Übung zum Lehrerweiterbildungskurs ’Stochastik’ WiSe 2012/2013 und SoSe 2013 Wiederholung/Aufgabe 4 (Satz von de Moivre-Laplace, Normalverteilung, Binomialverteilung, Tschebyscheff-Ungleichung) Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis in einem Experiment eintritt, sei 1 . Ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ereignis in 900 unabhängigen Ver2 suchen zwischen 405 und 495 Malen eintritt, größer als 0.88? Benutzen Sie für die Antwort (a) die Tschebyscheff-Ungleichung. (b) den Satz von Moivre-Laplace (Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung) (ohne Stetigkeitskorrektur). Lösungsskizze Zu (a): Sei X die Zufallsvariable, die die Anzahl der eingetretenen Ereignisse bei dem betrachteten n-stelligen Experiment zählt. X sei nach Voraussetzung B(900; 12 )-verteilt (binomialverteilt). Gesucht ist nun P (405 ≤ X ≤ 495). Nach der Tschebyscheff-Ungleichung gilt Var(X) P (|X − E(X)| ≥ ε) ≤ . ε2 Für eine binomialverteilte Zufallsvariable X ist E(X) = np und Var(X) = np(1−p), wobei n die Anzahl der durchgeführten Versuche bezeichnet. In unserem Fall ist damit E(X) = 450 und Var(X) = 225. Aus der TschebyscheffUngleichung folgt 225 P (|X − E(X)| ≥ 45) ≤ 2 . 45 Insgesamt bekommen wir P (|X − 450| ≤ 45) = 1 − P (|X − 450| > 45) ≥ 1 − P (|X − 450| ≥ 45) 225 1 8 > 1 − 2 = 1 − = = 0.8 > 0.88 . 45 9 9 Zu (b) Sei X eine B(n; p)-verteilte Zufallsvariable. Dann gilt nach dem Satz von de Moivre-Laplace ( ) X − np lim P a ≤ √ ≤ b = Φ(b) − Φ(a), n→∞ np(1 − p) wobei Φ die Verteilungsfunktion der Standard-Normalverteilung ist. Also folgt X − 450 ≤ 3) 15 ≈ Φ(3) − Φ(−3) = 2Φ(3) − 1 ≈ 0.9974 > 0.88 . P (405 ≤ X ≤ 495) = P (−3 ≤ 2