Kölner Sonntagskonzerte 4 Vilde Frang MCO Academy NRW Mahler Chamber Orchestra Esa-Pekka Salonen Sonntag 26. Februar 2012 18:00 12520_KM_26-02-12_c.indd U1 14.02.12 17:38 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 12520_KM_26-02-12_c.indd U2 14.02.12 17:38 Kölner Sonntagskonzerte 4 Vilde Frang Violine MCO Academy NRW Mahler Chamber Orchestra Esa-Pekka Salonen Dirigent Sonntag 26. Februar 2012 18:00 Pause gegen 18:55 Ende gegen 19:45 Förderer der MCO Residenz NRW: Kunststiftung NRW • Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen 12520_KM_26-02-12_c.indd 1 14.02.12 17:38 PROGRAMM Jean Sibelius 1865 – 1957 Pohjolan tytär (Pohjolas Tochter) op. 49 (1905/06) Sinfonische Fantasie für Orchester Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 (1903 – 05) Allegro moderato Adagio di molto Allegro, ma non troppo Pause Olivier Messiaen 1908 – 1992 Un Sourire (1989) für Orchester Esa-Pekka Salonen *1958 Foreign Bodies (2001) für großes Orchester Body language Language Dance 2 12520_KM_26-02-12_c.indd 2 14.02.12 17:38 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Jean Sibelius: Pohjolan tytär op. 49 und Violinkonzert d-Moll op. 47 Dass Jean Sibelius (1865 – 1957) abseits der Zentren des europäischen Musiklebens im hohen Norden beheimatet war, ist seinen Klangwelten abzulauschen. »Hinterwäldlerisch« komponiert hat der Finne allerdings nicht. Wohl aber spiegelt sich in seinem Schaffen das Spannungsverhältnis zwischen seinem kulturellen Hintergrund und den Einflüssen der mitteleuropäischen Tonkunst, die er kennen und schätzen lernte, wider. Dieses Spannungsverhältnis bestimmte nicht zuletzt sein Verständnis von der Funktion einzelner Gattungen. Während Sibelius im Sinfonischen das Ideal einer »absoluten Musik« vertrat und literarische oder bildliche Vorlagen ablehnte, berief er sich in seinen »Tondichtungen« explizit auf das finnische Nationalepos (»Kalevala«). Die Hinwendung zu seinen kulturellen Wurzeln erfolgte Anfang der 1890er-Jahre nach seiner Rückkehr von Studienaufenthalten in Berlin und Wien. Ein Grund dafür war gewiss die bedrängte politische Lage Finnlands, die sein Nationalgefühl beflügelte. Er vertiefte sich in die mythische Welt des »Kalevala«, sammelte selbst volkstümliche Melodien und trug mit der 1892 uraufgeführten sinfonischen Dichtung Kullervo maßgeblich zur Ausprägung einer finnisch-nationalen Tonsprache bei. Schauplatz der Heldenerzählungen des »Kalevala« ist die einzigartige finnische Wald- und Seenlandschaft – in abstrahierender Anverwandlung geriet sie in Sibelius’ »Tondichtungen« zur Projektionsfläche schöpferischer Entdeckungsreisen. 14 Jahre nach Kullervo und einer Reihe weiterer »Tondichtungen« schrieb Sibelius mit Pohjolan tytär (Pohjolas Tochter) (1906) eine »Sinfonische Fantasie« von großem episch-dramatischem Nachdruck. Die zugrunde liegende Geschichte ist rasch erzählt: Der alternde Held Wälnämöinen schickt sich an, mit seinem Schlitten aus dem düsteren Nordland des Königs Pohjola in seine Heimat zurückzukehren. Pohjolas Tochter bezirzt ihn jedoch und verspricht ihm, ihn zu begleiten, falls es ihm gelänge, ihre Spindel durch Zauberei in ein Boot zu verwandeln. Wälnämöinen ist äußerst angetan von der Königstochter und gibt sich alle Mühe, aber seine Versuche scheitern, und er muss schließlich aufgeben. Seinen Stolz verliert er indes nicht. Dass ihn das Mädchen wegen 3 12520_KM_26-02-12_c.indd 3 14.02.12 17:38 seines Misserfolgs neckt, erzürnt ihn nicht. Erhobenen Hauptes setzt er seine Reise fort, sich fortan an die Schönheit der Königstochter erinnernd. Die Musik spricht zwar ohne Weiteres für sich selbst. Dennoch zeichnen sich die Handlung und die Natur, in die sie eingebettet ist, eindringlich ab. Voller Geheimnisse erscheint das mythische Nordland, individualisierte Themen symbolisieren die Figuren und ihre Beziehungen, episodenhaft treten idyllische Gefilde vor das geistige Auge, gleißend und schrill werden magische Kräfte beschworen, bis der Reisende in dunkle Urgründe abtaucht. Wurden diese und andere »Tondichtungen« als »Programmmusik« wahrgenommen, so blieb die latent nationalmusikalische Prägung seiner Sinfonien und Konzerte umstritten. Unmittelbar nachzuweisen ist sie in diesen Gattungen nur schwer, da Sibelius die bloße Imitation volkstümlicher Melodien weitgehend vermied. Stattdessen verwirklichte er sehr eigenwillige Klang- und Formvorstellungen, die ihm den Ruf eines verrätselten »Bruckner des Nordens« einbrachten. Den Durchbruch zur »atonalen« Musik, mit dem Arnold Schönberg und seine Schüler am Beginn des 20. Jahrhunderts die »spätromantische« Tonsprache überwanden, lehnte er ab. Ein musikalischer Reaktionär war Sibelius aber nicht, auch wenn sein Violinkonzert d-Moll op. 47 von 1903 gegenüber den fast zeitgleich entstandenen mittleren Sinfonien Gustav Mahlers und Richard Strauss’ hoch expressiver Oper Salome zunächst rückwärtsgewandt anmutet. In diesem seinem einzigen Violinkonzert manifestiert sich sein besonderes Verhältnis zu diesem Instrument. »Die Geige hatte mich ganz in ihren Bann geschlagen; zehn Jahre war es mein frommster Wunsch, ein großer Geigenvirtuose zu werden […], und es bedeutete ein recht schmerzhaftes Erwachen für mich, als ich eines Tages feststellen musste, dass ich meine Ausbildung für den mühsamen Weg eines Virtuosen zu spät begonnen hatte.« Noch im fortgeschrittenen Alter trauerte Sibelius einer Solistenkarriere nach, obwohl er sich als Komponist längst etabliert hatte. Der Solopart seines Violinkonzerts stellt zwar gewaltige Ansprüche an Ausdruckskraft und Spieltechnik, ohne sich freilich in oberflächlichem Glanz zu verlieren. Ganz im Sinne konzertanter Sinfonik ist 4 12520_KM_26-02-12_c.indd 4 14.02.12 17:38 die Violine streng in die dichten motivisch-thematischen Strukturen eingebunden. Mit orchestraler Emphase greifen im Kopfsatz traditionelle Sonatensatzform und freiere rhapsodische Abschnitte ineinander. Ungewöhnlich ist, dass die breit angelegte Solokadenz im Mittelteil die Funktion der Durchführung übernimmt. In starken Kontrast zum Allegro moderato tritt das folgende Adagio di molto, das an lyrische, fast ins Mystische tendierende Intimität gemahnt. Mit seiner nach innen gerichteten Intensität nimmt der in weiten Bögen sich entfaltende dreiteilige Liedsatz bereits die »intimen Stimmen« des einige Jahre später komponierten Streichquartetts Voces intimae voraus. Im brillanten Finale erwies Sibelius dann der finnischen »Nationalmusik« Reverenz. In stilisierender Anverwandlung ließ er es auf zwei heimatlichen Tänzen basieren. Die Uraufführung des Violinkonzerts im Februar 1904 in Helsinki unter seiner eigenen Leitung geriet zum Misserfolg. Nach gründlicher Überarbeitung überließ er die Erstaufführung der definitiven Fassung im Oktober 1905 Richard Strauss, der die Berliner Hofkapelle leitete. Der Solist war Carl Halir. Die Partitur widmete Sibelius aber dem jungen ungarischen Geiger Franz von Vecsey, der seinerzeit europaweit als »Wunderkind« umjubelt wurde. Zum einen hoffte er wohl, dass sich Vecsey seines Konzerts annehmen und zu großer Popularität verhelfen würde, und zum anderen mochte er seine eigenen längst ad acta gelegten Ambitionen als Geigenvirtuose auf das »Wunderkind« projiziert haben. Olivier Messiaen: Un Sourire (1989) Als Jean Sibelius 1929 mit dem Komponieren aufhörte, war Olivier Messiaen 21 Jahre alt. Im Gegensatz zu dem Finnen, der bereits Jahrzehnte vor seinem Tod dem Schöpferischen entsagte, war der französische Tonkünstler bis zuletzt in seine Musik vertieft. 1989 schrieb er sein Orchesterwerk Un Sourire (»Ein Lächeln«), das er mit Vorbedacht Mozart zu dessen 200. Todestag 1991 widmete. Die Verneigung vor dem »Klassiker« kam nicht von ungefähr. Messiaen verehrte Mozart sehr und nahm in dessen Musik eine Träne und 5 12520_KM_26-02-12_c.indd 5 14.02.12 17:38 ein Lächeln gleichzeitig wahr – womit er sich stets identifizierte. Schon seine frühen Werke offenbaren einen außergewöhnlichen und spirituell geprägten Zugang zum Klang. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt er als Wegbereiter der seriellen Musik. Er beschritt aber eigene Pfade und wandte sich intensiv dem Gesang der Vögel zu, den er eingehend verarbeitete. Zwitschernde Vögel fasste der streng gläubige Messiaen als »Stimmen der unendlichen Natur« auf, in denen sich ihm Gottes Schöpfung offenbarte. Auch in Un Sourire spielt Vogelstimmenimitation eine wichtige Rolle. Darauf reduzieren lässt sich Messiaen aber nicht, wie er in einem Gespräch mit der Organistin Almut Rößler festhielt: »… das Drama meines Lebens besteht aus mehreren Dingen. Erstens: Ich spreche von Vogelgesängen zu Stadtbewohnern, die noch nie einen Vogel gehört haben … Das zweite Drama besteht darin, dass ich den Leuten sage, dass ich beim Musikhören Farben sehe, und sie sehen nichts, gar nichts, das ist schrecklich … Das dritte Drama ist, dass ich die griechische Metrik und indische Rhythmen etc. erforscht habe, und ich habe dabei eine immer freiere Rhythmik gewonnen, die der Natur immer näher kam. Aber wenn ich vom Rhythmus spreche, verstehen die meisten Leute nichts … Wenn ich Mozart liebe, dann, weil es in seiner Musik eine Rhythmik mit starken unterschiedlichen Akzentsetzungen gibt … Mozart ist heiter, bezaubernd, spielerisch, aber in Wirklichkeit rhythmisch sehr kraftvoll.« In Un Sourire wird Mozarts »rhythmisch kraftvolle« Seite von ekstatischen »Vogelstimmen« repräsentiert, die sich wie kommentierende Einschübe zum meditativen, von komplexer Harmonik in den Streichern bestimmten Grundgestus verhalten. Die vermeintlichen Gegensätze langsam – schnell sind voll ausgereizt; beide Ebenen stehen sich aber nicht unversöhnlich gegenüber, sondern sind durch extremen Klangfarbenreichtum miteinander verknüpft. Wie der Titel »Ein Lächeln« nahe legt, bilden sie eine Essenz, so wie das ganze Werk resümierenden Charakter trägt. Auch der Schluss unterstreicht diesen Aspekt. Un Sourire endet in A-Dur, wobei Messiaen diese Tonart nicht funktional im Sinne der Dur-Moll-Tonalität verstand. Vielmehr stellen Töne und Akkorde im Kontext seiner synästhetischen Wahrnehmung Farbwerte dar. A-Dur symbolisierte für ihn blau – die Farbe des Himmels, der Lebensraum der Vögel. 6 12520_KM_26-02-12_c.indd 6 14.02.12 17:38 Esa-Pekka Salonen: Foreign Bodies (2011) Esa-Pekka Salonen schlägt den Bogen zurück nach Finnland. Wie die allermeisten herausragenden finnischen Musiker studierte auch er an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Überhaupt ist Finnland für die Tonkunst ein fruchtbarer Boden. Gemessen an der geringen Bevölkerungszahl von gut fünf Millionen Menschen, gibt es sehr viele Initiativen, Musikschulen und Konzerte. Das FolkloreRepertoire wird ebenso gepflegt wie das klassisch-romantische Erbe und Zeitgenössisches. Zudem gehören auch kurios anmutende Phänomene zum »klingenden« Erscheinungsbild Finnlands. So existiert ein eigenständiger Tango-Stil, in der der argentinische Tango und die Rhythmik deutscher Marschmusik miteinander verschmolzen sind. Scheuklappen und Berührungsängste fehlen, das Spektrum der musikalischen Konzepte ist breit gefächert. Auch im internationalen Musikleben sind finnische Komponisten und Dirigenten erstaunlich präsent. Salonen ist auf beiden Feldern aktiv und zugleich einer der wichtigsten Vertreter der finnischen Gegenwartsmusik. Selbst sieht er eher den Komponisten im Vordergrund, »mit ein bisschen Dirigieren nebenbei, um den Lebensunterhalt zu sichern«. Zwar mag das Schöpferische in seinem künstlerischen Selbstverständnis die Oberhand behalten. Dennoch ist seine Bemerkung augenzwinkernd gemeint, da er immer wieder und weltweit mit renommierten Orchestern zusammenarbeitet, mit denen er freilich auch eigene Werke interpretiert. Für sein Konzert mit dem Mahler Chamber Orchestra wählte er Foreign Bodies (Fremde Körper) von 2001 aus. In das groß besetzte Orchesterstück flossen, so Salonen, »neue Ideen ein, die ich in meinem von Dirigierverpflichtungen freien Sabbatjahr 2000 entwickelte«. Zum Ausgangspunkt erhob er indes bereits verwendetes Material, ließ er doch die mechanisch-motorische Bewegungsenergie aus Mécanisme (2001), dem ersten Satz seines Klavierstücks Dichotomic, und das Choralthema aus seinem Lied für gemischten Chor Djupt i rummet (2000) miteinander verschmelzen. Dass daraus mehr als die Summe der Teile resultierte, versteht sich bei Salonen von selbst. Die drei Sätze von Foreign Bodies fokussieren unterschiedliche 7 12520_KM_26-02-12_c.indd 7 14.02.12 17:38 Stimmungsgehalte, gehen aber als kontinuierlicher Klangstrom ineinander über. Im ersten Satz, Body Language (»Körpersprache«), verwirbelte Salonen Figuren und Motive zu dicht verwobenen Klangorganismen, aus denen sich rhythmisch markante Blöcke und melodische Linien lösen, plastisch hervortreten, um dann wieder eingesogen zu werden. Mit Language (Sprache) überschrieben ist der zweite Satz, der auf dem besagten Gedicht Djupt i rummet (Tief im Raum) der schwedischen Poetin Ann Jäderlund (*1955) basiert. Im orchestralen Gewand und jenseits konkreter Textvertonung fasste Salonen die entgrenzende Naturbetrachtung Jäderlunds in eine lyrisch schillernde Klangwelt. Den Eindruck des Geheimnisvollen verstärkte er durch das spitzfindige Umstimmen der Kontrabässe und Celli auf die fremdartig anmutende Naturtonreihe. Der dritte Satz (Dance) schließlich steigert sich zum orgiastischen Tanz, der an mythische und kultische Sphären, aber auch an düstere Regionen des Unbewussten appelliert. Egbert Hiller 8 12520_KM_26-02-12_c.indd 8 14.02.12 17:38 BIOGRAPHIEN Vilde Frang Vilde Frang, geboren 1986 in Norwegen, studierte am Barratt Due Music Institute in Oslo, bei Kolja Blacher an der Musikhochschule Hamburg und bei Ana Chumachenco an der Kronberg Academy. Seit sie im Alter von zwölf Jahren von Mariss Jansons eingeladen wurde, ihr Debüt mit dem Oslo Philharmonic Orchestra zu spielen, konnte sie sich einen Namen als eine der führenden Violinistinnen ihrer Generation machen. Nach ihrem Debüt mit dem London Philharmonic Orchestra im Jahr 2007 erhielt Vilde Frang umgehend Wiedereinladungen für Konzerte des Orchesters unter der Leitung von Vladimir Jurowski in der Royal Festival Hall und der Wigmore Hall. Mit Soloabenden und als Kammermusikerin war sie bei den Festivals in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, im Rheingau, in Lockenhaus, Gstaad, Verbier und Luzern zu hören. Zu ihren Kammermusikpartnern zählten dabei Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Martha Argerich, Julian Rachlin, Leif Ove Andsnes und Maxim Vengerov. Zusammen mit Anne-Sophie Mutter und der Camerata Salzburg ging sie auf Tourneen durch Europa und die USA. Höhepunkte unter ihren kommenden und aktuellen Verpflichtungen sind u. a. Konzerte mit dem Mahler Chamber Orchestra, der Academy of St. Martin in the Fields, dem BBC Symphony Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Russian National Orchestra, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, dem NHK Symphony Orchestra in Tokyo und dem Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo unter Dirigenten wie Donald Runnicles, Paavo Järvi, Vladimir Ashkenazy, Mariss Jansons, David Zinman, Vassily Sinaisky, Esa-Pekka Salonen, Gianandrea Noseda, Daniel Harding und Ivan Fischer. Ihre Debüt-Aufnahme wurde mit Begeisterung aufgenommen und mit dem Edison Klassiek Award und dem Classic BRIT Award for Best Newcomer ausgezeichnet. Ihre jüngste Recital-Aufnahme 9 12520_KM_26-02-12_c.indd 9 14.02.12 17:38 wurde als »Editor‹s Choice« des Classic FM Magazine, mit dem Diapason d’Or und dem ECHO Klassik ausgezeichnet. Vilde Frang erhält 2012 den Credit Suisse Young Artists Award und wird mit den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink im September beim Lucerne Festival auftreten. Sie spielt eine Violine von Jean-Baptiste Vuillaume, die ihr von der Anne-Sophie Mutter Freundeskreis Stiftung zur Verfügung gestellt wird. In der Kölner Philharmonie gibt sie heute ihr Debüt. 10 12520_KM_26-02-12_c.indd 10 14.02.12 17:38 Mahler Chamber Orchestra Als internationales Tournee-Orchester ist das Mahler Chamber Orchestra rund 200 Tage pro Jahr unterwegs. Der Durchbruch gelang dem Ensemble bereits wenige Monate nach seiner Gründung 1997 mit der Aufführung der Mozartoper Don Giovanni beim Festival in Aix-en-Provence unter der Leitung von Claudio Abbado. Seither spielt das MCO weltweit in den bedeutendsten Musikmetropolen sowie bei international renommierten Festivals. Als das MCO 2008 unter Claudio Abbado mit Fidelio am Teatro Real in Madrid debütierte, wurde es von Le Monde als »das beste Orchester der Welt« bezeichnet. Das MCO wurde im Frühling 2011 zum Kulturbotschafter der Europäischen Union ernannt. Durch die multinationale Zusammensetzung seiner Musiker und den internationalen Aktionsradius seiner Tätigkeiten fördert das MCO den interkulturellen Dialog und die grenzüberschreitende Mobilität von Künstlern und musikalischen Kunstwerken. Mit vielfältigen Education-Projekten engagiert sich das MCO zunehmend auch im sozialen und pädagogischen Bereich. Neben dem Gründungsdirigenten Claudio Abbado hat vor allem Daniel Harding das MCO geprägt: Er wurde bereits 1998 als 22-Jähriger zum Ersten Gastdirigenten, 2003 zum Musikdirektor und 2008 zum Principal Conductor gewählt. Im Sommer 2011 ernannte das Orchester Daniel Harding einstimmig zum Conductor Laureate auf 11 12520_KM_26-02-12_c.indd 11 14.02.12 17:38 Lebenszeit. Harding hat mit dem MCO Schlüsselwerke der Klassik (u. a. die großen Mozartopern sowie alle Beethoven-Sinfonien), der Romantik (darunter die Brahms-Sinfonien) und der Moderne (z. B. Alban Bergs Wozzeck) aufgeführt. Mehrere CDs und DVDs dokumentieren die gemeinsame Arbeit. Die 45 Mitglieder der MCO-Kernbesetzung stammen aus 20 verschiedenen Nationen und leben in ganz Europa. Neben dem festen Kern hat das MCO ein sorgfältig aufgebautes und gepflegtes Netzwerk hervorragender Musiker, die je nach Projekt hinzugezogen werden können. Dadurch ist es dem Orchester möglich, von Kammermusik bis zur großen Sinfonie, vom Barock bis zur Uraufführung, von der konzertanten bis zur szenischen Oper und zum Crossover-Projekt auf höchstem Niveau jedes Repertoire zu spielen. Als freies Orchester finanziert sich das MCO hauptsächlich aus den Konzerteinnahmen, ergänzt durch Spenden und Sponsoring. Das MCO ist demokratisch organisiert und wird von Orchestervorstand und Management gemeinsam geführt. Der Sitz des MCO-Managements liegt in Berlin. Der Name des Orchesters – Mahler Chamber Orchestra – verweist auf die Wurzeln des Ensembles: Das MCO wurde von Mitgliedern des Gustav Mahler Jugendorchesters (GMJO) gegründet, die die Altersgrenze des Jugendorchesters erreicht hatten, jedoch weiterhin gemeinsam musizieren wollten. Mit Hilfe ihres musikalischen Paten Claudio Abbado schufen sie ihr eigenes Ensemble. Das »Chamber« im Orchestername bezieht sich dabei weniger auf die Orchestergröße als auf die kammermusikalische Grundhaltung, die das Zusammenspiel der MCO-Musiker charakterisiert. In der Saison 2011/2012 spielt das MCO Sinfoniekonzerte, Opern und Kammermusik in 41 Städten in 14 verschiedenen Ländern. Wichtigste künstlerische Partner sind neben Claudio Abbado und Daniel Harding die Dirigenten Sir John Eliot Gardiner, Sir Roger Norrington und Vladimir Jurowski (mit denen das MCO zum ersten Mal zusammenarbeitet), Daniele Gatti, Esa-Pekka Salonen und Teodor Currentzis sowie die Solisten Leif Ove Andsnes, Martha Argerich, Pierre-Laurent Aimard, Kolja Blacher, Ian Bostridge und Thomas Quasthoff. 12 12520_KM_26-02-12_c.indd 12 14.02.12 17:38 Zu den herausragenden Projekten zählen die Debüts des Orchesters in Polen (im Rahmen der Kultursaison NRW in Polen) und in Indien (Kammerkonzerte und Education-Projekte), der Beginn des dreijährigen Zyklus »Beethoven – the Journey« mit Leif Ove Andsnes (wobei alle Klavierkonzerte in ausgedehnten Konzerttourneen auf die Bühne gebracht und auf CD herausgegeben werden) sowie die Rückkehr des MCO zum Opernfestival in Aix-en-Provence mit einer Uraufführung von George Benjamins Oper Written on Skin unter der Leitung des Komponisten. Außerdem spielte das MCO in der aktuellen Saison zwei weitere Uraufführungen: In einem Augenblick der 25-jährigen japanischen Komponistin Eiko Tsukamoto zum 25. Geburtstag der Kölner Philharmonie sowie im vergangenen Dezember als Auftragswerk des MCO Søren Nils Eichbergs Endorphin – Concerto grosso für Streichquartett und Orchester. Das MCO erschließt sich jedes Jahr neue Spielorte, pflegt jedoch auch langfristige künstlerische Partnerschaften. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Residenzen zu, an denen nicht nur Konzerte gespielt, sondern auch die Probenphasen organisiert werden. Dies schafft Zeit für eine breite Palette an zusätzlichen Aktivitäten, wie etwa Kammermusik an besonderen Orten, Probenbesuche und Education-Projekte, und bringt eine enge und persönliche Verbindung der Musiker zu den Häusern und den dort lebenden und arbeitenden Menschen mit sich. Zurzeit hat das MCO drei feste Residenzen: Die älteste liegt in Ferrara/Italien, wo das MCO das Konzertleben seit 1998 prägt. Im Rahmen dieser Residenz wurden in den letzten 13 Jahren rund 90 Konzertprogramme und Opern aufgeführt. Das MCO ist in Ferrara auch außerhalb des Teatro Comunale aktiv und spielt regelmäßig Kammermusik im Jazz Club Ferrara. Im Frühjahr 2011 konnte der Vertrag mit Ferrara Musica um weitere drei Jahre verlängert werden. In den Städten Dortmund, Essen und Köln besteht seit 2009 die zweite feste MCO-Residenz. Die Kunststiftung NRW und das Land Nordrhein-Westfalen begleiten diese Residenz als Partner und Förderer. Einen Grundpfeiler bildet dabei – in Zusammenarbeit mit dem Orchesterzentrum NRW in Dortmund – die MCO Academy zur Aus- und Weiterbildung des Orchesternachwuchses. Höhepunkte 13 12520_KM_26-02-12_c.indd 13 14.02.12 17:38 sind die alljährlichen MCO Academy-Konzerte, zu denen Studierende nach einem erfolgreich absolvierten Probespiel in die Reihen des MCO aufgenommen werden und unter der Leitung international renommierter Dirigenten Praxiserfahrung sammeln. Nach den Projekten mit Daniel Harding, Ton Koopman und Pierre Boulez übernimmt in dieser Saison Esa-Pekka Salonen die Leitung des MCO Academy-Konzertes. Der andere Grundpfeiler der Residenz sind Konzert- und Opernprojekte, die von den drei Häusern in Dortmund, Essen und Köln und dem MCO gemeinsam auf höchstem künstlerischem Niveau konzipiert und vom MCO international präsentiert werden, so dass sie über das Land hinaus strahlen und zur inneren und äußeren Vernetzung NRWs beitragen. Eine weitere langfristige Partnerschaft verbindet das MCO mit Luzern, seit Claudio Abbado das MCO 2003 zum Herzstück des Lucerne Festival Orchestra (LFO) bestimmte. Neben den LFOKonzerten spielt das MCO jeden Sommer zwei Konzerte in seiner Stammbesetzung, oft stehen in diesem Rahmen Ur- oder Erstaufführungen sowie konzertante Opern auf dem Programm. Im Sommer 2011 steuerte das MCO zudem erstmals ein eigenes Kammermusikprogramm bei. Das MCO hat 20 – zum Teil preisgekrönte – Alben eingespielt, darunter Opernaufnahmen mit Claudio Abbado (zuletzt Beethovens Fidelio) und Daniel Harding, die mit einem Grammy ausgezeichnete Live-Aufnahme von Beethoven-Klavierkonzerten mit Martha Argerich sowie Arien-Alben mit Anna Netrebko und Jonas Kaufmann. 2011 sind mehrere Aufnahmen erschienen, darunter das bereits mit einem Diapason d’Or ausgezeichnete BrahmsViolinkonzert mit Isabelle Faust und Daniel Harding sowie ein Rachmaninow-Album unter der Leitung von Claudio Abbado mit der jungen chinesischen Pianistin Yuja Wang. In der Kölner Philharmonie spielte das Mahler Chamber Orchestra zuletzt im November 2011. 14 12520_KM_26-02-12_c.indd 14 14.02.12 17:38 Die Besetzung des Mahler Chamber Orchestra Violine I Malin Broman Konzertmeister Cindy Albracht Annette zu Castell Meesun Hong Julia-Maria Kretz May Kunstovny Gertraud Lohmeier (Academy) Alexander Robson Geoffroy Schied Henja Semmler Timothy Summers Hayley Wolfe Yi Yang Hwang Ye-Young (Academy) Viola Béatrice Muthelet* Florent Bremond Justin Caulley Yannick Dondelinger Aurelie Entringer Anna Puig Torné Alexandre Razera Alisa Salas Ruiz Benedikt Schneider Hanne Skjelbred Delphine Tissot Ylvali Zilliacus Violoncello Johannes Rostamo* Sara Chordà (Academy) Jae-Hyun Han (Academy) Liina Leijala Javier Martínez Campos (Academy) Inga Raab Rupert Schöttle Philipp von Steinaecker Jean-Francois Yzambart (Academy) Violine II Michael Brooks Reid* Simona Bonfiglioli Christina Dimbodius Daniel Frankel Christian Heubes Paulien Holthuis Solange Joggi (Academy) Jana Ludvickova Anna-Maria Malm Diego Ramos (Academy) Ignaso Roca (Academy) Janka Ryf Malin William-Olsson Katarzyna Wozniakowska Kontrabass Burak Marlali* Amerigo Bernardi Johane Gonzales Seijas Miljan Jakovlejvic Hayk Khachatryan Juraj Kukan Sergei Kuschvid Jorge Letra (Academy) Knut-Erik Sundquist 15 12520_KM_26-02-12_c.indd 15 14.02.12 17:38 Flöte Chiara Tonelli Gemma Corrales (Academy) Francisco Varoch Estarelles Paula Martinez Bonfill (Academy) Pauke Martin Piechotta Perkussion Igor Caiazza Ruben Martinez (Academy) Sergi Sempere (Academy) Johannes Karl Oboe Mizuho Yoshii Svanhild Wunderlich (Academy) Helen Clinton (Academy) Emma Schied Harfe Nicolas Tulliez Esther Pinol (Academy) Klarinette Olivier Patey Angel Belda (Academy) Gaelle Burgelin Jaan Bossier Klavier/Celesta Jeroen Bal Fagott Bram van Sambeek Michele Fattori Hyun-Jin Kim (Academy) Alessandro Battaglini * Stimmführer Horn Martin Schöpfer Sebastian Posch Margherita Lulli (Academy) Kjell Lundström Javier Molina (Academy) Raimund Zell Trompete Hans Petter Stangnes Matthew Sadler Sarah Slater Nicolai Belli (Academy) Posaune Andrea Conti Beth Calderbank (Academy) Mark Hampson Tuba Michael Cunningham Andrew Mallon (Academy) 16 12520_KM_26-02-12_c.indd 16 14.02.12 17:38 MCO Academy NRW Ein Grundpfeiler der MCO Residenz NRW bildet die 2009 von MCO und Orchesterzentrum|NRW in Dortmund gegründete MCO Academy NRW zur Aus- und Weiterbildung des Orchesternachwuchses. Sie bietet dem Orchesternachwuchs ein praxisnahes und zukunftsweisendes Ausbildungsmodell mit internationaler Vernetzung. Dazu gehören Instrumentalunterricht, Probespielsimulationen und Kammermusik-Workshops mit MCO-Musikern sowie – als Herzstück – die alljährlichen MCO Academy Konzerte: Nach einem erfolgreich absolvierten Probespiel werden die Studierenden für ein Projekt unter der Leitung eines renommierten Dirigenten in die Reihen des MCO aufgenommen. Bisher leiteten Daniel Harding, Ton Koopman und Pierre Boulez MCO Academy Konzerte. In dieser Saison ist es Esa-Pekka Salonen. Auf Basis dieser Orchesterprojekte können Studierende, die durch besondere Begabung auffallen, ein Stipendium der MCO-Stiftung erwerben, das ihnen die Mitwirkung in einem MCO-Projekt außerhalb der Academy ermöglicht. Und von da aus ist der Schritt nicht mehr groß, als reguläre Aushilfe zu internationalen Tourneen des MCO eingeladen zu werden. Bisher war es ausschließlich den Studierenden des Orchesterzentrum|NRW und der vier Hochschulen des Landes NRW (Detmold, Düsseldorf, Essen, Köln) möglich, sich für die MCO Academy Konzerte zu bewerben. Mit dem katalanischen Jugendorchesterverbund JONC aus Barcelona und dem Royal Northern College of Music in Manchester sind erstmals zwei externe Partner involviert. Die Zusammenarbeit mit beiden Institutionen ist langfristig angelegt, sie werden auch in den nächsten Jahren an den Projekten beteiligt sein. Dadurch eröffnen sich neue Chancen zur internationalen Vernetzung junger Musiker bereits im Rahmen ihrer Ausbildung. Insgesamt 24 Akademisten sind am aktuellen MCO Academy Konzert beteiligt. Davon kommen 13 vom Orchesterzentrum|NRW in Dortmund, 8 aus Barcelona und 3 aus Manchester. 17 12520_KM_26-02-12_c.indd 17 14.02.12 17:38 Esa-Pekka Salonen Esa-Pekka Salonen, 1958 in Helsinki geboren, zählt nicht nur zu den international anerkannten Dirigenten, sondern auch zur Riege der Komponisten, deren Werke weltweit aufgeführt werden. Er war von 1985 bis 1995 Chefdirigent des Swedish Radio Symphony Orchestra und anschließend Music Director des Los Angeles Philharmonic, das ihn 2009 zum Ehrendirigenten ernannte. Seit September 2008 ist Salonen Principal Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra London und seit 2003 Artistic Director des Baltic Sea Festival. Esa-Pekka Salonens Zusammenarbeit mit dem Philharmonia Orchestra begann 1983. Sein kurzfristiges Einspringen bei einem Londoner Konzert des Philharmonia Orchestra ist inzwischen legendär. Von 1985 bis 1994 war Salonen Erster Gastdirigent des Philharmonia Orchestra und blieb dem Orchester auch darüber hinaus durch Gastdirigate verbunden. 2008, in seiner ersten Saison als Principal Conductor und Artistic Advisor des Philharmonia Orchestra, initiierte er das Projekt City of Dreams, das sich der Musik und Kultur im Wien der Jahre 1900 bis 1935 widmete und in über 18 Städten Europas zu erleben war. Im September 2010 begann Esa-Pekka Salonen seine dreijährige Residency am Konzerthaus Dortmund. Als Teil seiner Residenz eröffnete im Oktober 2011 das interaktive Projekt RE-RITE (eine mit dem Philharmonia Orchestra eingespielte, preisgekrönte digitale Installation von Strawinskys Le sacre du printemps). In der Zusammenarbeit mit dem Los Angeles Philharmonic während seiner Zeit als Music Director (1992 – 2009) und als dessen Ehrendirigent seit 2009 geht sein künstlerischer Einfluss dort weit über Abonnementkonzerte und internationale Tourneen hinaus. Die Entwicklung von einzigartigen Festivals und Projekten unter seiner künstlerischen Leitung beinhaltete unter anderem das Tristan-Projekt in Zusammenarbeit mit Peter Sellars und dem 18 12520_KM_26-02-12_c.indd 18 14.02.12 17:38 Videokünstler Bill Viola (2007), die Residency bei den Salzburger Festspielen mit Saint François d’Assise (1992) und die Residency im Théâtre du Châtelet im Rahmen des Strawinsky-Festivals in Paris (1996). Auch Salonens Wirken im Opernfach geht über die Grenzen des gängigen Repertoires hinaus und reicht von Wagner bis Saariaho. Er dirigierte u. a. am Teatro alla Scala, am Royal Opera House Covent Garden und an der Metropolitan Opera. Gastdirigate führen ihn in Europa regelmäßig zu den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem NDR-Sinfonieorchester sowie in den USA zum Chicago Symphony und zum New York Philharmonic. Esa-Pekka Salonens Kompositionen Floof und LA Variations sind inzwischen zu modernen Klassikern avanciert. Salonen hat zahlreiche Werke für Sinfonieorchester geschrieben, darunter Foreign Bodies (2001), ein Auftragswerk des Finnish Radio Symphony Orchestra und Insomnia (2002), ein Auftragswerk der Suntory Hall, Tokio und des Norddeutschen Rundfunks Hamburg. Seine Komposition Wing on Wing, das der Walt Disney Concert Hall gewidmet ist, brachte Salonen 2004 zur Uraufführung. 2007 dirigierte er das New York Philharmonic in der Uraufführung seines ersten Klavierkonzertes, das Yefim Bronfman gewidmet ist. Zusätzlich zu Aufnahmen seiner eigenen Kompositionen hat Salonen zahlreiche CDs eingespielt. Im September 2009 begann die Zusammenarbeit mit Signum, dem Label des Philharmonia Orchestra, mit der Veröffentlichung einer Liveaufnahme von Schönbergs Gurreliedern. Zu weiteren Neuerscheinungen zählen unter anderem Mahlers Sinfonien Nr. 6 und 9 sowie Berlioz‘ Symphonie Fantastique. Zudem erschien eine DVD mit Saariahos L’amour de loin (mit der Finnischen Nationaloper) sowie zwei CDs mit Hélène Grimaud und Werken von Pärt und Schumann. Salonens erste gemeinsame Aufnahme mit dem Los Angeles Philharmonic erschien im Oktober 2006 und wurde im Dezember 2007 für einen Grammy nominiert (Strawinskys Le Sacre du Printemps – die erste CD, die in der Walt Disney Concert Hall aufgenommen wurde). 19 12520_KM_26-02-12_c.indd 19 14.02.12 17:38 Salonen wurde mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet. 1992 nahm er den UNESCO Rostrum Prize (für Floof) entgegen. Von der Accademia Chigiana erhielt er 1993 den Siena Prize, 1995 wurde ihm der Royal Philharmonic Society’s Opera Award und zwei Jahre später der Conductor Award verliehen. 1998 ernannte ihn die französische Regierung zum Officier de l’ordre des Arts et des Lettres. 2003 erhielt er einen Ehrendoktor der Sibelius-Akademie in Finnland und 2005 die Ehrenmedaille der Stadt Helsinki. 2009 erhielt Salonen einen Ehrendoktor der Hong Kong Academy of Performing Arts, im April 2010 die Auszeichnung als Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences, gefolgt von der Ehrendoktorwürde der University of Southern California. Das Royal College of Music London verlieh ihm 2011 einen Ehrendoktortitel. In der Kölner Philharmonie war Esa-Pekka Salonen zuletzt im November 2011 zu Gast, damals mit dem Philharmonia Orchestra. 20 12520_KM_26-02-12_c.indd 20 14.02.12 17:38 Maurice Ravel Konzert für Klavier und Orchester G-Dur Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur Sonntag 13. Mai 2012 20:00 Riccardo Chailly Dirigent Hélène Grimaud Klavier Gewandhausorchester Leipzig Luba Orgonášová Sopran »Die himmlischen Freuden« Erstmalig gastiert Hélène Grimaud gemeinsam mit dem Gewandhausorchester Leipzig in der Kölner Philharmonie. Dass nun Grimaud als Pianistin, die auch für ihren Eigensinn berühmt ist, das Ravel’sche Klavierkonzert spielt, passt besonders gut. So wurde die Uraufführung 1932 auch von einer eigensinnigen Pianistin übernommen: Marguerite Long. Mit dieser Darbietung brachte sie ihre frauenfeindlichen Widersacher am Pariser Konservatorium endgültig zum Verstummen. Riccardo Chailly, seit 2005 Chefdirigent des Orchesters, dirigiert in der zweiten Hälfte Gustav Mahlers 4. Sinfonie. Das Werk, dem das Publikum bei seiner Uraufführung vor 80 Jahren nur wenig Respekt zollte, wurde nicht allein wegen seines letzten Satzes später zu einem der beliebtesten Mahlers. 12520_KM_26-02-12_c.indd 21 14.02.12 17:38 KÖLNMUSIK-VORSCHAU IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT März SO 17 Juni 18:00 SO 18 Carolin Widmann Violine Tanja Tetzlaff Violoncello 20:00 Maurizio Pollini Klavier Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Jonathan Stockhammer Dirigent Seit Jahrzehnten sichert sich Maurizio Pollini mit seiner beispiellosen Zurückhaltung eine absolute Ausnahmestellung im klassischen Musikbetrieb. Pollini verweigert sich strikt allen Vermarktungsstrategien. Seine Karriere plant er autark und nimmt sich die Freiheit, nicht mehr als 40 Konzerte im Jahr zu geben, eines davon in dieser Saison in der Kölner Philharmonie. Das Programm wird später veröffentlicht. Robert Schumann Konzert für Violine und Orchester d-Moll WoO 1 (1853) In kräftigem, nicht zu schnellem Tempo Langsam Lebhaft, doch nicht zu schnell Carolin Widmann Violine und Leitung Wolfgang Rihm Konzert in einem Satz (2005/06) für Violoncello und Orchester Jonathan Stockhammer Dirigent DO 22 Johannes Brahms Variationen für Orchester über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur op. 56a (1873) Jonathan Stockhammer Dirigent 20:00 Pekka Kuusisto Violine Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Paavo Järvi Dirigent Kölner Sonntagskonzerte 5 Robert Schumann Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52 Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Jean Sibelius Zwei Humoresken für Violine und Orchester op. 87 Vier Humoresken für Violine und Orchester op. 89 Klassiker! 4 22 12520_KM_26-02-12_c.indd 22 14.02.12 17:38 12520_KM_26-02-12_c.indd 23 14.02.12 17:38 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 12520_KM_26-02-12_c.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Egbert Hiller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Sussie Ahlbur S. 9; Deniz Saylan S. 11; Katja Tähjä S. 18 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 14.02.12 17:38 Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur WAB 107 Johann Sebastian Bach »Herr, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht« BWV 105 Budapest Festival Orchestra Iván Fischer Dirigent koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 12520_KM_26-02-12_c.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Foto: Marco Borggreve Noémi Kiss Sopran Atala Schöck Mezzosopran Zoltán Megyesi Tenor Peter Harvey Bass Donnerstag 01.03.2012 20:00 Philharmonie-Hotline onie-Hotline 0221-280 280 14.02.12 17:38