Konz. wäre Dosierung ohne
fast unmöglich, Süßstoffe durch hohe Süßkraft oft
an Träger gebunden
Müssen nicht gekennzeichnet werden
Fraktioniermittel
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Detergenzien
Entfärber
Enzym-Fixiermittel
Extraktions-Lösungsmittel
Fällmittel
Molekularsiebe
Reinigungshilfen
Schälmittel
Waschmittel
Transporthilfen
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Antiklumpmittel
(wirkt wie einst das Reiskorn im Salzstreuer)
Formtrennmittel
Schwemmwasser
Transporthilfen
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Treibgase
(um Öle o. Sahneerzeugnisse zu pumpen, abzufüllen;
Schutzgasatmosphäre)
Kohlendioxid,
Argon,
Helium
Stickstoff,
Distockstoffmonooxid,
Butan,
Isobutan,
Propan,
Sauerstoff,
Wasserstoff
Oberflächenbehandlungsmittel
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Antischaummittel
Freifleißmittel
Hydrophobiermittel
Hydrophiliermittel
Instantisiermittel
Entfernbare Überzüge
Oberflächenbehandlungsmittel
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Äpfel werden gewachst,
Rosinen wird die nat. Wachsschicht der Trauben mit
Kaliumcarbonat entfernt, damit sie schneller
trocknen,
Zitrusfrüchte, Bananen weden mit Diphenyl bzw.
Thiabendazol gegen Fäulnis und Schimmel
behandelt,
Chitosan (aus Krabbenabfällen) zur Klärung von
Säften, Abtrennung Milchfett von Molke,
Antiklumpmittel, fungizid, Antioxidanz
Reaktionsbeeinflusser
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Entkeimungsmittel
Enzyme
Katalysatoren
Kontakt Geliermittel
Mikroben-Kontrollmittel
Packgas
Reaktionsvermittler
Solubisiermittel
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Enzyme
Kommen in allen lebenden Systemen vor, sind jedoch
nicht an sie gebunden endogene Enzyme in
Lebensmitteln als auch als Food additives
Biologische Katalysatoren
Charakteristische Endsilbe –ase
Enzyme
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Apoenzym + Cofaktor
Wirkspezifität im Apoenzym lokalisiert (Art des Arbeitens)
Substratspezifität
begrenzte Zahl von Substraten pro Enzym,
ist abhängig von der räumlichen Struktur und Ladung
Z.B. Esterasen spalten fast alle Ester = geringe
Substratspezifität
Glycosidasen sind sehr substratspezifisch
Enzyme
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Schlüssel-Schloss-Prinzip
besser mit Hand (Substrat) in einem zerknüllten Handschuh (Enzym)
vergleichbar
Grundgleichung
Enzym + Substrat
Enzym-Substrat-Komplex
Wichtigste nach Aktivität
1. Amylase
2. Xylanase
3. Lipoxygenase
Enzym + Produkt
Enzyme
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Enzyme - Eigenschaften
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Erniedrigung der Aktivierungsenergie
Mind. Millionenfache Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit (ist damit
anorganischen Katalysatoren weit überlegen)
Zusatz von Enzympräperaten beschleunigt die Reifung
Oft lang andauernde nat. Reifungsprozesse beruhen immer auf
Enzymaktivität
Arbeiten hochspezifisch
Beeinflussbar durch
Inhibitoren = kein Erkennen falscher Substrate Interaktion ohne Erfolg
z.B. Schwermetalle wie Quecksilber
Aktivatoren = beschleunigte Reaktion
z.B. Metallionen wie Magnesium, Calzium
Enzyme - Einteilung
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internationale Klassifizierung IUB (nach Wirkungsweise)
Oxidoreduktasen
Redoxreaktionen
Transferasen
Gruppentransfer
Hydrolasen
hydrolytische Spaltung chem. Bindungen unter
Wassereinlagerungen (Proteasen, Lipasen, Phosphatasen,
Esterasen, Lysozym)
Lyasen
hinterlässt Doppelbindungen oder Reaktion an
Doppelbindungen
Isomerasen
Isomerisierungen (Umwandlungen innerhalb des
Substratmoleküls)
Ligasen
Reaktion zweier Moleküle in Verbindung mit Verbrauch
energiereicher Bindungen (ATP)
Enzyme - Einteilung
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Jedes Enzym hat eigene Codenummer
z.B. Glucoseoxidase
E.
C.
1.
1.
3.
4.
Klasse
Gruppe
Untergruppe
Seriennummer
Enzyme - Einsatz
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Vorteile:
Einsatz steigert die Arbeitsproduktivität, da Produktionsprozess
verkürzt werden kann
Erhöhung der Ausbeuten, Verringerung der Verluste
Einsatz oft Voraussetzung für Einführung kontinuierlicher und
automatisierter Produktionsverfahren
Leicht erfüllbare Anforderungen an Reaktionsbedingungen (PH,
Temperatur, …)
Physiologische Unbedenklichkeit
Leichte Inaktivierbarkeit
Enzyme - Vorkommen
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Pflanzensamen
Papaya,
Ananas, Malz, Soja
tierische Organe
Kälbermägen,
Krill, Pankreas, Fischreste
gezüchtete MO
Bakterien,
Schimmelpilze, Hefen, Mikroalgen
Enzyme - Anwendung
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Fleischindustrie –
Verwendung von Peptidhydrolasen
(Papaine) als Fleischmürbesalz
Käseherstellung – Lab Enzym zur Fällung des Milcheiweißes
Stärkeverarbeitende
Industrie –
Glykosidhydrolasen zur Spaltung von
Stärke in Glukose z.B. „Dextropur“ aus
Maisstärke
Süßwarenindustrie – Invertase zur Kunsthonigherstellung,
Geschmeidighaltung von Pralinen
Bierherstellung – Peptidhydrolasen gegen Trübungen
Backwaren
Enzyme in Backwaren
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Malzmehle
und Malzextrakte schon über 100 Jahre
im Einsatz
Verbesserung der mehleigenschaften,
gärungsfördernde Backmittel enthalten Amylasen
und Teigverbessernde Backmittel mit
Peptidhydrolase
Enzyme aus der Gruppe der Oxidoreduktasen
Beeinflussen Rheologie von Teigen und Massen
maßgeschneidert
Enzyme in Backwaren
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Reichhaltigste
Quelle sind MO
Anpassung durch Auswahl an geeigneten Stämmen
und Wachstumsbedingungen
Gentechnik üblich
Mehrere Eintragungswege bei Teigbereitung
Direkt
als enzymhaltiger Rohstoff z.B. Malzmehl,
Malzextrakte, Sojamehle, …
Als Bestandteil von Mehlen (in der Mühle)
Als Bestandteil von Backmitteln, Backmischungen,
Fertigmehlen
Enzyme in Backwaren
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Einsatz bei der Herstellung von Weizenbroten
und –brötchen
a-Amylase
als Malzprodukt und/oder
Enzympräperate aus Aspergillus, Bacillusstämmen
Xylanase aus Aspergillus, Bacillus
(für Hemicellulosen, Pentosane)
Lipoxygenasehaltige Leguminosenmehle (für Lipide,
Proteine)
Sonstige mikrobiellen Enzympräperate wie
Glucoseoxidase, peroxidase, Protease,
Amyloglucosidase und Lipase
Enzyme in Backwaren
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Wirkung
Teigentwicklung
Schlüsselenzyme
Xylanasen, Glucoseoxidase
Trockene, nicht klebende Teige
Xylanasen
Gärstabilität, Gärtoleranz
Xylanasen
Gebäckvolumen
Xylanasen, Amylasen
Gebäckfarbe, Geschmack
Amylasen, Proteasen, Peptidasen
Frischhaltung
Amylasen, Xylanasen, Lipasen
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Xylanasen / Pentosanasen
Seit > 20 Jahren verwendet
Beeinflussen die Nicht-Stärke-KH (NRS)
= Cellulose, Hemicellulosen (1-3%) wie Arabinoxylane
(Hauptfraktion mit Hauptkette = Xylose),
Galactomannan, Glucan
Sind im Weizenmehl zwar nur gering aber dennoch
Einfluss auf die Backfähigkeit
Wirkung noch nicht vollständig geklärt
z.B. Produktion aus Aspergillusstämmen am besten für
Weizengebäcke geeignet
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Lipoxygenasehaltige Leguminosen
Sojamehl hat nat. Lipoxygenase LOX
Aktivität = 200x höher als Weizen LOX
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Amyloglucosidase
Produziert während der Teigfermentation
Glucose aus den von Amylasen gebildeten
Dextrinen
Hefe hat so kontinuierlich vergärbare Glukose
Bes. bei Gebäcken aus TK Teigen dadurch
bessere Erhaltung des Hefetriebes nach
Auftauen
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Oxidoreduktasen
Glucoseoxidase, Peroxidase
Herstellung mit Hilfe von Aspergillus niger
Katalysiert in Weizenteigen die Oxidation von Glukose durch
Sauerstoff wobei sich Wasserstoffperoxid bildet
= starkes Oxidationsmittel – verfestigt Kleberstruktur
durch Vernetzung freier Sulfhydylgruppen zu Disulfidbrücken
Gemeinsam mit Xylanase entstehen feste, trockene Teige mit
erhöhter Knettoleranz, Gärstabilität (dennoch nicht auf
Emulgatoren verzichtbar) aber Ascorbinsäure verzichtbar
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