Anlass und Ziel des Wettbewerbs Der Bundesrat ist eines der fünf ständigen Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland und als Vertretung der Länder das föderative Bundesorgan. Er hat seit September 2000 seinen Sitz in der Leipziger Straße 3-4 in Berlin-Mitte. Das dreiflügelige Gebäude blickt auf eine lange deutschpreußische Geschichte zurück. 1904 als Sitz des Preußischen Herrenhauses erbaut, wurde es, nach teilweiser Kriegszerstörung bis zur Wiedervereinigung von DDR-Institutionen genutzt. 1996-2000 leiteten die Architekten Schweger & Partner die Umbauarbeiten des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zum heutigen Parlamentssitz. Teile der Bundesratsverwaltung sind derzeit noch im A-Flügel des benachbarten Detlev-Rohwedder Hauses des Sitzes des Bundesministeriums der Finanzen untergebracht. In Zukunft möchte das BMF diese Flächen selbst nutzen. Ziel des Wettbewerbs war es, sowohl eine baulich überzeugende Lösung für einen Ergänzungsbau zum Bundesratsgebäude auf dem angrenzenden Grundstück Leipziger Straße 2 zu erhalten als auch ein geeignetes Architektenteam für die Umsetzung zu finden. Gegenstand des Wettbewerbs sind der Anbau des Bundesrats und, um das Grundstück maximal auszunutzen, ein unabhängig funktionsfähiges Bürogebäude zur Drittverwertung durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Im westlichen Anbau an das bestehende Bundesratsgebäude soll neben Verwaltungsflächen das Besucherzentrum untergebracht werden, um der stark angestiegenen Besucherzahl des Bundesrates einladende Informationsmöglichkeiten zu bieten und die Besucherführung im Hauptgebäude unter funktionalen und sicherheitsrelevanten Gesichtspunkten zu ergänzen. Der gesamte Anbau soll barrierefrei sein, das Gebäudeensemble überzeugend ergänzen und sich dem Baudenkmal sensibel unterordnen. Der Bundesrat legt in hohem Maße Wert darauf, dass in der Planung die Voraussetzung geschaffen wird, dass sowohl bei Realisierung, Nutzung und Rückbau der Gebäude die Anforderungen an nachhaltiges, ressourceneffizientes Bauen und Betreiben umgesetzt werden. Der Anbau wird nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen zertifiziert und soll als Mindestziel das Gütesiegel BNB in Silber erreichen. Insgesamt besteht für den Anbau des Bundesrates ein haushaltsrechtlich anerkannter Raumbedarf von 7.027,50 m² Nutzfläche. Die Gesamtinvestitionskosten (KG 200-700) für Anbau und Drittnutzung werden mit ca. 70,4 Mio. € als Kostenobergrenze veranschlagt. Wettbewerbsverfahren Das Verfahren wurde als offener Planungswettbewerb für Architekten in zwei Phasen nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) und den übergeordneten Regelungen der Vergabeverordnung für freiberufliche Leistungen (VOF 2009) durchgeführt. Als Wettbewerbssumme standen insgesamt 214.500 € netto zur Verfügung. 1. Preis (45.800 €): Arbeit 1118 Max Dudler, Berlin Entwurfsverfasser: Max Dudler Mitarbeiter: Hye Kwang Shin, Ayshin Soydan, Marina Goncalves, Erik Russo, Dario Bundi, Jochen Soydan Fachberater: Leonhardt, Andrä und Partner, Berlin (Tragwerksplanung); ZWP Ingenieur-AG, Berlin (Haustechnik); HHP Berlin (Brandschutz); Peter Widell, Berlin (Kosten) Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Das vom Verfasser etwas pathetisch formulierte Zitat „Versöhnung der Vergangenheit mit der Gegenwart“ verweist auf die wesentliche Qualität der Arbeit: Zwischen den Brandwänden des Preußischen Herrenhauses und der rückseitigen Bebauung des Leipziger Platzes steht ein im Maßstab, Proportion und Rhythmus gut ausbalanciertes „gerüsthaftes“ Bauwerk, welches in seinem Erscheinungsbild qualitätvoll vermittelt ohne sich anzubiedern, ein gutes Maß an Öffentlichkeit zum Ausdruck bringt und der Jury somit für ein Besucherzentrum und den Erweiterungsbau zum Bundesrat äußerst angemessen erscheint. Die östliche Baugrenze wird um ca. 3,30 m überschritten; die Abweichung wird auch unter Würdigung der Denkmalbelange für städtebaulich vertretbar gehalten. Den Mindestanforderungen des nachbarlichen Rücksichtnahmegebots wird Rechnung getragen. Die Umlenkung der Arkaden entlang der Leipziger Straße in ein großzügiges Foyer mit Durchblick in den Garten des Bundesrates wird grundsätzlich positiv gesehen, allerdings durch die unglücklich positionierte Treppe geschwächt. Erst auf den 2. Blick offenbart sich in der Fassade ein sensibles Spiel der Stützenquerschnitte als Reaktion auf die leicht divergierenden Baufluchten der benachbarten Gebäude. Dies findet seine Fortsetzung in der unterschiedlichen Behandlung von Oberflächen. Sämtliche Fassaden – innere wie äußere – auch die Aufdopplung der Brandwand des Preußischen Herrenhauses unterliegen diesem Thema der Rhythmisierung. Gleichwohl zeigt die Arbeit erhebliche funktionale Mängel: So ist die Rückführung der Besucher vom 2. OG in das Preußische Herrenhaus über eine zu kleine 2-läufige Treppe und ein zu schmales Foyer vor den Rollenspielräumen im 1. OG des Neubaus äußerst problematisch sowie die Positionierung des „öffentlichen“ Cafés im 2. OG. Stattdessen wird das Foyer von zahlreichen rückseitig erschlossenen Garderoben flankiert. Somit bedarf der öffentliche Bereich im Neubau einer Überprüfung der Abläufe. Die scheint möglich ohne die konzeptuellen Qualitäten des Entwurfs zu gefährden. Der für den Verwaltungsbereich vorgeschlagene Dreibund verspricht eine hohe Flexibilität sowie die Möglichkeit der Einordnung kommunikationsfördernder Flächen. [...] Das Flächenangebot für die BImA ist im Weiteren zu optimieren. [...] Aus konservatorischer Sicht wird das Ausmaß der seitlichen Öffnung der hinteren Durchfahrt für den Übergang in den Altbau kritisch gesehen. Hier ist auf die bestehende Fassadengliederung Rücksicht zu nehmen. [...] Die Energieversorgung wurde sehr aufwendig konzipiert, ihre Funktionalität sollte geprüft werden. Die Integration der Anforderungen zum Nachhaltigen Bauen ist teilweise erkennbar. [...] Unter Beibehaltung der architektonischen Qualität erscheinen die funktionalen Mängel als lösbar. Die Arbeit überzeugt vor allem durch ihre klare, dem Preußischen Herrenhaus zugewandte Maßstäblichkeit und die präzise Detailliierung der architektonischen Erscheinung, die sich in besonderem Maße an der Leipziger Straße zeigt. Gleichzeitig gelingt hier eine der Bedeutung und Funktion des Besucherzentrums angemessene Offenheit in den Stadtraum. Insbesondere in Bezug auf seine Haltung, seinen Gestus, die städtebauliche Verknüpfung und Architektursprache stellt die Arbeit einen sehr kraftvollen und eigenständigen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 2. Preis (28.600 €): Arbeit 1122 LANKES KOENGETER Architekten, Berlin Entwurfsverfasser: Hans Josef Lankes, Per Köngeter Fachberater: agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren (Haustechnik), energum GmbH, Ibbenbüren (Nachhaltigkeit); Görtzen & Partner Ingenieure für Brandschutz, Kalkar Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Die Arbeit schließt die Baulücke mit einem L-förmigen Baukörper, arrondiert das Oktogon der Gebäude am Leipziger Platz konsequent und bindet den Neubau mit einer vertikalen Halle an den Solitär des Preußischen Herrenhaus gut an. Das Konzept vermag dabei die Arkaden schlüssig zu Ende zu führen und gleichzeitig den Eingang selbstverständlich in das Foyer zu leiten, gut gelingt dabei auch der Anschluss an die westliche Bestandsbebauung mit entsprechenden Hofbildungen. Die stringente Zweibundanlage unterstützt das städtebauliche Konzept und lässt die Halle ungestört von der Leipziger Straße bis zur Gartenanlage transparent durchlaufen. [...] Die Architektur zoniert die Nutzungen funktionsgerecht und ordnet das Besucherzentrum mit den öffentlichen Bereichen an der Leipziger Straße. [...] Die Zweibundanlage im Süden ermöglicht eine hohe Flächeneffizienz im Bürobereich und eine barrierefreie Anbindung. Herauszustellen ist die Gestaltung der Halle, die über alle Geschosse reichend natürlich belichtet ist und mit einer einläufigen Treppe die zwei Geschosse des Besucherzentrums qualitätsvoll erschließt. Die transparente Fassade ist zurückhaltend und doch angemessen gestaltet [...]. Die Durchformung der Aluminiumfassade ist von ausdrucksvoller Plastizität. Die Materialwahl wird kontrovers diskutiert, der flächige Einsatz von Holz im Innenbereich hinterfragt. [...] Die großzügigen Öffnungen in der hinteren Feuerwehrzufahrt erhöhen die Funktionalität und die Klarheit der Besucherführung, werden von der Denkmalpflege jedoch kritisch beurteilt. [...] Das Energiekonzept des Entwurfs ist schlüssig und angemessen. [...] Die Arbeit lässt einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Neubau mit hoher Flächeneffizienz und guten gestalterischen Ansätzen erwarten und ist ein wertvoller Beitrag zur Lösung der Aufgabe. 3. Preis (17.200 €): Arbeit 1108 KSV Krüger Schuberth Vandreike, Planung und Kommunikation GmbH, Berlin Entwurfsverfasser: Bertram Vandreike Mitarbeiter: Bernd Wölfel, Ebru Beyazgül Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Das Gebäude gliedert sich in zwei Bauteile: Zur Leipziger Straße ist das Besucherzentrum mit all seinen öffentlichen Räumen angesiedelt, auf dem rückwärtigen Grundstücksteil befindet sich ein längsgestreckter Riegel, der höhenversetzt zum Kopfbau ist und den Verwaltungstrakt aufnimmt. [...] Der Besucher wird über die vom Nachbargebäude fortgeführte Arkade vorbei am [...] Café und Multifunktionsraum in das Gebäude hineingeführt. Dort ergibt sich eine schlüssige Abfolge von Foyer und Wartezone mit Blickachse in den Garten. Die Schleuse ist geschickt südlich angesiedelt [...]. Zwischen Foyer und Bundesratsgebäude ist die vertikale Erschließung angeordnet – die Blickbeziehung zum Innenhof des Preußischen Herrenhauses wird durch eine Erweiterung des Hofes hergestellt, somit werden auch die inneren Foyerflächen natürlich belichtet. Die lang gerichtete Passage erstreckt sich über mehrere Geschosse. Im 3. OG dient dieselbe Fläche als großzügige Foyerfläche für Konferenz- und Rollenspielräume und als Ankunftszone für die rückkehrenden Besucher aus der Plenarebene. Positiv zu bewerten ist, dass alle Ebenen des Besucherzentrums niveaugleich an den Bundesrat anschließen. Höhenversetzt zum Besucherzentrum [...] ist der Verwaltungstrakt kompakt als Zweibund bzw. Dreibund organisiert, [...]. Die Fassadengestaltung des Verwaltungstraktes wirkt eher monoton. Die Fassade zur Leipziger Straße hingegen zeichnet sich durch einen ruhigen und klaren Gestus aus. Die Geschosshöhen nehmen subtil die Proportionen des [...] Herrenhauses auf – es entsteht ein Spiel aus geschlossenen [...] und transparenten einladenden Flächen [...]. Die schematische Darstellung lässt allerdings eine angemessene Materialität und Detaillierung vermissen. [...] Insgesamt handelt es sich um einen gelungenen, die Vorgaben erfüllenden Beitrag. Anerkennung (7.600 €): Arbeit 1110 Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten, Nürnberg Entwurfsverfasser: Friedrich Bär Mitarbeiter: Sebastian Blümel, Anton Hahn, Yiqian Fan Fachberater: Pfeil & Koch Ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG Beratende Ingenieure VBI, Frau Wenzel, Köln Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Der Entwurf basiert auf einer sehr klaren Entwurfsidee: Das Besucherzentrum im Norden ist um ein hohes Atrium konfiguriert; der Verwaltungstrakt im Süden wird durch einen sehr klar gegliederten Riegel gebildet. Diese sehr rationale Setzung der Funktionen und Räume ist schlüssig durchgearbeitet. [...] Die stringente Strukturierung des Raumprogramms und eindeutige Hierarchisierung der Räume um das Atrium erlauben eine sehr gute Orientierung für die Besucher, die sich nach dem Rundgang [...] wieder in demselben, sehr charakteristischen Atrium wiederfinden. Städtebaulich reagiert das Gebäudevolumen angemessen auf die Nachbarschaft [...]. Das äußere Erscheinungsbild entspricht in seiner strengen, unaufdringlichen Haltung dem Gesamtkonzept. Der Eingang wird sehr selbstverständlich über das Weglassen einer Arkadenschotte gebildet und reflektiert die Symmetrie der Gebäudeorganisation nach außen. Die Fassade ist sorgsam detailliert und nimmt ohne Aufhebens Bezüge zur Gliederung des Herrenhauses auf. Die rote Sandsteinfassade hebt sich von der Umgebung ab, eine Adresse wird formuliert. Jedoch bleibt ihre Farbigkeit fremd. Der Eingangsbereich ist zurückhaltend ausgebildet. Da dem Besucher nicht sofort ein Eindruck von Größe und Helligkeit vermittelt wird, kann er nicht gänzlich überzeugen. [...] Die Verwaltungsräume sind gut angeordnet und hell, der Flur angemessen. Die Anordnung von Büros im Untergeschoss, nur über einen Lichtschacht belichtet, ist nicht hinnehmbar. [...] Insgesamt besteht die Stärke der Arbeit in ihrer Strenge und Klarheit, gleichzeitig wirkt sie distanziert gegenüber ihrem Umfeld, fast zu selbstbezogen, zu autark: Strukturelle Chancen und mögliche Blickbeziehungen, wie z. B. die Orientierung zum Innenhof des Herrengebäudes werden verstellt. Anerkennung (7.600 €): Arbeit 1112 Herrmann + Bosch Architekten, Stuttgart Entwurfsverfasser: Herrmann + Bosch Architekten Mitarbeiter: Martin Arvidsson, Martin Rau, Joana Heckhausen, Benedikt Heinz, Eylem Öden, Ellen Hebel, Elif Lümali Fachberater: Transsolar, Stuttgart (Klimaengineering/Haustechnik); Knippers Helbig GmbH, Stuttgart (Tragwerk); TOPOTEK1, Berlin (Freianlagen); Werner Sobek, Stuttgart (Fassade); Trias Brandschutzplanung, Stuttgart (Brandschutz) Anerkennung (7.600 €): Arbeit 1121 gmp International GmbH, Berlin Entwurfsverfasser: Hubert Nienhoff Mitarbeiter: Kristian Spencker, Philipp Weber, Allessio Fossati, Gabriele Köhn, Katja Godejohann, Davide Rosa Fachberater: Capatti Staubach Urbane Landschaften, Berlin; ZWP Ingenieur-AG, Stuttgart; Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart; HHP West, Bielefeld Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Der Entwurfsbeitrag fügt sich durch die Aufnahme und Respektierung der Umgebungsbebauung sowie durch die einfache orthogonale Volumetrie zurückhaltend und selbstverständlich in die Situation ein. Unter Beachtung der Abstandsflächen wird mit den entstehenden Innenhöfen eine, wenn auch nicht sehr ausformulierte gemeinsame Freiraumplanung entwickelt. Die Bestimmungen des Bebauungsplanes sind weitgehend eingehalten. [...] Zwischen Bundesrat und L-förmigem Neubau bildet sich nach dem Prinzip der Schichtung eine fünfgeschossige, weitgehend offene Fuge welche sich nach Süden in die Tiefe des Grundstücks großzügig und fließend fortsetzt. Die tageslichtdurchflutete, mit Vegetation bestückte Halle verspricht für die Besucherinnen und Besucher angenehme und in diesem städtebaulichen Kontext überraschende Aufenthaltsqualitäten. Die Funktionstüchtigkeit der grünen Wand wird in Frage gestellt. Offenheit, Durchlässigkeit und Transparenz werden als Ausdruck eines offenen Demokratieverständnisses verstanden und formuliert. Alle Funktionen sind über die Geschosse so organisiert, dass sie in ihrer Zuordnung den Besucherströmen folgen. Fortgesetzt wird die Bebauung durch einen siebengeschossigen zweibündigen, funktionalen Prinzipien folgender Bürotrakt. Die geschossweise versetzte Fassadengliederung erklärt sich weder aus der inneren Struktur noch aus der Ableitung der Nachbargebäude. Irreführend ist die Darstellung der Perspektive, welche eine hohe Transparenz zur Leipziger Straße suggeriert. Auch die Bürofassade bleibt unbestimmt und innerhalb des Themas der Schichtung gefangen. [...] Beurteilung durch das Preisgericht (Auszug) Die Verfasser beabsichtigen mit ihrem Beitrag zum Besucherzentrum Offenheit und Transparenz des Deutschen Bundesrates zu signalisieren. Diese werden im Erdgeschoss durch das 2-geschossige Foyer zwar angeboten, durch verschiedene Einbauten allerdings eingeschränkt. Die Fassade an der Leipziger Straße scheint durch Übernahme der horizontalen Gliederung des Herrenhauses weitergeführt und interpretiert zu werden. [...] Die vorgeschlagenen Aluminiumlisenen in dem steinernen städtischen Raum sind zu hinterfragen. Die Fassade wird aus denkmalpflegerischer Sicht im Sinne der Einfügung in das Stadtbild als kritisch betrachtet. [...] Der obere Lichthof über den Rollenspielsälen wird als eigenständiger innerer Lichthof gewürdigt. [...] Das Foyer zur Leipziger Straße hin signalisiert mit seiner Transparenz Offenheit des Verfassungsorgans Bundesrat und lädt so zum Besuch ein. Diese einladende Geste wird durch die Gestaltung des Foyers über zwei Etagen verstärkt. Die umliegenden Flurzonen wirken allerdings eng. Bereits beim Eintritt in das Foyer eröffnen sich Blicke ins Hauptgebäude, in dem der Sitzungsbereich als Kernbereich der Gesetzgebungsarbeit stattfindet. Diese Führung des Besuchers zum zentralen Ort des Geschehens setzt sich durch die gelungene weitere Innenhofführung, die im hinteren Foyerbereich nach Durchquerung der Sicherheitseinrichtungen einen ebenerdigen Übergang in die Haupteingangshalle vorsieht, fort. Nach Besichtigung des Hauptgebäudes kehrt der Besucher zurück in den Neubau zu Rollenspielsälen und anderen Räumen, in denen die Betreuung fortgesetzt wird. Der Verwaltungsteil mit seinen Büro- und besonderen Funktionsräumen trägt den erforderlichen Funktionalitäten Rechnung. Die Flexibilität für Einzelräume ist gegeben. [...] Bauherr / Auslober Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Nutzer Bundesrat Koordination und Durchführung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Ref. A2 - Projektentwicklung, Wettbewerbe und Zuwendungsmaßnahmen Beate Hückelheim-Kaune (Referatsleitung) Gesa Petersen (Projektleitung) Vorprüfung Ulrike Kurz, Architektin Barbara-Anna Lutz, Architektin Stefan Mathey, Architekt Olga Weber, Maxim Krioukov, Studierende der Architektur Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Ernst-Reuter-Haus Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin Ausstellungsdauer: 17. Oktober bis 31. Oktober 2014 Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr Gestaltung Faltblatt: Karsten Drebert, BBR A2 Modellfotos: Winfried Mateyka Preisgericht 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1102 Juergen Rustler Architektur, Berlin Entwurfsverfasser: Juergen Rustler 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1105 mprdo Mauz Pektor Architekten, München Entwurfsverfasser: Christoph Mauz, Matthias Pektor Mitarbeiter: Winny Tran, Johannes Maier, Philipp Bungartz 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1113 WELPvonKLITZING, Architekten und Stadtplaner, Braunschweig Entwurfsverfasser: Hendrik Welp, Peter von Klitzing Mitarbeiter: Sybille Welp, Ulrike Schacht, Jan Augsberg 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1116 Riegler Riewe Architekten GmbH, Berlin Entwurfsverfasser: Prof. F. Riegler, Prof. R. Riewe Mitarbeiter: Götz Lachenmann, Thomas Schütky, M. Macina, J. Ritt 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1120 Architekten Höhlich & Schmotz, Burgdorf Entwurfsverfasser: Architekten Höhlich & Schmotz Mitarbeiter: Neena Hoppe, Aleksandra Seifert, Doreen Pflüger 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1101 Gerber Architekten GmbH, Dortmund Entwurfsverfasser: Prof. Eckhard Gerber Mitarbeiter: Hannes Beinhoff, Jens Bentfeld, Dirk Terfehr, Birte Mügge, Nga Vu Thi 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1123 Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten GbR, Berlin Entwurfsverfasser: Christian Pelzeter Mitarbeiter: Philipp Buthe, Jan Giesen Stimmberechtigte Fachpreisrichter Prof. Dorothea Becker, Architektin, Dresden Sybille Wächter, Architektin, Darmstadt Sabine Müller, Architektin, Berlin Rolf Mühlethaler, Architekt, Bern Titus Bernhard, Architekt, Augsburg Prof. Peter Schweger, Architekt, Hamburg Günther Hoffmann, Architekt, Berlin Stimmberechtigte Sachpreisrichter Hella Dunger-Löper, Staatssekretärin, Bundesrat Erhard Weimann, Staatssekretär, Bundesrat Dr. Ute Rettler, Ministerialdirektorin, Bundesrat Regula Lüscher, Staatssekretärin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Robert Erfen, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Lothar Fehn Krestas, AL A, Vertreter der Präsidentin, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Stellvertretende Fachpreisrichter Prof. Donatella Fioretti, Architektin, Berlin Gregor Sunder-Plassmann, Architekt, Kappeln 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1103 dreibund architekten Ballerstedt Helms Koblank, Bochum Entwurfsverfasser: René Koblank, Thomas Helms, Olaf Ballerstedt Mitarbeiter: Lilli Rotärmel, Raphael Peppert 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1106 SCHLOSSER • SCHLOSSER ARCHITEKTEN, Berlin Entwurfsverfasser: Klaus Schlosser, Markus Schlosser Mitarbeiter: Manuel Klauser 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1114 Behles & Jochimsen Architekten GmbH, Berlin Entwurfsverfasser: Armin Behles, Jasper Jochimsen Mitarbeiter: Sebastian Nordmeyer, Matthias Hänsch, Laura Casado Albo, Dilek Koc 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1117 TRU ARCHITEKTEN, Berlin Entwurfsverfasser: Sandra Töpfer 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1124 knerer und lang Architekten GmbH, Dresden Entwurfsverfasser: Eva Maria Lang, Prof. Thomas Knerer Mitarbeiter: Alexander Pötzsch, Stephan Krause, Peter Schmidt, Susanne Loose, Guske Modellbau 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1109 Philipp Rentschler Architekten und Ebbing Architekten, Berlin Entwurfsverfasser: Philipp Rentschler, Georg Ebbing Mitarbeiter: Frank Stoffers, Alexander Buchholz, Jören Ahrendt 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1125 everySIZE – Arquitectura Lda, Lissabon Entwurfsverfasser: Antonio Catita Soeiro Stellvertretende Sachpreisrichterinnen Annalie Schoen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Eva Jedelhauser, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung Sachverständige Dr. Matthias Dunger, LDA Berlin (Denkmalschutz) Wilhelm Bölte, SenStadtUm Berlin (Planungsrecht, B-Plan) Ute Schimanski, SenStadtUm Berlin (Bauordnungsrecht) Jörn Krimmling, PK Projektkoordinierung (Energie) Marc Wandtke, SPM mit Jürgen Kuhn (Kosten) Gesa Petersen, BBR A2 (Nachhaltigkeit) 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1104 male architekten, Berlin Entwurfsverfasser: Vera Martinez, Christiano Lepratti Mitarbeiter: Elisa Giuliano, Simona Morelli, Silvia Fecci, Vincenzo Andreotti, Vincenza La Rocca 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1107 bob-architektur, Köln Entwurfsverfasser: Robert Wetzels Mitarbeiter: Tae Heung Lee, Charlotte Streuber 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1115 Arge Architekturbüro Leinhäupl+Neuber GmbH / Bakpak Architect, Sevilla Entwurfsverfasser: P. Leinhäupl, B. Neuber, M. Neuber, J. de l. P. Gómez-Millán, J. M. G. Chamorro, B. N. I. de Aldecoa, J. P. González, M. R. Gómez Mitarbeiter: Valentina Damian, Stefania Di Pisa 2. Wertungsrundgang: Arbeit 1119 K9 Architekten GmbH, Freiburg Entwurfsverfasser: Wolfgang Borgards, Marc Lösch, Manfred Piribauer Mitarbeiter: Tamara Pichl, Isaac Castro, Valentin Steiff 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1111 Nägeliarchitekten, Gudrun Sack, Walter Nägeli, Berlin Entwurfsverfasser: Walter Nägeli, Gudrun Sack, Dorothee Kerbe Mitarbeiter: David Marton, Daniel Patacki, Janin Moritz 1. Wertungsrundgang: Arbeit 1126 Rui dos Reis. Architektur, Berlin Entwurfsverfasser: Rui Filipe Maia Vučković dos Reis Mitarbeiter: Hans-Josef Schütte Empfehlung des Preisgerichts Das Preisgericht tagte am 18. September 2014 im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Berlin unter dem Vorsitz von Frau Prof. Dorothea Becker und empfahl dem Auslober einstimmig die Arbeit des 1. Preisträgers unter Berücksichtigung der Hinweise in der schriftlichen Beurteilung der Realisierung zugrunde zu legen. Bundesrat Anbau mit Besucherzentrum Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse