3.4 Nationale Schulen (19. Jh./Jahrhundertwende)

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3.4 Nationale Schulen (19. Jh./Jahrhundertwende)
Der Begriff Nationale Schulen wurde aufgrund der Vielfalt von Komponisten aus ganz Europa
eingeführt. Meist ist es romantische Musik, das heißt, es handelt sich um Werke, die die charakteristischen Merkmale der Romantik beinhalten.
Oft spricht man im Zusammenhang mit der Musik der Romantik und der Musik der Nationalen
Schulen auch von Programmmusik. Der Begriff Programmmusik bedeutet, dass Musiker mit
ihren Kompositionen etwas darstellen wollten, sei es eine Naturgegebenheit, eine Lebensgeschichte oder ein historisches Ereignis.
Zum Beispiel komponierte P. Tschaikowski ein Stück, das vom Sieg Russlands über Napoleon
handelt. Dargestellt werden verschiedene Szenen wie z. B. Kampf und Krieg oder die Stimmung
am Lagerfeuer. Das Stück heißt „Ouvertüre 1812“ (Jahr der Schlacht von Borodino).
Die Komponisten wollten aber nicht nur romantische Musik schreiben, sondern verbanden mit der
Musik auch ihre Heimat: Sie ließen in ihre Werke Volksmelodien einfließen oder komponierten ein
Stück über ihre Heimat (über Flüsse, Seen, Berge, Landschaften oder Regionen).
B. Smetana widmete ein Werk seinem Heimatfluss, der Moldau. Das gleichnamige Stück ist ein
Teil aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ und beschreibt den Fluss und seine Landschaft von der
Quelle bis zur Mündung.
Der Name Nationale Schulen resultiert also auch daher, dass es Komponisten verschiedener
Länder waren, welche oft Musik über ihre Heimat (Nation) schrieben.
Clemens Tomasko: Vom Barock bis zur Moderne · Best.-Nr. 689
© Brigg Pädagogik Verlag GmbH, Augsburg
Die Komponisten der Nationalen Schulen verwendeten im Allgemeinen die gleiche Besetzung
des Orchesters wie die Komponisten der Romantik. Allerdings gab es zum Teil auch Abwandlungen: So verwendete A. Dvořák z. B. in seiner 9. Sinfonie („Aus der Neuen Welt“) ein Englischhorn.
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Bizet, Georges (1838 –1875)
Nationale Schulen
Bizet (mit richtigem Namen Alexandre César Léopold) studierte in Paris Klavier und Musiktheorie. Er gewann u. a. den Kompositionspreis für Rom und kehrte drei Jahre später wieder nach
Frankreich zurück.
Dort arbeitete er als privater Klavier- und Theorielehrer und schrieb viele Bühnenwerke, von
welchen einige unvollendet sind. Seine wohl bekannteste Oper „Carmen“ fiel bei den Kritikern
in Paris durch und wurde erst 1875 mit der Aufführung in Wien weltweit beliebt und bekannt.
Bizet erlebte den Siegeszug seiner Oper nicht mehr, da er vorher in Paris einem Herzleiden
erlag.
Sein Instrument:
Klavier
Gehörtes Werk:
Ouvertüre zu „Carmen“
(Werk-Liste: Nr. 35)
„Carmen“ ist die berühmteste romantische Oper, welche von Liebe,
Sehnsucht und Leidenschaft handelt. Leider starb Bizet wenige
Tage nach der Uraufführung, sodass er den riesigen Erfolg seines
Werkes nicht mehr miterleben konnte.
Wie nennt man das Rhythmusinstrument, welches nur einen
Ton spielt und gegen das ganze Orchester ankommt?
Grieg, Edvard (1843 –1907)
Nationale Schulen
Sein Instrument:
Klavier
Gehörtes Werk:
Peer-Gynt-Suite, „Morgenstimmung“
(Werk-Liste: Nr. 36)
Dieser Satz ist mit „Morgenstimmung“ überschrieben, hört selbst!
Welches Instrument spielt ganz am Anfang solo?
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Wie einige Komponisten aus anderen Ländern auch versuchte der Norweger Grieg seine
Heimatmusik in die Musikstücke einfließen zu lassen. Er verarbeitete ihm bekannte Volkslieder und schrieb Werke darüber.
Als kleiner Junge brachte ihm seine Mutter, eine erfolgreiche Pianistin, das Klavierspiel bei,
und schon mit 15 Jahren studierte er Musik in Leipzig. Später lebte er als Komponist, Pianist
und Dirigent in Kopenhagen, Oslo und Bergen.
Er reiste nach Italien, Deutschland und Frankreich und stellte seine Werke zusammen mit
seiner Frau Nina (welche Sängerin war) in Konzerten persönlich vor und erklärte seine Musik. Er war auch mit einigen Schriftstellern (wie z. B. H. Ibsen) befreundet, die zum Teil Texte
für seine Lieder schrieben.
Am Ende seines Lebens war Grieg ein „Nationalheld“ geworden und sehr bekannt und angesehen.
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Tschaikowski, Peter (1840 –1893)
Nationale Schulen
Tschaikowski wurde als einer der ersten jungen Musiker am Konservatorium in St. Petersburg
unter anderem von Anton Rubinstein (ein bekannter Pianist) ausgebildet.
Danach lehrte er Musiktheorie am Konservatorium in Moskau und wirkte ab 1878 zunehmend
als Dirigent und Komponist. Tschaikowski, der oft unter schweren psychischen Problemen und
seiner Homosexualität litt, wurde viele Jahre von der Mäzenin Nadeschda von Meck, mit der er
einen regen Briefwechsel führte, finanziell unterstützt.
Im Mittelpunkt seines musikalischen Schaffens steht das sinfonische Werk. Tschaikowski
komponierte u. a. 12 Opern (Eugen Onegin und Mazeppa), Ballette (Schwanensee), Sinfonien,
Klavierkonzerte und Streichquartette.
Sein Instrument:
Klavier
Gehörtes Werk:
III. Variation, aus: Rokoko-Variationen
op. 33 für Cello und Orchester
(Werk-Liste: Nr. 37)
Was ist eine Variation?
Smetana, Bedřich (1824 –1884)
Nationale Schulen
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Smetana wuchs im heutigen Tschechien auf, wo er schon mit acht Jahren als Pianist Konzerte gab und seine erste Komposition schrieb. Später arbeitete er als Musiklehrer und
gründete eine Musikschule in Prag.
1848 beteiligte sich Smetana an der Märzrevolution, um das Ziel einer demokratischen
Verfassung für Deutschland und Österreich mit zu unterstützen. 1856 musste er in Prag unter
politischem Druck das Land verlassen. In dieser Zeit kämpfte Smetana finanziell um sein
Überleben und konnte erst später in Göteborg als Dirigent wieder Fuß fassen. 1861 kehrte er
wieder in seine Heimat zurück und verhalf ihr durch seine Kompositionen zu internationalem
Ruhm.
Smetana hatte viele Ämter inne – nicht nur als Dirigent, Musikkritiker und Kapellmeister,
sondern auch durch seine Tätigkeit im Vorstand eines Musikvereins. Als er 1874 ertaubte,
zog sich Smetana zurück und konzentrierte sich voll und ganz auf die Komposition. 1884 –
in seinem Todesjahr – wurde Smetana in eine psychiatrische Klinik eingeliefert.
Sein Instrument:
Klavier
Gehörtes Werk:
„Die Moldau“ aus: Mein Vaterland
(Werk-Liste: Nr. 38)
Die Moldau ist ein Fluss, der durch Tschechien fließt. Natürlich widmet ein Vertreter nationaler Kunst wie Smetana ein Werk seinem
Heimatfluss!
Woran erkennt man, dass es sich um einen Fluss handelt?
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Klasse:
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Nr.
Eindrücke (Adjektive):
Antwort zur Frage:
Schreibt zu jedem Musikstück, das ihr anhört, eure Eindrücke auf und beantwortet die Fragen, welche unter den Biografien der
Komponisten stehen. Am Schluss kennzeichnet ihr das Stück farblich, das euch als Gruppe am besten gefallen hat.
Musikbeispiele: Höraufträge – Nationale Schulen
Name:
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feurig, energisch, stolz, marschierend, pompös
weich, ruhig, träumerisch, behutsam, verträumt
traurig, schwerfällig, bedrückt, seufzend
fließend, quirlig, heroisch, mächtig, stolz
neuartig, kontrastreich, verspielt, unterhaltend
wuchtig, laut, pompös, stürmisch, unheimlich
niedlich, verspielt, träumerisch
verträumt, bildhaft, verliebt
düster, grob, böse, dunkel, schwerfällig
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Eindrücke (Adjektive):
Nr.
Musikbeispiele: Höraufträge – Nationale Schulen
Es sind die Holzbläser.
Im musikalischen Impressionismus. (Man will
Impressionen, also Bilder oder Gefühle, mit
musikalischen Mitteln darstellen oder hervorrufen.)
Es ist das Englischhorn.
Normalerweise sind es drei Trompeten.
In einer Bar oder einem Café.
Es ist an den charakteristischen Wellenbewegungen
der Celli zu hören.
In einer Variation wird ein Thema oder eine Melodie
verarbeitet; d. h., das Thema wird z. B. rhythmisch
verändert oder verziert. Das sind dann die Variationen.
Die Querflöte ist am Anfang gut zu hören.
Es ist der Triangel.
Antwort zur Frage:
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