Ausgabe 2010 · Preis 1,50 € 2010 Herbsttreffen der Dr. Rath Gesundheits-Allianz erreichen Hunderte Mitglieder und Neuinteressierte Vom Wissen zum Handeln Am 25. Oktober 2010 war es endlich soweit. Das erste von insgesamt fünf Herbsttreffen der Dr. Rath Gesundheits-Allianz innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz konnte beginnen. Erster Treffpunkt für rund 100 Mitglieder der GesundheitsAllianz, für Anwender von Zell-Vitalstoffen und für an natürliche Gesundheit interessierte Menschen war München. Gefolgt von Treffen in Wien, Leipzig, Kassel und Basel haben mehrere Hundert Teilnehmer das demonstriert, was die Dr. Rath Gesundheits-Allianz auszeichnet: das große Interesse an dem wissenschaftlich begründeten Naturverfahren der Zellular Medizin, das Bewusstsein für notwendige gesundheitspolitische Veränderungen, und der feste Wille, zur Information und Aufklärung unserer Mitmenschen beizutragen. iele Mitglieder der Dr. Rath Gesundheits-Allianz kämpfen seit über einem Jahrzehnt für das Recht auf natürliche Gesundheit. Sie haben Anfeindungen und Ablehnung über sich ergehen lassen, die selbst aus dem Kreis der Familie und Freunde kamen. Jedoch überwiegen die Erfolge, die erzielt werden. Mit jedem Menschen, dem man den natürlichen Weg der Zellular Medizin aufzeigen konnte, um sich von den Fesseln von Unwohlsein oder gar Krankheit zu befreien, mit jedem Dankeschön, das man als Lohn für seine Arbeit geerntet hat, wird man in seinem Tun bestätigt und zuvor durch arge Kritiker geschaffene Narben verblassen wieder. V Das diese Zeit des Kampfes und bekämpft werdens vorbei ist, muss sich ein jedes Mitglied erst noch vor Augen führen. Die wissenschaftlichen Beweise für den Nutzen von Zell-Vitalstoffen sind Hundertfach bestätigt. Forscher aus aller Welt legen Studien vor, die die Arbeit und die Ergebnisse von Dr. Rath und seinem Team untermauern. Die Zeit, in der Wert und Nutzen lebenswichtiger Mikronährstoffe für die Vorbeugung und Unterstützung bei Atherosklerose, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Krebs und anderen Volkskrankheiten angezweifelt werden können, ist vorbei! Herbsttreffen schafften Einblick in die Forschung und zeigten Wege auf, die Etappe der Selbstverständlichkeit gemeinsam erfolgreich umzusetzen Die Herbsttreffen hielten eine Vielzahl neuer Informationen und Eindrücke für die Teilnehmer bereit. Darunter neu formulierte und in naher Zukunft ge- AUSBILDUNG plante Zell-Vitalstoff-Synergien, die Vorstellung von Werkzeugen für eine erfolgreiche Beratung und die Abstimmung von Initiativen für die Stärkung der Gesundheits-Allianz. Für viele Teilnehmer besonders eindrucksvoll war eine direkte Videokonferenzschaltung nach Kalifornien mit Einblick in das Dr. Rath Forschungs-Institut. stoff-Forschung von Dr. Rath und seinem Forschungsteam und dem Übergang zu einem modernen Gesundheitssystem, mit dem Schwerpunkt auf Vorbeugung und Beseitigung von Krankheiten, ist unsere Analyse folgende: Das Gesundheitssystem kann nicht von Innen reformiert werden, da alle Akteure – insbesondere Politik und Medien – wirtschaftlich und finanziell von der Pharma-Industrie abhängig sind. Die Folge davon ist, dass der Aufbau von außen durch uns Menschen selbst eingeleitet und letzten Endes durchgesetzt werden muss. ● Neue Zell-Vitalstoff-Synergien Die Entwicklung wissenschaftlich begründeter Zell-Vitalstoff-Synergien ist eine bedeutende Aufgabe, der am Dr. Rath Forschungsinstitut in Kalifornien große Aufmerksamkeit beigemessen wird. Nachdem im vergangenen Jahrzehnt bereits eine Vielzahl wertvoller Nährstoffkombinationen entwickelt und von Tausenden Menschen erfolgreich genutzt wurden, konnten in diesem Jahr weitere wichtige Entwicklungsschritte getan werden. Ein entscheidender Weg dahin, den es künftig gezielt zu organisieren gilt um die Gesundheits-Allianz zu noch größerer verdienter Anerkennung und Erfolg zu führen, wird durch das Schlüsselwort „Soziale Synergien“, das Zusammenwirken von Menschen, beschrieben. In jedem Menschen stecken viele Potentiale und Fähigkeiten, die helfen können, sich auf ganz Einen besonderen Schwerpunkt dabei bildeten biologisch aktive Pflanzenstoffe (Phytobiologika), die eine wichtige Säule für die Grundversorgung unseres Körpers mit lebenswichtigen Zell-Vitalstoffen darstellen. Die gezielte Auswahl und Kombination von Pflanzeninhaltsstoffen in exakt bestimmter Menge und Verhältnis zueinander spiegeln einmal mehr den fortschrittlichen Forschungs- und Wissensstand der Zellular Medizin wieder. Weitere Informationen sind in dem Artikel „Gesundheit auf dem Speiseplan“ für Sie zusammengefasst. ● Erfolgreich beraten mit der Beratungshilfe „Internet“ Die zunehmende Zahl der Menschen, die sich einen Zugang ins Internet schaffen, erlaubt eine noch schnellere Verbreitung von Neuigkeiten sowie den nachhaltigen Zugriff auf unzählige Informationen. Grund genug, dem Internet und den Webseiten der Dr. Rath Gesundheits-Allianz bei den Herbsttreffen Aufmerksamkeit zu schenken. Die Webseiten der Gesundheits-Allianz halten eine Fülle wichtiger Daten und Fakten bereit, die viele Möglichkeiten eröffnen. Sei es zur eigenen Bildung und Vertiefung des Wissens, zur direkten Demonstration von körperinneren Abläufen auf Zell-Ebene anhand von Lehrvideos, oder für die gezielte Beratung durch die Nutzung der Internetseiten des Erfolgsbuches „Warum kennen Tiere keinen Herzinfarkt – aber wir Menschen“. Das Me- 2 R A T H I N T E R N A T I O N A L dium Internet eröffnet hervorragende Wege, die ein jeder in seiner Arbeit als Berater oder als Interessent für sich nutzen kann. Viele Teilnehmer der Herbsttreffen waren erstaunt, wie viele hilfreiche Informationen und Erklärungen mit nur wenigen Mausklicks abgerufen werden können. Schauen auch Sie mal rein und erkunden Sie unsere Webseiten zum Beispiel unter: www.dr-rath-gesundheitsallianz.org; www.dr-rath-foundation.org oder www.warum-kennen-tiere-keinenherzinfarkt.org. ● Soziale Synergien – Grundstein für die nächste Etappe ist gelegt Nach zwei Jahrzehnten Mikronähr- 2 0 1 0 AUSBILDUNG nen. Dies muss jetzt im Vordergrund der Arbeit unserer Gesundheits-Allianz stehen. Wenn Sie bereit sind, diesen Schritt mit uns zu gehen, gemeinsam Ideen zusammenzutragen, Lösungswege zu suchen, Projekte zu planen und ein Konzept zu erarbeiten, sodass unsere Ziele verwirklicht werden können, wenden Sie sich an die Redaktion der Rath International (Kontaktdaten siehe Impressum). Sind Sie herzlich eingeladen. individuelle Weise einzubringen. Jeder Einzelne kann so innerhalb eines Teams zum Erreichen des gemeinsamen Ziels beitragen und den Weg zu einem neuen Gesundheitsbewusstsein ebnen. Eine entscheidende Vorraussetzung für den erfolgreichen Aufbau solch aktiver Teams ist die Kommunikation der Menschen untereinander. Bei den Herbstreffen wurde mit dem Aufruf zur Zusammenarbeit ein wichtiger Grundstein gelegt, um in einzelnen Regionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz GesundheitsTeams zu bilden, damit die Informationen zur Zellular Medizin noch effektiver und organisierter an unsere Mitmenschen gegeben werden kön- ● Video-Konferenzschaltung gibt Einblick in die Forschung Die unabhängige Forschung und eigenständige Entwicklung innovativer Zell-Vitalstoff-Kombinationen sowie die wissenschaftliche Beweisführung zum Nutzen von Zell-Vitalstoffen bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten zeichnen die Gesundheits-Allianz aus. Das diese Arbeit möglich ist, ist auf das Engagement Tausender Mitglieder und Anwender von Zell-Vitalstoffen zurückzuführen. Stellvertretend für die gesamte Allianz konnten die Teilnehmer bei den Herbstreffen ein großes Dankeschön von Dr. Rath in seinem Team für die finanzielle Förderung der Forschungsarbeiten entgegen nehmen, die während der Treffen live zugeschaltet wurden. Nach anfänglichen Übertragungsproblemen am ersten Abend in München bewies sich die Technik als durchaus zufriedenstellend und ein Einblick in das Forschungslabor und neueste Untersuchungsergebnisse konnte gegeben werden. Dabei gleichte kein Abend dem anderen. In München ging Dr. Jariwalla auf Untersuchungsergebnisse und Lö- sungen bei Immunschwäche ein. In Wien konzentrierten sich die Teilnehmer auf den Beitrag von Dr. Ivanov, einem Experten auf dem Gebiet der Atherosklerose-Entstehung. In Leipzig wurde der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Übertragung dank Dr. Roomi auf die Volkskrankheit Krebs gesetzt. In Kassel präsentierte Dr. Niedzwiecki eindrucksvolle Ergebnisse der Diabetes-Forschung. In Basel, dem letzten Zielort der Herbsttreffen, stand die Forschung für einen Moment außen vor und Dr. Rath richtete sich, wie auch bei den vorhergehenden Treffen, mit einem klaren Aufruf an die Mitglieder: Die Zeit der Selbstverständlichkeit ist nach schweren Auseinandersetzungen erreicht, und es liegt in der Verantwortung eines jeden, jetzt zu handeln. Vom Wissen zum Handeln: Dieser Leitgedanke war prägend für jedes einzelne der Herbsttreffen und zugleich ein Appell an die Teilnehmer. Und wenn ein jeder sich seine Pionierrolle bei dem bereits erreichten Wandel zur Akzeptanz der Bedeutung von Zell-Vitalstoffen vergegenwärtigt und versteht, das eine neue Etappe angebrochen ist – die Etappe der Selbstverständlichkeit – dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, mit bestärkter Selbstsicherheit auf seine Mitmenschen zuzugehen. I N H A LT Ausgabe 2010 Titel: Herbsttreffen: Vom Wissen zum Handeln ....1 Ernährung: Biologisch aktive Pflanzenstoffe .................4 Gesundheit: Zellvital-Stoffe für Heranwachsende ..........8 Forschung: Herz-Gesundheit aus dem Meer..................10 Medien: Internetseiten der Dr. Rath Stiftung ..........12 News...............................................................13 Das Ende des Pharma-Kartells ....................14 Impressum .....................................................15 Politik: Lobbyismus als Staatsprinzip ......................16 Service ...........................................................19 2 0 1 0 R A T H I N T E R N A T I O N A L 3 ERNÄHRUNG Gesundheit auf dem Speiseplan Biologisch aktive Pflanzenstoffe Ob für einen gesunden Stoffwechsel, einen abwehrstarken Organismus oder Leistungsfähigkeit und Vitalität im Berufs- und Alltagsleben: eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist von grundlegender Bedeutung für unser Wohlbefinden. Ob für einen gesunden Stoffwechsel, einen abwehrstarken Organismus oder Leistungsfähigkeit und Vitalität im Berufs- und Alltagsleben: eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist von grundlegender Bedeutung für unser Wohlbefinden. Einen entscheidenden Beitrag hierzu leisten Mikronährstoffe. Obwohl sie im Vergleich zu den sogenannten Makronährstoffen nur in sehr kleinen Mengen benötigt werden, gehören sie zu den wesentlichen Bestandteilen unserer Nahrung. Viele Funktionen unseres Körpers wie zum Beispiel die Produktion von Energie, das Wachstum oder Abwehrfunktionen sind ohne Mikronährstoffe undenkbar und Krankheiten sind bei einem andauernden Mangel praktisch vorprogrammiert. Zu den Mikronährstoffen zählen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sowie die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe. Während sich über die Bedeutung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen bereits ein gutes Grundwissen in der Bevölkerung gefestigt hat, wird die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe leider oftmals nur wenig bedacht. Zu Unrecht: denn sie umfassen eine Vielzahl hoch effektiver und gesundheitlich wertvoller biologisch aktiver Pflanzenstoffe. Biologisch aktive Pflanzenstoffe nehmen eine wichtige Position in dem großen Puzzle der Nährstoffanforderungen unseres Körpers ein. Und sie sind essentiell: unser Körper kann biologisch aktive Pflanzenstoffe ebenso wie die meisten Vitamine nicht selbst herstellen und ist auf eine Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Die Tatsache, dass wir den Nährstoffanforderungen unseres Körpers möglichst gerecht werden sollten, um die Gesundheit zu erhalten, spricht also entschieden auch für die ausreichende Versorgung mit bestimmten sekundären Pflanzenstoffen. Jedoch müssen wir uns auch hier die Frage stellen, wie gut oder schlecht die Versorgung mit diesen lebensnotwendigen Mikronährstoffen ist. Ist unsere tägliche Ernährung gut genug, um uns ausreichend mit Mirkonährstoffen zu versorgen? Liefert das in 4 R A T H I N T E R - 2 0 1 0 ERNÄHRUNG die Resveratrol im menschlichen Stoffwechsel entfalten kann und für den Schutz und Erhalt der Gesundheit so wertvoll macht. vielen Supermärkten angebotene Obst und Gemüse noch die Nährstoffe, die es unter Berücksichtigung moderner und ertragsorientierter Anbauverfahren auch früher geliefert hat? Lässt es der Alltag überhaupt noch zu, bewusst einzukaufen und Nahrungsmittel schonend zuzubereiten? Diese Fragen sind heftig diskutiert und spalten selbst Gruppen vieler Natur- und Ernährungswissenschaftler. Wie würden Sie antworten, wenn Sie sich diese Fragen stellen würden? Biologisch aktive Pflanzenstoffe für die Gesundheit Was glauben Sie, warum z. B. in Indien viele Krankheiten nahezu unbekannt sind? Beobachtungen zufolge erkranken dort sehr viel weniger Menschen an der Demenzkrankheit Alzheimer als in Europa. Und auch Erkrankungen wie Darmkrebs sind seltener. Was bei uns als schlichtes Gewürz oder Gewürzbeimischung bekannt ist, gilt in Indien als bewährte Heilpflanze: Die Rede ist von Curcumin, das in Indien vergleichsweise viel konsumiert wird. Curcumin ist ein zellschützendes und immunstärkendes Pflanzenextrakt, das aus der Wurzel der Kurkuma-Pflanze gewonnen wird und in der traditionellen Heilkunst seit mindestens 3000 Jahren Anwendung findet. Oder was denken Sie, warum dem Rotwein oder dem Saft roter Trauben eine Vielzahl positiver Wirkungen für die Gesundheit zugesprochen wird? Mit dafür verantwortlich ist das so genannte Resveratrol, ein vor allem in der Haut und den Kernen roter Trauben reich enthaltener Pflanzenstoff. Dort ist es in seiner Wirkweise ein Phytoalexin, ein Bestandteil des pflanzeneigenen Abwehrsystems (gr. phytos = „Pflanze“, alekein = „abwehren“), zum Schutz vor Viren, Pilzen sowie schädlichen Umwelteinflüssen. Eben solche Wirkungen sind es auch, 2 0 1 0 Können Sie sich vorstellen, dass verschiedene Kohlgemüse über ein enormes Gesundheitspotential verfügen? Kohlgemüse zählt zur Familie der Kreuzblütler, die mit ihrem hohen Anteil an biologisch aktiven Pflanzenstoffen eine wichtige Bereicherung für eine bewusste Versorgung unseres Körpers mit schützenden Nahrungsfaktoren sind. Von besonderer Bedeutung sind die sogenannten Glukosinolate. Glu- kosinolate sind schwefelhaltige Moleküle, die Kohlgemüse ihren typisch bitteren Geschmack verleihen. Unsere Gesundheit fördern sie unter anderem durch ihre keim-, virenund pilzhemmende Wirkung. Die Liste wertvoller Pflanzen und pflanzlicher Extrakte ist lang. Seit Jahrtausenden wissen die Menschen um deren besondere Stellung und haben sich ihre Wirkung zu Nutze gemacht. Pflanzen und pflanzliche Extrakte wurden gezielt eingesetzt, um Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. Für unsere Vorfahren galt die Verwendung als selbstverständlich, oftmals ohne exakt zu wissen, worauf die Wirkungen einzelner Pflanzen und deren Extrakte beruhen. Ist es nicht ein faszinierender Gedanke, dank innovativer Forschungsarbeiten und mit Hilfe so „einfacher“ Naturstoffe Krankheiten vorzubeugen, das Herz-KreislaufSystem zu schützen, die Abwehrkräfte zu fördern oder sogar von Anti-Aging-Effekten zu profitieren? In der heutigen Zeit haben wir Menschen entscheidende Vorteile: Die Wissenschaft liefert uns differenzierte Erklärungen für die Wirkungsweisen von Pflanzen und Kräutern. Viele der wertvollen Pflanzenbestandteile stehen uns in optimal definierter Menge und Zusammensetzung zur Verfügung. Neben den bereits hoch eingeschätzten Polyphenolen des Grünen Tees rücken immer wieder auch pflanzliche Extrakte aus roten Trauben, bestimmten Wurzel- sowie Obst- und Gemüsesorten in den R A T H I N T E R N A T I O N A L 5 ERNÄHRUNG Fokus der Wissenschaft. Zusammenfassend lassen sie sich als „Phytobiologika“ beschreiben: in ihrer Struktur bekannte Pflanzenstoffe, die einen gesunden Zellstoffwechsel fördern und so entscheidend zur Gesundheit des Menschen beitragen. Wissenschaftliche Studien bestätigen zunehmend den therapeutischen Nutzen von Phytobiologika Dutzende mit biologisch aktiven Pflanzenstoffen durchgeführte Studien liegen bereits vor. Eine Vielzahl dieser Studien ist unter www.phytobiologicals.com zusammengestellt. Sie sind der unwiderrufliche Beweis für den präventiven und therapeutischen Nutzen bestimmter Phytobiologika. Die Wissenschaft kommt also nicht mehr umhin, diesem Thema erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Oftmals bleiben viele Studien der Fachwelt vorbehalten, und es ist eine Aufgabe der Gesundheits-Allianz, diese an die Menschen um uns herum weiterzugeben. Doch erst kürzlich fanden zwei interessante Studien den Weg in öffentliche Medien: • Am 26. Juni 2010 heißt es in den „FOCUS Online Nachrichten“: „Altersblindheit: Traubenwirkstoff schützt das Auge. Mit der Substanz Resveratrol aus der Weintraube haben Forscher kranke Netzhäute von Mäusen geheilt. Sie wollen damit besonders häufige altersbedingte Augenleiden bekämpfen.“ Natürliche Pflanzenstoffe in Rotwein und grünem Tee können das Wachstum von Krebszellen stoppen. Damit gehören diese Lebensmittel zu den gesundheitlich wirksamsten Lebensmitteln.“ Eine neue wissenschaftliche Entdeckung, über die in der Zeitschrift der „Federation of American Societies of Experimental Biology“ berichtet wurde, könnte einen großen Fortschritt in der Behandlung von Prostatakrebs bedeuten, so der Report. Als bedeutende Faktoren für diesen Fortschritt werden die als Polyphenole bekannten Antioxidantien in Rotwein und Grünem Tee genannt. Die Kombination beider Pflanzenstoffe kann wichtige Signalwege zwischen Zellen blockieren, die für die Entwicklung von Prostatakrebs notwendig sind. Die natürlichen Inhaltsstoffe in Rotwein und Grünem Tee stoppen oder verlangsamen offenbar Entstehung, Weiterentwicklung und Fortschreiten von Prostatakrebs, so der Bericht im Weiteren. Die beiden Studien stehen stellvertretend für eine große Anzahl wissenschaftlicher Beweise zum Nutzen und zur Wirksamkeit biologisch aktiver Pflanzenstoffe. Sie machen deutlich, wie wichtig die weitere Forschung über das Wirkspektrum bestimmter pflanzlicher Extrakte und wie bedeutend die Entwicklung spezifischer Kombinationen ist, um synergistische Effekte zu nutzen. Dem Bericht zufolge wollen Forscher mit dem Pflanzenstoff Resveratrol gegen die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) vorgehen. Die AMD ist ein in den Industrieländern besonders häufiges Augenleiden, das für eine hohe Zahl der sogenannten Altersblindheit verantwortlich gemacht wird. Betroffen von der AMD sind vor allem Menschen ab dem 55. Lebensjahr. Wie die Forscher erklärten, konnten Gefäßschäden und -wucherungen, die zuvor in den Mäusen provoziert wurden, mit Hilfe des Resveratrol gestoppt werden. Obwohl die Augenschäden in den Versuchstieren nicht exakt dem menschlichen Krankheitsbild entsprachen, sehen die Wissenschaftler einen vielversprechenden Heilpfad durch dieses natürlich verfügbare Pflanzenextrakt. • Am 30. Juni 2010 berichtet der Kopp-Verlag im Internet über eine weitere interessante Studie: „Wissenschaftler entdecken, wie Polyphenole aus Rotwein und grünem Tee Prostatakrebs stoppen. 6 R A T H I N T E R N A T I O N A L 2 0 1 0 Innovative Forschung ermöglicht Nutzung wichtiger Naturkomponenten Federführend bei der Erforschung lebenswichtiger Naturkomponenten und Vorreiter bei der Entwicklung wissenschaftlich begründeter Naturheilverfahren ist der Arzt und Wissenschaftler Dr. Rath. Als enger wissenschaftlicher Mitarbeiter und persönlicher Freund des zweifachen Nobelpreisträgers Dr. Linus Pauling hat Dr. Rath entschieden zu dem heutigen Wissen über die Gesundheitsbedeutung von Mikronährstoffen (Zell-Vitalstoffen) beigetragen. In den letzten zwei Jahrzehnten entwickelten er und sein Forscherteam die Zell-Vitalstoff-Forschung systematisch weiter und schafften damit die Grundlage für die heutige Zellular Medizin. Den am Dr. Rath Forschungsinstitut für Zellular Medizin in Kalifornien tätigen Biologen, Biochemikern und Medizinern gelang es unter Leitung von Dr. Alexandra Niedzwiecki inzwischen, die wissenschaftlichen Beweise dafür zu erbringen, dass Zell-Vitalstoffe eine Voraussetzung für die Vorbeugung und Kontrolle vieler Volkskrankheiten unserer Zeit sind (www.drrathresearch.org). Ein besonderes Merkmal der Zellular Medizin: die Arbeit nach dem biologischen Gesetz der Synergie, das besagt, dass der Effekt optimal aufeinander abgestimmter Komponenten größer ist als der einer einzelnen Komponente. Vitamine, biologisch aktive Pflanzenstoffe und weitere (Mikro-)Nährstoffe entfalten ihren größten Nutzen im Team miteinander und bestimmen damit die Höhe der Gesundheitseffekte. Synergie-Effekt bestätigt: Quercetin erhöht Bioverfügbarkeit des Grüntee-Extrakts EGCG Das kennzeichnende Merkmal der Zellular Medizin, die Erforschung synergistischer Effekte und die Umsetzung dieses Wissens, konnte im Rahmen einer Studie mit zwei wertvollen Pflanzenextrakten als Teil einer Gesamtsynergie erneut unter Beweis gestellt werden. Die Wissenschaftler am Dr. Rath Forschungsinstitut untersuchten vor diesem Hintergrund, ob die zusätzliche Gabe von Quercetin, ein u.a. in Zwiebeln und bestimmten Früchten reich enthaltenes Polyphenol mit antioxidativem Potential, die Aufnahme (Absorption) von EGCG aus dem Dünndarm begünstigt 2 0 1 0 Blutplasmaspiegel EGCG Quercetin steigert EGCG-Plasmakonzentration Ohne Quercetin Mit Quercetin Wirkungsentfaltung und die Bioverfügbarkeit des Grüntee-Extrakts dadurch verstärkt. Die Aufnahme von EGCG über den Verdauungstrakt wird von der Aktivität so genannter Membrantransporter (Carrier) bestimmt: Proteine, die Moleküle aus den Zellen herausbefördern und somit für eine geringe Konzentration von Wirkstoffen im Blutplasma verantwortlich sind. Quercetin besitzt die Fähigkeit, die Aktivität dieser Proteine zu hemmen. Aus diesem Grund schien Quercetin ein geeigneter Nährstoff zu sein, um in der Studie zu untersuchen, wie sich dessen Zusatz zu einer bestimmten Nährstoffkombination auswirkt. Im Rahmen der Untersuchung wurde die EGCG-Plasmakonzentration nach der oralen Verabreichung von Grüntee-Extrakt, von Grüntee-Extrakt als Teil einer Nährstoffkombination (bestehend u.a. aus Polyphenolen, Askorbinsäure, L-Lysin, L-Prolin, Kupfer und Mangan) sowie der zusätzlich mit Quercetin angereicherten Nährstoffkombination gemessen. Die Ergebnisse bestätigen: durch den Zusatz von Quercetin werden weitaus höhere EGCG-Plasmaspiegel erreicht. Mit Blick auf das breite Wirkpotential bestimmter Phytobiologika und dem Ziel, dieses noch besser zu erkunden, ist durch die Zellular-Medizin-Forschung ein weiterer wichtiger Grundstein für die Gesundheit gelegt worden. Und auch bereits jetzt kann jeder von dem bereits vorliegenden Wissen profitieren. Denn ob zum allgemeinen Wohlbefinden und für Leistungsfähigkeit im Alltag als Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, ob zur Vorbeugung von Krankheiten und frühzeitig einsetzenden Alterungsprozessen oder zur gezielten Anwendung: die unter dem Begriff „Phytobiologika“ zusammengefassten biologisch aktiven Pflanzenstoffe verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit – für Gesundheit im Leben. R A T H I N T E R N A T I O N A L 7 GESUNDHEIT Gesund aufwachsen! Die Bedeutung von Zell-Vitalstoffen für Kinder und Heranwachsende Eine ausgewogene Ernährung ist für einen gesunden Stoffwechsel der Körperzellen und für die Gesundheit insgesamt von großer Bedeutung. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die in der Wachstumsphase eine rasante körperliche und geistige Entwicklung durchmachen, hat eine gesunde Ernährungsweise einen besonders hohen Stellenwert. Vorrangig sollte sie das Ziel haben, eine Versorgung mit einer ausreichenden Menge an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und weiteren Mikronährstoffen sicherzustellen – vor allem auch deshalb, weil viele Gesundheitsstörungen in jungen Lebensjahren zu Risikofaktoren für Erkrankungen im späteren Leben werden. Untersuchungen zeigen allerdings, dass Empfehlungen für eine gesunde Ernährung von Kindern nur wenig umgesetzt werden. Ü bergewicht bei Kindern ist heute ein weit verbreitetes und ernstzunehmendes Problem mit schwerwiegenden Konsequenzen. Denn fettleibige Kinder haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von späteren Stoffwechselstörungen oder Herz-KreislaufErkrankungen. Bereits in jungen Jahren zeigen sie laut der „American Heart Association“ erste Anzeichen von Gefäßschädigungen, hohem Blutdruck und erhöhten Blutfettwerten, die häufig einen Typ-II-Diabetes zur Folge haben. Studien ergaben, dass 30 Prozent der übergewichtigen Kinder bereits unter einer Störung des Zuckerstoffwechsels, der Vorstufe für Altersdiabetes, leiden (Quelle: Focus Online). 8 R A T H I N T E R N A T I O N A L Fehlernährung mitsamt ihren Folgen ist allerdings kein ausschließliches Problem übergewichtiger Heranwachsender. Eine erschreckend hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen ernährt sich falsch und riskiert damit eine Vielzahl gesundheitlicher Komplikationen. Forscher der Universität Ulm stellten beispielsweise fest, dass Kinder deutlich häufiger an Asthma leiden, wenn sie sich mehrmals in der Woche von Fast Food ernähren. Kinder, die dagegen viel Obst, Gemüse und Fisch essen, leiden nur selten unter der Erkrankung. Eine Studie der Universität Bonn belegt außerdem den Zusammenhang zwischen einem erhöhten Softdrink-Konsum von Jugendlichen und einem geringen Mineralgehalt der Knochen, mit dem auch ein erhöhtes Osteoporose-Risiko im Alter in Verbindung steht (Quelle: stern.de). Der vermehrte Verzehr dieser ungesunden, kalorienreichen Speisen und Getränke ist aber wohl nicht allein Auslöser der beschriebenen Gesundheitsprobleme, sondern gibt vielmehr einen Hinweis auf einen generell ungesunden Ernährungsstil vieler junger Menschen, der aufgrund einer geringen Zufuhr lebensnotwendiger Nährstoffe einerseits und eines zu hohen Fett- und Zuckeranteils der Nahrung andererseits bestimmte Krankheiten begünstigt. Verschiedene Ernährungsstudien wie die EsKiMo-Studie, eine vom Robert Koch-Institut in Berlin und der Universität Paderborn durchgeführte repräsentative Studie zur Ernährung von Kindern und Jugendlichen, oder die 1985 am Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund als Langzeitstudie begonnene DONALD-Studie haben im Bezug auf das Essverhalten von jungen Menschen die folgenden Faktoren als besonders problematisch herausgestellt: ● Kinder und Jugendliche essen zu wenig pflanzliche (Gemüse, Obst, Brot, Kartoffeln) und zu viele fettreiche, tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst). ● Sie verzehren zu viel Süßigkeiten, Fastfood und Softdrinks (Limonade, Cola). ● Die Zusammenstellung der Fettsäuren ist ungünstig; insbesondere die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, z. B. aus Speiseölen und Fischen, werden kaum über die Nahrung zugeführt. 2 0 1 0 GESUNDHEIT ● Die Aufnahme lebensnotwendiger Nährstoffe, insbesondere von Folat, Vitamin D, A und E sowie von Kalzium und Eisen ist nicht zufrieden stellend; auch einige B-Vitamine kommen im Speiseplan von Kindern erheblich zu kurz. E rgebnisse wie diese lassen unschwer erkennen, dass einer ausreichenden Versorgung mit Mikronährstoffen – sowohl durch eine gesunde Ernährung als auch eine spezielle Ergänzung mit Zell-Vitalstoffen – deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. So sollten bei der Lebensmittelauswahl möglichst frische Produkte mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen bevorzugt werden. Zu den bedeutendsten Kalziumquellen gehören beispielsweise einige Gemüsesorten wie Fenchel, Brokkoli und Grünkohl sowie Milch und Milchprodukte, welche vor allem im Hinblick auf das Knochendichtewachstum vor und während der Pubertät von großer Wichtigkeit sind. Folsäure ist in Vollkornprodukten, grünem Blattgemüse, Weizenkeimen oder Nüssen enthalten und spielt insbesondere in der Wachstumszeit des Menschen bei der Zellteilung und -neubildung, aber auch für die Blutbildung eine entscheidende Rolle. Außerdem sollten werdende Mütter schon während der Schwangerschaft auf eine ausreichende Folsäureversorgung achten, um das Risiko für Neuralrohrfehlbildungen zu senken. Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sind mögliche Eisenlieferanten. Eisen kommt eine besondere Rolle in der kindlichen Wachstumsphase zu, da infolge einer unzureichenden Versorgung mit diesem Spurenelement die Lern- und Konzentrationsfähigkeit von Schulkindern beeinträchtigt wird. Fast alle Nahrungsmittel tierischer Herkunft (auch Eier und Milchprodukte) enthalten Vitamin B12. In Synergie mit Vitamin C, Vitamin B6 und Folsäure schafft es eine wichtige Grundlage für die Bildung von Blutzellen, die der Versorgung des heranwachsenden Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie dem Aufbau des körpereigenen Abwehrsystems dienen. Auch Vitamin D gilt als besonders vorteilhaft für die kindliche Gesundheit. 2 0 1 0 Wie Untersuchungen belegen, kann ein Mangel dieses Vitamins bei Kindern gesundheitliche Schädigungen wie z. B. Wachstumsstörungen und Rachitis nach sich ziehen oder die Infektanfälligkeit erhöhen. Vitamin D spielt zudem eine wesentliche Rolle beim Knochenaufbau. Interessant ist vor allem die Beobachtung, dass die Zufuhr von Vitamin D während der Schwangerschaft die Knochendichte des Kindes verbessert (vgl. 1). Vitamin D wird hauptsächlich unter Sonneneinstrahlung in der Haut gebildet, aber auch einige Nahrungsmittel sind Vitamin-D-Quellen. Die größte Menge liefert Lebertran von fettreichen Fischen wie Lachs, Sardine oder Hering, die übrigens auch die wichtigen Omega-3-Fettsäuren bereitstellen. Hier wie auch bei der Nahrungsergänzung von Erwachsenen gilt selbstverständlich, dass eine Kombination verschiedener Mikronährstoffe weitaus effektiver ist als die Zufuhr einiger einzelner Vitamine. Eine regelmäßig über das Essen zugeführte Mikronährstoffmischung, bestehend u.a. aus Vitamin A, C, E, verschiedenen BVitaminen, Folsäure, Lysin und Kal- 1: 2: 3: zium, verbessert beispielsweise die kognitiven Fähigkeiten von Schülern nachweislich, so eine indische Studie. In der Krankheitsprävention bewies eine weitere Untersuchung eine positive Beeinflussung der Infektionsanfälligkeit. Zudem konnte die Größenund Gewichtszunahme von Kleinkindern verbessert werden, wenn täglich Vitamine und Spurenelemente als Nahrungsergänzungsmittel verabreicht wurden (vgl. 2 und 3). Mit einer ausgewogenen Ernährung, die zudem reich an Mikronährstoffen ist, kann bereits im Kindesalter einer Vielzahl von Krankheiten vorgebeugt werden. Volkskrankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes mellitus, Osteoporose oder Karies treten bei gesund ernährten Menschen seltener auf. Ein gesundheitsorientierter Ernährungsstil ist somit ausschlaggebend für die ungestörte Entwicklung junger Menschen sowie Gesundheit und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter. http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673606679221/abstract http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18716734 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11243023 R A T H I N T E R N A T I O N A L 9 FORSCHUNG HerzGesundheit aus dem Meer Omega-3-Fettsäuren sind heutzutage „in aller Munde“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Immer mehr Studien beschäftigen sich mit diesen für die Gesundheit so wichtigen Fettsäuren, die inzwischen auch die Lebensmittelindustrie für sich entdeckt hat. Fast jedem wird der Begriff „Omega-3“ daher schon einmal begegnet sein, sei es im Lebensmittelregal auf der Margarine- und Fischstäbchenverpackung oder im Drogeriemarkt. Aber was genau sind Omega-3-Fettsäuren, und wieso wirken sie sich so positiv auf unsere Gesundheit aus? O mega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte bzw. „essentielle“ Fettsäuren, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Sie kommen in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Pflanzlichen Ursprungs ist die so genannte alpha-Linolensäure (ALA), die vor allem in Lein-, Raps-, Sojaoder Walnussöl enthalten ist. Diese ist jedoch nicht annähernd so wirksam wie Eicosapentaen- (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Als Quelle für diese biologisch deutlich aktiveren Omega-3-Fettsäuren bieten sich vor allem fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Makrele oder Thunfisch an, die ALA mit dem Phytoplankton aufnehmen und daraus EPA und DHA bilden. Auch der menschliche Körper ist grundsätzlich in der Lage, aus Omega-3-Fettsäuren pflanzlicher Herkunft die längerkettigen und aktiveren Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu bil- den, dies jedoch nur zu einem sehr geringen Prozentsatz. Folglich ermöglicht der Verzehr von Fisch auch die Aufnahme größerer Mengen an EPA und DHA. Die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren bei der Prävention und Behandlung diverser Beschwerden wird von unzähligen Studien belegt. Ausführlich untersucht wurde z. B. ihr Einfluss auf Beschwerden wie Entzündungen, Allergien, Alzheimer, ADHS etc. Zunächst richten wir den Blick aber auf den Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen. Ein gesundes Herz mit Omega-3-Fettsäuren Der therapeutische Einsatz von Omega-3-Fettsäuren bei HerzKreislauferkrankungen gilt bislang als am besten erforscht. Bereits vor Jahrzehnten stellte man fest, dass die in den arktischen Regionen lebenden Inuit trotz des Verzehrs einer fettreichen Nahrung seltener Herzinfarkte erleiden als Mitteleuropäer. Als Hauptgrund hierfür wird ihre traditionelle fischreiche Ernährung genannt. Angeregt durch diese Entdeckung begannen Forscher bereits in den 1970er Jahren, sich intensiv mit der therapeutischen Wirkung von Omega-3-Fettsäuren zu beschäftigen. Mittlerweile gibt es zu den positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf das Herz-Kreislauf- und Gefäßsystem mehrere Tausend Studien. Hierzu einige wichtige Erkenntnisse: Die positiven Wirkungen der Omega-3-Fettsäuren auf Herz und Gefäße sind vielfältig. Untersuchungen konnten beispielsweise beweisen, dass Patienten, die eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) erhielten, weniger Herzinfarkte erleiden als Personen der Kontrollgruppen. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch japanische Wissenschaftler, die einen Zusammenhang zwischen einem hohen Fischverzehr und einem niedrigen Herzerkrankungsund Herzinfarktrisiko feststellten. Bei einem Verzehr von mehr als 20 Gramm Fisch pro Tag kann der Studie zufolge das Risiko nichttödlicher Herzinfarkte deutlich gesenkt werden. 10 R A T H I N T E R N A T I O N A L 2 0 1 0 FORSCHUNG DER DR. RATH GESUNDHEITS-BRIEF Gesundheitsthemen auf den Punkt gebracht Gegenwärtige Gesundheitsthemen auf den Punkt zu bringen, ist ein wichtiges Ziel der Dr. Rath Gesundheits-Briefe, die seit Anfang 2010 regelmäßig erscheinen. Und das mit Erfolg, wie Rückmeldungen der Leserschaft zum Ausdruck bringen: „Liebe Freunde der Gesundheits-Allianz, den Gesundheits-Brief über Allergien kann ich nur bestätigen. Macht weiter so!!“ Neben der Sekundärprävention von Herzinfarkt tragen Omega-3-Fettsäuren wesentlich zur Vorbeugung der koronaren Herzkrankheit (KHK) bei. Sie senken erhöhte Triacylglyceridspiegel, die ein Risiko für die Bildung von Thrombosen oder Arteriosklerose – und somit für die Entwicklung der KHK – darstellen. Laut einer amerikanischen Studie ermöglicht die Aufnahme von täglich 3 bis 4 Gramm DHA und EPA eine Senkung der Triacylglyceridspiegel um 20 bis 50 Prozent. Omega-3Fettsäuren senken ebenso erhöhte Cholesterinwerte im Blut bzw. beeinflussen das Verhältnis von „gutem“ zu „schlechtem“ Cholesterin, indem sie den Anteil des „guten“ HDL (High-Density-Lipoprotein) erhöhen, welches überschüssiges Cholesterin zum Abbau in die Leber transportiert. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor für Arteriosklerose ist ein erhöhter Blutdruck. Omega-3-Fettsäuren werden blutdrucksenkende Wirkungen nachgesagt. Z. B. sind sie in der Lage, die Wirkung einiger blutdrucksteigender Hormone abzumildern sowie kleine Arterien zu erweitern. Auch verbessern Omega-3-Fettsäuren die Durchblutung, indem sie für eine verstärkte Verformbarkeit der roten Blutkörperchen oder Erweiterung der Blutbahnen sorgen. Dies ist als wichtiger Faktor für die Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen zu betrachten, da eine gestörte Durchblutung Gefäßverschlüsse am Herz verursachen kann. Omega-3-Fettsäuren gelten darüber hinaus als wirksamer Schutz gegen Herzrhythmusstörungen. Es wird schnell ersichtlich, dass Omega-3-Fettsäuren in der Vorbeugung und Therapie von Herzkrankheiten unerlässlich sind. Amerikanische und europäische Herzspezialisten empfehlen, wöchentlich mindestens zwei Fischmahlzeiten zu verzehren bzw. regelmäßig auf Omega-3-haltige Nahrungsergänzungen (Fischöl-Kapseln etc.) zurückzugreifen. Zusammen mit einer vitamin-, mineral- und ballaststoffreichen Ernährung ist dies eine hervorragende Voraussetzung für ein gesundes Herz. 2 0 1 0 „Danke für den interessanten Gesundheits-Brief.“ „Ihre Gesundheits-Briefe über die Phytobiologika habe ich mit großem Interesse verfolgt. Ein sehr hilfreiches Mittel für meine Beratungsarbeit. Mehr davon.“ „Endlich finde ich Aussagen zu Omega-3-Fettsäuren in einem Newsletter von euch. Vielen Dank.“ „Es hat mich gefreut, dass Sie sich des oben genannten Themas in einem Gesundheits-Brief annehmen. Sehr informativ.“ Unser Tipp: Nutzen Sie die Gesundheitsinformationen für die eigene Gesundheit. Setzen Sie die Gesundheits-Briefe für eine erfolgreiche Beratungsarbeit ein und leiten Sie sie an Ihre Freunde und Bekannten weiter. Sie werden über die Resonanz überrascht sein. In unserem Nachrichtenarchiv können Sie alle bisher erschienenen Gesundheits-Briefe abrufen. www.dr-rath-gesundheitsallianz.org/gesundheitsbrief/index.html Sie erhalten noch keine Gesundheits-Briefe? Dann sollten Sie diese jetzt anfordern. Schreiben Sie einfach an [email protected] und geben Sie die E-Mail-Adresse an, über die wir Sie stets aktuell informieren können. R A T H I N T E R N A T I O N A L 11 MEDIEN Willkommen auf den Internetseiten der Dr. Rath Gesundheits stiftung! Gesundheit und Gesundheitsaufklärung gehen Hand in Hand! – Sie teilen diese Erkenntnis und möchten auch Freunde und Bekannte auf die Arbeit der Dr. Rath Health Foundation aufmerksam machen? – Unsere Webseite gibt umfassend Auskunft über die Ziele dieser weltweit einzigartigen Stiftung. Sie dokumentiert Kampagnen und vermittelt deren Hintergründe. Und sie erläutert, warum es entscheidend ist, selbst Verantwortung für die Gesundheit zu übernehmen. Wissenschaftlichen Studien, Erfahrungsberichte, Broschüren, Bücher und Videos, um Ihren Wissensstand über die Gesunderhaltung zu vertiefen und an andere Menschen weiterzugeben. Wegweisende Erfahrungsberichte für sich und andere nutzen. Indem Sie hier den Bereich Zellular Medizin auswählen, erhalten Sie eine nach typischen Volkskrankheiten strukturierte Übersicht und gelangen auch auf diesem Weg leicht zu den relevanten Informationen. Neben wertvollen Lehrmaterialien und eindrucksvollen Vorträgen finden Sie in der Rubrik Infothek Zahlreiche Informationsmaterialien bieten Ihnen und Ihren Mitmenschen die Möglichkeit, das so wichtige Wissen um die eigene Gesundheit weiter auszubauen. Nutzen Sie die hier hinterlegten Veröffentlichungen wie die Bücher „Warum bekommen Tiere keinen Herzinfarkt… aber wir Menschen“, „Im Namen der Menschheit“ oder „Das Chemnitzer Programm“ sind hier jederzeit abrufbar. Über die Rubrik Presse gelangen Sie auch zum umfangreichen StudienArchiv. Nach Krankheiten sortiert, enthält es eine Auswahl vorrangig englisch- aber auch deutschsprachiger Forschungsarbeiten, welche die überragende Bedeutung von Mikronährstoffen und die Rolle der Ernährung für die optimale Gesundheit dokumentieren. Natürlich sind an dieser Stelle auch viele Publikationen des Dr. Rath Forschungsinstituts nachzulesen. In der Rubrik Infothek können Sie die ebenfalls nach Krankheiten geordneten und somit schnell auffindbaren 12 R A T H I N T E R N A T I O N A L noch eine Reihe weiterer wichtiger Dokumente. Besondere Beachtung gilt den hier eingestellten, nicht mehr im Handel erhältlichen Historischen Büchern, legen sie doch die Wurzeln des Pharmakartells offen: die Entstehung des „Geschäfts mit der Krankheit“ sowie die unmittelbare Beteiligung am Zustandekommen der Nazi-Diktatur. Sollten Ihre Kinder oder Enkelkinder diesen Themenkomplex in der Schule behandeln, weisen Sie sie doch einfach mal auf die hier verfügbaren Quellen hin. Ein Zweiter Weltkrieg wäre ohne die I.G. Farben nicht möglich gewesen. Die benachbarte Rubrik Videos ermöglicht Ihnen in übersichtlicher Form den Zugriff auf eine Reihe von Lehrvideos, Vorträgen und Dokumentationen. Insbesondere wenn es 2 0 1 0 NEWS darum geht, die Prinzipien der Zellular Medizin zu veranschaulichen, bieten diese Clips eine geeignete Hilfe. Äußerst aufschlussreich sind sowohl die hier abrufbaren Videosequenzen über Linus Pauling als auch die Mitschnitte einer Veranstaltung in Reaktion auf Codex Alimentarius. Sie wollen mehr über Codex Alimentarius erfahren? Der entsprechende Link im Feld „Schlagen Sie nach“ informiert Sie darüber und macht deutlich, warum der Einsatz für den freien Zugang zu Naturheilverfahren so wichtig ist. Weitere Einblicke in die verzweifelten Versuche der Pharmaindustrie, die Freiheit für Naturheilverfahren zu beseitigen, erhalten Sie unter Dossiers. Etliche Berichte der Weltgesundheitsorganisation verdeutlichen, dass der Einfluss von gesunder Ernährung besonders im Hinblick auf eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen seit langem erkannt worden ist. Wie zwar entsprechende Strategien zur Bekämpfung von Krankheiten und Armut jahrzehntelang vorgeschlagen wurden, aber bis heute keine Umsetzung erfuhren, können Sie anhand der unter Natürliche Gesundheit einsehbaren WHO Dokumente nachvollziehen. In der Rubrik Nachrichten/Aktuelle Nachrichten verweisen kurze Kommentare auf ausgewählte Meldungen aus den Bereichen Gesundheit und Politik. Hier können Sie ebenfalls unsere thematischen Newsletter abrufen und nachlesen. Sollten Sie diese regelmäßigen Rundbriefe noch nicht erhalten, so gehen Sie einfach auf die Rubrik Kontakt und geben hier Ihre E-Mail Adresse an. Stets gelangen Sie über den Link Homepage auf die Startseite zurück. Interessierte gewinnen über die Internetseite der Dr. Rath Health Foundation erste Einblicke in die Grundlagen der Zellular Medizin sowie in die Grundsätze für ein neues Gesundheitswesen. Anwendern und Mitgliedern der Gesundheits-Allianz bietet die Seite eine Fülle interessanter, lehr- und hilfreicher Unterlagen zur Gesundheitsbildung. www.dr-rath-stiftung.de 2 0 1 0 Vitamin B wirksam Rundum gegen Altersdemenz gesund mit und Depression Vitamin D Mit einer Vielzahl schützender Eigenschaften ist Vitamin D ein wahres Universaltalent. Nachdem bereits seine präventive Wirkung auf Krankheiten wie Osteoporose, Krebs oder Diabetes nachgewiesen wurde, machten in den letzten Monaten weitere Untersuchungen auf die Effektivität des „Sonnen-Vitamins“ aufmerksam, das im Körper vor allem durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts gebildet wird. Eine in der amerikanischen Fachzeitschrift „Archives of Neurology“ veröffentlichte Studie berichtet, dass Vitamin D gegen Parkinson schützt. Finnische Wissenschaftler hatten in einem Zeitraum von 30 Jahren über 3000 Personen beobachtet, die zu Beginn der Studie nicht erkrankt waren. Bis 2007 entwickelten 50 Versuchsteilnehmer die Parkinson-Krankheit. 25 Prozent der Teilnehmer mit den höchsten Vitamin-D-Werten hatten im Vergleich zu den 25 Prozent mit den niedrigsten Vitamin-D-Werten ein um 67 Prozent niedrigeres Risiko, an Parkinson zu erkranken. Laut Forschern bestätigt das Ergebnis die Vermutung, dass ein hoher VitaminD-Status vor Parkinson schützt. Eine Studie von britischen und norwegischen Forschern beweist, dass B-Vitamine bei älteren Menschen Demenzerkrankungen entgegenwirkt. tamin E bei Alzheimer, und auch der Grüntee-Extrakt EGCG und andere Antioxidantien beugen durch ihre zellschützenden Eigenschaften Alzheimer vor. Die altersbedingte Beeinträchtigung der Denkleistung ist ein natürlicher Vorgang. Ältere Menschen, die unter „MCI“ (mild cognitive impairment), einer Vorstufe von Demenz mit leichten Gedächtnis- und Sprachproblemen, leiden, zeigen jedoch deutlichere Symptome kognitiver Störungen als andere. Die Gabe von B-Vitaminen kann die Gedächtnisleistungen Erkrankter deutlich verbessern und gilt somit als viel versprechender Therapieansatz bei Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen. Eine weitere Studie zu den gesundheitsfördernden Eigenschaften von B-Vitaminen ergab, dass Schlaganfallpatienten seltener unter Depressionen leiden, wenn sie regelmäßig B-Vitamine zu sich nehmen. Depressionen sind ein häufiges Phänomen bei Patienten, die einen Schlaganfall überlebt haben. Im Verlauf der von australischen Wissenschaftlern durchgeführten Studie erhielten Schlaganfallpatienten täglich Folsäure (Vitamin B9), Vitamin B6 und Vitamin B12 in Form einer Nahrungsergänzung. Wie die Forscher berichten, waren Patienten, deren tägliche Nahrung mit zusätzlichen B-Vitaminen angereichert war, halb so oft von Depressionen betroffen wie Studienteilnehmer, die ein Scheinpräparat einnahmen. In der Studie der Universität Oxford erhielten Personen, die älter als 70 Jahre waren und MCI-Anzeichen aufwiesen, 2 Jahre lang hohe Dosen an Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin B6 und Vitamin B12. Die Kontrollgruppe erhält ein Scheinmedikament. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einnahme von B-Vitaminen die Entwicklung von Demenz verlangsamen kann: Das altersbedingte Schrumpfen des Gehirns wurde um bis zu 53 Prozent reduziert – ein „extrem auffallendes Ergebnis“, so David Smith, einer der Frühere Untersuchungen ergaLeiter der Studie. ben, dass der HomocysteinspieDie Wirksamkeit von Vitaminen gel mit dem Grad der Depression und anderen Zell-Vitalstoffen bei in Zusammenhang steht. So sind Demenzerkrankungen wurde be- B-Vitamine anscheinend in der reits vielfach belegt. Erst im Juli Lage, die Konzentration dieser dieses Jahres bestätigte eine Aminosäure zu verringern und Studie die Schutzfunktion von Vi- Depressionen abzumildern. Eine im November veröffentlichte Vitamin-D-Studie fand heraus, dass Vitamin D in Kombination mit Kalzium die Knochendichte von Frauen in der Postmenopause erhöht. Im Verlauf der Untersuchung erhielt die Hälfte der 3400 Teilnehmerinnen, die zwischen 66 und 71 Jahre alt waren, eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D und Schutz vor Knochenbrüchen älKalzium. terer Menschen, insbesondere im Falle einer Osteoporose-ErNach Abschluss der dreijährigen krankung. Studie war die Knochenmineraldichte jener Frauen höher, die Trotz der nachweislich positiven zusätzliches Vitamin D und Kal- Effekte von Vitamin D nehmen zium erhielten. Die Forscher fol- über 80 Prozent der deutschen gern daraus, dass eine tägliche Bevölkerung zu wenig davon Nahrungsergänzung mit diesen auf. Das Robert Koch Institut Mikronährstoffen einen positiven stellte fest, dass mehr als die Effekt auf das Knochengerüst Hälfte der Deutschen einen Vitavon Frauen in der Postmeno- min-D-Mangel aufweist (Quelle: pause hat. Die Kombination von Focus). Angesichts der TatsaVitamin D und Kalzium gilt als che, dass Vitamin D in nur weni- R A T H gen Lebensmitteln enthalten ist – darunter z.B. Fisch, Eier, Milchprodukte –, raten Ernährungsforscher zu einer zusätzlichen Nahrungsergänzung. Der positive Nebeneffekt: Bei optimaler Versorgung könnte man in Deutschland jährlich über 37 Milliarden Euro an Krankheitskosten sparen und den Tod von 20 000 Menschen verhindern, so Armin Zittermann vom Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Bonn. I N T E R N A T I O N A L 13 DAS ENDE DES PHARMA-KARTELLS WERBUNG STATT WISSENSCHAFT Wyeth kauft Fachaufsätze bei PR-Agentur Über Jahre hinweg gab das Pharma-Unternehmen Wyeth „wissenschaftliche“ Artikel in Auftrag, mit denen systematisch das firmeneigene Sortiment der Hormonersatztherapie beworben wurde – nicht nur für Wyeth ein wichtiges Standbein. Um den Absatz anzufeuern, verharmlosten die fingierten Fachtexte gezielt gefährliche Nebenwirkungen, z. B. das gesteigerte Brustkrebsrisiko. Angepriesen wurden hingegen vermeintlich vorbeugende Effekte auf das Herz-Kreislauf-System oder auf eine Altersdemenz, allerdings ohne dass derlei Nutzen wissenschaftlich belegt ist. Zudem kamen Konkurrenzprodukte in den bezahlten PseudoPublikationen stets schlechter weg als die Wyeth-Hausmarke »Prempro«. Mit diesen üblen Manipulationen gelang es der jetzigen Pfizer-Tochter, zwischen 1996 und 2004 sogar in renommierten Zeitschriften etliche Übersichtsartikel und Kommentare zu platzieren. Die beauftragte Werbeagentur »DesignWrite« erhielt pro Artikel umgerechnet rund 15 000 Euro. Eingebunden waren in das Betrugssystem auch „Wissenschaftler“, die sich bereit fanden, ihre Unterschrift unter die gefälschten Manuskripte zu setzen. Umstritten ist die „Therapie“ gegen Wechseljahresbeschwerden seit ihrer Etablierung. Doch als eine groß angelegte amerikanische Studie (Women’s Health Initiative) im Jahr 2002 vorzeitig abgebrochen werden musste, da die Fälle von Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall alarmierend zunahmen, geriet die unnötige Hormonbehandlung weltweit besonders in die Kritik. Der Milliardenmarkt für die Hormonersatzpräparate brach daraufhin schlagartig um etwa die Hälfte ein. Zum Gerichtsverfahren kam es, nachdem über 14 000 US-Amerikanerinnen Wyeth auf Schadensersatz verklagten. Sie waren während der Einnahme von »Prempro« an Brustkrebs erkrankt. Der Schwindel flog auf, weil Wyeth im Zuge der Ermittlungen über 1500 interne Dokumente offen legen musste. Rath international: Dieser Vorgang zeigt beispielhaft, mit welch einfa- 14 R A T H I N T E R N A T I O N A L chen Mitteln die Pharma-Industrie den vielfach unabhängig geglaubten Wissenschaftsbetrieb unterwandert. Alles wird dem Profitinteresse untergeordnet. Geht es um das Geschäft, zählen weder Unabhängigkeit noch Menschenleben. WIRKSTOFF ROSIGLITAZON Diabetes-Mittel verursacht Herzinfarkt Nach knapp einem Jahrzehnt entzieht die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) dem Medikament »Avandia« die Zulassung. Dabei war seit jeher fraglich, ob die Einnahme des Wirkstoffs Rosiglitazol die massiven Nebenwirkungen durch einen möglichen Nutzen rechtfertigen könne. Die Substanz erhöht erheblich das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Betroffen sind auch verwandte Produkte wie »Avandamet« und »Avaglim«. Eingesetzt werden die Präparate alternativ zu Insulin-Injektionen beim sogenannten „Altersdiabetes“ (Typ 2). Glitazone sollen die Empfindlichkeit der Zellen für das Hormon Insulin steigern, welches die Zuckeraufnahme steuert. Trotz Bekanntseins der Gesundheitsrisiken spülte die Blockbuster-Arznei dank der laxen Bewertung durch die EMAExperten dem britischen Pharma-Giganten GlaxoSmithKline (GSK) jahrelang Milliarden in die Kasse. Im Jahr 2006 bescherte »Avandia« dem Konzern noch mehr als 3 Mrd. Dollar Umsatz. Als 2007 eine Übersichtsstudie dem Mittel bescheinigte, dass es zu Herzproblemen führe, brachen die Gewinne drastisch ein. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz nur noch 1,2 Mrd. Dollar. Die zum 1. November 2010 beschlossene Aussetzung der Zulassung ist für GSK ein herber Rückschlag. Im Vorfeld der EMA-Entscheidung war der Druck von außen erheblich angewachsen. Kurz zuvor berichtete das renommierte »British Medical Journal«, dass bereits im Zulassungsverfahren von 1999 die Belege für einen Nutzen des Medikaments völlig ungenügend waren. Ein damaliges Mitglied der EMA wird zitiert, die Zulassung sei „ein Beispiel dafür, was mit Medikamenten passiert, hinter denen ein großes kommerzielles Interesse steht, so wie Mittel gegen Diabetes.“ Schon damals soll der Konzern aufgrund eigener Studien von dem erhöhten Herzinfarkt-Risiko gewusst, diese Informationen jedoch aus Profitgründen zurückgehalten haben. Das Wissenschaftsmagazin »Nature« berichtete, GSK habe in diesem Jahr die Veröffentlichung einer Studie verhindert, die gegenüber einem Konkurrenzprodukt ein höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall belegt. In den USA durfte »Avandia« ab 2007 nur noch mit der höchsten Warnstufe angeboten werden, und die FDA teilte zuletzt mit, Ärzten werde eine Behandlung nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Noch schärfer äußerte sich die britische Arzneimittelaufsicht: das Mittel habe auf dem heimischen Markt keinen Platz mehr. Das deutsche IQWiG bewertete den Einsatz schon 2005 als langfristig unnütz und stellte in Studien ebenfalls Herzprobleme sowie die Schädigung von Knochen fest. Dennoch signalisiert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dem Pharma-Konzern Entgegenkommen, indem die Verschreibung seit Oktober dieses Jahres auf Einzelfälle beschränkt wird. Rath international: Kennzeichnend ist, wie die EMA zum Jagen getragen werden muss. Als inoffizieller Bewertungsmaßstab spielten offensichtlich auch die bedeutenden Umsätze des Herstellers eine nicht unwesentliche Rolle – »Avandia« war für GSK einst der zweitstärkste Gewinnlieferant. In ihrer nachlässigen Haltung versäumten es die europäischen Prüfexperten über Jahre, kritische Studien einzufordern. Für die Pharma-Industrie zählt Diabetes zu den lukrativsten Volkskrankheiten. Angetrieben durch eine ungesunde Ernährung und Lebensweise nimmt der „Alterszucker“ selbst bei jungen Menschen zu und trägt gemeinsam mit den teuren Medikamenten mit am heftigsten zu den Kostensteigerungen im Gesundheitssystem bei. Durch den gezielten Einsatz von Zell-Vitalstoffen ließe sich beides erheblich eindämmen. 2 0 1 0 DAS ENDE DES PHARMA-KARTELLS 1997 und 2006 stieg die Menge der verordneten Tagesdosen um das Zehnfache. Derzeit wird in Deutschland bei etwa 5 % der Heranwachsenden ADHS diagnostiziert. Methylphenidat greift in den Stoffwechsel von Nervenbotenstoffen (Dopamin) ein. Zu den Nebenwirkungen zählen Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Weinerlichkeit und langfristig ein geringeres Körperwachstum. PHARMA-INVESTMENTGESCHÄFT Keine Zulassung – Merck stürzt ab Kaum gab das Komitee der Europäischen Arzneimittelbehörde (CHMP) seine Empfehlung ab, »Cladribin«, Mercks „Hoffnungsträger für MultipleSklerose-Patienten“, nicht zuzulassen, schon brach der Aktienkurs empfindlich ein. Die Vorteile des neuen Präparats würden die Risiken nicht aufwiegen, urteilte das CHMP und verwies dabei auf Fälle von Krebserkrankungen bei Patiententests und das Auftreten von Leukopenie (Rückgang der weißen Blutkörperchen, bes. infolge Knochenmarksschädigung). Dies gelte besonders, da MS-Patienten das Medikament ihr Leben lang anwenden müssten. Der Rückschlag fällt für Merck umso schwerer aus, weil man von einer reibungslosen Zulassung ausgegangen war. Zudem dürfte die Entscheidung auch Auswirkungen auf das Verfahren bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde haben, da die FDA im Vergleich zur EMA als sicherheitsbewusster gilt. Rath international: „Hoffnungsträger“ war das Präparat wohl in erster Linie aus dem Profitinteresse der Pharmabranche. Einmal mehr spiegelt sich hier das Investmentgeschäft wider, mit dem Körper als Marktplatz. Bezüglich der beanstandeten Nebenwirkungen ist bemerkenswert, dass »Cladribin« bisher als Zytostatikum bei der Haarzell-Leukämie zugelassen ist. KINDER MIT ADHS-DIAGNOSE Gemeinsamer Bundes ausschuss schränkt fahrlässige Verordnung von Medikamenten ein Schon der Name klingt verdächtig nach Krankheit: „AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitäts-Störung (ADHS)“. Doch mit dieser Diagnose lässt sich natürlich viel eher ein Rezept ausstellen als mit: „Das Kind ist ein Zappel-Philipp.“ Noch immer sind zu viele Ärzte mit der Verschreibung von Methylphenidathaltigen Psychoanaleptika, z. B. »Ritalin«, schnell bei der Hand. Zwischen Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) will der fahrlässigen Verordnung von Methylphenidaten jetzt einen Riegel vorschieben. Nach der geänderten Richtlinie dürfe sich die Diagnose nicht mehr allein auf nur eines oder mehrere Symptome stützen. Fortan müsse eine Therapie immer nicht-medikamentös beginnen. Der Wirkstoff dürfe nur noch von Fachärzten (Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen) verordnet werden, und dies auch nur noch begleitend zu psychologischen, pädagogischen und sozialen Therapiekonzepten. Nur noch in Ausnahmefällen dürften auch Hausärzte Folgeverordnungen vornehmen. Der Einsatz von Stimulantien müsse, besonders wenn er als Dauertherapie angelegt sei, dokumentiert und mindestens einmal im Jahr unterbrochen werden. Die neuen Richtlinien des GBA werden gültig, sobald sie vom Gesundheitsministerium bestätigt und im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Rath international: Ein Schritt in die richtige Richtung. Es gehört zu den empörenden Tatsachen, dass sogar Augenärzte ADHS diagnostizierten. Der Aspekt, dass derartige Verhaltensauffälligkeiten ein Phänomen moderner Industriegesellschaften sind und überdies erst in jüngster Zeit als behandlungswürdige „Krankheit“ definiert wurden, macht überdeutlich, dass die medikamentöse Ruhigstellung von unangepassten Kindern keine ursachenorientierte Herangehensweise sein kann. Anstatt aus Profitgier bereits Kinder zu Dauerpatienten zu machen, sollten gesellschaftliche Einflüsse kritisch hinterfragt und verändert werden. IMPRESSUM Ausgabe Dezember 2010 Dr. Rath Health Foundation, Postbus 656, NL-6400 AR Heerlen, Tel. 0031-457-111100, Fax 0031-457-111184, [email protected] Anzeigenleitung/V.i.S.d.P.: Dr. Matthias Rath, Beiträge: Frank Kock, Anke Wartenberg, Rayk Saemann, Dr. Ullrich Saemann, Fotos: J. Wortmann, Stock 2 0 1 0 R A T H I N T E R N A T I O N A L 15 POLITIK Lobbyismus als Staatsprinzip Wie Energie- und Pharmakonzerne die Demokratie untergraben G egenwärtig vollzieht die Politik zahlreiche gefährliche Vorstöße zur Unterwanderung der Demokratie. Die im Hintergrund agierende Energie- und Pharmalobby ist dabei besonders treibend. Augenfällig wird dies durch den frühzeitig in die Öffentlichkeit gelangten Geheimvertrag zwischen Bundesregierung und AKW-Betreibern zugunsten zusätzlicher Milliardenprofite. Gleiches zeigen die Mauscheleien im Gesundheitswesen. Das von Minister RÖSLER lang angekündigte „Sparpaket“ entpuppt sich als Kniefall vor den Interessen der Pharmaindustrie. Bis aufs Wort folgt der Gesetzentwurf den Vorgaben des »Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller« (VfA). Die erneute Beitragsanhebung wird verbunden mit der lange beabsichtigten Verschiebung zulasten der Versicherten. Auch diese Reform dient einzig der Ausweitung von Konzerngewinnen auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger. Gesteigert wird die Abgründigkeit, an der Bevölkerung vorbei zu regieren, noch durch den skandalösen Umgang von Schwarz-Gelb in beiden Fällen. Die Koalition will uns weis machen, es sei völlig normal, dass in Hinterzimmern Deals zugunsten der mächtigen Konzerne geschlossen werden, selbst wenn dabei die Sicherheit und die Gesundheit der Menschen auf dem Spiel stehen. Es sei verfassungsrechtlich vereinbar, wenn sich im Vorgriff von Bundestagsentscheidungen höchste Regierungskreise mit Konzernbossen am Verhandlungstisch einigten, um anschließend Gesetzesvorschläge so auszuarbeiten, dass der eigentlich zustimmungspflichtige Bundesrat umgan- 16 R A T H I N T E R N A T I O N A L gen werden könne – Gesetzesvorhaben, die sich unverkennbar gegen die Mehrheit der Bevölkerung richten. Damit offenbart sich diese Regierung deutlicher denn je als willfähriger Handlanger der mächtigen Energie- und Pharmakonzerne! Nichtgewählte Interessenvertreter der Wirtschaft, die von den großen Konzernen bezahlt werden, arbeiten zu Hunderten direkt als „Leihbeamte“ in den Ministerien an der Entstehung von Gesetzesvorlagen und Verfügungen. Gerade die jüngsten politischen Entscheidungen in den Bereichen Energie- und Gesundheitswesen zeigen, wie sehr diese Strippenzieher die Regierungspolitik prägen und am Parlament und der Öffentlichkeit vorbei entschieden wird. Der Geheimvertrag mit den AKW-Betreibern stellt die demokratisch legitimierten Entscheidungsprozesse auf den Kopf und die Abgeordneten vor vollendete Tatsachen. Denn die freie Willensbildung nach bestem Wissen und Gewissen gerät zur Farce, wenn Konzerne bei Nacht und Nebel die Entscheidungen im Kanzleramt voRWEgnehmen. auf ein Energiekonzept geeinigt, das den Atomkonzernen einerseits milliardenschwere Zusatzgewinne beschert und andererseits deren marktbeherrschende Stellung in der Stromerzeugung weiter zementiert durch: - eine um 8 bis 14 Jahre verlängerte Laufzeit der Atomkraftwerke - eine niedrigere Steuer auf Brennelemente als geplant - den Wegfall von Investitionen für Sicherungen gegen Flugzeugabstürze bei älteren Meilern. In großzügigen Schutzklauseln bewahrt der Geheimvertrag die großen Energiekonzerne vor weiteren strengen Sicherheitsstandards und höheren Steuern. Mit diesem schmutzigen Deal zwischen Bundesregierung und den AKW-Betreibern wird auch der Weg in eine alternative Energiepolitik massiv behindert, obwohl deutsche Unternehmen auf dem Gebiet effizienter Energietechnologien sogar marktführend sind. Unübertroffen dagegen auch der Zynismus von Schwarz-Gelb im lautstarken Versuch, das Absenken der Sicherheitsstandards schönzureden: der Gewinn der Atomkonzerne werde entscheidend dazu beitragen, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben! Auf primitivste Art gedenkt die Regierung, die Niederungen der Finanzkrise zu nutzen, wenn sie den Menschen gegenüber ihre politischen Gefälligkeiten an die Atomlobby mit dem schnelleren Stopfen von Haushaltslöchern (Brennelementesteuer, Fonds für erneuerbare Energien) schmackhaft machen will. De Mithilfe einer Regierung, die sich hemmungslos den Konzerninteressen der Energie- und Pharmamonopolisten andient, wird die Bevölkerung immer weiter geschröpft und viele Menschen regelrecht in Armut und Krankheit getrieben. Direkte Bedienung der Interessen des Energiemonopols Nach monatelangen „Verhandlungen“ hat sich die Koalition Anfang September 2 0 1 0 POLITIK facto verkauft sich die Koalition aufs Schamloseste ans Energiemonopol. Dafür nimmt sie nicht nur alle Bürger in Haftung, sondern auch die Risiken der Nuklearenergie fahrlässig in Kauf. Bei diesen für die Bevölkerung so wichtigen Entscheidungen beabsichtigt die Bundesregierung den Bundesrat zu umgehen – ein Vorgehen, das selbst Abgeordnete der Koalitionsparteien, unter ihnen auch Bundestagspräsident LAMMERT, für bedenklich halten. Doch als Vollstrecker von Konzerninteressen scheint Schwarz-Gelb tatsächlich nicht einmal vor einem Verfassungsbruch und einem rücksichtslosen Angriff auf die Demokratie zurückzuschrecken. Die Kontrolle und der bedrohliche Einfluss der Pharmaindustrie auf die Gesellschaft beiträge von 1 Prozent vom Bruttoeinkommen in diesem Jahr und 2 Prozent im nächsten Jahr zu verlangen. Aus dem gleichen Grund soll die negative Entwicklung komplett vom Arbeitgeberanteil entkoppelt werden. Künftige Beitragssteigerungen schlagen also mit doppelter Wucht auf den Arbeitnehmer durch. Wir können sicher sein, dass sich mit dieser pharmaorientierten Politik neben dem hemmungslosen Anstieg auch die Leistungskürzungen und die privaten Zuzahlungen fortsetzen werden. Ab dem 1. Januar 2011 steigt der Beitragssatz um 0,6 auf 15,5 Prozent. Davon zahlen die Arbeitnehmer 8,2 und die Arbeitgeber 7,3 Prozent. Der Arbeitgeberanteil wird eingefroren. Diese Abkehr vom bewährten Paritätsprinzip zeigt überdeutlich, wie sehr die permanenten Beitragserhöhungen den Auswüchsen des korrupten Gesundheitssystems unterworfen sind: Tonangebend ist die Profitsicherung für Mrd. Euro. Am besten verdienen die Hersteller an Bluthochdruck-Patienten, Diabetikern und Krebskranken. Kostentreiber sind in erster Linie „innovative“ Präparate, deren Zusatznutzen meist zweifelhaft ist. Diese machen allein 80 Prozent des Kostenanstiegs aus. Eine Abkehr von der Symptombehandlung entspräche demnach einem Horrorszenario für die Hersteller der patentierten Verkaufsschlager. Gleichwohl fällt es der Industrie immer schwerer, neue milliardenschwere Medikamente „am Markt zu platzieren“. Allzu häufig scheitert die Zulassung eines potentiellen Blockbusters am mangelnden Nutzen. Im Zuge der gegenwärtigen Marktbereinigung geht es darum, Konkurrenten und andere gewinnträchtige Unternehmungen aufzukaufen. Doch nicht nur innerhalb des Pharmasektors! Folglich wird der Einfluss dieses Imperiums auf die ganze Gesellschaft immer gewaltiger. Darin liegt die Gefahr. Von freier oder gar sozialer Marktwirtschaft keine Spur mehr. In wichtigen Teilen entspricht RÖSLERS Gesetzentwurf über Änderungen am Arzneimittelsparpaket im Wortlaut den Formulierungen des Spitzenverbandes der Pharmaindustrie. Im Kern soll Entmachtung der das Ministerium künftig per Arzneimittelaufsicht Rechtsverordnung auf die unabhängige Arzneimittelprüfung Im Auftrag von Big Pharma bezugreifen können. Darüber hischloss das Bundeskabinett, naus soll auch die Hoheit des Gedem »Institut für Qualität und meinsamen Bundesausschusses Wirtschaftlichkeit im Gesundgebrochen werden. Bislang entheitswesen« (IQWiG) die Kriteschied der GBA, das höchste Grerien zur Arzneimittelbewermium für Kassenpatienten, über tung künftig per Rechtsverordden Nutzen eines Medikaments nung durch das und damit über die ErstattungsGesundheitsministerium vorzupflicht der Kassen. Auch hier Abb. 1: Aufteilung des gesetzlichen Krankenkassenbeitrags. a = Arbeitgeberanteil schreiben. Statt des GBA soll folgt RÖSLERS Entwurf den Di- b/c/d = allgem./pauschaler/kassenindividueller Arbeitnehmeranteil künftig die fachfremde Politik – rektiven des VfA, indem die Beselbstverständlich unter Einbeweislast nunmehr umgekehrt ziehung der pharmazeutischen Industrie werden soll. Bereits die Zulassung eines die großen Pharmakonzerne. – die Bewertungsmaßstäbe festlegen neuen Präparats soll automatisch seinen können, nach denen sich der ZusatznutNutzen belegen. Fast identisch heißt es, der GBA „darf den Nutzen eines Arznei- Ist etwa außer der zunehmenden finan- zen für ein neues Medikament bemisst. mittels nicht abweichend von der Beur- ziellen Belastung der Bürgerinnen und Offenbar hatte das Institut zu häufig teilung der Zulassungsbehörde bewer- Bürger als Ergebnis bisheriger Gesund- Arzneimittel, die keine Verbesserungen ten.“ heitsreformen eine Rückläufigkeit der brachten, als Scheinmedikamente ohne Volkskrankheiten zu verzeichnen? Trotz Zusatznutzen bewertet. Der PharmainNutzlose, aber profitträchtige Medika- längst vorhandener medizinischer Mög- dustrie jedenfalls war das unabhängige mente – vor allem also die teuren „inno- lichkeiten, welche die Kosten auf einen IQWiG seit seiner Gründung 2004 ein vativen“ Arzneien – hätten es mit diesen Bruchteil reduzieren könnten, gilt bis Dorn im Auge. Aufweichungen leichter, eine Zulassung heute die Behandlung von Herz-Kreiszu erhalten und sofort in den erstat- lauferkrankungen, von Krebs, von Diabe- Im Sommer musste der Institutsleiter Dr. tungspflichtigen Markt gebracht zu wer- tes, von Rheuma- und Gelenkerkrankun- PETER SAWICKI seinen Hut nehmen. den. Dies ist skandalös und ein glatter gen mit teuren Pharmapräparaten wei- Gegen die beabsichtigte Verwässerung Durchmarsch für die Pharmaindustrie. terhin als der Kostentreiber im der Bewertungsmaßstäbe wehrt sich nun Politiker als willfährige Marionetten! In Gesundheitswesen – und als der Milliar- sein Nachfolger Dr. JÜRGEN WINDELER: „Jedenfalls geht es nicht an, dass man sicherer Erwartung der sich daraus erge- denmarkt für die Pharmabranche. Patienten zumutet, unnütze Pillen zu benden Beitragssteigerungen wurde den Krankenkassen bereits der Freifahrts- Die Arzneimittelausgaben der gesetzli- schlucken, nur um den Interessen der schein erteilt, kassenabhängige Zusatz- chen Kassen liegen mittlerweile bei 32,4 Hersteller entgegenzukommen.“ 2 0 1 0 R A T H I N T E R N A T I O N A L 17 POLITIK Doch wenn Schwarz-Gelb die Änderungen im Aufsichtsverfahren damit begründet, dass der „Pharmastandort Deutschland attraktiv“ bleiben solle, ist eigentlich alles gesagt. In den Plänen ist sogar eine Klausel enthalten, die es den Pharmakonzernen gestatten würde, ganz aus einer Nutzenanalyse aussteigen zu können. Arzneimittel mit „nur geringer wirtschaftlicher Bedeutung“ könnten von dem Kontrollregime befreit werden. Eine Einladung also zu Ausweichstrategien, so dass auch ungeprüfte Medikamente in den Markt kommen und breit verordnet werden könnten. Angriffe auf Naturheilverfahren Die Pharmabranche startet immer wieder Kampagnen gegen die Erfolge wissenschaftlich begründeter Naturheilverfahren in der Behandlung von Krankheiten wie auch bei deren Vorsorge. Der Umfang wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Mikronährstoffforschung nimmt bedrohlich zu und immer mehr Menschen wenden diese Fortschritte für die eigene Gesundheit an. Pharmaunternehmungen fürchten deshalb erheblich um ihre Milliardeneinnahmen aus dem Geschäft mit der Krankheit. Verzweifelt wird nun versucht, eine Änderung im Lebens- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) herbeizuführen. Im Schatten der Sommerpause wurde still und fast unbemerkt ein diesbezüglicher Gesetzentwurf eingebracht. Wieder einmal unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes soll der § 2 Abs. 3 mit dem Ziel überarbeitet werden, den Zusatzstoffbegriff anders zu definieren. Das hätte zur Folge, die Vermarktungsfähigkeit von derartig angereicherten Lebensmitteln – eben auch von Nahrungsergänzungsmitteln – zu erschweren. Hierauf zielt wohl im Wesentlichen die beabsichtigte Gesetzesänderung ab. Doch das dürfte schwer werden. Denn das Bundesverwaltungsgericht hat in einem vorigen Urteil bereits in aller Deutlichkeit klargestellt, dass selbstverständlich Nahrungsergänzungsmittel zu den Lebensmitteln gehören und deshalb im Rahmen des Zusatzstoffrechts nicht anders zu behandeln sind. Ein Umstand, der den Pharmafirmen nicht so recht passt. Allerdings gibt es diesbezüglich keine Rechtsunsicherheit, also ist auch keine Änderung notwendig. Denn nach der aktuellen Rechtslage ist es selbstverständlich auch jetzt Lebensmittelfirmen untersagt, gesundheitlich be- 18 R A T H I N T E R N A T I O N A L denkliche Stoffe auf den Markt zu bringen. Zuwiderhandlungen können sofort geahndet werden. Wieder einmal wird hier der Versuch unternommen, pauschal ganze Produktkategorien wie Nahrungsergänzungsmittel, diätetische Lebensmittel und angereicherte Lebensmittel zu diskriminieren, angeblich wegen möglicher Gesundheitsrisiken. Dies sogar für übliche und offensichtlich völlig ungefährliche, ja lebenswichtige Stoffe, wie Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren. Aufgrund der erdrückenden wissenschaftlichen Beweise zur Wirksamkeit dieser nicht patentierbaren Mikronährstoffe geht wohl in Pharmakreisen die Angst um, dass gerade durch vorbeugenden Gesundheitsschutz ihr Geschäftsmodell ins Wanken gerät. Klar ist, der wissenschaftliche Fortschritt kann nicht auf Dauer von einer durch und durch profitorientierten Medizin blockiert werden. Einsprüche in Form von rechtlichen Beanstandungsverfahren sind bereits beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingegangen. Angriff auf das Verbot der Direktwerbung für verschreibungspflichtige Arzneien Gesetzlich dürfen Arzneimittelhersteller nicht direkt beim Patienten für verschreibungspflichtige Medikamente werben. Doch die Pharmaindustrie nutzt etliche Möglichkeiten, dieses Verbot zu umgehen – mitunter sogar mit freundlicher Unterstützung von staatlicher Seite. Das Buch der beiden Journalisten CAROLINE WALTER und ALEXANDER KOBYLINSKI, „Patient im Visier“*, zeigt, wie die Praktiken illegaler Direktwerbung aussehen, was sich hinter erster und zweiter Veröffentlichungswelle verbirgt, wie konzentrierte Ballungsraumaktionen, Messen und Roadshows mit Prominenten den Verkaufserfolg steigern helfen und wie mit Hilfe der Medien – auch der öffentlich-rechtlichen – das Geschäft mit der Krankheit kräftig vorangetrieben wird. Im Auftrag von Pharmafirmen formulieren PR-Agenturen Texte vor, die Journalisten nur noch in Zeitschriften übernehmen müssen. Das Internet wird von der Pharma nicht ausgespart: Im Auftrag der Industrie tummeln sich scheinbar Betroffene in Diskussionsforen herum und verteilen „gutgemeinte Hinweise“ an Patienten. Gezielt werden soziale Netz- werke unterwandert, so wie man es bereits von Selbsthilfegruppen aus der nicht-digitalen Welt kennt. Oder die Firmen betreiben Internetseiten gleich selbst. So wird jeden Tag massiv Einfluss auf die Bevölkerung genommen. Systematisch werden Patienten manipuliert, sich die beworbenen Präparate durch den Arzt verschreiben zu lassen. Die angeblich neuesten Wirkstoffe lassen bei den Pharmaherstellern die Einnahmen in die Höhe schießen. Sind die Arzneien nicht genügend erprobt, trägt der Patient ein zusätzliches Risiko. Die Autoren stellen dar, wie skrupellos besonders Schwerkranke ausgenutzt werden. Sie decken auf, warum die Zielgruppen der Krebskranken und Altersdementen besonders lukrativ sind. Demnach fahren allein Krebsmedikamente einen Umsatz von 53 Milliarden Dollar ein. Darin noch gar nicht berücksichtigt ist der durch die „Chemo“ künstlich erzeugte Markt zur „Bekämpfung“ all ihrer gravierenden Nebenwirkungen. Bei solchen Profitaussichten fällt es nicht schwer, hier für die Lobbyarbeit beträchtliche Mittel abzuzweigen. Die NZZ wusste zu berichten, dass das Pharmakartell den größten Krebs-Jahreskongress in Chicago mit 50 bis 100 Millionen Dollar finanziert. Geld, das auf Kosten von Gesundheit und Leben von Betroffenen in der gleichen Größenordnung zusammengerafft wurde. Dass auch Ärzte von Pharmakonzernen bei der Vergabe neuer Medikamente oder bei Testreihen neuer Wirkstoffe beeinflusst werden, dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Doch während bei dem einen oftmals die Gesundheit auf der Strecke bleibt, klingelt bei dem anderen in jedem Fall die Kasse! In Europa geht der Einfluss der Pharmabranche auf die Politik soweit, dass das noch geltende Werbeverbot für verschreibungspflichtige Medikamente gelockert werden soll. Die Industrie probte bei der EU-Kommission einen entsprechenden Vorstoß. Hauptakteur war dabei GÜNTHER VERHEUGEN, zu diesem Zeitpunkt zuständig für Industriepolitik. Auch scheuen sich Pharmaunternehmungen keinesfalls, prominente Politiker in ihr Lobbyisten-Team einzubinden, wie z. B. die ehemalige Grünen-Politikerin ANDREA FISCHER, die sich als „ehemalige Gesundheitsministerin“ besonders gut verkaufen lässt. 2 0 1 0 SERVICE Absurde Anreize zum Pillenschlucken Wie verkappt und dreist Probleme der Patienten verdreht werden, macht ein Vorschlag deutlich, der Anfang dieses Jahres verstärkt die Runde machte. Weil 50 Prozent der Patienten angeblich ihre Medikamente nicht einnehmen – die Rede ist hier sogar von einer Volkskrankheit: der „Verweigerung“ (Non-Compliance) –, denken Mediziner tatsächlich über eine Entlohnung für „folgsame Kranke“ nach. Damit sich Patienten, vor allem psychisch Kranke, nicht mehr so eigensinnig oder unkooperativ verhalten, sollen sie mit etwas Geld zum Pillenschlucken angehalten werden. Oder vielleicht lieber einen Geschenkgutschein? Anstatt den wirklichen Ursachen der Krankheit auf den Grund zu gehen, wird der Versuch unternommen, die Erkrankung an der nachlässigen Einnahme oder gar Nichteinnahme der Medikamente festzumachen. Endlich ist also der Grund gefunden, warum trotz des so „strotzenden medizinischen Fortschritts“ und der „gewaltigen Anstrengungen der Arzneimittelforschung“ die Volkskrankheiten noch immer nicht eingedämmt werden konnten! Dass dies ernst gemeint ist, zeigen Beiträge in medizinischen Fachzeitschriften, worin gefordert wird, dieses Problem „rasch“ und „unorthodox“ zu lösen. Die größere Teilnahme an Impfungen ließe sich auf diese Weise genauso lösen. Genügend Überkapazitäten an vor sich hinlagernden Schweinegrippe-Vaccinen gibt es ja bereits. Schließlich meinen es die Hersteller ja nur gut mit der Bevölkerung – und die alten teuren Impfstoffe könnten entsorgt werden. Diese Beispiele zeigen überdeutlich, wie Lobbyisten von Energie- und Pharmakonzernen zur Sicherung der Wirtschaftsinteressen immer mehr Einfluss auf politische Handlungsträger nehmen und damit auf Entscheidungen, welche die ganze Gesellschaft betreffen. Es steht außer Frage, dass dieses Machtkartell nicht davor zurückschreckt, Menschenrechte zu verletzen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu unterdrücken oder Forschungsergebnisse zu verfälschen, sobald diese den Profit schmälern, und andererseits ganze Wissenschaftszweige über finanzielle Abhängigkeiten in den Dienst des Profits zu stellen. * Patient im Visier. Die neue Strategie der Pharmakonzerne. (ISBN 978-3-455-50151-3) 2 0 1 0 Das Bildungsprogramm der Dr. Rath GesundheitsAllianz Gesundheitsbildung und -aufklärung über die tatsächlichen Ursachen von Krankheiten auf Zell-Ebene sind ein entscheidender Weg, Krankheiten wirksam vorzubeugen. Nur so ist es langfristig möglich, ein neues Gesundheitswesen zu schaffen, dessen Grundlage der Erhalt der Gesundheit und die Ausmerzung von Krankheiten ist. Immer mehr Menschen erkennen, dass sie selbst Verantwortung für Ihre Gesundheit tragen müssen und auch dafür, sich das nötige Wissen zu erwerben. Genau dies ist das Ziel des Bildungsprogramms unserer Gesundheits-Allianz, mit dem Sie Schritt für Schritt nicht nur die Hauptursachen von Krankheiten kennen lernen, sondern auch natürliche Wege, wie Sie Ihre Gesundheit erhalten können, insbesondere durch Vitamine und andere Zell-Vitalstoffe. Das Bildungsangebot der Dr. Rath Gesundheits-Allianz und der Gesundheits-Akademie Wittenberg ist ein Angebot für alle Menschen, unabhängig von schulischer Vorbildung und unabhängig vom Berufsstand. Jeder kann teilnehmen. Das Bildungsprogramm der Dr. Rath Gesundheits-Allianz gliedert sich in drei aufeinander aufbauende Qualifizierungsschritte: dem Grundkurs, dem Aufbaukurs und dem Kurs zum „zertifizierten Berater für Zellular Medizin“. Die Teilnahme an den Kursen ist denkbar einfach, denn die einzelnen Qualifikationsschritte können sowohl online im Internet als auch in Form eines „Life-Kurses“ absolviert werden. ● Besuchen Sie uns im Internet unter www.dr-rath-gesundheitsallianz.org für weitere Informationen zu den (kostenlosen) Online-Grund- und -aufbaukursen und für Termine in Ihrer Nähe. Beide Kurse bilden eine entscheidende Wissensgrundlage für den Qualifikationsschritt zum „Zertifizierten Berater für Zellular Medizin“. ● Weitere Informationen zum Online-Kurs zum „zertifizierten Berater für Zellular Medizin“ erhalten Sie unter www.zbzm.de. Wenn Sie das dargebotene Wissen besser im Rahmen eines Vor- trags und gemeinsam mit anderen Menschen erlernen können, nutzen Sie das Angebot als Life-Kurs. Bei Interesse informieren Sie sich unter [email protected]. Jeder Qualifizierungsschritt ist ein Schritt zum Ausbau des eigenen Wissens und der eigenen Beratungskompetenz und damit zugleich auch eine wichtige Voraussetzung zur Stärkung der Gesundheits-Allianz. Auskünfte Für weitere Auskünfte zum Bildungsprogramm der Dr. Rath GesundheitsAllianz stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Dr. Rath Health Foundation Sourethweg 9, 6422 PC Heerlen Niederlande Telefon +31-457-111178 Fax +31-457-111229 E-Mail [email protected] R A T H I N T E R N A T I O N A L 19 Gesundheitsbildung gegenüber der Thesentür Die „Gesundheits-Akademie Wittenberg“ ermöglicht den nachhaltigen Informationsaustausch und die konsequente Ausbreitung des Wissens über die Zellular-Medizin und andere wissenschaftlich begründete Naturheilverfahren. Schlosskirche mit der Thesentür. Das Gesundheits- und Tagungszentrum Wittenberg liegt direkt gegenüber. Anmeldung und Information: Gesundheits- und Tagungszentrum Wittenberg GmbH & Co. KG Schloßplatz 3–5, 06886 Lutherstadt Wittenberg www.dr-rath-akademie-wittenberg.de Dr. Rath Gesundheits-Akademie Wittenberg Tel. 03491-429200 Fax 03491-429299 E-Mail: [email protected]