Institut für Biometrie und klinische Forschung Institut für Biometrie und Klinische Forschung WWU Münster Pflichtvorlesung zum Querschnittsfach Epidemiologie, Biometrie und Med. Informatik – Praktikum der Medizinischen Biometrie (3) Überblick 1. Deskriptive Statistik I 2. Deskriptive Statistik II 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen - Zufallsereignis und Wahrscheinlichkeit - Zufallsvariablen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen - - Binomialverteilung - Normalverteilung Induktiver Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit 4. Induktive Statistik 4 Zufallsexperiment • Experiment mit unbekanntem Ausgang – Beispiel: Würfelwurf – „X“ • Zufallsereignis: Möglicher Ausgang des Experiments – Beispiel: , d.h. [X=3] • Wahrscheinlichkeit eines Zufallsereignisses – Beispiel: P(X=3) = 1/6 • Definition und Interpretation von Wahrscheinlichkeiten – Laplace: P Anzahl günstiger Fälle für das betrachtet e Ereignis Anzahl möglicher Fälle – Grenzwert relativer Häufigkeiten: # ( x | x 3) n P( X 3) n 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit 5 WiSe 2012/2013 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Institut für Biometrie und klinische Forschung Axiome von Kolmogoroff WiSe 2012/2013 • 0 ≤ P(A) ≤ 1 • P(A) = 0 „unmögliches Ereignis“ • P(A) = 1 „sicheres Ereignis“ • Falls sich zwei Ereignisse gegenseitig ausschließen, so gilt P(AB) = P(A) + P(B) Daraus folgt: P(AC) = 1-P(A) Gegenwahrscheinlichkeit – Beispiel Würfelwurf: P(„gerade“) = 1 – P(„ungerade“) 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit 6 Beispiele für Wahrscheinlichkeiten • Würfelwurf: P(X=3) = 1/6 • Lostrommel mit 100 Losen, davon 10 Gewinne: • P(„Gewinn“) = 10/100 = 0.1 = 10% P(„6 Richtige im Lotto“) • Einfacher Würfelwurf: P(„gerade“) = 3/6 = 1/2 • Zweifacher Würfelwurf: P(Summe=7) = 6/36 1 1 49 13983816 6 • Bedingte Wahrscheinlichkeit: P( Würfel=3 | “ungerade“ ) = 1/3 • Geschlecht einer zufällig ausgewählten Person: P(weiblich) ≈ 0.5 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit 7 Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten (1) • Gegeben seien zwei Zufallsereignisse A und B. Dann gilt der Additionssatz: P(AB) = P(A) + P(B) – P(AB) Beispiel Würfelwurf Ereignis A: „gerade Zahl“, d.h. {2,4,6} Ereignis B: „größer als 3“, d.h. {4,5,6} P(AB) = P({2,4,5,6}) = P(A) + P(B) – P(AB) = P({2,4,6}) + P({4,5,6}) – P({4,6}) Venn-Diagramm = 3/6 + 3/6 – 2/6 = 4/6 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit 8 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten (2) Institut für Biometrie und klinische Forschung • Gegeben seien zwei Zufallsereignisse A und B. WiSe 2012/2013 Dann gilt der Additionssatz: P(AB) = P(A) + P(B) – P(AB) • Multiplikationssatz: P(AB) = P(B) · P(A|B) Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. <=> P(A|B) = P(AB) / P(B) Beispiel Würfelwurf Ereignis A: „gerade Zahl“, d.h. {2,4,6} Ereignis B: „größer oder gleich 4“, d.h. {4,5,6} P(A|B) = P({2,4,6}|{4,5,6}) = 2/3 Venn-Diagramm = P(AB) / P(B) = P({4,6}) / P({4,5,6}) = (2/6) / (3/6) = 2/3 9 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten (3) • Gegeben seien zwei Zufallsereignisse A und B. Dann gilt der Additionssatz: P(AB) = P(A) + P(B) – P(AB) • Multiplikationssatz: P(AB) = P(B) · P(A|B) <=> P(A|B) = P(AB) / P(B) • Stochastische Unabhängigkeit Definition: P(A|B) = P(A) bzw. P(B|A) = P(B) <=> P(AB) = P(B) · P(A|B) = P(B) · P(A) • Satz der totalen Wahrscheinlichkeit P(A) = P(A|B1)·P(B1) + P(A|B2)·P(B2) • Satz von Bayes P(A|B) = P(B|A)·P(A) / P(B) 3. W'rechnung und ZV – Zufallsereignis & Wahrscheinlichkeit 10 Überblick 1. Deskriptive Statistik I 2. Deskriptive Statistik II 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen - Zufallsereignis und Wahrscheinlichkeit - Zufallsvariablen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen - - Binomialverteilung - Normalverteilung Induktiver Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit 4. Induktive Statistik 11 Institut für Biometrie und klinische Forschung Zufallsvariable WiSe 2012/2013 = Zufallsexperiment mit unbekanntem Ausgang • Beispiele: mögliche „Realisationen“: – Würfelwurf {1,2,3,4,5,6} – Geschlecht einer zufällig ausgewählten Person {♂,♀} – Alter einer zufällig ausgewählten Person [0,150] – Therapieerfolg bei der Behandlung einer bestimmten Erkrankung {Erfolg, Misserfolg} – Therapie, die einem Patienten in einer klinischen Studie durch Randomisierung zugewiesen wird {Verum,Plazebo} 12 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung Wahrscheinlichkeitsverteilung • Charakterisierung einer Zufallsvariablen: Was kann man über die Zufallsvariable sagen, bevor das Experiment durchgeführt wurde, d.h. vor Kenntnis des Ausgangs? • Wahrscheinlichkeitsverteilung Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments Beispiel Würfelwurf: 30 25 20 Wahrscheinlichkeit = Relative Häufigkeit bei unendlich-facher Wiederholung des Zufallsexperiments 15 10 5 0 1 2 3 4 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 5 6 13 Wahrscheinlichkeitsverteilung • Charakterisierung einer Zufallsvariablen: Was kann man über die Zufallsvariable sagen, bevor das Experiment durchgeführt wurde, d.h. vor Kenntnis des Ausgangs? • Wahrscheinlichkeitsverteilung Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments Beispiel Behandlungserfolg einer Therapie: Wahrscheinlichkeit = Relative Häufigkeit bei unendlich-facher Wiederholung des Zufallsexperiments 100 80 60 40 20 0 Erfolg Misserfolg 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 14 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Wahrscheinlichkeitsverteilung Institut für Biometrie und klinische Forschung • Charakterisierung einer Zufallsvariablen: WiSe 2012/2013 Was kann man über die Zufallsvariable sagen, bevor das Experiment durchgeführt wurde, d.h. vor Kenntnis des Ausgangs? • Wahrscheinlichkeitsverteilung Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments Beispiel Behandlungserfolg einer Therapie: / 60 20 - qualitativ: nominal / ordinal diskret 80 40 Typen von Zufallsvariablen: - quantitativ: 100 0 Erfolg stetig Misserfolg 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 16 Wahrscheinlichkeitsverteilung • Charakterisierung einer Zufallsvariablen: Was kann man über die Zufallsvariable sagen, bevor das Experiment durchgeführt wurde, d.h. vor Kenntnis des Ausgangs? • Wahrscheinlichkeitsverteilung Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments Beispiel Alter einer zufällig ausgewählten Person: „Wahrscheinlichkeitsmasse“ Typen von Zufallsvariablen: - qualitativ: nominal / ordinal - quantitativ: diskret / stetig 2. Induktive Statistik – Zufallsvariable & Wahrscheinlichkeitsvtlg 30 40 50 60 70 17 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Institut für Biometrie und klinische Forschung WiSe 2012/2013 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Überblick 1. Deskriptive Statistik I 2. Deskriptive Statistik II 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen - Zufallsereignis und Wahrscheinlichkeit - Zufallsvariablen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen - - Binomialverteilung - Normalverteilung Induktiver Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit 4. Induktive Statistik 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 19 Binomialverteilung (1) Zufallsexperiment: 20 Patienten werden mit einer bestimmten Therapie behandelt, anschließend wird die Anzahl erfolgreich behandelter Patienten registriert. → Mögliche Ausgänge des Zufallsexperiments: {0,1,2,3,…,20} → Wahrscheinlichkeiten für die Ausgänge ? Binomialverteilung: • n Patienten werden behandelt. • Die Erfolgswahrscheinlichkeit der Therapie beträgt in jedem Fall p. • Dann ist die Anzahl erfolgreich behandelter Patienten eine „binomialverteilte“ Zufallsvariable und es gilt für k{0,1,2,3,…,n}: n P( X k ) p k (1 p ) n k k 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 20 Institut für Biometrie und klinische Forschung Binomialverteilung (2) WiSe 2012/2013 0.25 Bin(n=10,p=0.5) Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. 0.20 0.15 0.10 0.05 0.0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 21 Binomialverteilung (3) Bin(n=10,p=0.2) 0.30 0.25 0.20 0.15 0.10 0.05 0.0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 22 Binomialverteilung (4) Bin(n=20,p=0.4) 0.15 0.10 0.05 0.0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 23 Binomialverteilung (5) Institut für Biometrie und klinische Forschung • Java-Applet 5.2 Binomialverteilung WiSe 2012/2013 • 5.5 Javascript und Applet - diskrete Verteilungen 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. 24 Überblick 1. Deskriptive Statistik I 2. Deskriptive Statistik II 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen - Zufallsereignis und Wahrscheinlichkeit - Zufallsvariablen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen - - Binomialverteilung - Normalverteilung Induktiver Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit 4. Induktive Statistik 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 25 Wahrscheinlichkeitsverteilung • Charakterisierung einer Zufallsvariablen: Was kann man über die Zufallsvariable sagen, bevor das Experiments durchgeführt wurde, dh vor Kenntnis des Ausgangs? • Wahrscheinlichkeitsverteilung Angabe von Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments Beispiel Alter einer zufällig ausgewählten Person: „Wahrscheinlichkeitsmasse“ Typen von Zufallsvariablen: - qualitativ: nominal / ordinal - quantitativ: diskret / stetig 2. Induktive Statistik – Zufallsvariable & Wahrscheinlichkeitsvtlg 30 40 50 60 70 26 Institut für Biometrie und klinische Forschung Normalverteilung (2) Beispiel: Verteilung des Alters einer zufällig ausgewählten Person f(x) f ( x) 30 40 50 60 1 2 70 e 1 x 2 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. 2 Alter (Jahre) x 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 28 Normalverteilung (3) Die Parameter μ und σ steuern die Gestalt der Glockenkurve. µ µ-2 µ- μ : Erwartungswert µ+ µ+2 → mittlere Lage der Wahrscheinlichkeitsmasse σ : Standardabweichung → Streuung 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 29 Normalverteilung (4) Wahrscheinlichkeit der Realisation einer normalverteilten Zufallsvariable X a b b b P ( a X b) f ( x ) dx a a 1 2 e 1 x 2 2 dx 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung WiSe 2012/2013 30 Normalverteilung (5) Institut für Biometrie und klinische Forschung Beispiel: WiSe 2012/2013 Die Körpergröße erwachsener Männer in einer bestimmten Population sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit μ=175 und σ=10. 1. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig ausgewählter Mann aus der Population zwischen 166 und 181cm groß ist? 2. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zufällig ausgewählter Mann kleiner als 177cm ist? zu (1): P( 166 ≤ X ≤ 181 ) = 0.5417 zu (2): P(X ≤ 177) = 0.5793 Verteilungsfunktion 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 31 Normalverteilung (6) µ-3 µ-2 µ- Flächenanteile µ µ+ µ+2 µ+3 68.27% 95.45% 99.74% Interpretation: Ca. 95% der Realisationen einer normalverteilten Zufallsvariablen liegen erwartungsgemäß in einem Bereich von μ±2·σ. 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 32 Normalverteilung (7) • 7.14 Javascript und Applet - stetige Verteilungen 3. W'rechnung und ZV – Zufallsvariable & Wahrschktsverteilung 33 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Überblick Institut für Biometrie und klinische Forschung 1. Deskriptive Statistik I WiSe 2012/2013 2. Deskriptive Statistik II 3. Wahrscheinlichkeitsrechnung und Zufallsvariablen - Zufallsereignis und Wahrscheinlichkeit - Zufallsvariablen und Wahrscheinlichkeitsverteilungen - - Binomialverteilung - Normalverteilung Induktiver Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit 4. Induktive Statistik 34 Zufallsvariablen und Merkmale Beispiel: Zufallsvariable bzw. Zufallsexperiment „Therapieerfolg“ • Theoretischer Ansatz: 100 80 Wahrscheinlichkeitsverteilung 60 40 20 0 Erfolg Misserfolg • Empirischer Ansatz: blutgru therap Erfolg 37 A 1 1 2 2 34 B 1 0 3 2 36 A 2 1 … … … … alter 1 … sex 1 … patnr Merkmalswerte = Stichprobe von Realisationen der Zufallsvariable 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss 35 Relative Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit Beispiel: Erfolgswahrscheinlichkeit einer Therapie Empirische Information n-fache Realisation des Zufallsexperiments -> Bestimmung der relativen Häufigkeit des Zielereignisses = relative Erfolgsrate Theoretische Wahrscheinlichkeit P=? Anzahl beobachteter Behandlungserfo lg e Gesamte Anzahl n behandelter Patienten z.B. Behandlung von n=100 Patienten: Relative Erfolgsrate h=19% Nutzung der relativen Häufigkeit des Zielereignisses zur Schätzung der Wahrscheinlichkeit 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss 36 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Institut für Biometrie und klinische Forschung Relative Häufigkeit in der Grundgesamtheit WiSe 2012/2013 Beispiel: Erfolgswahrscheinlichkeit einer Therapie Empirische Information Theoretische Wahrscheinlichkeit n-fache Realisation des Zufallsexperiments P = Relative Häufigkeit in der Grundgesamtheit: -> Bestimmung der relativen Häufigkeit des Zielereignisses = relative Erfolgsrate Wie viele Behandlungserfolge würde ich beobachten, wenn ich nicht nur die n Patienten der Stichprobe behandeln würde, sondern sämtliche Patienten der Grundgesamtheit? Anzahl beobachteter Behandlungserfo lg e Gesamte Anzahl n behandelter Patienten z.B. Behandlung von n=100 Patienten: Relative Erfolgsrate h=19% Nutzung der relativen Häufigkeit der Stichprobe zur Schätzung der entsprechenden Erfolgsrate in der Grundgesamtheit 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss 37 Induktiver Schluss (1) Beispiel: Erfolgswahrscheinlichkeit einer Therapie Empirische Information n-fache Realisation des Zufallsexperiments -> Bestimmung der relativen Häufigkeit des Zielereignisses = relative Erfolgsrate Relative Häufigkeit in der Grundgesamtheit: Wie viele Behandlungserfolge würde ich beobachten, wenn ich nicht nur die n Patienten der Stichprobe behandeln würde, sondern sämtliche Patienten der Grundgesamtheit? Deskriptive Statistik: Beschreibung des empirischen Stichprobenergebnisses Induktive Statistik: Induktiver Schluss von der empirischen Information der Stichprobe auf die Grundgesamtheit. 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss 38 Induktiver Schluss (2) Beispiel: Erfolgswahrscheinlichkeit einer Therapie Empirische Information n-fache Realisation des Zufallsexperiments -> Bestimmung der relativen Häufigkeit des Zielereignisses = relative Erfolgsrate Relative Häufigkeit in der Grundgesamtheit: Wie viele Behandlungserfolge würde ich beobachten, wenn ich nicht nur die n Patienten der Stichprobe behandeln würde, sondern sämtliche Patienten der Grundgesamtheit? Deskriptive Statistik: Relative Erfolgsrate in der Stichprobe, z.B. h=19% Induktive Statistik: Schätzung der unbekannten Erfolgsrate in der GG, P≈h=19% mit Konfidenzintervall 11.8% – 28.1% 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss 39 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Institut für Biometrie und klinische Forschung Induktiver Schluss (3): Stetige ZV Empirische Kenngröße WiSe 2012/2013 Theoretische Kenngröße x X X XX X X X X X X 80 100 120 140 160 180 µ140 160 100 120 systolischer Blutdruck (mm Hg) 80 systolischer Blutdruck (mm Hg) 180 x: (arithmetischer) Mittelwert µ: Erwartungswert Mittlere Lage der Stichprobenwerte = Arithmetischer Mittelwert über alle Patienten der Grundgesamtheit Deskriptive Statistik: Beschreibung Empirischer Mittelwert des empirischen der Stichprobe: Stichprobenergebnisses x=121.4mmHg Induktive Statistik: Induktiver Schätzung Schluss des entsprechenden von der empirischen Mittelwertes Information in der GG: der µ≈x=121.4 Stichprobe mitauf Konfidenzintervall die Grundgesamtheit. 105.6 - 137.2 mmHg 40 3. W'rechnung und ZV – Induktiver Schluss Aufgabe 1 Im folgenden Venn-Diagramm sei A das Ereignis „Blutgruppe A“ und R das Ereignis „Rhesusfaktor positiv“. 0% 3. 0% 0% 41 5. 0% 2. 0% 1. 1. Blutgruppe A und Rhesusfaktor positiv gemeinsam vorliegen 2. Blutgruppe B oder Rh positiv vorliegt 3. nur Blutgruppe A, Rh positiv vorliegt 4. nur Blutgruppe A, Rh negativ vorliegt 5. andere Blutgruppe als A, Rh positiv vorliegt 4. Die schraffierte Fläche bezeichnet das Ereignis, dass Aufgabe 2 Nach bisheriger Erfahrung in einer Zahnklinik muss davon ausgegangen werden, dass auf je 100 Patienten bei 20 Patienten ein chirurgischer Eingriff nötig ist (Ereignis A). Außerdem werden in dieser Klinik jährlich durchschnittlich 1000 Patienten mit Parodontitis behandelt (Ereignis B). Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit P(A) für das Ereignis A=“chirurgischer Eingriff“ unter der Annahme, dass die Ereignisse A und B unabhängig sind? /1 00 0 0% 12 0 /1 10 0 0% 20 20 10 0 0% /1 00 0% /1 00 0 0% /1 00 0 20 / 1000 100 / 1000 20 / 100 20 / 1100 120 / 1000 20 1. 2. 3. 4. 5. 42 Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Institut für Biometrie und klinische Forschung Aufgabe 3 WiSe 2012/2013 Die nebenstehende Abbildung zeigt die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer binomialverteilten Zufallsvariablen mit den Parametern n und p. Die Zufallsvariable wird gebildet, indem n einzelne Experimente durchgeführt werden, die jeweils erfolgreich oder erfolglos verlaufen können, und anschließend die Anzahl der Erfolge registriert wird. Die Erfolgswahrscheinlichkeit der einzelnen Experimente wird durch den Parameter p wiedergegeben. Wichtiger Hinweis Das vorliegende Dokument enthält nur die Folien des Praktikums der Medizinischen Biometrie. In der Vorlesung wird zusätzlicher Stoff behandelt, der für die Klausur relevant ist. Welche Werte für n und p liegen der dargestellten Zufallsvariablen zugrunde? n= 10 n= 10 n= 10 0% ,p =0 .7 0% ,p =0 .5 0% ,p =0 .3 0% ,p =0 .8 0% n= 11 p=0.5 p=0.8 p=0.3 p=0.5 p=0.7 ,p =0 .5 n=11, n=11, n=10, n=10, n=10, n= 11 1. 2. 3. 4. 5. 43 Aufgabe 4 Welche der folgenden Eigenschaften einer Normalverteilung trifft nicht notwendig zu: Die Normalverteilung N(μ,σ²) 0% 0% 0% 44 5. 0% 2. 1. 0% 4. ist symmetrisch ist glockenförmig ist eine stetige Verteilung hat den Erwartungswert 0 ist eine eingipflige Verteilung 3. 1. 2. 3. 4. 5. Aufgabe 5 In einer Klinik sei die Körpergröße aller Neugeborenen annähernd normalverteilt mit dem Erwartungswert µ = 55 cm und einer Standardabweichung von σ = 2.5 cm. Wie groß ist in etwa die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Neugeborenes aus dieser Grundgesamtheit zwischen 50 und 60 cm groß ist? % % % % % 0% 0% 99 % 0% 95 % 0% 60 % 0% 50 % 25 50 60 95 99 25 % 1. 2. 3. 4. 5. 45