Quelle: www.fotolia.com Enteroviren Erreger Krankheitsverlauf und Therapie Die Enteroviren gehören zu den Picornaviridae (ital. pico klein). Es handelt sich um säurestabile, enteropathogene RNA-Viren. Sie umfassen folgende in Form, Aufbau und Größe einander ähnliche humanpathogene Viren: Der Eintrittsort für Enteroviren ist gewöhnlich der Respirationstrakt und der Darm. Die Inkubationszeit für Enterovirus-Infektionen ist variabel und reicht von 12 Stunden bis zu 35 Tagen. Primärsymptome werden bis zu 4 Tagen nach Viruseintritt beobachtet, während die verschiedenen Krankheitszeichen nach Organbefall nach 10 – 35 Tagen auftreten. Infektionen durch Enteroviren verlaufen häufig asymptomatisch. Durch die verschiedenen Serotypen werden eine Vielzahl von akuten Krankheitsbildern von unterschiedlichem Schweregrad und in seltenen Fällen auch chronische Erkrankungen, die oft einen letalen Verlauf nehmen, verursacht. Über eine Virämie kann es zur Beteiligung des Herzens, der Leber, des ZNS, der Muskulatur und der Haut kommen. In diesem Zusammenhang können Enteroviren folgende Erkrankungen auslösen: Herpangina, akute respiratorische Erkrankungen, Laryngotracheitis, Lymphadenitis, epidemische Myalgie, Orchitis, Gastroenteritis, hämorrhagische Konjunktivitis, Pneumonie, Pleurodynie, Diarrhoen bei Kindern, Exanthem, Hepatitis, Polyradikuloneuritis, Paresen, Paralysen, postvirales Müdigkeitssyndrom, Myokarditis, Perikarditis, Enzephalitis, Enzephalomyokarditis. Für die Behandlung des infizierten Patienten ist die Kenntnis des spezifischen Enterovirustyps von untergeordneter Bedeutung. Eine spezifische antivirale Therapie der Infektion gibt es bislang nicht. Als sicherer Schutz gegen Infektionen mit Poliomyelitis-Viren wird eine Schluckimpfung mit genetisch veränderten Viren empfohlen. Darüber hinaus ist eine Impfung nach SALK mit inaktivierten Poliomyelitisviren möglich. Gegen Nicht-PolioEnteroviren steht keine aktive Immunisierung zur Verfügung. Poliomyelitisviren: Coxsackie A-Viren: Coxsackie B-Viren: Echoviren: Enteroviren: Serotypen 1, 2, 3 Serotypen A1-A22, A24 Serotypen B1- B6 Serotypen 1-7, 9, 11-27, 29-33 Serotypen 68-71 Coxsackieviren wurden erstmals 1947 in den USA während einer Poliomyelitis-Epidemie aus dem Stuhl eines erkrankten Kindes isoliert. Ebenfalls während der Abklärung von PoliomyelitisInfektionen erfolgte 1951 die Entdeckung der Echoviren, die seit 1955 als „enteric cytopathogenic human orphan (ECHO)“-Viren bezeichnet werden. Epidemiologie Infektionen durch Enteroviren treten weltweit auf. Sie werden durch schlechte hygienische Verhältnisse begünstigt. Während die Infektionen in tropischen Regionen ganzjährig vorkommen, treten sie in den gemäßigten Zonen saisonal gehäuft im Sommer und Frühherbst auf. Betroffen sind vor allem Kleinkinder. Nach dem Absinken der diaplazentar übertragenen Antikörper gegen Coxsackie- und Echoviren werden die Kinder für diese Erreger empfänglich. Die Übertragung der Enteroviren erfolgt hauptsächlich auf fäkal-oralem Wege durch Schmier-, Tröpfchenund Aerosolinfektion. Infizierte Personen scheiden die Erreger mit dem Fäzes aus. In manchen Fällen lassen sich Coxsackieviren noch nach 70 Tagen im Stuhl nachweisen. Enteroviren bleiben auf kontaminierten Gegenständen über längere Zeit infektiös. Weitere Infektionsquellen sind konataminiertes Trinkwasser, Schwimmbäder oder Seen sowie kontaminierte Meeresfrüchte. Diagnostische Bedeutung Der Virotech ELISA zum Nachweis von Antikörpern gegen Enterovirus ist ein Screeningtest zum Nachweis von heterotypischen (gruppenspezifischen) IgG-, IgA- und IgM- Antikörpern gegen Enteroviren. Anti – CVB (Coxsacki Virus B) IgM läßt sich in der Regel über einen Zeitraum von 6 – 8 Wochen nachweisen. In seltenen Fällen kann IgM auch bei sonst gesunden Personen nach einer aseptischen Meningitis über 6 Monate persistieren. Bei einem Patienten mit rezidivierender Perikarditis ließ sich die Persistenz von CVB-IgM über 5 Jahre nachweisen. Der Nachweis von CVB – IgM bei sonst gesunden Personen über Monate oder Jahre wirft einerseits die Frage nach der Spezifität der EIAs auf, andererseits kann natürlich die Möglichkeit einer Persistenz des Erregers nicht ohne Weiteres ausgeschlossen werden. Eine akute CVB-Infektion kann auch durch die Bestimmung von spezifischem IgA serologisch nachgewiesen werden. In manchen Fällen, insbesondere bei wiederholten EnterovirusInfektionen, erlaubt nur die gleichzeitige Bestimmung von spezifischem CVB-IgM, -IgA und –IgG eine diagnostische Beurteilung. Tabelle 1: Klinische Daten und Serum Enterovirus (EV) IgA, IgG und IgM Antikörperantworten von 19 Patienten mit einer EV – Infektion - Artikelnummern: Enterovirus IgA Testkit Enterovirus IgG Testkit Enterovirus IgM Testkit EC 116A00 EC 116G00 EC 116M00 F_EC116X00_121126_04 Sekisui Virotech GmbH Loewenplatz 5 65428 Ruesselsheim Germany Tel.: +49 (0) 61 42 / 69 09 - 0 Fax: +49 (0) 61 42 / 96 66 13 E-mail: [email protected] www.sekisuivirotech.com