3706/2014 NAHRUNG UND VERDAUUNG – WISSEN KOMPAKT

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Einleitung
Inhalt
Der Verdauungstrakt . . . . . . . . . . . . . . 4
Der Mund und die Speiseröhre . . . . . . . . . 5
Der Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Die Bauchspeicheldrüse . . . . . . . . . . . . 7
Die Gallenblase . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Der Dünndarm . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Verdauung und Resorption . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Transportmechanismen zur Aufnahme von Nährstoffen
ins Körperinnere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Die Ausnutzung verschiedener Nährstoffe . . . . . . . . 11
Der Dickdarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Die Rolle der Bakterien im Dickdarm . . . . . . . . . . . 13
Die Bedeutung der Ballaststoffe . . . . . . . . . . . . . 13
Die Verdauung der Grundnährstoffe . . . . . . 16
aid-Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Jeden Tag gelangt eine Vielzahl unter­
schiedlicher Lebensmittel in den Körper.
Er muss die damit zugeführten Nährstoffe aufschließen und verwerten.
In Mund, Magen und Darm laufen
mechanische und chemi­s che Prozesse
ab: Die Lebensmittel werden zerkleinert, mit Verdauungssäften durchmischt und als Nahrungsbrei durch den
Körper transportiert. Die Verdauungsorgane und entsprechende Verdauungs­
enzyme zerlegen die Nährstoffe in ihre
Bausteine: Kohlenhydrate in Einfachzu­
cker, Proteine (Eiweiße) in Peptide und
Aminosäuren sowie Fette in Monoglyze­
ride, Glycerin und Fettsäuren.
Die Aufnahme der Nährstoffe durch
die Darmwand (Resorption) findet
hauptsächlich im Dünndarm statt. Von
dort gelangen die Nährstoffe zu den
Orga­nen, in denen sie gespeichert oder
für den Ener­g ie- bzw. Baustoffwechsel
genutzt werden. Die nicht verwertbaren
Endprodukte werden von Bakterien wei­
ter aufgeschlossen und verlassen den
Dickdarm dann als Kot.
Ballaststoffe, als funk­t ionsfördernde
Stoffe, unterstützen unter anderem
die gesunde Darmflora und erleichtern
durch ihre Wasserbindungsfähigkeit
den Weg durch den Dickdarm. Darüber
hinaus haben Abbau­produkte der Bal­
laststoffe weitere gesundheitsfördernde
Eigenschaften.
Der Verdauungstrakt
Mund
Abb. 1: Verdauungstrakt mit
vergrößerter Ansicht von Leber,
Gallenblase, Bauchspeicheldrüse
und oberem Dünndarmabschnitt
Speiseröhre
Magen
Leber
Gallen­
blase
Bauch­
speichel­
drüse
Dünndarm
Dickdarm
4
Der Mund und die Speiseröhre
Der Verdauungsprozess beginnt bereits in der Mundhöhle. Die
Zähne zerkleinern die Nahrung, sie wird mit Speichel vermischt
und damit schluckfähig gemacht. Die Speicheldrüsen produzie­
ren dazu etwa 1,5 l Speichel pro Tag. Gutes Kauen vergrößert
die Oberfläche der Nahrungspartikel, die Verdauungsenzyme
können dann leichter und länger einwirken. Die Speicheldrüsen­
sekretion ist nicht nur vom Kauvorgang abhängig. So reizen z. B.
Geruch und Geschmack der Speisen bestimmte Rezeptoren in
der Nasenschleimhaut und auf der Zunge. Gut gewürzte Speisen
und Säuren sind starke Speichellocker. Sogenannte bedingte
Reflexe, wie optische oder akustische Eindrücke, können die
Speichelproduktion ebenfalls in Gang setzen. Schon das Aus­
sehen oder die Vorstellung ei­ner leckeren Speise lassen einem
daher „das Wasser im Munde zusammenlaufen“.
Das Verdauungsenzym des Speichels, die -Amylase, leitet im
Mund die Kohlenhydratverdauung ein. Sie spaltet ­bestimmte
Bindungen der Stärke, und es entstehen Oligosaccharide sowie
das süß schmeckende Disaccharid Maltose (Malzzucker). Die
Speichelamylase wirkt im Magen solange weiter, bis der Magen­
inhalt mit der Magensalzsäure durchsetzt ist. Dann wird sie
durch die Säure inaktiviert, da die Amylase nur in basischem
Milieu wirken kann.
Neugeborene geben mit dem Speichel ein weiteres Enzym ab,
eine Lipase zur Spaltung von Milchfett.
Alkohol wird als einziger Nährstoff bereits zu einem ­geringen
Anteil (ca. 2 %) über die Mundschleimhaut in den Körper aufge­
nommen.
Das Schlucken ist einer der kompliziertesten Reflexe, die im
menschlichen Körper ablaufen: Mehr als 20 Muskeln sind daran
beteiligt. Da sich Atem- und Speiseweg kreuzen, muss dafür
gesorgt sein, dass keine Speiseteile in die Luftröhre gelangen.
Dies wird erreicht, indem der Kehldeckel des Kehlkopfes die
Luftröhre während des Schluckens verschließt.
Die Speiseröhre dient dem Transport der Speisen. Nach innen
ist sie mit gefalteter Schleim­haut ausgekleidet, die durch die
Abgabe von Schleim die Gleitfähigkeit der Bissen erhöht. Der
Transport erfolgt aktiv durch viele verschiedene Muskeln –
da­rum kann man auch auf dem Kopf stehend und in Schwere­
losigkeit schlucken.
Aufgaben des Mundes und der Speiseröhre
Zerkleinern und Verflüssigen der Speisen
Weitertransport der Speisen zum Magen
Abb. 2: Einblick in die Mundhöhle
Abb. 3: Längsschnitt
durch die Speiseröhre
5
Die Verdauung der Grundnährstoffe
Gesamtübersicht
Verdauungsorgane
Verdauungssäfte
Enzyme
Mund
Mundspeichel (1,5 l)
-Amylase
Magen
Magensaft (2 l)
Salzsäure
Zwölffingerdarm
Gallensaft (1 l)
Gallensäuren
Pankreassaft (1,5 l)
Dünndarm/-epithel
Darmsaft (2 l)
Lipasen
Endopeptidasen (Pepsin)
-Amylase
Lipasen
Endopeptidasen (Trypsin,
Chymotrypsin)
Exopeptidasen
Disaccharidasen
(Maltasen, Saccharase,
Lactase)
Endopeptidasen
Exopeptidasen
Abbau der Grundnährstoffe
Kohlenhydrate
Mechanische Zerkleinerung
-Amylase spaltet Stärke und Glykogen
Dextrine
Maltose
-Amylase spaltet Stärke und Glykogen
Dextrine
Maltose
Maltasen spalten Maltose
Glucose
Saccharase spaltet Saccharose
Glucose und Fructose
Weiterwirken der Amylase
aus dem Mundspeichel bis zur
Inaktivierung durch Salzsäure
Lactase spaltet Lactose
Glucose und Galactose
Fette
Mechanische Zerkleinerung
Fettgehalt beeinflusst die
­Verweildauer im Magen
Emulgierung der Fette durch Gallensäuren
Lipasen spalten Fette
-Monoglyceride und
Fettsäuren
bzw. Glycerin und Fettsäuren
Mechanische Emulgierung der Fette
Lipasen spalten eine
geringe Menge der
emulgierten Fette
mit kurzkettigen
Fettsäuren
-Monoglyceride und
Fettsäuren
Lipasenwirkung aus dem Pankreassaft
Micellenbildung
Proteine (Eiweißstoffe)
Mechanische Zerkleinerung
Salzsäure
denaturiert
Proteine
Endopeptidasen
spalten
Proteine
Polypeptide
Peptide
16
Endopeptidasen
spalten Proteine
Polypeptide
Peptide
Exopeptidasen spalten Peptide
Aminosäuren
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