RNS Viren III. Picornavirus, Calicivirus, Rotavirus RNS Viren IV

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RNS Viren III.
Picornavirus, Calicivirus, Rotavirus
Dr. Dóra Szabó
Institut für Medizinische Mikrobiologie
Semmelweis Universität
Picornaviridae
•
•
•
•
Nukleinsäure
Kapsidtyp
Virusgröße
Hülle
lineare ss(+)RNA
ikosaeder
22-30 nm
nackt
Diagram von Picornavirus
• VP1, VP2, VP3, VP4
• 2 Protease
• RNS abhänginge RNS Polymarase
Der Replikationszyklus von Picornavirus
VP1
Receptoren:
ICAM-1 (Polioviren,
Coxsackie-viren,
Rhinoviren)
Immunglobulin
Superfamilie
CD-55 (Echoviren,
Entereoviren)
interne Ribosomen-Einstiegssegment
internal ribosome entry segment (IRES)
Gattung
Art
Enterovirus Poliovirus
Coxsackie A
Coxsackie B
ECHO-Virus
Neue Enteroviren
Rhinovirus Rhinovirus
Serotypen
3
23
6
31
4
1- 110
Cardiovirus
Aphthovirus Maul- und
Klauenseuche-Virus
Hepatovirus Hepatitis-A-virus
1
7
1
Enteroviren
Enteroviren-Übertragung
Humaner Stuhl
Hand
Abwasser
Mülldeponien
Wasserversorgung
Schaltier
Die Pathogenese von Enteroviren
Antikörper
Hemmung
Primär Viremie:
Blutkreislauf
Secudär Viremie:
Haut
Muskel
Hand Maul-und
Klauenseuche
Herz
Zielgewebe:
Gehirn
Hirnhäute
Leber
Polioviren
Polioviren
• Polioviren sind Verursacher der Poliomyelitis,
Kinderlähmung
• Poliomyelitis ist eine akute Viruserkrankung
der grauen Rückenmarkssubstanz,
seltener des Gehirns mit Gefahr des
Atem/Kreislaufstillstandes.
• Lyzen der Motoneurons
Polioviren - Epidemiologie
• 1838 erstmals genannt vom deutschen
Orthopäden Jacob Heine (1800-1879) (HeineMedin Krankheit).
• 3 Serotypen: I., II., III.
– Typ I. (85%), Typ II. (3%) - Polioepidemie
– Typ III. – sporadische Fälle
• Specifische Antikörper gegen jeden
Serotyp, aber es gibt keine
Kreuzimmunisation.
Polioviren - Pathogenese
• Hochkontagiös, meist
inapparent (98-99%)
• Fäkal-oral bzw. Tröpfchen
• Blut-Liquor-Schranke wird
passiert – paralytische
Lähmungen (mot.
Vorderhornzellen)
• Inkubazionszeit: 1-2
Wochen (4 Wochen)
• Infektiosität: 6-8 Wochen,
nach oraler Impfung: 6
Wochen
Polioviren - Klinik
• Inkubationszeit: 1-3 Woche (- 4 Wo)
• Initialstadium (minor illness):
– Fieber, Kopf-, Halsschmerzen, Pharyngitis,
Tonsillitis, Durchfall und Erbrechen (1-3 Tage), dann
meist Ende
• Präparalytisches Stadium (5-10%):
– zweiter Fiebergipfel, abakterielle Menigitis,
Meningismus, Adynamie mit Areflexia, Tremor,
Muskelschwäche (wenige Stunde- 3 Tage)
Hyperästhesie
• Paralytisches Stadium (0,5-1%): 2-3 Tage
später:
– Morgenlähmungen, Eigenreflexe, schlaffe Paresen
Neurogene Schädigung; Poliomyelitis
Kleine dunkle gewinkelte Fasern
Zeichen akuter Faseratrophie
bei Poliomyelitis
Fasertypgruppierung
Zeichen der Reinnervation bei
Poliomyelitis
Neurogene Schädigung; Poliomyelitis
extreme atrophische Muskelfasern; keine Reinnervation
nach abgelaufener Poliomyelitis
Polioviren - Klinik
Paralytisches Stadium (80%):
• Spinale Form
– unt. Extremität-, Rumpf-, Interkostal-, Zwerchfellparesen mit ev.
peripherer Atemlähmung
• Bulbopontine Form (schwerste Form)
– Bei Erwachsenen oder älteren Kindern
– Schlaffe Paresen der Extremitäten (vorwiegend proximal), auch
Zwerchfell und Interkostal-muskulatur häufig Paresen des X., XI.
und XII. Hirnnervs
• Enzephalitische Form
– Bewusstseinstörungen, Kramanfällen, psychopatologischen
Wesensveränderungen
Postpoliomyelitis Syndrom:
• 20-30 Jahre nach der Infektion: Muskelschwund,
Ermüdung, Schmerzen
Polioviren - Krankheitsfolgen
• Mehr als 90% inapparent
• Mehr als 99% kleine Krankheit
– Weniger als 1%:Paralitische Form
Polioviren - Diagnostik
• Virusisolierung
– Zellkultur- Affennieren Zellkultur
Rachenspülwasser, Stuhl, Blut oder Liquor
• Serologische Untersuchung
– Antikörper KBR- oder neutralisierende
Antikörper
• 1954: Nobelpreis für Medizin und Physiologie an
John Franklin Enders,
Frederick Chapman Robbins und
Thomas Huckle Weller
für die Kultivierung des Poliovirus in verschiedenen
Geweben
Daraufhin war man weitgehend unabhängig von
Tierversuchen bei der Forschung nach einem
wirkungsvollen Medikament gegen die Polio
Unterstützung dieser Forschung mit
Forschungsgeldern der
National Foundation for Infantile
Paralysis.
(1938 gegründet vom USamerikanischen Präsidenten
Franklin Delano Roosevelt)
Polioviren – Therapie und Prophylaxe
• Therapie
– ausschließlich symptomatisch
– Langfristige Physiotherapie und orthopädische
Betreuung
• Prophylaxe:
– Schutzimpfung!!
– Impfung nach Sabin (Lebendimpfstoff, oral)
– Impfung nach Salk (Totimpfstoff, parenteral)
Poliomyelitis (Polio), Spinale Kinderlähmung
Polioviren
Jonas Edward Salk (1914-1995)
1954: Abtötung von Polioviren und Herstellung
eines so genannten Totimpfstoffs, der gegen
Poliotypen I., II. und III. wirkte.
Experimente mit dem Vakzin
an sich selbst und an seiner
Familie waren erfolgreich!
1955: Tests mit Salks Impfstoff von Thomas Francis – zu 90%
erfolgreich.
ECHO-Viren
ECHO-Viren
ECHO-Viren
– „enteric cytopathogenic human orphan”
– Innerhalb der Echovirusserotypen gibt es eine
beträchtliche Variabilität.
– Die aktuell zirkulierenden Serotypen unterscheiden
sich auf genomischer Ebene von den
Prototypstämmen, die in den 1950–60er Jahren
isoliert wurden.
Coxsackieviren, ECHO-Viren,
Enteroviren - Epidemiologie
• Epidemiologie
– Fäkal-oral durch Schmutz- und Schmierinfektionen
über Trinkwasser und kontaminierte Lebensmittel
• Pathogenese
–
–
–
–
Lyse der Zielzellen
Eintritt: Verdaaungstrakt, Vermehrung
Vermehren oropharyngheal
Viraemia nach verschiedene Organe
ECHO-Viren Krankheitsbild
– Asymtomatisch (ca 95%)
– Aseptische Meningitis: alle Serotypen
– Enzephalitis, Ataxie, Guillain-Barré-Syndrom:
– Exantheme (maculopapulöse nichtjuckende Exantheme, die einem
anfänglich unklaren fieberhaften Infekt folgen und von einer Pharyngitis
begleitet werden können)
– Respirationstraktinfekte (u.a. Sommergrippe):
– Konjunktivitis
– Myalgie
– Myokarditis
– Transverse Myelitis
– Hand-Fuß-Mund-Erkrankung (selten)
– Hepatitis (selten)
– Uveitis (selten)
– Diarrhoe: alle Serotypen
– Neonatale Infektionen (Gefährdung durch nosokomiale Infektionen, die
zu einer generalisierten Erkrankung mit Sepsis, akuter Myokarditis oder
Perikarditis sowie Enzephalitis führen können)
ECHO-Viren Diagnostik
• Virusanzucht an Zellkultur
• VirusgenomnachweisPathogenese
– RT-PCR
• Serologie
– Nur IgM Anitkörper liefert Informationen
Coxsackie Viren
Geschichte
• 1947 wurde Coxsackievirus, aus dem Stuhl
Polioverdächter in der Stadt Coxsackie isoliert
zum ersten Mal identifiziert
• 1957 "Hand-, Fuß-und Klauenseuche" Krankheit
und zum ersten Mal dokumentiert.
• 1988 Epidemien sind aufgetreten
• 1994 war die größte Epidemie in Großbritannien
Die meisten der 952 Fälle waren Kinder
im Alter von 1-4
Coxsackieviren-Klinik
• Herpangina
• Kombiniertes „Hand und
Fußexanthem mit
Mundenanthem”
• Epidemische PleurodyniaBornholm-Krankheit
• Myocarditis, pericarditis
• Aseptische meningitis
• Akut heamorragische
Konjuktuvitis
• Pancreatitis
• Poliomyelitis-ähnliche
Erkrankungen
• Kardiale Erkrankungen
• Sommergrippe
Hand-Mund-Fuß-Krankheit
• Coxsackie-Virus A Typ 16 (auch A4-6 u. A9)
• vor allem bei Kindern unter 10 Jahren
• Klinik:
Stomatitis (oberflächliche Ulzerationen an
Pharynx, weichem Gaumen, Zunge und Gingiva)
makulopapulösem Exanthem an Händen u. Füßen,
das vesikulös wird.
• Therapie: Symptomatisch
Hand-Mund-Fuß-Krankheit
(Coxsackie virus A)
Hand-Mund-Fuß-Krankheit
(Coxsackie A Virus)
Hand-Mund-Fuß-Krankheit
• Hautausschlag
• Konjunctivitis
• Herpangina
Herpangina
CoxsackeieVirus A Typ 4
• Kinder und junge Erwachsene
• Klinik: Vor allem an den vorderen Gaumenbögen
grauweiße, 1-2 mm große, papulovesikulöse
Eruptionen mit schmalen hyperämischen Randsäumen.
Auch weicher Gaumen, Uvula und Tonsillen können
befallen sein. Fieber, Kopf- und Halsschmerzen.
• Therapie: Symptomatisch
Meningitis
Virale Myocarditis
Die Diagnose von Coxsackie Virus
• Die Diagnose wird auf der Grundlage der Geschichte
und eine körperliche Untersuchung gemacht
• Labortests sind verfügbar
Test Stuhl oder Fluiden aus der Rückseite der Kehle
• Serologie für bestimmte Antikörper
• PCR für die virale Nukleinsäure
• Tier
– Coxsackie Gruppe A – In den Mäusen flaccide Paralysis
– Coxsackie Gruppe B – In den Mäusen spastiche Paralysis.
Epidemiologie von Coxsackie Virus
• Die häufigsten bei jungen Menschen.
• Erwachsene können infiziert werden, aber
dies ist weit weniger verbreitet
• Die meisten Infektionen treten im Sommer
oder frühen Herbst, mit einem Spitzenwert
von August bis Oktober in der nördlichen
Hemisphäre auf.
Enteroviren
Enteroviren
Enteroviren Typen
Krankheit
68
Pneumonie, Bronchitis
70
Akute hämorragische
Konjuctivitis
70,71
Lämmungen,
Meningo-encephalitis
71
Hand-Mund-FußKrankheit
Hepatitis A
Rhinovirus
Rhinoviruses
Rhinovirus Krankheiten
• häufigste Ursache der Erkältung
• Im Gegensatz zu den anderen
Picornaviren produzieren die Rhinoviren
lokalisierte Infektionen.
• Jeder Serotyp (> 115) unterscheidet sich
– nicht kreuzreaktiv
– wenig Cross-Schutz
• Zielzellen: Ziliare Nasale Epithelzellen
– Wegen der Infektion stellt sich die Bewegung
der Zilialen ab
– Zelldegeneration
Pathogenese von Rhinoviren
• Symptome treten 2 bis 4 Tage nach der
Exposition auf und dauern etwa eine
Woche.
– Nasentröpfchen: wegen Bradykinin und
Histamin Produktion von infizierten Zellen
• lokalisierte Infektionen der Nase
für die meisten Fälle von Erkältung
– IgA erscheint
• Es gibt kein Fieber.
• Im Gegensatz zu den anderen Enteroviren
vermehren sie sich nicht im Magen-Darm
System.
Pathogenese von Rhinoviren
• mehr Temperatur und Säure labiler als
die Enteroviren. Optimale Temperatur
ist 33°C.
• sind stabil zwischen 20-37°C
• die Übertragung erfolgt durch Kontakt
mit Sekreten (z.B Luft, Hände, Türgriffe,
unbelebte Objekte)
Aphtovirus
Aphthoviren
Maul-und Klauenseuche (MKS)
Aphthous Fieber
100 Tagen von
Maul-und Klauenseuche (MKS)
BBC
Caliciviren
Caliciviridae
• Klassifikation der Caliciviridiae
–
–
–
–
–
Kapsidoberfläche:
Nukleinsäure:
Kapsidtyp:
Virusgröße:
Hülle:
• Gattung
– Norovirus
– Sapovirus
calix, lat Kelch
lineare ss(+) RNS
Ikosaeder
35-40 nm
nackt
Norovirus
•
Wurden erstmals in Stuhlproben
eines viralen Gastroenteritis Epidemie in Norwalk, Ohio, von
1968, durch Immunelektronen- Mikroskopie 1972 erstmals
morphologisch charakterisiert.
•
Um den Zusammenhang zwischen dem gefundenen Virus
und einer Gastroenteritis-Erkrankung beweisen zu können,
wurde gereinigtes Stuhl-Ultrafiltrat (gewonnen aus
menschlichem Kot erkrankter Patienten) an Freiwillige oral
verabreicht, die anschließend ebenfalls erkrankten.
•
Noroviren wurden bisher bei Menschen sowie bei Rindern,
Schweinen, Mäusen und Austern entdeckt.
Norovirus
•
Erreger von epidemisch auftretenden akuter Gastroenteritis
stellen die bedeutendste Gruppe dar.
•
Inkubationszeit von ca. 12-60h!!
• plötzlich auftretende Übelkeit
• Erbrechen, Durchfall (kein Blut!)
• Bauchkrämpfe und seltenes Fieber
•
Bei Kindern und Jugendlichen tritt viel häufiger Erbrechen als
Durchfall auf, bei Erwachsenen überwiegt der Durchfall.
•
Die Symptome halten meist nur von 24 bis 48 Stunden an.
Caliciviren –Norovirus und Sapovirus
•
Laboratorische Diagnose
Keine Züchtung auf Zelllinien
Nur molekularischer Nachweis
-RT-PCR
Sequence Analysis
Stuhl – Virus Antigen Nachweis (Schnelltest)
• Therapie:
Symptomatisch - orale oder parenterale
Rehydratation
Noroviren
– Pandemie
– Epidemie
– Sehr anstreckend!!
• 20 Virionen sind genug
• 1 Millione Viren / 1 ml Stuhl
– 20% von Kindern Gastroenteritis
– 70-90% von nicht bakterischem Durchfall
– In geschlossenen Gebieten
– Winter Erbrechens Krankheit
– „demokratische” – in allen Altern
Sapoviren
– selten
– 5-10% von Kindern Gastroenteritis
(Krankenhaus)
– Hauptsächlich in Kindern
Rotaviren
Rheoviridea
• Klassifikation der Rheoviridea
Nukleinsäure lineare
Kapsidtyp
Virusgröße
Hülle
ds(±) RNS
ikosaeder
60-80 nm
nackt
• Gattung
– Reovirus „respiratory enteric orphan” – Rhinitis,
Pharingitis, gastrointestinale Probleme
– Rotavirus
– Coltivirus und Orbivirus
• Colorado-Zeckenfiebervirus
Rotavirus
• 11 ds RNS
Serogruppe
Serotype
Rotavirus
• Häufgsiten Verursachern von Gastroenteritis
bei Kindern
• Weltweit bereitet
• Übertragung fäcal-orale
• Prävalenz 90% bis zum 3. Lebensjahr
• Nosocomiale Infektionen auf
Säuglingsstationen
•Direkt Zytotoxische Effekt
•NSP4 toxische Effekt
•Aktivizierung von Enterische
nervsystem
-Virus infiziert die Dünndarmzotte
Enterozyten, Krypten
-Zytolitisch
-Verkrürzung der Villi des Duoden
Resorptionstörungen
Rotavirus -Klinik
• Klinik
– Inkubationszeit 1-3 Tage
– Wässrigen, farblosen-gelbbraunen Durchfällen
– Kein Blut
– Erbrechnen
– Fieber
• Extraintestinale Manifestation
– Atemsweg Infektionen
– ZNS
– Leber
Rotavirus
• Diagnostik:
– Direkt Virusnachweis im Stuhl (EM, PCR)
– Antigen-Antikörper Rapidtest
• Therapie
– Substitutions die Dehydrierung
• Prophylaxe
–
–
–
–
–
Hygiene
Rota Schutzimpfung – attenuiert Virus
Mindestalter 6 Woche
Schützt 85% vor einer schwereren
Schützt 100% vor sehr schwerere
Rotaschutzimpfung
• Pentavalent
– G1,G2,G3,G4 und P1A[8]
• Von Rinder VP4, VP7
• Monovalent
– abgeschwächt G1P1A[8]
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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